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RINGMETALL SE MÜNCHEN
JAHRESABSCHLUSS FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR
VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER 2024
UND ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT FÜR
DAS GESCHÄFTSJAHR 2024
DIE RINGMETALL GRUPPE
GESCHÄFTSMODELL UND STRUKTUR
Ringmetall ist ein weltweit führender Spezialanbieter in der Verpackungsindustrie. Das Produktportfolio umfasst
im Wesentlichen Verschlusssysteme für Industriefässer, Innenhüllen für Industriefässer (sogenannte Liner) sowie
Verpackungslösungen für die Getränke- und Flüssigkeitsindustrie.
Ringmetall ging im Jahr 2015 durch Umfirmierung und Anpassung des Geschäftsmodells aus ihrer
Vorgängergesellschaft, der H.P.I. Holding AG, hervor. Diese wiederum wurde 1997 als Beteiligungsgesellschaft
gegründet. Im Jahr 2021 wurde der Formwechsel von der Ringmetall AG in eine Europäische Gesellschaft
(Societas Europaea SE) mit der Firmierung Ringmetall SE vollzogen. Seit Umfirmierung der Gesellschaft und
Anpassung des Geschäftsmodells ist Ringmetall als spezialisierte Industrieholding im Wesentlichen im Markt für
Industrieverpackungen (Industrial Packaging) tätig. Hier entwickelt, produziert und vermarktet das Unternehmen
Verpackungslösungen für die Anwendung primär in der chemischen, der pharmazeutischen und der
Lebensmittelindustrie.
Bis Mitte 2023 war das Unternehmen darüber hinaus in seinem Geschäftsbereich Industrial Handling, Hersteller
von Fahrzeuganbauteilen für die Lagerlogistik und den agrarwirtschaftlichen Bereich, tätig. Mit Wirkung zum
30. Juni 2023 wurden die Geschäftsaktivitäten in diesem Bereich veräußert und der Geschäftsbereich Industrial
Handling geschlossen. Im Rahmen des Geschäftsberichts 2024 wird daher letztmalig auf diesen Geschäftsbereich
eingegangen.
In den Geschäftsbereichen Verschlusssysteme und Liner stellt die Ringmetall Gruppe Verpackungselemente für
Industriefässer sowie für Anwendungsbereiche in der Getränkeindustrie her.
Zum Produktsortiment der Geschäftsbereiche Verschlusssysteme und Liner zählen vor allem Verschlusssysteme
und Innenhüllen für Industriefässer. Darüber hinaus produziert das Unternehmen auch Deckel, Dichtungen,
Griffe, komplexe Verschlusseinheiten und Spezialkomponenten für Industriefässer nach Kundenanforderung mit
unterschiedlichsten Dimensionen, Qualitätsstufen und Nutzungsprofilen.
Weiterhin produziert das Unternehmen im Geschäftsbereich Liner auch Innenhüllen für spezielle
Anwendungsbereiche in der Getränkeindustrie. Hierzu zählen Biertankinliner und Bag-in-Box-Systeme, eine
Spezialverpackung für Flüssigkeiten.

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Der Geschäftsbereich der Verschlusssysteme stellt den anteilig größten Umsatzträger des Konzerns dar, gefolgt
von Linern sowie in weiterer Folge den Verpackungslösungen für die Getränkeindustrie. Insgesamt stellt
Ringmetall über 2.500 unterschiedliche Varianten von Spannringen und über 4.000 verschiedene Varianten von
Linern her.
Neben der Geschäftstätigkeit auf dem Markt für Verschlusssysteme für Industriefässer weitet der Konzern seine
Aktivitäten konsequent auf angrenzende Geschäftsfelder aus. Ziel ist es, in allen Geschäftsbereichen eine
deutlich marktführende Stellung innezuhaben.
Im Markt für Verschlusssysteme für Industriefässer konzentriert sich das Unternehmen in erster Linie auf die
speziellen Anforderungen sogenannter Open Top Drums (Deckelfässer) und hier speziell Steel Drums
(Stahlfässer), Plastic Drums (Plastikfässer), Fiber Drums (Faserstofffässer) und Pails (Eimer).
Seit dem Eintritt in den Markt für Innenhüllen für Industriefässer und Mehrkomponentensysteme im Jahr 2019
weitet der Konzern sein Produktportfolio stetig aus, um weniger von der chemischen Industrie abhängig zu sein.
Weiterer Fokus sind die Pharmaindustrie sowie die Lebensmittel- und Getränkeindustrie.
Im Geschäftsbereich Industrial Handling produzierte die Ringmetall Gruppe bis Mitte 2023 Fahrzeuganbauteile
für Spezialfahrzeuge in der Fracht- und Lagerlogistik sowie im agrarwirtschaftlichen Bereich. Neben Anbauteilen
und Anhängerkupplungen für Traktoren, Landmaschinen und Lastfahrzeuge hlen hierzu vor allem
Rückhaltesysteme für Flurförderzeuge. Aber auch Hubmastteile, Kupplungs- und Bremspedale mit speziellen
Anforderungsprofilen, Hydraulikkomponenten und komplexe Schweißbaugruppen waren Teil des
Produktangebots.
Die Ringmetall Gruppe ist als Konzern in einer Holding-Struktur aufgebaut. Die Tochtergesellschaften sind an die
Holding angebunden. Diese in München ansässige Holding, die im General Standard der Deutschen Börse
notierte Ringmetall SE, vereint zentrale Konzernfunktionen in sich.
Hierzu zählen vor allem die Bereiche Finanzen und Konzernfinanzierung, Investor Relations, IT, Strategie und
Unternehmensentwicklung sowie die Vorbereitung und Durchführung von Unternehmensakquisitionen. Neben
der Holding-Gesellschaft bestand die Gruppe per Ende 2024 aus insgesamt 24 Gesellschaften. Hiervon sind 19
Gesellschaften operativ tätig, drei Gesellschaften als reine Zwischenholdings sowie zwei Gesellschaften als
Verwaltungseinheiten tätig.

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TOCHTERGESELLSCHAFTEN UND KONZERNMARKEN
Trotz der übergeordneten Struktur der Ringmetall SE treten die einzelnen Business Units und die zugeordneten
Tochtergesellschaften des Konzerns weitestgehend eigenständig am Markt auf. Um den Gruppengedanken
dennoch in sämtlichen Bereichen des Unternehmens zu verankern, hat es der Konzernvorstand bereits seit
einigen Jahren etabliert, strategische Ansätze zur weiteren Entwicklung der Ringmetall Gruppe auf Basis
regelmäßiger Management Meetings gemeinsam mit den Geschäftsführern der größten Tochtergesellschaften
zu erörtern. In den Geschäftsbereichen bestanden fünf Business Units, um Entscheidungsprozesse weiter zu
optimieren. Für zentrale Aufgabenbereiche wie Finanzen & Controlling, IT, Entwicklung und Compliance wurden
zudem gesellschaftsübergreifende Positionen geschaffen, um die Umsetzung konzernweiter Entscheidungen und
einheitlicher Standards durch jeweils einen zentralen Verantwortlichen sicherzustellen. Im Zuge der
Veräußerung der Konzerntochter HSM GmbH & Co. KG und der damit einhergehenden Schließung des Bereichs
Industrial Handling zum 30. Juni 2023 wurde die Zahl der Business Units um die entsprechende Einheit von fünf
auf vier reduziert.
2024 wurde der Ansatz fortgeführt, die internen Unternehmensstrukturen konsequent zu erweitern. Die
Business Units wurden entsprechend ihrer Verantwortungsbereiche in insgesamt vier Einheiten gegliedert: Rings
Northern Europe & Asia Pacific, Rings Southern Europe & Middle East, Rings USA und Liner.
Die Entwicklung und Herstellung der Produkte findet an insgesamt 21 Produktionsstandorten weltweit statt.
Hierzu zählen in Deutschland die Standorte Ahaus, Attendorn, Ennepetal und Neunkirchen (Nordrhein-
Westfalen), Bad Dürkheim und Berg (Rheinland-Pfalz), Bürstadt (Hessen) und Halle (Sachsen-Anhalt).
International ist Ringmetall zudem mit Standorten in Valmadrera und Albavilla (Italien), Peterlee
(Großbritannien), Reus (Spanien), Heerenveen (Niederlande), Bartoszyce (Polen), Balçik (Türkei), Changshu
(China) sowie Standorten in den USA in Birmingham (Alabama), Chicago (Illinois), Houston (Texas), New York
(New York) und Shippensburg (Pennsylvania) vertreten.
Hauptsitz des Unternehmens und der Holdinggesellschaft ist München, Deutschland. Als international
aufgestellter Konzern sind alle Tochterunternehmen unter der Dachmarke Ringmetall vereint. Die
Tochterunternehmen sind wiederum unter ihren Firmierungen als regional und überregional vertretene Marken
wirtschaftlich aktiv. Hierzu hlen im Geschäftsbereich Verschlusssysteme die Marken Berger Global, Berger USA,
Cemsan, HOSTO und S.G.T. sowie im Geschäftsbereich Liner die Marken Liner Factory, Nittel, Protective Lining,
Rhein-Plast und Tesseraux. Die Tochtergesellschaften sind teilweise in ndergesellschaften untergliedert, aus
denen sie international agieren.

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UNTERNEHMENSHISTORIE (ungeprüft)
Die Ringmetall SE wurde 1997 unter dem Namen H.P.I. Holding AG gegründet, der Vorgängergesellschaft des
heutigen Unternehmens. Zunächst als Beteiligungsgesellschaft am Markt auftretend, akquirierte, gründete und
veräußerte das Unternehmen ab 1998 zahlreiche andere Gesellschaften. Ab 2011 wurden die
Geschäftsaktivitäten zunehmend auf Industrieverpackungen und das Handling von Industriegütern konzentriert.
2015 erfolgte die Umfirmierung in Ringmetall sowie 2023 die Veräußerung der Aktivitäten im Bereich Industrial
Handling, womit die Gesellschaft ihre Neuaufstellung zum Spezialanbieter in der Verpackungsindustrie abschloss.
Die wesentlichen Schritte von der Gründung bis zur heutigen Aufstellung der Ringmetall Gruppe stellen sich wie
folgt dar:
1997
Gründung der Vorgängergesellschaft
H.P.I. Holding AG
1998
Akquisition August Berger Metallwarenfabrik
GmbH & Co. KG, Hersteller von Spannringen mit
Sitz in Deutschland
Einstieg in das Geschäft mit Spezialverpackungen
2007
Börsengang im Freiverkehr der Frankfurter Börse
2012
Expansion nach China im Bereich Industrial
Packaging
Akquisition von Anteilen an der S.G.T. S.r.l.,
Hersteller von Spann- ringen mit Sitz in Italien
Mehrheitsbeteiligung an Cemsan MPI Limited
Sirketi, Spannringhersteller mit Sitz in der Türkei
Wechsel in den Entry Standard der Frankfurter
Börse
2013
Gründung Berger Italia S.r.l. und Erwerb der
Spannringsparte eines ital. Unternehmens
Akquisition HSM Sauermann GmbH & Co. KG,
Metallbearbeitungsspezialist mit Sitz in
Deutschland
Ausbau des Bereichs Industrial Handling
2015
Akquisition Self Industries Inc., führender
Spannringhersteller in den USA
Positionierung als Spezialist in der Verpackungs-
industrie, Umfirmierung in Ringmetall AG
Akquisition Metallwarenfabrik Berger GmbH,
Deutschland
Erweiterung des Produktsortiments um Fass-
deckel
Erwerb der restlichen 40,0 Prozent der Anteile
des Minderheitsgesellschafters der CEMSAN MPI
Limited Sirketi, Türkei
2016
Erwerb von weiteren 29,0 Prozent an der
italienischen Tochtergesellschaft S.G.T. S.r.l.
Akquisition einer kleineren Spannringproduktion
in den USA
2017
Akquisition Latza GmbH, Spannring- und
Verschlusshersteller aus Deutschland
Gründung Berger Hong Kong Limited, China, als
Zwischenholding für die Tochtergesellschaft in
China
Akquisition HongRen Packaging Equipment,
Spannringhersteller in China, und Einbringung in
die bestehende Tochtergesellschaft in China

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2018
Wechsel in den Geregelten Markt der Frankfurter
Börse, General Standard
Akquisition Nittel Halle GmbH und deren
Tochtergesellschaften, Hersteller von Form-
Linern mit Sitz in Deutschland
2019
Akquisition Tesseraux Spezialverpackungen
GmbH, Hersteller von Aluminium-Linern und Bag-
in-Box-Systemen
Erwerb von weiteren 30,0 Prozent der Anteile an
Nittel B.V., Holland
Akquisition Sorini Ring Manufacturing Inc.,
Spannringhersteller aus den USA, im Rahmen
eines Asset Deals und Einbringung der
Geschäftsaktivitäten in die bestehende US-
Tochtergesellschaft
2020
Verstärkte Implementierung einer konzernweiten
Corporate Governance und Einführung einer
Programmatik zur Förderung nachhaltigerer
Unternehmensabläufe sowie nachhaltiger Ausbau
der Konzerndigitalisierung
2021
Akquisition HOSTO Stolz GmbH & Co. KG,
Hersteller von Spannringen für die
Weißblechindustrie mit Sitz in Deutschland
Umwandlung in eine Europäische Gesellschaft
(SE) und Umstellung auf Namensaktien
2022
Akquisition Rhein-Plast GmbH, Hersteller von
Polyethylen-Linern mit Sitz in Deutschland
Akquisition Riva Franco e Figli SNC, Hersteller von
Spannringen mit Sitz in Italien
2023
Akquisition Protective Lining Corporation,
Hersteller von Polyethylen-Linern mit Sitz in den
USA
Akquisition Liner Factory GmbH & Co. KG,
Hersteller von Spezial-Linern mit Sitz in
Deutschland
Akquisition des Geschäftsbetriebs der IDF GmbH
& Co. KG im Bereich Containment-Lösungen mit
Sitz in Deutschland
Veräußerung HSM GmbH & Co. KG und
Schließung des Segments Industrial Handling
2024
Akquisition Peak Packaging Poland Sp. z o.o,
Hersteller von Großgebinde-Linern mit Sitz in
Polen
Akquisition FIB Beer Systems B.V., Hersteller von
Biertankanlagen mit Sitz in den Niederlanden
Vorbereitung der Akquisition der Hutek OY, einem
Hersteller von Bag-in-Box-Systemen mit
Spezialisierung auf Gebinde für Molkerei-
erzeugnisse mit Sitz in Finnland
Vorbereitung der Beteiligung an der Evopack
GmbH, einem innovativen Start-up für
nachhaltige Verpackungslösungen mit Sitz in
Deutschland

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MÄRKTE UND KUNDEN
Die Ringmetall Gruppe mit ihren Geschäftsbereichen, Verschlusssysteme und Liner, bedient im Wesentlichen
den globalen Markt für Industriefässer. Hier hat das Unternehmen marktführende Positionen auf globaler bzw.
europäischer Ebene inne.
Im Produktbereich der Verpackungslösungen für die Getränkeindustrie ist das Unternehmen ferner im Markt für
Consumer- und Wholesale-Verpackungen für Getränke aktiv. Hier ist Ringmetall als vergleichsweise kleiner
Anbieter in einem Markt aktiv, der vor allem von großen globalen Konzernen dominiert wird. Da Ringmetall in
Nischenbereichen agiert, besetzt das Unternehmen marktführende Positionen.
Markt für Industrieverpackungen
In einer Studie von 2025 zum weltweiten Markt für Industrieverpackungen (Industrial Packaging) geht das
Marktforschungsunternehmen IMARC Group von einem globalen Marktvolumen von 64 Mrd. USD im Jahr 2024
aus. Von 2025 bis zum Jahr 2033 soll der Markt mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum (Compound
Annual Growth Rate; CAGR) von 3,2 Prozent auf 84,7 Mrd. USD anwachsen.
Der Markt erlebt ein stabiles Wachstum, angetrieben durch die zunehmende globale industrielle Aktivität in den
Schwellenländern. Der Bedarf an kontinuierlich effizienteren Verpackungen für den Welthandel steigt. Auch die
zunehmende Auseinandersetzung der Wirtschaft mit Nachhaltigkeitsaspekten und die Verschärfung gesetzlicher
Vorgaben sorgen für Produktinnovation und eine steigende Nachfrage nach wiederverwendbaren
Industriefässern und somit den Produkten des Unternehmens. In der technologischen Innovation, zum Beispiel
in den Bereichen intelligenter Verpackungen und der Verwendung nachhaltiger Materialien, liegen
kontinuierliche Treiber des Marktwachstums. Darüber hinaus unterstützt die Entwicklung von Verpackungs- und
Schutztechnologien, die die Funktionalität und Effizienz von Industrieverpackungen verbessern, das
Marktwachstum.
Die Segmentierung des Markts erfolgt nach den heutzutage wichtigsten Verpackungseinheiten Intermediate Bulk
Containers/IBCs, Drums (Fässer), Pails (Eimer), Sacks (Säcke) und Other (Andere). Des Weiteren erfolgt eine
Aufteilung nach der für die Produkte verwendeten Materialart und hier in der Regel nach den
Hauptmaterialgruppen Paperboard (Karton), Plastics (Plastik), Metal (Metall), Wood (Holz) und Fiber (Faserstoff).
Im Übrigen wird der Markt noch nach den abnehmerseitigen Hauptindustrien unterschieden, in denen
Industrieverpackungen zur Anwendung kommen. Diese werden in der Regel in die Anwendungsbereiche
Automotive (Automobil), Food & Beverage (Lebensmittel), Chemical & Pharmaceutical (Chemie & Pharma), Oil,
Gas & Petrochemical (Öl, Gas & Petrochemie), Building & Construction (Bau) und Other (Andere) unterteilt.

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Die übergeordneten Wachstumstreiber, die die Nachfrage nach industriellen Verpackungslösungen
kontinuierlich weiter steigen lassen, sind die zunehmende industrielle Aktivität der Schwellenländer, deren
Bevölkerungswachstum, sowie die Globalisierung. Dabei sind es allen voran Chemikalien, Düngemittel sowie
Lebensmittel, die von diesem Trend mit steigender Nachfrage profitieren.
Fässer - und vor allem Stahlfässer - weisen bei der Verpackung und beim Transport dieser Güter klare Vorteile
auf und werden daher mit leicht steigender Tendenz nachgefragt. Stahlfässer haben durch ihre hohe Festigkeit
ausgezeichnete mechanische Eigenschaften und gute Schutzeigenschaften, wie z. B. Gasbarriereeigenschaften.
Gleichzeitig lässt sich Stahl relativ einfach verarbeiten und verfügt über gleichbleibende Materialeigenschaften.
Stahlfässer werden daher vor allem für den Transport und die Lagerung von gefährlichen oder sensiblen Gütern
bevorzugt. Das US-Verkehrsministerium weist darauf hin, dass Stahlfässer die sichersten aller
Industrieverpackungen darstellen. Daher sind die Versicherungsprämien für Transporte in Stahlfässern generell
am niedrigsten.
Vor dem Hintergrund eines steigenden Bewusstseins für nachhaltige Verpackungslösungen kommt Fässern als
sogenannte Returnable Transport Packagings (RTP) eine besondere Rolle zu. RTP sind Mehrwegverpackungen, in
denen Waren mehr als einmal zwischen Kunden und Verkäufern transportiert werden. Faktoren wie die
steigenden Verpackungskosten, die Beschädigung von Waren während des Transports, die Verfügbarkeit von
Verpackungsmaterial und die Kosten für die Entsorgung des Verpackungsmaterials haben die Aufmerksamkeit
der Unternehmen auf nachhaltige Verpackungen gelenkt. Daher haben die Unternehmen die Bedeutung von
Fässern als nachhaltiges und kostengünstiges Verpackungssystem erkannt.
Regierungen weltweit haben strenge Vorschriften für die Verpackung von Materialien in den
Endnutzerindustrien wie der Automobil-, Textil- und Chemieindustrie erlassen. Die Vorschriften verlangen von
den Endnutzern, ihr Volumen an Verpackungsmüll teilweise deutlich zu reduzieren. Deswegen haben mehrere
Unternehmen RTP anstelle von Einwegverpackungen als optimale Verpackungslösung entdeckt, da diese weniger
Müll produzieren und somit weniger umweltschädlich sind.
Um sicherzustellen, dass bis 2030 alle Verpackungen in der EU recyclingfähig sind, beziehungsweise in deutlich
höherem Umfang wiederverwendet werden, plant die Europäische Kommission, die bisherige EU-
Verpackungsrichtlinie nftig durch eine Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle zu ersetzen.
Im Zuge der Kreislaufwirtschaft sollen in Zukunft alle Verpackungen, die in der EU in Verkehr gebracht werden,
recyclingfähig oder wiederverwendbar sein.
Die Wiederverwendbarkeit und Recyclingfähigkeit von Verpackungen muss daher zukünftig generell
gewährleistet sein, sofern der Anwendungsfall der Verpackungslösung wiederverwendbare Produkte oder
Systeme generell möglich macht. Der aktuelle Stand der Verordnung enthält auch einheitliche Zielwerte für
Verpackungsabfälle je Mitgliedstaat und Kopf. Diese sollen bis 2040 um 15 Prozent gegenüber dem Stand von
2018 sinken.
Mit den beiden größten Kunden, großen international agierenden Fassherstellern, erzielte Ringmetall 2024 über
25 Prozent des Konzernumsatzes. Der restliche Umsatz des Geschäftsbereichs verteilte sich auf mehrere hundert
Kunden. Die nicht unerhebliche Konzentration eines signifikanten Umsatzanteils auf zwei Kunden wird von

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Ringmetall dabei auch als Vorteil gesehen. Denn beide Seiten befinden sich als global agierende Unternehmen
aufgrund ihres erheblichen Umsatzanteils in ihren jeweiligen Industrien in einer auf Gegenseitigkeit beruhenden
Partnerschaft.
Die Ringmetall Gruppe hat sich im Markt für Industrieverpackungen in den letzten Jahren durch gezielte Zukäufe
die Position als weltweiter Marktführer im Nischensegment für Fassspannringe mit einem Marktanteil von
deutlich über 50 Prozent gesichert. Darüber hinaus expandiert das Unternehmen seit 2019 in den attraktiven
Markt für Innenhüllen von Industriefässern und Mehrkomponentensystemen. Hier ist das Unternehmen
mittlerweile zum europäischen Marktführer aufgestiegen und plant, seine Position durch weitere Zukäufe
kontinuierlich auszubauen.
Zu den Wettbewerbern im Bereich der Fassspannringe zählen vor allem regional agierende Anbieter, deren
jährlicher Umsatz sich im einstelligen Millionenbereich bewegt. Im Markt für Liner existieren wenige
Wettbewerber von annähernd ähnlicher Größe.
Aufgrund der geringeren weltweiten Marktabdeckung, der deutlich geringeren Absatzmenge der regionalen
Wettbewerber sowie des stärkeren technischen Know-hows der Ringmetall Gruppe gemessen an der Vielfalt
der in der Produktion verwendeten Maschinen befindet sich Ringmetall aus eigener Sicht in einer insgesamt
günstigen Wettbewerbssituation. Ringmetall verfügt über langjährig gewachsene Kundenbeziehungen und
entsprechende Kompetenz, auch auf komplexe Kundenanforderungen einzugehen.
Markt für Getränkeverpackungen
Das Marktforschungsunternehmen Mordor Intelligence bemisst den weltweiten Markt für
Getränkeverpackungen in einer aktuellen Studie auf 149 Mrd. USD im Jahr 2024. Bis zum Jahr 2029 soll der Markt
um durchschnittlich 4,2 Prozent auf 183 Mrd. USD anwachsen. Die Marktgröße spiegelt den Wert des Verbrauchs
von Getränkeverpackungen in allen Endverbraucherbranchen wider und wird real berechnet. Die Marktstudie
erhebt Daten zu Verpackungen wie Flaschen, Dosen, Beutel, Kartons und Bierfässern.
Der Markt für Getränkeverpackungen gilt als stark fragmentiert, da sowohl Global Player als auch kleine und
mittelständische Unternehmen vertreten sind. Übernahmen und Fusionen sorgen daher für einen stetigen
Wandel in der Industrie.
Allgemein bieten Getränkeverpackungen Manipulationssicherheit und Schutz für die enthaltenen Flüssigkeiten
und erfüllen die physikalischen, chemischen oder biologischen Anforderungen von Getränken. Darüber hinaus
ermöglichen sie eine schnelle und zuverlässige Distribution der Produkte über die gesamte
Wertschöpfungskette.
Die Getränkeindustrie gehört im Allgemeinen zu den Vorreitern der Verpackungsindustrie und tätigt regelmäßig
erhebliche Investitionen in den Ausbau und die Modernisierung der Branche. Die Verpackungsindustrie für
abgepacktes und abgefülltes Wasser als wichtigster Teilbereich der Getränkebranche erlebt ein rasantes
Wachstum, da das öffentliche Bewusstsein für den Bedarf an reinem Trinkwasser zunimmt.

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Die Online-Plattform Statista hat ermittelt, dass der Verbrauch von verpacktem Wasser 2023 bei über
506 Mrd. Litern lag und damit die am meisten konsumierte verpackte Getränkeart der Welt war. An zweiter und
dritter Stelle stehen verpackte alkoholische Getränke sowie Milchgetränke.
Der asiatisch-pazifische Raum birgt ein erhebliches Entwicklungspotenzial in der Nachfrage nach
Getränkeverpackungen und stellt eine der vielversprechendsten Regionen dar. In Indien haben
Getränkeverpackungen in den letzten Jahren ein deutliches Wachstum erlebt. Zu den Schlüsselfaktoren, die das
Marktwachstum vorantreiben, gehören die schnellen Veränderungen der Trends bei Getränkeverpackungen. Es
wurden in erheblichem Umfang neuartige Verpackungstechniken eingeführt. Neue Trends bei Getränke-
verpackungen konzentrieren sich auf die Strukturänderung von Verpackungsmaterialien und die Entwicklung
neuer aktiver Systeme, die mit dem Produkt oder seiner Umgebung interagieren können, auf die
Kundenakzeptanz, die Sicherheit und die Verbesserung der Konservierung verschiedener Getränke.
Der weltweite Gesamtverbrauch verpackter Getränke belief sich im Jahr 2023 auf etwa 1,5 Bill. Liter. Der größte
Einzelmarkt der Welt, China, lag im Jahr 2023 bei einem Verbrauch von etwa 274 Mrd. Litern und soll laut Statista
bis 2026 schätzungsweise 306 Mrd. Liter erreichen.
Die Schlüsselfaktoren für zukünftiges Wachstum sind die steigende Weltbevölkerung, das steigende verfügbare
Einkommen und die verbesserte Konnektivität, insbesondere in kleineren Städten. Staatliche Richtlinien haben
eine neue Entwicklung auf dem Markt für Getränkeverpackungen mit sich gebracht. Da Verpackungsmüll als
umweltschädlich gilt, wird versucht, das Abfallaufkommen einzudämmen. Dies hat die Branche zu recycelbaren
und nachhaltigeren Verpackungsoptionen veranlasst.

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WETTBEWERBSSTÄRKEN UND MARKTEINTRITTSBARRIEREN (ungeprüft)
Mit ihrer weltweit marktführenden Position als Nischenanbieter in der Verpackungsindustrie verfügt die
Ringmetall Gruppe über eine über viele Jahre hinweg gefestigte Stellung im Markt. Um diese Positionierung
weiter zu festigen und auszubauen, treibt das Unternehmen die Marktkonsolidierung in seinen Branchen
kontinuierlich voran.
Ringmetall verfügt über etablierte interne Strukturen, belastbare Branchennetzwerke und über Jahrzehnte
gewachsene Kundenbeziehungen. Die besonderen Eigenheiten der industriellen Verpackungsbranche im
Allgemeinen und der Fassindustrie im Speziellen tragen zu den ausgeprägten Wettbewerbsstärken des Konzerns
bei und erschweren potenziellen neuen Wettbewerbern einen möglichen Markteintritt in die
Kerngeschäftsfelder der Ringmetall Gruppe.
Langjähriges Produktions-Know-how und eigenentwickelter Maschinenpark
Die Produktion von industriellen Verpackungselementen setzt ein hohes Maß an Spezialisierung in allen
Bereichen der Wertschöpfungskette voraus. Sowohl im Geschäftsbereich der Verschlusssysteme als auch im
Geschäftsbereich der Liner produziert die Ringmetall Gruppe nahezu ausschließlich auf eigenentwickelten oder
in hohem Maße individualisierten Maschinen. Einzelne Module des Maschinenparks werden zwar durchaus als
Standardkomponenten von namhaften Maschinenbauunternehmen bezogen, die Assemblierung dieser
Einzelkomponenten zu den im Rahmen der Produktion verwendeten Maschinen erfolgt jedoch nahezu
ausschließlich durch interne Fachingenieure und Maschinenbauer.
Ringmetall produziert für seine Kunden eine umfassende Produktpalette von über 2.500 unterschiedlichen
Spannringen und über 4.000 verschiedenen Innenhüllen und Bag-in-Box-Systemen aus einer Hand. Die
Unternehmen der Ringmetall Gruppe entwickeln kontinuierlich neue Produkte in enger Abstimmung mit ihren
Kunden, um den sich ändernden Marktanforderungen jederzeit gerecht zu werden.
Im Geschäftsbereich der Verschlusssysteme hat Ringmetall verstärkt in eine grundlegend neue
Maschinengeneration investiert. Das Maschinenkonzept kann bei sämtlichen der über 2.500 Ringtypen
eingesetzt werden. Es ermöglicht kürzere Umrüstzeiten zwischen unterschiedlichen Produktionschargen, was zu
reduzierten Stillstandszeiten führt. Gleichzeitig zeigt sich eine höhere Produktionsgeschwindigkeit verbunden
mit einer verbesserten Toleranzgenauigkeit und somit reduziertem Produktionsausschuss. Diese
Maschinenmerkmale ermöglichen auch effizientere und für den Markt neue Fassspannringkonzepte.
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Prototypenphase findet die Einführung der serienreifen Maschinen seit
2021 kontinuierlich statt, mit der in den kommenden Jahren eine spürbare Modernisierung des Maschinenparks
einhergehen wird. Darüber hinaus steigert das Unternehmen durch den Einsatz von Industrierobotern
zunehmend den Automatisierungsgrad in einzelnen, vor allem hochvolumigen, Produktionsbereichen. Auf diese
Weise erhöht der Konzern seine Produktionseffizienz und verringert gleichzeitig kontinuierlich potenzielle
Risiken aus einem sich weiter verschärfenden Fachkräftemangel in einzelnen Regionen.

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Globales Produktionsnetzwerk als Antwort auf kurze Vorlaufzeiten in der Branche
Mit einem weitestgehend flächendeckenden Netzwerk von Produktionsstandorten in sieben Ländern auf drei
Kontinenten gelingt es Ringmetall als weltweit einzigem Produzenten von Fassspannringen, seine international
aufgestellten Kunden auf globaler Ebene mit einer stets gleichbleibenden Produktqualität über die gesamte
Produktpalette hinweg und innerhalb von kurzen Vorlaufzeiten zu beliefern. Die einzelnen Ländergesellschaften
produzieren nach klar definierten und standardisierten Vorgaben zuverlässig und in gewünschter Stückzahl.
Insgesamt produziert Ringmetall inklusive der Liner in neun Ländern auf drei Kontinenten.
Die Funktionsfähigkeit der Lieferketten und die Einhaltung der Produktionsstandards werden systematisch
koordiniert und überwacht. Gleichzeitig stehen die regionalen Niederlassungen als vertrauter Ansprechpartner
für Kunden und Interessenten zur Verfügung. Dies garantiert eine fachgerechte Abwicklung von Aufträgen über
die einzelnen Tochtergesellschaften hinweg und liefert gleichzeitig das notwendige Know-how, um auch für
komplexe Fragestellungen Lösungen anbieten zu können.
Moderne Produktionen orientieren sich in einer Vielzahl von Industrien an einer möglichst geringen
Vorratshaltung sowohl von Vorprodukten als auch von fertig produzierten Gütern. Dieser seit Jahren etablierte
Just-in-Time-Ansatz spiegelt sich entsprechend auch in der Verpackungsindustrie in äußerst kurzen Vorlaufzeiten
zwischen Auftrag und Auslieferung wider.
Auch die Kunden der Ringmetall Gruppe erwarten kurze Lieferzeiten von Industrieverpackungen entsprechend
ihrer aktuellen Auftragslage. Die Vorlaufzeit beträgt in der Regel maximal fünf bis zehn Arbeitstage, bezogen auf
Spannringe, Deckel und Dichtungen. Bei den Innenhüllen sowie Bag-In-Box-Systemen sind die Lieferzeiten, auch
bedingt durch saisonale Produkte, deutlich individueller.
Als global aufgestelltes Unternehmen ist Ringmetall in der Lage, individuelle Kundenaufträge in jeder Losgröße
zu bedienen und eine fristgerechte Lieferung an nahezu jeden Ort weltweit zu garantieren. Kein anderes
Unternehmen im Bereich Industrial Packaging ist in der Lage, die vom Markt erwartete Produktvielfalt weltweit
in gleicher Qualität, in nahezu beliebiger Menge und innerhalb kürzester Zeitfenster an jeden gewünschten
Kundenstandort zu liefern.
Verordnungen und Gesetzesvorgaben bilden engen regulatorischen Rahmen
Industrielle Verpackungsstoffe dienen in den meisten Fällen dem Transport von Gütern, die in der Regel nicht
der Umwelt ausgesetzt werden dürfen. An Industriefässer werden daher besonders hohe Anforderungen
gestellt, um zum einen die Umwelt vor dem Inhalt der Fässer, oder aber auch, um den Inhalt der Fässer vor
Umwelteinflüssen zu schützen.
Produkte von Ringmetall sind daher in den meisten Fällen Teil einer Verpackungseinheit, deren Komponenten
klar definiert und durch die Vereinten Nationen (United Nations, UN) mit einer sogenannten UN-Zertifizierung
versehen sind. Die Zertifizierung beinhaltet dabei auch sämtliche Herstellerangaben der einzelnen
Verpackungskomponenten. Da den Zertifizierungen umfangreiche Tests vorhergehen, die mit einem
entsprechenden zeitlichen und kostenmäßigen Aufwand verbunden sind, ist der Wechsel einzelner
Komponenten einer Verpackungseinheit in der Regel nicht wirtschaftlich.
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Die Ringmetall Gruppe und ihre Kunden sind entsprechend über den Lebenszyklus eines Produkts hinweg
aneinander gebunden.
Effizienzsteigerungen durch technologischen Fortschritt
Ringmetall verstärkt stetig seine Investitionen in die Entwicklung neuer Produkte und Fertigungsanlagen. Neben
der kontinuierlichen Optimierung von Prozessabläufen in allen Bereichen und gezielten Maßnahmen zur
Modernisierung von Maschinen und IT-Infrastruktur wird auch in das Know-how interner
Entwicklungsingenieure und Produktionstechniker investiert.
Der graduell ansteigende Entwicklungsaufwand steht dabei jedoch grundsätzlich in einem rentablen Verhältnis
zur Umsatzentwicklung des Unternehmens. Zu wesentlichen Teilen besteht dieser aus Personalkosten für die
involvierten Entwicklungsingenieure und Produktionstechniker. Ferner entstehen Kosten für die eingesetzten
Materialien und punktuell auch für externe Beratung.
Die Ringmetall Gruppe hat in den letzten Jahren in die Entwicklung einer grundlegend neuartigen
Maschinengeneration für die Produktion von Spannringen investiert. 2021 wurde die Prototypenphase
abgeschlossen und eine CE-Zulassung erteilt. Seitdem werden die Maschinen der neuen Generation
kontinuierlich in die Produktion eingeführt. Seit 2022 laufen diese Maschinen in vollem Umfang im regulären
Produktionsbetrieb und untermauern so ihre technische Überlegenheit gegenüber älteren
Maschinengenerationen. Entsprechend wird der weitere Roll-out, auch an internationalen Standorten, zukünftig
weiter fortgesetzt.
Ferner wurde umfangreich in Software für das Produktions-Monitoring zu einer ergänzenden digitalen
Produktionsüberwachung und -steuerung investiert. Es ermöglicht den Konzerngesellschaften eine noch
granularere Abstimmung der Produktionsvorgänge und trägt somit zu kontinuierlichen Kosteneinsparungen bei.
Die Software wird regelmäßig anhand der Vorgaben des Konzerns weiterentwickelt und führt somit zu einer
kontinuierlichen Effizienzsteigerung in der Produktion.
MARKETING
Die Ringmetall Gruppe zählt mit ihren Produktlösungen in den Geschäftsbereichen Verschlusssysteme und Liner
sowie Industrial Handling (bis 30. Juni 2023) zu den führenden Anbietern in attraktiven Nischenmärkten. Als
Hersteller von Zulieferprodukten für eine überschaubare Anzahl von Kunden - überwiegend Hersteller und
Verwender von Industriefässern - setzt der Konzern bei der Produktvermarktung auf enge und gewachsene
Kundenbeziehungen sowie persönliche Ansprache. Ein klassischer Marketingansatz für Konsumgüterhersteller,
der auf umfangreiches Prospektmaterial, Anzeigenschaltungen oder Mailing-Kampagnen setzt, wird nur
punktuell verfolgt. Vielmehr hält das Vertriebsteam von Ringmetall durch den Besuch von Fachmessen und
Branchenevents engen Kontakt zu seinen Kunden und deren zentralen Entscheidern.
Seit dem Eintritt in den Markt für Liner und Bag-in-Box-Systeme investiert das Unternehmen auch in
angemessenem Umfang in eigene Messeauftritte auf branchenrelevanten Fachmessen wie der FachPack, der
European Coatings Show oder auch der BrauBeviale, die allesamt in Nürnberg (Deutschland) stattfinden.
Teilweise findet die Teilnahme als gemeinsamer Messeauftritt mehrerer Tochtergesellschaften mit den
Produkten Innenhüllen, Bag-in-Box-Systemen sowie Spannringen und Deckeln statt.
Im Vergleich zur Umsatzgröße liegen die Aufwendungen der Ringmetall Gruppe r Marketingaktivitäten
entsprechend auf niedrigem Niveau. Nachdem in den Jahren 2020 und 2021 pandemiebedingt keine
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nennenswerten Ausgaben für Marketing vorgenommen wurden, fallen die Ausgaben seit 2022 wieder leicht
höher aus, bewegen sich aber im Vergleich auf insgesamt sehr niedrigem Niveau. Sie betrafen, wie in der
Vergangenheit, im Wesentlichen Ausgaben für Messeauftritte.
PERSONAL
Die Zahl der Mitarbeitenden in der Ringmetall Gruppe ist im Jahresdurchschnitt 2024 auf 849 Mitarbeitende
angestiegen (FTE, 2023: 845). Die Zahl der Leiharbeitskräfte ist ebenfalls angestiegen, um besser auf
Nachfrageschwankungen reagieren zu können. Von den Mitarbeitenden waren 247 Mitarbeitende (2023: 235)
Verwaltungspositionen zuzuordnen und 602 Mitarbeitende (2023: 610) der Produktion.
Das Unternehmen bietet vielen seiner Mitarbeitenden die Möglichkeit, wesentliche Teile der Arbeitszeit von
daheim zu leisten (“Home Office”). Im Zuge der Pandemie hatte das Unternehmen insgesamt gute Erfahrungen
mit dieser Form des Arbeitens gemacht und sieht darin eine gute Möglichkeit, sich im Wettbewerb um
qualifiziertes Personal als attraktiver Arbeitgeber vor potenziellen Bewerbern zu positionieren.
Die fortschreitende Digitalisierung des Konzerns begünstigt die reibungslose Umstellung auf moderne Formen
des Arbeitens. Ringmetall hat praktikable Routinen entwickelt, die es auch neuen Mitarbeitenden ermöglichen,
sich durch ein gezieltes Trainingsprogramm schnell mit allen Konzernbereichen vertraut zu machen und soziale
Strukturen aufzubauen, um dann auf Wunsch größtenteils von daheim arbeiten zu können. Damit kommt
Ringmetall dem Wunsch vieler Mitarbeitenden nach einem flexibleren Arbeitsumfeld nach und leistet einen
weiteren Beitrag zur Verbesserung der CO
2
-Bilanz durch die Reduzierung von Fahrten zum und vom Arbeitsplatz.
Die stetige Verbesserung der Arbeitsbedingungen ist nach Ansicht des Unternehmens ein wichtiges Mittel, um
den Auswirkungen des Fachkräftemangels in vielen Märkten entgegenzuwirken. Die Verfügbarkeit geeigneten
Personals nimmt seit Jahren ab, weshalb sich Ringmetall intensiv um die eigene Attraktivität als Arbeitgeber
bemüht. Neben der Möglichkeit zum flexibleren Arbeiten erhalten Mitarbeitende beispielsweise für
regelmäßigen Arbeitseinsatz gesonderte Prämienzahlungen in unterschiedlichen Formen. Überdies können
insbesondere in Deutschland Überstunden und Urlaubstage auf einem gesonderten Zeitarbeitskonto angespart
und in Form eines bis zu drei Monaten dauernden Sabbaticals genutzt werden.
Im Rahmen innerbetrieblicher Fortbildung werden regelmäßig einzelne Mitarbeitende für die Dauer von zwei bis
drei Monaten in speziellen Programmen im Bereich Qualitätssicherung geschult und so für den besonderen
Stellenwert einer gleichbleibend hohen Produktionsqualität kontinuierlich sensibilisiert. Auch werden
beispielsweise durch den Einsatz in wechselnden Produktionsbereichen („Job Rotation”) immer neue Kenntnisse
vermittelt und langfristig Know-how im Unternehmen gehalten. Dies führt zu einer Erhöhung der
Einsatzflexibilität sowie der Qualifikation und verringert die Risiken, die aus einer möglicherweise entstehenden
Monotonie im Arbeitsalltag entstehen können.
Auch zwischen den Standorten von Ringmetall findet ein kontinuierlicher Wissenstransfer statt. Mitarbeitende
werden immer wieder für mehrmonatige Arbeitseinsätze an andere Standorte entsendet, um neue Eindrücke
über den Konzern zu erhalten und Best Practice-Ansätze bei einzelnen Produktionsschritten auf internationalem
Niveau zu vereinheitlichen. Besonders bewährt hat sich dieser Ansatz, um möglichst schnell einen
Wissenstransfer nach Unternehmensakquisitionen zwischen den einzelnen Gesellschaften herzustellen. Auch
Graphics
werden Teams für konzernweite Projekte immer häufiger aus Mitarbeitenden verschiedener internationaler
Standorte zusammengestellt. Das mittlere Management wird überdies im Rahmen von internen und externen
Seminaren regelmäßig speziell gefördert. Im Zuge der Pandemie wurden derartige Fortbildungen verstärkt im
Rahmen von Webinaren abgehalten, was sich auch in Post-COVID-Zeiten bewährt hat. Externes
Schulungspersonal vermittelt im Rahmen von Coachings moderne Ansätze zur Führung der Mitarbeitenden und
steigert so stetig ein gleichermaßen produktives und angenehmes Arbeitsklima bei Ringmetall.
Zur Schaffung einer konzernweiten Corporate Identity setzt Ringmetall auf einen einheitlichen Außenauftritt und
fördert durch die Produktion von Imagefilmen und die interne Information durch Newsletter ein verbessertes
Zusammengehörigkeitsgefühl in der Belegschaft. Strategische und finanzielle Unternehmensziele werden auf
allen Hierarchieebenen offen und regelmäßig kommuniziert. Mittels des konzernweit verbindlichen
Verhaltenskodex („Code of Conduct“) wird sichergestellt, dass Ringmetall seinen Mitarbeitenden ein
einheitliches Leitbild vermittelt und diese unabhängig von nationaler Herkunft und möglichen Unterschieden
zwischen den Kulturkreisen einheitliche Werte und Ziele verfolgen.
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COMPLIANCE- UND NACHHALTIGKEITSBERICHT (ungeprüft)
Nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Wirtschaften gewinnt für Unternehmen zunehmend an Bedeutung.
Auch die Ringmetall Gruppe setzt sich intensiv mit ihrer ökologischen und sozialen Verantwortung auseinander
und arbeitet kontinuierlich daran, nachhaltige Praktiken zu etablieren. Das Handeln der Gruppe und der
Mitarbeitenden hat direkte Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt, weshalb Ringmetall ethische
Grundsätze fördert und langfristig Nachhaltigkeitsziele verfolgen wird. Seit 2021 ist Ringmetall offizielles Mitglied
des UN Global Compact, seit 2024 Mitglied des UN Global Compact Netzwerk Deutschland e. V., und bekennt
sich uneingeschränkt zu dessen Prinzipien.
Um diese Werte für alle Mitarbeitenden greifbar zu machen, hat das Unternehmen verbindliche
Verhaltensregeln in Form eines Kodex (Code of Conduct”) entwickelt. Die Einhaltung des Code of Conduct wird
kontinuierlich überprüft, und Mitarbeitende haben die Möglichkeit, sich aktiv in die Weiterentwicklung des
Kodex einzubringen.
Als zentrale Anlaufstelle wurde dazu bereits im Jahr 2021 die Position des unternehmensinternen Compliance
Managers geschaffen, die 2022 um den Verantwortungsbereich Nachhaltigkeit erweitert wurde. Damit wurde
insbesondere die Umsetzung der europäischen Vorgaben in Bezug auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung von
Unternehmen (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) bis zum Jahr 2024 gezielt vorbereitet. Wegen
der ausgebliebenen Übernahme in deutsches Recht entfällt die Berichtspflicht nach CSRD für das Jahr 2024,
weshalb der Nachhaltigkeitsbericht der Ringmetall weiterhin nach den Vorgaben der Non-Financial Reporting
Directive (NFRD) aufgestellt wird.
Um sicherzustellen, dass alle Mitarbeitende die Compliance- und Nachhaltigkeitsrichtlinien der Ringmetall
Gruppe verinnerlichen und umsetzen, wurden zielgerichtete Schulungsprogramme im Unternehmen mit
zielgruppenspezifischen Inhalten initiiert. Diese sind modular aufgebaut und berücksichtigen dabei sowohl
Inhalte nach Tätigkeitsbereich als auch die Managementebene. Durch die Integration compliance-relevanten
Themen in technische und betriebswirtschaftliche Schulungen wird ein praxisnaher Bezug geschaffen, der die
Bedeutung und den Nutzen der Richtlinien verdeutlicht.
Seit 2020 hat Ringmetall ein konzernweites Nachhaltigkeitsmanagementsystem integriert, das kontinuierlich
verbessert und ausgebaut wird. Um die Fortschritte des Konzerns im Bereich nachhaltigen Wirtschaftens
messbar und vergleichbar zu machen, lässt sich Ringmetall seit 2021 durch den externen Dienstleister EcoVadis
im Rahmen eines Nachhaltigkeits-Ratings zertifizieren.
Das Nachhaltigkeits-Rating von EcoVadis bewertet Unternehmen in den Kategorien Umwelt, Arbeits- und
Menschenrechte, Ethik sowie nachhaltige Beschaffung, wobei jede Kategorie unterschiedlich gewichtet wird.
Mit der Rezertifizierung in 2024 konnte bereits zum vierten Mal in Folge eine Verbesserung des Scores erzielt
werden. So verbesserte sich die Bewertung seit dem Jahr 2021 mit 42 Punkten auf nun 60 Punkte im Jahr 2024
(2022: 52 Punkte, 2023: 59 Punkte). Damit erzielte die Ringmetall Gruppe unter den neuen, strengeren
Bedingungen die Bronzemedaille und gehört damit zu den Top 35 Prozent aller von EcoVadis zertifizierten
Unternehmen. Auch in 2025 strebt Ringmetall eine EcoVadis-Zertifizierung an.
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MENSCHENRECHTE
Die Achtung der Menschenrechte ist ein zentraler Bestandteil der Unternehmenskultur von Ringmetall. Alle
Mitarbeitenden sind verpflichtet, diese fundamentalen Rechte jederzeit zu wahren und weder selbst zu verletzen
noch Verstöße in ihrem Einflussbereich zu tolerieren. Dieses Prinzip ist nicht nur im Code of Conduct verankert,
sondern wird auch durch die Unternehmen der Ringmetall Gruppe aktiv auf ihre Zulieferer mit Hilfe eines
Lieferanten Code of Conduct übertragen. Dieser Verhaltenskodex soll das Werteverständnis der Gruppe tiefer in
der Lieferkette des Unternehmens verankern und gleichzeitig bei der Umsetzung von Maßnahmen unterstützen.
Sollten Unternehmen innerhalb der Wertschöpfungskette oder deren Mitarbeitende gegen diesen Kodex
verstoßen und Verstöße nicht umgehend abstellen, führt dies zur sofortigen Beendigung der
Geschäftsbeziehung. Gleiches gilt für Mitarbeitende der Ringmetall Gruppe, bei denen Verstöße zu einer
Abmahnung oder einer Beendigung des Arbeitsverhältnisses führen können.
Im Geschäftsjahr 2023 wurde erstmals eine Analyse der Menschenrechtslage in den Ländern der konzernweiten
Lieferanten durchgeführt. Dabei wurden führende Indizes wie der Global Rights Index, der Menschenrechtsindex
und der Kinderrechte-Index berücksichtigt. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in konzernweite Maßnahmen
zur Förderung der Menschenrechte ein.
Obwohl die Ringmetall Gruppe aufgrund ihrer Unternehmensgröße nicht unter die gesetzliche Verpflichtung des
Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) fällt, orientiert sie sich bereits freiwillig an dessen Anforderungen
sowie an den Vorgaben des Nationalen Aktionsplans für Wirtschaft und Menschenrechte. Damit leistet das
Unternehmen einen aktiven Beitrag zur Stärkung der Menschenrechte in der Wirtschaft.
MITARBEITENDE
Die Ringmetall Gruppe erkennt uneingeschränkt das Recht aller Mitarbeitenden auf Vereinigungsfreiheit und die
Anerkennung von Kollektivverhandlungen an. Dies schließt das Recht auf Beitritt zu Gewerkschaften und die
Wahl von Arbeitnehmervertretungen ein. Jegliche Form von Zwangs- und Kinderarbeit lehnt das Unternehmen
stritk ab und erwartet das gleiche Engagement auch von seinen Zulieferern und Kunden. Ringmetall unterstützt
die Konventionen der International Labour Organization (ILO) Nummer 138 und 182 als Mindeststandard zum
Schutz vor Kinderarbeit uneingeschränkt. Ringmetall tritt aktiv für die Gleichbehandlung aller Mitarbeitenden
hinsichtlich ethnischer Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Religion ein und unterstützt jegliche
Maßnahmen, die der Vielfalt innerhalb der Ringmetall Gruppe förderlich sind.
Zudem legt Ringmetall Wert auf faire Arbeitsbedingungen und ein wertschätzendes Arbeitsumfeld für alle
Beschäftigten. Gleichzeitig ist das Unternehmen bemüht, eine möglichst ausgewogene Geschlechterverteilung
in allen Bereichen zu fördern.
Im Bereich der administrativen Tätigkeiten gelingt dies sehr gut. Per Ende 2024 beschäftigte die Ringmetall
Gruppe hier 40,7 Prozent weibliche sowie 58,9 Prozent männliche Mitarbeitende. Weitere 0,4 Prozent sind
divers.
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Das Verhältnis von weiblichen und männlichen Mitarbeitenden in der Produktion variiert je nach
Tätigkeitsbereich. In den metallverarbeitenden Tochtergesellschaften ist der Anteil weiblicher Beschäftigter
aufgrund der rperlich anspruchsvollen Tätigkeiten geringer und liegt unter 50,0 Prozent. Im Bereich der
Spannringproduktion betrug der Frauenanteil zum Jahresende 37,4 Prozent. In den kunststoffverarbeitenden
Gesellschaften zeigt sich hingegen ein ausgeglicheneres Verhältnis. So lag der Frauenanteil in der Liner-
Produktion zum Jahresende bei 48,1 Prozent. Insgesamt setzt sich die Belegschaft in der Produktion zu 41,5
Prozent aus Frauen, zu 57,8 Prozent aus Männern und zu 0,7 Prozent aus diversen Personen zusammen.
Um den unterschiedlichen familiären Bedürfnissen der Mitarbeitenden gerecht zu werden, fördert Ringmetall
flexible Arbeitszeitmodelle und bietet, soweit möglich, die Option auf Homeoffice. Zudem stehen gut
ausgestattete Sozial- und Ruheräume für die Pausen zur Verfügung, die auch in der Modernisierungsplanung der
Standorte berücksichtigt werden.
UMWELT
Die Unternehmen der Ringmetall Gruppe setzen sich dafür ein, Ressourcen so effizient und nachhaltig wie
möglich zu nutzen, um negative Umwelteinflüsse auf ein Minimum zu reduzieren. Ein zentraler Bestandteil dieser
Bemühungen ist die kontinuierliche Weiterentwicklung und Optimierung des Umweltmanagements.
Als produzierendes Unternehmen legt Ringmetall besonderen Wert auf eine ressourcenschonende
Rohstoffverarbeitung, um Produktionsabfälle und Ausschuss so gering wie möglich zu halten. Da sich Abfälle
jedoch nicht vollständig vermeiden lassen, sorgt das Unternehmen dafür, dass alle wiederverwertbaren
Materialien konsequent recycelt werden. Die anfallende Ausschussmenge variiert je nach Material und
Produktionsschritt, weshalb eine direkte Vergleichbarkeit der Recyclingquoten über die Jahre hinweg nicht
immer gegeben ist. Insgesamt werden etwa 95 Prozent des Produktionsausschusses recycelt. Im Jahr 2024 lag
der Anteil der recyclingfähigen Abfälle bei 98,8 Prozent.
Die Ringmetall Gruppe sieht es als ihre Verantwortung, zur weltweiten Reduzierung der Treibhausgasemissionen
beizutragen. Innerhalb der Konzerngesellschaften entstehen CO₂-Emissionen vor allem im Produktionsprozess
durch den Verbrauch von elektrischem Strom sowie durch den Einsatz verschiedener Energieträger zur
Beheizung von Büro- und Produktionsflächen. Die größten Einsparungspotenziale liegen daher in diesen beiden
Bereichen.
Im Berichtszeitraum lagen die CO₂-Emissionen insgesamt um 2,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Bereinigt um
Änderungen im Konsolidierungskreis konnten die CO₂-Emissionen des Geschäftsjahres jedoch um 1,5 Prozent
gesenkt werden.
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CO
2
-eq-Emission nach Scope
Ringmetall verfolgt das Ziel, die CO₂-Emissionen aus der Nutzung von Brennstoffen zum Heizen (gemessen als
CO₂-Äquivalent, CO₂-eq) kontinuierlich zu reduzieren. Wenn möglich, werden Heizungsanlagen von Heizöl auf
nachhaltigere Brennstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen, wie Holzpellets, umgestellt. Alternativ erfolgt
zunächst eine Umstellung auf Erdgas. In diesem Bereich konnten die CO₂-Emissionen, bereinigt um die Zukäufe
des Geschäftsjahres, im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent gesenkt werden.
Seit 2020 optimiert Ringmetall die Fahrzeugflotte des Konzerns konsequent hinsichtlich ihres CO
2
-Ausstoßes. In
der Vergangenheit handelte es sich bei den zum Einsatz kommenden Fahrzeugen nahezu ausschließlich um
Dienstwagen, die Mitarbeitenden der Gruppe zur Verfügung gestellt wurden. Die Akquisition von FIB Beer
Systems im November 2024 brachte erstmals eine größere Fahrzeugflotte für den Service bei den Kunden vor
Ort mit. Beim Auslaufen von Leasingverträgen strebt die Gesellschaft an, den Fuhrpark ausschließlich mit
Fahrzeugen zu erweitern, die entweder vollständig oder überwiegend ohne fossile Kraftstoffe betrieben werden.
2024
in t
Konzern exkl.
Akquisitionen
Akquisitionen
Heizung
1.132
-
Fahrzeugpool
124
21
Eigene PV-Anlagen
-35
-
Scope 1
1.221
21
Strom
1.645
89
Scope 2
1.645
89
Scope 1 + 2
2.866
110
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Im Geschäftsjahr 2024 wuchs die Fahrzeugflotte der Ringmetall Gruppe durch die Unternehmenszukäufe weiter,
wodurch sich der Anteil von Fahrzeugen mit hybriden oder elektrischen Antrieben verringerte. Ein weiterer
Faktor war die kurzfristigere Verfügbarkeit geeigneter Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Diese
Entwicklungen sowie die im Durchschnitt größere zurückgelegte Strecke führten zu einem Anstieg der
Emissionen.
Die CO₂-Emissionen in diesem Bereich nahmen, bereinigt um Änderungen im Konsolidierungskreis, um
30,5 Prozent zu. Dennoch machen sie mit 4,3 Prozent nur einen kleinen Anteil an den Gesamtemissionen aus.
Ringmetall bleibt weiterhin engagiert, den Anteil an Fahrzeugen mit alternativen Antrieben zukünftig wieder zu
erhöhen und so die Emissionen langfristig zu senken.
Darüber hinaus stellt Ringmetall den Mitarbeitenden auf Wunsch an verschiedenen Standorten auch Lease-Bikes
zur Verfügung. Bisher wird das Angebot von 50 Mitarbeitenden in Anspruch genommen.
Der unmittelbare Energiebedarf der Ringmetall Gruppe stellt sich im Vergleich zu einer Vielzahl anderer
produzierender Unternehmen eher gering dar. Ein Grund hierfür ist der hohe Anteil spezifisch für den
Produktionszweck aufbereiteter Vorprodukte, wie beispielsweise auch auf verschiedene Breiten und Stärken
zugeschnittene Stahlbleche. Im Bereich Liner ist der Energiebedarf ungleich höher. Dies liegt vor allem an
energieintensiven Produktionsschritten wie dem Tiefziehen von Form-Inlinern oder auch dem Extrudieren von
Polyethylen-Folien. Bei der Modernisierung und Neuinstallation von Anlagen stellt der Energiebedarf ein
wichtiges Auswahlkriterium im Investitionsprozess dar.
Ein weiterer Baustein in der Senkung der CO
2
-Emissionen ist der Einsatz von Photovoltaikanlagen. Bereinigt um
die Änderungen im Konsolidierungskreis produziert Ringmetall an bereits fünf Standorten selbst Strom aus
Sonnenenergie. Das Ziel, in diesen Bereich kontinuierlich zu investieren, wird weiterhin verfolgt. Die eigenen
Anlagen deckten im Jahr 2024 bereits 2,3 Prozent des Gesamtstrombedarfs der Unternehmensgruppe ab.
Die Emissionen aus dem Einkauf von Strom haben sich aufgrund eines veränderten Strommixes im Vergleich zum
Vorjahr um 0,2 Prozent reduziert. Der von den Produktionsstandorten im Berichtszeitraum bezogene Strom
stammte zu 43,2 Prozent aus erneuerbaren Energien. Somit konnte der Anteil an erneuerbaren Energiequellen
wieder erhöht werden.
Das Ziel für die Folgejahre ist es, den CO
2
-Fußabdruck weiter zu verringern. Im Geschäftsjahr bezog einer der
insgesamt 21 Produktionsstandorte die Energie vollständig und weitere fünf Standorte ihre Energie zu mehr als
der Hälfte aus regenerativen Quellen.
BEKÄMPFUNG VON KORRUPTION
Ringmetall hat im Rahmen des Code of Conduct klare Richtlinien festgelegt, um Korruption wirksam zu
verhindern. Diese Vorgaben werden konzernweit umgesetzt und an die jeweiligen nationalen Maßnahmen
angepasst. Jegliche Art von Zuwendungen sind untersagt, wenn sie darauf abzielen, Entscheidungsprozesse in
unzulässiger Weise zu beeinflussen. Dies gilt insbesondere in Bezug auf Entscheider von staatlichen Behörden.
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Ringmetall vertritt die Auffassung, dass es sich bei Korruption nicht um ein Kavaliersdelikt handelt, sondern um
eine sehr ernst zu nehmende Form von Kriminalität. Um Korruption und andere Formen kriminellen Verhaltens
im Konzern zu identifizieren, hat Ringmetall 2021 ein Whistleblowing-System mit einem führenden externen
Anbieter eingeführt. Es soll Beschäftigten und externen Dritten ermöglichen, beobachtete Missstände wie
Korruption, Amtsmissbrauch, Diskriminierung oder auch Belästigung an den Konzern zu melden. Ein
anonymisierter Kanal gewährleistet dabei größtmöglichen Schutz für den Hinweisgeber.
Analog zur Menschenrechtsanalyse hat Ringmetall 2023 auch erstmals eine Korruptionsanalyse der
Lieferantenländer durchgeführt. Die Ergebnisse der Analyse fließen im Anschluss in die Ausgestaltung von
Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung ein.
STAKEHOLDER MANAGEMENT
Ringmetall pflegt eine offene und transparente Kommunikation mit internen und externen Stakeholdern und
legt großen Wert auf einen regelmäßigen Austausch. Aufgrund der Unternehmensgröße haben sich in der
Vergangenheit unterschiedliche Stakeholder-Gruppen herausgebildet: Während mit einigen ein kontinuierlicher
Dialog zu aktuellen Themen stattfindet, erfolgt der Austausch mit anderen eher anlassbezogen. Besonders
intensiv ist die Kommunikation mit Mitarbeitenden, Kunden, Lieferanten sowie den Medien und dem
Kapitalmarkt.
In festgelegten Intervallen informieren Unternehmensvertreter über aktuelle Entwicklungen, beantworten
Fragen und nehmen Feedback sowie Anregungen auf. Diese fließen anschließend in konkrete Maßnahmen ein,
um die kontinuierliche Weiterentwicklung von Ringmetall zu unterstützen. Zusätzlich pflegt das Unternehmen
den Dialog mit gemeinnützigen Organisationen und der Politik. Ringmetall optimiert den Austausch mit seinen
Stakeholdern fortlaufend, um deren Erwartungen auch künftig gezielt in die strategische
Unternehmensausrichtung einzubinden.
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NICHTFINANZIELLE ERKLÄRUNG (ungeprüft)
Als Bestandteil dieses zusammengefassten Lageberichts veröffentlicht Ringmetall gemäß §§ 315b, 315c HGB in
Verbindung mit §§ 289b bis 289e HGB eine für die Ringmetall SE und den Konzern zusammengefasste
nichtfinanzielle Erklärung. Die Inhalte der nichtfinanziellen Erklärung sind im gesamten zusammengefassten
Lagebericht in den Abschnitten „Die Ringmetall Gruppe – Geschäftsmodell und Struktur“, "Die Ringmetall Gruppe
Wettbewerbsstärken und Markteintrittsbarrieren“ sowie „Compliance- und Nachhaltigkeitsbericht“ und hier
unter „Nichtfinanzielle Erklärung“ zu finden. Die gekennzeichneten Inhalte im Abschnitt „Die Ringmetall Gruppe
Geschäftsmodell und Struktur“ sowie die Abschnitte Die Ringmetall Gruppe Wettbewerbsstärken und
Markteintrittsbarrieren“ sowie „Compliance- und Nachhaltigkeitsbericht“ inklusive der Anlage zur EU-Taxonomie
sowie der „Nichtfinanziellen Erklärung” waren nicht Teil der Prüfung des Lageberichts.
EU-Taxonomie
Eine wichtige Zielsetzung des Aktionsplans zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums (»Sustainable Finance«) im
Rahmen des europäischen »Green Deals« ist die Umlenkung von Kapitalströmen in nachhaltige Investitionen.
Vor diesem Hintergrund trat Mitte 2020 die Taxonomie-Verordnung (EU 2020/852) der EU in Kraft. Sie soll als
einheitliches und rechtsverbindliches Klassifizierungssystem festlegen, welche Wirtschafts- tätigkeiten in der EU
als taxonomiekonform und damit als »ökologisch nachhaltig« im Hinblick auf sechs von der Verordnung
festgelegte Umweltziele (Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel, nachhaltige Nutzung und Schutz von
Wasser- und Meeresressourcen, Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft, Vermeidung und Verminderung der
Umweltverschmutzung, Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme) gelten. Zur
Anwendung sind Unternehmen verpflichtet, die eine nichtfinanzielle Erklärung erstellen müssen. Nach Artikel 8
der Taxonomie-Verordnung sind die taxonomiekonformen Anteile ökologisch nachhaltiger
Wirtschaftstätigkeiten an den Umsatzerlösen, Investitionen und Betriebsausgaben jährlich zu berichten.
Für das Geschäftsjahr 2024 sind die Angaben über die Taxonomiekonformität und -fähigkeit für alle sechs
Umweltziele der EU-Taxonomie vorzunehmen. Das bedeutet, dass sowohl für Klimaschutz, Anpassung an den
Klimawandel, nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen, Übergang zu einer
Kreislaufwirtschaft, Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung sowie Schutz und
Wiederherstellung der Biodiversität und Ökosysteme die Taxonomiefähigkeit und -konformität beurteilt und
offengelegt werden müssen. Berichtet werden jeweils Umsatzerlöse, Investitionsausgaben (CapEx) und
Betriebsausgaben (OpEx) nach deren jeweiliger Zielzuordnung.
Analyse der Taxonomiefähigkeit
Beide Geschäftsbereiche von Ringmetall, Verschlusssysteme und Liner, schützen sowohl die Produkte vor der
Umwelt als auch die Umwelt vor den Produkten. Auf Basis der Wirtschaftstätigkeiten wurde die Auflistung der
potenziell taxonomiefähigen Aktivitäten analysiert. Im Bereich der Umsatzerlöse und Betriebsausgaben konnten
bisweilen keine Erlöse und Ausgaben gemäß den Kategorien der EU-Taxonomie ermittelt werden.
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GESELLSCHAFT
Taxonomiefähig
und -konform
Taxonomiefähig, aber
nicht -konform
Nicht taxonomiefähig
Umsatz
0%
0%
100%
Investitionsausgaben
(CapEx)
0%
1%
99%
Betriebsausgaben (OpEx)
0%
0%
100%
Umsatzerlöse
Im Jahr 2024 betrugen die Umsatzerlöse 174,9 Mio. EUR. Diese Summe dient gemäß der EU-
Taxonomieverordnung als Nenner, während die taxonomiefähigen Umsatzerlöse den Zähler bilden. Im
abgelaufenen Geschäftsjahr wurden noch keine Umsatzerlöse als taxonomiefähig oder taxonomiekonform
eingestuft. Für die kommenden Jahre sind detaillierte Analysen der einzelnen Umsatzerlöse vorgesehen,
insbesondere im Hinblick auf das Umweltziel der Kreislaufwirtschaft.
Investitionsausgaben (CapEx)
Den Nenner der Investitionsausgaben bildet die Summe aus den Zugängen zum Konzernsachanlagevermögen,
den immateriellen Vermögenswerten sowie Leasing. In Summe ergibt der Nenner für das Jahr 2024 Investitionen
in Höhe von 14,5 Mio. EUR. Die Summe der taxonomiefähigen Investitionsausgaben ergeben den Zähler.
Ringmetall tätigte in 2024 taxonomiefähige Investitionen, die der Gruppe 6.3 Beförderung mit Motorrädern,
Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen zuzuordnen waren. Taxonomiekonforme Investitionen sind
im Geschäftsjahr 2024 nicht getätigt worden.
Betriebsausgaben (OpEx)
Die Betriebsausgaben umfassen Aufwendungen für Gebäudesanierungsmaßnahmen, Wartung und Reparatur
des Sachanlagevermögens sowie kurzfristige Leasingverpflichtungen. Diese Ausgaben, die im Nenner erfasst
sind, beliefen sich im Jahr 2024 auf 3,4 Mio. EUR. Im Zähler wird der Anteil dieser Summe ausgewiesen, der als
taxonomiefähige und taxonomiekonforme Kosten gilt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren keine Ausgaben
taxonomiefähig oder -konform.
Analyse der Taxonomiekonformität
Als taxonomiekonform gelten Umsätze und Ausgaben ausschließlich, wenn diese einen wesentlichen Beitrag zur
Umsetzung eines oder mehrerer Umweltziele leisten und gleichzeitig keines der Umweltziele beeinträchtigen.
Im letzten Schritt erfolgt die Prüfung, ob der Mindestschutz eingehalten werden kann.
Wirtschaftstätigkeit 6.3 Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
Im Konzern werden bevorzugt taxonomiefähige Fahrzeuge geleast. Aufgrund fehlender Informationen bezüglich
der Taxonomiekonformität konnten die Fahrzeuge nicht als konform gekennzeichnet werden. r die Prüfung
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des Mindestschutzes werden die Empfehlungen der „Platform on Sustainable Finance“ bezüglich der Themen
Menschenrechte, Anti-Korruption, fairer Wettbewerb und Steuern betrachtet. Die Mindestschutzanforderungen
werden intern durch einen eigenen Code of Conduct sowie extern mittels eines Code of Conduct für Lieferanten
kommuniziert. Zudem ist durch das Hinweisgebermeldesystem der Ringmetall Gruppe, bei dem interne und
externe Personen Meldungen über potenzielle Verstöße einreichen nnen, ein weiterer Baustein zur Einhaltung
des Mindestschutzes gegeben. In regelmäßigen Abständen werden konzernweite Risikoanalysen und
Vorsorgemaßnahmen, z. B. Arbeitszeiterfassung und Schulungen, durchgeführt.
Die entsprechenden Tabellen sind in der Anlage zum zusammengefassten Lagebericht beigefügt.
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WIRTSCHAFTSBERICHT
GESAMTWIRTSCHAFTLICHE LAGE
In seinem Bericht zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland im Januar 2025 erläutert das Bundesministerium für
Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die weiterhin anhaltende Schwächephase zum Jahresende 2024. Das
Jahresendquartal schloss mit einem preis-, saison- und kalenderbereinigten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts
(BIP) von 0,1 Prozent, während das Gesamtjahres-BIP um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken ist. Die
Produktion im produzierenden Gewerbe ist in einer Dreimonatsbetrachtung weiterhin abwärtsgerichtet.
Zum Jahresanfang 2025 deuten aktuelle Frühindikatoren auf eine weiterhin angespannte Lage hin. Der
Geschäftsklimaindex und der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (ifo Leibniz-Institut für
Wirtschaftsforschung) zeigen eine anhaltende Auftragsschwäche. Auch das Konsumbarometer (HDE
Handelsverband) hat sich, nach einer leichten Erholung am Jahresende, zum Januar 2025 hin wieder
verschlechtert. Ebenso weist das Konsumklima (Growth for Knowledge) im Januar 2025 eine leichte
Verschlechterung auf.
Der Rückgang des BIP im Gesamtjahr 2024 lag laut BMWK bei 0,2 Prozent. Die Weltwirtschaft sieht das BMWK
in einer verhaltenen Lage und in einer Seitwärtsentwicklung. Internationale Frühindikatoren sehen insbesondere
für die Industrieproduktion sogar eine leichte Abschwächung. Für das Gesamtjahr 2025 erwartet das BMWK eine
Steigerung des BIP um 0,3 Prozent, verweist jedoch darauf, dass dies stark abhängig von der wirtschafts- und
finanzpolitischen Ausrichtung der nächsten Bundesregierung sei.
Laut Internationalem hrungsfonds (IWF) befindet sich die Entwicklung der Weltwirtschaft in einer
Seitwärtsbewegung. Für das Jahr 2024 wird von einem prognostizierten Wachstum von 3,2 Prozent ausgegangen.
Für die Jahre 2025 und 26 geht der IWF von einem Wachstum von 3,3 Prozent aus. Das liege unter dem
durchschnittlichen historischen (2000-19) Wachstum von 3,7 Prozent. Für die USA wird ein Wachstum von 2,7
Prozent im Jahr 2025 angenommen, während die Europäische Union ein prognostiziertes Wachstum von nur 1,0
Prozent aufweist.
Nachdem der IWF in den vergangenen Jahren starke Auswirkungen aus der COVID-19-Pandemie und des Kriegs
in der Ukraine gesehen hat, konnte sich die weltweite Inflation wieder den Werten wie vor der Pandemie
annähern. Außerdem ist eine Moderation bei Reallohnzuwächsen zu beobachten.
Für die nächsten Jahre identifizierte der IWF jedoch einen neuen Treiber, der die Rahmenbedingungen der
Weltwirtschaft beeinflusst: Ungewissheit in der Handelspolitik. Der Indikator zu dieser Kennzahl stieg im letzten
Quartal 2024 schlagartig an. Getrieben wurde das durch die Präsidentschaftswahl in den USA. Die Unsicherheit
stieg dadurch weltweit an. Aufgrund der handelspolitischen Unsicherheit korrigierte der IWF das prognostizierte
Weltwirtschaftshandelsvolumen für die Jahre 2025 und 2026 nach unten.
Branchenseitig stellen Unternehmen der chemischen und der pharmazeutischen Industrie die größte
Endnutzergruppe der Produkte der Ringmetall Gruppe dar. Der Verband der chemischen Industrie (VCI)
beschreibt das weltweite Wachstum der Produktion von Chemikalien von 4,7 Prozent im Jahr 2024 (Jan-Nov) in
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seinem World Chemistry Report vom Januar 2025 als deutlich höher gegenüber den Vorjahren. Dabei lagen die
Europäische Union und Deutschland mit 1,9 Prozent und 2,9 Prozent deutlich unter dem weltweiten
Durchschnitt, jedoch konnten sich beide von deutlich negativen Entwicklungen im Jahr 2022 und 2023 erholen.
In den USA sind wie im Jahr 2023 nahezu keine Veränderungen erkennbar.
Die weltweite Produktionsentwicklung bei Pharmazeutika konnte sich nach negativen Entwicklungen in den
Vorjahren wieder umkehren und zeigte im Jahr 2024 (Jan-Nov) ein Wachstum von 3,3 Prozent gegenüber dem
Vorjahr auf. In der Europäischen Union lag das Wachstum bei 2,1 Prozent, in Deutschland bei -3,1 Prozent und
in den USA bei nahezu unveränderten -0,4 Prozent.
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GESCHÄFTSVERLAUF DES KONZERNS
Die nachfolgende Analyse des Geschäftsverlaufs in der Ringmetall Gruppe bezieht sich auf den Konzernabschluss
zum 31. Dezember 2024. Dieser wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt,
wie sie in der Europäischen Union Anwendung finden.
Mit dem Verkauf der HSM GmbH & Co. KG, der einzigen operativen Gesellschaft in dem Geschäftsbereich
Industrial Handling, am 30. Juni 2023 wurde dieser Geschäftsbereich geschlossen.
Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024 hat sich der Vorstand aufgrund angestrebter weiterer Akquisitionen
und dem damit verbundenen Wachstum dazu entschlossen, das interne Reporting und die Steuerung des
Geschäftsbereichs Industrial Packaging durch das Management weiter zu unterteilen - nach den
Geschäftsbereichen Verschlusssysteme und Liner.
Geschäftsverlauf im Jahr 2024
Für die Ringmetall Gruppe erwies sich das Geschäftsjahr 2024 als herausfordernd. Über weite Strecken des Jahres
hinweg sah sich das Unternehmen mit einer gedämpften Nachfrage nach seinen Produkten konfrontiert. Der
Konzernumsatz reduzierte sich um 3,7 Prozent auf 174,9 Mio. EUR (2023: 181,6 Mio. EUR). Dem Umsatzzuwachs
aus den Zukäufen von Peak Packaging in Polen sowie FIB Beer Systems in den Niederlanden stand dabei ein
Rückgang der Rohstoffpreise entgegen, der bei Ringmetall aufgrund der Abhängigkeit der Verkaufspreise vom
Rohstoffpreis zu einem Umsatzrückgang führte. Das abgeschwächte Wirtschaftsumfeld äußerte sich zudem in
einer gedämpften Nachfrage aus wichtigen Abnehmerindustrien. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (EBITDA) war mit 23,7 Mio. EUR um 23,9 Prozent her als im Vorjahr (2023: 19,2 Mio. EUR),
welches durch einen Sondereffekt aus dem HSM Verkauf belastet wurde. Die EBITDA- Marge bezogen auf die
Gesamtleistung stieg daher auf 13,6 Prozent nach 10,6 Prozent im Vorjahr.
Geschäftsbereich Verschlusssysteme
Der Geschäftsbereich Verschlusssysteme erzielte mit seinen Produkten Spannringe, Deckel und Dichtungen im
Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz in Höhe von 121,4 Mio. EUR, welcher durch rückläufige Stahlpreise beeinflusst
wurde. Effizienzsteigerungsmaßnahmen der vergangenen Jahre schlugen sich in einem EBITDA von 21,5 Mio.
EUR nieder. Hier wirkten sich ein optimierter Materialeinsatz, geringe Ausschussquoten in der Produktion sowie
ein gestiegener Anteil automatisierter Produktionsschritte positiv auf das Ergebnis aus.
Geschäftsbereich Liner
Der Geschäftsbereich Liner erzielte mit seinen Produkten Inliner und sungen für die Getränkeindustrie im
Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz in Höhe von 53,5 Mio. EUR. Auch hier wirkten sich rückläufige Rohstoffpreise
auf die Umsätze aus. Die Akquisition der Peak Packaging in Polen im Oktober 2024 und die Akquisition der FIB
Beer Systems in den Niederlanden im November des Berichtszeitraums wirkten sich umsatz- und
ergebnissteigernd aus. Darüber hinaus ergab sich aus der Akquisition von FIB Beer Systems im Berichtszeitraum
ein einmaliger positiver Sondereffekt (“Bargain Purchase”) in Höhe von 1,3 Mio. EUR.
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Vergleich mit prognostiziertem Geschäftsverlauf
Am 6. Februar 2024 hatte die Gesellschaft ihre Prognose für das Gesamtjahr 2024 veröffentlicht, in der sie von
einem Konzernumsatz im Bereich zwischen 170 und 195 Mio. EUR bei einem EBITDA zwischen 20 und
27 Mio. EUR ausging. Da diese Prognose - wie üblich - auf Basis der Rohstoffpreise und Wechselkurse zum 31.
Dezember des Vorjahres sowie exklusive der Effekte aus M&A-Transaktionen veröffentlicht wurde,
veröffentlichte die Gesellschaft am 12. August 2024 eine neue Prognose. Diese enthielt die Effekte aus der
Veränderung der relevanten Rohstoffpreise und Wechselkurse aus dem ersten Halbjahr und spiegelte überdies
die aktuelle Wirtschaftslage wider. Entsprechend prognostizierte der Vorstand für das Geschäftsjahr 2024 nun
einen Konzernumsatz im Bereich von 170 bis 185 Mio. EUR bei einem EBITDA im Bereich von 22 bis 27 Mio. EUR.
Mit 174,9 Mio. EUR lag der Konzernumsatz in der unteren Hälfte der angepassten Prognosebandbreite. Das
EBITDA lag mit 23,7 Mio. EUR ebenfalls in der unteren Hälfte der angepassten Prognosebandbreite.
Prognose vom
06.02.2024
Prognose vom
12.08.2024
Geschäftsverlauf 2024
Konzernumsatz
170 - 195 Mio. EUR
170 - 185 Mio. EUR
174,9 Mio. EUR
Konzern-EBITDA
20 - 27 Mio. EUR
22 - 27 Mio. EUR
23,7 Mio. EUR
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ERTRAGSLAGE DES KONZERNS
KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
2024
2023
Veränderung
TEUR
%
TEUR
%
TEUR
%
Konzernumsatz
174.902
100,2
181.584
100,8
-6.682
-3,7
Bestandsveränderung
-295
-0,2
-1.423
-0,8
1.128
79,3
Gesamtleistung
174.607
100,0
180.161
100,0
-5.554
-3,1
Sonstige Erträge
2.373
1,4
1.105
0,6
1.268
114,8
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
76.659
43,9
84.641
47,0
-7.982
-9,4
Bezogene Leistungen
4.529
2,6
5.268
2,9
-739
-14,0
Personalaufwand
49.749
28,5
47.672
26,5
2.077
4,4
Sonstige Aufwendungen
22.303
12,8
24.529
13,6
-2.226
-9,1
EBITDA
23.740
13,6
19.156
10,6
4.584
23,9
Abschreibungen
8.151
4,7
7.867
4,4
284
3,6
EBIT
15.589
8,9
11.289
6,3
4.300
38,1
Finanzerträge
483
0,3
86
0,0
397
461,6
Finanzierungsaufwendungen
2.441
1,4
1.767
1,0
674
38,1
Finanzergebnis
-1.958
-1,1
-1.681
-0,9
-277
-16,5
Ergebnis vor Ertragsteuern
13.631
7,8
9.608
5,3
4.023
41,9
Ertragsteuern
2.421
1,4
3.278
1,8
-857
-26,1
Konzernjahresergebnis
11.210
6,4
6.330
3,5
4.880
77,1
Der Konzernumsatz war im abgelaufenen Geschäftsjahr um 3,7 Prozent auf 174,9 Mio. EUR rückläufig (2023:
181,6 Mio. EUR). Der ckgang ist im Wesentlichen in ckläufigen Rohstoffpreisen, der alle Geschäftsbereiche
des Unternehmens betraf, begründet. Der Konzernumsatz teilt sich auf in die Geschäftsbereiche
Verschlusssysteme (121,4 Mio. EUR) und Liner (53,5 Mio. EUR).
Vom Konzernumsatz entfielen 47,2 Mio. EUR bzw. 27,0 Prozent des Gesamtumsatzes auf die Region
Deutschland (2023: 55,9 Mio. EUR, 30,8 Prozent). Auf die USA entfielen 50,5 Mio. EUR Umsatz, was einem Anteil
von 28,9 Prozent des Gesamtumsatzes entspricht (2023: 50,8 Mio. EUR, 28,0 Prozent).
Graphics
77,2 Mio. EUR oder 44,1 Prozent des Gesamtumsatzes entfielen auf die Märkte außerhalb Deutschlands und der
USA (2023: 74,9 Mio. EUR, 41,2 Prozent).
Vor dem Hintergrund eines geringeren Abbaus von Lagerbeständen gegenüber dem Vorjahr reduzierte sich die
Gesamtleistung leicht unterproportional. Sie war um 3,1 Prozent auf 174,6 Mio. EUR rückläufig (2023:
180,2 Mio. EUR).
Die sonstigen Erträge stiegen im Berichtsjahr um 1,3 Mio. EUR auf 2,4 Mio. EUR. Dies resultiert im Wesentlichen
aus dem vorteilhaften Erwerb der FIB Beer Systems, die einen positiven Sondereffekt in he von 1,3 Mio. EUR
zu den sonstigen Erträgen beisteuerte.
Der Materialaufwand, also die Summe aus Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie bezogenen Leistungen,
reduzierte sich vor dem Hintergrund der gesunkenen Gesamtleistung um 9,7 Prozent auf 81,2 Mio. EUR (2023:
89,9 Mio. EUR). Damit belief sich der Materialaufwand auf 46,5 Prozent der Gesamtleistung (2023: 49,9 Prozent).
Der Rückgang des Materialaufwands ist den rückläufigen Rohstoffpreisen und einem optimierten Materialeinsatz
zuzuschreiben. Der Materialaufwand für den Geschäftsbereich Verschlusssysteme betrug im Berichtsjahr 61,1
Mio. EUR und für den Geschäftsbereich Liner 20, 1 Mio. EUR.
Der Personalaufwand einschließlich bezogener Leistungen für Leiharbeitskräfte fiel mit 49,7 Mio. EUR um
4,4 Prozent höher aus (2023: 47,7 Mio. EUR). Dies resultiert im Wesentlichen aus einer erhöhten Anzahl von
Leiharbeitnehmern im Berichtsjahr 2024, um flexibel auf Schwankungen im Auftragseingang reagieren zu können
und um offene Stellen, aufgrund des Fachkräftemangels, auszugleichen. Allgemeine jährliche Lohnerhöhungen
und Akquisitionen haben ebenfalls zum Anstieg des Personalaufwands beigetragen. Die Personalaufwandsquote
bezogen auf die Gesamtleistung erhöhte sich folglich auf 28,5 Prozent (2023: 26,5 Prozent). Vom
Personalaufwand entfielen 27,9 Mio. EUR auf den Geschäftsbereich Verschlusssysteme und 18,9 Mio. EUR auf
den Geschäftsbereich Liner sowie 2,9 Mio. EUR auf die Holding.
Die sonstigen Aufwendungen lagen mit 22,3 Mio. EUR um 9,1 Prozent unter dem Vorjahr (2023: 24,5 Mio. EUR).
Das Vorjahr wurde wesentlich durch einen Sondereffekt der Schließung des Geschäftsbereichs Industrial
Handling beeinflusst. Demgegenüber standen im Geschäftsjahr 2024 Mehraufwendungen durch die vollzogenen
Unternehmenszukäufe von Peak Packaging und FIB Beer Systems. Die sonstigen Aufwendungen beliefen sich
damit auf 12,8 Prozent der Gesamtleistung (2023: 13,6 Prozent).
Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen (EBITDA) zeigte sich mit 23,7 Mio. EUR um
23,9 Prozent über dem Vorjahr (2023: 19,2 Mio. EUR), beeinflusst von den vorgenannten Aufwendungen und
Erträgen aus Unternehmenstransaktionen. Hiervon entfielen 21,5 Mio. EUR auf den Geschäftsbereich
Verschlusssysteme und 7,5 Mio. EUR auf den Geschäftsbereich Liner.
Die EBITDA-Marge bezogen auf die Gesamtleistung erhöhte sich in Folge der vorab beschriebenen Effekte auf
13,6 Prozent (2023: 10,6 Prozent).
Die Abschreibungen erhöhten sich 2024 um 3,6 Prozent auf 8,2 Mio. EUR (2023: 7,9 Mio. EUR). Der Anstieg steht
im Wesentlichen in Zusammenhang mit den zuvor genannten Unternehmenstransaktionen sowie den getätigten
Investitionen.
Graphics
Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) lag mit 15,6 Mio. EUR um 38,1 Prozent über dem Vorjahr (2023:
11,3 Mio. EUR).
Das Finanzergebnis fiel im abgelaufenen Geschäftsjahr mit -2,0 Mio. EUR negativer aus als im Vorjahr (2023: -
1,7 Mio. EUR). Die Gesellschaft finanziert ihre Unternehmensakquisitionen aus dem Cashflow und über Darlehen
ohne Zinsbindung. Vor dem Hintergrund steigender Darlehen erhöhten sich daher im abgelaufenen
Geschäftsjahr auch die Zinsaufwendungen. Neben Zinserträgen und Zinsaufwendungen enthält das
Finanzergebnis auch Fremdwährungseffekte, die im Zusammenhang mit Finanzierungen stehen.
Das Ergebnis vor Ertragsteuern fiel im Berichtsjahr mit 13,6 Mio. EUR um 41,9 Prozent höher aus als im Vorjahr
(2023: 9,6 Mio. EUR), da das Vorjahr mit Sondereffekten belastet war.
Nach Abzug der Ertragsteuern ergab sich ein um 77,1 Prozent besseres Konzernjahresergebnis in Höhe von
11,2 Mio. EUR (2023: 6,3 Mio. EUR).
Bezogen auf die Gesamtzahl von 29.069.040 ausstehenden Aktien ergab sich somit für das Geschäftsjahr 2024
ein Ergebnis je Aktie in Höhe von 0,36 EUR (2023: 0,20 EUR).
Graphics
VERMÖGENSLAGE DES KONZERNS
KONZERN-BILANZ (AKTIVA)
AKTIVA
31.12.2024
31.12.2023
Veränderung
TEUR
%
TEUR
%
TEUR
%
Immaterielle Vermögenswerte
10.173
5,7
6.075
4,6
4.098
67,5
Geschäfts- oder Firmenwerte
49.872
28,0
35.918
27,2
13.954
38,8
Sachanlagen
48.932
27,5
35.141
26,6
13.791
39,2
Sonstige langfristige
Vermögenswerte
216
0,1
375
0,3
-159
-42,4
Latente Steueransprüche
2.581
1,4
1.295
1,0
1.286
99,3
Summe langfristige
Vermögenswerte
111.774
62,8
78.804
59,7
32.970
41,8
Vorräte
23.151
13,0
19.141
14,5
4.010
20,9
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
27.359
15,4
23.473
17,8
3.886
16,6
Vertragsvermögenswerte
730
0,4
326
0,2
404
123,9
Sonstige kurzfristige
Vermögenswerte
1.973
1,1
3.266
2,5
-1.293
-39,6
Kurzfristige Steuerforderungen
379
0,2
188
0,1
191
101,6
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
11.759
6,6
6.784
5,1
4.975
73,3
Summe kurzfristige
Vermögenswerte
65.351
36,7
53.178
40,3
12.173
22,9
Zur Veräußerung bestimmtes
langfristiges Vermögen
996
0,5
-
-
996
100,0
Summe Aktiva
178.121
100,0
131.982
100,0
46.139
35,0
Graphics
KONZERN-BILANZ (PASSIVA)
PASSIVA
31.12.2024
31.12.2023
Veränderung
TEUR
%
TEUR
%
TEUR
%
Gezeichnetes Kapital
29.069
16,3
29.069
22,0
0
0,0
Kapitalrücklage
16.664
9,4
16.664
12,6
0
0,0
Währungsumrechnungsrücklage
1.275
0,7
-460
-0,3
1.735
377,2
Neubewertung
Abfertigungsverpflichtungen und
Sonstiges
173
0,1
164
0,1
9
5,5
Konzernergebnisvortrag
40.632
22,8
32.936
25,0
7.696
23,4
Nicht beherrschende Anteile
895
0,5
844
0,6
51
6,0
Summe Eigenkapital
88.708
49,8
79.217
60,0
9.491
12,0
Pensionen und pensionsähnliche
Rückstellungen
831
0,5
1.115
0,8
-284
-25,5
Sonstige Rückstellungen
172
0,1
63
0,0
109
173,0
Finanzverbindlichkeiten
48.420
27,2
19.209
14,6
29.211
152,1
Davon Leasingverbindlichkeiten
11.717
6,6
6.719
5,1
4.998
74,4
Latente Steuerschulden
2.295
1,3
2.285
1,7
10
0,4
Summe langfristige Schulden
51.718
29,0
22.672
17,2
29.046
128,1
Sonstige Rückstellungen
5.037
2,8
4.846
3,7
191
3,9
Kurzfristige Steuerschulden
1.403
0,8
1.465
1,1
-62
-4,2
Finanzverbindlichkeiten
13.853
7,8
12.091
9,2
1.762
14,6
Davon Leasingverbindlichkeiten
2.782
1,6
1.813
1,4
969
53,4
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
13.917
7,8
9.305
7,1
4.612
49,6
Sonstige Verbindlichkeiten
3.485
2,0
2.386
1,8
1.099
46,1
Summe kurzfristige Schulden
37.695
21,2
30.093
22,8
7.602
25,3
Summe Schulden
89.413
50,2
52.765
40,0
36.648
69,5
Summe Passiva
178.121
100,0
131.982
100,0
46.139
35,0
Die Bilanzsumme des Konzerns stieg zum 31. Dezember 2024 maßgeblich aufgrund der im Berichtsjahr
getätigten Unternehmenskäufe um 35,0 Prozent auf 178,1 Mio. EUR (31.12.2023: 132,0 Mio. EUR). Die
immateriellen Vermögensgegenstände erhöhten sich um 4,1 Mio. EUR auf 10,2 Mio. EUR (31.12.2023:
6,1 Mio. EUR). Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 67,5 Prozent. Grund hierfür sind
Graphics
ebenfalls die Firmenzukäufe. Die Geschäfts- oder Firmenwerte stiegen um 14,0 Mio. EUR auf 49,9 Mio. EUR
(31.12.2023: 35,9 Mio. EUR). Dies entspricht einer Steigerung um 38,8 Prozent. Diese Veränderung ist im
Wesentlichen ebenfalls den Unternehmensakquisitionen zuzurechnen. Die Sachanlagen in Höhe von
48,9 Mio. EUR (31.12.2023: 35,1 Mio. EUR) sind gegenüber dem Vorjahr um 13,8 Mio. EUR angestiegen, was
einer Steigerung von 39,2 Prozent entspricht. Dies ist auf den Erwerb der Immobilie in Italien, Investitionen in
den Maschinenpark sowie den Zukäufen zuzuschreiben. Die aktiven latenten Steuern sind von 1,3 Mio. EUR im
Vorjahr auf 2,6 Mio. EUR gestiegen. Dies resultiert im Wesentlichen aus Aktivierungen der Verlustvorträge. Somit
stieg die Summe der langfristigen Vermögenswerte insgesamt um 41,8 Prozent auf 111,8 Mio. EUR an
(31.12.2023: 78,8 Mio. EUR).
Die Summe der kurzfristigen Vermögenswerte stieg von 53,2 Mio. EUR im Vorjahr um 22,9 Prozent auf
65,4 Mio. EUR an. Dies resultiert aus dem Anstieg der Vorräte um 20,9 Prozent auf 23,2 Mio. EUR (31.12.2023:
19,1 Mio. EUR) und vor allem aus den Zukäufen im letzten Quartal des Berichtsjahres. Die Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen sind um 3,9 Mio. EUR auf 27,4 Mio. EUR (31.12.2023: 23,5 Mio. EUR) angestiegen.
Dies resultiert hauptsächlich aus der Erweiterung des Konsolidierungskreises. Die Vertragsvermögenswerte sind
auf 0,7 Mio. EUR (31.12.2023: 0,3 Mio. EUR) aufgrund des Aufbaus der Konsignationsläger bei Kunden
angestiegen. Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte sind um 1,3 Mio. EUR auf 2,0 Mio. EUR (31.12.2023:
3,3 Mio. EUR) zurückgegangen. Im Vorjahr waren hier geleistete Anzahlungen für Maschinen im
Geschäftsbereich Liner enthalten. Die kurzfristigen Steuerforderungen in Höhe von 0,4 Mio. EUR (31.12.2023:
0,2 Mio. EUR) haben sich gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Mio. EUR aufgrund überhöhter Steuervorauszahlungen
erhöht. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 11,8 Mio. EUR (31.12.2023:
6,8 Mio. EUR) sind aufgrund der Erweiterungen des Konsolidierungskreises durch Zukäufe sowie eines
optimierten Forderungsmanagements um 73,3 Prozent angestiegenen. Im Rahmen der Verlagerung der
Produktion vom Standort Attendorn nach Neunkirchen und Berg verbleibt in Attendorn ein zur Veräußerung
bestimmtes langfristiges Vermögen, die Immobilie und das Grundstück, in Höhe von 1,0 Mio. EUR.
Das Konzerneigenkapital lag mit 88,7 Mio. EUR um 12,0 Prozent über Vorjahr (31.12.2023: 79,2 Mio. EUR), was
hauptsächlich dem Konzernjahresergebnis zuzuschreiben ist. Aufgrund der Zukäufe im Berichtsjahr stieg die
Bilanzsumme um 35,0 Prozent von 132,0 Mio. EUR auf 178,1 Mio. EUR, weshalb die Eigenkapitalquote um 10,2
auf 49,8 Punkte zurückging (31.12.2023: 60,0 Prozent).
Die langfristigen Schulden sind maßgeblich aufgrund der erhöhten Finanzverbindlichkeiten von 22,7 Mio. EUR
auf 51,7 Mio. EUR per 31. Dezember 2024 um 128,1 Prozent angestiegen. Die Pensionen und pensionsähnlichen
Rückstellungen sind aufgrund von Auflösungen und Zahlungen um 25,5 Prozent auf 0,8 Mio. EUR (31.12.2023:
1,1 Mio. EUR) zurückgegangen. Gegenläufig war der Anstieg der sonstigen Rückstellungen um 173,0 Prozent auf
0,2 Mio. EUR (31.12.2023: 0,1 Mio. EUR), da verstärkt Altersteilzeitprogramme in Anspruch genommen wurden.
Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten sind von 19,2 Mio. EUR auf 48,4 Mio. EUR um 152,1 Prozent
angestiegen. Hauptgründe dafür waren die Erweiterung des Konsolidierungskreises und die hieraus
resultierenden Darlehensaufnahmen und der Anstieg der Leasingverbindlichkeiten. Die latenten Steuerschulden
in Höhe von 2,3 Mio. EUR (31.12.2023: 2,3 Mio. EUR) blieben nahezu unverändert. Die kurzfristigen Schulden
sind um 25,3 Prozent auf 37,7 Mio. EUR (31.12.2023: 30,1 Mio. EUR) angestiegen. Dies resultiert im
Wesentlichen aus der Erweiterung des Konsolidierungskreises. Die sonstigen Rückstellungen sind aufgrund der
Graphics
Zukäufe um 3,9 Prozent auf 5,0 Mio. EUR (31.12.2023: 4,8 Mio. EUR) angewachsen. Die kurzfristigen
Steuerschulden in Höhe von 1,4 Mio. EUR (31.12.2023: 1,5 Mio. EUR) blieben nahezu unverändert. Die
kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten sind um 14,6 Prozent auf 13,9 Mio. EUR (31.12.2023: 12,1 Mio. EUR)
angestiegen, da die Darlehen für die Zukäufe sowie das Leasing erweitert wurden. Die Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen sind um 49,6 Prozent hauptsächlich aufgrund der Zukäufe im letzten Quartal des
Berichtsjahres auf 13,9 Mio. EUR (31.12.2023: 9,3 Mio. EUR) angestiegen. Die sonstigen Verbindlichkeiten sind
um 46,1 Prozent auf 3,5 Mio. EUR (31.12.2023: 2,4 Mio. EUR) gestiegen, da erhöhte Lohnsteuerverbindlichkeiten
im Rahmen der Standortauflösung in Attendorn sowie Verbindlichkeiten aus den Zukäufen hinzukamen.
FINANZLAGE DES KONZERNS
KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG
2024
2023
TEUR
TEUR
Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit
19.140
22.134
Einzahlungen aus Abgängen von Anlagevermögen /
langfristigen Vermögenswerten
458
201
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen/
immaterielle Vermögenswerte
-6.302
-3.960
Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis
-26.211
-14.831
Cashflow aus Investitionstätigkeit
-32.055
-18.590
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten
44.271
8.806
Auszahlung /Tilgung von Finanzkrediten und Leasing
sowie Zahlungsströme für Zinsen
-24.636
-10.362
Auszahlungen für Dividenden
-3.471
-3.556
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
16.164
-5.112
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds
(Zwischensumme aus den oben genannten Cashflow)
3.249
-1.568
Einfluss von Wechselkurseffekten
215
-198
Konsolidierungskreisbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds
1.511
431
Finanzmittelfonds am 1. Januar
6.784
8.119
Finanzmittelfonds am 31. Dezember
11.759
6.784
davon Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
11.759
6.784
davon kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
0
0
Graphics
Der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit belief sich auf 19,1 Mio. EUR und lag damit 13,5 Prozent unter
Vorjahr (2023: 22,1 Mio. EUR). Zu diesem Zahlungsmittelabfluss hat der Aufbau der Vorräte und der Anstieg der
Forderungen beigetragen.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit lag mit -32,1 Mio. EUR um 72,4 Prozent unter Vorjahr (2023: -
18,6 Mio. EUR) und resultiert vor allem aus den Erweiterungen des Konsolidierungskreises durch Peak Packaging
und FIB Beer Systems sowie Investitionen in den Maschinenpark und dem Erwerb der Immobilie in Italien.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit lag mit 16,2 Mio. EUR um 416,2 Prozent über Vorjahr (2023: -
5,1 Mio. EUR). Er wurde im Wesentlichen geprägt von der Aufnahme von Finanzmitteln in Höhe von
44,3 Mio. EUR (2023: 8,8 Mio. EUR), der Darlehenstilgungen in Höhe von 20,3 Mio. EUR sowie
Dividendenausschüttungen in Höhe von 3,5 Mio. EUR entgegenstehen.
Der Finanzmittelfonds zum 31. Dezember erhöhte sich infolge der beschriebenen Effekte um 73,3 Prozent auf
11,8 Mio. EUR zum Bilanzstichtag (2023: 6,8 Mio. EUR).
Der Konzern war jederzeit in der Lage, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
Der Vorstand bewertet die Entwicklung der Vermögens- Finanz- und Ertragslage im Rahmen seiner Erwartungen
insgesamt als sehr gut.
INVESTITIONEN
Zu den bedeutendsten Investitionen im Berichtsjahr gehörten:
Erwerb Peak Packaging
Erwerb FIB Beer Systems
Erwerb Grundstück und Gebäude Berger Italia
Die Investitionen für Zugänge zum Konsolidierungskreis wurden allesamt im Geschäftsbereich Liner getätigt. Der
Kauf des Grundstückes und Gebäudes wurde im Geschäftsbereich Verschlusssysteme realisiert. Die Investitionen
wurden aus dem laufenden Cashflow sowie über die Aufnahme von Darlehen finanziert.
INTERNES STEUERUNGSSYSTEM /
FINANZIELLE UND NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN
Der Ringmetall Konzern verfügt über ein internes Management-Informationssystem für die Planung, Steuerung
und Berichterstattung. Das Management-Informationssystem sichert Transparenz über die aktuelle Geschäfts-
entwicklung und gewährleistet den permanenten Abgleich zur Unternehmensplanung.
Die Planungsrechnung umfasst einen Zeitraum von drei Jahren, wovon das erste Jahr sehr detailliert geplant
wird. Neben der Unternehmensstrategie bilden in erster Linie der Umsatz sowie das EBITDA die zentralen
Bezugsgrößen für die operative Steuerung. Entsprechend sind Umsatz und EBITDA die wesentlichen finanziellen
Leistungsindikatoren.
Graphics
In Bezug auf die Ringmetall SE wurden keine wesentlichen finanziellen und nichtfinanziellen Leistungsindikatoren
festgelegt. Vielmehr werden die Leistungsindikatoren des Konzerns auch für die Planung, Steuerung und
Berichterstattung der Ringmetall SE herangezogen.
Bezüglich des Vergleiches der Prognose mit der tatsächlichen Geschäftsentwicklung wird in Bezug auf die
bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren Umsatz und EBITDA auf die Ausführungen in der Ertragslage,
der Vermögenslage sowie im Prognosebericht verwiesen.
Die Kundenzufriedenheit hinsichtlich Produktqualität und Service ist für Ringmetall von elementarer Bedeutung
und daher ein bedeutender nichtfinanzieller Leistungsindikator. Das globale Qualitätsmanagementsystem stellt
dabei die hohen Qualitätsstandards des Unternehmens sicher. Jede Landesgesellschaft ist verantwortlich für die
Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen. Unterstützt werden die Gesellschaften hierbei durch das
übergeordnete zentrale Qualitätsmanagement. Somit werden zentrale Vorgaben für die Systeme definiert,
interne Qualitätsaudits durchgeführt und Schulungsmaßnahmen überwacht. Durch diese Maßnahmen konnte
die Reklamationsquote im Berichtsjahr für den Produktbereich Verschlusssysteme von deutlich unter 0,1 Prozent
beibehalten werden und liegt somit im Plan. Hierin eingerechnet sind Reklamationsvorgänge, die durch
Vorprodukte und/oder externe Dienstleistungen verursacht wurden. Im Produktbereich Liner ist die
Reklamationsquote im Berichtsjahr auf 0,3 Prozent gesunken und liegt im Rahmen der Planung.
Ein weiterer nichtfinanzieller Leistungsindikator ist die Zahl der Mitarbeitenden (Full Time Equivalent, FTE). Im
Geschäftsjahr 2024 waren im Geschäftsbereich Verschlusssysteme durchschnittlich 472 Mitarbeitende
beschäftigt und im Geschäftsbereich Liner 364 Mitarbeitende sowie 13 Mitarbeitende in der Holding.
Daneben existieren weitere Kennzahlen, unter anderem die Mitarbeitendenfluktuation, die in Kontext zu
externen Einflussfaktoren gesetzt wird. Dies sind beispielsweise standortbezogene makroökonomische
Entwicklungstendenzen. Insgesamt ist die Mitarbeitendenfluktuation in der Ringmetall Gruppe als gering
einzustufen.
Nach wie vor sieht sich das Unternehmen mit der allgemeinen Problematik des Fachkräftemangels an zahlreichen
Standorten konfrontiert. Dies betrifft insbesondere Standorte, die in wirtschaftlich starken Regionen angesiedelt
sind, wie etwa die deutsche Regionen Karlsruhe (Standort Berg).
GESAMTAUSSAGE
Nachdem der IWF starke Auswirkungen aus der COVID-19-Pandemie und des Kriegs in der Ukraine gesehen hat,
konnte sich die weltweite Inflation im Jahr 2024 wieder den Werten wie vor der Pandemie annähern.
Branchenseitig stellen Unternehmen der chemischen und der pharmazeutischen Industrie die größte
Endnutzergruppe der Produkte der Ringmetall Gruppe dar. Der Verband der Chemischen Industrie (VCI)
beschreibt das weltweite Wachstum der Produktion von Chemikalien von 4,7 Prozent im Jahr 2024 (Jan-Nov) in
seinem World Chemistry Report vom Januar 2025 als deutlich höher gegenüber den Vorjahren. Dabei lagen die
Europäische Union und Deutschland mit 1,9 Prozent und 2,9 Prozent deutlich unter dem weltweiten
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Durchschnitt, jedoch konnten sich beide von negativen Entwicklungen im Jahr 2022 und 2023 erholen. In den
USA sind wie im Jahr 2023 nahezu keine Veränderungen erkennbar.
Für die Ringmetall Gruppe lag das Geschäftsjahr 2024 im Rahmen der Erwartungen. Über weite Strecken des
Jahres hinweg sah sich das Unternehmen mit rückläufigen Rohstoffpreisen in einem insgesamt schwachen
konjunkturellen Umfeld, vor allem in den Kernmärkten Europa, konfrontiert. Der Umsatz lag leicht unter Vorjahr
und das Ergebnis konnte gegenüber dem mit Sondereffekten belasteten Vorjahr durch Optimierungen des
Materialeinsatzes gesteigert werden. Trotz schwacher Umsatzrückgänge blickt die Gesellschaft auf eine
insgesamt robuste und in Anbetracht der Umstände zufriedenstellende Unternehmensentwicklung zurück.
Der Konzernumsatz zeigte sich um 3,7 Prozent rückläufig auf 174,9 Mio. EUR (2023: 181,6 Mio. EUR). Dem
Umsatzzuwachs aus den Zukäufen von Peak Packaging in Polen und FIB Beer Systems in den Niederlanden stand
dabei ein Umsatzrückgang aufgrund des Rückgangs der Rohstoffpreise entgegen. Das abgeschwächte
Wirtschaftsumfeld 2024 äußerte sich zudem in einer gedämpften Nachfrage von wichtigen Abnehmerindustrien.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) fiel mit 23,7 Mio. EUR um 23,9 Prozent höher
aus als im Vorjahr (2023: 19,2 Mio. EUR), was einer EBITDA-Marge bezogen auf die Gesamtleistung von
13,6 Prozent entspricht (2023: 10,6 Prozent). In Zusammenhang mit der Veräußerung der Konzerntochter HSM
zum 30. Juni 2023 ist das Vorjahr mit Sondereffekten belastet.
Am 6. Februar 2024 hatte die Gesellschaft ihre Prognose für das Gesamtjahr 2024 veröffentlicht, in der sie von
einem Konzernumsatz im Bereich zwischen 170 und 195 Mio. EUR bei einem EBITDA zwischen 20 und
27 Mio. EUR ausging. Diese enthielt die Effekte aus der Veränderung der relevanten Rohstoffpreise und
Wechselkurse aus dem ersten Halbjahr und spiegelte überdies die aktuelle Wirtschaftslage wider. Am 12. August
2024 konkretisierte der Vorstand die Prognose für das Geschäftsjahr 2024 auf einen Konzernumsatz im Bereich
von 170 bis 180 Mio. EUR bei einem EBITDA im Bereich von 22 bis 27 Mio. EUR. Mit 174,9 Mio. EUR lag der
Konzernumsatz in der unteren Hälfte der angepassten Prognosebandbreite. Das EBITDA lag mit 23,7 Mio. EUR
ebenfalls in der unteren Hälfte der angepassten Prognosebandbreite.
Insbesondere vor dem Hintergrund des allgemein herausfordernden Geschäftsumfelds beurteilt der Vorstand
die Geschäftsentwicklung der Ringmetall SE und des Konzerns im Berichtszeitraum als insgesamt gut.
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CHANCEN- UND RISIKOBERICHT
Aufbau und Prozesse des Chancen- und Risikomanagementsystems
Die Geschäftsbereiche des Konzerns sind Konjunkturschwankungen und Marktzyklen in den jeweiligen Regionen
und Branchen ausgesetzt. Die konzernweite Identifikation und Analyse von Chancen und Risiken ist daher ein
elementarer Bestandteil einer nachhaltigen und verantwortungsbewussten Konzernführung und betrifft in
gleichem Umfang die Ringmetall SE. Für die Erreichung der strategischen Ziele ist es von grundlegender
Bedeutung, Chancen und Risiken rechtzeitig zu erkennen, zu bewerten und zu steuern. Das bei Ringmetall
implementierte Managementsystem bindet entsprechend das Management der einzelnen Geschäftsbereiche
und Tochtergesellschaften aktiv in die Unternehmenssteuerung ein. Die Grundlagen und Vorgaben des Chancen-
und Risikomanagementsystems werden auf Konzernebene vorgegeben. Die Verantwortung für die Umsetzung
der einzelnen Vorgaben tragen neben dem Vorstand die Geschäftsführung und das mittlere Management der
einzelnen Tochtergesellschaften.
Das konzernweit etablierte Risikomanagementsystem wurde auch 2024 gezielt weiterentwickelt. Neben einer
noch intensiveren Beobachtung ausgewählter Kennzahlen, wurden im zweiwöchentlichen Rhythmus
Telefonkonferenzen mit den Geschäftsführern der Tochtergesellschaften abgehalten. r das Risk Assessment
selbst wurde die im Konzern etablierte softwarebasierte sung eingesetzt. Die Software gibt klar definierte
Kategorien vor, um eine zielgerichtete Evaluierung und Adressierung von Risiken optimal zu unterstützen. Auf
diese Weise wird eine möglichst vollständige Erfassung von Risiken gewährleistet und die konzernweite
Vergleichbarkeit einzelner Risikoszenarien erhöht. Ein zentrales Ziel ist es, alle strategischen, operativen,
rechtlichen und finanziellen potenziellen negativen Abweichungen (Risiken) zu überwachen, sie entsprechend
frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu steuern. Potenzielle positive Abweichungen (Chancen) werden
separat mittels weiterer Prozesse analysiert und erfasst.
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Organisation des Risikomanagements
Das Risikomanagementsystem der Ringmetall Gruppe stellt über die Einbeziehung von Aufsichtsrat, Vorstand,
Group Controlling/Interner Revision und dem Management der Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften
ein ganzheitliches System unterschiedlicher Kontrollinstanzen dar. Die Zuordnung der zentralen Kernaufgaben
der einzelnen Instanzen ist wie folgt:
Ablauf der Berichterstattung von Risiken
Die stetige Weiterentwicklung des Chancen- und Risikomanagementsystems erfolgt in enger Abstimmung
zwischen Vorstand und Aufsichtsrat. Ein Kernelement ist die Beurteilung der Chancen und Risiken und der daraus
abgeleiteten Maßnahmen.
Das Management der Geschäftsbereiche ermittelt und erfasst über das softwarebasierte
Risikomanagementsystem die Risiken der operativen Einheiten. Im Rahmen der Erfassung erfolgt eine erste
Bewertung durch Zuordnung zu vordefinierten Kategorien. Die Aggregation, weitergehende Bewertung sowie
Darstellung der Risiken erfolgt zentral auf Gruppenebene. Die Risikobewertung stellt sich als das Produkt aus der
Wahrscheinlichkeit des Eintritts und des beurteilten potenziellen Schadensausmaßes dar. Im Rahmen von
Sitzungen des zentralen Managements mit dem Vorstand werden mitigierende Maßnahmen identifiziert,
bewertet und Verantwortlichkeiten zugeordnet. Darauf aufbauend erfolgt die finale Bewertung durch den
Vorstand sowie im Anschluss die Vorlage an den Aufsichtsrat.
Darüber hinaus werden akute Risiken aus dem operativen Tagesgeschäft, die bei hoher
Eintrittswahrscheinlichkeit ein hohes Schadenspotenzial aufweisen, unverzüglich an das Group Controlling und
den Vorstand kommuniziert. Analog zu der oben beschriebenen Vorgehensweise werden im Anschluss
Maßnahmen beschlossen, um die so identifizierten Risiken einzugrenzen und zu mitigieren. Auch in diesem Jahr
wurde das verstärkte, während COVID-19 etablierte Risikomanagement beibehalten und weiterentwickelt.
Insbesondere durch vierzehntägige Telefonkonferenzen zwischen Vorstand und Geschäftsführung der
Tochterunternehmen.
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Das Risikomanagementsystem teilt sich in integrierte Planungs-, Berichts- und Kontrollsysteme auf. Diese
Unterteilung ermöglicht es, wesentliche Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und diesen im Anschluss
mit entsprechenden Maßnahmen zu begegnen. Die monatliche Berichterstattung informiert die jeweiligen
Geschäftsführer und den Vorstand über den Stand der Gesellschaften.
Interne Richtlinien für die Genehmigung von Investitionen durch den Vorstand oder Aufsichtsrat ab einem
bestimmten Auftragsvolumen stellen eine weitere Maßnahme der Risikoprävention dar. Auch sind
abzuschließende Verträge oder einzugehende Verpflichtungen, die vom Normalfall abweichen (beispielsweise
ein besonders hoher Auftragswert, vergleichsweise lange Vertragsdauer, etc.), im Vorfeld mit dem Group
Controlling und gegebenenfalls mit einem Juristen abzustimmen und vom Vorstand freizugeben.
Im Rahmen von internen Revisionen werden bei den einzelnen Gesellschaften anlassbezogen Prüfungen
durchgeführt. Wesentliche Bestandteile sind die Überprüfung der Werthaltigkeit, Bewertung und Vollständigkeit
von Bilanzposten sowie die Einhaltung von internen Richtlinien. Diese Art der internen Prüfungen erfolgt gezielt
bei Gesellschaften, bei denen das ERP-System oder auch lediglich die Software für die Finanzbuchhaltung
umgestellt wird. Die Berichterstattung erfolgt direkt an den Vorstand.
Bewertung der Risiken
Für eine eindeutige Beurteilung, ab welchem Ausmaß identifizierte potenzielle Risiken als wesentlich eingestuft
werden müssen, werden die Risiken nach ihrer geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit und deren Auswirkung
klassifiziert. In diesem Stadium erfolgt eine Beurteilung im Rahmen der sogenannten Bruttobetrachtung, also
ohne dass mögliche oder bereits eingeleitete Gegenmaßnahmen in die Beurteilung einfließen. Im Folgenden sind
die Skalen zur Messung der Bewertungskriterien illustriert.
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Behandlung und Überwachung der Risiken
Im Rahmen der Risikobeurteilung werden den Risiken Verantwortlichkeiten zugeteilt. Gleichzeitig erfolgt eine
Analyse der Effektivität möglicher Gegenmaßnahmen und der generellen Tragbarkeit eines Risikos unter
Würdigung aller gegebenen Umstände. Die Analyse erfolgt dabei stets unter Einbeziehung der Interessenslagen
aller involvierten Zielgruppen wie beispielsweise Kunden, Mitarbeitenden oder Investoren.
Die Beurteilung der Effektivität und somit die Überwachung der jeweiligen Gegenmaßnahmen obliegt den
Verantwortlichen. Neben der Dokumentation im Rahmen des nächsten Risk-Assessments erfolgt eine
Information im Rahmen von Managementbesprechungen, sofern eine wesentliche negative Veränderung der
zuvor getroffenen Beurteilung vorliegt.
Zentrale Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems, bezogen auf den
Konzernrechnungslegungsprozess
Innerhalb des konzernweiten Kontrollsystems der Ringmetall Gruppe ist das Interne Kontrollsystem („IKS“)
bezogen auf das Rechnungswesen ein zentraler Bestandteil. Die Sicherstellung der Einhaltung von für die
Ringmetall Gruppe relevanten Vorschriften intern sowie extern und Richtlinien ist das zentrale Ziel. Diese
Vorschriften und Richtlinien sind für alle Tochtergesellschaften der Gruppe verbindlich. Mögliche Auswirkungen
von neuen Vorschriften auf die Ringmetall Gruppe werden gemeinsam mit externen Beratern analysiert.
Die Umsetzung und entsprechende Überwachung erfolgen dann durch interne Instanzen. Die bestehenden
Kontrollprozesse und -systeme im Bereich der IT werden auch durch eine stetig fortschreitende Zentralisierung
optimiert. Auch wird das zentrale Gruppen-ERP-System, das bereits bei den meisten Tochtergesellschaften
eingeführt wurde, stetig weiterentwickelt und bei weiteren Tochtergesellschaften implementiert. Zugriffs-
berechtigungen sind klar geregelt und werden zentral überwacht. Auch im Bereich der IT nutzt die Gruppe das
Know-how von ausgewählten externen Spezialisten.
Die Erstellung der Einzelabschlüsse und die Berichterstattung an den zentralen Finanzbereich erfolgt meist durch
das Rechnungswesen der Ländergesellschaften. Vereinzelt werden diese durch lokale, externe Spezialisten
unterstützt. Vom zentralen Finanzbereich der Ringmetall Gruppe werden entsprechende Vorschriften und
Richtlinien erlassen.
Für die Erstellung des Konzernabschlusses werden die gemeldeten Daten der Einzelgesellschaften in ein
Konsolidierungstool importiert. Es erfolgt eine Durchsicht der berichteten Abschlüsse durch die Konzernzentrale.
Sofern erforderlich, erfolgt eine Anpassung an die Bilanzierungsrichtlinien der Ringmetall Gruppe. Mittels dieser
Systeme und Kontrollen gewährleistet Ringmetall mit hinreichender Sicherheit einen gesetzeskonformen
Konzernrechnungslegungsprozess.
Der zentrale Finanzbereich der Ringmetall Gruppe überwacht die Liquiditäts-, Zins- und Währungsrisiken
gruppenweit. Auch die Sicherstellung der Liquidität obliegt der Zentrale. Zur Verminderung des Zinsrisikos bei
variabel verzinsten Darlehen werden bei Bedarf entsprechende Sicherungsgeschäfte abgeschlossen.
Devisentermingeschäfte werden nur abgeschlossen, sofern nach Einschätzung der Konzernzentrale wesentliche
Zahlungsströme in Fremdwährung zu erwarten sind und Risiken aufgrund hoher Kursschwankungen bestehen.
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Gemäß den internen Richtlinien werden keine Geschäfte mit Finanzinstrumenten zu Spekulationszwecken
genutzt.
Gesamtrisiko
Im Vergleich zum Jahresende 2023 ist die Anzahl der Einzelrisiken zurückgegangen. In den Risikoklassen
“niedrig”, mittel” und “mittelhoch” sind die Einzelrisiken jeweils unter dem Vorjahreswert. Die Risikoklasse
“hoch” blieb unverändert. Somit ist das Risikomanagement weiterhin erfolgreich. Die Ringmetall Gruppe hat
gegenüber dem Jahr 2023 eine leicht verbesserte Risikosituation.
In Bezug auf allgemeine Risiken, die sich aus generellen Veränderungen des Marktes, des Kunden- und
Lieferantenumfelds oder auch Anpassungen in regulatorischen Bereichen ergeben könnten, führt Ringmetall
regelmäßig Prüfungen durch. Diese umfassen unter anderem veränderte Anforderungen an Produkte aufgrund
von technischen Neuerungen, gesetzlichen Vorgaben oder geänderten Eintrittsbarrieren für Wettbewerber.
Aber auch Risiken aus allgemeinen gesellschaftlichen Anforderungen an den Konzern sowie rechtliche und
politische Entwicklungen werden regelmäßig analysiert.
Nennenswerte Einzelrisiken
Nachfolgend sind Einzelrisiken brutto dargestellt, die aus derzeitiger Betrachtungsweise das Konzernergebnis
über eine Periode von zwölf Monaten nachhaltig beeinflussen könnten. Diese Risiken wurden in der Analyse als
„hoch“, „mittelhoch“ oder „mittel“ bewertet. Sofern nicht gesondert erwähnt, hat sich die Einschätzung einer
möglichen Ergebnisauswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage gegenüber dem Vorjahr nur
unwesentlich verändert.
Allgemeines Marktrisiko
Ein Marktrisiko ergibt sich daraus, dass sich die gesamtwirtschaftliche und/oder die branchenbezogene
Entwicklung im Vergleich zur Planung bzw. Prognose negativ darstellt. Hierbei können sich auch periodische
Schwankungen der gesamtwirtschaftlichen Aktivität unter anderem auf den weltweiten Transport von Gütern
auswirken. Der Ausbruch der Pandemie, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, der Nahost Konflikt,
Rezessionsanzeichen und die Inflation führten in vielen Bereichen zu bisher ungeahnten Dynamiken, die
verlässliche Planungen insgesamt schwieriger gestalten. Hierzu zählen beispielsweise starke Schwankungen in
der Verfügbarkeit von Rohstoffen und Energie verbunden mit hohen Preisvolatilitäten. In diesen Zeiten haben
Kunden noch eine wesentlich stärkere Tendenz, Investitionen zeitlich zu verschieben oder auch gänzlich zu
streichen. Auch kann es innerhalb einiger Branchen zu Konsolidierungen von Kunden oder sogar zu Insolvenzen
von Kunden kommen. Die vom Vorstand der Ringmetall Gruppe verfolgte Strategie der Verbreiterung des
Produktportfolios, wenngleich mit Fokus auf die Verpackungsindustrie, zeigt gerade in Krisenzeiten seine
stabilisierenden Vorteile auf die Gesamtentwicklung der Gruppe. Auch wird stets darauf geachtet, die
Kostenstrukturen so zu gestalten, dass auf Nachfrageschwankungen reagiert werden kann. Gleichwohl würden
sich nachhaltige Rückgänge der Umsatzerlöse ergebnisbelastend auswirken.
Der Einmarsch der russischen Streitkräfte in die souveräne Ukraine im Februar 2022 hinterlässt deutliche Spuren
in der globalen Wirtschaft. Seitens der Europäischen Union und deren Partner wurden zahlreiche Sanktionen
gegen Russland erlassen weitere Sanktionen sind aktuell nicht auszuschließen. Auch die deutliche Verschärfung
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des Nahostkonflikts zwischen Israel und Palästina führt zu einer Erhöhung der Risiken auf globalpolitischer Ebene.
Darüber hinaus sind Risiken aus Cyberangriffen zu erwarten.
Die Marktaktivitäten der Ringmetall Gruppe in diesen ndern sind jedoch überschaubar, sodass das
Unternehmen davon ausgeht, eventuelle Umsatzeinbußen vergleichsweise leicht kompensieren zu können.
Dagegen ist davon auszugehen, dass eine weitere Steigerung der Energie- und Logistikkosten durch kriegerische
Auseinandersetzungen zu spüren sein wird, die eventuell nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden
können.
Ringmetall ist mit einem Werk in der Türkei aktiv. Der Produktionsfokus dieses Standorts liegt unverändert
weitestgehend auf dem lokalen türkischen Markt. Dennoch sind die grenzüberschreitenden Umsätze gegenüber
dem Vorjahr angestiegen. Durch die weiterhin bestehenden politischen Unsicherheiten im Land sowie die
anhaltenden politischen Spannungen zwischen der Türkei und dem Ausland sind sowohl die türkische Währung
als auch die türkische Wirtschaftslage unverändert unter Druck. Da aktuell noch keine nachhaltige Verbesserung
des politischen Umfelds abzusehen ist, wird das Risiko bezogen auf die Türkei unverändert als hoch” eingestuft.
Insgesamt wird das allgemeine Marktrisiko unverändert als mittel” eingestuft.
Wettbewerbsrisiken
(Absatz- und Beschaffungsrisiken)
Immanent in einem Markt mit mehreren Anbietern besteht das Risiko, bedingt durch steigenden
Wettbewerbsdruck, die geplanten Ziele im Allgemeinen und Ergebnisziele im Speziellen nicht zu erreichen. Trotz
der starken Marktposition der Ringmetall Gruppe sind die jeweiligen Absatzmärkte des Unternehmens insgesamt
als preissensibel zu bezeichnen. Dieser Preis- bzw. Margendruck kann sich durch unterschiedlichste Effekte
verschärfen. Wenn sich die Stahlpreisindizes, die in der Vergangenheit als Grundlage für Preisverhandlungen
dienten, und die effektiv realisierbaren Stahleinkaufspreise gegenläufig entwickeln, kann sich dies nachhaltig
negativ auf die Margen im Bereich Verschlusssysteme auswirken. Um dem entgegenzuwirken, legt das
Unternehmen seine Verkaufspreise wieder tendenziell unabhängig von der Entwicklung der relevanten
Stahlpreisindizes fest, orientiert sich aber grundsätzlich an diesen. Der stetig wachsende Qualitäts- und
Serviceanspruch unserer Kunden stellt für unsere Wettbewerber eine Wachstums- bzw. Markteintrittsbarriere
dar. Dennoch kann auch hier perspektivisch ein zusätzlicher Wettbewerbsdruck entstehen. Diesbezüglich ist das
Risiko im Bereich Liner höher einzustufen als im Bereich Verschlusssysteme, auch bedingt durch die weitaus
höhere Transportfähigkeit der Produkte.
Die Ringmetall Gruppe ist konsequent bestrebt, ihre Wettbewerbsrisiken zu minimieren bzw. ihre Marktposition
weiter zu stärken und auszubauen. Die Steigerung der Effizienz in den Produktionsstätten, der weitere Ausbau
der Zusammenarbeit zwischen den Produktionsstätten sowie die Erschließung alternativer Bezugsquellen für
Rohstoffe sind insofern elementar. Ferner investiert Ringmetall in Produktinnovationen und sucht fortwährend
nach Möglichkeiten für den Ausbau und die Stärkung der Marktposition in Wachstumsregionen.
Insgesamt werden die Wettbewerbsrisiken unverändert als mittel” eingestuft.
Risiken aus Digitalisierung und „Industrie 4.0”
Die Themenbereiche Digitalisierung und Industrie 4.0“ stellen Industrieunternehmen weltweit vor eine Reihe
neuer Herausforderungen, die vor dem Hintergrund der Pandemie eher größer geworden sind. Aus Sicht von
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Ringmetall ist unverändert nicht ausreichend abschätzbar, in welchem Umfang sich hieraus disruptive
Veränderungen für das Geschäftsmodell ergeben könnten. Ringmetall investiert nachhaltig in die Digitalisierung
und Automatisierung unternehmensinterner Prozesse und Produktionsschritte. Auch zukünftig wird sich
Ringmetall eingehend mit der Thematik und den daraus resultierenden Herausforderungen befassen. Die 2018
erfolgreich abgeschlossene Entwicklung einer neuen Software für das Produktionsmonitoring wird stetig um
weitere Tools ergänzt und 2024 weiter in das bestehende ERP-System integriert. Außerdem wird diese Software
sukzessive an weiteren Produktionsstandorten ausgerollt. Bei der Entwicklung und Modernisierung von
spezifischen Produktionsanlagen konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr signifikante Fortschritte erzielt
werden. Dies bezieht sich insbesondere auf eine neue Generation von Profilierungsanlagen für Spannringe. Trotz
umfassender Maßnahmen kann von Seiten des Vorstands weiterhin nicht abschließend beurteilt werden, ob die
Investitionen umfangreich genug sind, um zukünftigen Anforderungen zu genügen und somit die aktuelle
Wettbewerbsposition zu verteidigen und ausbauen zu können. Aufgrund der nicht vollumfänglich erkennbaren
Auswirkungen möglicher wirtschaftlicher Veränderungen, die aus den Themenbereichen „Digitalisierung" und
„Industrie 4.0“ resultieren könnten, sieht Ringmetall hierin unverändert ein Risiko, das weiterhin als „mittel”
eingestuft wird.
Cluster-Risiken durch Großkunden
Mit den zwei größten Kunden allesamt global agierende Unternehmensgruppen erzielte Ringmetall im
Geschäftsjahr 2024 über ein Viertel der Umsatzerlöse. Die restlichen Umsatzerlöse erwirtschaftete das
Unternehmen mit mehreren hundert Kunden. Die nicht unerhebliche Konzentration eines signifikanten
Umsatzanteils auf zwei Kunden (über ein Viertel des Umsatzes) ist jedoch auch als Vorteil zu sehen. Sowohl
Zulieferer als auch Abnehmer befinden sich als global agierende Unternehmen aufgrund ihres großen
Umsatzanteils in ihren jeweiligen Industrien in einer gegenseitigen Abhängigkeit mit der Ringmetall Gruppe.
Ringmetall hat seit Ende 2018 nachhaltig durch Akquisitionen und Integrationen von Gesellschaften überwiegend
im Bereich Liner investiert. Unabhängig hiervon könnte ein Verlust eines oder mehrerer Hauptkunden oder ein
deutlicher Rückgang der Bestellungen dieser Kunden zu einem deutlichen Absatzrückgang führen.
Bei Betrachtung aller relevanten Faktoren wird das Risiko einer Abhängigkeit von Großkunden unverändert als
„mittel“ eingestuft.
Risiken aus Rohstoffen und Vorprodukten
Ringmetall hat im Rahmen der Geschäftstätigkeit einen hohen Bedarf an unterschiedlichen Rohstoffen, die von
unterschiedlichen Lieferanten bezogen und anschließend weiterverarbeitet werden. Dies betrifft vor allem Stahl,
verschiedene Komponenten wie Verschlüsse für die Fertigartikel sowie thermoplastische Kunststoffe
(Polyethylene). Hierzu führt Ringmetall mit verschiedenen Lieferanten Verhandlungen, um das nach eigener
Ansicht nstigste Angebot zu erhalten und auch in keine Abhängigkeiten zu gelangen. Mit einigen Lieferanten
wurden Rahmenverträge mit in der Regel einer maximalen Dauer von sechs Monaten abgeschlossen, um die
kontinuierliche Belieferung sowie eine gewisse Preisstabilität auf der Einkaufsseite sicherzustellen. In diesem
Zusammenhang beobachten die Kunden ihrerseits die Entwicklungen der Rohstoffpreise auf den verschiedenen
Märkten und sind daher auch Grundlage für die Preisfindung.
Bedingt durch die COVID-19 Pandemie wurde die Beobachtung der Rohstoffmärkte sowie der Austausch mit
Lieferanten deutlich intensiviert. Auch erfolgte eine deutlich stärkere Abstimmung innerhalb der Gruppe zu der
Situation in der Supply Chain.
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Das Risiko aus Rohstoffen und Vorprodukten wird aus den dargestellten Gründen als „mittel“ eingeschätzt.
Ausfall von Produktionsanlagen /
Risiken in der Produktion
Ringmetall verfügt im Bereich Industrial Packaging über mehrere Produktionsstandorte in Deutschland sowie in
anderen Ländern. Liner werden aktuell an fünf Standorten in Deutschland gefertigt. Auf Basis einer Analyse der
Anlagen und Produktionsmittel wurden neuralgische Punkte identifiziert und, sofern technisch oder
betriebswirtschaftlich realisierbar, entsprechende Alternativen geschaffen. Dennoch kann es bei
Beschädigungen oder Zerstörungen von Produktionsanlagen im schlimmsten Fall zu Lieferverzögerungen
kommen. In den Geschäftsbereichen Verschlusssysteme und Liner verfügt Ringmetall über eine Vielzahl von
vollautomatisierten Anlagen zur Herstellung von schweren Spannringen sowie Spannringtypen mit einer sehr
hohen Stückzahl und weitere automatische Fertigungsanlagen für Verschlüsse, verschiedene Inliner sowie Bag-
in-Box Systeme und andere Anwendungen. Auch wenn jeder dieser Spannringe ebenso auf konventionellen
Anlagen an mehreren Standorten gefertigt werden könnte, würde der Ausfall einer vollautomatisierten Anlage
möglicherweise zu Lieferverzögerungen führen. Dies gilt analog für die meisten der erwähnten Inliner.
Insgesamt begegnet Ringmetall diesen Produktionsrisiken mit dem Qualitätsmanagement und seinen definierten
Prozessen, einschließlich systematischer Wartungen. Daher wird das Risiko als „mittel“ eingestuft.
Risiken durch Ausfall von IT-Systemen
Ringmetall verlässt sich für die geschäftlichen und betrieblichen Tätigkeiten auf Informationstechnologie, also
IT-Systeme und Netzwerke bzw. elektronische Datenverarbeitungssysteme. In diesen Systemen und Netzwerken
werden auch sensible Geschäftsinformationen und andere geschützte Informationen gespeichert und
verarbeitet. Bedingt durch den kontinuierlichen Ausbau der Gruppe, die stetig intensivere Nutzung von
Informationstechnologie auch in der Produktion sowie steigende Anforderungen an die Datenvorhaltung sowie
-aufbereitung wird die Relevanz von IT-Systemen unentwegt größer. Diese Systeme sind anfällig für Ausfälle
durch Feuer, Überschwemmungen, Stromausfälle, Versagen von Telekommunikationseinrichtungen,
Schadsoftware, Einbrüche und ähnliche Ereignisse oder Sicherheitsverletzungen. Bereits vor der Pandemie hat
Ringmetall an einzelnen Standorten die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten intensiv genutzt. Durch dieses Wissen
und auch Erfahrungen konnte das mobile Arbeiten an weiteren Standorten rasch umgesetzt werden, um so die
Sicherheit der Mitarbeitenden zu erhöhen.
Ringmetall hat durch Implementierung sowie systematische Erweiterung fortschrittlicher
Sicherheitstechnologien, interner Kontrollen, widerstandsfähiger Netzwerke und Rechenzentren sowie eines
Wiederherstellungsprozesses Maßnahmen im Hinblick auf diese Risiken ergriffen. Somit wird dieses Risiko in der
Gesamtbeurteilung als „mittel“ eingestuft.
Personalrisiken
Für Ringmetall sind motivierte und qualifizierte Fach- und Führungskräfte elementar für einen nachhaltigen
unternehmerischen Erfolg. Themen wie die Digitalisierung, divergierende Ausbildungs- und
Qualifizierungsstandards in den Ländern, in denen Ringmetall agiert, führen zu Herausforderungen bei der
Gewinnung sowie stetigen Fortbildung von Mitarbeitenden, bieten aber auch Chancen. Um den Risiken aus
einem entsprechenden Mangel entgegenzuwirken, nutzt Ringmetall immer wieder ergänzende Kanäle, um ihren
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Recruiting-Prozess weiter zu verbessern und setzt stetig weitere Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität als
Arbeitgeber um. Gerade Investitionen in die IT-Architektur sowie moderne Produktionsanlagen sind auch
nachhaltig positive Signale an das ganze Team. Unverändert steigen durch die beständige Erweiterung des
Konsolidierungskreises die Einsatzmöglichkeiten für Fach- und Führungskräfte sowohl im Hinblick auf fachliche
Aspekte als auch auf Standortmöglichkeiten. Auch bedingt durch die stetig wachsenden Anforderungen werden
die internen als auch externen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten stetig erweitert. Vorteilhaft ist das
erfolgreich praktizierte Angebot für internationale Einsätze sowie flexible Arbeitszeitmodelle und mobiles
Arbeiten. Somit bietet sich den Mitarbeitenden die Möglichkeit, auf individuelle familiäre Situationen flexibel
reagieren zu können. Auch setzt Ringmetall verstärkt Industrieroboter ein, um Ausfallrisiken zu reduzieren. Die
Einstufung von Personalrisiken ist sehr vom jeweiligen Standort abhängig. Insgesamt wird das Risiko aus
Gruppensicht als „mittel“ eingestuft.
Rechtliche und steuerliche Risiken
Die Ringmetall Gruppe ist rechtlichen und steuerlichen Risiken ausgesetzt. So unterliegen einzelne Produkte
spezifischen und regulatorischen Anforderungen, beispielsweise aufgrund des Einsatzes beim Transport von
Gefahrgütern. Sofern einschlägige Normen oder Gesetze nicht eingehalten werden, kann dies unter Umständen
mit wesentlichen Strafzahlungen und Reputationsrisiken verbunden sein. Mit ihren Tochtergesellschaften
operiert die Ringmetall SE weltweit in vielen Ländern und unterliegt daher einer Vielzahl von unterschiedlichen
Rechtsvorschriften sowie Steuergesetzen. Divergierende Rechtsauslegungen durch Steuerbehörden, gerade
auch im Hinblick auf grenzüberschreitende Transaktionen, können mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet
sein.
Etwaige Änderungen der für die Ringmetall Gruppe relevanten Regelungen sowie Gesetze werden gemeinsam
mit den externen Steuerberatern sowie Rechtsanwälten überwacht und bei Bedarf werden entsprechende
Maßnahmen eingeleitet.
Aus Gruppensicht wird das Risiko als “mittel” eingestuft, wenngleich dieses sehr stark vom Standort abhängig ist.
Gesamtbeurteilung
Der Vorstand beurteilt die Risikolage des Konzerns, bezogen auf die dem Geschäftsmodell immanenten Risiken,
im Wesentlichen als weiterhin gut, trotz der geopolitischen Lage, der Inflation und den Rezessionsanzeichen. Das
Geschäftsmodell der Ringmetall Gruppe hat sich bisher als überaus krisenfest erwiesen. Es wurden keine
Einzelrisiken identifiziert, die den Fortbestand der Ringmetall Gruppe gefährden könnten. Dies gilt analog für
eine Gesamtbetrachtung aller Risiken. Die für wesentliche Risiken beschlossenen Gegenmaßnahmen sowie
internen Kontrollen werden vom Vorstand regelmäßig analysiert. Vor dem Hintergrund der geopolitischen Lage,
der Inflation und den Rezessionsanzeichen, deren weitere Entwicklung sowie Auswirkungen sich unverändert als
nicht quantifizierbar darstellen, wird der Vorstand auch 2025 die beschriebene erhöhte Aufmerksamkeit im
Risikomanagement beibehalten. Ergänzend verweisen wir auf die Ausführungen im Prognosebericht.
Chancen
Neben den genannten Risiken ergeben sich auch eine Reihe von Chancen aus dem Geschäftsmodell und der
Marktposition der Ringmetall Gruppe. Als Chancen werden solche Entwicklungen angesehen, die zu einer
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positiven Abweichung von der strategischen Planung und somit zu einer zusätzlichen Verbesserung der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen können. Die Reihenfolge der Chancen korreliert nicht unbedingt mit
der gegenwärtigen Einschätzung ihrer Bedeutung für die Gruppe. Wir schätzen die Chancenlage als gut ein.
Unternehmenszukäufe
Unternehmenskäufe sind ein zentraler Bestandteil des Geschäftsmodells von Ringmetall und stellen den größten
Wachstumstreiber dar. Sie eröffnen dem Unternehmen die Chance, gezielt in bestimmten Regionen der Welt
und in bestimmten Produktbereichen zu wachsen. Das organische Wachstumspotenzial der Märkte, in denen die
Ringmetall Gruppe aktiv ist, bewegt sich in der Regel im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich.
Gleichzeitig sind die Markteintrittsbarrieren für neugegründete Tochtergesellschaften in noch
unterrepräsentierten Regionen hoch. Akquisitionen stellen entsprechend die einzige Option dar, deutlich
schneller als der Markt zu wachsen.
Ein Großteil des Umsatzwachstums wurde seit dem Börsengang im Jahr 2007 bis heute durch Akquisitionen
generiert. Dementsprechend routiniert geht das Unternehmen auch im Rahmen des M&A-Prozesses vor von
der Prozessinitiierung, über Due Diligence und Finanzierung, bis hin zur abschließenden Integration eines
Zukaufs. 2019 hat die Ringmetall Gruppe über Akquisitionen den Eintritt in den Markt für Inliner vollzogen und
sich so bereits eine dominante Marktposition in Europa erworben. Diese wird durch die Akquisitionen der Peak
Packaging in Polen im Oktober 2024, der FIB Beer Systems in den Niederlanden im November 2024, der Hutek
OY in Finnland im Januar 2025 und der Beteiligung an der Evopack GmbH in Deutschland im Januar 2025 weiter
gefestigt. Über eine weitere aktive Konsolidierung des Markts eröffnet sich für Ringmetall die Chance, zukünftig
auch im Markt für Inliner die weltweit führende Position einzunehmen.
Erschliessung neuer Märkte
Um schneller als der Markt zu wachsen und somit Synergien auch über die reine Unternehmensgröße zu
erwirtschaften, ist die Erschließung neuer Märkte eine wichtige Komponente der strategischen
Unternehmensentwicklung von Ringmetall. Aufgrund der bedingt durch die hohen Markteintrittsbarrieren
geringen Chancen, neue Märkte zügig durch organisches Wachstum zu erschließen, erschließt sich Ringmetall
diese in der Regel über Akquisitionen.
Die Erschließung teilt sich dabei in drei Stoßrichtungen auf:
- neue Kundengruppen und Absatzregionen
- neue Produktionsstätten und -regionen
- neue Produkte und Produktgruppen
In der Erschließung neuer Märkte sieht Ringmetall hohe Chancen, die eigenen gut etablierten Strukturen um
weitere Strukturen zu erweitern und den eigenen Best Practice-Ansatz in diesen ebenfalls zu etablieren. So
gelingt es Ringmetall, Margenverbesserungen über die Hebung von Synergien und Effizienzsteigerungen in
neuen Märkten zu erwirken und diese Märkte zusätzlich attraktiver zu gestalten.
Weiterentwicklung von Produktionstechnologien
Als Nischenanbieter im Markt für Industrieverpackungen verfügt Ringmetall über einen hochspezialisierten
Maschinenpark. Sämtliche Produktionsmaschinen sind selbst entwickelt, beziehungsweise aus Standard-
komponenten konstruiert und an den jeweiligen Verwendungszweck in hohem Maße angepasst. Die
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Weiterentwicklung von Produktionsmaschinen bis hin zu deren kompletten Neuentwicklung stellt entsprechend
einen wichtigen Teil der Wertschöpfungskette von Ringmetall dar. Zum einen gelingt es dem Unternehmen
hierdurch, die Markteintrittsbarrieren für potenzielle Wettbewerber kontinuierlich auf hohem Niveau zu halten.
Zum anderen stellen sie ein wichtiges Mittel dar, um die Produktion effizienter zu gestalten und somit den
Produktionsausstoß zu erhöhen und die Produktionseffizienz zu steigern.
Synergien und Effizienzsteigerungen
Ringmetall untersucht die internen und externen Prozesse kontinuierlich nach Potenzialen zur Hebung von
gruppeninternen Synergien oder zur Steigerung von Effizienzen. So werden beispielsweise regelmäßig
Produktionsprozesse auch mit Unterstützung von Analysetools überprüft, um die Auslastung von Maschinen zu
erhöhen, Rüstzeiten zu reduzieren oder auch Mitarbeitendenqualifikationen zu optimieren. Auch die
Weiterentwicklung von Produktionsanlagen oder die Verlagerung von Produktionsteilen an nach regionalen
Gesichtspunkten optimierte Standorte werden kontinuierlich vorangetrieben. Die fortschreitende Digitalisierung
der Produktionsindustrien bietet darüber hinaus auch für Ringmetall die Chance, infolge der hier getätigten
Investitionen zusätzlich von Effizienzsteigerungen zu profitieren.
Risikoberichterstattung in Bezug auf
die Verwendung von Finanzinstrumenten
Die sich aus den Finanzinstrumenten ergebenden wesentlichen Risiken des Konzerns umfassen Cashflow-Risiken
sowie Liquiditäts- und Ausfallrisiken. Ziel der Unternehmenspolitik ist es, diese Risiken so weit wie möglich zu
vermeiden beziehungsweise zu begrenzen. Der Umgang mit diesen Risiken wurde bereits im Risikobericht in den
entsprechenden Abschnitten ausführlich behandelt. Ringmetall verwendet im Bedarfsfall derivative
Finanzinstrumente, um sich gegen Zins- und Marktrisiken abzusichern. Außerdem können im Rahmen der
Thesaurierungsaktivitäten in beschränktem Umfang Wertpapiere und Derivate gehandelt werden. Eine
angemessene Beschreibung dazu ist im Anhang zum Konzernabschluss zu finden.
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ENTWICKLUNG DER RINGMETALL SE
ERTRAGSLAGE DER SE (nach HGB)
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG (SE)
2024
2023
Veränderung
TEUR
TEUR
TEUR
%
Umsatzerlöse
2.689
2.659
30
1,1
Sonstige betriebliche Erträge
218
325
-107
-32,9
Personalaufwand
-2.878
-2.085
-793
-38,0
Abschreibungen
-13
-8
-5
-62,5
Sonstige betriebliche Aufwendungen
-3.556
-10.788
7.232
67,0
Erhaltene Gewinne aufgrund eines
Gewinnabführungsvertrags
11.142
10.428
714
6,8
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
1.806
1.404
402
28,6
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
-2.018
-1.075
-943
-87,7
Ergebnis vor Ertragsteuern
7.390
860
6.530
759,3
Ertragsteuern
557
428
129
30,1
Ergebnis nach Steuern
7.947
1.288
6.659
517,0
Sonstige Steuern
-1
-1
0
0,0
Jahresergebnis
7.946
1.287
6.659
517,4
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr
24.313
25.933
-1.620
-6,2
Bilanzgewinn
32.259
27.220
5.039
18,5
Die Gesellschaft erzielte im Geschäftsjahr 2024 ein Jahresergebnis von 7,9 Mio. EUR und lag damit deutlich über
dem Vorjahr, welches durch den Abgang der HSM belastet wurde. Die Umsatzerlöse und die sonstigen
betrieblichen Erträge setzen sich aus konzerninternen Dienstleistungen und Verrechnungen innerhalb des
Konzerns zusammen. Die Umsatzerlöse und die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 2,9 Mio. EUR (2023:
3,0 Mio. EUR) blieben nahezu unverändert. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um 67,0 Prozent
auf 3,6 Mio. EUR (2023: 10,8 Mio. EUR) zurückgegangen, da, wie bereits erwähnt, das Vorjahr mit einem
Sondereffekt belastet ist.
Der Personalaufwand ist um 38,0 Prozent auf 2,9 Mio. EUR (2023: 2,1 Mio. EUR) aufgrund von neu geschaffenen
Stellen zur Unterstützung der Akquisitionen und Gehaltsanpassungen angestiegen. Der Ertrag aus der
Ergebnisübernahme erhöhte sich auf 11,1 Mio. EUR (2023: 10,4 Mio. EUR) und betrifft die August Berger
Metallwarenfabrik GmbH. Die Ringmetall SE erwirtschaftete Zinserträge in Höhe von 1,8 Mio. EUR (2023:
1,4 Mio. EUR), die hauptsächlich auf verbundene Unternehmen entfallen, und denen Zins- und
Finanzierungsaufwendungen in Höhe von 2,0 Mio. EUR (2023: 1,1 Mio. EUR) gegenüberstanden. Dies resultiert
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maßgeblich aus einer Erneuerung des Konsortialdarlehensvertrages mit aufgestockten Darlehen zum Erwerb
weiterer Unternehmen. Die Ringmetall SE kann für das Geschäftsjahr Erträge in Höhe von 0,6 Mio. EUR (2023:
0,4 Mio. EUR) aus Auflösung latenter Steuern zeigen.
VERMÖGENSLAGE DER SE (nach HGB)
BILANZ (SE) (AKTIVA)
31.12.2024
31.12.2023
Veränderung
TEUR
%
TEUR
%
TEUR
%
Immaterielle
Vermögensgegenstände
9
0,0
0
0,0
9
0,0
Sachanlagen
19
0,0
23
0,0
-4
-17,4
Finanzanlagen
44.336
34,0
44.336
45,0
0
0,0
Anlagevermögen
44.364
34,0
44.359
45,0
5
0,0
Forderungen gegen verbundene
Unternehmen
84.769
65,0
52.935
53,7
31.834
60,1
Sonstige Vermögenswerte
91
0,1
614
0,6
-523
-85,2
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
8
0,0
10
0,0
-2
-20,0
Umlaufvermögen
84.868
65,1
53.559
54,3
31.309
58,5
Rechnungsabgrenzungsposten
79
0,1
56
0,1
23
41,1
Aktive latente Steuern
1.102
0,8
551
0,6
551
100,0
Übrige Aktiva
1.181
0,9
607
0,7
574
94,6
Bilanzsumme
130.413
100,0
98.525
100,0
31.888
32,4
Die Bilanzsumme lag mit 130,4 Mio. EUR deutlich über Vorjahresniveau. Auf der Aktivseite sind im Wesentlichen
die Forderungen gegen verbundene Unternehmen auf 84,8 Mio. EUR (31.12.2023: 52,9 Mio. EUR) angestiegen,
da Mittel für Akquisitionen zur Verfügung gestellt wurden.
Die Anteile an verbundenen Unternehmen mit 44,3 Mio. EUR blieben unverändert (31.12.2023: 44,3 Mio. EUR).
Der Bestand an liquiden Mitteln beträgt zum Stichtag 0,0 Mio. EUR.
Die Veränderungen im Eigenkapital resultieren aus dem Jahresergebnis. Die unverändert gute
Eigenkapitalquote ging auf 62,3 Prozent zurück.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind im Vergleich zum Vorjahr um 23,5 Mio. EUR auf
43,7 Mio. EUR aufgrund von Darlehensaufnahmen zur Finanzierung der Akquisitionen angestiegen.
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Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind auf 3,5 Mio. EUR angestiegen. Ursache
hierfür sind positive Beiträge einzelner Gesellschaften zum Cashpooling. Die Gesellschaft konnte ihren
Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen.
BILANZ (SE) (PASSIVA)
31.12.2024
31.12.2023
Veränderung
TEUR
%
TEUR
%
TEUR
%
Gezeichnetes Kapital
29.069
22,3
29.069
29,5
0
0,0
Kapitalrücklage
17.042
13,1
17.042
17,3
0
0,0
Gesetzliche Rücklage
1.155
0,9
1.155
1,2
0
0,0
Andere Gewinnrücklagen
1.728
1,3
1.728
1,8
0
0,0
Bilanzgewinn
32.259
24,7
27.220
27,6
5.039
18,5
Eigenkapital
81.253
62,3
76.214
77,4
5.039
6,6
Sonstige Rückstellungen
1.853
1,4
1.552
1,6
301
19,4
Summe Rückstellungen
1.853
1,4
1.552
1,6
301
19,4
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
43.670
33,5
20.206
20,5
23.464
116,1
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen
und Leistungen
111
0,1
64
0,1
47
73,4
Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen
Unternehmen
3.461
2,7
442
0,4
3.019
683,0
Sonstige Verbindlichkeiten
65
0,0
47
0,0
18
38,3
Summe Verbindlichkeiten
47.307
36,3
20.759
21,0
26.548
127,9
Fremdkapital
49.160
37,7
22.311
22,6
26.849
120,3
Bilanzsumme
130.413
100,0
98.525
100,0
31.888
32,4
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FINANZLAGE DER RINGMETALL SE
Die Verbindlichkeiten der Ringmetall SE gegenüber Kreditinstituten beliefen sich auf 43,7 Mio. EUR
(31.12.2023: 20,2 Mio. EUR) und sind somit stark zum Vorjahr angestiegen. Demgegenüber standen
Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 84,8 Mio. EUR (31.12.2023: 52,9 Mio. EUR). Der
Bestand an liquiden Mitteln beträgt zum Stichtag 0,0 Mio. EUR. Die Ringmetall SE konnte ihren Zahlungs-
verpflichtungen jederzeit nachkommen.
PROGNOSEBERICHT
Die dem Prognosebericht zugrundeliegenden Annahmen basieren im Wesentlichen auf der
unternehmensinternen Budgetplanung sowie den Ausführungen und Prognosen aktueller Veröffentlichungen
bedeutender Wirtschaftsinstitutionen. Hierzu zählen das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
(BMWK), der Internationale Währungsfonds (IWF) sowie führende Wirtschaftsverbände, allem voran der
Verband der Chemischen Industrie (VCI). Darüber hinaus fließen die allgemein wahrnehmbare Stimmungslage
an den Kapitalmärkten und die aktuelle Stimmungslage auf Kundenseite in die Entscheidungsfindung ein.
Der Vorstand bewertet die Geschäftsentwicklung Geschäftsjahres 2024 im Rahmen der Erwartungen. Zum
jetzigen Zeitpunkt kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich im Jahr 2025 die geopolitischen
Rahmenbedingungen ändern. Entsprechend spiegelt der Vorstand in seiner Prognose sowohl ein pessimistisches
als auch ein optimistisches Szenario in Form der Prognosebandbreiten wider. Für das Geschäftsjahr 2025
erwartet der Vorstand folglich einen Konzernumsatz zwischen 180 und 200 Mio. EUR bei einem Ergebnis vor
Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 21 und 28 Mio. EUR. Der Vorstand beabsichtigt, die
Prognose im weiteren Jahresverlauf zu konkretisieren. Der Prognose liegen unveränderte Rohstoffpreise und
Wechselkurse im Vergleich zum Jahresultimo 2024 zugrunde. Ebenso nicht enthalten sind Effekte aus im Jahr
2025 angestrebten Akquisitionen inklusive hierdurch erwachsender Transaktionskosten.
Der Vorstand bewertet das Marktumfeld für den erfolgreichen Abschluss weiterer Unternehmenszukäufe als
unverändert positiv. Finanziell sieht sich das Unternehmen gut dafür ausgestattet und geht davon aus, mögliche
Übernahmen aus der freien Liquidität und dem Kreditrahmen bewerkstelligen zu können.
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WEITERE GESETZLICHE ANGABEN
Erklärung Zur Unternehmensführung (ungeprüft)
Die Erklärung zur Unternehmensführung (nach §§ 289f und 315d HGB) beinhaltet die Entsprechenserklärung
zum Deutschen Corporate Governance Kodex, die Angaben zu Praktiken der Unternehmensführung sowie die
Beschreibung der Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat. Die Ausführungen hierzu wurden auf der Website
der Gesellschaft unter www.ringmetall.de/investor-relations/corporate-governace/ dauerhaft zugänglich
gemacht. Auf eine separate Darstellung im zusammengefassten Lagebericht wird daher verzichtet.
Angaben gemäß §§ 315a und 289a HGB
Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals
Das gezeichnete Kapital der Ringmetall SE zum 31. Dezember 2024 beträgt 29.069.040,00 EUR. Es ist eingeteilt
in 29.069.040 auf den Namen lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von jeweils
1,00 EUR. Die Entwicklung des gezeichneten Kapitals ist im Konzernanhang ersichtlich.
Jede Aktie vermittelt eine Stimme und, gegebenenfalls mit Aus-nahme eventueller nicht dividendenberechtigter
junger Aktien, den gleichen Anteil am Gewinn nach Maßgabe der von der Hauptversammlung beschlossenen
Dividendenausschüttung. Die Rechte und Pflichten aus den Aktien ergeben sich aus den gesetzlichen
Vorschriften, insbesondere aus den §§ 12, 53a ff., 118 ff. und 186 AktG. Zum 31 Dezember 2024 befanden sich
keine Aktien in eigenem Bestand. Jeder der Vorstände hält mehr als 10 Prozent der Stimmrechte an der
Gesellschaft.
Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen
Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft keine Rechte zu. In den Fällen des § 136 AktG ist das Stimmrecht aus
den betroffenen Aktien kraft Gesetzes ausgeschlossen.
Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung von
Vorstandsmit-gliedern und über die Änderung der Satzung
Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands erfolgen auf der Grundlage der §§ 84, 85 AktG. Gemäß
§ 84 AktG wer-den die Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat für eine Amtszeit von höchstens fünf Jahren
bestellt. Der Aufsichtsrat der Ringmetall SE hat jedoch beschlossen, die Bestellung von Vorstandsmitgliedern in
der Regel auf drei Jahre zu begrenzen. Eine wiederholte Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit, jeweils für
höchstens fünf Jahre, ist zulässig.
Der Vorstand besteht gemäß § 6 der Satzung aus einer oder mehreren Personen. Die Zahl der Mitglieder wird
vom Aufsichtsrat bestimmt. Nach § 84 Abs. 2 AktG kann der Aufsichtsrat ein Mitglied des Vorstands zum
Vorsitzenden ernennen. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, wird das Mitglied nach § 85 Abs. 1 AktG in
dringenden Fällen auf Antrag eines Beteiligten gerichtlich bestellt. Der Aufsichtsrat kann die Bestellung zum
Vorstand und die Ernennung zum Vorsitzenden des Vorstands gemäß § 84 Abs.3 AktG widerrufen, wenn ein
wichtiger Grund vorliegt.
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Die Satzung kann gemäß § 179 AktG nur durch einen Beschluss der Hauptversammlung geändert werden. Soweit
nicht zwingende Vorschriften des Gesetzes etwas Abweichendes bestimmen, werden Beschlüsse der
Hauptversammlung mit Ausnahme von Wahlen nach § 133 AktG, § 17 Abs. 1 der Satzung mit einfacher
Mehrheit der abgegebenen Stimmen und gegebenenfalls mit einfacher Mehrheit des vertretenen Kapitals
gefasst. Für eine Änderung des Unternehmensgegenstandes ist gemäß § 179 Abs. 2 AktG eine Mehrheit von
75,0 Prozent des vertretenen Grundkapitals erforderlich; von der Möglichkeit, hierfür eine größere
Kapitalmehrheit zu bestimmen, wird in der Satzung kein Gebrauch gemacht. Änderungen der Satzung, die
lediglich die Fassung betreffen, kann gemäß § 17 Abs. 2 der Satzung der Aufsichtsrat beschließen.
Satzungsänderungen werden nach § 181 Abs. 3 AktG mit Eintragung in das Handelsregister wirksam.
Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen
In der Hauptversammlung vom 25. Juni 2024 wurde der Vorstand gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt, bis
zum 31. Mai 2029 eigene Aktien bis zu insgesamt 10 Prozent des derzeitigen Grundkapitals von 29.069.040,00
EUR zu erwerben. Auf die hiernach erworbenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die sich bereits im
Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71 a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr
als 10 Prozent des Grundkapitals entfallen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise, in diesem Fall auch
mehrmals, für einen oder mehrere Zwecke ausgeübt werden. Die Ermächtigung darf von der Gesellschaft nicht
zum Handel in eigenen Aktien genutzt werden. Die Ermächtigung wird wirksam ab dem 26. Juni 2024 und gilt bis
zum 31. Mai 2029.
Die durch die Hauptversammlung am 14. Juni 2019 erteilte Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien wird mit
Wirksamwerden der am 25. Juni 2024 beschlossenen Ermächtigung aufgehoben und durch diese Ermächtigung
ersetzt. Soweit aufgrund der Ermächtigung vom 14. Juni 2019 oder aufgrund vorangegangener Ermächtigungen
oder anderer Rechtsgrundlagen eigene Aktien von der Gesellschaft erworben, aber noch nicht veräußert wurden,
gelten für die Veräußerung spezielle Regelungen die sich danach richten, ob der Erwerb über die Börse oder
mittels eines an alle Aktionäre der Gesellschaft gerichteten öffentlichen Kaufangebots erfolgt.
In der Hauptversammlung vom 16. Juni 2021 wurde der Vorstand bis zum 31. Mai 2026 ermächtigt, mit
Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den
Namen lautenden Stückaktien (Stammaktien) um bis zu 5.813.800,00 EUR zu erhöhen ggf. auch unter Ausschluss
des Bezugsrechts (Genehmigtes Kapital 2021/I).
Wesentliche Vereinbarungen unter der Bedingung eines Kontrollwechsels
Die Ringmetall SE hat im Geschäftsjahr 2024 keine Vereinbarungen abgeschlossen, die Regelungen für den Fall
eines Kontrollwechsels beinhalten, wie er unter anderem aufgrund eines Übernahmeangebots eintreten nnte.
Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 AktG
Der Vorstand hat einen Abhängigkeitsbericht nach § 312 AktG aufgestellt und hierzu folgende Schlussfolgerung
abgegeben:
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Der Vorstand der Ringmetall SE erklärt, dass die Gesellschaft nach den Umständen, die ihr in dem Zeitpunkt
bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene
Gegenleistung erhalten hat. Es sind keine Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden
oder eines mit ihm verbundenen Unternehmen getroffen oder unterlassen worden."
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der
Jahresabschluss bzw. der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft bzw. des Konzerns vermittelt und dass im
zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses, und die Lage der
Gesellschaft bzw. des Konzerns, so dargestellt wird, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der
Gesellschaft bzw. des Konzerns beschrieben sind.
München, 29. April 2025
Christoph Petri
Vorstandssprecher
Konstantin Winterstein
Vorstand
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EU TAXONOMIE (Anlage zum Nachhaltigkeitsbericht)
Im Nachfolgenden sind die taxonomiekonformen Anteile ökologisch nachhaltiger Wirtschaftstätigkeiten an den Umsatzerlösen, Investitionen und Betriebsausgaben
dargestellt.
Umsatzerlöse
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Investitionen
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Betriebsausgaben
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JAHRESABSCHLUSS DER RINGMETALL SE
BILANZ
zum 31.12.2024
AKTIVA
EUR
31.12.2024
31.12.2023
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
9.157,00
1,00
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
18.830,00
22.290,00
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen
44.336.168,21
44.336.168,21
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
84.768.570,22
52.935.366,66
2. Sonstige Vermögensgegenstände
90.942,67
614.001,21
84.859.512,89
53.549.367,87
II. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben
bei Kreditinstituten und Scheck
7.805,22
9.831,86
C. Rechnungsabgrenzungsposten
79.509,70
56.397,41
D. Aktive latente Steuern
1.101.869,00
550.579,00
130.412.852,02
98.524.635,35
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PASSIVA
EUR
31.12.2024
31.12.2023
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
29.069.040,00
29.069.040,00
II. Kapitalrücklage
17.041.911,50
17.041.911,50
III. Gewinnrücklage
1. Gesetzliche Rücklage
1.154.800,00
1.154.800,00
2. Andere Gewinnrücklagen
1.727.585,77
1.727.585,77
2.882.385,77
2.882.385,77
IV. Bilanzgewinn
32.258.854,01
27.219.635,52
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen
0,00
0,00
2. Sonstige Rückstellungen
1.853.500,00
1.552.350,00
1.853.500,00
1.552.350,00
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
43.669.698,42
20.205.892,11
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
110.574,43
63.659,47
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen
3.461.444,70
442.387,84
4. Sonstige Verbindlichkeiten
65.443,19
47.373,14
47.307.160,74
20.759.312,56
130.412.852,02
98.524.635,35
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GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
vom 1.1. bis 31.12.2024
EUR
2024
2023
1. Umsatzerlöse
2.688.845,46
2.659.241,72
2. Gesamtleistung
2.688.845,46
2.659.241,72
3. Sonstige betriebliche Erträge
217.577,57
324.846,59
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
-2.693.877,09
-1.944.218,42
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen
für Altersversorgung und für Unterstützung
-183.992,53
-140.712,81
-2.877.869,62
-2.084.931,23
5. Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
-12.800,14
-8.245,93
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen
-3.556.370,59
-10.787.715,91
7. Auf Grund einer Gewinngemeinschaft, eines
Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungs-
vertrags erhaltene Gewinne
11.141.627,12
10.428.236,03
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
1.806.918,82
1.404.055,91
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
-2.017.739,71
-1.074.756,99
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
556.943,00
427.660,62
11. Ergebnis nach Steuern
7.947.131,91
1.288.390,81
12. Sonstige Steuern
-1.009,42
-1.406,27
13. Jahresüberschuss
7.946.122,49
1.286.984,54
14. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr
24.312.731,52
25.932.650,98
15. Bilanzgewinn
32.258.854,01
27.219.635,52

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ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2024
I. VORBEMERKUNG
Der Jahresabschluss der Ringmetall SE, München, zum 31. Dezember 2024 sowie der zusammengefasste
Lagebericht für den Zeitraum vom 1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2024 wurde nach den handelsrechtlichen
Vorschriften der §§ 242 ff. HGB unter Beachtung der ergänzenden Bestimmungen für große Kapitalgesellschaften
aufgestellt. Als kapitalmarktorientierte Gesellschaft im Sinne des § 264d HGB gilt die Gesellschaft nach § 267 Abs.
3 S. 2 HGB als große Kapitalgesellschaft. Zudem wurden die Vorschriften des Aktiengesetzes beachtet. Es wurde
das Gesamtkostenverfahren angewendet. Die Gesellschaft wird beim Amtsgericht nchen unter der
Handelsregisternummer HRB 268321 geführt.
II. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE
Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen wurden zu
Anschaffungskosten, vermindert um nutzungsbedingte Abschreibungen, bewertet. Es wurde linear
abgeschrieben. Die Nutzungsdauern betragen 3 bis 5 Jahre. Anlagegüter mit einem Wert bis zu 800 EUR werden
abgeschrieben.
Die Finanzanlagen setzen sich aus Anteilen an verbundenen Unternehmen zusammen. Die Bewertung erfolgt
jeweils zu den Anschaffungskosten beziehungsweise aufgrund von voraussichtlich dauerhaften
Wertminderungen zu dem niedrigeren beizulegenden Wert. Soweit die Voraussetzungen für eine dauernde
Wertminderung gegeben sind, werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.
Die Bewertung der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgt zum Nennbetrag. Forderungen
werden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken bewertet.
Die flüssigen Mittel werden mit dem Nennbetrag angesetzt.
Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die den Aufwand für
eine bestimmte Zeit nach diesem Tage darstellen. Die Auflösung erfolgt linear entsprechend dem Zeitablauf.
Latente Steuern
Die latenten Steuern ergeben sich aus zeitlichen Bewertungsunterschieden zwischen Handels- und Steuerbilanz.
Die Aktivierung berücksichtigt auch bestehende körperschaftsteuerliche und gewerbesteuerliche
Verlustvorträge, von denen erwartet wird, dass sie innerhalb der nächsten fünf Jahre realisiert werden.
Zur Ermittlung der aktiven latenten Steuern sind Annahmen bezüglich des künftigen zu versteuernden
Einkommens und des Zeitpunkts der Realisierung der aktiven latenten Steuern zu treffen. Hierzu werden die
geplanten operativen Geschäftsergebnisse und die Ergebniswirkungen aus der Umkehr von zu versteuernden

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temporären Differenzen berücksichtigt. Da jedoch die zukünftigen Geschäftsentwicklungen unsicher sind und
teilweise von Ringmetall nicht beeinflusst werden können, ist die Bewertung der latenten Steuern mit
Unsicherheiten verbunden.
Die zum Stichtag ausgewiesenen aktiven latenten Steuern resultieren aus Verlustvorträgen.
Der angewendete Steuersatz für die latenten Steuern beträgt für Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und
Gewerbesteuer insgesamt 30,966 %.
Das Eigenkapital wird zum Nennbetrag bilanziert. Es besteht aus dem gezeichneten Kapital, der Kapitalrücklage,
der Gewinnrücklage und dem Bilanzgewinn.
Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen auf der Grundlage
einer vorsichtigen kaufmännischen Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag.
Die Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.
Zur Fremdwährungsumrechnung ist festzustellen, dass die betroffenen Vermögensgegenstände und Schulden
zum Zeitpunkt der Bewertung mit dem jeweiligen Devisenkassamittelkurs umgerechnet werden. Die
Folgebewertung der Vermögensgegenstände und Schulden in fremder Währung mit einer Restlaufzeit größer als
ein Jahr erfolgt zum Abschluss unter Beachtung des Imparitätsprinzips, wonach Kursverluste aufwandswirksam
und Kursgewinne nicht berücksichtigt werden.
Im Rahmen der Aufstellung des Jahresabschlusses wurden Annahmen getroffen und Schätzungen zu Grunde
gelegt, die sich auf den Ansatz, den Ausweis und die Bewertung der bilanzierten Vermögensgegenstände,
Schulden und Aufwendungen ausgewirkt haben. Die zu Grunde gelegten Annahmen und Schätzungen beziehen
sich dabei im Wesentlichen auf die Berechnung latenter Steuern und auf die Bewertung von Rückstellungen.
III. ANGABEN ZU BESTIMMTEN BILANZPOSTEN SOWIE ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
Anlagevermögen
Die Aufgliederung und die Entwicklung des Anlagevermögens sowie die Abschreibungen des Geschäftsjahres
ergeben sich aus dem Anlagespiegel (Anlage zum Anhang). Die Aufstellung des Anteilsbesitzes nach § 285 Nr. 11
HGB i. V. m. § 16 Abs. 4 AktG wird in einer gesonderten Anlage zum Anhang dargestellt.
Mitzugehörigkeit
Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen stellen gleichzeitig in Höhe von 889 TEUR (2023:
423 TEUR) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie in Höhe von 83.880 TEUR (2023: 52.512 TEUR)
sonstige Vermögensgegenstände dar. Sie haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Die Verbindlichkeiten
gegenüber verbundenen Unternehmen stellen in voller Höhe gleichzeitig sonstige Verbindlichkeiten dar.

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Eigenkapital
Das gezeichnete Kapital beträgt 29.069.040,00 EUR und ist eingeteilt in 29.069.040 nennwertlose auf den Inhaber
lautende Stückaktien (eine Stückaktie entspricht damit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von je 1,00
EUR). Im Geschäftsjahr 2018 wurde durch Beschluss des Aufsichtsrats vom 14.08.2018 gemäß § 5 der Satzung
(Grundkapital, Genehmigtes Kapital) das Grundkapital von 27.684.800,00 EUR um 1.384.240,00 EUR auf
29.069.040,00 EUR erhöht. Es wurden 1.384.240 nennwertlose auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem
rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 EUR ausgegeben.
In der Hauptversammlung vom 25. Juni 2024 wurde der Vorstand gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt, bis
zum 31. Mai 2029 eigene Aktien bis zu insgesamt 10 % des derzeitigen Grundkapitals von 29.069.040,00 EUR zu
erwerben. Auf die hiernach erworbenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die sich bereits im Besitz
der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71 a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10
% des Grundkapitals entfallen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise, in diesem Fall auch mehrmals, für
einen oder mehrere Zwecke ausgeübt werden. Die Ermächtigung darf von der Gesellschaft nicht zum Handel in
eigenen Aktien genutzt werden. Die Ermächtigung wird wirksam ab dem 26. Juni 2024 und gilt bis zum 31. Mai
2029.
Die durch die Hauptversammlung am 14. Juni 2019 erteilte Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien wird mit
Wirksamwerden der am 25. Juni 2024 beschlossenen Ermächtigung aufgehoben und durch diese Ermächtigung
ersetzt. Soweit aufgrund der Ermächtigung vom 14. Juni 2019 oder aufgrund vorangegangener Ermächtigungen
oder anderer Rechtsgrundlagen eigene Aktien von der Gesellschaft erworben, aber noch nicht veräußert wurden,
gelten für die Veräußerung spezielle Regelungen die sich danach richten, ob der Erwerb über die Börse oder
mittels eines an alle Aktionäre der Gesellschaft gerichteten öffentlichen Kaufangebots erfolgt.
In der Hauptversammlung vom 16. Juni 2021 wurde der Vorstand bis zum 31. Mai 2026 ermächtigt, mit
Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen einmal oder
mehrmals um bis zu 5.813.808 EUR zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden
kann (Genehmigtes Kapital 2021/I).
Die Kapitalrücklage resultiert aus Gewinnen von Veräußerungen eigener Anteile und dem Aufgeld aus
Kapitalerhöhungen.

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Der Bilanzgewinn 2024 entwickelt sich wie folgt:
EUR
31.12.2024
Gewinnvortrag
27.219.635,52
Ausschüttung
-2.906.904,00
Jahresüberschuss
7.946.122,49
Bilanzgewinn
32.258.854,01
Die Hauptversammlung hat am 25. Juni 2024 beschlossen, den Bilanzgewinn für das Jahr 2023 in Höhe von 27.220
TEUR wie folgt zu verwenden: Ausschüttung einer Dividende von 10 Cent je Stückaktie. Gesamtausschüttung in
Höhe von 2.907 TEUR. Der restliche Bilanzgewinn in Höhe von 24.313 TEUR wurde auf neue Rechnung
vorgetragen.
Zum Bilanzstichtag bestehen ausschüttungsgesperrte Beträge in Höhe von 1.102 TEUR, die ausschließlich auf die
aktiven latenten Steuern entfallen.
Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen Personalkosten, Rechts- und Beratungskosten sowie
Aufwendungen für Prüfungs- und Abschlusskosten.

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Verbindlichkeiten
Die Fristigkeit der Verbindlichkeiten ergibt sich aus dem folgenden Verbindlichkeitenspiegel:
ART DER VERBINDLICHKEIT
jeweils zum 31.12.
EUR
davon mit einer Restlaufzeit
Betrag
< 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
Gegenüber
Kreditinstituten
2024
43.669.698,42
10.669.698,42
33.000.000,00
2023
20.205.892,11
7.805.892,11
12.400.000,00
Aus Lieferungen
und Leistungen
2024
110.574,43
110.574,43
2023
63.659,47
63.659,47
0,00
Gegenüber verbundenen
Unternehmen
2024
3.461.444,70
3.461.444,70
2023
442.387,84
442.387,84
0,00
Sonstige
Verbindlichkeiten
2024
65.443,19
65.443,19
2023
47.373,14
47.373,14
0,00
Summe
2024
47.307.160,74
14.307.160,74
33.000.000,00
2023
20.759.312,56
8.359.312,56
12.400.000,00
In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von 55 TEUR (2023: 38 TEUR)
enthalten.
Die Umsatzerlöse betreffen, wie im Vorjahr, konzerninterne Weiterverrechnungen. Geographisch gliedern sie
sich wie folgt auf:
EUR
2024
2023
Inland
1.126.733,10
1.146.807,04
Europa
784.488,38
551.173,62
Drittländer
777.623,98
961.261,06
Summe
2.688.845,46
2.659.241,72
In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind keine periodenfremde Erträge enthalten. Im Vorjahr betrafen Sie im
Wesentlichen periodenfremde Kostenerstattungen (2023: 40 TEUR).
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 248 TEUR (2023:
2 TEUR) enthalten, die im Wesentlichen Schadensersatzzahlungen betreffen.
Im Vorjahr waren in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen außergewöhnliche Aufwendungen aus
Verlusten aus Beteiligungsveräußerungen enthalten (2024: 0 TEUR; 2023: 7.731 TEUR) .

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Erträge aus Gewinnabführungsverträgen
Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen betreffen die Gewinnabführung der August Berger
Metallwarenfabrik GmbH, Berg.
Zinserträge
In den Zinserträgen sind Zinsen aus verbundenen Unternehmen i.H.v. 1.801 TEUR (2023: 1.386 TEUR) enthalten.
Zinsaufwendungen
In den Zinsaufwendungen sind Zinsen an verbundene Unternehmen i.H.v. 120 TEUR (2023: 7 TEUR) enthalten.
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Bei den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind Erträge aus latenten Steuern in Höhe von 551 TEUR (2023:
429 TEUR) enthalten.
IV. Sonstige Angaben
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Sonstige finanzielle Verpflichtungen resultieren aus Dauerschuldverhältnissen (Miet- und Leasinggeschäften) mit
einem Aufwand p.a. i. H. v. 90 TEUR. Die Gesamtverpflichtung bis zum Ende der Laufzeit beträgt 246 TEUR. Die
Miet- und Leasinggeschäfte dienen der Verbesserung der Liquiditätssituation und der Eigenkapitalquote. Dies
sind auch die wesentlichen Vorteile des Geschäfts. Risiken bestehen in der Vertragsbindung durch die Verträge,
da ein ggf. eintretender wesentlicher technischer Fortschritt bei den geleasten und gemieteten
Wirtschaftsgütern nicht durch Neuanschaffungen kompensiert werden kann.
Andere finanzielle Verpflichtungen
Es bestehen Verlustübernahmeverpflichtungen mit sechs Tochtergesellschaften für die Geschäftsjahre 2024 und
2025. Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage ist mit einer Inanspruchnahme nicht zu rechnen.
Die Ringmetall SE haftet für Leasingverpflichtungen von Tochterunternehmen in Höhe von 783 TEUR.
Anzahl Mitarbeitende
Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres kaufmännisch beschäftigten Mitarbeitenden beträgt
13 (2023: 9 Mitarbeitende).

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Organe
Vorstand:
TEUR
Beruf
Gesamtaufwand
in 2024
davon
erfolgsunabhängig
davon
erfolgsabhängig
Herr Christoph Petri
(Vorstandssprecher)
Kaufmann
780
310
470
Herr Konstantin Winterstein
Ingenieur
780
310
470
Gesamtaufwand
1.560
620
940
Die Mitglieder des Vorstands, Christoph Petri und Konstantin Winterstein, sind Mitglieder des Verwaltungs- und
Aufsichtsratsorgans folgender Gesellschaften und Unternehmen:
Christoph Petri:
Aufsichtsrat der Montega AG, Hamburg
Aufsichtsrat der Value-Holding AG, Augsburg
Konstantin Winterstein:
Aufsichtsrat der Clariant AG, Muttenz, Schweiz

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Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben Funktionen in den folgenden Unternehmen:
Name
Funktion
Hauptberuf
Bezüge
2024
[TEUR]
Mitgliedschaft in weiteren Aufsichtsräten/
Kontrollgremien
Klaus F.
Jaenecke
Vorsitzender
Selbständiger
Unternehmensb
erater,
München
70
Hansgrohe SE, Schiltach
Markus
Wenner
stellv.
Vorsitzender
Geschäftsführer
der
- GCI
Management
Consulting
GmbH, München
- MuM Industrie-
beteiligungen
GmbH,
Wuppertal
50
Traumhaus AG, Wiesbaden
Wolftank Adisa Holding AG, Innsbruck, Österreich
Value-Holdings Capital Partners AG, Gersthofen
Metriopharm AG, Zürich, Schweiz
Monika
Dussen
Mitglied
Partnerin
Struktur
Management
Partner GmbH,
Köln
45
Willy Mederer GmbH & Co. KG Mederer GmbH,
Fürth
Mederer Holding Beteiligungs GmbH, Fürth
Ralph
Heuwing
Mitglied
Partner und
Head of DACH
PAI Partners,
München
45
Management Capital Holding AG, München,
Mitglied des Aufsichtsrats
Apleona GmbH, Neu-Isenburg, Mitglied des
Aufsichtsrats
Hoberg & Driesch GmbH, Düsseldorf, Mitglied des
Gesellschafterausschusses
Hoberg & Driesch GmbH & Co. KG
Röhrengroßhandel
Hoberg und Driesch Beteiligungs GmbH,
Düsseldorf, Mitglied der Beiräte
Chiron Group SE, Tuttlingen,
Verwaltungsratsmitglied
Chiron-Werke GmbH & Co. KG, Tuttlingen
Chiron-Werke Beteiligungsgesellschaft mbH,
Tuttlingen, Mitglied der Beiräte
Gesamtbezüge
210
Das Abschlussprüferhonorar beträgt für 2024 für Abschlussprüfungsleistungen 189 TEUR (2023: 176 TEUR)
sowie für andere Bestätigungsleistungen 5 TEUR (2023: 5 TEUR).

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Konzernabschluss
Die Ringmetall SE, München, stellt als Mutterunternehmen den Konzernabschluss für den größten und kleinsten
Kreis von Unternehmen auf. Er wird beim Betreiber des elektronischen Unternehmensregisters eingereicht und
im elektronischen Unternehmensregister bekannt gemacht.
Vorschlag zur Ergebnisverwendung
Aufsichtsrat und Vorstand schlagen vor, aus dem Bilanzgewinn der Gesellschaft eine Dividende in Höhe von 10
Cent je Stückaktie auszuschütten und den verbleibenden Betrag auf neue Rechnung vorzutragen.
Corporate Governance Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289f HGB, 161 AktG
Die Erklärung zur Unternehmensführung 289a HGB) beinhaltet die Entsprechenserklärung zum Deutschen
Corporate Governance Kodex, die Angaben zu Praktiken der Unternehmensführung sowie die Beschreibung der
Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat. Die Ausführungen hierzu wurden auf der Website der Gesellschaft
unter www.ringmetall.de/investor-relations/corporate-governance dauerhaft zugänglich gemacht. Auf eine
separate Darstellung im zusammengefassten Lagebericht wird daher verzichtet.
München, den 29.04.2025
Christoph Petri
Vorstandssprecher
Konstantin Winterstein
Vorstand

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Anteilsbesitz zum 31.12.2024
TEUR
Ort
Land
Anteil am
Kapital
[%]
Eigen-
kapital
Jahres-
ergebnis
Inland
August Berger Metallwarenfabrik GmbH
Berg / Pfalz
DE
100,00
16.000
0
Ringmetall Service GmbH
München
DE
100,00
288
33
Industrial Packaging Liner GmbH
München
DE
100,00
19.274
-552
Latza GmbH
Attendorn
DE
100,00
1)
3.682
500
Nittel Halle GmbH
Halle (Saale)
DE
100,00
3)
5.753
0
Tesseraux Spezialverpackungen GmbH
Bürstadt
DE
100,00
3)
2.559
0
Rhein-Plast GmbH
Bad
Dürkheim
DE
100,00
3)
3.053
-428
Liner Factory GmbH
Ahaus
DE
100,00
3)
3.925
1.348
Liner Factory Verwaltungs GmbH
Ahaus
DE
100,00
3)
24
-1
Ausland
Berger Closures Limited
Peterlee
GB
75,57
1)
1.603
616
Berger Group Europe Iberica, S.L.
Reus
ES
100,00
1)
1.889
428
CEMSAN Metal Parts Manufacturing Industry and
Trade Company
Gebze /
Kocaeli
TR
100,00
1)
713
65
S.G.T. S.r.l.
Albavilla
IT
80,00
1)
2.676
1.824
Berger Closing Rings (Changshu) Co., Ldt.
Changshu
CN
80,00
1),
4)
210
74
Berger Italia S.r.l.
Valmadrera
IT
100,00
1)
5.524
2.270
Berger Group US Inc.
Birmingham
US
100,00
1)
13.957
0
Berger US Inc.
Birmingham
US
100,00
1),
2)
18.446
4.752
Protective Lining, Inc.
New York
US
100,00
1),
2)
852
53
Berger Hong Kong Limited
Hong Kong
CN
80,00
3)
1.194
-11
Nittel B.V.
Moerdjik
NL
80,00
3)
505
311
Nittel France SARL
Merignac
FR
80,00
3)
18
2
Peak Packaging Poland Sp. z o.o.
Bartoszyce
PL
100,00
5)
6.896
6)
2.889
6)
FIB Beer Systems B. V.
Heerenveen
NL
100,00
3)
3.700
-1.314
FIB Beer Systems GmbH
Bochum
DE
100,00
3)
0
-145
1) mittelbar gehalten über die August Berger Metallwarenfabrik GmbH
2) mittelbar gehalten über die Berger Group US Inc.
3) mittelbar gehalten über die Industrial Packaging Liner GmbH (ehem. Fidum Verwaltungs GmbH).
4) mittelbar gehalten über die Berger Hong Kong Limited.
5) mittelbar gehalten über die Liner Factory GmbH (ehem. SVD-Verpackungen GmbH).
6) Gesellschaft, die am 25.10.2024 erworben wurde, hat ein abweichendes Geschäftsjahr (letzter vorliegender Abschluss 30.06.2024)
Graphics
Die Währungsumrechnung für die Gesellschaften erfolgte zu den Kursen:
EUR
Währung
2024
Berger Closures Limited
Eigenkapital zum Devisenmittelkurs:
1 GBP
1,20598
Jahresüberschuss zum Devisenjahresmittelkurs:
1 GBP
1,18117
Cemsan Metal Parts Manufacturing Industry Trade Ltd. Company
Eigenkapital zum Devisenmittelkurs:
1 TRY
0,02722
Jahresüberschuss zum Devisenjahresmittelkurs:
1 TRY
0,02811
Berger Closing Rings (Changshu) Co. Ltd.
Eigenkapital zum Devisenmittelkurs:
1 CNY
0,13187
Jahresüberschuss zum Devisenjahresmittelkurs:
1 CNY
0,12841
Berger US Inc., Protective Lining, Inc. und Berger Hong Kong Limited
Eigenkapital zum Devisenmittelkurs:
1 USD
0,96256
Jahresüberschuss zum Devisenjahresmittelkurs:
1 USD
0,92387
Peak Packaging Poland Sp. z o.o.
Eigenkapital zum Devisenmittelkurs:
1 PLN
0,23392
Jahresüberschuss zum Devisenjahresmittelkurs:
1 PLN
0,23224
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Entwicklung des Anlagevermögens (Anlage zum Anhang)
im Geschäftsjahr 2024
Anschaffungskosten
Abschreibungen
Buchwerte
ANLAGEVERMÖGEN
EUR
Stand
01.01.2024
Zugänge
Abgänge
Stand
31.12.2024
Stand
01.01.2024
Zugänge
Abgänge
Stand
31.12.2024
Stand
31.12.2024
Stand
31.12.2023
I. Immat.
Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene
Konzessionen,
gewerbliche Schutzrechte und
ähnliche
Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen
Rechten und Werten
10.640,00
10.633,00
0,00
21.273,00
10.639,00
1.477,00
0,00
12.116,00
9.157,00
1,00
Summe immat.
Vermögensgegenstände
10.640,00
10.633,00
0,00
21.273,00
10.639,00
1.477,00
0,00
12.116,00
9.157,00
1,00
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs-
und
Geschäftsausstattung
63.849,78
7.863,14
2.243,74
69.469,18
41.559,78
11.323,14
2.243,74
50.639,18
18.830,00
22.290,00
Summe Sachanlagen
63.849,78
7.863,14
2.243,74
69.469,18
41.559,78
11.323,14
2.243,74
50.639,18
18.830,00
22.290,00
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen
Unternehmen
46.564.207,98
0,00
0,00
46.564.207,98
2.228.039,77
0,00
0,00
2.228.039,77
44.336.168,21
44.336.168,21
Summe Finanzanlagen
46.564.207,98
0,00
0,00
46.564.207,98
2.228.039,77
0,00
0,00
2.228.039,77
44.336.168,21
44.336.168,21
Summe Anlagevermögen
46.638.697,76
18.496,14
2.243,74
46.654.950,16
2.280.238,55
12.800,14
2.243,74
2.290.794,95
44.364.155,21
44.358.459,21
Graphics
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der
Jahresabschluss bzw. der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft bzw. des Konzerns vermittelt und dass im
zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses, und die Lage der
Gesellschaft bzw. des Konzerns, so dargestellt wird, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der
Gesellschaft bzw. des Konzerns beschrieben sind.
München, 29. April 2025
Christoph Petri
Vorstandssprecher
Konstantin Winterstein
Vorstand