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RINGMETALL SE MÜNCHEN
KONZERNABSCHLUSS FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR
VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER 2024
UND ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT FÜR
DAS GESCHÄFTSJAHR 2024
DIE RINGMETALL GRUPPE
GESCHÄFTSMODELL UND STRUKTUR
Ringmetall ist ein weltweit führender Spezialanbieter in der Verpackungsindustrie. Das Produktportfolio umfasst
im Wesentlichen Verschlusssysteme für Industriefässer, Innenhüllen für Industriefässer (sogenannte Liner) sowie
Verpackungslösungen für die Getränke- und Flüssigkeitsindustrie.
Ringmetall ging im Jahr 2015 durch Umfirmierung und Anpassung des Geschäftsmodells aus ihrer
Vorgängergesellschaft, der H.P.I. Holding AG, hervor. Diese wiederum wurde 1997 als Beteiligungsgesellschaft
gegründet. Im Jahr 2021 wurde der Formwechsel von der Ringmetall AG in eine Europäische
Gesellschaft
(Societas Europaea
SE) mit der Firmierung Ringmetall SE vollzogen. Seit Umfirmierung der Gesellschaft und
Anpassung des Geschäftsmodells ist Ringmetall als spezialisierte Industrieholding im Wesentlichen im Markt für
Industrieverpackungen (Industrial Packaging) tätig. Hier entwickelt, produziert und vermarktet das Unternehmen
Verpackungslösungen für die Anwendung primär in der chemischen, der pharmazeutischen und der
Lebensmittelindustrie.
Bis Mitte 2023 war das Unternehmen darüber hinaus in seinem Geschäftsbereich Industrial Handling, Hersteller
von Fahrzeuganbauteilen für die Lagerlogistik und den agrarwirtschaftlichen Bereich, tätig. Mit Wirkung zum
30. Juni 2023 wurden die Geschäftsaktivitäten in diesem Bereich veräußert und der Geschäftsbereich Industrial
Handling geschlossen. Im Rahmen des Geschäftsberichts 2024 wird daher letztmalig auf diesen Geschäftsbereich
eingegangen.
In den Geschäftsbereichen Verschlusssysteme und Liner stellt die Ringmetall Gruppe Verpackungselemente für
Industriefässer sowie für Anwendungsbereiche in der Getränkeindustrie her.
Zum Produktsortiment der Geschäftsbereiche Verschlusssysteme und Liner zählen vor allem Verschlusssysteme
und Innenhüllen für Industriefässer. Darüber hinaus produziert das Unternehmen auch Deckel, Dichtungen,
Griffe, komplexe Verschlusseinheiten und Spezialkomponenten für Industriefässer nach Kundenanforderung mit
unterschiedlichsten Dimensionen, Qualitätsstufen und Nutzungsprofilen.
Weiterhin produziert das Unternehmen im Geschäftsbereich Liner auch Innenhüllen für spezielle
Anwendungsbereiche in der Getränkeindustrie. Hierzu zählen Biertankinliner und Bag-in-Box-Systeme, eine
Spezialverpackung für Flüssigkeiten.

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Der Geschäftsbereich der Verschlusssysteme stellt den anteilig größten Umsatzträger des Konzerns dar, gefolgt
von Linern sowie in weiterer Folge den Verpackungslösungen für die Getränkeindustrie. Insgesamt stellt
Ringmetall über 2.500 unterschiedliche Varianten von Spannringen und über 4.000 verschiedene Varianten von
Linern her.
Neben der Geschäftstätigkeit auf dem Markt für Verschlusssysteme für Industriefässer weitet der Konzern seine
Aktivitäten konsequent auf angrenzende Geschäftsfelder aus. Ziel ist es, in allen Geschäftsbereichen eine
deutlich marktführende Stellung innezuhaben.
Im Markt für Verschlusssysteme für Industriefässer konzentriert sich das Unternehmen in erster Linie auf die
speziellen Anforderungen sogenannter Open Top Drums (Deckelfässer) und hier speziell Steel Drums
(Stahlfässer), Plastic Drums (Plastikfässer), Fiber Drums (Faserstofffässer) und Pails (Eimer).
Seit dem Eintritt in den Markt für Innenhüllen für Industriefässer und Mehrkomponentensysteme im Jahr 2019
weitet der Konzern sein Produktportfolio stetig aus, um weniger von der chemischen Industrie abhängig zu sein.
Weiterer Fokus sind die Pharmaindustrie sowie die Lebensmittel- und Getränkeindustrie.
Im Geschäftsbereich Industrial Handling produzierte die Ringmetall Gruppe bis Mitte 2023 Fahrzeuganbauteile
für Spezialfahrzeuge in der Fracht- und Lagerlogistik sowie im agrarwirtschaftlichen Bereich. Neben Anbauteilen
und Anhängerkupplungen für Traktoren, Landmaschinen und Lastfahrzeuge zählen hierzu vor allem
Rückhaltesysteme für Flurförderzeuge. Aber auch Hubmastteile, Kupplungs- und Bremspedale mit speziellen
Anforderungsprofilen, Hydraulikkomponenten und komplexe Schweißbaugruppen waren Teil des
Produktangebots.
Die Ringmetall Gruppe ist als Konzern in einer Holding-Struktur aufgebaut. Die Tochtergesellschaften sind an die
Holding angebunden. Diese in München ansässige Holding, die im General Standard der Deutschen Börse
notierte Ringmetall SE, vereint zentrale Konzernfunktionen in sich.
Hierzu zählen vor allem die Bereiche Finanzen und Konzernfinanzierung, Investor Relations, IT, Strategie und
Unternehmensentwicklung sowie die Vorbereitung und Durchführung von Unternehmensakquisitionen. Neben
der Holding-Gesellschaft bestand die Gruppe per Ende 2024 aus insgesamt 24 Gesellschaften. Hiervon sind 19
Gesellschaften operativ tätig, drei Gesellschaften als reine Zwischenholdings sowie zwei Gesellschaften als
Verwaltungseinheiten tätig.

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TOCHTERGESELLSCHAFTEN UND KONZERNMARKEN
Trotz der übergeordneten Struktur der Ringmetall SE treten die einzelnen Business Units und die zugeordneten
Tochtergesellschaften des Konzerns weitestgehend eigenständig am Markt auf. Um den Gruppengedanken
dennoch in sämtlichen Bereichen des Unternehmens zu verankern, hat es der Konzernvorstand bereits seit
einigen Jahren etabliert, strategische Ansätze zur weiteren Entwicklung der Ringmetall Gruppe auf Basis
regelmäßiger Management Meetings gemeinsam mit den Geschäftsführern der größten Tochtergesellschaften
zu erörtern. In den Geschäftsbereichen bestanden fünf Business Units, um Entscheidungsprozesse weiter zu
optimieren. Für zentrale Aufgabenbereiche wie Finanzen & Controlling, IT, Entwicklung und Compliance wurden
zudem gesellschaftsübergreifende Positionen geschaffen, um die Umsetzung konzernweiter Entscheidungen und
einheitlicher Standards durch jeweils einen zentralen Verantwortlichen sicherzustellen. Im Zuge der
Veräußerung der Konzerntochter HSM GmbH & Co. KG und der damit einhergehenden Schließung des Bereichs
Industrial Handling zum 30. Juni 2023 wurde die Zahl der Business Units um die entsprechende Einheit von fünf
auf vier reduziert.
2024 wurde der Ansatz fortgeführt, die internen Unternehmensstrukturen konsequent zu erweitern. Die
Business Units wurden entsprechend ihrer Verantwortungsbereiche in insgesamt vier Einheiten gegliedert: Rings
Northern Europe & Asia Pacific, Rings Southern Europe & Middle East, Rings USA und Liner.
Die Entwicklung und Herstellung der Produkte findet an insgesamt 21 Produktionsstandorten weltweit statt.
Hierzu zählen in Deutschland die Standorte Ahaus, Attendorn, Ennepetal und Neunkirchen (Nordrhein-
Westfalen), Bad Dürkheim und Berg (Rheinland-Pfalz), Bürstadt (Hessen) und Halle (Sachsen-Anhalt).
International ist Ringmetall zudem mit Standorten in Valmadrera und Albavilla (Italien), Peterlee
(Großbritannien), Reus (Spanien), Heerenveen (Niederlande), Bartoszyce (Polen), Balçik (Türkei), Changshu
(China) sowie Standorten in den USA in Birmingham (Alabama), Chicago (Illinois), Houston (Texas), New York
(New York) und Shippensburg (Pennsylvania) vertreten.
Hauptsitz des Unternehmens und der Holdinggesellschaft ist München, Deutschland. Als international
aufgestellter Konzern sind alle Tochterunternehmen unter der Dachmarke Ringmetall vereint. Die
Tochterunternehmen sind wiederum unter ihren Firmierungen als regional und überregional vertretene Marken
wirtschaftlich aktiv. Hierzu zählen im Geschäftsbereich Verschlusssysteme die Marken Berger Global, Berger USA,
Cemsan, HOSTO und S.G.T. sowie im Geschäftsbereich Liner die Marken Liner Factory, Nittel, Protective Lining,
Rhein-Plast und Tesseraux. Die Tochtergesellschaften sind teilweise in Ländergesellschaften untergliedert, aus
denen sie international agieren.

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UNTERNEHMENSHISTORIE (ungeprüft)
Die Ringmetall SE wurde 1997 unter dem Namen H.P.I. Holding AG gegründet, der Vorgängergesellschaft des
heutigen Unternehmens. Zunächst als Beteiligungsgesellschaft am Markt auftretend, akquirierte, gründete und
veräußerte das Unternehmen ab 1998 zahlreiche andere Gesellschaften. Ab 2011 wurden die
Geschäftsaktivitäten zunehmend auf Industrieverpackungen und das Handling von Industriegütern konzentriert.
2015 erfolgte die Umfirmierung in Ringmetall sowie 2023 die Veräußerung der Aktivitäten im Bereich Industrial
Handling, womit die Gesellschaft ihre Neuaufstellung zum Spezialanbieter in der Verpackungsindustrie abschloss.
Die wesentlichen Schritte von der Gründung bis zur heutigen Aufstellung der Ringmetall Gruppe stellen sich wie
folgt dar:
1997
Gründung der Vorgängergesellschaft
H.P.I. Holding AG
1998
Akquisition August Berger Metallwarenfabrik
GmbH & Co. KG, Hersteller von Spannringen mit
Sitz in Deutschland
Einstieg in das Geschäft mit Spezialverpackungen
2007
Börsengang im Freiverkehr der Frankfurter Börse
2012
Expansion nach China im Bereich Industrial
Packaging
Akquisition von Anteilen an der S.G.T. S.r.l.,
Hersteller von Spann- ringen mit Sitz in Italien
Mehrheitsbeteiligung an Cemsan MPI Limited
Sirketi, Spannringhersteller mit Sitz in der Türkei
Wechsel in den Entry Standard der Frankfurter
Börse
2013
Gründung Berger Italia S.r.l. und Erwerb der
Spannringsparte eines ital. Unternehmens
Akquisition HSM Sauermann GmbH & Co. KG,
Metallbearbeitungsspezialist mit Sitz in
Deutschland
Ausbau des Bereichs Industrial Handling
2015
Akquisition Self Industries Inc., führender
Spannringhersteller in den USA
Positionierung als Spezialist in der Verpackungs-
industrie, Umfirmierung in Ringmetall AG
• Akquisition Metallwarenfabrik Berger GmbH,
Deutschland
Erweiterung des Produktsortiments um Fass-
deckel
Erwerb der restlichen 40,0 Prozent der Anteile
des Minderheitsgesellschafters der CEMSAN MPI
Limited Sirketi, Türkei
2016
• Erwerb von weiteren 29,0 Prozent an der
italienischen Tochtergesellschaft S.G.T. S.r.l.
Akquisition einer kleineren Spannringproduktion
in den USA
2017
Akquisition Latza GmbH, Spannring- und
Verschlusshersteller aus Deutschland
Gründung Berger Hong Kong Limited, China, als
Zwischenholding für die Tochtergesellschaft in
China
Akquisition HongRen Packaging Equipment,
Spannringhersteller in China, und Einbringung in
die bestehende Tochtergesellschaft in China

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2018
Wechsel in den Geregelten Markt der Frankfurter
Börse, General Standard
Akquisition Nittel Halle GmbH und deren
Tochtergesellschaften, Hersteller von Form-
Linern mit Sitz in Deutschland
2019
Akquisition Tesseraux Spezialverpackungen
GmbH, Hersteller von Aluminium-Linern und Bag-
in-Box-Systemen
Erwerb von weiteren 30,0 Prozent der Anteile an
Nittel B.V., Holland
Akquisition Sorini Ring Manufacturing Inc.,
Spannringhersteller aus den USA, im Rahmen
eines Asset Deals und Einbringung der
Geschäftsaktivitäten in die bestehende US-
Tochtergesellschaft
2020
Verstärkte Implementierung einer konzernweiten
Corporate Governance und Einführung einer
Programmatik zur Förderung nachhaltigerer
Unternehmensabläufe sowie nachhaltiger Ausbau
der Konzerndigitalisierung
2021
Akquisition HOSTO Stolz GmbH & Co. KG,
Hersteller von Spannringen für die
Weißblechindustrie mit Sitz in Deutschland
Umwandlung in eine Europäische Gesellschaft
(SE) und Umstellung auf Namensaktien
2022
Akquisition Rhein-Plast GmbH, Hersteller von
Polyethylen-Linern mit Sitz in Deutschland
Akquisition Riva Franco e Figli SNC, Hersteller von
Spannringen mit Sitz in Italien
2023
Akquisition Protective Lining Corporation,
Hersteller von Polyethylen-Linern mit Sitz in den
USA
Akquisition Liner Factory GmbH & Co. KG,
Hersteller von Spezial-Linern mit Sitz in
Deutschland
Akquisition des Geschäftsbetriebs der IDF GmbH
& Co. KG im Bereich Containment-Lösungen mit
Sitz in Deutschland
Veräußerung HSM GmbH & Co. KG und
Schließung des Segments Industrial Handling
2024
Akquisition Peak Packaging Poland Sp. z o.o,
Hersteller von Großgebinde-Linern mit Sitz in
Polen
• Akquisition FIB Beer Systems B.V., Hersteller von
Biertankanlagen mit Sitz in den Niederlanden
Vorbereitung der Akquisition der Hutek OY, einem
Hersteller von Bag-in-Box-Systemen mit
Spezialisierung auf Gebinde für Molkerei-
erzeugnisse mit Sitz in Finnland
Vorbereitung der Beteiligung an der Evopack
GmbH, einem innovativen Start-up für
nachhaltige Verpackungslösungen mit Sitz in
Deutschland

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MÄRKTE UND KUNDEN
Die Ringmetall Gruppe mit ihren Geschäftsbereichen, Verschlusssysteme und Liner, bedient im Wesentlichen
den globalen Markt für Industriefässer. Hier hat das Unternehmen marktführende Positionen auf globaler bzw.
europäischer Ebene inne.
Im Produktbereich der Verpackungslösungen für die Getränkeindustrie ist das Unternehmen ferner im Markt für
Consumer- und Wholesale-Verpackungen für Getränke aktiv. Hier ist Ringmetall als vergleichsweise kleiner
Anbieter in einem Markt aktiv, der vor allem von großen globalen Konzernen dominiert wird. Da Ringmetall in
Nischenbereichen agiert, besetzt das Unternehmen marktführende Positionen.
Markt für Industrieverpackungen
In einer Studie von 2025 zum weltweiten Markt für Industrieverpackungen (Industrial Packaging) geht das
Marktforschungsunternehmen IMARC Group von einem globalen Marktvolumen von 64 Mrd. USD im Jahr 2024
aus. Von 2025 bis zum Jahr 2033 soll der Markt mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum (Compound
Annual Growth Rate; CAGR) von 3,2 Prozent auf 84,7 Mrd. USD anwachsen.
Der Markt erlebt ein stabiles Wachstum, angetrieben durch die zunehmende globale industrielle Aktivität in den
Schwellenländern. Der Bedarf an kontinuierlich effizienteren Verpackungen für den Welthandel steigt. Auch die
zunehmende Auseinandersetzung der Wirtschaft mit Nachhaltigkeitsaspekten und die Verschärfung gesetzlicher
Vorgaben sorgen für Produktinnovation und eine steigende Nachfrage nach wiederverwendbaren
Industriefässern und somit den Produkten des Unternehmens. In der technologischen Innovation, zum Beispiel
in den Bereichen intelligenter Verpackungen und der Verwendung nachhaltiger Materialien, liegen
kontinuierliche Treiber des Marktwachstums. Darüber hinaus unterstützt die Entwicklung von Verpackungs- und
Schutztechnologien, die die Funktionalität und Effizienz von Industrieverpackungen verbessern, das
Marktwachstum.
Die Segmentierung des Markts erfolgt nach den heutzutage wichtigsten Verpackungseinheiten Intermediate Bulk
Containers/IBCs, Drums (Fässer), Pails (Eimer), Sacks (Säcke) und Other (Andere). Des Weiteren erfolgt eine
Aufteilung nach der für die Produkte verwendeten Materialart und hier in der Regel nach den
Hauptmaterialgruppen Paperboard (Karton), Plastics (Plastik), Metal (Metall), Wood (Holz) und Fiber (Faserstoff).
Im Übrigen wird der Markt noch nach den abnehmerseitigen Hauptindustrien unterschieden, in denen
Industrieverpackungen zur Anwendung kommen. Diese werden in der Regel in die Anwendungsbereiche
Automotive (Automobil), Food & Beverage (Lebensmittel), Chemical & Pharmaceutical (Chemie & Pharma), Oil,
Gas & Petrochemical (Öl, Gas & Petrochemie), Building & Construction (Bau) und Other (Andere) unterteilt.

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Die übergeordneten Wachstumstreiber, die die Nachfrage nach industriellen Verpackungslösungen
kontinuierlich weiter steigen lassen, sind die zunehmende industrielle Aktivität der Schwellenländer, deren
Bevölkerungswachstum, sowie die Globalisierung. Dabei sind es allen voran Chemikalien, Düngemittel sowie
Lebensmittel, die von diesem Trend mit steigender Nachfrage profitieren.
Fässer - und vor allem Stahlfässer - weisen bei der Verpackung und beim Transport dieser Güter klare Vorteile
auf und werden daher mit leicht steigender Tendenz nachgefragt. Stahlfässer haben durch ihre hohe Festigkeit
ausgezeichnete mechanische Eigenschaften und gute Schutzeigenschaften, wie z. B. Gasbarriereeigenschaften.
Gleichzeitig lässt sich Stahl relativ einfach verarbeiten und verfügt über gleichbleibende Materialeigenschaften.
Stahlfässer werden daher vor allem für den Transport und die Lagerung von gefährlichen oder sensiblen Gütern
bevorzugt. Das US-Verkehrsministerium weist darauf hin, dass Stahlfässer die sichersten aller
Industrieverpackungen darstellen. Daher sind die Versicherungsprämien für Transporte in Stahlfässern generell
am niedrigsten.
Vor dem Hintergrund eines steigenden Bewusstseins für nachhaltige Verpackungslösungen kommt Fässern als
sogenannte Returnable Transport Packagings (RTP) eine besondere Rolle zu. RTP sind Mehrwegverpackungen, in
denen Waren mehr als einmal zwischen Kunden und Verkäufern transportiert werden. Faktoren wie die
steigenden Verpackungskosten, die Beschädigung von Waren während des Transports, die Verfügbarkeit von
Verpackungsmaterial und die Kosten für die Entsorgung des Verpackungsmaterials haben die Aufmerksamkeit
der Unternehmen auf nachhaltige Verpackungen gelenkt. Daher haben die Unternehmen die Bedeutung von
Fässern als nachhaltiges und kostengünstiges Verpackungssystem erkannt.
Regierungen weltweit haben strenge Vorschriften für die Verpackung von Materialien in den
Endnutzerindustrien wie der Automobil-, Textil- und Chemieindustrie erlassen. Die Vorschriften verlangen von
den Endnutzern, ihr Volumen an Verpackungsmüll teilweise deutlich zu reduzieren. Deswegen haben mehrere
Unternehmen RTP anstelle von Einwegverpackungen als optimale Verpackungslösung entdeckt, da diese weniger
Müll produzieren und somit weniger umweltschädlich sind.
Um sicherzustellen, dass bis 2030 alle Verpackungen in der EU recyclingfähig sind, beziehungsweise in deutlich
höherem Umfang wiederverwendet werden, plant die Europäische Kommission, die bisherige EU-
Verpackungsrichtlinie künftig durch eine Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle zu ersetzen.
Im Zuge der Kreislaufwirtschaft sollen in Zukunft alle Verpackungen, die in der EU in Verkehr gebracht werden,
recyclingfähig oder wiederverwendbar sein.
Die Wiederverwendbarkeit und Recyclingfähigkeit von Verpackungen muss daher zukünftig generell
gewährleistet sein, sofern der Anwendungsfall der Verpackungslösung wiederverwendbare Produkte oder
Systeme generell möglich macht. Der aktuelle Stand der Verordnung enthält auch einheitliche Zielwerte für
Verpackungsabfälle je Mitgliedstaat und Kopf. Diese sollen bis 2040 um 15 Prozent gegenüber dem Stand von
2018 sinken.
Mit den beiden größten Kunden, großen international agierenden Fassherstellern, erzielte Ringmetall 2024 über
25 Prozent des Konzernumsatzes. Der restliche Umsatz des Geschäftsbereichs verteilte sich auf mehrere hundert
Kunden. Die nicht unerhebliche Konzentration eines signifikanten Umsatzanteils auf zwei Kunden wird von

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Ringmetall dabei auch als Vorteil gesehen. Denn beide Seiten befinden sich als global agierende Unternehmen
aufgrund ihres erheblichen Umsatzanteils in ihren jeweiligen Industrien in einer auf Gegenseitigkeit beruhenden
Partnerschaft.
Die Ringmetall Gruppe hat sich im Markt für Industrieverpackungen in den letzten Jahren durch gezielte Zukäufe
die Position als weltweiter Marktführer im Nischensegment für Fassspannringe mit einem Marktanteil von
deutlich über 50 Prozent gesichert. Darüber hinaus expandiert das Unternehmen seit 2019 in den attraktiven
Markt für Innenhüllen von Industriefässern und Mehrkomponentensystemen. Hier ist das Unternehmen
mittlerweile zum europäischen Marktführer aufgestiegen und plant, seine Position durch weitere Zukäufe
kontinuierlich auszubauen.
Zu den Wettbewerbern im Bereich der Fassspannringe zählen vor allem regional agierende Anbieter, deren
jährlicher Umsatz sich im einstelligen Millionenbereich bewegt. Im Markt für Liner existieren wenige
Wettbewerber von annähernd ähnlicher Größe.
Aufgrund der geringeren weltweiten Marktabdeckung, der deutlich geringeren Absatzmenge der regionalen
Wettbewerber sowie des stärkeren technischen Know-hows der Ringmetall Gruppe gemessen an der Vielfalt
der in der Produktion verwendeten Maschinen befindet sich Ringmetall aus eigener Sicht in einer insgesamt
günstigen Wettbewerbssituation. Ringmetall verfügt über langjährig gewachsene Kundenbeziehungen und
entsprechende Kompetenz, auch auf komplexe Kundenanforderungen einzugehen.
Markt für Getränkeverpackungen
Das Marktforschungsunternehmen Mordor Intelligence bemisst den weltweiten Markt für
Getränkeverpackungen in einer aktuellen Studie auf 149 Mrd. USD im Jahr 2024. Bis zum Jahr 2029 soll der Markt
um durchschnittlich 4,2 Prozent auf 183 Mrd. USD anwachsen. Die Marktgröße spiegelt den Wert des Verbrauchs
von Getränkeverpackungen in allen Endverbraucherbranchen wider und wird real berechnet. Die Marktstudie
erhebt Daten zu Verpackungen wie Flaschen, Dosen, Beutel, Kartons und Bierfässern.
Der Markt für Getränkeverpackungen gilt als stark fragmentiert, da sowohl Global Player als auch kleine und
mittelständische Unternehmen vertreten sind. Übernahmen und Fusionen sorgen daher für einen stetigen
Wandel in der Industrie.
Allgemein bieten Getränkeverpackungen Manipulationssicherheit und Schutz für die enthaltenen Flüssigkeiten
und erfüllen die physikalischen, chemischen oder biologischen Anforderungen von Getränken. Darüber hinaus
ermöglichen sie eine schnelle und zuverlässige Distribution der Produkte über die gesamte
Wertschöpfungskette.
Die Getränkeindustrie gehört im Allgemeinen zu den Vorreitern der Verpackungsindustrie und tätigt regelmäßig
erhebliche Investitionen in den Ausbau und die Modernisierung der Branche. Die Verpackungsindustrie für
abgepacktes und abgefülltes Wasser als wichtigster Teilbereich der Getränkebranche erlebt ein rasantes
Wachstum, da das öffentliche Bewusstsein für den Bedarf an reinem Trinkwasser zunimmt.

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Die Online-Plattform Statista hat ermittelt, dass der Verbrauch von verpacktem Wasser 2023 bei über
506 Mrd. Litern lag und damit die am meisten konsumierte verpackte Getränkeart der Welt war. An zweiter und
dritter Stelle stehen verpackte alkoholische Getränke sowie Milchgetränke.
Der asiatisch-pazifische Raum birgt ein erhebliches Entwicklungspotenzial in der Nachfrage nach
Getränkeverpackungen und stellt eine der vielversprechendsten Regionen dar. In Indien haben
Getränkeverpackungen in den letzten Jahren ein deutliches Wachstum erlebt. Zu den Schlüsselfaktoren, die das
Marktwachstum vorantreiben, gehören die schnellen Veränderungen der Trends bei Getränkeverpackungen. Es
wurden in erheblichem Umfang neuartige Verpackungstechniken eingeführt. Neue Trends bei Getränke-
verpackungen konzentrieren sich auf die Strukturänderung von Verpackungsmaterialien und die Entwicklung
neuer aktiver Systeme, die mit dem Produkt oder seiner Umgebung interagieren können, auf die
Kundenakzeptanz, die Sicherheit und die Verbesserung der Konservierung verschiedener Getränke.
Der weltweite Gesamtverbrauch verpackter Getränke belief sich im Jahr 2023 auf etwa 1,5 Bill. Liter. Der größte
Einzelmarkt der Welt, China, lag im Jahr 2023 bei einem Verbrauch von etwa 274 Mrd. Litern und soll laut Statista
bis 2026 schätzungsweise 306 Mrd. Liter erreichen.
Die Schlüsselfaktoren für zukünftiges Wachstum sind die steigende Weltbevölkerung, das steigende verfügbare
Einkommen und die verbesserte Konnektivität, insbesondere in kleineren Städten. Staatliche Richtlinien haben
eine neue Entwicklung auf dem Markt für Getränkeverpackungen mit sich gebracht. Da Verpackungsmüll als
umweltschädlich gilt, wird versucht, das Abfallaufkommen einzudämmen. Dies hat die Branche zu recycelbaren
und nachhaltigeren Verpackungsoptionen veranlasst.

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WETTBEWERBSSTÄRKEN UND MARKTEINTRITTSBARRIEREN (ungeprüft)
Mit ihrer weltweit marktführenden Position als Nischenanbieter in der Verpackungsindustrie verfügt die
Ringmetall Gruppe über eine über viele Jahre hinweg gefestigte Stellung im Markt. Um diese Positionierung
weiter zu festigen und auszubauen, treibt das Unternehmen die Marktkonsolidierung in seinen Branchen
kontinuierlich voran.
Ringmetall verfügt über etablierte interne Strukturen, belastbare Branchennetzwerke und über Jahrzehnte
gewachsene Kundenbeziehungen. Die besonderen Eigenheiten der industriellen Verpackungsbranche im
Allgemeinen und der Fassindustrie im Speziellen tragen zu den ausgeprägten Wettbewerbsstärken des Konzerns
bei und erschweren potenziellen neuen Wettbewerbern einen möglichen Markteintritt in die
Kerngeschäftsfelder der Ringmetall Gruppe.
Langjähriges Produktions-Know-how und eigenentwickelter Maschinenpark
Die Produktion von industriellen Verpackungselementen setzt ein hohes Maß an Spezialisierung in allen
Bereichen der Wertschöpfungskette voraus. Sowohl im Geschäftsbereich der Verschlusssysteme als auch im
Geschäftsbereich der Liner produziert die Ringmetall Gruppe nahezu ausschließlich auf eigenentwickelten oder
in hohem Maße individualisierten Maschinen. Einzelne Module des Maschinenparks werden zwar durchaus als
Standardkomponenten von namhaften Maschinenbauunternehmen bezogen, die Assemblierung dieser
Einzelkomponenten zu den im Rahmen der Produktion verwendeten Maschinen erfolgt jedoch nahezu
ausschließlich durch interne Fachingenieure und Maschinenbauer.
Ringmetall produziert für seine Kunden eine umfassende Produktpalette von über 2.500 unterschiedlichen
Spannringen und über 4.000 verschiedenen Innenhüllen und Bag-in-Box-Systemen aus einer Hand. Die
Unternehmen der Ringmetall Gruppe entwickeln kontinuierlich neue Produkte in enger Abstimmung mit ihren
Kunden, um den sich ändernden Marktanforderungen jederzeit gerecht zu werden.
Im Geschäftsbereich der Verschlusssysteme hat Ringmetall verstärkt in eine grundlegend neue
Maschinengeneration investiert. Das Maschinenkonzept kann bei sämtlichen der über 2.500 Ringtypen
eingesetzt werden. Es ermöglicht kürzere Umrüstzeiten zwischen unterschiedlichen Produktionschargen, was zu
reduzierten Stillstandszeiten führt. Gleichzeitig zeigt sich eine höhere Produktionsgeschwindigkeit verbunden
mit einer verbesserten Toleranzgenauigkeit und somit reduziertem Produktionsausschuss. Diese
Maschinenmerkmale ermöglichen auch effizientere und für den Markt neue Fassspannringkonzepte.
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Prototypenphase findet die Einführung der serienreifen Maschinen seit
2021 kontinuierlich statt, mit der in den kommenden Jahren eine spürbare Modernisierung des Maschinenparks
einhergehen wird. Darüber hinaus steigert das Unternehmen durch den Einsatz von Industrierobotern
zunehmend den Automatisierungsgrad in einzelnen, vor allem hochvolumigen, Produktionsbereichen. Auf diese
Weise erhöht der Konzern seine Produktionseffizienz und verringert gleichzeitig kontinuierlich potenzielle
Risiken aus einem sich weiter verschärfenden Fachkräftemangel in einzelnen Regionen.

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Globales Produktionsnetzwerk als Antwort auf kurze Vorlaufzeiten in der Branche
Mit einem weitestgehend flächendeckenden Netzwerk von Produktionsstandorten in sieben Ländern auf drei
Kontinenten gelingt es Ringmetall als weltweit einzigem Produzenten von Fassspannringen, seine international
aufgestellten Kunden auf globaler Ebene mit einer stets gleichbleibenden Produktqualität über die gesamte
Produktpalette hinweg und innerhalb von kurzen Vorlaufzeiten zu beliefern. Die einzelnen Ländergesellschaften
produzieren nach klar definierten und standardisierten Vorgaben zuverlässig und in gewünschter Stückzahl.
Insgesamt produziert Ringmetall inklusive der Liner in neun Ländern auf drei Kontinenten.
Die Funktionsfähigkeit der Lieferketten und die Einhaltung der Produktionsstandards werden systematisch
koordiniert und überwacht. Gleichzeitig stehen die regionalen Niederlassungen als vertrauter Ansprechpartner
für Kunden und Interessenten zur Verfügung. Dies garantiert eine fachgerechte Abwicklung von Aufträgen über
die einzelnen Tochtergesellschaften hinweg und liefert gleichzeitig das notwendige Know-how, um auch für
komplexe Fragestellungen Lösungen anbieten zu können.
Moderne Produktionen orientieren sich in einer Vielzahl von Industrien an einer möglichst geringen
Vorratshaltung sowohl von Vorprodukten als auch von fertig produzierten Gütern. Dieser seit Jahren etablierte
Just-in-Time-Ansatz spiegelt sich entsprechend auch in der Verpackungsindustrie in äußerst kurzen Vorlaufzeiten
zwischen Auftrag und Auslieferung wider.
Auch die Kunden der Ringmetall Gruppe erwarten kurze Lieferzeiten von Industrieverpackungen entsprechend
ihrer aktuellen Auftragslage. Die Vorlaufzeit beträgt in der Regel maximal fünf bis zehn Arbeitstage, bezogen auf
Spannringe, Deckel und Dichtungen. Bei den Innenhüllen sowie Bag-In-Box-Systemen sind die Lieferzeiten, auch
bedingt durch saisonale Produkte, deutlich individueller.
Als global aufgestelltes Unternehmen ist Ringmetall in der Lage, individuelle Kundenaufträge in jeder Losgröße
zu bedienen und eine fristgerechte Lieferung an nahezu jeden Ort weltweit zu garantieren. Kein anderes
Unternehmen im Bereich Industrial Packaging ist in der Lage, die vom Markt erwartete Produktvielfalt weltweit
in gleicher Qualität, in nahezu beliebiger Menge und innerhalb kürzester Zeitfenster an jeden gewünschten
Kundenstandort zu liefern.
Verordnungen und Gesetzesvorgaben bilden engen regulatorischen Rahmen
Industrielle Verpackungsstoffe dienen in den meisten Fällen dem Transport von Gütern, die in der Regel nicht
der Umwelt ausgesetzt werden dürfen. An Industriefässer werden daher besonders hohe Anforderungen
gestellt, um zum einen die Umwelt vor dem Inhalt der Fässer, oder aber auch, um den Inhalt der Fässer vor
Umwelteinflüssen zu schützen.
Produkte von Ringmetall sind daher in den meisten Fällen Teil einer Verpackungseinheit, deren Komponenten
klar definiert und durch die Vereinten Nationen (United Nations, UN) mit einer sogenannten UN-Zertifizierung
versehen sind. Die Zertifizierung beinhaltet dabei auch sämtliche Herstellerangaben der einzelnen
Verpackungskomponenten. Da den Zertifizierungen umfangreiche Tests vorhergehen, die mit einem
entsprechenden zeitlichen und kostenmäßigen Aufwand verbunden sind, ist der Wechsel einzelner
Komponenten einer Verpackungseinheit in der Regel nicht wirtschaftlich.
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Die Ringmetall Gruppe und ihre Kunden sind entsprechend über den Lebenszyklus eines Produkts hinweg
aneinander gebunden.
Effizienzsteigerungen durch technologischen Fortschritt
Ringmetall verstärkt stetig seine Investitionen in die Entwicklung neuer Produkte und Fertigungsanlagen. Neben
der kontinuierlichen Optimierung von Prozessabläufen in allen Bereichen und gezielten Maßnahmen zur
Modernisierung von Maschinen und IT-Infrastruktur wird auch in das Know-how interner
Entwicklungsingenieure und Produktionstechniker investiert.
Der graduell ansteigende Entwicklungsaufwand steht dabei jedoch grundsätzlich in einem rentablen Verhältnis
zur Umsatzentwicklung des Unternehmens. Zu wesentlichen Teilen besteht dieser aus Personalkosten für die
involvierten Entwicklungsingenieure und Produktionstechniker. Ferner entstehen Kosten für die eingesetzten
Materialien und punktuell auch für externe Beratung.
Die Ringmetall Gruppe hat in den letzten Jahren in die Entwicklung einer grundlegend neuartigen
Maschinengeneration für die Produktion von Spannringen investiert. 2021 wurde die Prototypenphase
abgeschlossen und eine CE-Zulassung erteilt. Seitdem werden die Maschinen der neuen Generation
kontinuierlich in die Produktion eingeführt. Seit 2022 laufen diese Maschinen in vollem Umfang im regulären
Produktionsbetrieb und untermauern so ihre technische Überlegenheit gegenüber älteren
Maschinengenerationen. Entsprechend wird der weitere Roll-out, auch an internationalen Standorten, zukünftig
weiter fortgesetzt.
Ferner wurde umfangreich in Software für das Produktions-Monitoring zu einer ergänzenden digitalen
Produktionsüberwachung und -steuerung investiert. Es ermöglicht den Konzerngesellschaften eine noch
granularere Abstimmung der Produktionsvorgänge und trägt somit zu kontinuierlichen Kosteneinsparungen bei.
Die Software wird regelmäßig anhand der Vorgaben des Konzerns weiterentwickelt und führt somit zu einer
kontinuierlichen Effizienzsteigerung in der Produktion.
MARKETING
Die Ringmetall Gruppe zählt mit ihren Produktlösungen in den Geschäftsbereichen Verschlusssysteme und Liner
sowie Industrial Handling (bis 30. Juni 2023) zu den führenden Anbietern in attraktiven Nischenmärkten. Als
Hersteller von Zulieferprodukten für eine überschaubare Anzahl von Kunden - überwiegend Hersteller und
Verwender von Industriefässern - setzt der Konzern bei der Produktvermarktung auf enge und gewachsene
Kundenbeziehungen sowie persönliche Ansprache. Ein klassischer Marketingansatz für Konsumterhersteller,
der auf umfangreiches Prospektmaterial, Anzeigenschaltungen oder Mailing-Kampagnen setzt, wird nur
punktuell verfolgt. Vielmehr hält das Vertriebsteam von Ringmetall durch den Besuch von Fachmessen und
Branchenevents engen Kontakt zu seinen Kunden und deren zentralen Entscheidern.
Seit dem Eintritt in den Markt für Liner und Bag-in-Box-Systeme investiert das Unternehmen auch in
angemessenem Umfang in eigene Messeauftritte auf branchenrelevanten Fachmessen wie der FachPack, der
European Coatings Show oder auch der BrauBeviale, die allesamt in Nürnberg (Deutschland) stattfinden.
Teilweise findet die Teilnahme als gemeinsamer Messeauftritt mehrerer Tochtergesellschaften mit den
Produkten Innenhüllen, Bag-in-Box-Systemen sowie Spannringen und Deckeln statt.
Im Vergleich zur Umsatzgröße liegen die Aufwendungen der Ringmetall Gruppe für Marketingaktivitäten
entsprechend auf niedrigem Niveau. Nachdem in den Jahren 2020 und 2021 pandemiebedingt keine
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nennenswerten Ausgaben für Marketing vorgenommen wurden, fallen die Ausgaben seit 2022 wieder leicht
höher aus, bewegen sich aber im Vergleich auf insgesamt sehr niedrigem Niveau. Sie betrafen, wie in der
Vergangenheit, im Wesentlichen Ausgaben für Messeauftritte.
PERSONAL
Die Zahl der Mitarbeitenden in der Ringmetall Gruppe ist im Jahresdurchschnitt 2024 auf 849 Mitarbeitende
angestiegen (FTE, 2023: 845). Die Zahl der Leiharbeitskräfte ist ebenfalls angestiegen, um besser auf
Nachfrageschwankungen reagieren zu können. Von den Mitarbeitenden waren 247 Mitarbeitende (2023: 235)
Verwaltungspositionen zuzuordnen und 602 Mitarbeitende (2023: 610) der Produktion.
Das Unternehmen bietet vielen seiner Mitarbeitenden die Möglichkeit, wesentliche Teile der Arbeitszeit von
daheim zu leisten (“Home Office”). Im Zuge der Pandemie hatte das Unternehmen insgesamt gute Erfahrungen
mit dieser Form des Arbeitens gemacht und sieht darin eine gute Möglichkeit, sich im Wettbewerb um
qualifiziertes Personal als attraktiver Arbeitgeber vor potenziellen Bewerbern zu positionieren.
Die fortschreitende Digitalisierung des Konzerns begünstigt die reibungslose Umstellung auf moderne Formen
des Arbeitens. Ringmetall hat praktikable Routinen entwickelt, die es auch neuen Mitarbeitenden ermöglichen,
sich durch ein gezieltes Trainingsprogramm schnell mit allen Konzernbereichen vertraut zu machen und soziale
Strukturen aufzubauen, um dann auf Wunsch größtenteils von daheim arbeiten zu können. Damit kommt
Ringmetall dem Wunsch vieler Mitarbeitenden nach einem flexibleren Arbeitsumfeld nach und leistet einen
weiteren Beitrag zur Verbesserung der CO
2
-Bilanz durch die Reduzierung von Fahrten zum und vom Arbeitsplatz.
Die stetige Verbesserung der Arbeitsbedingungen ist nach Ansicht des Unternehmens ein wichtiges Mittel, um
den Auswirkungen des Fachkräftemangels in vielen Märkten entgegenzuwirken. Die Verfügbarkeit geeigneten
Personals nimmt seit Jahren ab, weshalb sich Ringmetall intensiv um die eigene Attraktivität als Arbeitgeber
bemüht. Neben der Möglichkeit zum flexibleren Arbeiten erhalten Mitarbeitende beispielsweise für
regelmäßigen Arbeitseinsatz gesonderte Prämienzahlungen in unterschiedlichen Formen. Überdies können
insbesondere in Deutschland Überstunden und Urlaubstage auf einem gesonderten Zeitarbeitskonto angespart
und in Form eines bis zu drei Monaten dauernden Sabbaticals genutzt werden.
Im Rahmen innerbetrieblicher Fortbildung werden regelmäßig einzelne Mitarbeitende für die Dauer von zwei bis
drei Monaten in speziellen Programmen im Bereich Qualitätssicherung geschult und so für den besonderen
Stellenwert einer gleichbleibend hohen Produktionsqualität kontinuierlich sensibilisiert. Auch werden
beispielsweise durch den Einsatz in wechselnden Produktionsbereichen („Job Rotation”) immer neue Kenntnisse
vermittelt und langfristig Know-how im Unternehmen gehalten. Dies führt zu einer Erhöhung der
Einsatzflexibilität sowie der Qualifikation und verringert die Risiken, die aus einer möglicherweise entstehenden
Monotonie im Arbeitsalltag entstehen können.
Auch zwischen den Standorten von Ringmetall findet ein kontinuierlicher Wissenstransfer statt. Mitarbeitende
werden immer wieder für mehrmonatige Arbeitseinsätze an andere Standorte entsendet, um neue Eindrücke
über den Konzern zu erhalten und Best Practice-Ansätze bei einzelnen Produktionsschritten auf internationalem
Niveau zu vereinheitlichen. Besonders bewährt hat sich dieser Ansatz, um möglichst schnell einen
Wissenstransfer nach Unternehmensakquisitionen zwischen den einzelnen Gesellschaften herzustellen. Auch
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werden Teams für konzernweite Projekte immer häufiger aus Mitarbeitenden verschiedener internationaler
Standorte zusammengestellt. Das mittlere Management wird überdies im Rahmen von internen und externen
Seminaren regelmäßig speziell gefördert. Im Zuge der Pandemie wurden derartige Fortbildungen verstärkt im
Rahmen von Webinaren abgehalten, was sich auch in Post-COVID-Zeiten bewährt hat. Externes
Schulungspersonal vermittelt im Rahmen von Coachings moderne Ansätze zur Führung der Mitarbeitenden und
steigert so stetig ein gleichermaßen produktives und angenehmes Arbeitsklima bei Ringmetall.
Zur Schaffung einer konzernweiten Corporate Identity setzt Ringmetall auf einen einheitlichen Außenauftritt und
fördert durch die Produktion von Imagefilmen und die interne Information durch Newsletter ein verbessertes
Zusammengehörigkeitsgefühl in der Belegschaft. Strategische und finanzielle Unternehmensziele werden auf
allen Hierarchieebenen offen und regelmäßig kommuniziert. Mittels des konzernweit verbindlichen
Verhaltenskodex („Code of Conduct“) wird sichergestellt, dass Ringmetall seinen Mitarbeitenden ein
einheitliches Leitbild vermittelt und diese unabhängig von nationaler Herkunft und möglichen Unterschieden
zwischen den Kulturkreisen einheitliche Werte und Ziele verfolgen.
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COMPLIANCE- UND NACHHALTIGKEITSBERICHT (ungeprüft)
Nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Wirtschaften gewinnt für Unternehmen zunehmend an Bedeutung.
Auch die Ringmetall Gruppe setzt sich intensiv mit ihrer ökologischen und sozialen Verantwortung auseinander
und arbeitet kontinuierlich daran, nachhaltige Praktiken zu etablieren. Das Handeln der Gruppe und der
Mitarbeitenden hat direkte Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt, weshalb Ringmetall ethische
Grundsätze fördert und langfristig Nachhaltigkeitsziele verfolgen wird. Seit 2021 ist Ringmetall offizielles Mitglied
des UN Global Compact, seit 2024 Mitglied des UN Global Compact Netzwerk Deutschland e. V., und bekennt
sich uneingeschränkt zu dessen Prinzipien.
Um diese Werte für alle Mitarbeitenden greifbar zu machen, hat das Unternehmen verbindliche
Verhaltensregeln in Form eines Kodex (
Code of Conduct”) entwickelt. Die Einhaltung des Code of Conduct wird
kontinuierlich überprüft, und Mitarbeitende haben die Möglichkeit, sich aktiv in die Weiterentwicklung des
Kodex einzubringen.
Als zentrale Anlaufstelle wurde dazu bereits im Jahr 2021 die Position des unternehmensinternen Compliance
Managers geschaffen, die 2022 um den Verantwortungsbereich Nachhaltigkeit erweitert wurde. Damit wurde
insbesondere die Umsetzung der europäischen Vorgaben in Bezug auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung von
Unternehmen (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) bis zum Jahr 2024 gezielt vorbereitet. Wegen
der ausgebliebenen Übernahme in deutsches Recht entfällt die Berichtspflicht nach CSRD für das Jahr 2024,
weshalb der Nachhaltigkeitsbericht der Ringmetall weiterhin nach den Vorgaben der Non-Financial Reporting
Directive (NFRD) aufgestellt wird.
Um sicherzustellen, dass alle Mitarbeitende die Compliance- und Nachhaltigkeitsrichtlinien der Ringmetall
Gruppe verinnerlichen und umsetzen, wurden zielgerichtete Schulungsprogramme im Unternehmen mit
zielgruppenspezifischen Inhalten initiiert. Diese sind modular aufgebaut und berücksichtigen dabei sowohl
Inhalte nach Tätigkeitsbereich als auch die Managementebene. Durch die Integration compliance-relevanten
Themen in technische und betriebswirtschaftliche Schulungen wird ein praxisnaher Bezug geschaffen, der die
Bedeutung und den Nutzen der Richtlinien verdeutlicht.
Seit 2020 hat Ringmetall ein konzernweites Nachhaltigkeitsmanagementsystem integriert, das kontinuierlich
verbessert und ausgebaut wird. Um die Fortschritte des Konzerns im Bereich nachhaltigen Wirtschaftens
messbar und vergleichbar zu machen, lässt sich Ringmetall seit 2021 durch den externen Dienstleister EcoVadis
im Rahmen eines Nachhaltigkeits-Ratings zertifizieren.
Das Nachhaltigkeits-Rating von EcoVadis bewertet Unternehmen in den Kategorien Umwelt, Arbeits- und
Menschenrechte, Ethik sowie nachhaltige Beschaffung, wobei jede Kategorie unterschiedlich gewichtet wird.
Mit der Rezertifizierung in 2024 konnte bereits zum vierten Mal in Folge eine Verbesserung des Scores erzielt
werden. So verbesserte sich die Bewertung seit dem Jahr 2021 mit 42 Punkten auf nun 60 Punkte im Jahr 2024
(2022: 52 Punkte, 2023: 59 Punkte). Damit erzielte die Ringmetall Gruppe unter den neuen, strengeren
Bedingungen die Bronzemedaille und gehört damit zu den Top 35 Prozent aller von EcoVadis zertifizierten
Unternehmen. Auch in 2025 strebt Ringmetall eine EcoVadis-Zertifizierung an.
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MENSCHENRECHTE
Die Achtung der Menschenrechte ist ein zentraler Bestandteil der Unternehmenskultur von Ringmetall. Alle
Mitarbeitenden sind verpflichtet, diese fundamentalen Rechte jederzeit zu wahren und weder selbst zu verletzen
noch Verstöße in ihrem Einflussbereich zu tolerieren. Dieses Prinzip ist nicht nur im Code of Conduct verankert,
sondern wird auch durch die Unternehmen der Ringmetall Gruppe aktiv auf ihre Zulieferer mit Hilfe eines
Lieferanten Code of Conduct übertragen. Dieser Verhaltenskodex soll das Werteverständnis der Gruppe tiefer in
der Lieferkette des Unternehmens verankern und gleichzeitig bei der Umsetzung von Maßnahmen unterstützen.
Sollten Unternehmen innerhalb der Wertschöpfungskette oder deren Mitarbeitende gegen diesen Kodex
verstoßen und Verstöße nicht umgehend abstellen, führt dies zur sofortigen Beendigung der
Geschäftsbeziehung. Gleiches gilt für Mitarbeitende der Ringmetall Gruppe, bei denen Verstöße zu einer
Abmahnung oder einer Beendigung des Arbeitsverhältnisses führen können.
Im Geschäftsjahr 2023 wurde erstmals eine Analyse der Menschenrechtslage in den Ländern der konzernweiten
Lieferanten durchgeführt. Dabei wurden führende Indizes wie der Global Rights Index, der Menschenrechtsindex
und der Kinderrechte-Index berücksichtigt. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in konzernweite Maßnahmen
zur Förderung der Menschenrechte ein.
Obwohl die Ringmetall Gruppe aufgrund ihrer Unternehmensgröße nicht unter die gesetzliche Verpflichtung des
Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) fällt, orientiert sie sich bereits freiwillig an dessen Anforderungen
sowie an den Vorgaben des Nationalen Aktionsplans für Wirtschaft und Menschenrechte. Damit leistet das
Unternehmen einen aktiven Beitrag zur Stärkung der Menschenrechte in der Wirtschaft.
MITARBEITENDE
Die Ringmetall Gruppe erkennt uneingeschränkt das Recht aller Mitarbeitenden auf Vereinigungsfreiheit und die
Anerkennung von Kollektivverhandlungen an. Dies schließt das Recht auf Beitritt zu Gewerkschaften und die
Wahl von Arbeitnehmervertretungen ein. Jegliche Form von Zwangs- und Kinderarbeit lehnt das Unternehmen
stritk ab und erwartet das gleiche Engagement auch von seinen Zulieferern und Kunden. Ringmetall unterstützt
die Konventionen der International Labour Organization (ILO) Nummer 138 und 182 als Mindeststandard zum
Schutz vor Kinderarbeit uneingeschränkt. Ringmetall tritt aktiv für die Gleichbehandlung aller Mitarbeitenden
hinsichtlich ethnischer Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Religion ein und unterstützt jegliche
Maßnahmen, die der Vielfalt innerhalb der Ringmetall Gruppe förderlich sind.
Zudem legt Ringmetall Wert auf faire Arbeitsbedingungen und ein wertschätzendes Arbeitsumfeld für alle
Beschäftigten. Gleichzeitig ist das Unternehmen bemüht, eine möglichst ausgewogene Geschlechterverteilung
in allen Bereichen zu fördern.
Im Bereich der administrativen Tätigkeiten gelingt dies sehr gut. Per Ende 2024 beschäftigte die Ringmetall
Gruppe hier 40,7 Prozent weibliche sowie 58,9 Prozent männliche Mitarbeitende. Weitere 0,4 Prozent sind
divers.
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Das Verhältnis von weiblichen und männlichen Mitarbeitenden in der Produktion variiert je nach
Tätigkeitsbereich. In den metallverarbeitenden Tochtergesellschaften ist der Anteil weiblicher Beschäftigter
aufgrund der körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten geringer und liegt unter 50,0 Prozent. Im Bereich der
Spannringproduktion betrug der Frauenanteil zum Jahresende 37,4 Prozent. In den kunststoffverarbeitenden
Gesellschaften zeigt sich hingegen ein ausgeglicheneres Verhältnis. So lag der Frauenanteil in der Liner-
Produktion zum Jahresende bei 48,1 Prozent. Insgesamt setzt sich die Belegschaft in der Produktion zu 41,5
Prozent aus Frauen, zu 57,8 Prozent aus Männern und zu 0,7 Prozent aus diversen Personen zusammen.
Um den unterschiedlichen familiären Bedürfnissen der Mitarbeitenden gerecht zu werden, fördert Ringmetall
flexible Arbeitszeitmodelle und bietet, soweit möglich, die Option auf Homeoffice. Zudem stehen gut
ausgestattete Sozial- und Ruheräume für die Pausen zur Verfügung, die auch in der Modernisierungsplanung der
Standorte berücksichtigt werden.
UMWELT
Die Unternehmen der Ringmetall Gruppe setzen sich dafür ein, Ressourcen so effizient und nachhaltig wie
möglich zu nutzen, um negative Umwelteinflüsse auf ein Minimum zu reduzieren. Ein zentraler Bestandteil dieser
Bemühungen ist die kontinuierliche Weiterentwicklung und Optimierung des Umweltmanagements.
Als produzierendes Unternehmen legt Ringmetall besonderen Wert auf eine ressourcenschonende
Rohstoffverarbeitung, um Produktionsabfälle und Ausschuss so gering wie möglich zu halten. Da sich Abfälle
jedoch nicht vollständig vermeiden lassen, sorgt das Unternehmen dafür, dass alle wiederverwertbaren
Materialien konsequent recycelt werden. Die anfallende Ausschussmenge variiert je nach Material und
Produktionsschritt, weshalb eine direkte Vergleichbarkeit der Recyclingquoten über die Jahre hinweg nicht
immer gegeben ist. Insgesamt werden etwa 95 Prozent des Produktionsausschusses recycelt. Im Jahr 2024 lag
der Anteil der recyclingfähigen Abfälle bei 98,8 Prozent.
Die Ringmetall Gruppe sieht es als ihre Verantwortung, zur weltweiten Reduzierung der Treibhausgasemissionen
beizutragen. Innerhalb der Konzerngesellschaften entstehen CO₂-Emissionen vor allem im Produktionsprozess
durch den Verbrauch von elektrischem Strom sowie durch den Einsatz verschiedener Energieträger zur
Beheizung von Büro- und Produktionsflächen. Die größten Einsparungspotenziale liegen daher in diesen beiden
Bereichen.
Im Berichtszeitraum lagen die CO₂-Emissionen insgesamt um 2,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Bereinigt um
Änderungen im Konsolidierungskreis konnten die CO₂-Emissionen des Geschäftsjahres jedoch um 1,5 Prozent
gesenkt werden.
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CO
2
-eq-Emission nach Scope
Ringmetall verfolgt das Ziel, die CO₂-Emissionen aus der Nutzung von Brennstoffen zum Heizen (gemessen als
CO₂-Äquivalent, CO₂-eq) kontinuierlich zu reduzieren. Wenn möglich, werden Heizungsanlagen von Heizöl auf
nachhaltigere Brennstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen, wie Holzpellets, umgestellt. Alternativ erfolgt
zunächst eine Umstellung auf Erdgas. In diesem Bereich konnten die CO₂-Emissionen, bereinigt um die Zukäufe
des Geschäftsjahres, im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent gesenkt werden.
Seit 2020 optimiert Ringmetall die Fahrzeugflotte des Konzerns konsequent hinsichtlich ihres CO
2
-Ausstoßes. In
der Vergangenheit handelte es sich bei den zum Einsatz kommenden Fahrzeugen nahezu ausschließlich um
Dienstwagen, die Mitarbeitenden der Gruppe zur Verfügung gestellt wurden. Die Akquisition von FIB Beer
Systems im November 2024 brachte erstmals eine größere Fahrzeugflotte für den Service bei den Kunden vor
Ort mit. Beim Auslaufen von Leasingverträgen strebt die Gesellschaft an, den Fuhrpark ausschließlich mit
Fahrzeugen zu erweitern, die entweder vollständig oder überwiegend ohne fossile Kraftstoffe betrieben werden.
2024
2023
in t
Konzern exkl.
Akquisitionen
Akquisitionen
Heizung
1.132
-
1.207
Fahrzeugpool
124
21
86
Eigene PV-Anlagen
-35
-
-32
Scope 1
1.221
21
1.261
Strom
1.645
89
1.648
Scope 2
1.645
89
1.648
Scope 1 + 2 2.866
110
2.909
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Im Geschäftsjahr 2024 wuchs die Fahrzeugflotte der Ringmetall Gruppe durch die Unternehmenszukäufe weiter,
wodurch sich der Anteil von Fahrzeugen mit hybriden oder elektrischen Antrieben verringerte. Ein weiterer
Faktor war die kurzfristigere Verfügbarkeit geeigneter Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Diese
Entwicklungen sowie die im Durchschnitt größere zurückgelegte Strecke führten zu einem Anstieg der
Emissionen.
Die CO₂-Emissionen in diesem Bereich nahmen, bereinigt um Änderungen im Konsolidierungskreis, um
30,5 Prozent zu. Dennoch machen sie mit 4,3 Prozent nur einen kleinen Anteil an den Gesamtemissionen aus.
Ringmetall bleibt weiterhin engagiert, den Anteil an Fahrzeugen mit alternativen Antrieben zukünftig wieder zu
erhöhen und so die Emissionen langfristig zu senken.
Darüber hinaus stellt Ringmetall den Mitarbeitenden auf Wunsch an verschiedenen Standorten auch Lease-Bikes
zur Verfügung. Bisher wird das Angebot von 50 Mitarbeitenden in Anspruch genommen.
Der unmittelbare Energiebedarf der Ringmetall Gruppe stellt sich im Vergleich zu einer Vielzahl anderer
produzierender Unternehmen eher gering dar. Ein Grund hierfür ist der hohe Anteil spezifisch für den
Produktionszweck aufbereiteter Vorprodukte, wie beispielsweise auch auf verschiedene Breiten und Stärken
zugeschnittene Stahlbleche. Im Bereich Liner ist der Energiebedarf ungleich höher. Dies liegt vor allem an
energieintensiven Produktionsschritten wie dem Tiefziehen von Form-Inlinern oder auch dem Extrudieren von
Polyethylen-Folien. Bei der Modernisierung und Neuinstallation von Anlagen stellt der Energiebedarf ein
wichtiges Auswahlkriterium im Investitionsprozess dar.
Ein weiterer Baustein in der Senkung der CO
2
-Emissionen ist der Einsatz von Photovoltaikanlagen. Bereinigt um
die Änderungen im Konsolidierungskreis produziert Ringmetall an bereits fünf Standorten selbst Strom aus
Sonnenenergie. Das Ziel, in diesen Bereich kontinuierlich zu investieren, wird weiterhin verfolgt. Die eigenen
Anlagen deckten im Jahr 2024 bereits 2,3 Prozent des Gesamtstrombedarfs der Unternehmensgruppe ab.
Die Emissionen aus dem Einkauf von Strom haben sich aufgrund eines veränderten Strommixes im Vergleich zum
Vorjahr um 0,2 Prozent reduziert. Der von den Produktionsstandorten im Berichtszeitraum bezogene Strom
stammte zu 43,2 Prozent aus erneuerbaren Energien. Somit konnte der Anteil an erneuerbaren Energiequellen
wieder erhöht werden.
Das Ziel für die Folgejahre ist es, den CO
2
-Fußabdruck weiter zu verringern. Im Geschäftsjahr bezog einer der
insgesamt 21 Produktionsstandorte die Energie vollständig und weitere fünf Standorte ihre Energie zu mehr als
der Hälfte aus regenerativen Quellen.
BEKÄMPFUNG VON KORRUPTION
Ringmetall hat im Rahmen des Code of Conduct klare Richtlinien festgelegt, um Korruption wirksam zu
verhindern. Diese Vorgaben werden konzernweit umgesetzt und an die jeweiligen nationalen Maßnahmen
angepasst. Jegliche Art von Zuwendungen sind untersagt, wenn sie darauf abzielen, Entscheidungsprozesse in
unzulässiger Weise zu beeinflussen. Dies gilt insbesondere in Bezug auf Entscheider von staatlichen Behörden.
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Ringmetall vertritt die Auffassung, dass es sich bei Korruption nicht um ein Kavaliersdelikt handelt, sondern um
eine sehr ernst zu nehmende Form von Kriminalität. Um Korruption und andere Formen kriminellen Verhaltens
im Konzern zu identifizieren, hat Ringmetall 2021 ein Whistleblowing-System mit einem führenden externen
Anbieter eingeführt. Es soll Beschäftigten und externen Dritten ermöglichen, beobachtete Missstände wie
Korruption, Amtsmissbrauch, Diskriminierung oder auch Belästigung an den Konzern zu melden. Ein
anonymisierter Kanal gewährleistet dabei größtmöglichen Schutz für den Hinweisgeber.
Analog zur Menschenrechtsanalyse hat Ringmetall 2023 auch erstmals eine Korruptionsanalyse der
Lieferantenländer durchgeführt. Die Ergebnisse der Analyse fließen im Anschluss in die Ausgestaltung von
Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung ein.
STAKEHOLDER MANAGEMENT
Ringmetall pflegt eine offene und transparente Kommunikation mit internen und externen Stakeholdern und
legt großen Wert auf einen regelmäßigen Austausch. Aufgrund der Unternehmensgröße haben sich in der
Vergangenheit unterschiedliche Stakeholder-Gruppen herausgebildet: Während mit einigen ein kontinuierlicher
Dialog zu aktuellen Themen stattfindet, erfolgt der Austausch mit anderen eher anlassbezogen. Besonders
intensiv ist die Kommunikation mit Mitarbeitenden, Kunden, Lieferanten sowie den Medien und dem
Kapitalmarkt.
In festgelegten Intervallen informieren Unternehmensvertreter über aktuelle Entwicklungen, beantworten
Fragen und nehmen Feedback sowie Anregungen auf. Diese fließen anschließend in konkrete Maßnahmen ein,
um die kontinuierliche Weiterentwicklung von Ringmetall zu unterstützen. Zusätzlich pflegt das Unternehmen
den Dialog mit gemeinnützigen Organisationen und der Politik. Ringmetall optimiert den Austausch mit seinen
Stakeholdern fortlaufend, um deren Erwartungen auch künftig gezielt in die strategische
Unternehmensausrichtung einzubinden.
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NICHTFINANZIELLE ERKLÄRUNG (ungeprüft)
Als Bestandteil dieses zusammengefassten Lageberichts veröffentlicht Ringmetall gemäß §§ 315b, 315c HGB in
Verbindung mit §§ 289b bis 289e HGB eine für die Ringmetall SE und den Konzern zusammengefasste
nichtfinanzielle Erklärung. Die Inhalte der nichtfinanziellen Erklärung sind im gesamten zusammengefassten
Lagebericht in den Abschnitten „Die Ringmetall Gruppe Geschäftsmodell und Struktur“, "Die Ringmetall Gruppe
Wettbewerbsstärken und Markteintrittsbarrieren“ sowie „Compliance- und Nachhaltigkeitsbericht“ und hier
unter „Nichtfinanzielle Erklärung“ zu finden. Die gekennzeichneten Inhalte im Abschnitt „Die Ringmetall Gruppe
Geschäftsmodell und Struktur“ sowie die Abschnitte „Die Ringmetall Gruppe Wettbewerbsstärken und
Markteintrittsbarrieren“ sowie „Compliance- und Nachhaltigkeitsbericht“ inklusive der Anlage zur EU-Taxonomie
sowie der „Nichtfinanziellen Erklärung” waren nicht Teil der Prüfung des Lageberichts.
EU-Taxonomie
Eine wichtige Zielsetzung des Aktionsplans zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums (»Sustainable Finance«) im
Rahmen des europäischen »Green Deals« ist die Umlenkung von Kapitalströmen in nachhaltige Investitionen.
Vor diesem Hintergrund trat Mitte 2020 die Taxonomie-Verordnung (EU 2020/852) der EU in Kraft. Sie soll als
einheitliches und rechtsverbindliches Klassifizierungssystem festlegen, welche Wirtschafts- tätigkeiten in der EU
als taxonomiekonform und damit als »ökologisch nachhaltig« im Hinblick auf sechs von der Verordnung
festgelegte Umweltziele (Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel, nachhaltige Nutzung und Schutz von
Wasser- und Meeresressourcen, Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft, Vermeidung und Verminderung der
Umweltverschmutzung, Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme) gelten. Zur
Anwendung sind Unternehmen verpflichtet, die eine nichtfinanzielle Erklärung erstellen müssen. Nach Artikel 8
der Taxonomie-Verordnung sind die taxonomiekonformen Anteile ökologisch nachhaltiger
Wirtschaftstätigkeiten an den Umsatzerlösen, Investitionen und Betriebsausgaben jährlich zu berichten.
Für das Geschäftsjahr 2024 sind die Angaben über die Taxonomiekonformität und -fähigkeit für alle sechs
Umweltziele der EU-Taxonomie vorzunehmen. Das bedeutet, dass sowohl für Klimaschutz, Anpassung an den
Klimawandel, nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen, Übergang zu einer
Kreislaufwirtschaft, Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung sowie Schutz und
Wiederherstellung der Biodiversität und Ökosysteme die Taxonomiefähigkeit und -konformität beurteilt und
offengelegt werden müssen. Berichtet werden jeweils Umsatzerlöse, Investitionsausgaben (CapEx) und
Betriebsausgaben (OpEx) nach deren jeweiliger Zielzuordnung.
Analyse der Taxonomiefähigkeit
Beide Geschäftsbereiche von Ringmetall, Verschlusssysteme und Liner, schützen sowohl die Produkte vor der
Umwelt als auch die Umwelt vor den Produkten. Auf Basis der Wirtschaftstätigkeiten wurde die Auflistung der
potenziell taxonomiefähigen Aktivitäten analysiert. Im Bereich der Umsatzerlöse und Betriebsausgaben konnten
bisweilen keine Erlöse und Ausgaben gemäß den Kategorien der EU-Taxonomie ermittelt werden.
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GESELLSCHAFT
und -konform
Taxonomiefähig, aber
nicht -konform
Nicht taxonomiefähig
0%
0%
100%
(CapEx) 0%
1%
99%
Betriebsausgaben (OpEx) 0%
0%
100%
Umsatzerlöse
Im Jahr 2024 betrugen die Umsatzerlöse 174,9 Mio. EUR. Diese Summe dient gemäß der EU-
Taxonomieverordnung als Nenner, während die taxonomiefähigen Umsatzerlöse den Zähler bilden. Im
abgelaufenen Geschäftsjahr wurden noch keine Umsatzerlöse als taxonomiefähig oder taxonomiekonform
eingestuft. Für die kommenden Jahre sind detaillierte Analysen der einzelnen Umsatzerlöse vorgesehen,
insbesondere im Hinblick auf das Umweltziel der Kreislaufwirtschaft.
Investitionsausgaben (CapEx)
Den Nenner der Investitionsausgaben bildet die Summe aus den Zugängen zum Konzernsachanlagevermögen,
den immateriellen Vermögenswerten sowie Leasing. In Summe ergibt der Nenner für das Jahr 2024 Investitionen
in Höhe von 14,5 Mio. EUR. Die Summe der taxonomiefähigen Investitionsausgaben ergeben den Zähler.
Ringmetall tätigte in 2024 taxonomiefähige Investitionen, die der Gruppe 6.3 Beförderung mit Motorrädern,
Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen zuzuordnen waren. Taxonomiekonforme Investitionen sind
im Geschäftsjahr 2024 nicht getätigt worden.
Betriebsausgaben (OpEx)
Die Betriebsausgaben umfassen Aufwendungen für Gebäudesanierungsmaßnahmen, Wartung und Reparatur
des Sachanlagevermögens sowie kurzfristige Leasingverpflichtungen. Diese Ausgaben, die im Nenner erfasst
sind, beliefen sich im Jahr 2024 auf 3,4 Mio. EUR. Im Zähler wird der Anteil dieser Summe ausgewiesen, der als
taxonomiefähige und taxonomiekonforme Kosten gilt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren keine Ausgaben
taxonomiefähig oder -konform.
Analyse der Taxonomiekonformität
Als taxonomiekonform gelten Umsätze und Ausgaben ausschließlich, wenn diese einen wesentlichen Beitrag zur
Umsetzung eines oder mehrerer Umweltziele leisten und gleichzeitig keines der Umweltziele beeinträchtigen.
Im letzten Schritt erfolgt die Prüfung, ob der Mindestschutz eingehalten werden kann.
Wirtschaftstätigkeit 6.3 Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
Im Konzern werden bevorzugt taxonomiefähige Fahrzeuge geleast. Aufgrund fehlender Informationen bezüglich
der Taxonomiekonformität konnten die Fahrzeuge nicht als konform gekennzeichnet werden. Für die Prüfung
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des Mindestschutzes werden die Empfehlungen der „Platform on Sustainable Finance“ bezüglich der Themen
Menschenrechte, Anti-Korruption, fairer Wettbewerb und Steuern betrachtet. Die Mindestschutzanforderungen
werden intern durch einen eigenen Code of Conduct sowie extern mittels eines Code of Conduct für Lieferanten
kommuniziert. Zudem ist durch das Hinweisgebermeldesystem der Ringmetall Gruppe, bei dem interne und
externe Personen Meldungen über potenzielle Verstöße einreichen können, ein weiterer Baustein zur Einhaltung
des Mindestschutzes gegeben. In regelmäßigen Abständen werden konzernweite Risikoanalysen und
Vorsorgemaßnahmen, z. B. Arbeitszeiterfassung und Schulungen, durchgeführt.
Die entsprechenden Tabellen sind in der Anlage zum zusammengefassten Lagebericht beigefügt.
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WIRTSCHAFTSBERICHT
GESAMTWIRTSCHAFTLICHE LAGE
In seinem Bericht zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland im Januar 2025 erläutert das Bundesministerium für
Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die weiterhin anhaltende Schwächephase zum Jahresende 2024. Das
Jahresendquartal schloss mit einem preis-, saison- und kalenderbereinigten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts
(BIP) von 0,1 Prozent, während das Gesamtjahres-BIP um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken ist. Die
Produktion im produzierenden Gewerbe ist in einer Dreimonatsbetrachtung weiterhin abwärtsgerichtet.
Zum Jahresanfang 2025 deuten aktuelle Frühindikatoren auf eine weiterhin angespannte Lage hin. Der
Geschäftsklimaindex und der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (ifo Leibniz-Institut für
Wirtschaftsforschung) zeigen eine anhaltende Auftragsschwäche. Auch das Konsumbarometer (HDE
Handelsverband) hat sich, nach einer leichten Erholung am Jahresende, zum Januar 2025 hin wieder
verschlechtert. Ebenso weist das Konsumklima (Growth for Knowledge) im Januar 2025 eine leichte
Verschlechterung auf.
Der Rückgang des BIP im Gesamtjahr 2024 lag laut BMWK bei 0,2 Prozent. Die Weltwirtschaft sieht das BMWK
in einer verhaltenen Lage und in einer Seitwärtsentwicklung. Internationale Frühindikatoren sehen insbesondere
für die Industrieproduktion sogar eine leichte Abschwächung. Für das Gesamtjahr 2025 erwartet das BMWK eine
Steigerung des BIP um 0,3 Prozent, verweist jedoch darauf, dass dies stark abhängig von der wirtschafts- und
finanzpolitischen Ausrichtung der nächsten Bundesregierung sei.
Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) befindet sich die Entwicklung der Weltwirtschaft in einer
Seitwärtsbewegung. Für das Jahr 2024 wird von einem prognostizierten Wachstum von 3,2 Prozent ausgegangen.
Für die Jahre 2025 und 26 geht der IWF von einem Wachstum von 3,3 Prozent aus. Das liege unter dem
durchschnittlichen historischen (2000-19) Wachstum von 3,7 Prozent. Für die USA wird ein Wachstum von 2,7
Prozent im Jahr 2025 angenommen, während die Europäische Union ein prognostiziertes Wachstum von nur 1,0
Prozent aufweist.
Nachdem der IWF in den vergangenen Jahren starke Auswirkungen aus der COVID-19-Pandemie und des Kriegs
in der Ukraine gesehen hat, konnte sich die weltweite Inflation wieder den Werten wie vor der Pandemie
annähern. Außerdem ist eine Moderation bei Reallohnzuwächsen zu beobachten.
Für die nächsten Jahre identifizierte der IWF jedoch einen neuen Treiber, der die Rahmenbedingungen der
Weltwirtschaft beeinflusst: Ungewissheit in der Handelspolitik. Der Indikator zu dieser Kennzahl stieg im letzten
Quartal 2024 schlagartig an. Getrieben wurde das durch die Präsidentschaftswahl in den USA. Die Unsicherheit
stieg dadurch weltweit an. Aufgrund der handelspolitischen Unsicherheit korrigierte der IWF das prognostizierte
Weltwirtschaftshandelsvolumen für die Jahre 2025 und 2026 nach unten.
Branchenseitig stellen Unternehmen der chemischen und der pharmazeutischen Industrie die größte
Endnutzergruppe der Produkte der Ringmetall Gruppe dar. Der Verband der chemischen Industrie (VCI)
beschreibt das weltweite Wachstum der Produktion von Chemikalien von 4,7 Prozent im Jahr 2024 (Jan-Nov) in
Graphics
seinem World Chemistry Report vom Januar 2025 als deutlich höher gegenüber den Vorjahren. Dabei lagen die
Europäische Union und Deutschland mit 1,9 Prozent und 2,9 Prozent deutlich unter dem weltweiten
Durchschnitt, jedoch konnten sich beide von deutlich negativen Entwicklungen im Jahr 2022 und 2023 erholen.
In den USA sind wie im Jahr 2023 nahezu keine Veränderungen erkennbar.
Die weltweite Produktionsentwicklung bei Pharmazeutika konnte sich nach negativen Entwicklungen in den
Vorjahren wieder umkehren und zeigte im Jahr 2024 (Jan-Nov) ein Wachstum von 3,3 Prozent gegenüber dem
Vorjahr auf. In der Europäischen Union lag das Wachstum bei 2,1 Prozent, in Deutschland bei -3,1 Prozent und
in den USA bei nahezu unveränderten -0,4 Prozent.
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GESCHÄFTSVERLAUF DES KONZERNS
Die nachfolgende Analyse des Geschäftsverlaufs in der Ringmetall Gruppe bezieht sich auf den Konzernabschluss
zum 31. Dezember 2024. Dieser wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt,
wie sie in der Europäischen Union Anwendung finden.
Mit dem Verkauf der HSM GmbH & Co. KG, der einzigen operativen Gesellschaft in dem Geschäftsbereich
Industrial Handling, am 30. Juni 2023 wurde dieser Geschäftsbereich geschlossen.
Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024 hat sich der Vorstand aufgrund angestrebter weiterer Akquisitionen
und dem damit verbundenen Wachstum dazu entschlossen, das interne Reporting und die Steuerung des
Geschäftsbereichs Industrial Packaging durch das Management weiter zu unterteilen - nach den
Geschäftsbereichen Verschlusssysteme und Liner.
Geschäftsverlauf im Jahr 2024
Für die Ringmetall Gruppe erwies sich das Geschäftsjahr 2024 als herausfordernd. Über weite Strecken des Jahres
hinweg sah sich das Unternehmen mit einer gedämpften Nachfrage nach seinen Produkten konfrontiert. Der
Konzernumsatz reduzierte sich um 3,7 Prozent auf 174,9 Mio. EUR (2023: 181,6 Mio. EUR). Dem Umsatzzuwachs
aus den Zukäufen von Peak Packaging in Polen sowie FIB Beer Systems in den Niederlanden stand dabei ein
Rückgang der Rohstoffpreise entgegen, der bei Ringmetall aufgrund der Abhängigkeit der Verkaufspreise vom
Rohstoffpreis zu einem Umsatzrückgang führte. Das abgeschwächte Wirtschaftsumfeld äußerte sich zudem in
einer gedämpften Nachfrage aus wichtigen Abnehmerindustrien. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (EBITDA) war mit 23,7 Mio. EUR um 23,9 Prozent höher als im Vorjahr (2023: 19,2 Mio. EUR),
welches durch einen Sondereffekt aus dem HSM Verkauf belastet wurde. Die EBITDA- Marge bezogen auf die
Gesamtleistung stieg daher auf 13,6 Prozent nach 10,6 Prozent im Vorjahr.
Geschäftsbereich Verschlusssysteme
Der Geschäftsbereich Verschlusssysteme erzielte mit seinen Produkten Spannringe, Deckel und Dichtungen im
Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz in Höhe von 121,4 Mio. EUR, welcher durch rückläufige Stahlpreise beeinflusst
wurde. Effizienzsteigerungsmaßnahmen der vergangenen Jahre schlugen sich in einem EBITDA von 21,5 Mio.
EUR nieder. Hier wirkten sich ein optimierter Materialeinsatz, geringe Ausschussquoten in der Produktion sowie
ein gestiegener Anteil automatisierter Produktionsschritte positiv auf das Ergebnis aus.
Geschäftsbereich Liner
Der Geschäftsbereich Liner erzielte mit seinen Produkten Inliner und Lösungen für die Getränkeindustrie im
Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz in Höhe von 53,5 Mio. EUR. Auch hier wirkten sich rückläufige Rohstoffpreise
auf die Umsätze aus. Die Akquisition der Peak Packaging in Polen im Oktober 2024 und die Akquisition der FIB
Beer Systems in den Niederlanden im November des Berichtszeitraums wirkten sich umsatz- und
ergebnissteigernd aus. Darüber hinaus ergab sich aus der Akquisition von FIB Beer Systems im Berichtszeitraum
ein einmaliger positiver Sondereffekt (“Bargain Purchase”) in Höhe von 1,3 Mio. EUR.
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Vergleich mit prognostiziertem Geschäftsverlauf
Am 6. Februar 2024 hatte die Gesellschaft ihre Prognose für das Gesamtjahr 2024 veröffentlicht, in der sie von
einem Konzernumsatz im Bereich zwischen 170 und 195 Mio. EUR bei einem EBITDA zwischen 20 und
27 Mio. EUR ausging. Da diese Prognose - wie üblich - auf Basis der Rohstoffpreise und Wechselkurse zum 31.
Dezember des Vorjahres sowie exklusive der Effekte aus M&A-Transaktionen veröffentlicht wurde,
veröffentlichte die Gesellschaft am 12. August 2024 eine neue Prognose. Diese enthielt die Effekte aus der
Veränderung der relevanten Rohstoffpreise und Wechselkurse aus dem ersten Halbjahr und spiegelte überdies
die aktuelle Wirtschaftslage wider. Entsprechend prognostizierte der Vorstand für das Geschäftsjahr 2024 nun
einen Konzernumsatz im Bereich von 170 bis 185 Mio. EUR bei einem EBITDA im Bereich von 22 bis 27 Mio. EUR.
Mit 174,9 Mio. EUR lag der Konzernumsatz in der unteren Hälfte der angepassten Prognosebandbreite. Das
EBITDA lag mit 23,7 Mio. EUR ebenfalls in der unteren Hälfte der angepassten Prognosebandbreite.
Prognose vom
06.02.2024
Prognose vom
12.08.2024
Geschäftsverlauf 2024
Konzernumsatz
170 - 195 Mio. EUR
170 - 185 Mio. EUR
174,9 Mio. EUR
Konzern-EBITDA 20 - 27 Mio. EUR
22 - 27 Mio. EUR
23,7 Mio. EUR
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ERTRAGSLAGE DES KONZERNS
KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
2024 2023 Veränderung
TEUR
%
TEUR
%
TEUR
%
Konzernumsatz 174.902
100,2
181.584
100,8
-6.682
-3,7
Bestandsveränderung -295
-0,2
-1.423
-0,8
1.128
79,3
Gesamtleistung 174.607
100,0
180.161
100,0
-5.554
-3,1
Sonstige Erträge 2.373
1,4
1.105
0,6
1.268
114,8
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
76.659
43,9
84.641
47,0
-7.982
-9,4
Bezogene Leistungen 4.529
2,6
5.268
2,9
-739
-14,0
Personalaufwand 49.749
28,5
47.672
26,5
2.077
4,4
Sonstige Aufwendungen 22.303
12,8
24.529
13,6
-2.226
-9,1
EBITDA 23.740
13,6
19.156
10,6
4.584
23,9
Abschreibungen 8.151
4,7
7.867
4,4
284
3,6
EBIT 15.589
8,9
11.289
6,3
4.300
38,1
Finanzerträge 483
0,3
86
0,0
397
461,6
Finanzierungsaufwendungen 2.441
1,4
1.767
1,0
674
38,1
Finanzergebnis -1.958
-1,1
-1.681
-0,9
-277
-16,5
Ergebnis vor Ertragsteuern 13.631
7,8
9.608
5,3
4.023
41,9
Ertragsteuern 2.421
1,4
3.278
1,8
-857
-26,1
Konzernjahresergebnis 11.210
6,4
6.330
3,5
4.880
77,1
Der Konzernumsatz war im abgelaufenen Geschäftsjahr um 3,7 Prozent auf 174,9 Mio. EUR rückläufig (2023:
181,6 Mio. EUR). Der Rückgang ist im Wesentlichen in rückläufigen Rohstoffpreisen, der alle Geschäftsbereiche
des Unternehmens betraf, begründet. Der Konzernumsatz teilt sich auf in die Geschäftsbereiche
Verschlusssysteme (121,4 Mio. EUR) und Liner (53,5 Mio. EUR).
Vom Konzernumsatz entfielen 47,2 Mio. EUR bzw. 27,0 Prozent des Gesamtumsatzes auf die Region
Deutschland (2023: 55,9 Mio. EUR, 30,8 Prozent). Auf die USA entfielen 50,5 Mio. EUR Umsatz, was einem Anteil
von 28,9 Prozent des Gesamtumsatzes entspricht (2023: 50,8 Mio. EUR, 28,0 Prozent).
Graphics
77,2 Mio. EUR oder 44,1 Prozent des Gesamtumsatzes entfielen auf die Märkte außerhalb Deutschlands und der
USA (2023: 74,9 Mio. EUR, 41,2 Prozent).
Vor dem Hintergrund eines geringeren Abbaus von Lagerbeständen gegenüber dem Vorjahr reduzierte sich die
Gesamtleistung leicht unterproportional. Sie war um 3,1 Prozent auf 174,6 Mio. EUR rückläufig (2023:
180,2 Mio. EUR).
Die sonstigen Erträge stiegen im Berichtsjahr um 1,3 Mio. EUR auf 2,4 Mio. EUR. Dies resultiert im Wesentlichen
aus dem vorteilhaften Erwerb der FIB Beer Systems, die einen positiven Sondereffekt in Höhe von 1,3 Mio. EUR
zu den sonstigen Erträgen beisteuerte.
Der Materialaufwand, also die Summe aus Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie bezogenen Leistungen,
reduzierte sich vor dem Hintergrund der gesunkenen Gesamtleistung um 9,7 Prozent auf 81,2 Mio. EUR (2023:
89,9 Mio. EUR). Damit belief sich der Materialaufwand auf 46,5 Prozent der Gesamtleistung (2023: 49,9 Prozent).
Der Rückgang des Materialaufwands ist den rückläufigen Rohstoffpreisen und einem optimierten Materialeinsatz
zuzuschreiben. Der Materialaufwand für den Geschäftsbereich Verschlusssysteme betrug im Berichtsjahr 61,1
Mio. EUR und für den Geschäftsbereich Liner 20, 1 Mio. EUR.
Der Personalaufwand einschließlich bezogener Leistungen für Leiharbeitskräfte fiel mit 49,7 Mio. EUR um
4,4 Prozent höher aus (2023: 47,7 Mio. EUR). Dies resultiert im Wesentlichen aus einer erhöhten Anzahl von
Leiharbeitnehmern im Berichtsjahr 2024, um flexibel auf Schwankungen im Auftragseingang reagieren zu können
und um offene Stellen, aufgrund des Fachkräftemangels, auszugleichen. Allgemeine jährliche Lohnerhöhungen
und Akquisitionen haben ebenfalls zum Anstieg des Personalaufwands beigetragen. Die Personalaufwandsquote
bezogen auf die Gesamtleistung erhöhte sich folglich auf 28,5 Prozent (2023: 26,5 Prozent). Vom
Personalaufwand entfielen 27,9 Mio. EUR auf den Geschäftsbereich Verschlusssysteme und 18,9 Mio. EUR auf
den Geschäftsbereich Liner sowie 2,9 Mio. EUR auf die Holding.
Die sonstigen Aufwendungen lagen mit 22,3 Mio. EUR um 9,1 Prozent unter dem Vorjahr (2023: 24,5 Mio. EUR).
Das Vorjahr wurde wesentlich durch einen Sondereffekt der Schließung des Geschäftsbereichs Industrial
Handling beeinflusst. Demgegenüber standen im Geschäftsjahr 2024 Mehraufwendungen durch die vollzogenen
Unternehmenszukäufe von Peak Packaging und FIB Beer Systems. Die sonstigen Aufwendungen beliefen sich
damit auf 12,8 Prozent der Gesamtleistung (2023: 13,6 Prozent).
Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen (EBITDA) zeigte sich mit 23,7 Mio. EUR um
23,9 Prozent über dem Vorjahr (2023: 19,2 Mio. EUR), beeinflusst von den vorgenannten Aufwendungen und
Erträgen aus Unternehmenstransaktionen. Hiervon entfielen 21,5 Mio. EUR auf den Geschäftsbereich
Verschlusssysteme und 7,5 Mio. EUR auf den Geschäftsbereich Liner.
Die EBITDA-Marge bezogen auf die Gesamtleistung erhöhte sich in Folge der vorab beschriebenen Effekte auf
13,6 Prozent (2023: 10,6 Prozent).
Die Abschreibungen erhöhten sich 2024 um 3,6 Prozent auf 8,2 Mio. EUR (2023: 7,9 Mio. EUR). Der Anstieg steht
im Wesentlichen in Zusammenhang mit den zuvor genannten Unternehmenstransaktionen sowie den getätigten
Investitionen.
Graphics
Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) lag mit 15,6 Mio. EUR um 38,1 Prozent über dem Vorjahr (2023:
11,3 Mio. EUR).
Das Finanzergebnis fiel im abgelaufenen Geschäftsjahr mit -2,0 Mio. EUR negativer aus als im Vorjahr (2023: -
1,7 Mio. EUR). Die Gesellschaft finanziert ihre Unternehmensakquisitionen aus dem Cashflow und über Darlehen
ohne Zinsbindung. Vor dem Hintergrund steigender Darlehen erhöhten sich daher im abgelaufenen
Geschäftsjahr auch die Zinsaufwendungen. Neben Zinserträgen und Zinsaufwendungen enthält das
Finanzergebnis auch Fremdwährungseffekte, die im Zusammenhang mit Finanzierungen stehen.
Das Ergebnis vor Ertragsteuern fiel im Berichtsjahr mit 13,6 Mio. EUR um 41,9 Prozent höher aus als im Vorjahr
(2023: 9,6 Mio. EUR), da das Vorjahr mit Sondereffekten belastet war.
Nach Abzug der Ertragsteuern ergab sich ein um 77,1 Prozent besseres Konzernjahresergebnis in Höhe von
11,2 Mio. EUR (2023: 6,3 Mio. EUR).
Bezogen auf die Gesamtzahl von 29.069.040 ausstehenden Aktien ergab sich somit für das Geschäftsjahr 2024
ein Ergebnis je Aktie in Höhe von 0,36 EUR (2023: 0,20 EUR).
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VERMÖGENSLAGE DES KONZERNS
KONZERN-BILANZ (AKTIVA)
AKTIVA
31.12.2024 31.12.2023 Veränderung
TEUR
%
TEUR
%
TEUR
%
Immaterielle Vermögenswerte 10.173
5,7
6.075
4,6
4.098
67,5
Geschäfts- oder Firmenwerte 49.872
28,0
35.918
27,2
13.954
38,8
Sachanlagen 48.932
27,5
35.141
26,6
13.791
39,2
Sonstige langfristige
Vermögenswerte 216
0,1
375
0,3
-159
-42,4
Latente Steueransprüche 2.581
1,4
1.295
1,0
1.286
99,3
Summe langfristige
Vermögenswerte 111.774
62,8
78.804
59,7
32.970
41,8
Vorräte 23.151
13,0
19.141
14,5
4.010
20,9
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen 27.359
15,4
23.473
17,8
3.886
16,6
Vertragsvermögenswerte 730
0,4
326
0,2
404
123,9
Sonstige kurzfristige
Vermögenswerte 1.973
1,1
3.266
2,5
-1.293
-39,6
Kurzfristige Steuerforderungen 379
0,2
188
0,1
191
101,6
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente 11.759
6,6
6.784
5,1
4.975
73,3
Summe kurzfristige
Vermögenswerte 65.351
36,7
53.178
40,3
12.173
22,9
Zur Veräußerung bestimmtes
langfristiges Vermögen 996
0,5
-
-
996
100,0
Summe Aktiva 178.121
100,0
131.982
100,0
46.139
35,0
Graphics
KONZERN-BILANZ (PASSIVA)
PASSIVA
31.12.2024 31.12.2023 Veränderung
TEUR
%
TEUR
%
TEUR
%
Gezeichnetes Kapital 29.069
16,3
29.069
22,0
0
0,0
Kapitalrücklage 16.664
9,4
16.664
12,6
0
0,0
Währungsumrechnungsrücklage 1.275
0,7
-460
-0,3
1.735
377,2
Neubewertung
Abfertigungsverpflichtungen und
Sonstiges 173
0,1
164
0,1
9
5,5
Konzernergebnisvortrag 40.632
22,8
32.936
25,0
7.696
23,4
Nicht beherrschende Anteile 895
0,5
844
0,6
51
6,0
Summe Eigenkapital 88.708
49,8
79.217
60,0
9.491
12,0
Pensionen und pensionsähnliche
Rückstellungen 831
0,5
1.115
0,8
-284
-25,5
Sonstige Rückstellungen 172
0,1
63
0,0
109
173,0
Finanzverbindlichkeiten 48.420
27,2
19.209
14,6
29.211
152,1
Davon Leasingverbindlichkeiten 11.717
6,6
6.719
5,1
4.998
74,4
Latente Steuerschulden 2.295
1,3
2.285
1,7
10
0,4
Summe langfristige Schulden 51.718
29,0
22.672
17,2
29.046
128,1
Sonstige Rückstellungen 5.037
2,8
4.846
3,7
191
3,9
Kurzfristige Steuerschulden 1.403
0,8
1.465
1,1
-62
-4,2
Finanzverbindlichkeiten 13.853
7,8
12.091
9,2
1.762
14,6
Davon Leasingverbindlichkeiten 2.782
1,6
1.813
1,4
969
53,4
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen 13.917
7,8
9.305
7,1
4.612
49,6
Sonstige Verbindlichkeiten 3.485
2,0
2.386
1,8
1.099
46,1
Summe kurzfristige Schulden 37.695
21,2
30.093
22,8
7.602
25,3
Summe Schulden 89.413
50,2
52.765
40,0
36.648
69,5
Summe Passiva 178.121
100,0
131.982
100,0
46.139
35,0
Die Bilanzsumme des Konzerns stieg zum 31. Dezember 2024 maßgeblich aufgrund der im Berichtsjahr
getätigten Unternehmenskäufe um 35,0 Prozent auf 178,1 Mio. EUR (31.12.2023: 132,0 Mio. EUR). Die
immateriellen Vermögensgegenstände erhöhten sich um 4,1 Mio. EUR auf 10,2 Mio. EUR (31.12.2023:
6,1 Mio. EUR). Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 67,5 Prozent. Grund hierfür sind
Graphics
ebenfalls die Firmenzukäufe. Die Geschäfts- oder Firmenwerte stiegen um 14,0 Mio. EUR auf 49,9 Mio. EUR
(31.12.2023: 35,9 Mio. EUR). Dies entspricht einer Steigerung um 38,8 Prozent. Diese Veränderung ist im
Wesentlichen ebenfalls den Unternehmensakquisitionen zuzurechnen. Die Sachanlagen in Höhe von
48,9 Mio. EUR (31.12.2023: 35,1 Mio. EUR) sind gegenüber dem Vorjahr um 13,8 Mio. EUR angestiegen, was
einer Steigerung von 39,2 Prozent entspricht. Dies ist auf den Erwerb der Immobilie in Italien, Investitionen in
den Maschinenpark sowie den Zukäufen zuzuschreiben. Die aktiven latenten Steuern sind von 1,3 Mio. EUR im
Vorjahr auf 2,6 Mio. EUR gestiegen. Dies resultiert im Wesentlichen aus Aktivierungen der Verlustvorträge. Somit
stieg die Summe der langfristigen Vermögenswerte insgesamt um 41,8 Prozent auf 111,8 Mio. EUR an
(31.12.2023: 78,8 Mio. EUR).
Die Summe der kurzfristigen Vermögenswerte stieg von 53,2 Mio. EUR im Vorjahr um 22,9 Prozent auf
65,4 Mio. EUR an. Dies resultiert aus dem Anstieg der Vorräte um 20,9 Prozent auf 23,2 Mio. EUR (31.12.2023:
19,1 Mio. EUR) und vor allem aus den Zukäufen im letzten Quartal des Berichtsjahres. Die Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen sind um 3,9 Mio. EUR auf 27,4 Mio. EUR (31.12.2023: 23,5 Mio. EUR) angestiegen.
Dies resultiert hauptsächlich aus der Erweiterung des Konsolidierungskreises. Die Vertragsvermögenswerte sind
auf 0,7 Mio. EUR (31.12.2023: 0,3 Mio. EUR) aufgrund des Aufbaus der Konsignationsläger bei Kunden
angestiegen. Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte sind um 1,3 Mio. EUR auf 2,0 Mio. EUR (31.12.2023:
3,3 Mio. EUR) zurückgegangen. Im Vorjahr waren hier geleistete Anzahlungen für Maschinen im
Geschäftsbereich Liner enthalten. Die kurzfristigen Steuerforderungen in Höhe von 0,4 Mio. EUR (31.12.2023:
0,2 Mio. EUR) haben sich gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Mio. EUR aufgrund überhöhter Steuervorauszahlungen
erhöht. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 11,8 Mio. EUR (31.12.2023:
6,8 Mio. EUR) sind aufgrund der Erweiterungen des Konsolidierungskreises durch Zukäufe sowie eines
optimierten Forderungsmanagements um 73,3 Prozent angestiegenen. Im Rahmen der Verlagerung der
Produktion vom Standort Attendorn nach Neunkirchen und Berg verbleibt in Attendorn ein zur Veräußerung
bestimmtes langfristiges Vermögen, die Immobilie und das Grundstück, in Höhe von 1,0 Mio. EUR.
Das Konzerneigenkapital lag mit 88,7 Mio. EUR um 12,0 Prozent über Vorjahr (31.12.2023: 79,2 Mio. EUR), was
hauptsächlich dem Konzernjahresergebnis zuzuschreiben ist. Aufgrund der Zukäufe im Berichtsjahr stieg die
Bilanzsumme um 35,0 Prozent von 132,0 Mio. EUR auf 178,1 Mio. EUR, weshalb die Eigenkapitalquote um
10,2 auf 49,8 Punkte zurückging (31.12.2023: 60,0 Prozent).
Die langfristigen Schulden sind maßgeblich aufgrund der erhöhten Finanzverbindlichkeiten von 22,7 Mio. EUR
auf 51,7 Mio. EUR per 31. Dezember 2024 um 128,1 Prozent angestiegen. Die Pensionen und pensionsähnlichen
Rückstellungen sind aufgrund von Auflösungen und Zahlungen um 25,5 Prozent auf 0,8 Mio. EUR (31.12.2023:
1,1 Mio. EUR) zurückgegangen. Gegenläufig war der Anstieg der sonstigen Rückstellungen um 173,0 Prozent auf
0,2 Mio. EUR (31.12.2023: 0,1 Mio. EUR), da verstärkt Altersteilzeitprogramme in Anspruch genommen wurden.
Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten sind von 19,2 Mio. EUR auf 48,4 Mio. EUR um 152,1 Prozent
angestiegen. Hauptgründe dafür waren die Erweiterung des Konsolidierungskreises und die hieraus
resultierenden Darlehensaufnahmen und der Anstieg der Leasingverbindlichkeiten. Die latenten Steuerschulden
in Höhe von 2,3 Mio. EUR (31.12.2023: 2,3 Mio. EUR) blieben nahezu unverändert. Die kurzfristigen Schulden
sind um 25,3 Prozent auf 37,7 Mio. EUR (31.12.2023: 30,1 Mio. EUR) angestiegen. Dies resultiert im
Wesentlichen aus der Erweiterung des Konsolidierungskreises. Die sonstigen Rückstellungen sind aufgrund der
Graphics
Zukäufe um 3,9 Prozent auf 5,0 Mio. EUR (31.12.2023: 4,8 Mio. EUR) angewachsen. Die kurzfristigen
Steuerschulden in Höhe von 1,4 Mio. EUR (31.12.2023: 1,5 Mio. EUR) blieben nahezu unverändert. Die
kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten sind um 14,6 Prozent auf 13,9 Mio. EUR (31.12.2023: 12,1 Mio. EUR)
angestiegen, da die Darlehen für die Zukäufe sowie das Leasing erweitert wurden. Die Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen sind um 49,6 Prozent hauptsächlich aufgrund der Zukäufe im letzten Quartal des
Berichtsjahres auf 13,9 Mio. EUR (31.12.2023: 9,3 Mio. EUR) angestiegen. Die sonstigen Verbindlichkeiten sind
um 46,1 Prozent auf 3,5 Mio. EUR (31.12.2023: 2,4 Mio. EUR) gestiegen, da erhöhte Lohnsteuerverbindlichkeiten
im Rahmen der Standortauflösung in Attendorn sowie Verbindlichkeiten aus den Zukäufen hinzukamen.
FINANZLAGE DES KONZERNS
KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG
2024
2023
TEUR
TEUR
Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit 19.140
22.134
Einzahlungen aus Abgängen von Anlagevermögen /
langfristigen Vermögenswerten 458
201
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen/
immaterielle Vermögenswerte -6.302
-3.960
Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis -26.211
-14.831
Cashflow aus Investitionstätigkeit -32.055
-18.590
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten 44.271
8.806
Auszahlung /Tilgung von Finanzkrediten und Leasing
sowie Zahlungsströme für Zinsen -24.636
-10.362
Auszahlungen für Dividenden -3.471
-3.556
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 16.164
-5.112
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds
(Zwischensumme aus den oben genannten Cashflow) 3.249
-1.568
Einfluss von Wechselkurseffekten 215
-198
Konsolidierungskreisbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds 1.511
431
Finanzmittelfonds am 1. Januar 6.784
8.119
Finanzmittelfonds am 31. Dezember 11.759
6.784
davon Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 11.759
6.784
davon kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0
0
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Der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit belief sich auf 19,1 Mio. EUR und lag damit 13,5 Prozent unter
Vorjahr (2023: 22,1 Mio. EUR). Zu diesem Zahlungsmittelabfluss hat der Aufbau der Vorräte und der Anstieg der
Forderungen beigetragen.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit lag mit -32,1 Mio. EUR um 72,4 Prozent unter Vorjahr (2023: -
18,6 Mio. EUR) und resultiert vor allem aus den Erweiterungen des Konsolidierungskreises durch Peak Packaging
und FIB Beer Systems sowie Investitionen in den Maschinenpark und dem Erwerb der Immobilie in Italien.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit lag mit 16,2 Mio. EUR um 416,2 Prozent über Vorjahr (2023: -
5,1 Mio. EUR). Er wurde im Wesentlichen geprägt von der Aufnahme von Finanzmitteln in Höhe von
44,3 Mio. EUR (2023: 8,8 Mio. EUR), der Darlehenstilgungen in Höhe von 20,3 Mio. EUR sowie
Dividendenausschüttungen in Höhe von 3,5 Mio. EUR entgegenstehen.
Der Finanzmittelfonds zum 31. Dezember erhöhte sich infolge der beschriebenen Effekte um 73,3 Prozent auf
11,8 Mio. EUR zum Bilanzstichtag (2023: 6,8 Mio. EUR).
Der Konzern war jederzeit in der Lage, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
Der Vorstand bewertet die Entwicklung der Vermögens- Finanz- und Ertragslage im Rahmen seiner Erwartungen
insgesamt als sehr gut.
Graphics
INVESTITIONEN
Zu den bedeutendsten Investitionen im Berichtsjahr gehörten:
Erwerb Peak Packaging
Erwerb FIB Beer Systems
Erwerb Grundstück und Gebäude Berger Italia
Die Investitionen für Zugänge zum Konsolidierungskreis wurden allesamt im Geschäftsbereich Liner getätigt. Der
Kauf des Grundstückes und Gebäudes wurde im Geschäftsbereich Verschlusssysteme realisiert. Die Investitionen
wurden aus dem laufenden Cashflow sowie über die Aufnahme von Darlehen finanziert.
INTERNES STEUERUNGSSYSTEM /
FINANZIELLE UND NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN
Der Ringmetall Konzern verfügt über ein internes Management-Informationssystem für die Planung, Steuerung
und Berichterstattung. Das Management-Informationssystem sichert Transparenz über die aktuelle Geschäfts-
entwicklung und gewährleistet den permanenten Abgleich zur Unternehmensplanung.
Die Planungsrechnung umfasst einen Zeitraum von drei Jahren, wovon das erste Jahr sehr detailliert geplant
wird. Neben der Unternehmensstrategie bilden in erster Linie der Umsatz sowie das EBITDA die zentralen
Bezugsgrößen für die operative Steuerung. Entsprechend sind Umsatz und EBITDA die wesentlichen finanziellen
Leistungsindikatoren.
In Bezug auf die Ringmetall SE wurden keine wesentlichen finanziellen und nichtfinanziellen Leistungsindikatoren
festgelegt. Vielmehr werden die Leistungsindikatoren des Konzerns auch für die Planung, Steuerung und
Berichterstattung der Ringmetall SE herangezogen.
Bezüglich des Vergleiches der Prognose mit der tatsächlichen Geschäftsentwicklung wird in Bezug auf die
bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren Umsatz und EBITDA auf die Ausführungen in der Ertragslage,
der Vermögenslage sowie im Prognosebericht verwiesen.
Die Kundenzufriedenheit hinsichtlich Produktqualität und Service ist für Ringmetall von elementarer Bedeutung
und daher ein bedeutender nichtfinanzieller Leistungsindikator. Das globale Qualitätsmanagementsystem stellt
dabei die hohen Qualitätsstandards des Unternehmens sicher. Jede Landesgesellschaft ist verantwortlich für die
Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen. Unterstützt werden die Gesellschaften hierbei durch das
übergeordnete zentrale Qualitätsmanagement. Somit werden zentrale Vorgaben für die Systeme definiert,
interne Qualitätsaudits durchgeführt und Schulungsmaßnahmen überwacht. Durch diese Maßnahmen konnte
die Reklamationsquote im Berichtsjahr für den Produktbereich Verschlusssysteme von deutlich unter 0,1 Prozent
beibehalten werden und liegt somit im Plan. Hierin eingerechnet sind Reklamationsvorgänge, die durch
Vorprodukte und/oder externe Dienstleistungen verursacht wurden. Im Produktbereich Liner ist die
Reklamationsquote im Berichtsjahr auf 0,3 Prozent gesunken und liegt im Rahmen der Planung.
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Ein weiterer nichtfinanzieller Leistungsindikator ist die Zahl der Mitarbeitenden (Full Time Equivalent, FTE). Im
Geschäftsjahr 2024 waren im Geschäftsbereich Verschlusssysteme durchschnittlich 472 Mitarbeitende
beschäftigt und im Geschäftsbereich Liner 364 Mitarbeitende sowie 13 Mitarbeitende in der Holding.
Daneben existieren weitere Kennzahlen, unter anderem die Mitarbeitendenfluktuation, die in Kontext zu
externen Einflussfaktoren gesetzt wird. Dies sind beispielsweise standortbezogene makroökonomische
Entwicklungstendenzen. Insgesamt ist die Mitarbeitendenfluktuation in der Ringmetall Gruppe als gering
einzustufen.
Nach wie vor sieht sich das Unternehmen mit der allgemeinen Problematik des Fachkräftemangels an zahlreichen
Standorten konfrontiert. Dies betrifft insbesondere Standorte, die in wirtschaftlich starken Regionen angesiedelt
sind, wie etwa die deutsche Regionen Karlsruhe (Standort Berg).
GESAMTAUSSAGE
Nachdem der IWF starke Auswirkungen aus der COVID-19-Pandemie und des Kriegs in der Ukraine gesehen hat,
konnte sich die weltweite Inflation im Jahr 2024 wieder den Werten wie vor der Pandemie annähern.
Branchenseitig stellen Unternehmen der chemischen und der pharmazeutischen Industrie die größte
Endnutzergruppe der Produkte der Ringmetall Gruppe dar. Der Verband der Chemischen Industrie (VCI)
beschreibt das weltweite Wachstum der Produktion von Chemikalien von 4,7 Prozent im Jahr 2024 (Jan-Nov) in
seinem World Chemistry Report vom Januar 2025 als deutlich höher gegenüber den Vorjahren. Dabei lagen die
Europäische Union und Deutschland mit 1,9 Prozent und 2,9 Prozent deutlich unter dem weltweiten
Durchschnitt, jedoch konnten sich beide von negativen Entwicklungen im Jahr 2022 und 2023 erholen. In den
USA sind wie im Jahr 2023 nahezu keine Veränderungen erkennbar.
Für die Ringmetall Gruppe lag das Geschäftsjahr 2024 im Rahmen der Erwartungen. Über weite Strecken des
Jahres hinweg sah sich das Unternehmen mit rückläufigen Rohstoffpreisen in einem insgesamt schwachen
konjunkturellen Umfeld, vor allem in den Kernmärkten Europa, konfrontiert. Der Umsatz lag leicht unter Vorjahr
und das Ergebnis konnte gegenüber dem mit Sondereffekten belasteten Vorjahr durch Optimierungen des
Materialeinsatzes gesteigert werden. Trotz schwacher Umsatzrückgänge blickt die Gesellschaft auf eine
insgesamt robuste und in Anbetracht der Umstände zufriedenstellende Unternehmensentwicklung zurück.
Der Konzernumsatz zeigte sich um 3,7 Prozent rückläufig auf 174,9 Mio. EUR (2023: 181,6 Mio. EUR). Dem
Umsatzzuwachs aus den Zukäufen von Peak Packaging in Polen und FIB Beer Systems in den Niederlanden stand
dabei ein Umsatzrückgang aufgrund des Rückgangs der Rohstoffpreise entgegen. Das abgeschwächte
Wirtschaftsumfeld 2024 äußerte sich zudem in einer gedämpften Nachfrage von wichtigen Abnehmerindustrien.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) fiel mit 23,7 Mio. EUR um 23,9 Prozent höher
aus als im Vorjahr (2023: 19,2 Mio. EUR), was einer EBITDA-Marge bezogen auf die Gesamtleistung von
13,6 Prozent entspricht (2023: 10,6 Prozent). In Zusammenhang mit der Veräußerung der Konzerntochter HSM
zum 30. Juni 2023 ist das Vorjahr mit Sondereffekten belastet.
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Am 6. Februar 2024 hatte die Gesellschaft ihre Prognose für das Gesamtjahr 2024 veröffentlicht, in der sie von
einem Konzernumsatz im Bereich zwischen 170 und 195 Mio. EUR bei einem EBITDA zwischen 20 und
27 Mio. EUR ausging. Diese enthielt die Effekte aus der Veränderung der relevanten Rohstoffpreise und
Wechselkurse aus dem ersten Halbjahr und spiegelte überdies die aktuelle Wirtschaftslage wider. Am 12. August
2024 konkretisierte der Vorstand die Prognose für das Geschäftsjahr 2024 auf einen Konzernumsatz im Bereich
von 170 bis 180 Mio. EUR bei einem EBITDA im Bereich von 22 bis 27 Mio. EUR. Mit 174,9 Mio. EUR lag der
Konzernumsatz in der unteren Hälfte der angepassten Prognosebandbreite. Das EBITDA lag mit 23,7 Mio. EUR
ebenfalls in der unteren Hälfte der angepassten Prognosebandbreite.
Insbesondere vor dem Hintergrund des allgemein herausfordernden Geschäftsumfelds beurteilt der Vorstand
die Geschäftsentwicklung der Ringmetall SE und des Konzerns im Berichtszeitraum als insgesamt gut.
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CHANCEN- UND RISIKOBERICHT
Aufbau und Prozesse des Chancen- und Risikomanagementsystems
Die Geschäftsbereiche des Konzerns sind Konjunkturschwankungen und Marktzyklen in den jeweiligen Regionen
und Branchen ausgesetzt. Die konzernweite Identifikation und Analyse von Chancen und Risiken ist daher ein
elementarer Bestandteil einer nachhaltigen und verantwortungsbewussten Konzernführung und betrifft in
gleichem Umfang die Ringmetall SE. Für die Erreichung der strategischen Ziele ist es von grundlegender
Bedeutung, Chancen und Risiken rechtzeitig zu erkennen, zu bewerten und zu steuern. Das bei Ringmetall
implementierte Managementsystem bindet entsprechend das Management der einzelnen Geschäftsbereiche
und Tochtergesellschaften aktiv in die Unternehmenssteuerung ein. Die Grundlagen und Vorgaben des Chancen-
und Risikomanagementsystems werden auf Konzernebene vorgegeben. Die Verantwortung für die Umsetzung
der einzelnen Vorgaben tragen neben dem Vorstand die Geschäftsführung und das mittlere Management der
einzelnen Tochtergesellschaften.
Das konzernweit etablierte Risikomanagementsystem wurde auch 2024 gezielt weiterentwickelt. Neben einer
noch intensiveren Beobachtung ausgewählter Kennzahlen, wurden im zweiwöchentlichen Rhythmus
Telefonkonferenzen mit den Geschäftsführern der Tochtergesellschaften abgehalten. Für das Risk Assessment
selbst wurde die im Konzern etablierte softwarebasierte Lösung eingesetzt. Die Software gibt klar definierte
Kategorien vor, um eine zielgerichtete Evaluierung und Adressierung von Risiken optimal zu unterstützen. Auf
diese Weise wird eine möglichst vollständige Erfassung von Risiken gewährleistet und die konzernweite
Vergleichbarkeit einzelner Risikoszenarien erhöht. Ein zentrales Ziel ist es, alle strategischen, operativen,
rechtlichen und finanziellen potenziellen negativen Abweichungen (Risiken) zu überwachen, sie entsprechend
frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu steuern. Potenzielle positive Abweichungen (Chancen) werden
separat mittels weiterer Prozesse analysiert und erfasst.
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Organisation des Risikomanagements
Das Risikomanagementsystem der Ringmetall Gruppe stellt über die Einbeziehung von Aufsichtsrat, Vorstand,
Group Controlling/Interner Revision und dem Management der Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften
ein ganzheitliches System unterschiedlicher Kontrollinstanzen dar. Die Zuordnung der zentralen Kernaufgaben
der einzelnen Instanzen ist wie folgt:
Ablauf der Berichterstattung von Risiken
Die stetige Weiterentwicklung des Chancen- und Risikomanagementsystems erfolgt in enger Abstimmung
zwischen Vorstand und Aufsichtsrat. Ein Kernelement ist die Beurteilung der Chancen und Risiken und der daraus
abgeleiteten Maßnahmen.
Das Management der Geschäftsbereiche ermittelt und erfasst über das softwarebasierte
Risikomanagementsystem die Risiken der operativen Einheiten. Im Rahmen der Erfassung erfolgt eine erste
Bewertung durch Zuordnung zu vordefinierten Kategorien. Die Aggregation, weitergehende Bewertung sowie
Darstellung der Risiken erfolgt zentral auf Gruppenebene. Die Risikobewertung stellt sich als das Produkt aus der
Wahrscheinlichkeit des Eintritts und des beurteilten potenziellen Schadensausmaßes dar. Im Rahmen von
Sitzungen des zentralen Managements mit dem Vorstand werden mitigierende Maßnahmen identifiziert,
bewertet und Verantwortlichkeiten zugeordnet. Darauf aufbauend erfolgt die finale Bewertung durch den
Vorstand sowie im Anschluss die Vorlage an den Aufsichtsrat.
Darüber hinaus werden akute Risiken aus dem operativen Tagesgeschäft, die bei hoher
Eintrittswahrscheinlichkeit ein hohes Schadenspotenzial aufweisen, unverzüglich an das Group Controlling und
den Vorstand kommuniziert. Analog zu der oben beschriebenen Vorgehensweise werden im Anschluss
Maßnahmen beschlossen, um die so identifizierten Risiken einzugrenzen und zu mitigieren. Auch in diesem Jahr
wurde das verstärkte, während COVID-19 etablierte Risikomanagement beibehalten und weiterentwickelt.
Insbesondere durch vierzehntägige Telefonkonferenzen zwischen Vorstand und Geschäftsführung der
Tochterunternehmen.
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Das Risikomanagementsystem teilt sich in integrierte Planungs-, Berichts- und Kontrollsysteme auf. Diese
Unterteilung ermöglicht es, wesentliche Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und diesen im Anschluss
mit entsprechenden Maßnahmen zu begegnen. Die monatliche Berichterstattung informiert die jeweiligen
Geschäftsführer und den Vorstand über den Stand der Gesellschaften.
Interne Richtlinien für die Genehmigung von Investitionen durch den Vorstand oder Aufsichtsrat ab einem
bestimmten Auftragsvolumen stellen eine weitere Maßnahme der Risikoprävention dar. Auch sind
abzuschließende Verträge oder einzugehende Verpflichtungen, die vom Normalfall abweichen (beispielsweise
ein besonders hoher Auftragswert, vergleichsweise lange Vertragsdauer, etc.), im Vorfeld mit dem Group
Controlling und gegebenenfalls mit einem Juristen abzustimmen und vom Vorstand freizugeben.
Im Rahmen von internen Revisionen werden bei den einzelnen Gesellschaften anlassbezogen Prüfungen
durchgeführt. Wesentliche Bestandteile sind die Überprüfung der Werthaltigkeit, Bewertung und Vollständigkeit
von Bilanzposten sowie die Einhaltung von internen Richtlinien. Diese Art der internen Prüfungen erfolgt gezielt
bei Gesellschaften, bei denen das ERP-System oder auch lediglich die Software für die Finanzbuchhaltung
umgestellt wird. Die Berichterstattung erfolgt direkt an den Vorstand.
Bewertung der Risiken
Für eine eindeutige Beurteilung, ab welchem Ausmaß identifizierte potenzielle Risiken als wesentlich eingestuft
werden müssen, werden die Risiken nach ihrer geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit und deren Auswirkung
klassifiziert. In diesem Stadium erfolgt eine Beurteilung im Rahmen der sogenannten Bruttobetrachtung, also
ohne dass mögliche oder bereits eingeleitete Gegenmaßnahmen in die Beurteilung einfließen. Im Folgenden sind
die Skalen zur Messung der Bewertungskriterien illustriert.
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Behandlung und Überwachung der Risiken
Im Rahmen der Risikobeurteilung werden den Risiken Verantwortlichkeiten zugeteilt. Gleichzeitig erfolgt eine
Analyse der Effektivität möglicher Gegenmaßnahmen und der generellen Tragbarkeit eines Risikos unter
Würdigung aller gegebenen Umstände. Die Analyse erfolgt dabei stets unter Einbeziehung der Interessenslagen
aller involvierten Zielgruppen wie beispielsweise Kunden, Mitarbeitenden oder Investoren.
Die Beurteilung der Effektivität und somit die Überwachung der jeweiligen Gegenmaßnahmen obliegt den
Verantwortlichen. Neben der Dokumentation im Rahmen des nächsten Risk-Assessments erfolgt eine
Information im Rahmen von Managementbesprechungen, sofern eine wesentliche negative Veränderung der
zuvor getroffenen Beurteilung vorliegt.
Zentrale Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems, bezogen auf den
Konzernrechnungslegungsprozess
Innerhalb des konzernweiten Kontrollsystems der Ringmetall Gruppe ist das Interne Kontrollsystem („IKS“)
bezogen auf das Rechnungswesen ein zentraler Bestandteil. Die Sicherstellung der Einhaltung von für die
Ringmetall Gruppe relevanten Vorschriften intern sowie extern und Richtlinien ist das zentrale Ziel. Diese
Vorschriften und Richtlinien sind für alle Tochtergesellschaften der Gruppe verbindlich. Mögliche Auswirkungen
von neuen Vorschriften auf die Ringmetall Gruppe werden gemeinsam mit externen Beratern analysiert.
Die Umsetzung und entsprechende Überwachung erfolgen dann durch interne Instanzen. Die bestehenden
Kontrollprozesse und -systeme im Bereich der IT werden auch durch eine stetig fortschreitende Zentralisierung
optimiert. Auch wird das zentrale Gruppen-ERP-System, das bereits bei den meisten Tochtergesellschaften
eingeführt wurde, stetig weiterentwickelt und bei weiteren Tochtergesellschaften implementiert. Zugriffs-
berechtigungen sind klar geregelt und werden zentral überwacht. Auch im Bereich der IT nutzt die Gruppe das
Know-how von ausgewählten externen Spezialisten.
Die Erstellung der Einzelabschlüsse und die Berichterstattung an den zentralen Finanzbereich erfolgt meist durch
das Rechnungswesen der Ländergesellschaften. Vereinzelt werden diese durch lokale, externe Spezialisten
unterstützt. Vom zentralen Finanzbereich der Ringmetall Gruppe werden entsprechende Vorschriften und
Richtlinien erlassen.
Für die Erstellung des Konzernabschlusses werden die gemeldeten Daten der Einzelgesellschaften in ein
Konsolidierungstool importiert. Es erfolgt eine Durchsicht der berichteten Abschlüsse durch die Konzernzentrale.
Sofern erforderlich, erfolgt eine Anpassung an die Bilanzierungsrichtlinien der Ringmetall Gruppe. Mittels dieser
Systeme und Kontrollen gewährleistet Ringmetall mit hinreichender Sicherheit einen gesetzeskonformen
Konzernrechnungslegungsprozess.
Der zentrale Finanzbereich der Ringmetall Gruppe überwacht die Liquiditäts-, Zins- und Währungsrisiken
gruppenweit. Auch die Sicherstellung der Liquidität obliegt der Zentrale. Zur Verminderung des Zinsrisikos bei
variabel verzinsten Darlehen werden bei Bedarf entsprechende Sicherungsgeschäfte abgeschlossen.
Devisentermingeschäfte werden nur abgeschlossen, sofern nach Einschätzung der Konzernzentrale wesentliche
Zahlungsströme in Fremdwährung zu erwarten sind und Risiken aufgrund hoher Kursschwankungen bestehen.
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Gemäß den internen Richtlinien werden keine Geschäfte mit Finanzinstrumenten zu Spekulationszwecken
genutzt.
Gesamtrisiko
Im Vergleich zum Jahresende 2023 ist die Anzahl der Einzelrisiken zurückgegangen. In den Risikoklassen
“niedrig”, “mittel” und “mittelhoch” sind die Einzelrisiken jeweils unter dem Vorjahreswert. Die Risikoklasse
“hoch” blieb unverändert. Somit ist das Risikomanagement weiterhin erfolgreich. Die Ringmetall Gruppe hat
gegenüber dem Jahr 2023 eine leicht verbesserte Risikosituation.
In Bezug auf allgemeine Risiken, die sich aus generellen Veränderungen des Marktes, des Kunden- und
Lieferantenumfelds oder auch Anpassungen in regulatorischen Bereichen ergeben könnten, führt Ringmetall
regelmäßig Prüfungen durch. Diese umfassen unter anderem veränderte Anforderungen an Produkte aufgrund
von technischen Neuerungen, gesetzlichen Vorgaben oder geänderten Eintrittsbarrieren für Wettbewerber.
Aber auch Risiken aus allgemeinen gesellschaftlichen Anforderungen an den Konzern sowie rechtliche und
politische Entwicklungen werden regelmäßig analysiert.
Nennenswerte Einzelrisiken
Nachfolgend sind Einzelrisiken brutto dargestellt, die aus derzeitiger Betrachtungsweise das Konzernergebnis
über eine Periode von zwölf Monaten nachhaltig beeinflussen könnten. Diese Risiken wurden in der Analyse als
„hoch“, „mittelhoch“ oder „mittel“ bewertet. Sofern nicht gesondert erwähnt, hat sich die Einschätzung einer
möglichen Ergebnisauswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage gegenüber dem Vorjahr nur
unwesentlich verändert.
Allgemeines Marktrisiko
Ein Marktrisiko ergibt sich daraus, dass sich die gesamtwirtschaftliche und/oder die branchenbezogene
Entwicklung im Vergleich zur Planung bzw. Prognose negativ darstellt. Hierbei können sich auch periodische
Schwankungen der gesamtwirtschaftlichen Aktivität unter anderem auf den weltweiten Transport von Gütern
auswirken. Der Ausbruch der Pandemie, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, der Nahost Konflikt,
Rezessionsanzeichen und die Inflation führten in vielen Bereichen zu bisher ungeahnten Dynamiken, die
verlässliche Planungen insgesamt schwieriger gestalten. Hierzu zählen beispielsweise starke Schwankungen in
der Verfügbarkeit von Rohstoffen und Energie verbunden mit hohen Preisvolatilitäten. In diesen Zeiten haben
Kunden noch eine wesentlich stärkere Tendenz, Investitionen zeitlich zu verschieben oder auch gänzlich zu
streichen. Auch kann es innerhalb einiger Branchen zu Konsolidierungen von Kunden oder sogar zu Insolvenzen
von Kunden kommen. Die vom Vorstand der Ringmetall Gruppe verfolgte Strategie der Verbreiterung des
Produktportfolios, wenngleich mit Fokus auf die Verpackungsindustrie, zeigt gerade in Krisenzeiten seine
stabilisierenden Vorteile auf die Gesamtentwicklung der Gruppe. Auch wird stets darauf geachtet, die
Kostenstrukturen so zu gestalten, dass auf Nachfrageschwankungen reagiert werden kann. Gleichwohl würden
sich nachhaltige Rückgänge der Umsatzerlöse ergebnisbelastend auswirken.
Der Einmarsch der russischen Streitkräfte in die souveräne Ukraine im Februar 2022 hinterlässt deutliche Spuren
in der globalen Wirtschaft. Seitens der Europäischen Union und deren Partner wurden zahlreiche Sanktionen
gegen Russland erlassen weitere Sanktionen sind aktuell nicht auszuschließen. Auch die deutliche Verschärfung
Graphics
des Nahostkonflikts zwischen Israel und Palästina führt zu einer Erhöhung der Risiken auf globalpolitischer Ebene.
Darüber hinaus sind Risiken aus Cyberangriffen zu erwarten.
Die Marktaktivitäten der Ringmetall Gruppe in diesen Ländern sind jedoch überschaubar, sodass das
Unternehmen davon ausgeht, eventuelle Umsatzeinbußen vergleichsweise leicht kompensieren zu können.
Dagegen ist davon auszugehen, dass eine weitere Steigerung der Energie- und Logistikkosten durch kriegerische
Auseinandersetzungen zu spüren sein wird, die eventuell nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden
können.
Ringmetall ist mit einem Werk in der Türkei aktiv. Der Produktionsfokus dieses Standorts liegt unverändert
weitestgehend auf dem lokalen türkischen Markt. Dennoch sind die grenzüberschreitenden Umsätze gegenüber
dem Vorjahr angestiegen. Durch die weiterhin bestehenden politischen Unsicherheiten im Land sowie die
anhaltenden politischen Spannungen zwischen der Türkei und dem Ausland sind sowohl die türkische Währung
als auch die türkische Wirtschaftslage unverändert unter Druck. Da aktuell noch keine nachhaltige Verbesserung
des politischen Umfelds abzusehen ist, wird das Risiko bezogen auf die Türkei unverändert als
hoch” eingestuft.
Insgesamt wird das allgemeine Marktrisiko unverändert als
mittel” eingestuft.
Wettbewerbsrisiken
(Absatz- und Beschaffungsrisiken)
Immanent in einem Markt mit mehreren Anbietern besteht das Risiko, bedingt durch steigenden
Wettbewerbsdruck, die geplanten Ziele im Allgemeinen und Ergebnisziele im Speziellen nicht zu erreichen. Trotz
der starken Marktposition der Ringmetall Gruppe sind die jeweiligen Absatzmärkte des Unternehmens insgesamt
als preissensibel zu bezeichnen. Dieser Preis- bzw. Margendruck kann sich durch unterschiedlichste Effekte
verschärfen. Wenn sich die Stahlpreisindizes, die in der Vergangenheit als Grundlage für Preisverhandlungen
dienten, und die effektiv realisierbaren Stahleinkaufspreise gegenläufig entwickeln, kann sich dies nachhaltig
negativ auf die Margen im Bereich Verschlusssysteme auswirken. Um dem entgegenzuwirken, legt das
Unternehmen seine Verkaufspreise wieder tendenziell unabhängig von der Entwicklung der relevanten
Stahlpreisindizes fest, orientiert sich aber grundsätzlich an diesen. Der stetig wachsende Qualitäts- und
Serviceanspruch unserer Kunden stellt für unsere Wettbewerber eine Wachstums- bzw. Markteintrittsbarriere
dar. Dennoch kann auch hier perspektivisch ein zusätzlicher Wettbewerbsdruck entstehen. Diesbezüglich ist das
Risiko im Bereich Liner höher einzustufen als im Bereich Verschlusssysteme, auch bedingt durch die weitaus
höhere Transportfähigkeit der Produkte.
Die Ringmetall Gruppe ist konsequent bestrebt, ihre Wettbewerbsrisiken zu minimieren bzw. ihre Marktposition
weiter zu stärken und auszubauen. Die Steigerung der Effizienz in den Produktionsstätten, der weitere Ausbau
der Zusammenarbeit zwischen den Produktionsstätten sowie die Erschließung alternativer Bezugsquellen für
Rohstoffe sind insofern elementar. Ferner investiert Ringmetall in Produktinnovationen und sucht fortwährend
nach Möglichkeiten für den Ausbau und die Stärkung der Marktposition in Wachstumsregionen.
Insgesamt werden die Wettbewerbsrisiken unverändert als
mittel” eingestuft.
Risiken aus Digitalisierung und „Industrie 4.0”
Die Themenbereiche Digitalisierung und „Industrie 4.0“ stellen Industrieunternehmen weltweit vor eine Reihe
neuer Herausforderungen, die vor dem Hintergrund der Pandemie eher größer geworden sind. Aus Sicht von
Graphics
Ringmetall ist unverändert nicht ausreichend abschätzbar, in welchem Umfang sich hieraus disruptive
Veränderungen für das Geschäftsmodell ergeben könnten. Ringmetall investiert nachhaltig in die Digitalisierung
und Automatisierung unternehmensinterner Prozesse und Produktionsschritte. Auch zukünftig wird sich
Ringmetall eingehend mit der Thematik und den daraus resultierenden Herausforderungen befassen. Die 2018
erfolgreich abgeschlossene Entwicklung einer neuen Software für das Produktionsmonitoring wird stetig um
weitere Tools ergänzt und 2024 weiter in das bestehende ERP-System integriert. Außerdem wird diese Software
sukzessive an weiteren Produktionsstandorten ausgerollt. Bei der Entwicklung und Modernisierung von
spezifischen Produktionsanlagen konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr signifikante Fortschritte erzielt
werden. Dies bezieht sich insbesondere auf eine neue Generation von Profilierungsanlagen für Spannringe. Trotz
umfassender Maßnahmen kann von Seiten des Vorstands weiterhin nicht abschließend beurteilt werden, ob die
Investitionen umfangreich genug sind, um zukünftigen Anforderungen zu genügen und somit die aktuelle
Wettbewerbsposition zu verteidigen und ausbauen zu können. Aufgrund der nicht vollumfänglich erkennbaren
Auswirkungen möglicher wirtschaftlicher Veränderungen, die aus den Themenbereichen „Digitalisierung" und
„Industrie 4.0“ resultieren könnten, sieht Ringmetall hierin unverändert ein Risiko, das weiterhin als „mittel”
eingestuft wird.
Cluster-Risiken durch Großkunden
Mit den zwei größten Kunden allesamt global agierende Unternehmensgruppen erzielte Ringmetall im
Geschäftsjahr 2024 über ein Viertel der Umsatzerlöse. Die restlichen Umsatzerlöse erwirtschaftete das
Unternehmen mit mehreren hundert Kunden. Die nicht unerhebliche Konzentration eines signifikanten
Umsatzanteils auf zwei Kunden (über ein Viertel des Umsatzes) ist jedoch auch als Vorteil zu sehen. Sowohl
Zulieferer als auch Abnehmer befinden sich als global agierende Unternehmen aufgrund ihres großen
Umsatzanteils in ihren jeweiligen Industrien in einer gegenseitigen Abhängigkeit mit der Ringmetall Gruppe.
Ringmetall hat seit Ende 2018 nachhaltig durch Akquisitionen und Integrationen von Gesellschaften überwiegend
im Bereich Liner investiert. Unabhängig hiervon könnte ein Verlust eines oder mehrerer Hauptkunden oder ein
deutlicher Rückgang der Bestellungen dieser Kunden zu einem deutlichen Absatzrückgang führen.
Bei Betrachtung aller relevanten Faktoren wird das Risiko einer Abhängigkeit von Großkunden unverändert als
„mittel“ eingestuft.
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Risiken aus Rohstoffen und Vorprodukten
Ringmetall hat im Rahmen der Geschäftstätigkeit einen hohen Bedarf an unterschiedlichen Rohstoffen, die von
unterschiedlichen Lieferanten bezogen und anschließend weiterverarbeitet werden. Dies betrifft vor allem Stahl,
verschiedene Komponenten wie Verschlüsse für die Fertigartikel sowie thermoplastische Kunststoffe
(Polyethylene). Hierzu führt Ringmetall mit verschiedenen Lieferanten Verhandlungen, um das nach eigener
Ansicht günstigste Angebot zu erhalten und auch in keine Abhängigkeiten zu gelangen. Mit einigen Lieferanten
wurden Rahmenverträge mit in der Regel einer maximalen Dauer von sechs Monaten abgeschlossen, um die
kontinuierliche Belieferung sowie eine gewisse Preisstabilität auf der Einkaufsseite sicherzustellen. In diesem
Zusammenhang beobachten die Kunden ihrerseits die Entwicklungen der Rohstoffpreise auf den verschiedenen
Märkten und sind daher auch Grundlage für die Preisfindung.
Bedingt durch die COVID-19 Pandemie wurde die Beobachtung der Rohstoffmärkte sowie der Austausch mit
Lieferanten deutlich intensiviert. Auch erfolgte eine deutlich stärkere Abstimmung innerhalb der Gruppe zu der
Situation in der Supply Chain.
Das Risiko aus Rohstoffen und Vorprodukten wird aus den dargestellten Gründen als „mittel“ eingeschätzt.
Ausfall von Produktionsanlagen /
Risiken in der Produktion
Ringmetall verfügt im Bereich Industrial Packaging über mehrere Produktionsstandorte in Deutschland sowie in
anderen Ländern. Liner werden aktuell an fünf Standorten in Deutschland gefertigt. Auf Basis einer Analyse der
Anlagen und Produktionsmittel wurden neuralgische Punkte identifiziert und, sofern technisch oder
betriebswirtschaftlich realisierbar, entsprechende Alternativen geschaffen. Dennoch kann es bei
Beschädigungen oder Zerstörungen von Produktionsanlagen im schlimmsten Fall zu Lieferverzögerungen
kommen. In den Geschäftsbereichen Verschlusssysteme und Liner verfügt Ringmetall über eine Vielzahl von
vollautomatisierten Anlagen zur Herstellung von schweren Spannringen sowie Spannringtypen mit einer sehr
hohen Stückzahl und weitere automatische Fertigungsanlagen für Verschlüsse, verschiedene Inliner sowie Bag-
in-Box Systeme und andere Anwendungen. Auch wenn jeder dieser Spannringe ebenso auf konventionellen
Anlagen an mehreren Standorten gefertigt werden könnte, würde der Ausfall einer vollautomatisierten Anlage
möglicherweise zu Lieferverzögerungen führen. Dies gilt analog für die meisten der erwähnten Inliner.
Insgesamt begegnet Ringmetall diesen Produktionsrisiken mit dem Qualitätsmanagement und seinen definierten
Prozessen, einschließlich systematischer Wartungen. Daher wird das Risiko als „mittel“ eingestuft.
Risiken durch Ausfall von IT-Systemen
Ringmetall verlässt sich für die geschäftlichen und betrieblichen Tätigkeiten auf Informationstechnologie, also
IT-Systeme und Netzwerke bzw. elektronische Datenverarbeitungssysteme. In diesen Systemen und Netzwerken
werden auch sensible Geschäftsinformationen und andere geschützte Informationen gespeichert und
verarbeitet. Bedingt durch den kontinuierlichen Ausbau der Gruppe, die stetig intensivere Nutzung von
Informationstechnologie auch in der Produktion sowie steigende Anforderungen an die Datenvorhaltung sowie
-aufbereitung wird die Relevanz von IT-Systemen unentwegt größer. Diese Systeme sind anfällig für Ausfälle
durch Feuer, Überschwemmungen, Stromausfälle, Versagen von Telekommunikationseinrichtungen,
Schadsoftware, Einbrüche und ähnliche Ereignisse oder Sicherheitsverletzungen. Bereits vor der Pandemie hat
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Ringmetall an einzelnen Standorten die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten intensiv genutzt. Durch dieses Wissen
und auch Erfahrungen konnte das mobile Arbeiten an weiteren Standorten rasch umgesetzt werden, um so die
Sicherheit der Mitarbeitenden zu erhöhen.
Ringmetall hat durch Implementierung sowie systematische Erweiterung fortschrittlicher
Sicherheitstechnologien, interner Kontrollen, widerstandsfähiger Netzwerke und Rechenzentren sowie eines
Wiederherstellungsprozesses Maßnahmen im Hinblick auf diese Risiken ergriffen. Somit wird dieses Risiko in der
Gesamtbeurteilung als „mittel“ eingestuft.
Personalrisiken
Für Ringmetall sind motivierte und qualifizierte Fach- und Führungskräfte elementar für einen nachhaltigen
unternehmerischen Erfolg. Themen wie die Digitalisierung, divergierende Ausbildungs- und
Qualifizierungsstandards in den Ländern, in denen Ringmetall agiert, führen zu Herausforderungen bei der
Gewinnung sowie stetigen Fortbildung von Mitarbeitenden, bieten aber auch Chancen. Um den Risiken aus
einem entsprechenden Mangel entgegenzuwirken, nutzt Ringmetall immer wieder ergänzende Kanäle, um ihren
Recruiting-Prozess weiter zu verbessern und setzt stetig weitere Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität als
Arbeitgeber um. Gerade Investitionen in die IT-Architektur sowie moderne Produktionsanlagen sind auch
nachhaltig positive Signale an das ganze Team. Unverändert steigen durch die beständige Erweiterung des
Konsolidierungskreises die Einsatzmöglichkeiten für Fach- und Führungskräfte sowohl im Hinblick auf fachliche
Aspekte als auch auf Standortmöglichkeiten. Auch bedingt durch die stetig wachsenden Anforderungen werden
die internen als auch externen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten stetig erweitert. Vorteilhaft ist das
erfolgreich praktizierte Angebot für internationale Einsätze sowie flexible Arbeitszeitmodelle und mobiles
Arbeiten. Somit bietet sich den Mitarbeitenden die Möglichkeit, auf individuelle familiäre Situationen flexibel
reagieren zu können. Auch setzt Ringmetall verstärkt Industrieroboter ein, um Ausfallrisiken zu reduzieren. Die
Einstufung von Personalrisiken ist sehr vom jeweiligen Standort abhängig. Insgesamt wird das Risiko aus
Gruppensicht als „mittel“ eingestuft.
Rechtliche und steuerliche Risiken
Die Ringmetall Gruppe ist rechtlichen und steuerlichen Risiken ausgesetzt. So unterliegen einzelne Produkte
spezifischen und regulatorischen Anforderungen, beispielsweise aufgrund des Einsatzes beim Transport von
Gefahrgütern. Sofern einschlägige Normen oder Gesetze nicht eingehalten werden, kann dies unter Umständen
mit wesentlichen Strafzahlungen und Reputationsrisiken verbunden sein. Mit ihren Tochtergesellschaften
operiert die Ringmetall SE weltweit in vielen Ländern und unterliegt daher einer Vielzahl von unterschiedlichen
Rechtsvorschriften sowie Steuergesetzen. Divergierende Rechtsauslegungen durch Steuerbehörden, gerade
auch im Hinblick auf grenzüberschreitende Transaktionen, können mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet
sein.
Etwaige Änderungen der für die Ringmetall Gruppe relevanten Regelungen sowie Gesetze werden gemeinsam
mit den externen Steuerberatern sowie Rechtsanwälten überwacht und bei Bedarf werden entsprechende
Maßnahmen eingeleitet.
Aus Gruppensicht wird das Risiko als “mittel” eingestuft, wenngleich dieses sehr stark vom Standort abhängig ist.
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Gesamtbeurteilung
Der Vorstand beurteilt die Risikolage des Konzerns, bezogen auf die dem Geschäftsmodell immanenten Risiken,
im Wesentlichen als weiterhin gut, trotz der geopolitischen Lage, der Inflation und den Rezessionsanzeichen. Das
Geschäftsmodell der Ringmetall Gruppe hat sich bisher als überaus krisenfest erwiesen. Es wurden keine
Einzelrisiken identifiziert, die den Fortbestand der Ringmetall Gruppe gefährden könnten. Dies gilt analog für
eine Gesamtbetrachtung aller Risiken. Die für wesentliche Risiken beschlossenen Gegenmaßnahmen sowie
internen Kontrollen werden vom Vorstand regelmäßig analysiert. Vor dem Hintergrund der geopolitischen Lage,
der Inflation und den Rezessionsanzeichen, deren weitere Entwicklung sowie Auswirkungen sich unverändert als
nicht quantifizierbar darstellen, wird der Vorstand auch 2025 die beschriebene erhöhte Aufmerksamkeit im
Risikomanagement beibehalten. Ergänzend verweisen wir auf die Ausführungen im Prognosebericht.
Chancen
Neben den genannten Risiken ergeben sich auch eine Reihe von Chancen aus dem Geschäftsmodell und der
Marktposition der Ringmetall Gruppe. Als Chancen werden solche Entwicklungen angesehen, die zu einer
positiven Abweichung von der strategischen Planung und somit zu einer zusätzlichen Verbesserung der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen können. Die Reihenfolge der Chancen korreliert nicht unbedingt mit
der gegenwärtigen Einschätzung ihrer Bedeutung für die Gruppe. Wir schätzen die Chancenlage als gut ein.
Unternehmenszukäufe
Unternehmenskäufe sind ein zentraler Bestandteil des Geschäftsmodells von Ringmetall und stellen den größten
Wachstumstreiber dar. Sie eröffnen dem Unternehmen die Chance, gezielt in bestimmten Regionen der Welt
und in bestimmten Produktbereichen zu wachsen. Das organische Wachstumspotenzial der Märkte, in denen die
Ringmetall Gruppe aktiv ist, bewegt sich in der Regel im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich.
Gleichzeitig sind die Markteintrittsbarrieren für neugegründete Tochtergesellschaften in noch
unterrepräsentierten Regionen hoch. Akquisitionen stellen entsprechend die einzige Option dar, deutlich
schneller als der Markt zu wachsen.
Ein Großteil des Umsatzwachstums wurde seit dem Börsengang im Jahr 2007 bis heute durch Akquisitionen
generiert. Dementsprechend routiniert geht das Unternehmen auch im Rahmen des M&A-Prozesses vor
von
der Prozessinitiierung, über Due Diligence und Finanzierung, bis hin zur abschließenden Integration eines
Zukaufs. 2019 hat die Ringmetall Gruppe über Akquisitionen den Eintritt in den Markt für Inliner vollzogen und
sich so bereits eine dominante Marktposition in Europa erworben. Diese wird durch die Akquisitionen der Peak
Packaging in Polen im Oktober 2024, der FIB Beer Systems in den Niederlanden im November 2024, der Hutek
OY in Finnland im Januar 2025 und der Beteiligung an der Evopack GmbH in Deutschland im Januar 2025 weiter
gefestigt. Über eine weitere aktive Konsolidierung des Markts eröffnet sich für Ringmetall die Chance, zukünftig
auch im Markt für Inliner die weltweit führende Position einzunehmen.
Erschliessung neuer Märkte
Um schneller als der Markt zu wachsen und somit Synergien auch über die reine Unternehmensgröße zu
erwirtschaften, ist die Erschließung neuer Märkte eine wichtige Komponente der strategischen
Unternehmensentwicklung von Ringmetall. Aufgrund der
bedingt durch die hohen Markteintrittsbarrieren
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geringen Chancen, neue Märkte zügig durch organisches Wachstum zu erschließen, erschließt sich Ringmetall
diese in der Regel über Akquisitionen.
Die Erschließung teilt sich dabei in drei Stoßrichtungen auf:
- neue Kundengruppen und Absatzregionen
- neue Produktionsstätten und -regionen
- neue Produkte und Produktgruppen
In der Erschließung neuer Märkte sieht Ringmetall hohe Chancen, die eigenen gut etablierten Strukturen um
weitere Strukturen zu erweitern und den eigenen Best Practice-Ansatz in diesen ebenfalls zu etablieren. So
gelingt es Ringmetall, Margenverbesserungen über die Hebung von Synergien und Effizienzsteigerungen in
neuen Märkten zu erwirken und diese Märkte zusätzlich attraktiver zu gestalten.
Weiterentwicklung von Produktionstechnologien
Als Nischenanbieter im Markt für Industrieverpackungen verfügt Ringmetall über einen hochspezialisierten
Maschinenpark. Sämtliche Produktionsmaschinen sind selbst entwickelt, beziehungsweise aus Standard-
komponenten konstruiert und an den jeweiligen Verwendungszweck in hohem Maße angepasst. Die
Weiterentwicklung von Produktionsmaschinen bis hin zu deren kompletten Neuentwicklung stellt entsprechend
einen wichtigen Teil der Wertschöpfungskette von Ringmetall dar. Zum einen gelingt es dem Unternehmen
hierdurch, die Markteintrittsbarrieren für potenzielle Wettbewerber kontinuierlich auf hohem Niveau zu halten.
Zum anderen stellen sie ein wichtiges Mittel dar, um die Produktion effizienter zu gestalten und somit den
Produktionsausstoß zu erhöhen und die Produktionseffizienz zu steigern.
Synergien und Effizienzsteigerungen
Ringmetall untersucht die internen und externen Prozesse kontinuierlich nach Potenzialen zur Hebung von
gruppeninternen Synergien oder zur Steigerung von Effizienzen. So werden beispielsweise regelmäßig
Produktionsprozesse auch mit Unterstützung von Analysetools überprüft, um die Auslastung von Maschinen zu
erhöhen, Rüstzeiten zu reduzieren oder auch Mitarbeitendenqualifikationen zu optimieren. Auch die
Weiterentwicklung von Produktionsanlagen oder die Verlagerung von Produktionsteilen an nach regionalen
Gesichtspunkten optimierte Standorte werden kontinuierlich vorangetrieben. Die fortschreitende Digitalisierung
der Produktionsindustrien bietet darüber hinaus auch für Ringmetall die Chance, infolge der hier getätigten
Investitionen zusätzlich von Effizienzsteigerungen zu profitieren.
Risikoberichterstattung in Bezug auf
die Verwendung von Finanzinstrumenten
Die sich aus den Finanzinstrumenten ergebenden wesentlichen Risiken des Konzerns umfassen Cashflow-Risiken
sowie Liquiditäts- und Ausfallrisiken. Ziel der Unternehmenspolitik ist es, diese Risiken so weit wie möglich zu
vermeiden beziehungsweise zu begrenzen. Der Umgang mit diesen Risiken wurde bereits im Risikobericht in den
entsprechenden Abschnitten ausführlich behandelt. Ringmetall verwendet im Bedarfsfall derivative
Finanzinstrumente, um sich gegen Zins- und Marktrisiken abzusichern. Außerdem können im Rahmen der
Thesaurierungsaktivitäten in beschränktem Umfang Wertpapiere und Derivate gehandelt werden. Eine
angemessene Beschreibung dazu ist im Anhang zum Konzernabschluss zu finden.
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ENTWICKLUNG DER RINGMETALL SE
ERTRAGSLAGE DER SE (nach HGB)
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG (SE)
2024
2023
Veränderung
TEUR
TEUR
TEUR
%
Umsatzerlöse 2.689
2.659
30
1,1
Sonstige betriebliche Erträge 218
325
-107
-32,9
Personalaufwand -2.878
-2.085
-793
-38,0
Abschreibungen -13
-8
-5
-62,5
Sonstige betriebliche Aufwendungen -3.556
-10.788
7.232
67,0
Erhaltene Gewinne aufgrund eines
Gewinnabführungsvertrags 11.142
10.428
714
6,8
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.806
1.404
402
28,6
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -2.018
-1.075
-943
-87,7
Ergebnis vor Ertragsteuern 7.390
860
6.530
759,3
Ertragsteuern 557
428
129
30,1
Ergebnis nach Steuern 7.947
1.288
6.659
517,0
Sonstige Steuern -1
-1
0
0,0
Jahresergebnis 7.946
1.287
6.659
517,4
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 24.313
25.933
-1.620
-6,2
Bilanzgewinn 32.259
27.220
5.039
18,5
Die Gesellschaft erzielte im Geschäftsjahr 2024 ein Jahresergebnis von 7,9 Mio. EUR und lag damit deutlich über
dem Vorjahr, welches durch den Abgang der HSM belastet wurde. Die Umsatzerlöse und die sonstigen
betrieblichen Erträge setzen sich aus konzerninternen Dienstleistungen und Verrechnungen innerhalb des
Konzerns zusammen. Die Umsatzerlöse und die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 2,9 Mio. EUR (2023:
3,0 Mio. EUR) blieben nahezu unverändert. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um 67,0 Prozent
auf 3,6 Mio. EUR (2023: 10,8 Mio. EUR) zurückgegangen, da, wie bereits erwähnt, das Vorjahr mit einem
Sondereffekt belastet ist.
Der Personalaufwand ist um 38,0 Prozent auf 2,9 Mio. EUR (2023: 2,1 Mio. EUR) aufgrund von neu geschaffenen
Stellen zur Unterstützung der Akquisitionen und Gehaltsanpassungen angestiegen. Der Ertrag aus der
Ergebnisübernahme erhöhte sich auf 11,1 Mio. EUR (2023: 10,4 Mio. EUR) und betrifft die August Berger
Metallwarenfabrik GmbH. Die Ringmetall SE erwirtschaftete Zinserträge in Höhe von 1,8 Mio. EUR (2023:
1,4 Mio. EUR), die hauptsächlich auf verbundene Unternehmen entfallen, und denen Zins- und
Finanzierungsaufwendungen in Höhe von 2,0 Mio. EUR (2023: 1,1 Mio. EUR) gegenüberstanden. Dies resultiert
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maßgeblich aus einer Erneuerung des Konsortialdarlehensvertrages mit aufgestockten Darlehen zum Erwerb
weiterer Unternehmen. Die Ringmetall SE kann für das Geschäftsjahr Erträge in Höhe von 0,6 Mio. EUR (2023:
0,4 Mio. EUR) aus Auflösung latenter Steuern zeigen.
VERMÖGENSLAGE DER SE (nach HGB)
BILANZ (SE) (AKTIVA)
31.12.2024
31.12.2023 Veränderung
TEUR
%
TEUR
%
TEUR
%
Immaterielle
Vermögensgegenstände 9
0,0
0
0,0
9
0,0
Sachanlagen 19
0,0
23
0,0
-4
-17,4
Finanzanlagen 44.336
34,0
44.336
45,0
0
0,0
Anlagevermögen 44.364
34,0
44.359
45,0
5
0,0
Forderungen gegen verbundene
Unternehmen 84.769
65,0
52.935
53,7
31.834
60,1
Sonstige Vermögenswerte 91
0,1
614
0,6
-523
-85,2
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente 8
0,0
10
0,0
-2
-20,0
Umlaufvermögen 84.868
65,1
53.559
54,3
31.309
58,5
Rechnungsabgrenzungsposten 79
0,1
56
0,1
23
41,1
Aktive latente Steuern 1.102
0,8
551
0,6
551
100,0
Übrige Aktiva 1.181
0,9
607
0,7
574
94,6
Bilanzsumme 130.413
100,0
98.525
100,0
31.888
32,4
Die Bilanzsumme lag mit 130,4 Mio. EUR deutlich über Vorjahresniveau. Auf der Aktivseite sind im Wesentlichen
die Forderungen gegen verbundene Unternehmen auf 84,8 Mio. EUR (31.12.2023: 52,9 Mio. EUR) angestiegen,
da Mittel für Akquisitionen zur Verfügung gestellt wurden.
Die Anteile an verbundenen Unternehmen mit 44,3 Mio. EUR blieben unverändert (31.12.2023: 44,3 Mio. EUR).
Der Bestand an liquiden Mitteln beträgt zum Stichtag 0,0 Mio. EUR.
Die Veränderungen im Eigenkapital resultieren aus dem Jahresergebnis. Die unverändert gute
Eigenkapitalquote ging auf 62,3 Prozent zurück.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind im Vergleich zum Vorjahr um 23,5 Mio. EUR auf
43,7 Mio. EUR aufgrund von Darlehensaufnahmen zur Finanzierung der Akquisitionen angestiegen.
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Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind auf 3,5 Mio. EUR angestiegen. Ursache
hierfür sind positive Beiträge einzelner Gesellschaften zum Cashpooling. Die Gesellschaft konnte ihren
Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen.
BILANZ (SE) (PASSIVA)
31.12.2024 31.12.2023 Veränderung
TEUR
%
TEUR
%
TEUR
%
Gezeichnetes Kapital 29.069
22,3
29.069
29,5
0
0,0
Kapitalrücklage 17.042
13,1
17.042
17,3
0
0,0
Gesetzliche Rücklage 1.155
0,9
1.155
1,2
0
0,0
Andere Gewinnrücklagen 1.728
1,3
1.728
1,8
0
0,0
Bilanzgewinn 32.259
24,7
27.220
27,6
5.039
18,5
Eigenkapital 81.253
62,3
76.214
77,4
5.039
6,6
Sonstige Rückstellungen 1.853
1,4
1.552
1,6
301
19,4
Summe Rückstellungen 1.853
1,4
1.552
1,6
301
19,4
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten 43.670
33,5
20.206
20,5
23.464
116,1
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen
und Leistungen 111
0,1
64
0,1
47
73,4
Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen
Unternehmen 3.461
2,7
442
0,4
3.019
683,0
Sonstige Verbindlichkeiten 65
0,0
47
0,0
18
38,3
Summe Verbindlichkeiten
47.307
36,3
20.759
21,0
26.548
127,9
Fremdkapital 49.160
37,7
22.311
22,6
26.849
120,3
Bilanzsumme 130.413
100,0
98.525
100,0
31.888
32,4
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FINANZLAGE DER RINGMETALL SE
Die Verbindlichkeiten der Ringmetall SE gegenüber Kreditinstituten beliefen sich auf 43,7 Mio. EUR
(31.12.2023: 20,2 Mio. EUR) und sind somit stark zum Vorjahr angestiegen. Demgegenüber standen
Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 84,8 Mio. EUR (31.12.2023: 52,9 Mio. EUR). Der
Bestand an liquiden Mitteln beträgt zum Stichtag 0,0 Mio. EUR. Die Ringmetall SE konnte ihren Zahlungs-
verpflichtungen jederzeit nachkommen.
PROGNOSEBERICHT
Die dem Prognosebericht zugrundeliegenden Annahmen basieren im Wesentlichen auf der
unternehmensinternen Budgetplanung sowie den Ausführungen und Prognosen aktueller Veröffentlichungen
bedeutender Wirtschaftsinstitutionen. Hierzu zählen das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
(BMWK), der Internationale Währungsfonds (IWF) sowie führende Wirtschaftsverbände, allem voran der
Verband der Chemischen Industrie (VCI). Darüber hinaus fließen die allgemein wahrnehmbare Stimmungslage
an den Kapitalmärkten und die aktuelle Stimmungslage auf Kundenseite in die Entscheidungsfindung ein.
Der Vorstand bewertet die Geschäftsentwicklung Geschäftsjahres 2024 im Rahmen der Erwartungen. Zum
jetzigen Zeitpunkt kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich im Jahr 2025 die geopolitischen
Rahmenbedingungen ändern. Entsprechend spiegelt der Vorstand in seiner Prognose sowohl ein pessimistisches
als auch ein optimistisches Szenario in Form der Prognosebandbreiten wider. Für das Geschäftsjahr 2025
erwartet der Vorstand folglich einen Konzernumsatz zwischen 180 und 200 Mio. EUR bei einem Ergebnis vor
Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 21 und 28 Mio. EUR. Der Vorstand beabsichtigt, die
Prognose im weiteren Jahresverlauf zu konkretisieren. Der Prognose liegen unveränderte Rohstoffpreise und
Wechselkurse im Vergleich zum Jahresultimo 2024 zugrunde. Ebenso nicht enthalten sind Effekte aus im Jahr
2025 angestrebten Akquisitionen inklusive hierdurch erwachsender Transaktionskosten.
Der Vorstand bewertet das Marktumfeldr den erfolgreichen Abschluss weiterer Unternehmenszukäufe als
unverändert positiv. Finanziell sieht sich das Unternehmen gut dafür ausgestattet und geht davon aus, mögliche
Übernahmen aus der freien Liquidität und dem Kreditrahmen bewerkstelligen zu können.
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WEITERE GESETZLICHE ANGABEN
Erklärung Zur Unternehmensführung (ungeprüft)
Die Erklärung zur Unternehmensführung (nach §§ 289f und 315d HGB) beinhaltet die Entsprechenserklärung
zum Deutschen Corporate Governance Kodex, die Angaben zu Praktiken der Unternehmensführung sowie die
Beschreibung der Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat. Die Ausführungen hierzu wurden auf der Website
der Gesellschaft unter www.ringmetall.de/investor-relations/corporate-governace/ dauerhaft zugänglich
gemacht. Auf eine separate Darstellung im zusammengefassten Lagebericht wird daher verzichtet.
Angaben gemäß §§ 315a und 289a HGB
Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals
Das gezeichnete Kapital der Ringmetall SE zum 31. Dezember 2024 beträgt 29.069.040,00 EUR. Es ist eingeteilt
in 29.069.040 auf den Namen lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von jeweils
1,00 EUR. Die Entwicklung des gezeichneten Kapitals ist im Konzernanhang ersichtlich.
Jede Aktie vermittelt eine Stimme und, gegebenenfalls mit Aus-nahme eventueller nicht dividendenberechtigter
junger Aktien, den gleichen Anteil am Gewinn nach Maßgabe der von der Hauptversammlung beschlossenen
Dividendenausschüttung. Die Rechte und Pflichten aus den Aktien ergeben sich aus den gesetzlichen
Vorschriften, insbesondere aus den §§ 12, 53a ff., 118 ff. und 186 AktG. Zum 31 Dezember 2024 befanden sich
keine Aktien in eigenem Bestand. Jeder der Vorstände hält mehr als 10 Prozent der Stimmrechte an der
Gesellschaft.
Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen
Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft keine Rechte zu. In den Fällen des § 136 AktG ist das Stimmrecht aus
den betroffenen Aktien kraft Gesetzes ausgeschlossen.
Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung von
Vorstandsmit-gliedern und über die Änderung der Satzung
Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands erfolgen auf der Grundlage der §§ 84, 85 AktG. Gemäß
§ 84 AktG wer-den die Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat für eine Amtszeit vonchstens fünf Jahren
bestellt. Der Aufsichtsrat der Ringmetall SE hat jedoch beschlossen, die Bestellung von Vorstandsmitgliedern in
der Regel auf drei Jahre zu begrenzen. Eine wiederholte Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit, jeweils für
höchstens fünf Jahre, ist zulässig.
Der Vorstand besteht gemäß § 6 der Satzung aus einer oder mehreren Personen. Die Zahl der Mitglieder wird
vom Aufsichtsrat bestimmt. Nach § 84 Abs. 2 AktG kann der Aufsichtsrat ein Mitglied des Vorstands zum
Vorsitzenden ernennen. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, wird das Mitglied nach § 85 Abs. 1 AktG in
dringenden Fällen auf Antrag eines Beteiligten gerichtlich bestellt. Der Aufsichtsrat kann die Bestellung zum
Vorstand und die Ernennung zum Vorsitzenden des Vorstands gemäß § 84 Abs.3 AktG widerrufen, wenn ein
wichtiger Grund vorliegt.
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Die Satzung kann gemäß § 179 AktG nur durch einen Beschluss der Hauptversammlung geändert werden. Soweit
nicht zwingende Vorschriften des Gesetzes etwas Abweichendes bestimmen, werden Beschlüsse der
Hauptversammlung mit Ausnahme von Wahlen nach § 133 AktG, § 17 Abs. 1 der Satzung mit einfacher
Mehrheit der abgegebenen Stimmen und gegebenenfalls mit einfacher Mehrheit des vertretenen Kapitals
gefasst. Für eine Änderung des Unternehmensgegenstandes ist gemäß § 179 Abs. 2 AktG eine Mehrheit von
75,0 Prozent des vertretenen Grundkapitals erforderlich; von der Möglichkeit, hierfür eine größere
Kapitalmehrheit zu bestimmen, wird in der Satzung kein Gebrauch gemacht. Änderungen der Satzung, die
lediglich die Fassung betreffen, kann gemäß § 17 Abs. 2 der Satzung der Aufsichtsrat beschließen.
Satzungsänderungen werden nach § 181 Abs. 3 AktG mit Eintragung in das Handelsregister wirksam.
Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen
In der Hauptversammlung vom 25. Juni 2024 wurde der Vorstand gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt, bis
zum 31. Mai 2029 eigene Aktien bis zu insgesamt 10 Prozent des derzeitigen Grundkapitals von 29.069.040,00
EUR zu erwerben. Auf die hiernach erworbenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die sich bereits im
Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71 a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr
als 10 Prozent des Grundkapitals entfallen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise, in diesem Fall auch
mehrmals, für einen oder mehrere Zwecke ausgeübt werden. Die Ermächtigung darf von der Gesellschaft nicht
zum Handel in eigenen Aktien genutzt werden. Die Ermächtigung wird wirksam ab dem 26. Juni 2024 und gilt bis
zum 31. Mai 2029.
Die durch die Hauptversammlung am 14. Juni 2019 erteilte Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien wird mit
Wirksamwerden der am 25. Juni 2024 beschlossenen Ermächtigung aufgehoben und durch diese Ermächtigung
ersetzt. Soweit aufgrund der Ermächtigung vom 14. Juni 2019 oder aufgrund vorangegangener Ermächtigungen
oder anderer Rechtsgrundlagen eigene Aktien von der Gesellschaft erworben, aber noch nicht veräußert wurden,
gelten für die Veräußerung spezielle Regelungen die sich danach richten, ob der Erwerb über die Börse oder
mittels eines an alle Aktionäre der Gesellschaft gerichteten öffentlichen Kaufangebots erfolgt.
In der Hauptversammlung vom 16. Juni 2021 wurde der Vorstand bis zum 31. Mai 2026 ermächtigt, mit
Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den
Namen lautenden Stückaktien (Stammaktien) um bis zu 5.813.800,00 EUR zu erhöhen ggf. auch unter Ausschluss
des Bezugsrechts (Genehmigtes Kapital 2021/I).
Wesentliche Vereinbarungen unter der Bedingung eines Kontrollwechsels
Die Ringmetall SE hat im Geschäftsjahr 2024 keine Vereinbarungen abgeschlossen, die Regelungen für den Fall
eines Kontrollwechsels beinhalten, wie er unter anderem aufgrund eines Übernahmeangebots eintreten könnte.
Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 AktG
Der Vorstand hat einen Abhängigkeitsbericht nach § 312 AktG aufgestellt und hierzu folgende Schlussfolgerung
abgegeben:
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Der Vorstand der Ringmetall SE erklärt, dass die Gesellschaft nach den Umständen, die ihr in dem Zeitpunkt
bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene
Gegenleistung erhalten hat. Es sind keine Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden
oder eines mit ihm verbundenen Unternehmen getroffen oder unterlassen worden."
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der
Jahresabschluss bzw. der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft bzw. des Konzerns vermittelt und dass im
zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses, und die Lage der
Gesellschaft bzw. des Konzerns, so dargestellt wird, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der
Gesellschaft bzw. des Konzerns beschrieben sind.
München, 29. April 2025
Christoph Petri
Vorstandssprecher
Konstantin Winterstein
Vorstand
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EU TAXONOMIE (Anlage zum Nachhaltigkeitsbericht)
Im Nachfolgenden sind die taxonomiekonformen Anteile ökologisch nachhaltiger Wirtschaftstätigkeiten an den Umsatzerlösen, Investitionen und Betriebsausgaben
dargestellt.
Umsatzerlöse
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Investitionen
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Betriebsausgaben
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KONZERNABSCHLUSS FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2024
KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
vom 1. Januar bis 31. Dezember
TEUR
Anhang-
angabe
2024
2023
Konzernumsatz 9
174.902
181.584
Bestandsveränderung an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 18
-295
-1.423
Gesamtleistung 174.607
180.161
Sonstige Erträge 9
2.373
1.105
Materialaufwand 10
-81.188
-89.909
Personalaufwand 10
-49.749
-47.672
Sonstige Aufwendungen 10
-21.565
-24.128
Sonstige Steuern 10
-738
-401
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 23.740
19.156
Abschreibungen 15
16
-8.151
-7.867
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 15.589
11.289
Finanzerträge 11
483
86
Finanzierungsaufwendungen 11
-2.441
-1.767
Konzernjahresüberschuss vor Steuern 13.631
9.608
Ertragsteueraufwand 12
-2.421
-3.278
Konzernjahresergebnis 11.210
6.330
Vom Konzernjahresergebnis entfallen auf:
Aktionäre der Ringmetall SE 13
10.603
5.820
Nicht beherrschende Anteile 13
607
510
Ergebnis je Aktie
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (EUR) 13
0,36
0,20
Verwässertes Ergebnis je Aktie (EUR) 13
0,36
0,20


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KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG
vom 1. Januar bis 31. Dezember
TEUR
Anhang-
angabe
2024
2023
Konzernjahresergebnis 11.210
6.330
Posten des sonstigen Ergebnisses, die zukünftig
aufwands- oder ertragswirksam werden könnten:
Währungsumrechnung 7, 24
1.743
-978
Posten des sonstigen Ergebnisses, die zukünftig nicht
aufwands- oder ertragswirksam werden:
Ergebnis aus der Neubewertung der Abfertigungsverpflichtung 25
4
-8
Auf Komponenten des sonstigen Ergebnisses entfallende
Ertragsteuer 12
5
-1
Sonstiges Konzernergebnis 1.752
-987
Konzerngesamtergebnis 12.962
5.343
Vom Konzerngesamtergebnis entfallen auf:
Aktionäre der Ringmetall SE 12.347
4.881
Nicht beherrschende Anteile 615
462


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KONZERN-BILANZ (AKTIVA)
zum 31. Dezember
Anhang-
angabe
31.12.2024
31.12.2023
TEUR
Immaterielle Vermögenswerte 15
10.173
6.075
Geschäfts- oder Firmenwerte 14
15
49.872
35.918
Sachanlagen 16
48.932
35.141
Sonstige langfristige Vermögenswerte 17
216
375
Latente Steueransprüche 12
2.581
1.295
Summe langfristige Vermögenswerte 111.774
78.804
Vorräte 18
23.151
19.141
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 19
27.359
23.473
Vertragsvermögenswerte 20
730
326
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 21
1.973
3.266
Kurzfristige Steuerforderungen 21
379
188
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 22
11.759
6.784
Summe kurzfristige Vermögenswerte 65.351
53.178
Zur Veräußerung bestimmtes langfristiges Vermögen 23
996
-
Bilanzsumme
178.121
131.982

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KONZERN-BILANZ (PASSIVA)
zum 31. Dezember
Anhang-
angabe
31.12.2024
31.12.2023
TEUR
Gezeichnetes Kapital
24
29.069
29.069
Kapitalrücklage
24
16.664
16.664
Währungsumrechnungsrücklage
24
1.275
-460
Neubewertung Abfertigungsverpflichtungen
und Sonstiges
25
173
164
Konzernergebnisvortrag
40.632
32.936
Auf Aktionäre des Mutterunternehmens entfallendes
Eigenkapital
87.813
78.373
Nicht beherrschende Anteile
24
895
844
Summe Eigenkapital
88.708
79.217
Pensionen und pensionsähnliche Rückstellungen
25
831
1.115
Sonstige Rückstellungen
172
63
Finanzverbindlichkeiten
27
48.420
19.209
Latente Steuerschulden
12
2.295
2.285
Summe langfristige Schulden
51.718
22.672
Sonstige Rückstellungen
26
5.037
4.846
Kurzfristige Steuerschulden
1.403
1.465
Finanzverbindlichkeiten
27
13.853
12.091
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
28
13.917
9.305
Sonstige Verbindlichkeiten
28
3.485
2.386
Summe kurzfristige Schulden
37.695
30.093
Summe Schulden
89.413
52.765
Bilanzsumme
178.121
131.982


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KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG
vom 1. Januar bis 31. Dezember
TEUR
Anhang-
angabe
2024
2023
Konzernjahresergebnis
13
11.210
6.330
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
15, 16
8.151
7.867
Steueraufwand und latente Steuern
12
2.421
3.278
Gewinn (-) / Verlust (+) aus Anlagenabgängen
9, 10
10
-55
Zinsergebnis
11
1.958
1.681
Cashflow vor Steuern und Umfinanzierungen
23.750
19.101
Zunahme (-) / Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
-1.826
4.060
Zunahme (+) / Abnahme (-) der Rückstellungen
-502
-1.164
Zunahme (+) / Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen, der sonstigen Verbindlichkeiten und abgegrenzten Schulden
2.812
3.655
Zunahme (+) / Abnahme (-) der Bilanz - zahlungsunwirksam
-1.152
636
Cashflow vor Steuer
23.082
26.288
Gezahlte Ertragsteuern
-3.942
-4.154
Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit
19.140
22.134
Einzahlungen aus Abgängen bei Sachanlagen
288
201
Einzahlungen aus Abgängen bei langfristigen Vermögenswerten
170
-
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen
-6.045
-3.707
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte
-257
-253
Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis aus Vorjahr
-794
-974
Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis im Geschäftsjahr
-25.417
-13.857
Cashflow aus Investitionstätigkeit
-32.055
-18.590
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten
44.271
8.806
Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten
-20.277
-6.155
Auszahlungen aus der Tilgung von Leasing
-2.990
-2.526
Auszahlungen an Unternehmenseigner (Dividendenzahlung)
-3.471
-3.556
Gezahlte Zinsen*
-1.852
-1.767
Erhaltene Zinsen*
483
86
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
16.164
-5.112
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1-3)
3.249
-1.568
Einfluss von Wechselkurseffekten auf die Zahlungsmittel
215
-198
Konsolidierungskreisbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds
1.511
431
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
6.784
8.119
Finanzmittelfonds am Ende der Periode**
11.759
6.784
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
22
11.759
6.784
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
0
0
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
11.759
6.784
(*) Aufgrund einer aussagefähigeren Darstellung wurden die gezahlten und erhaltenen Zinsen unter Cashflow aus
Finanzierungstätigkeit ausgewiesen und nicht unter Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit.

(**) Von den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten entfällt ein Betrag in Höhe von 378 TEUR (31.12.2023: 386 TEUR) auf
nicht-beherrschende Anteile.



Graphics
KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG
zum 31. Dezember
TEUR
Anhang-
angabe
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
Währungs-
umrechnungs-
rücklage
Neubewertung
Abfertigungs-
verpflichtung
Effekt aus der
Erstanwendung
IFRS 15
Konzern-
ergebnis-
vortrag
Summe
Nicht
beherrschende
Anteile
Gesamtes
Eigenkapital
Stand zum 01.01.2023 (IFRS)
29.069
16.664
470
151
22
30.024
76.400
1.064
77.464
Konzernjahresergebnis 2023 13
-
-
-
-
-
5.820
5.820
510
6.330
Kapitalerhöhung 24
-
-
-
-
-
-
-
-
-
Dividendenzahlungen/
Ausschüttungen
-
-
-
-
-
-2.907
-2.907
-649
-3.556
Sonstiges Ergebnis 24
-
-
-930
-9
-
-
-939
-48
-987
Änderung Konsolidierungskreis
-
-
-
-
-
-
-
-33
-33
Gesamte Transaktionen mit
Eigentümern
des Unternehmens
-
-
-930
-9
-
2.912
1.973
-220
1.753
Stand zum 31.12.2023 (IFRS)
29.069
16.664
-460
142
22
32.936
78.373
844
79.217

Graphics
TEUR
Anhang-
angabe
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
Währungs-
umrechnungs-
rücklage
Neubewertung
Abfertigungs-
verpflichtung
Effekt aus der
Erstanwendung
IFRS 15
Konzern-
ergebnis-
vortrag
Summe
Nicht
beherrschende
Anteile
Gesamtes
Eigenkapital
Stand zum 01.01.2024 (IFRS)
29.069
16.664
-460
142
22
32.936
78.373
844
79.217
Konzernjahresergebnis 2024 13
-
-
-
-
-
10.603
10.603
607
11.210
Kapitalerhöhung 24
-
-
-
-
-
-
-
-
Dividendenzahlungen/
Ausschüttungen
-
-
-
-
-
-2.907
-2.907
-564
-3.471
Sonstiges Ergebnis 24
-
-
1.735
9
-
-
1.744
8
1.752
Gesamte Transaktionen mit
Eigentümern
des Unternehmens
-
-
1.735
9
-
7.696
9.440
51
9.491
Stand zum 31.12.2024 (IFRS)
29.069
16.664
1.275
151
22
40.632
87.813
895
88.708


Graphics
KONZERN-ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2024
1. ALLGEMEINE ANGABEN
Die Ringmetall SE (nachfolgend: „Ringmetall“) ist ein führender Spezialanbieter in der Verpackungsindustrie mit
weltweiten Produktions- und Vertriebsstandorten.
Die Hauptaktivitäten der Ringmetall und ihrer
Tochterunternehmen werden den Geschäftsbereichen Industrial Packaging (mit den Produktbereichen
Verschlusssysteme und Liner) sowie - bis zum 30. Juni 2023 - Industrial Handling zugeordnet.
Mit dem Verkauf der HSM GmbH & Co. KG, der einzigen operativen Gesellschaft in dem Geschäftsbereich
Industrial Handling, am 30. Juni 2023 wurde dieser Geschäftsbereich geschlossen.
Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024 hat sich der Vorstand aufgrund angestrebter weiterer Akquisitionen
und dem damit verbundenen geplanten Wachstum dazu entschlossen, das interne Reporting und die Steuerung
des Geschäftsbereichs Industrial Packaging durch das Management weiter zu unterteilen - nach den
Produktbereichen Verschlusssysteme und Liner, die nun eigene Segmente darstellen.
Eine übergeordnete Funktion in der Organisationsstruktur übernimmt Ringmetall als geschäftsführende Holding.
Sie vereint zentrale Konzernfunktionen in sich. Sie wurde am 2. Dezember 1997 im Handelsregister des
Amtsgerichts München als H.P.I. Holding Aktiengesellschaft (HRB 118683) eingetragen. Nach der
formwechselnden Umwandlung in eine Europäische Aktiengesellschaft (Societas Europaea, kurz SE) wird die
Ringmetall SE nun unter der Nummer HRB 268321 des Amtsgerichts München geführt. Sitz der Gesellschaft ist
München. Die Anschrift lautet Innere Wiener Straße 9, 81667 München.
Der Konzernabschluss der Ringmetall wird in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, erfolgen die
Angaben in TEUR. Die Beträge sind kaufmännisch gerundet.



2. GRUNDLAGEN DER RECHNUNGSLEGUNG

Der Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS),
wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt.
Ergänzend wurden bei der Aufstellung des Konzernabschlusses
die nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften berücksichtigt. Die Grundsätze
über Ansatz, Bewertung und Ausweis werden von allen Gesellschaften innerhalb des Konsolidierungskreises
einheitlich angewendet. Die Darstellung in der Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach dem
Gesamtkostenverfahren. Zur Verbesserung der Darstellung und zur weiteren Information wurde die Gewinn- und
Verlustrechnung um die Zwischensummen „Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)“ sowie
„Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT)“ erweitert.
Der Vorstand der Ringmetall SE hat den Konzernabschluss 2024 am 28. April 2025 zur Veröffentlichung
genehmigt [Tag der Genehmigung zur Vorlage an den Aufsichtsrat durch das Management].

Einzelheiten zu den wesentlichen Rechnungslegungsmethoden einschließlich der Änderungen von
Rechnungslegungsmethoden finden sich in der Anhangangabe 7.
Der Vorstand geht von der Unternehmensfortführung aus. Der Konzernabschluss vermittelt ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.



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3. DARSTELLUNGSWÄHRUNG
Dieser Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen Währung der Ringmetall SE (Mutterunternehmen)
aufgestellt und in Tausend Euro (TEUR) dargestellt, wodurch es zu Rundungsdifferenzen kommen kann.


4. ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN UND SCHÄTZUNGEN
In bestimmten Fällen ist es notwendig, schätz- und prämissensensitive Bilanzierungsgrundsätze anzuwenden.
Diese beinhalten komplexe und subjektive Bewertungen sowie die Verwendung von Annahmen, von denen
einige Sachverhalte betreffen, die von Natur aus ungewiss sind und Veränderungen unterliegen können. Solche
schätz- und prämissensensitive Bilanzierungsgrundsätze können sich im Zeitablauf ändern und einen erheblichen
Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Ringmetall haben. Außerdem können sie Schätzungen
enthalten, die Ringmetall in demselben Berichtszeitraum aus gleichermaßen nachvollziehbaren Gründen auch
anders hätte treffen können. Ringmetall weist darauf hin, dass künftige Ereignisse häufig von Prognosen
abweichen und Schätzungen routinemäßig Anpassungen erfordern.
4.1 Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen
Informationen über Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden sowie
Informationen über Annahmen und Schätzungsunsicherheiten, die im Konzernabschluss erfasste Beträge
wesentlich beeinflussen bzw. deren Änderung sich erheblich auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns auswirken können, sind in den nachstehenden Anhangangaben enthalten:
• Anhangangabe 7 Auswirkungen neuer Standards und Interpretationen, die noch nicht angewandt werden,
auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns: Im Rahmen der Einschätzung, wie sich noch nicht
angewandte Standards auf die Vermögens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns auswirken können, führt der
Konzern eine kursorische Einschätzung durch, wohingegen bei verpflichtender Anwendung eine detaillierte
Untersuchung des Anwendungsbereichs vorgenommen wird, Annahmen zum maßgeblichen Einfluss und zur
Kontrolle in Bezug auf verbundene Unternehmen,
• Anhangangabe 12 Ansatz aktiver latenter Steuern: Unsicherheit bzgl. des künftig zu versteuernden
Ergebnisses,
Anhangangabe 14, 15 und 16 Annahmen in Bezug auf die Parameter und zukünftige Cashflows, die in die
Berechnung der Impairment-Tests der Geschäfts- oder Firmenwerte, der immateriellen Vermögenswerte und
der Sachanlagen einfließen,
• Anhangangabe 19 Annahmen in Bezug auf die Wertminderung für erwartete Kreditverluste für finanzielle
Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden und
• Anhangangaben 25 und 26 Rückstellungen: wesentliche Annahmen über die Wahrscheinlichkeit der
Inanspruchnahme, das Ausmaß des Nutzenabflusses sowie bei der Ermittlung des Zinssatzes.
Sämtliche Schätzungen und Ermessensentscheidungen werden fortlaufend überprüft und basieren auf
Erfahrungen der Vergangenheit sowie weiteren Faktoren, einschließlich Erwartungen über zukünftige Ereignisse,
die das Unternehmen finanziell beeinflussen könnten und die unter den gegebenen Umständen als sachgerecht
gelten.



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4.2 Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte
Eine Reihe von Rechnungslegungsstandards verlangt die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte für finanzielle
und nicht finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.
Der Konzern hat ein Konzept hinsichtlich der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte festgelegt. Dazu gehört
die hausinterne Überwachung aller wesentlichen Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert.
Bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit
verwendet der Konzern, soweit möglich, am Markt beobachtbare Daten. Basierend auf den in den
Bewertungstechniken verwendeten Inputfaktoren werden die beizulegenden Zeitwerte in unterschiedliche
Stufen in der Fair-Value-Hierarchie eingeordnet:
• Stufe 1: Notierte Preise (unbereinigt) auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten
• Stufe 2: Bewertungsparameter, bei denen es sich nicht um die in Stufe 1 berücksichtigten notierten Preise
handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder direkt (als Preis) oder indirekt
(als Ableitung von Preisen) beobachten lassen
• Stufe 3: Bewertungsparameter für Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, die nicht auf beobachtbaren
Marktdaten beruhen.
Wenn die zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit
verwendeten Inputfaktoren in unterschiedliche Stufen der Fair-Value-Hierarchie eingeordnet werden können,
wird die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert in ihrer Gesamtheit der Stufe der Fair-Value-Hierarchie
zugeordnet, die dem niedrigsten Inputfaktor entspricht, der für die Bewertung insgesamt wesentlich ist.
Der Konzern erfasst Umgruppierungen zwischen verschiedenen Stufen der Fair-Value-Hierarchie zum Ende der
Berichtsperiode, in der die Änderung eingetreten ist.
Weitere Informationen zu den Annahmen bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte sind in den
nachstehenden Anhangangaben enthalten:
• Anhangangabe 6 Veränderungen des Konsolidierungskreises / Erwerb und Verkauf von Vermögenswerten
• Anhangangabe 7 Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und
• Anhangangabe 30 Finanzinstrumente.





5. VERZEICHNIS DER TOCHTERUNTERNEHMEN UND ASSOZIIERTE UNTERNEHMEN
Zu den Rechnungslegungsmethoden siehe Anhangangabe 7.
Nachstehend sind sämtliche Tochterunternehmen der Ringmetall SE aufgeführt.
In den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 sind alle Unternehmen einbezogen, bei denen die Ringmetall
SE die unmittelbare oder mittelbare Beherrschung über die Finanz- und Geschäftspolitik ausüben kann.
Beherrschung liegt dann vor, wenn die Ringmetall SE schwankenden Renditen aus ihrem Engagement in dem
Beteiligungsunternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen
mittels ihrer Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen. Tochterunternehmen
werden von dem Zeitpunkt an im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen, an dem die
Beherrschung auf den Konzern übergegangen ist. Sie werden zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, an dem die
Beherrschung endet.



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Die nachfolgenden Beteiligungen an Tochterunternehmen werden von der Ringmetall SE (unmittelbar /
mittelbar) gehalten und im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024
einbezogen:
Anteil am
GESELLSCHAFT Ort Land Kapital (%)
August Berger Metallwarenfabrik GmbH Berg Deutschland 100,00
Berger Closing Rings (Changshu) Co., Ltd. Changshu China 100,00
Berger Group Europe Iberica, S.L. Reus Spanien 100,00
Berger Group US Inc. (vormals Berger US Inc.) Birmingham USA 100,00
Berger Italia S.r.l. Valmadrera Italien 100,00
Berger US Inc. (vormals Self Industries Inc.) Birmingham USA 100,00
Cemsan Metal Parts Manufacturing Industry Trade Ltd.
Company Gebze-Kocaeli Türkei 100,00
FIB Beer Systems GmbH Bochum Deutschland 100,00
FIB Beer Systems B.V. Heerenveen Niederlande 100,00
Industrial Packaging Liner GmbH (vormals Fidum
Verwaltungs GmbH) München Deutschland 100,00
Latza GmbH Attendorn Deutschland 100,00
Liner Factory GmbH (vormals SVD-Verpackungen GmbH) Ahaus Deutschland 100,00
Liner Factory Verwaltungs GmbH Ahaus Deutschland 100,00
Nittel France SARL Merignac Frankreich 100,00
Nittel Halle GmbH Halle (Saale) Deutschland 100,00
Peak Packaging Poland Sp. z o.o. Bartoszyce Polen 100,00
Protective Lining, Inc. New York USA 100,00
Rhein-Plast GmbH Bad Dürkheim Deutschland 100,00
Ringmetall Service GmbH (vormals Fieder Verwaltungs
GmbH) München Deutschland 100,00
Tesseraux Spezialverpackungen GmbH Bürstadt Deutschland 100,00
Berger Hong Kong Limited Hong Kong China 80,00
Nittel B.V. Moerdijk Niederlande 80,00
S.G.T. S.r.l. Albavilla Italien 80,00
Berger Closures Limited Peterlee Großbritannien 75,57
Mit Vereinbarung vom 20. September 2024 haben sämtliche Gesellschafter der Liner Factory GmbH & Co. KG mit
Sitz in Ahaus einvernehmlich beschlossen, dass die Liner Factory Verwaltungs GmbH mit Sitz in Ahaus mit
Wirkung zum Ablauf des 30. September 2024 („Austrittsdatum") als Komplementärin aus der Gesellschaft
austritt. Infolge des Ausscheidens der alleinigen Komplementärin, Liner Factory Verwaltungs GmbH, geht mit
Ablauf des Austrittsdatums das Vermögen der Gesellschaft als Ganzes mit allen Rechten und Pflichten im Wege



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der Gesamtrechtsnachfolge kraft Gesetzes auf die einzig verbleibende Gesellschafterin, die SVD-Verpackungen
GmbH mit Sitz in Ahaus, über und die Gesellschaft erlischt ohne Liquidation (Anwachsung i.S.v. §§ 712, 712 a
BGB). Die Gesellschafterversammlung der SVD-Verpackungen GmbH hat am 10. Oktober 2024 eine Änderung
des Gesellschaftsvertrags in § 1 und mit ihr die Änderung der Firma in „Liner Factory GmbH“ beschlossen. Die
Umfirmierung wurde mit Eintragung im Handelsregister am 17. Oktober 2024 wirksam.
Sofern an einem der oben aufgeführten Tochterunternehmen nicht beherrschende Gesellschafter beteiligt sind,
verweist Ringmetall in Bezug auf den Ergebnisanteil auf die Angaben in der Konzern- Gewinn- und
Verlustrechnung. Auf die Angabe weiterer finanzieller Daten wird verzichtet, da diese für den Konzern insgesamt
von untergeordneter Bedeutung sind.


6. VERÄNDERUNGEN DES KONSOLIDIERUNGSKREISES / ERWERB UND VERKAUF VON VERMÖGENSWERTEN
Erwerb der Peak Packaging Poland Sp. z o.o.
Am 25. Oktober 2024 (Erwerbszeitpunkt) hat Ringmetall alle Anteile an der Peak Packaging Poland Sp. z o.o.
(nachfolgend: “Peak Packaging”) mit Sitz in Bartoszyce in Polen erworben. Als Spezialanbieter von Linern für die
Getränke- und Lebensmittelindustrie sowie die Kosmetik-, Pharma- und Chemieindustrie produziert das
Unternehmen im Wesentlichen Flüssigkeits-Liner und Bag-in-Box-Systeme, darunter auch Großgebinde-Liner mit
einem Fassungsvermögen von bis zu 1.400 Litern sowie Liner für IBCs (Intermediate Bulk Container). Das
Unternehmen beliefert Kunden in Asien, Europa, dem Mittleren Osten und den USA. Mit dieser Akquisition
expandiert Ringmetall im Bereich Liner ein weiteres Mal auf internationalen Märkten. Im abgelaufenen
Geschäftsjahr erwirtschaftete das Unternehmen mit durchschnittlich 54 Mitarbeitenden einen Umsatz von über
8 Mio. EUR.
Ringmetall hat zum 25. Oktober 2024 Beherrschung und damit Kontrolle über Peak Packaging erlangt. Die
Erstkonsolidierung erfolgte zum 1. November 2024. Der Erwerb dieser Gesellschaft stellt einen Erwerb im Sinne
des IFRS 3 dar. Die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden wurden mit
ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet. Bei dieser Kaufpreisallokation wurden sämtliche stillen Reserven und
Lasten aufgedeckt. Die Kaufpreisallokation umfasst im Wesentlichen die Ermittlung des beizulegenden
Zeitwertes sämtlicher erworbener Vermögenswerte und Schulden. Aus der Differenz zwischen den
identifizierbaren Vermögenswerten und den übernommenen Schulden resultiert das gesamte identifizierbare
erworbene Nettovermögen.


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Als positiver Unterschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis und dem gesamten identifizierbaren erworbenen
Nettovermögen hat sich ein Geschäfts- oder Firmenwert ergeben, siehe hierzu die folgende Tabelle:
Erwerb von Peak Packaging Sp. z o.o. Buchwert vor Zeitwert gemäß
TEUR Kaufpreisallokation Kaufpreisallokation
Immaterielle Vermögenswerte - 5.487
Sachanlagen 4.440 5.480
Vorräte 744 793
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.005 2.005
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 165 165
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1.502 1.502
Langfristige Finanzverbindlichkeiten -530 -530
Sonstige kurzfristige Rückstellungen -13 -13
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten -400 -400
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -685 -685
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten -477 -477
Gesamtes identifizierbares Nettovermögen 6.751 13.327
Positiver / negativer Unterschiedsbetrag
Kaufpreis 26.752
Gesamtes identifizierbares Nettovermögen 13.327
Positiver Unterschiedsbetrag 13.425
Netto gezahlte Flüssige Mittel 24.077
Verkäuferdarlehen 2.675
Im Rahmen des Kaufes wurden 24.077 TEUR sofort bezahlt, die restlichen 10 Prozent des Kaufpreises wurden
vom Verkäufer als festverzinsliches Darlehen ausgegeben. Dieser Betrag wird im Geschäftsjahr 2026 fällig und
mit dem Rückzahlungsbetrag in Höhe von 2.675 TEUR bewertet. Dieses Verkäuferdarlehen ist unter den
sonstigen Darlehen ausgewiesen.
Im Zusammenhang mit der Transaktion sind vorläufige Transaktionskosten in Höhe von 483 TEUR angefallen, die
aufwandswirksam erfasst wurden.
In den beiden Monaten seit dem Erwerbszeitpunkt hat die Peak Packaging Umsatzerlöse in Höhe von 1.729 TEUR
und ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von 571 TEUR erwirtschaftet, die in der Konzern-
Gesamtergebnisrechnung enthalten sind. Im gesamten Geschäftsjahr 2024 waren bei Peak Packaging
durchschnittlich 54 Mitarbeitende beschäftigt, für die beiden Monate seit Konzernzugehörigkeit sind es
dementsprechend 9 Mitarbeitende.


Graphics
Latente Steuern betreffen temporäre Differenzen zwischen den steuerlichen und IFRS-Wertansätzen der
erworbenen identifizierten Vermögenswerte und Schulden. Der verwendete Steuersatz für die Peak Packaging
beträgt 0 Prozent und liegt dem Umstand zugrunde, dass sich die Peak Packaging in einer Sonderwirtschaftszone
befindet und steuerbefreit ist.
Die Kaufpreisallokation ist in Bezug auf die immateriellen Vermögenswerte nach IFRS 3.45 vorläufig.
Erwerb der FIB Beer Systems B.V.
Am 7. November 2024 hat Ringmetall 100 Prozent der Anteile an der FIB Beer Systems B.V. mit Sitz in Heerenveen
in den Niederlanden und damit auch von deren Tochtergesellschaft FIB Beer Systems GmbH mit Sitz in Bochum
erworben. Zu diesem Zeitpunkt, dem Erwerbszeitpunkt, hat Ringmetall die Beherrschung und Kontrolle über
diese Gesellschaften übernommen, die Erstkonsolidierung erfolgte zum 1. November 2024.
FIB Beer Systems ist spezialisiert auf die Produktion, die Installation und die Wartung von Biertanksystemen. Als
weltweit agierendes Unternehmen hat die Gesellschaft über 20.000 Biertankanlagen in Cafés, Restaurants,
Brauereien und Eventlocations installiert. Die Tankgrößen reichen von 125 bis 1.000 Litern und mehr. Damit wird
das Produktportfolio der Gruppe erweitert, Ringmetall erwartet erhebliches Synergiepotenzial aus der
Transaktion. Als Hersteller von Großgebinde-Linern, die unter anderem in Biertanks zur Anwendung kommen,
weitet Ringmetall die potenzielle Kundenbasis in Bezug auf die bereits installierten Tanksysteme aus. Darüber
hinaus eröffnet der Zukauf die Möglichkeit, den Markt für Biertankanlagen in Gastronomiebetrieben aktiv
mitzugestalten und sein Wachstum voranzutreiben.
Der Erwerb dieser Gesellschaften stellt einen Erwerb im Sinne des IFRS 3 dar. Die erworbenen identifizierbaren
Vermögenswerte und übernommenen Schulden wurden mit ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet. Bei
dieser Kaufpreisallokation wurden sämtliche stillen Reserven und Lasten aufgedeckt. Die Kaufpreisallokation
umfasst im Wesentlichen die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes sämtlicher erworbener Vermögenswerte
und Schulden. Aus der Differenz zwischen den identifizierbaren Vermögenswerten und den übernommenen
Schulden resultiert das gesamte identifizierbare erworbene Nettovermögen. In diesem Fall hat sich nach
kritischer Überprüfung aller Wertansätze ein negativer Unterschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis und dem
gesamten identifizierbaren erworbenen Nettovermögen ergeben. Dies ist auf den niedrigen Kaufpreis
zurückzuführen, der wiederum aus der Sondersituation bei der Zielgesellschaft resultiert. Der negative
Unterschiedsbetrag wurde als sonstiger Ertrag in Höhe von 1.326 TEUR vollständig erfolgswirksam.


Graphics
Erwerb von FIB Beer Systems B. V. Buchwert vor Zeitwert gemäß
TEUR Kaufpreisallokation Kaufpreisallokation
Sachanlagen 1.951 1.951
Vorräte 2.969 2.227
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.449 1.449
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 245 245
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 9 9
Langfristige Finanzverbindlichkeiten -728 -728
Sonstige kurzfristige Rückstellungen -505 -505
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten -245 -245
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -1.656 -1.656
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten -81 -81
Gesamtes identifizierbares Nettovermögen 3.408 2.666
Positiver / negativer Unterschiedsbetrag
Kaufpreis 1.340
Gesamtes identifizierbares Nettovermögen 2.666
Negativer Unterschiedsbetrag -1.326
Netto gezahlte Flüssige Mittel 1.340
Im Zusammenhang mit der Transaktion sind vorläufige Transaktionskosten in Höhe von 112 TEUR angefallen, die
aufwandswirksam erfasst wurden.
Seit ihrer Konzernzugehörigkeit hat die FIB Gruppe Umsatzerlöse in Höhe von 1.885 TEUR und ein Ergebnis nach
Steuern in Höhe von 3 TEUR erwirtschaftet, die in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung enthalten sind. Im
gesamten Geschäftsjahr 2024 waren bei der FIB Gruppe durchschnittlich 34 Mitarbeitende beschäftigt, für die
beiden Monate seit Konzernzugehörigkeit sind es dementsprechend 6 Mitarbeitende.
Latente Steuern, die temporäre Differenzen zwischen den steuerlichen und IFRS-Wertansätzen der erworbenen
identifizierten Vermögenswerte und Schulden betreffen, sind nicht entstanden.
Die Kaufpreisallokation ist in Bezug auf die Bewertung der Sachanlagen nach IFRS 3.45 vorläufig.


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7. WESENTLICHE BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

7.1 Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden grundsätzlich unverändert zum Vorjahr beibehalten.
ERSTMALS IM GESCHÄFTSJAHR ANZUWENDENDE INTERNATIONAL FINANCIAL REPORTING STANDARDS (IFRS)
UND INTERPRETATIONEN (IFRIC) SOWIE ÄNDERUNGEN VON STANDARDS UND INTERPRETATIONEN
Änderung an IFRS 16, Leasingverbindlichkeit in einer Sale-and-Lease-back-Transaktion
Änderungen an IAS 1, Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig
Änderung an IAS 7 und IFRS 7, Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen
Änderungen an IFRS 16, Leasingverbindlichkeit in einer Sale-and-Lease-back-Transaktion Im September 2022
hat das IASB Änderungen an IFRS 16 veröffentlicht. Nach der Änderung hat der Verkäufer/Leasingnehmer am
Veräußerungstag eine Leasingverpflichtung aus der Lease-back-Verpflichtung nach IFRS 16 zu erfassen, auch
wenn alle Zahlungen für das Leasingverhältnis variabel sind und nicht von einem Index oder einer Rate abhängen.
Bei der Folgebewertung gilt, dass kein Gewinn oder Verlust realisiert wird, soweit dieser das zurückbehaltene
Nutzungsrecht betrifft. Die Folgebewertung des Nutzungsrechts aus der Lease-back-Verpflichtung richtet sich
nach den allgemeinen Regelungen des IFRS 16.29-35. Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder
nach dem 1. Januar 2024 beginnen, und sind rückwirkend anzuwenden.
Änderungen an IAS 1, Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig Im Oktober 2022 hat das IASB
Änderungen des IAS 1, Darstellung des Abschlusses, veröffentlicht, um die Vorschriften für die Klassifizierung von
Schulden als kurz- oder langfristig zu präzisieren. Die Änderungen stellen klar, dass Verbindlichkeiten als
langfristig zu klassifizieren sind, wenn das berichtende Unternehmen am Berichtsstichtag das Recht hat, die
Erfüllung der Verbindlichkeiten um mindestens zwölf Monate aufzuschieben. Die Beurteilung dieses Rechts
richtet sich nach den Verhältnissen am Ende der Berichtsperiode, sodass zukünftig zu erfüllende
Vertragsbedingungen nicht zu berücksichtigen sind. Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach
dem 1. Januar 2024 beginnen, und sind rückwirkend anzuwenden.
Änderungen an IAS 7 und IFRS 7, Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen Im Mai 2023 veröffentlichte das IASB
Änderungen an IAS 7 und IFRS 7, um die Merkmale von Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen klarzustellen
und zusätzliche Angaben zu solchen Vereinbarungen zu fordern. Die Angabepflichten zu den Änderungen sollen
den Abschlussadressaten dabei helfen, die Auswirkungen von Lieferantenfinanzierungs- vereinbarungen auf die
Verbindlichkeiten, Cashflows und das Liquiditätsrisiko eines Unternehmens zu verstehen.
Die ab dem 1. Januar 2024 verpflichtend anzuwendenden Standards, Klarstellungen und Interpretationen hatten
keinen beziehungsweise keinen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns oder auf das Ergebnis je Aktie.




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VERÖFFENTLICHTE, ABER NOCH NICHT VERPFLICHTEND ANZUWENDENDE INTERNATIONAL FINANCIAL
REPORTING STANDARDS (IFRS) UND INTERPRETATIONEN (IFRIC) SOWIE ÄNDERUNGEN VON STANDARDS UND
INTERPRETATIONEN
Die folgenden Standards und Änderungen an Standards wurden von der Europäischen Union bereits
übernommen, sind aber erst für Abschlüsse nach dem 31. Dezember 2024 anzuwenden.
Änderungen an IAS 21, Mangel an Umtauschbarkeit (anzuwenden ab 1. Januar 2025)
Änderung an IAS 21, Mangel an Umtauschbarkeit Die Änderung betrifft die Bestimmung des Wechselkurses bei
langfristig fehlender Umtauschbarkeit, da der IAS 21 bislang keine entsprechenden Vorschriften dazu enthielt.
Der Standard wird hierbei ergänzt um Vorgaben zur Beurteilung, ob eine Währung in eine andere Währung
umgetauscht werden kann; Ausführungen zur Bestimmung des Wechselkurses, wenn ein solcher Umtausch nicht
möglich ist, und zusätzliche dementsprechende Angabepflichten.
Die Ringmetall Gruppe erwartet aus dieser Änderung keine wesentlichen Auswirkungen auf ihren
Konzernabschluss.
Die folgenden Änderungen an Standards wurden vom IASB und dem IFRS Interpretations Commitee
verabschiedet, wurden jedoch noch nicht von der Europäischen Union übernommen. Sie sind erst für
Abschlüsse nach dem 31. Dezember 2024 anzuwenden.
Änderungen an IFRS 9 und IFRS 7, Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten (anzuwenden ab
1. Januar 2026)
Jährliche Verbesserungen der IFRS, Volume 11 (anzuwenden ab 1. Januar 2026)
Änderungen an IFRS 9 und IFRS 7, Verträge über naturabhängige Stromversorgung (anzuwenden ab
1. Januar 2026)
IFRS 18, Darstellung und Angaben im Abschluss (anzuwenden ab 1. Januar 2027)
IFRS 19, Tochterunternehmen ohne öffentliche Rechenschaftspflicht Angaben (anzuwenden ab
1. Januar 2027)



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IFRS 18, Darstellung und Angaben im Abschluss Der IASB hat am 9. April 2024 den neuen
Rechnungslegungsstandard IFRS 18 zur Darstellung des Abschlusses und zugehöriger Anhangangaben
veröffentlicht. Die wichtigsten Neuerungen beziehen sich auf:
die Struktur der Gewinn- und Verlustrechnung,
neu aufzunehmende Angaben im Abschluss für bestimmte Leistungskennzahlen, die auch außerhalb des
Abschlusses eines Unternehmens kommuniziert werden (sog. „management-defined performance
measures“ [MPMs]),
die Verwendung des operativen Ergebnisses als Ausgangspunkt zur Ermittlung des operativen Cashflows
in der Kapitalflussrechnung und
erweiterte Grundsätze zur Aggregation und Disaggregation, die für die primären Berichtsbestandteile
(„Primary Financial Statements“) und den Anhang im Allgemeinen gelten.
IFRS 18 wird künftig IAS 1 ersetzen, jedoch werden viele der bestehenden Grundsätze des IAS 1 in IFRS 18
beibehalten. IFRS 18 wird sich nicht auf den Ansatz oder die Bewertung im Abschluss auswirken, durch eine neue
GuV-Struktur aber gegebenenfalls darauf, was ein Unternehmen als operativen Gewinn oder Verlust ausweist.
Die Ringmetall Gruppe ist zur Zeit dabei, die möglichen Auswirkungen des neuen Standards IFRS 18, insbesondere
im Hinblick auf die Struktur der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Kapitalflussrechnung und die
zusätzlichen Angabepflichten für MPMs zu bewerten.
Die weiteren genannten neuen oder geänderten IFRS-Verlautbarungen haben nach gegenwärtiger Einschätzung
keine beziehungsweise keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage.
Die Ringmetall Gruppe hat keine der genannten neuen oder geänderten Vorschriften freiwillig vorzeitig
angewendet. Die Anwendung der neuen oder geänderten Standards und Interpretationen erfolgt bei
unterjährigen Erstanwendungszeitpunkten grundsätzlich zum 1. Januar des folgenden Geschäftsjahres. Die
Gewinn- und Verlustrechnung des Vorjahres und die Eröffnungsbilanz dieser Vergleichsperiode werden in dem
Fall so angepasst, als wären die neuen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden schon immer angewendet
worden. Voraussetzung ist die Verabschiedung dieser Regelungen durch die EU.


7.2 Konsolidierungsgrundsätze
Einbeziehung von Tochterunternehmen
In den Konzernabschluss werden neben der Ringmetall SE alle wesentlichen Tochterunternehmen, über die die
Ringmetall SE Beherrschung ausüben kann, im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen. Beherrschung liegt vor,
wenn die Gesellschaft:
• Verfügungsmacht über das Beteiligungsunternehmen ausüben kann,
• schwankenden Renditen aus ihrer Beteiligung ausgesetzt ist und
• die Renditen aufgrund ihrer Verfügungsmacht der Höhe nach beeinflussen kann.
Die Ergebnisse der im Laufe eines Geschäftsjahres erworbenen Tochterunternehmen werden entsprechend vom
tatsächlichen Erwerbszeitpunkt an in der Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung und dem sonstigen
Konzernergebnis erfasst. Sofern erforderlich, werden die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen angepasst,




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um die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden an die im Konzern zur Anwendung kommenden Methoden
anzugleichen.
Alle konzerninternen Vermögenswerte, Schulden, Eigenkapital, Erträge, Aufwendungen und Cashflow im
Zusammenhang mit Geschäftsvorfällen zwischen Konzernunternehmen werden im Rahmen der Konsolidierung
vollständig eliminiert.
Nicht beherrschende Anteile am Ergebnis und am Eigenkapital von Tochterunternehmen werden in der Konzern-
Bilanz, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung sowie in der Konzern-
Eigenkapitalveränderungsrechnung jeweils gesondert ausgewiesen.

Veränderung der Beteiligungsquote des Konzerns an bestehenden Tochterunternehmen
Änderungen der Beteiligungsquoten der Ringmetall SE an Tochterunternehmen, die nicht zu einem Verlust der
Beherrschung über dieses Tochterunternehmen führen, werden jeweils als Eigenkapitaltransaktion bilanziert.
Die nicht beherrschenden Anteile werden an die veränderte Anteilsquote der Gesellschafter angepasst. Eine
Differenz zwischen dem Betrag dieser Anpassung und dem beizulegenden Zeitwert ist mit dem auf die
Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallenden Eigenkapital zu verrechnen.



Erwerb von Geschäftsbetrieben (Business Combinations)
Der Erwerb von Geschäftsbetrieben wird nach der Erwerbsmethode bilanziert. Die bei einem
Unternehmenszusammenschluss übertragene Gegenleistung wird zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser
bestimmt sich aus der Summe der zum Erwerbszeitpunkt gültigen beizulegenden Zeitwerte der übertragenen
Vermögenswerte, der von den früheren Eigentümern des erworbenen Unternehmens übernommenen Schulden
und der vom Konzern emittierten Eigenkapitalinstrumente im Austausch gegen die Erlangung der Beherrschung
über das erworbene Unternehmen. Erwerbsbezogene Kosten werden als Aufwand erfasst.
Die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden werden grundsätzlich mit
ihren beizulegenden Zeitwerten angesetzt.
Soweit die Summe aus der übertragenen Gegenleistung, dem Betrag aller nicht beherrschenden Anteile an dem
erworbenen Unternehmen und dem beizulegenden Zeitwert des zuvor vom Erwerber gehaltenen
Eigenkapitalanteils an dem erworbenen Unternehmen das zum Erwerbszeitpunkt neubewertete Nettovermögen
des Akquisitionsobjekts übersteigt, ist ein Geschäfts- oder Firmenwert anzusetzen. Ein sich im umgekehrten Fall
ergebender negativer Unterschiedsbetrag ist unmittelbar als Ertrag erfolgswirksam zu erfassen.
Anteile nicht beherrschender Gesellschafter, die gegenwärtig Eigentumsrechte vermitteln und dem Inhaber im
Falle der Liquidation das Recht gewähren, einen proportionalen Anteil am Nettovermögen des Unternehmens
zu erhalten, werden bei Zugang mit dem entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens bewertet.

Ist die erstmalige Bilanzierung eines Unternehmenszusammenschlusses am Ende eines Geschäftsjahres noch
nicht abgeschlossen, gibt Ringmetall für die noch nicht abschließend ermittelten Posten vorläufige Beträge an.
Sofern innerhalb des Bewertungszeitraums neue Informationen bekannt werden, die die Verhältnisse zum
Erwerbszeitpunkt erhellen, werden die vorläufig angesetzten Beträge korrigiert bzw. es werden zusätzliche
Vermögenswerte oder Schulden angesetzt, falls erforderlich.





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Nach der Equity-Methode bewertete Beteiligungen
Ein assoziiertes Unternehmen im Sinne von IAS 28 ist ein Unternehmen, auf das Ringmetall einen maßgeblichen
Einfluss hat und das weder ein Tochterunternehmen noch ein Gemeinschaftsunternehmen ist. Maßgeblicher
Einfluss ist die Möglichkeit, an den finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen des Unternehmens
mitzuwirken. Dabei liegt weder Beherrschung noch gemeinschaftliche Führung der Entscheidungsprozesse vor.
Das Ergebnis, die Vermögenswerte und Schulden des assoziierten Unternehmens sind unter Verwendung der
Equity-Methode einzubeziehen. Demnach sind Anteile an assoziierten Unternehmen bei der erstmaligen
Erfassung mit ihren Anschaffungskosten in die Konzernbilanz aufzunehmen, die um Veränderungen des Anteils
des Konzerns am Gewinn oder Verlust und am sonstigen Ergebnis des assoziierten Unternehmens nach dem
Erwerbszeitpunkt angepasst werden. Jeglicher Überschuss der Anschaffungskosten des Anteilserwerbs über den
erworbenen Anteil an den beizulegenden Zeitwerten der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und
Eventualschulden wird als Geschäfts- oder Firmenwert erfasst. Der mit dem assoziierten Unternehmen
verbundene Geschäfts- oder Firmenwert wird entsprechend seiner wirtschaftlichen Zugehörigkeit zugeordnet,
in der Regel ist er im Buchwert des Anteils enthalten. Dieser wird weder planmäßig abgeschrieben noch einem
gesonderten Wertminderungstest unterzogen. Nach Anwendung der Equity-Methode ist an jedem
Abschlussstichtag zu ermitteln, ob es erforderlich ist, einen Wertminderungsaufwand für die Anteile an den
assoziierten Unternehmen zu erfassen. Der bilanzierte Anteil des Anteilseigners an den Gewinnen oder Verlusten
nach dem Anteilserwerb wird sachgerecht angepasst, zum Beispiel für zusätzliche planmäßige Abschreibungen
von abschreibungsfähigen Vermögenswerten des assoziierten Unternehmens basierend auf dem Überschuss
ihrer beizulegenden Zeitwerte über ihre Buchwerte zum Erwerbszeitpunkt.





7.3 Fremdwährung
Die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ausländischer Tochterunternehmen, deren funktionale Währung
nicht der Euro ist, rechnet Ringmetall zum Devisenkassamittelkurs am Ende des Berichtszeitraums um.
Aufwendungen und Erträge werden hingegen mit den monatlichen Durchschnittskursen umgerechnet. Die sich
aus der Umrechnung ergebenden Unterschiedsbeträge werden im Eigenkapital ausgewiesen und erfolgswirksam
umgegliedert, wenn der Gewinn oder Verlust aus dem Verkauf einer ausländischen Tochtergesellschaft erfasst
wird. Die Posten der Konzern-Kapitalflussrechnung werden mit monatlichen Durchschnittskursen umgerechnet,
die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente hingegen zum Devisenkassamittelkurs am Ende des
Berichtszeitraums.
Umrechnungsdifferenzen aus monetären Posten werden grundsätzlich erfolgswirksam in der Periode erfasst, in
der sie auftreten.
Ein aus dem Erwerb eines ausländischen Geschäftsbetriebs entstehender Geschäfts- oder Firmenwert sowie
Anpassungen an die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden werden
gemäß IAS 21 als Vermögenswerte oder Schulden des ausländischen Geschäftsbetriebs behandelt und zum
Stichtagskurs umgerechnet. Resultierende Umrechnungsdifferenzen werden im Eigenkapital erfasst.
Die für die Umrechnung der Bilanzposten verwendeten Wechselkurse der wesentlichen Währungen im Konzern
ergeben sich aus der folgenden Tabelle:




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Stichtagskurs
1 EURO 31.12.2024 31.12.2023
China CNY 7,5833 7,8509
Großbritannien GBP 0,8292 0,8691
Polen PLN 4,2750 -
Türkei TRY 36,7372 32,6531
USA USD 1,0389 1,1050
Die Umrechnung der einzelnen Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgte mit dem jeweiligen
monatlichen Durchschnittskurs der Europäischen Zentralbank.
Sämtliche Teilbereiche agieren nahezu vollständig auf ihrem jeweiligen länderspezifischen Heimatmarkt, so dass
Geschäfte in fremder Währung von untergeordneter Bedeutung sind. Soweit Finanzierungen erforderlich sind,
erfolgen diese in der Regel in lokaler Währung.
Die Türkei ist seit April 2022 gem. Internationalem Währungsfonds (IWF) ein Hyperinflationsland. Dies wurde bei
der Währungsumrechnung berücksichtigt.



7.4 Umsatzrealisierung
Ringmetall erzielt seine Umsatzerlöse seit dem 1. Juli 2023 ausschließlich im Bereich Industrial Packaging. Bis
zum 30. Juni 2023, dem Zeitpunkt des Verkaufs der HSM GmbH & Co. KG, wurden auch im Bereich Industrial
Handling Umsätze erzielt. Der Bereich Industrial Packaging besteht aus zwei Geschäftsbereichen. Der
geschäftsbereich Verschlusssysteme beinhaltet hauptsächlich die Herstellung und den Vertrieb von Spannringen,
darüber hinaus werden Deckel, Dichtungen, Griffe, Verschlusseinheiten sowie anforderungsspezifische
Spezialkomponenten hergestellt. Des Weiteren werden auch Produkte für Rohre und Rohrverbindungen
hergestellt. Im Geschäftsbereich Liner werden verschiedene, kundenspezifisch angepasste Innenhüllen für alle
Arten von Transport- und Lagerbehältern sowie Monofolien hergestellt und vertrieben. Zum Produktportfolio
zählen neben Form-Inlinern, Rundbodensäcken und Innenhüllen für Fässer auch Schutzhauben, Fass-
Deckelscheiben, IBC-Innenhüllen und Container-Innenhüllen sowie Bag-in-Box-Systeme. Beide
Geschäftsbereiche produzieren für Kunden in der Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie. Im Bereich
Industrial Handling wurden die Umsätze mit der Produktion und Vermarktung von Fahrzeuganbauteilen für
Spezialfahrzeuge in der Logistik, der Lagerlogistik sowie der Landwirtschaft erzielt.
Alle diese Umsätze stellen Umsatzerlöse im Sinne des IFRS 15 “Erlöse aus Verträgen mit Kunden” dar. Ringmetall
liefert ausschließlich an Firmenkunden. Mit diesen Kunden werden Verträge abgeschlossen, die Grundlage für
die Lieferbeziehung darstellen.
Die Leistungsverpflichtungen werden zu dem Zeitpunkt erfüllt, an dem der Kunde die Verfügungsgewalt über die
Güter erlangt hat. Zu diesem Zeitpunkt werden die Umsatzerlöse realisiert. Der Zeitpunkt der Übertragung der
Verfügungsgewalt wird in der Regel anhand der vereinbarten Auftragsbedingungen, insbesondere der Incoterms,
bestimmt. Bei Transaktionen über Konsignationslager wird bei bestimmten Verträgen die Übertragung der
Verfügungsgewalt bereits mit Einlieferung in das Konsignationslager vollzogen, sodass die wirtschaftliche
Verfügungsmacht vor dem rechtlichen Eigentum auf den Konsignationskunden übergeht.



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Der Ausweis der den Kunden noch nicht in Rechnung gestellten Vermögenswerte („Contract Assets“ gemäß
IFRS 15 „Anhang A“) erfolgt grundsätzlich unter den „Vermögenswerten aus Kundenverträgen“, in der Bilanz als
“Vertragsvermögenswerte” bezeichnet. Erhaltene Anzahlungen, die gemäß IFRS 15 als „Contract Liabilities“ zu
klassifizieren sind, würden unter den „Verbindlichkeiten aus Kundenverträgen“ ausgewiesen. Derartige
“Vertragsverbindlichkeiten” sind im vorliegenden Konzernabschluss nicht enthalten.
Entnimmt der Kunde dem Konsignationslager Waren, so wird die Produktlieferung dem Kunden in Rechnung
gestellt und der Contract Asset zugunsten einer Forderung aus Lieferung und Leistung ausgebucht.
Die Erlöse aus dem Verkauf werden zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder zu erhaltenden
Gegenleistung bewertet, dies sind die in den Kundenverträgen vereinbarten Preise. Die Zahlungen sind in der
Regel in 30 bis 60 Tagen in Einzelfällen aufgrund länderspezifischer Gegebenheiten auch in bis zu
90 Tagenfällig und enthalten keine Finanzierungskomponenten.
7.5 Personalaufwand
Der Ausweis der Leiharbeitenden erfolgt im Personalaufwand. Dies entspricht den wirtschaftlichen
Gegebenheiten im Konzern.
7.6 Finanzerträge und Finanzierungsaufwendungen
Zinserträge werden erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen dem Konzern zufließen
wird und die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt werden kann. Zinserträge resultieren darüber hinaus aus der
Aufzinsung des jeweiligen Buchwertes mit dem entsprechenden Effektivzinssatz. Der Effektivzinssatz ist
derjenige Zinssatz, mit dem die erwarteten zukünftigen Einzahlungen über die Laufzeit des finanziellen
Vermögenswertes auf den Nettobuchwert dieses Vermögenswertes bei erstmaliger Erfassung abgezinst werden.
Dividendenerträge aus Geschäftsanteilen oder Beteiligungen werden erfasst, wenn der Rechtsanspruch der
Gesellschaft auf Zahlung entstanden ist.
Finanzierungsaufwendungen werden erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie anfallen.
7.7 Ertragsteuern
Der Ertragsteueraufwand stellt die Summe des laufenden Steueraufwands und der latenten Steuern dar.
Laufende und latente Steuern werden grundsätzlich in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Wenn
laufende und / oder latente Steuern aus der erstmaligen Bilanzierung eines Unternehmenszusammenschlusses
resultieren, werden die Steuereffekte bei der Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses einbezogen.
A. Laufende Steuern
Der laufende Steueraufwand wird auf Basis des zu versteuernden Einkommens für das jeweilige Geschäftsjahr
ermittelt. Das zu versteuernde Einkommen unterscheidet sich vom Jahresüberschuss aus der Konzern-Gewinn-
und Verlustrechnung hinsichtlich derjenigen Aufwendungen und Erträge, die in späteren Jahren oder niemals
steuerbar bzw. steuerlich abzugsfähig werden. Die Verbindlichkeiten des Konzerns für die laufenden Steuern
werden auf Grundlage der geltenden bzw. in Kürze geltenden Steuersätze berechnet.

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B. Latente Steuern
Latente Steuern werden für die Unterschiede zwischen den Buchwerten der Vermögenswerte und Schulden im
Konzernabschluss und den entsprechenden steuerlichen Wertansätzen im Rahmen der Berechnung des zu
versteuernden Einkommens erfasst. Latente Steuerschulden werden im Allgemeinen für alle zu versteuernden
temporären Differenzen bilanziert; latente Steueransprüche werden insoweit erfasst, wie es wahrscheinlich ist,
dass steuerbare Gewinne zur Verfügung stehen, für welche die abzugsfähigen temporären Differenzen genutzt
werden können. Solche latenten Steueransprüche und latenten Steuerschulden werden nicht angesetzt, wenn
sich die temporären Differenzen aus einem Geschäfts- oder Firmenwert oder aus der erstmaligen Erfassung
(außer bei Unternehmenszusammenschlüssen) von anderen Vermögenswerten und Schulden ergeben, welche
aus Vorfällen resultieren, die weder das zu versteuernde Einkommen noch den Jahresüberschuss berühren.
Latente Steuern auf Verlustvorträge werden gebildet, sofern es auf Basis einer Planung der zukünftigen
steuerlichen Ergebnisse wahrscheinlich ist, dass die Verluste innerhalb der kommenden fünf Jahre steuerlich
genutzt werden können.
Für zu versteuernde temporäre Differenzen, die aus Anteilen an Tochterunternehmen entstehen, werden latente
Steuerschulden gebildet, es sei denn, dass der Konzern die Umkehrung der temporären Differenzen steuern kann
und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporäre Differenz in absehbarer Zeit nicht umkehren wird.
Latente Steueransprüche, die sich aus temporären Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an
Tochterunternehmen ergeben, werden nur in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass ausreichend
steuerbares Einkommen zur Verfügung steht, mit dem die Ansprüche aus den temporären Differenzen genutzt
werden können. Zudem muss davon ausgegangen werden können, dass sich diese temporären Differenzen in
absehbarer Zukunft umkehren werden.
Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird jedes Jahr am Abschlussstichtag geprüft und im Wert
gemindert, falls es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass genügend zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung
stehen wird, um den Anspruch vollständig oder teilweise zu realisieren.
Latente Steuerschulden und Steueransprüche werden auf Basis der erwarteten Steuersätze und der
Steuergesetze ermittelt, die im Zeitpunkt der Erfüllung der Schuld oder der Realisierung des Vermögenswertes
voraussichtlich Geltung haben werden. Die Bewertung von latenten Steueransprüchen und Steuerschulden
spiegelt die steuerlichen Konsequenzen wider, die sich aus der Art und Weise ergeben, wie der Konzern zum
Abschlussstichtag erwartet, die Schuld zu erfüllen bzw. den Vermögenswert zu realisieren.
Zur Ermittlung der aktiven latenten Steuern sind Annahmen bezüglich des künftigen zu versteuernden
Einkommens und des Zeitpunkts der Realisierung der aktiven latenten Steuern zu treffen. Hierzu werden die
geplanten operativen Geschäftsergebnisse und die Ergebniswirkungen aus der Umkehr von zu versteuernden
temporären Differenzen berücksichtigt. Da die zukünftige Geschäftsentwicklung jedoch unsicher ist und teilweise
von Ringmetall nicht beeinflusst werden kann, ist die Bewertung der latenten Steuern mit Unsicherheiten
verbunden.
7.8 Ergebnis je Aktie
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ermittelt sich aus der Division des den Gesellschaftern des
Mutterunternehmens zustehenden Konzernjahresergebnisses durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der
während des Geschäftsjahres in Umlauf befindlichen Aktien. Das verwässerte Ergebnis je Aktie wird unter der

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Annahme berechnet, dass alle potenziell verwässernden Finanzinstrumente und aktienbasierten
Vergütungspläne umgewandelt beziehungsweise ausgeübt werden.
7.9 Immaterielle Vermögenswerte
A. Erworbene immaterielle Vermögenswerte
Erworbene immaterielle Vermögenswerte mit einer bestimmbaren Nutzungsdauer werden zu
Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen bewertet. Die
Abschreibungen erfolgen linear über die erwartete Nutzungsdauer und werden aufwandswirksam erfasst. Die
Schätzung der erwarteten Nutzungsdauer sowie die Abschreibungsmethode wird an jedem Abschlussstichtag
überprüft und gegebenenfalls mit Wirkung für die Zukunft angepasst.
Die Nutzungsdauern für Software, die der Berechnung der Abschreibungen zugrunde liegen, betragen zwischen
drei und fünf Jahren.
B. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene immaterielle Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden,
werden gesondert vom Geschäfts- oder Firmenwert erfasst und im Erwerbszeitpunkt mit ihrem beizulegenden
Zeitwert bewertet.
In den Folgeperioden werden immaterielle Vermögenswerte, die im Rahmen eines
Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden, mit ihren beizulegenden Zeitwerten abzüglich
kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen bewertet.
C. Geschäfts- oder Firmenwert
Im Rahmen der erstmaligen Anwendung von IFRS wurden die in Vorjahren nach den Grundsätzen des HGB
ermittelten Geschäfts- oder Firmenwerte entsprechend der Vereinfachungsregelungen zum 1. Januar 2016
beibehalten.
Den aus einem Unternehmenszusammenschluss resultierenden Geschäfts- oder Firmenwert setzt Ringmetall im
Zugangszeitpunkt in Höhe des Unterschiedsbetrages zwischen dem neubewerteten Nettovermögen des
erworbenen Geschäftsbetriebs einerseits und der Summe aus hingegebenen Gegenleistungen zu beizulegenden
Zeitwerten, etwaigen vor dem Unternehmenszusammenschluss am Geschäftsbetrieb gehaltenen Anteilen und
dem Wert der nicht beherrschenden Gesellschafter an.
Der Geschäfts- oder Firmenwert unterliegt keiner planmäßigen Abschreibung. Es werden regelmäßig
Wertminderungsprüfungen zur Ermittlung möglicher Abwertungserfordernisse durchgeführt. Für Zwecke der
Wertminderungsprüfung wird der Geschäfts- oder Firmenwert bei Erwerb auf jene zahlungsmittel-
generierenden Einheiten (oder Gruppen) des Konzerns aufgeteilt, von denen erwartet wird, dass sie einen
Nutzen aus Synergien des Zusammenschlusses ziehen können.
Die betrachteten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sind im Wesentlichen identisch mit den rechtlichen
Einheiten der jeweiligen Teilbereiche.

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Zahlungsmittelgenerierende Einheiten, denen ein Teil des Geschäfts- oder Firmenwertes zugeteilt wurde, sind
wenigstens jährlich auf Wertminderungen zu prüfen. Liegen Hinweise für die Wertminderung einer Einheit vor,
kann es erforderlich sein, häufiger Wertminderungstests durchzuführen. Wenn der erzielbare Betrag einer
zahlungsmittelgenerierenden Einheit kleiner ist als der Buchwert der Einheit, ist der Wertminderungsaufwand
zunächst dem Buchwert des der Einheit zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwertes und dann anteilig den
anderen Vermögenswerten auf Basis des relativen Verhältnisses ihrer Buchwerte zuzuordnen. Der erzielbare
Betrag ist der höhere Wert aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten.
Jeglicher Wertminderungsaufwand des Geschäfts- oder Firmenwertes wird direkt in der Gewinn- und
Verlustrechnung innerhalb der Abschreibungen erfasst. Ein für den Geschäfts- oder Firmenwert erfasster
Wertminderungsaufwand darf in künftigen Perioden nicht aufgeholt werden.
Bei der Veräußerung einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird der abgehende anteilige Buchwert des
Geschäfts- oder Firmenwertes bei der Ermittlung des Abgangserfolgs berücksichtigt.
7.10 Sachanlagen
A. Grundstücke und Gebäude
Grundstücke und Gebäude, die zur Herstellung oder Lieferung von Gütern bzw. zur Erbringung von
Dienstleistungen oder für Verwaltungszwecke gehalten werden, werden zu Anschaffungs- oder
Herstellungskosten abzüglich kumulierter linearer Abschreibungen und Wertminderungen bewertet.
Abschreibungen auf Gebäude werden erfolgswirksam erfasst. Für Gebäude und dazugehörige Mietereinbauten
werden 5-50 Jahre als Nutzungsdauer zugrunde gelegt. Grundstücke werden nicht abgeschrieben.
B. Sonstige Sachanlagen
Technische Anlagen und Maschinen, Büro- und Geschäftsausstattung sowie andere Anlagen werden zu
Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und erfasster Wertminderungen
ausgewiesen.
Die Abschreibung erfolgt derart, dass die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Vermögenswerten über
deren Nutzungsdauer linear abgeschrieben werden. Die erwarteten Nutzungsdauern, Restwerte und
Abschreibungsmethoden werden an jedem Abschlussstichtag überprüft. Sämtliche notwendigen
Schätzungsänderungen werden durch Anpassung des Abschreibungsplans für die Zukunft berücksichtigt.
Die folgenden Nutzungsdauern wurden für die Ermittlung der Abschreibungen der Sachanlagen zugrunde gelegt:
• Technische Anlagen und Maschinen: 3
20 Jahre
• Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung: 3
15 Jahre
C. Nutzungsrechte
Unter den Sachanlagen sind Vermögenswerte ausgewiesen, die Ringmetall im Rahmen von Leasingverhältnissen
hält und entsprechend IFRS 16 als Nutzungsrechte bilanziert. Siehe hierzu die weiteren Ausführungen unter
Anhangangabe 7.20.

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Für die Ermittlung der Abschreibungen der Nutzungsrechte wurden die folgenden Nutzungsdauern zugrunde
gelegt:
• Nutzungsrechte: 3
99 Jahre
Die oben dargestellten Abschreibungsregeln finden auch auf die unter den Nutzungsrechten ausgewiesenen
Vermögenswerte Anwendung. Besteht jedoch keine hinreichende Sicherheit, dass das Eigentum am Ende des
Leasingverhältnisses auf den Leasingnehmer übergeht, werden die Vermögenswerte über die kürzere Dauer aus
Laufzeit des Leasingverhältnisses und erwarteter Nutzungsdauer abgeschrieben.
7.11 Wertminderung von immateriellen Vermögenswerten (mit Ausnahme von Geschäfts- oder
Firmenwerten) und Sachanlagen
Zu jedem Abschlussstichtag überprüft der Konzern die Buchwerte der Sachanlagen und immateriellen
Vermögenswerte, um festzustellen, ob es Anhaltspunkte für eine eingetretene Wertminderung dieser
Vermögenswerte gibt. Sind solche Anhaltspunkte erkennbar, wird der erzielbare Betrag des entsprechenden
Vermögenswertes geschätzt, um den Umfang eines eventuellen Wertminderungsaufwands festzustellen. Kann
der erzielbare Betrag für den einzelnen Vermögenswert nicht geschätzt werden, erfolgt die Schätzung des
erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, zu welcher der Vermögenswert gehört.
Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem
Nutzungswert. Bei der Ermittlung des Nutzungswertes werden die geschätzten künftigen Zahlungsströme mit
einem Vorsteuerzinssatz abgezinst.
Wenn der geschätzte erzielbare Betrag eines Vermögenswertes oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit
den Buchwert unterschreitet, wird der Buchwert des Vermögenswertes oder der zahlungsmittelgenerierenden
Einheit auf den erzielbaren Betrag vermindert. Der Wertminderungsaufwand wird sofort erfolgswirksam erfasst.
Sollte sich der Wertminderungsaufwand in der Folge umkehren und eine Wertaufholung nach dem jeweiligen
IFRS Standard erlaubt sein, wird der Buchwert des Vermögenswertes oder der zahlungsmittelgenerierenden
Einheit auf die jüngste Schätzung des erzielbaren Betrages erhöht. Die Erhöhung des Buchwertes ist dabei auf
den Wert beschränkt, der sich ergeben hätte, wenn für den Vermögenswert oder die
zahlungsmittelgenerierende Einheit in den Vorjahren kein Wertminderungsaufwand erfasst worden wäre und
die reguläre Abschreibung fortgeführt wäre. Eine Wertaufholung wird unmittelbar erfolgswirksam erfasst.
7.12 Forschungs- und Entwicklungskosten
Die Zugangsbewertung erfolgt bei selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten mit den Herstellungskosten.
Forschungskosten gehören nicht zu den Herstellungskosten und werden in der Periode, in der sie anfallen, als
Aufwand erfasst.
Aktivierte Eigenleistungen unterliegen einer begrenzten Nutzungsdauer und werden über ihre voraussichtliche
Nutzungsdauer (in der Regel innerhalb von 3 bis 10 Jahren) abgeschrieben.
Im Geschäftsjahr sind für Forschung und Entwicklung nur unwesentliche Aufwendungen in der Konzern-Gewinn-
und Verlustrechnung erfasst worden. Diese Aufwendungen sind im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung
der Produktion entstanden.

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7.13 Vorräte
Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und
Nettoveräußerungswert bewertet. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Vorräten werden anhand der
Durchschnittskostenmethode ermittelt. Die Herstellungskosten umfassen direkt zurechenbare Einzel- und
Gemeinkosten.
Der Nettoveräußerungswert stellt den geschätzten Verkaufspreis der Vorräte abzüglich aller geschätzten
Aufwendungen dar, die für die Fertigstellung und die Veräußerung noch notwendig sind.
7.14 Finanzinstrumente
Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden werden in der Konzernbilanz angesetzt, wenn Ringmetall
Vertragspartei des Finanzinstruments wird.
Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten
IFRS 9 sieht die Klassifizierung von finanziellen Vermögenswerten (nur Fremdkapitalinstrumente) sowohl anhand
des Geschäftsmodells, das für die betroffenen finanziellen Vermögenswerte verwendet wird, als auch anhand
der vertraglichen Zahlungsstromeigenschaften des individuellen finanziellen Vermögenswertes (Solely Payments
of Principal and Interest (SPPI) Kriterium) vor. Eine Reihenfolge für diese Prüfung ist nicht vorgegeben.
Geschäftsmodelle
Nach IFRS 9 sind folgende drei Geschäftsmodelle möglich:
• Halteabsicht („Hold to Collect“) finanzielle Vermögenswerte, die mit dem Ziel gehalten werden, die
vertraglichen Zahlungsströme zu vereinnahmen,
• Halte- und Verkaufsabsicht („Hold to Collect and Sell“) finanzielle Vermögenswerte, die mit dem Ziel gehalten
werden, sowohl die vertraglichen Zahlungsströme zu vereinnahmen als auch verkauft zu werden,
• Sonstige („Other“) finanzielle Vermögenswerte, die mit Handelsabsicht gehalten werden oder die die
Kriterien der anderen beiden Kategorien nicht erfüllen.
Die Beurteilung des Geschäftsmodells erfordert eine Prüfung auf der Grundlage von Fakten und Umständen zum
Zeitpunkt dieser Beurteilung. Das Grundmodell bei Ringmetall ist die „Halteabsicht". Trotz Zuordnung zu diesem
Geschäftsmodell sind ungeplante Verkäufe im normalen Geschäftsverlauf möglich.
Grundsätzlich kann die Gesellschaft beim erstmaligen Ansatz eines finanziellen Vermögenswertes die folgenden
unwiderruflichen Optionen ausüben:
• die Gesellschaft kann unwiderruflich beschließen, Änderungen des beizulegenden Zeitwertes einer
Finanzinvestition in Eigenkapitalinstrumente, die weder zu Handelszwecken gehalten werden noch eine bedingte
Gegenleistung darstellen, die von einem Erwerber in einem Unternehmenszusammenschluss gemäß IFRS 3
angesetzt wird, im sonstigen Ergebnis zu erfassen; und
• die Gesellschaft kann unwiderruflich beschließen, einen finanziellen Vermögenswert, der unter Anwendung
der oben genannten Kriterien entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert bewertet worden wäre, als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet zu
designieren, sofern dadurch Inkongruenzen bei der Bewertung oder beim Ansatz beseitigt oder signifikant
verringert werden.

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Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC)
Ein finanzieller Vermögenswert, der ein Fremdkapitalinstrument ist, wird als „zu fortgeführten
Anschaffungskosten“ (Amortized Cost AC) klassifiziert und dementsprechend in der Folge bewertet, wenn der
finanzielle Vermögenswert in einem „Halteabsicht“-Geschäftsmodell gehalten wird und die vertraglichen
Zahlungsströme das SPPI-Kriterium erfüllen. Zudem darf eine mögliche Fair-Value-Option nicht angewandt
worden sein, die allerdings nur möglich ist, wenn dadurch Bewertungs- und Ansatzinkonsistenzen vermieden
werden können und bei Ringmetall keine Anwendung findet.
Ringmetall bilanziert daher finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten beim erstmaligen
Ansatz mit deren Anschaffungskosten. In der Folgebewertung erfolgt der Ansatz unter Anwendung des Expected-
Credit-Loss Modells (ECL-Modell).
Finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert mit erfolgsneutralen Wertänderungen (FVOCIr)
Ein finanzieller Vermögenswert, der ein Fremdkapitalinstrument ist, wird als FVOCIr („Fair Value through Other
Comprehensive Income with recycling”) klassifiziert und bewertet, wenn der finanzielle Vermögenswert in einem
„Halte- und Verkaufsabsicht“- Geschäftsmodell gehalten wird und die vertraglichen Zahlungsströme das SPPI-
Kriterium erfüllen. Zudem darf eine mögliche erfolgswirksame Fair-Value-Option nicht angewandt worden sein,
die allerdings nur möglich ist, wenn dadurch Bewertungs- und Ansatzinkonsistenzen vermieden werden können
und bei Ringmetall keine Anwendung findet.
Ringmetall bewertet daher diese finanziellen Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert, wobei alle
Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts im „Sonstigen Ergebnis“ erfasst werden. Die Zinskomponenten
(unter Anwendung der Effektivzinsmethode) sowie Währungsumrechnungseffekte werden ergebniswirksam
erfasst.
Die unrealisierten Gewinne und Verluste werden erst bei Abgang des finanziellen Vermögenswertes in die
Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.
Finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderung in der Gewinn- und
Verlustrechnung (FVPL)
Jeder finanzielle Vermögenswert (Fremdkapitalinstrument), der zu Handelszwecken gehalten wird oder nicht in
die Geschäftsmodelle „Halteabsicht“ oder „Halte- und Verkaufsabsicht“ fällt, wird, ebenso wie Derivate und
Eigenkapitalinstrumente, dem Geschäftsmodell „Sonstige“ zugeordnet und ergebniswirksam zum beizulegenden
Zeitwert („Fair Value through Profit and Loss FVPL“) bewertet. Die Option der Erfassung im sonstigen Ergebnis
nimmt Ringmetall nicht in Anspruch.
Zusätzlich muss jeder finanzielle Vermögenswert (Fremdkapitalinstrumente), auch wenn er dem
Geschäftsmodell „Halteabsicht“ oder „Halte- und Verkaufsabsicht“ entspricht, der nicht das SPPI-Kriterium
erfüllt, zum beizulegenden Zeitwert ergebniswirksam bewertet werden.
Finanzinstrumente werden hier einbezogen und zu Handelszwecken gehalten, wenn sie hauptsächlich für den
Zweck der kurzfristigen Veräußerung hinsichtlich kurzfristiger Gewinnmitnahmen bestehen.
Finanzielle Verbindlichkeiten (FLAC)
Finanzielle Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der
Effektivzinsmethode bewertet.

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Wertminderung und Risikovorsorge nach IFRS 9
Die Regelungen zur Wertminderung unter IFRS 9 werden auf AC oder FVOCIr bewertete
Fremdkapitalinstrumente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsvermögenswerte und auf
außerbilanzielle Verpflichtungen, wie Kreditzusagen und Finanzgarantien, angewandt („impairment-relevante
Finanzinstrumente“).
Dabei besteht der Ansatz der Bestimmung der Wertminderungen und der Risikovorsorge aus einem erwarteten
Kreditausfallmodell (ECL-Modell unter IFRS 9), bei dem die Risikovorsorge bei Erstansatz des impairment-
relevanten Finanzinstruments auf Basis der zu diesem Zeitpunkt herrschenden Erwartungen potenzieller
Kreditausfälle erfasst wird.
Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte gemäß IFRS 15 wird bei
Ringmetall der vereinfachte Ansatz in Anspruch genommen. Hierzu werden die notwendigen Wertminderungen
in einer Wertberichtigungstabelle anhand historischer Ausfallraten auf Fälligkeitskategorien, ergänzt um aktuelle
Informationen und Erwartungen, ermittelt. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden nach
geografischen Gebieten gruppiert, da die Zahlungsmodalitäten je nach geografischem Gebiet voneinander
abweichen.
Stufenweiser Ansatz zur Ermittlung der zu erwartenden Ausfälle
IFRS 9 gibt einen dreistufigen Ansatz für die Wertberichtigung von impairment-relevanten Finanzinstrumenten
vor, welche zum Zeitpunkt der Entstehung oder des Erwerbs als nicht bonitätsbeeinträchtigt klassifiziert wurden.
Dabei erfolgt eine zeitscheibenbasierte Berechnung des ECL unter der Verwendung der Probability-of-Default
(PD), des erwarteten Exposure-at-Default (EAD) und Loss-Given-Default (LGD) unter Berücksichtigung des
Effektivzinssatzes im Rahmen der Abzinsung.
Dieser Ansatz lässt sich wie folgt zusammenfassen:
Stufe 1: Es wird eine Wertberichtigung in Höhe der erwarteten Ausfälle innerhalb von 12 Monaten
gebildet. Dies entspricht dem Teil erwarteter Ausfälle aus Ausfallereignissen, die innerhalb von 12 Monaten nach
dem Bilanzstichtag erwartet werden, sofern keine Erhöhung des Ausfallrisikos seit dem erstmaligen Ansatz zu
verzeichnen ist.
Stufe 2: Es wird eine Wertberichtigung in Höhe der erwarteten Ausfälle innerhalb der gesamten
Restlaufzeit gebildet, wenn eine signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos seit dem erstmaligen Ansatz zu
verzeichnen ist. Dies entspricht dem Teil erwarteter Ausfälle aus Ausfallereignissen, die innerhalb der
verbleibenden Restlaufzeit nach dem Bilanzstichtag erwartet werden und führt entsprechend zu einer höheren
Risikovorsorge im Vergleich zur Stufe 1, sofern die Restlaufzeit länger als 12 Monate ist.
Stufe 3: für finanzielle Vermögenswerte, die bereits bei Erwerb oder Ausreichung eine beeinträchtigte
Bonität hatten, werden zum Abschlussstichtag nur die kumulierten Änderungen der seit dem erstmaligen Ansatz
über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste als Wertberichtigung erfasst.
Signifikanter Anstieg des Ausfallrisikos
Die Bestimmung, ob ein signifikanter Anstieg des Ausfallrisikos seit dem erstmaligen Ansatz vorliegt, legt
Ringmetall anhand von angemessenen und belastbaren zukunftsorientierten Informationen fest, die ohne
übermäßigen Aufwand verfügbar sind. Zur Bonitätsbeurteilung werden dabei insbesondere
Ausfallwahrscheinlichkeiten, die von Ratingagenturen ermittelt wurden, berücksichtigt.

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Ungeachtet der vorstehenden Angabe wird nach IFRS 9 widerlegbar ein signifikanter Anstieg vermutet, wenn ein
Schuldner mehr als 30 Tage im Rückstand ist. Ringmetall weicht hiervon ab, da auf Basis von historischen Daten
nachweisbar ist, dass auch Schuldner bis zu einem Verzug von 60 Tagen kein erhöhtes Ausfallrisiko haben.
Grundlage für die Eingruppierung in Stufe 1 oder Stufe 2 des ECL-Modells sind die Rückstände der Schuldner.
Dabei werden auch Veränderungen in den Rückständen der betreffenden Schuldner ins Kalkül gezogen.
Impairment-relevante Finanzinstrumente in Stufe 3
Ein Ausfall im Hinblick auf einen finanziellen Vermögenswert wird auf Basis der erzielbaren Zahlungsströme
ermittelt. Im Geschäftsjahr gab es keine bonitätsbeeinträchtigten finanziellen Vermögenswerte im Bestand.
Derivate
Derivate sind grundsätzlich der Kategorie „Sonstige“ zuzuordnen und werden erfolgswirksam mit ihrem
beizulegenden Zeitwert bewertet und bilanziert. Bewertungseffekte werden erfolgswirksam erfasst. Der
Bewertung liegen allgemein anerkannte Bewertungsmodelle, wie z.B. das Black-Scholes-Modell oder der Heath-
Jarrow-Morton-Modellrahmen, zugrunde.
Die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen (Hedge Accounting) kommt bei Ringmetall derzeit nicht zur
Anwendung.
7.15 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beinhalten Kassenbestände, Bankguthaben sowie Schecks,
Wechsel und unterwegs befindliche Zahlungen.
7.16 Zur Veräußerung bestimmtes langfristiges Vermögen
Einzelne, ehemals langfristige Vermögenswerte oder Gruppen von Vermögenswerten, deren Verkauf innerhalb
der nächsten zwölf Monate hochwahrscheinlich ist, sind mit dem niedrigeren Betrag aus fortgeschriebenem
Buchwert zum Umgliederungszeitpunkt beziehungsweise zum beizulegenden Zeitwert abzüglich
Veräußerungskosten aktiviert. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten wird dabei soweit
vorhanden aus zuletzt beobachteten Markttransaktionen abgeleitet.
Das entsprechende Vermögen wird nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Mögliche Folgebewertungseffekte der
zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerte, wie beispielsweise aufgrund schwankender Wechselkurse,
werden innerhalb der sonstigen Aufwendungen beziehungsweise Erträge erfasst.
7.17 Eigenkapital
Ein Eigenkapitalinstrument ist ein Vertrag, der einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines
Unternehmens nach Abzug aller Schulden begründet.
Von den Konzernunternehmen emittierte Finanzinstrumente werden entsprechend dem wirtschaftlichen Gehalt
der Vertragsvereinbarung und den Definitionen als finanzielle Verbindlichkeiten oder Eigenkapital klassifiziert.
7.18 Pensionen und pensionsähnliche Rückstellungen
Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen basiert gemäß IAS 19 auf dem sogenannten
aufwandsbezogenen Bilanzansatz. Der in der Gewinn- und Verlustrechnung anzusetzende Pensionsaufwand ist
zu Beginn eines jeden Wirtschaftsjahres auf der Grundlage der zu Beginn des Wirtschaftsjahres maßgeblichen

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Daten zu ermitteln, allerdings mit Wertstellung zum Ende des Jahres. Die in der Bilanz zum Ende des
Wirtschaftsjahres auszuweisende Pensionsrückstellung nach IAS 19 ergibt sich im Regelfall aus der
Pensionsrückstellung zum Ende des vorangegangenen Wirtschaftsjahres zuzüglich des zu Beginn des
Wirtschaftsjahres ermittelten Pensionsaufwands abzüglich der im Laufe des Wirtschaftsjahres erfolgten
Auszahlungen. Die Berechnung gemäß IAS 19 erfolgt nach den anerkannten Regeln der
Versicherungsmathematik. Den Berechnungen liegen die biometrischen Grundwerte (Wahrscheinlichkeiten für
Todes- und Invaliditätsfälle sowie Heiratswahrscheinlichkeit) der Heubeck-Richttafeln 2018 G zugrunde.
Die Bewertung der Rückstellungen für Abfertigungsverpflichtungen erfolgt nach IAS 19 unter Berücksichtigung
der Richttafeln des jeweiligen Landes, der alters- und geschlechtsspezifischen Merkmale sowie weiterer
demographischer Parameter.
7.19 Sonstige Rückstellungen
Rückstellungen werden gebildet, wenn der Konzern eine gegenwärtige Verpflichtung (rechtlicher oder faktischer
Natur) aus einem vergangenen Ereignis hat, deren Erfüllung wahrscheinlich mit dem Abfluss von Ressourcen
einhergehen wird und deren Höhe verlässlich schätzbar ist.
Der angesetzte Rückstellungsbetrag ist der beste Schätzwert, der sich am Abschlussstichtag für die hinzugebende
Leistung ergibt, um die gegenwärtige Verpflichtung zu erfüllen. Wird eine Rückstellung auf Basis der für die
Erfüllung der Verpflichtung geschätzten Zahlungsströme bewertet, sind diese Zahlungsströme abzuzinsen, sofern
der Zinseffekt wesentlich ist.
7.20 Leasingverhältnisse
Ringmetall als Leasingnehmer least bestimmte Vermögenswerte, insbesondere Immobilien, Maschinen sowie
Betriebs- und Geschäftsausstattung. Bei Vertragsbeginn beurteilt Ringmetall, ob der Vertrag ein
Leasingverhältnis im Sinne von IFRS 16 darstellt. Ein Leasingverhältnis stellt eine Vereinbarung dar, die dazu
berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen
bestimmten Zeitraum zu kontrollieren. Nach IFRS 16 sind grundsätzlich sämtliche Leasingverhältnisse in der
Konzernbilanz zu erfassen: für einen Leasingvertrag sind ein Vermögenswert in Form eines Nutzungsrechts sowie
eine Leasingverbindlichkeit für die ausstehenden Mietzahlungen anzusetzen.
Die in den Sachanlagen ausgewiesenen Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter
Abschreibungen sowie gegebenenfalls erforderlicher Wertminderungen angesetzt. Gegebenenfalls erfolgt bei
einer Neubewertung der Leasingverbindlichkeiten eine Berichtigung der Anschaffungskosten der jeweiligen
Nutzungsrechte. Die Anschaffungskosten eines Nutzungsrechts ermitteln sich als Barwert sämtlicher zukünftiger
Leasingzahlungen zuzüglich der Leasingzahlungen, die zu oder vor Beginn der Laufzeit des Leasingverhältnisses
getätigt werden, sowie falls im jeweiligen Vertrag geregelt der Vertragsabschlusskosten und der geschätzten
Kosten für die Demontage oder Wiederherstellung des Leasinggegenstandes.
Nutzungsrechte werden planmäßig linear über den kürzeren der beiden Zeiträume aus der Laufzeit des
Leasingverhältnisses und der erwarteten Nutzungsdauer des Nutzungsrechts abgeschrieben.
Wenn das Eigentum an dem Leasinggegenstand am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses auf Ringmetall
übergeht oder in den Kosten die Ausübung einer Kaufoption berücksichtigt ist, werden die Abschreibungen
anhand der erwarteten wirtschaftlichen Nutzungsdauer des Leasinggegenstands ermittelt.

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Die Nutzungsrechte werden ebenfalls auf Wertminderung überprüft.
Der erstmalige Ansatz der den Finanzverbindlichkeiten zugeordneten Leasingverbindlichkeiten bestimmt sich als
Barwert der zu leistenden Leasingzahlungen. In der Folgebewertung wird der Buchwert der
Leasingverbindlichkeit aufgezinst und um die geleisteten Leasingzahlungen vermindert.
Die Abschreibungen der Nutzungsrechte sind gemäß IFRS 16 den Abschreibungen zugeordnet. Die Aufzinsung
der Leasingverbindlichkeiten erfolgt in den Zinsaufwendungen. Gemäß IFRS 16 bestehen die folgenden
Wahlrechte: für Leasingverträge mit einer Laufzeit von bis zu zwölf Monaten (kurzfristige Leasingverhältnisse)
sowie für Leasingverträge über geringwertige Vermögenswerte (Wert von jeweils unter 5 TEUR) kann auf die
Erfassung eines Nutzungsrechts und einer Leasingverbindlichkeit verzichtet werden.
Ringmetall nimmt diese Wahlrechte in Anspruch. Die mit diesen Leasingverhältnissen verbundenen
Leasingzahlungen werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand erfasst.
Ringmetall kann als Leasinggeber auftreten und stuft diese Leasingverhältnisse als operatives Leasingverhältnis
oder als Finanzierungsleasing ein.

7.21 Zuwendungen der öffentlichen Hand
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn hinreichende
Sicherheit darüber besteht, dass die Zuwendung erlangt wird und der Konzern alle damit verbundenen
Bedingungen einhält. Unter Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zum Beispiel Ertragszuschüsse oder die
Sozialversicherungszuschüsse zum Kurzarbeitergeld erfasst. Ist Kurzarbeitergeld eine persönliche Leistung für
den Beschäftigten, sind die entsprechenden Zahlungen durchlaufende Posten. Ein weiteres Beispiel sind
unterverzinsliche öffentliche Darlehen, für die der Zinsvorteil über die Laufzeit ratierlich verteilt wird. Die
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden in den sonstigen Erträgen ausgewiesen.



8. GESCHÄFTSSEGMENTE
Der Vorstand ist die verantwortliche Unternehmensinstanz nach IFRS 8. Für Zwecke der Unternehmensleitung
war der Konzern bis zum 30. Juni 2023 in die Geschäftssegmente “Industrial Packaging und “Industrial
Handling” - basierend auf den von den Segmenten angebotenen Produkten - untergliedert.
Beide Segmente stellten bis dahin die operativen und berichtspflichtigen Segmente dar. Mit dem Verkauf der
einzigen im Segment Industrial Handling enthaltenen Gesellschaft - der HSM GmbH & Co. KG - zum 30. Juni 2023
existiert dieses Segment nicht mehr.
Nachdem es bei Ringmetall dann nur ein einziges operatives und berichtspflichtiges Segment im Sinne des IFRS 8
gab, nämlich den Geschäftsbereich Industrial Packaging, hat sich der Vorstand im dritten Quartal des
Geschäftsjahres 2024 aufgrund angestrebter weiterer Akquisitionen und dem damit verbundenen geplanten
Wachstum dazu entschlossen, das interne Reporting und die Steuerung des Geschäftsbereichs Industrial
Packaging durch das Management weiter zu unterteilen - nach den Produktbereichen Verschlusssysteme und
Liner, die nun eigene Segmente darstellen.
Der Produktbereich “Verschlusssysteme” ist auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung von
Verpackungselementen für die Fassindustrie spezialisiert. Das Produktangebot, das sich hauptsächlich auf
Industriefässer konzentriert, umfasst neben Spannringen in unterschiedlichsten Ausführungen, Deckeln und



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Dichtungen auch Griffe, Verschlusseinheiten sowie anforderungsspezifische Spezialkomponenten. Darüber
hinaus werden innovative Produkte für Rohre und Rohrverbindungen, die wiederum in Schellen und
Rohraufhängungen unterteilt werden, hergestellt. Im Produktbereich “Liner” werden verschiedene,
kundenspezifisch angepasste Innenhüllen für alle Arten von Transport- und Lagerbehältern sowie Monofolien
hergestellt und vertrieben. Zum Produktportfolio zählen neben Form-Inlinern, Rundbodensäcken und
Innenhüllen für Fässer auch Schutzhauben, Fass-Deckelscheiben, IBC-Innenhüllen und Container-Innenhüllen
sowie Bag-in-Box-Systeme. Beide Bereiche produzieren für Kunden in der Chemie-, Pharma- und
Lebensmittelindustrie.
Diese Produktbereiche stellen nun aufgrund der veränderten internen Steuerung und Berichterstattung durch
das Management eigene Segmente im Sinne des IFRS 8 dar.
Im Folgenden wird die neue Segmentierung für das Geschäftsjahr 2024 dargestellt.

Umsatz
Der Umsatz zwischen den Segmenten wird zu Marktpreisen durchgeführt. Der Umsatz mit externen Kunden, der
an den Vorstand berichtet wird, wird nach denselben Grundsätzen wie in der Gewinn- und Verlustrechnung
bemessen.
2024
Segment- Intra- und Inter- Umsatzerlöse
umsatzerlöse segmentäre von externen
TEUR Umsatzerlöse Kunden
Verschlusssysteme 131.490 10.070 121.420
Liner 56.599 3.117 53.482
Holding 2.687 2.687 0
Gesamt 190.776 15.874 174.902


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Zu den weiteren Ausführungen hinsichtlich der Umsatzerlöse verweisen wir auf Anhangangabe 9.1.
Segmentergebnis
TEUR 2024
Verschlusssysteme 21.014
Liner 6.339
Holding -3.614
EBITDA vor Konsolidierung 23.739
Konsolidierungseffekte auf EBITDA 1
EBITDA 23.740
Abschreibung Sachanlagevermögen und
immaterielle Vermögenswerte -8.151
EBIT 15.589
Finanzierungsergebnis -1.958
Ergebnis vor Ertragsteuern 13.631
Ertragsteueraufwand -2.421
Konzernjahresergebnis 11.210


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Vermögenswerte
Die Beträge der Vermögenswerte, die dem Vorstand berichtet werden, werden auf dieselbe Art bewertet wie im
Konzernabschluss. Diese Vermögenswerte werden nach Maßgabe der Geschäftstätigkeit auf die Segmente
verteilt. Die geographische Zuordnung ist hier nicht von Bedeutung für den Vorstand.
TEUR 31.12.2024
Verschlusssysteme 33.728
Liner 14.345
Holding 84.777
Segmentvermögen vor Konsolidierung 132.850
Überleitung Konzernbilanz -93.002
Nicht verteilt:
Immaterielle Vermögenswerte 10.173
Geschäfts- oder Firmenwert 49.872
Sachanlagevermögen 48.932
Latente Steueransprüche 2.581
Vorräte 23.151
Kurzfristige Steuerforderungen 379
Sonstige Vermögenswerte 2.189
Zur Veräußerung bestimmtes langfristiges Vermögen 996
Vermögenswerte gemäß Konzernbilanz 178.121
Das Segmentvermögen setzt sich aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsvermögenswerten
sowie Bankguthaben zusammen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten in voller Höhe
Vermögenswerte aus (externen) Kundenverträgen, wobei 19.458 TEUR dem Segment Verschlusssysteme und
7.901 TEUR dem Segment Liner zuzuordnen sind. Die Vertragsvermögenswerte sind in Höhe von 577 TEUR dem
Segment Verschlusssysteme und in Höhe von 153 TEUR dem Segment Liner zuzuordnen.


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Verbindlichkeiten
Die Segmentverbindlichkeiten werden auf dieselbe Art bewertet wie im Konzernabschluss. Diese
Verbindlichkeiten werden nach Maßgabe der Geschäftstätigkeit auf die Segmente verteilt.
TEUR 31.12.2024
Verschlusssysteme 49.896
Liner 55.023
Holding 47.087
Segmentverbindlichkeiten vor Konsolidierung 152.006
Überleitung Konzernbilanz -92.991
Nicht verteilt:
Finanzverbindlichkeiten aus Leasing 14.500
Finanzverbindlichkeiten sonstige Darlehen 2.675
Pensionen und pensionsähnliche Rückstellungen 831
Latente Steuerschulden 2.295
Sonstige Rückstellungen 5.209
Kurzfristige Steuerschulden 1.403
Sonstige Verbindlichkeiten 3.485
Verbindlichkeiten gemäß Konzernbilanz 89.413
Die Segmentverbindlichkeiten setzen sich aus den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie den
unter den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesenen Bankdarlehen zusammen.


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Konzernweite Informationen
Die Gesamtheit der langfristigen Vermögenswerte, die nicht latente Steuern sind, verteilt sich auf folgende
Länder:
31.12.2024
Gesamtheit der langfristigen Vermögenswerte,
TEUR Gesamt die nicht latente Steuern sind
Deutschland USA Italien Polen Rest
Immaterielle Vermögenswerte 10.173 1.913 2.161 697 5.335 67
Geschäfts- oder Firmenwerte 49.872 14.792 16.959 4.520 13.425 176
Sachanlagen 48.932 29.749 3.921 5.876 5.480 3.906
Beteiligungen und sonstige langfristige
Vermögenswerte 216 37 - 110 - 69
Summe langfristige Vermögenswerte
ohne latente Steuern 109.193 46.491 23.041 11.203 24.240 4.218
Die Umsatzerlöse aus mit konzernfremden Kunden getätigten Geschäften verteilen sich regional wie folgt:
TEUR 2024 2023
Deutschland USA Italien/UK Rest Deutschland USA Italien/UK Rest
Industrial
Packaging 47.191 50.549 22.985 54.177 47.850 50.803 19.746 54.915
davon:
Verschluss-
systeme 24.921 42.627 20.242 33.630
davon:
Liner 22.270 7.922 2.743 20.547
Industrial
Handling - - - - 8.041 - 118 111
Gesamt 47.191 50.549 22.985 54.177 55.891 50.803 19.864 55.026
Die regionale Zuordnung der Umsatzerlöse erfolgt anhand der Lieferorte.
Im Geschäftsbereich Industrial Packaging beruhen Umsatzerlöse in Höhe von 27.709 TEUR (2023: 25.168 TEUR)
bzw. in Höhe von 23.687 TEUR (2023: 22.504 TEUR) auf Geschäften mit zwei Kunden, die jeweils einen Umsatz
größer 10 Prozent des Konzernumsatzes ausmachen.


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9. UMSATZERLÖSE UND SONSTIGE ERTRÄGE
9.1 Umsatzerlöse
TEUR 2024 2023
Fassspannringe, Deckel, u.ä. 121.420 125.517
Fassinnenhüllen 53.482 47.797
Fahrzeuganbauteile, u.ä. - 8.270
Gesamt 174.902 181.584
Die Hauptaktivitäten des Konzerns sind im Bereich Industrial Packaging und bestehen einerseits in der
Herstellung und dem Vertrieb von Spannringen, dazugehörigen Verschlüssen, Deckeln, Dichtungen, Griffen sowie
Produkten für Rohre und Rohrverbindungen (Geschäftsbereich Verschlusssysteme) und andererseits in der
Herstellung und dem Vertrieb von Fassinnenhüllen und Monofolien (Geschäftsbereich Liner). Bis zum
30. Juni 2023 wurden im Bereich Industrial Handling mit der Produktion und Vermarktung von
Fahrzeuganbauteilen für Spezialfahrzeuge in der Logistik und Lagerlogistik sowie der Landwirtschaft
Umsatzerlöse erzielt.
Der Konzern hat Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden gemäß IFRS 15 in Höhe von 174.902 TEUR
(2023: 181.584 TEUR) erzielt. Sämtliche Umsatzerlöse wurden im Berichtsjahr wie auch im Vorjahr
zeitpunktbezogen realisiert und erfasst.




9.2 Sonstige Erträge
TEUR 2024 2023
Ertrag aus vorteilhaftem Kauf 1.326 -
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
und Wertberichtigung auf Forderungen 323 389
Verrechnete sonstige Sachbezüge aus KFZ-Gestellung 228 208
Andere aktivierte Eigenleistungen 143 61
Gewinn aus Abgang Sachanlagen 70 55
Erträge aus Versicherungen 59 54
Erträge durch Zuwendungen und Erstattungen 14 102
Sonstige Erträge 210 236
Gesamt 2.373 1.105

Die sonstigen Erträge sind im Geschäftsjahr 2024 um 1.268 TEUR höher als im Vorjahresvergleichszeitraum.
Hauptgrund hierfür ist der Sondereffekt aus dem vorteilhaften Kauf der FIB Beer Systems B.V., der zu einem
Ertrag in Höhe von 1.326 TEUR geführt hat. Weitere Ausführungen hierzu stehen unter 6. “Veränderungen des
Konsolidierungskreises / Erwerb und Verkauf von Vermögenswerten”.



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10. BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN
10.1 Materialaufwand
TEUR 2024 2023
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 76.659 84.641
Aufwendungen für bezogene Leistungen 4.529 5.268
Gesamt 81.188 89.909
In den Aufwendungen für bezogene Leistungen sind insbesondere Aufwendungen für Energie und
fremdbezogene Dienstleistungen enthalten. Der im Verhältnis zum Umsatz überproportionale Rückgang des
Materialaufwands ist hauptsächlich rückläufigen Rohstoffpreisen zuzuschreiben.


10.2 Personalaufwand
TEUR 2024 2023
Löhne und Gehälter 37.266 36.046
Kosten der sozialen Sicherheit und der Altersversorgung 7.503 7.722
Leiharbeitende 4.980 3.904
Gesamt 49.749 47.672
Der Ausweis der Leiharbeitenden erfolgt im Personalaufwand. Dies entspricht der wirtschaftlichen
Betrachtungsweise aus Konzernsicht.
In den sozialen Abgaben sind Aufwendungen für die Rentenversicherung in Höhe von 1.838 TEUR
(2023: 1.925 TEUR) enthalten. Die Aufwendungen für die Altersversorgung betragen 204 TEUR (2023: 247 TEUR).
Die Anzahl der durchschnittlich beschäftigten Mitarbeitenden (ohne Leiharbeitende) hat sich im Jahr 2024 im
Vergleich zum Jahr 2023 von 845 auf 849 erhöht.
Die Anzahl der durchschnittlich eingesetzten Leiharbeitenden ist im Jahr 2024 auf 109 angestiegen
(2023: 82 Leiharbeitende).





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10.3 Sonstige Aufwendungen und sonstige Steuern
TEUR 2024 2023
Aufwendungen für die Warenausgabe 6.400 5.420
Aufwendungen für Verwaltung und EDV 4.680 4.564
Aufwendungen für Maschinen und Werkzeuge 3.668 3.472
Aufwendungen für Beratungs- und sonstige externe Dienstleistungen 2.744 2.835
Aufwendungen im Zusammenhang mit Gebäuden 2.558 2.393
Übrige Aufwendungen 1.515 5.444
Sonstige Steuern 738 401
Gesamt 22.303 24.529
Im Vergleich zum Vorjahr sind die sonstigen Aufwendungen und sonstigen Steuern zusammen um 2.226 TEUR
geringer ausgewiesen.
Im Vorjahr war in den übrigen Aufwendungen der einmalige Effekt aus der Entkonsolidierung der HSM GmbH &
Co. KG zum 30. Juni 2023 in Höhe von 4.606 TEUR enthalten.
Der leichte Anstieg einzelner Positionen unter den sonstigen Aufwendungen wie etwa der Aufwendungen für die
Warenausgabe, der Aufwendungen für Maschinen und Werkzeuge sowie der Aufwendungen im Zusammenhang
mit Gebäuden ist im Wesentlichen auf die Akquisitionen in diesem Geschäftsjahr zurückzuführen.
In den übrigen Aufwendungen ist ein Verlust aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten in Höhe von
80 TEUR enthalten, siehe hierzu auch die Ausführungen unter Anhangangabe 17.
Die sonstigen Steuern sind im Geschäftsjahr 2024 um 337 TEUR höher ausgewiesen als im
Vorjahresvergleichszeitraum. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf die Stempelsteuer im Zusammenhang mit
der unter 6. “Veränderungen des Konsolidierungskreises / Erwerb und Verkauf von Vermögenswerten”.
beschriebenen Akquisition der Peak Packaging Poland Sp. z o.o. in Höhe von 273 TEUR zurückzuführen.





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11. BETEILIGUNGS- UND FINANZERGEBNIS

11.1 Finanzerträge
TEUR 2024 2023
Zinserträge 285 86
Wechselkurseffekte aus Finanzierungstätigkeit 198 -
Gesamt 483 86
Der Anstieg der Finanzerträge resultiert gleichermaßen aus im Vergleich zum Vorjahr deutlich höheren
Zinserträgen sowie aus Wechselkurseffekten im Zusammenhang mit Finanzierungen. Diese Wechselkurseffekte
haben im Geschäftsjahr 2024 nach gebotener Saldierung zu Erträgen geführt, nachdem diese Sachverhalte im
Vorjahr zu Aufwendungen geführt haben.



11.2 Finanzierungsaufwendungen
TEUR 2024 2023
Zinsen auf Kontokorrent- und Bankkredite
(nicht von nahestehenden Personen) 1.924 1.307
Wechselkurseffekte aus Finanzierungstätigkeit - 272
Zinsen auf Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen 517 188
Gesamt 2.441 1.767
Der Anstieg der Finanzierungsaufwendungen resultiert im Wesentlichen aus gestiegenen Zinsen für Bankkredite.
Dies ist im Wesentlichen die Folge der gestiegenen Bankverbindlichkeiten im Zusammenhang mit den im
Geschäftsjahr erfolgten Akquisitionen. Die Zinsen auf Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen sind im
Zusammenhang mit den Leasingverbindlichkeiten zu sehen: Der deutliche Anstieg der Leasingverbindlichkeiten
aufgrund neuer bzw. verlängerter Leasingverträge hat dementsprechend zu höheren Zinsaufwendungen geführt.




12. ERTRAGSTEUERN
Die Ringmetall SE unterliegt der inländischen Körperschaftsteuer und der Gewerbesteuer. Der für die
Geschäftsjahre 2024 und 2023 anzuwendende Körperschaftsteuersatz beträgt 15,0 Prozent. Zusätzlich wird ein
Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent erhoben. Die Gewerbeertragsteuer beträgt 2024 unverändert zum Vorjahr
17,2 Prozent des steuerpflichtigen Einkommens (hinsichtlich Betriebsstätte München).
Auch die inländischen Tochterunternehmen unterliegen, soweit es sich um Kapitalgesellschaften handelt, der
inländischen Körperschaftsteuer, dem Solidaritätszuschlag sowie der Gewerbesteuer. Inländische
Personengesellschaften, die nur der Gewerbesteuer unterliegen, waren zum 31. Dezember 2024 nicht mehr im
Konzern vertreten. Die Gewerbeertragsteuer beträgt je nach individuellem Hebesatz zwischen 13,3 Prozent und
17,4 Prozent des steuerpflichtigen Einkommens.
Bei den ausländischen Tochterunternehmen werden für die Berechnung der latenten Steuer die am
Bilanzstichtag gültigen oder bereits rechtskräftig beschlossenen Steuersätze verwendet. Je nach Land liegen die
Steuersätze zwischen 0 Prozent (Sonderwirtschaftszone) und 27,9 Prozent.


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Im Konzern sind mehrere Jahre noch nicht endgültig steuerlich veranlagt. Ringmetall ist der Auffassung,
ausreichend Vorsorge für diese offenen Veranlagungsjahre getroffen zu haben. Es ist nicht auszuschließen, dass
es zu Steuerzahlungen kommen kann, welche die im Abschluss gebildete Vorsorge übersteigen.
Aufgrund von zukünftiger Rechtsprechung oder Änderung der Auffassung der Finanzverwaltungen kann nicht
ausgeschlossen werden, dass es zu Steuerzahlungen für vergangene Jahre kommen kann.
12.1 Im Gewinn und Verlust erfasste Ertragsteuern
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:
TEUR
2024 2023
Tatsächlicher Steueraufwand/-ertrag
Laufendes Jahr -3.884 -3.717
Anpassungen für Vorjahre 90 34
-3.794 -3.683
Latenter Steuerertrag
Davon aus Entstehung bzw. Auflösung temporärer Differenzen 0 221
Davon aus Verlustvorträgen 1.373 184
1.373 405
Steueraufwand -2.421 -3.278
Die latenten Steuererträge betreffen Änderungen im Rahmen des Ansatzes der Verlustvorträge. Die Erträge und
Aufwendungen aufgrund temporärer Unterschiede bei der Erfassung und Bewertung von Aktiva und Passiva nach
den IFRS sowie aus erfolgswirksamen Konsolidierungsvorgängen haben sich im laufenden Geschäftsjahr
ausgeglichen. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen
Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden.



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12.2 Überleitung des effektiven Steuersatzes
Der Konzernsteuersatz für das Geschäftsjahr 2024 beträgt unverändert zum Vorjahr 33,0 Prozent.
Die Überleitungsrechnung vom erwarteten zum ausgewiesenen Steuerergebnis ist nachfolgend dargestellt:
TEUR 2024 % 2023 %
Gewinn vor Steuern 13.631 9.608
Steuern auf der Grundlage des inländischen
Steuersatzes des Mutterunternehmens -4.495 -33,0 -3.169 -33,0
Steuersatzunterschiede 1.302 9,5 1.140 11,9
Änderung von Steuersätzen 3 0,0 -78 -0,8
Nicht abzugsfähige Aufwendungen -271 -2,0 -1.243 -12,9
Nicht steuerbare Erträge 444 3,3 52 0,5
Verluste und temporäre Differenzen, für die keine
Steueransprüche bilanziert werden konnten 16 0,1 6 0,1
Temporäre Differenzen, für die keine Steueransprüche
bilanziert werden konnten -67 -0,5 16 0,2
Periodenfremde tatsächliche Steuern 90 0,7 34 0,4
Minderung des latenten Steueraufwandes aufgrund
bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste 550 4,0 0 0,0
Sonstige Steuereffekte 7 0,1 -36 -0,4
Effektiver Steueraufwand -2.421 -17,8 -3.278 -34,1
Die Abnahme des effektiven Steuersatzes im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf die
Verminderung der nicht abzugsfähigen Aufwendungen, auf die Minderung des latenten Steueraufwands
aufgrund bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste sowie auf die Zunahme der nicht steuerbaren Erträge
zurückzuführen.
12.3 Nicht erfasste latente Steueransprüche
Der Konzern verfügt am Ende des Berichtszeitraums über nicht erfasste Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von
46 TEUR (2023: 884 TEUR), die zugrunde gelegten Verlustvorträge belaufen sich auf 301 TEUR (2023: 5.366
TEUR).
Bei diesen steuerlichen Verlustvorträgen wurden im Berichtszeitraum 40 TEUR auf Verlustvorträge nicht
angesetzt, die im Jahr 2025 verfallen, 230 TEUR auf Verlustvorträge, die im Zeitraum von 2026 bis 2029 verfallen
sowie 31 TEUR auf Verlustvorträge, die unbegrenzt vortragsfähig sind.
Aktive latente Steuern wurden aufgrund der Unternehmensplanungen unter Berücksichtigung der Nutzbarkeit
und Werthaltigkeit nicht aktiviert.



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Die Ringmetall SE berücksichtigt keine latenten Steuerschulden für einbehaltene Gewinne der
Tochtergesellschaften, falls diese Gewinne als voraussichtlich permanent investiert betrachtet werden und
Ringmetall die Möglichkeit hat, die Ausschüttungen zu steuern, wobei eine Ausschüttung dieser Gewinne
zukünftig nicht geplant ist. Weiterhin ist auch eine Veräußerung der betreffenden Anteile nicht geplant.
12.4 Veränderung der latenten Steuern während des Jahres
Die aktiven und passiven latenten Steuern zeigen die folgende Entwicklung:
Aktive latente Steuern
TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Immaterielle Vermögensgegenstände 920 975
Sachanlagen 168 212
Vorräte 381 459
Sonstige Rückstellungen 57 68
Sonstige Passiva 114 69
Sonstige Aktiva 48 39
Steuerliche Verlustvorträge 2.224 847
Gesamt 3.912 2.669
Saldierung der aktiven und passiven latenten Steuern -1.331 -1.374
Aktive latente Steuern nach Saldierung 2.581 1.295
Passive latente Steuern
TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Immaterielle Vermögensgegenstände 1.343 1.320
Sachanlagen 1.783 2.023
Finanzverbindlichkeiten 96 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 195 133
Sonstige Passiva 209 183
Sonstige Aktiva 0 0
Gesamt 3.626 3.659
Saldierung der aktiven und passiven latenten Steuern -1.331 -1.374
Passive latente Steuern nach Saldierung 2.295 2.285
Eine Aktivierung latenter Steuern ist insoweit vorzunehmen, als die Wahrscheinlichkeit gegeben ist, dass
zukünftige steuerwirksame Erträge entsprechend den Geschäftserwartungen erwirtschaftet werden.



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In Deutschland soll durch die Begründung einer Organschaft mit anhaltend profitablen Konzernunternehmen die
künftige Verrechnung steuerlicher Verluste innerhalb des Planungszeitraums von fünf Jahren ermöglicht werden.
Weitere Ergebnisabführungsverträge werden abgeschlossen, sobald die Verlustvorträge der künftigen
Organgesellschaften aufgebraucht sind.
Der Nettobetrag der latenten Steuern hat sich wie folgt entwickelt:
TEUR 2024 2023
Latente Steueransprüche, netto zum 1. Januar -990 -1.159
Veränderung des Konsolidierungskreises 0 -263
Veränderung der latenten Steuern aufgrund von
Neubewertungen der Abfertigungsverpflichtungen,
erfasst im sonstigen Ergebnis -5 8
Währungsumrechnungseffekte -92 -44
Latente Steueraufwendungen/-erträge 1.373 468
Latente Steueransprüche, netto zum 31. Dezember 286 -990


13. ERLÄUTERUNGEN ZUM KONZERNJAHRESERGEBNIS
13.1 Konzernjahresergebnis
TEUR 2024 2023
Gesellschafter des Mutterunternehmens 10.603 5.820
Nicht beherrschende Anteile 607 510
Konzernjahresergebnis 11.210 6.330

13.2 Ergebnis je Aktie
2024 2023
Euro je Aktie Euro je Aktie
a) Unverwässertes Ergebnis je Aktie 0,36 0,20
Summe unverwässertes Ergebnis je Aktie 0,36 0,20


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Das Ergebnis und die durchschnittlich gewichtete Anzahl der Stammaktien, die in die Berechnung des
unverwässerten Ergebnisses je Aktie eingehen, sind nachfolgend wiedergegeben.
2024 2023
Den Aktionären der Ringmetall SE
zurechenbares Konzernjahresergebnis 10.603 5.820
Gewichtete durchschnittliche Anzahl an Stammaktien
zur Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie 29.069 29.069
Euro je Aktie Euro je Aktie
b) Verwässertes Ergebnis je Aktie 0,36 0,20
Summe verwässertes Ergebnis je Aktie 0,36 0,20
Bei der Berechnung wird das den Aktionären der Ringmetall SE zurechenbare Konzernjahresergebnis verwendet.
Im Berichtsjahr bestanden weder Optionsprogramme für Mitarbeitende, Wandelanleihen noch andere
Sachverhalte, die zu einer Verwässerung des Ergebnisses je Aktie führen würden, so dass das unverwässerte
Ergebnis je Aktie und das verwässerte Ergebnis je Aktie identisch sind.


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14. GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERTE
14.1 Überleitung des Buchwerts
TEUR 2024 2023
Anschaffungskosten 51.902 38.267
Kumulierte Wertminderungsverluste -2.030 -2.349
Stand zum Ende des Jahres 49.872 35.918
Anschaffungskosten
Stand zu Beginn des Jahres 38.267 36.310
Zusätzliche erfasste Beträge aus Unternehmenszusammenschlüssen 13.425 6.190
Abzüglich der Beträge aus Unternehmensverkäufen - -3.973
Änderung aufgrund Korrektur der PPA -427 -
Auswirkungen von Wechselkursdifferenzen 637 -260
Stand zum Ende des Jahres 51.902 38.267
Kumulierte Wertminderungsverluste
Stand zu Beginn des Jahres -2.349 2.173
Auswirkungen Wechselkursdifferenzen 319 176
Stand zum Ende des Jahres -2.030 2.349
Die kumulierten Wertminderungsverluste betreffen in Höhe von 820 TEUR die Cemsan Metal Parts
Manufacturing Industry Trade Ltd. Company und in Höhe von 493 TEUR die Metallwarenfabrik Berger GmbH, die
in 2019 auf die Latza GmbH verschmolzen wurde. Diese in den Vorjahren vorgenommenen Wertminderungen
sind Folge der regelmäßig durchgeführten Werthaltigkeitstests der Geschäfts- oder Firmenwerte.
Die Veränderung des Geschäfts- oder Firmenwerts der Liner Factory GmbH (vormals: SVD-Verpackungen GmbH)
resultiert in der ausgewiesenen Höhe aus einer Anpassung der Kaufpreisallokation im Bereich der immateriellen
Vermögenswerte. Diese Kaufpreisallokation war hinsichtlich der immateriellen Vermögenswerte nach IFRS 3.45
als vorläufig gekennzeichnet.
Im Laufe des Geschäftsjahres 2024 wurde das operative Geschäft der Latza GmbH mit den wesentlichen
Maschinen und Kundenaufträgen auf die August Berger Metallwarenfabrik GmbH übertragen. Im Zuge dessen
wurde auch der mit dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit Latza GmbH verbundene Geschäfts- oder
Firmenwert auf die August Berger Metallwarenfabrik GmbH übertragen.

14.2 Zuordnung des Geschäfts- oder Firmenwerts auf die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten
Der aus einem Unternehmenszusammenschluss resultierende Geschäfts- oder Firmenwert wird zu dem sich aus
der Kaufpreisallokation ergebenden Wert abzüglich ggf. erforderlicher Wertminderungen bilanziert und ist
gesondert in der Konzernbilanz ausgewiesen. Für Zwecke der Wertminderungsprüfung wird der Geschäfts- oder
Firmenwert auf jene zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (sog. Cash Generating Units CGU) des Konzerns
aufgeteilt, von denen erwartet wird, dass sie einen Nutzen aus Synergien des Zusammenschlusses ziehen
können.



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Zum jeweiligen Bewertungsstichtag (= Abschlussstichtag) wird der erzielbare Betrag jeder Geschäfts- oder
Firmenwert tragenden Cash Generating Unit auf Basis der Berechnung eines Nutzungswertes unter Verwendung
von Cashflow-Prognosen ermittelt, die auf von der Unternehmensleitung ermittelten und genehmigten
Finanzplänen basieren, und mit deren Buchwert verglichen. Dabei wurde für das erste Jahr eine Detailplanung
für jede Gesellschaft zugrunde gelegt, die in einer vereinfachten Fortrechnung mit einem durchschnittlichen
Wachstumspotenzial von 1,5 Prozent bis zu 10,5 Prozent (2023: 6,0 Prozent bis zu 18,5 Prozent) für zwei weitere
Jahre fortgeschrieben wurde. Nicht in den Planungsrechnungen enthaltene Perioden werden durch Ansatz des
Restwertes (Terminal Value) abgebildet. Für die Cashflows nach dem Zeitraum von drei Jahren wird unterstellt,
dass sie einer Wachstumsrate (growth rate) von 0,0 Prozent (31.12.2023: 0,0 Prozent) unterliegen. Die
Diskontierung der Cashflows erfolgt mit dem risikoangepassten Vorsteuerzinssatz der jeweiligen
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten von 8,1 Prozent bis 11,3 Prozent (31.12.2023: 8,7 Prozent bis
19,2 Prozent), dem die durchschnittlich gewichteten Kapitalkosten (WACC weighted average cost of capital)
zugrunde liegen. Für die einzelnen Gesellschaften beträgt der Kapitalkostensatz 11,0 Prozent zuzüglich des
jeweiligen länderspezifischen Länderzuschlages. Der gewogene Durchschnitt der Kapitalkosten berücksichtigt
einen Kapitalkostensatz von 11,0 bis 15,1 Prozent (31.12.2023: 10,8 bis 22,0 Prozent) sowie einen
Fremdkapitalkostensatz von 3,4 bis 5,3 Prozent (31.12.2023: 3,9 bis 10,8 Prozent). Die Ermittlung erfolgt auf
Basis des Capital-Asset-Pricing-Modells (CAPM) unter Berücksichtigung der aktuellen Markterwartungen. Zur
Ermittlung der risikoangepassten Zinssätze für Zwecke des Werthaltigkeitstests wurden spezifische Peer-Group-
Informationen für Beta-Faktoren, Kapitalstrukturdaten sowie Fremdkapitalkostensätze verwendet.
Der Geschäfts- oder Firmenwert setzt sich zum Bilanzstichtag wie folgt zusammen:
August Berger
Metall- Berger
warenfabrik Closures Berger Berger Latza S.G.T.
TEUR GmbH Limited Italia S.r.l. US Inc. GmbH S.r.l.
Geschäfts- oder Firmenwerte
31.12.2023 1.750 176 2.658 12.802 1.261 1.862
Zusätzlich erfasste Beträge
aufgrund von
Unternehmenszusammenschlüssen - - - - - -
Allokation 1.261 - - - -1.261 -
Änderung aufgrund Korrektur der PPA - - - - - -
Auswirkungen Wechselkursdifferenzen - - - 752 - -
Geschäfts- oder Firmenwerte
31.12.2024 3.011 176 2.658 13.554 - 1.862
WACC vor Steuern
31.12.2024 in % 8,1% 9,6% 11,3% 8,9% 8,1% 11,3%



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Peak
Packaging Liner
Packaging Poland Protective Rhein-Plast Factory
TEUR Inliner Sp. z o.o. Lining, Inc. GmbH GmbH
Geschäfts- oder Firmenwerte
31.12.2023 9.332 - 3.201 802 2.074
Zusätzlich erfasste Beträge
aufgrund von
Unternehmenszusammenschlüssen - 13.425 - - -
Allokation - - - - -
Änderung aufgrund Korrektur der PPA - - - - -427
Auswirkungen Wechselkursdifferenzen - - 204 - -
Geschäfts- oder Firmenwerte
31.12.2024 9.332 13.425 3.405 802 1.647
WACC vor Steuern
31.12.2024 in % 8,1% 9,8% 8,9% 8,1% 8,1%
Die zahlungsmittelgenerierende Einheit Packaging Inliner beinhaltet die rechtlichen Einheiten der Nittel
Gesellschaften und Tesseraux. Die operative Steuerung der Unternehmen erfolgt durch einen gemeinsamen
Personenkreis. Übergeordnetes Ziel ist es, die Unternehmen eng aneinander heranzuführen, um Synergien in
allen relevanten Unternehmensbereichen heben zu können.
Die strategische Steuerung und Ausrichtung der Unternehmen sowie die Erstellung und Verfolgung einer
Geschäftsbereichsstrategie erfolgt auf Ebene Packaging Inliner; dem Management und dem Aufsichtsrat wird auf
dieser Ebene berichtet.
Alle ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte resultieren im Wesentlichen aus Synergien in der
Marktbearbeitung. Dies kann beispielsweise aus der Erschließung neuer Regionen oder auch neuer Produkte
bestehen. Ferner existieren Ertragspotenziale durch erworbene Produktionsstandorte.
Grundannahmen für die Berechnung des Nutzungswerts der Geschäftseinheiten
Im Folgenden werden die Grundannahmen erläutert, auf deren Basis die Unternehmensleitung ihre Cashflow-
Prognosen zur Überprüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts erstellt hat.
Bei den folgenden der Berechnung des Nutzungswerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugrunde
gelegten Annahmen bestehen Schätzungsunsicherheiten:
Geschäftsplan Der Geschäftsplan wurde aufgrund von Einschätzungen der künftigen Geschäftsentwicklung
durch die Unternehmensleitung erstellt. Diesen Einschätzungen lagen Erfahrungswerte der Vergangenheit
zugrunde.
Geplante Bruttogewinnmargen Die Bruttogewinnmargen werden anhand der durchschnittlichen
Bruttogewinnspannen, die im unmittelbar vorhergehenden Geschäftsjahr erzielt wurden, ermittelt und unter
Berücksichtigung der erwarteten Effizienzsteigerung angepasst.



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Preissteigerung von Rohstoffen / Waren Zur Berücksichtigung der Preissteigerung wurde überwiegend davon
ausgegangen, dass es dem Konzern gelingen wird, Preisanpassungen bei Rohstoffen / Warenbezügen über die
Verkaufspreise weiterzugeben. Die getroffenen Grundannahmen stimmen mit denen aus externen
Informationsquellen überein.
Der Konzern verzichtete auf die Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes abzüglich der Kosten der
Veräußerung, da bereits die ermittelten Nutzungswerte die Buchwerte der einzelnen
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten übertrafen.
Sensitivität der getroffenen Annahmen
Die ermittelten Nutzungswerte überschreiten die Buchwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten.
Die Unternehmensleitung ist der Auffassung, dass keine nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich mögliche
Änderung einer der zur Bestimmung des Nutzungswerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten getroffenen
Grundannahmen dazu führen könnte, dass der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ihren
erzielbaren Wert übersteigt.



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15. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE UND GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERTE
15.1 Überleitung des Buchwerts
Zu den Rechnungslegungsmethoden siehe Anhangangabe 7.9. und 7.11.
Immaterielle
Geschäfts- Vermögenswerte
oder in der 2024
TEUR Software Firmenwert Entstehung Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand zum 1.1.2024 12.239 38.267 - 50.506
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse 5.498 13.425 - 18.923
Neubewertung - -427 - -427
Zugänge 257 - - 257
Umbuchungen - - - 0
Abgänge -12 - - -12
Währungsumrechnung 178 637 - 815
Stand zum 31.12.2024 18.160 51.902 - 70.062
Kumulierte Abschreibungen
und Wertminderungsaufwendungen
Stand zum 1.1.2024 -6.164 -2.349 - -8.513
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse -11 - - -11
Zugänge -1.784 - - -1.784
Umbuchungen - - - -
Abgänge 12 - - 12
Währungsumrechnung -40 319 - 279
Stand zum 31.12.2024 -7.987 -2.030 - -10.017
Buchwerte
Stand zum 31.12.2024 10.173 49.872 - 60.045





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Immaterielle
Geschäfts- Vermögenswerte
oder in der 2023
TEUR Software Firmenwert Entstehung Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand zum 1.1.2023 8.216 36.310 44.526
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse 4.082 6.190 - 10.272
Unternehmensverkäufe -137 -3.973 - -4.110
Zugänge 253 - - 253
Umbuchungen -26 - - -26
Abgänge -38 - - -38
Währungsumrechnung -111 -260 - -371
Stand zum 31.12.2023 12.239 38.267 - 50.506
Kumulierte Abschreibungen
und Wertminderungsaufwendungen
Stand zum 1.1.2023 -4.509 -2.173 - -6.682
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse -
Unternehmensverkäufe 119 - - 119
Zugänge -1.832 - - -1.832
Umbuchungen - - -
Abgänge 38 - - 38
Währungsumrechnung 20 -176 - -156
Stand zum 31.12.2023 -6.164 -2.349 - -8.513
Buchwerte
Stand zum 31.12.2023 6.075 35.918 - 41.993





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16. SACHANLAGEN
16.1 Überleitung des Buchwerts
Zu den Rechnungslegungsmethoden siehe Anhangangaben 7.10. A und 7.10 B und 7.11.
Technische
Grund- Anlagen Andere Sach-
stücke und und Anlagen, anlagen 2024
TEUR Gebäude Maschinen BGA* im Bau Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand zum 1.1.2024 30.518 45.492 7.519 2.293 85.822
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse 4.561 3.333 1.937 111 9.942
Unternehmensverkäufe - - - - -
Zugänge 7.176 4.312 1.076 1.681 14.245
Umbuchungen 1.052 1.704 -30 -2.726 0
Abgänge -2.674 -675 -718 - -4.067
Währungsumrechnung 187 378 32 39 636
Stand zum 31.12.2024 40.820 54.544 9.816 1.398 106.578
Kumulierte Abschreibungen
und Wertminderungsaufwendungen
Stand zum 1.1.2024 -12.155 -33.404 -5.122 0 -50.681
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse -951 -854 -706 - -2.511
Unternehmensverkäufe - - - - -
Zugänge -2.385 -3.023 -959 - -6.367
Abgänge 1.134 550 611 - 2.295
Währungsumrechnung -126 -263 7 - -382
Stand zum 31.12.2024 -14.483 -36.994 -6.169 0 -57.646
Buchwerte
Stand zum 31.12.2024 26.337 17.550 3.647 1.398 48.932
* Betriebs- und Geschäftsausstattung
In den Abgängen bei den Grundstücken und Gebäuden ist das in Anhangangabe 14.1 sowie in Anhangangabe 23
erläuterte zur Veräußerung bestimmte langfristige Vermögen in Höhe von 996 TEUR enthalten.
Zum 31. Dezember 2024 haben sich wie auch in den Vorjahren keine Hinweise auf einen Wertminderungsbedarf
bei den immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen ergeben.




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Technische
Grund- Anlagen Andere Sach-
stücke und und Anlagen, anlagen 2023
TEUR Gebäude Maschinen BGA* im Bau Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand zum 1.1.2023 31.362 47.783 8.613 1.039 88.797
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse 601 2.465 182 - 3.248
Unternehmensverkäufe -3.470 -5.546 -2.108 - -11.124
Zugänge 2.260 1.308 1.084 1.902 6.554
Umbuchungen 97 471 94 -637 25
Abgänge -105 -688 -287 - -1.080
Währungsumrechnung -227 -301 -59 -11 -598
Stand zum 31.12.2023 30.518 45.492 7.519 2.293 85.822
Kumulierte Abschreibungen
und Wertminderungsaufwendungen
Stand zum 1.1.2023 -11.781 -35.449 -6.235 0 -53.465
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse - - - - -
Unternehmensverkäufe 1.600 4.103 1.869 - 7.572
Zugänge -2.202 -2.915 -918 - -6.035
Umbuchungen - 114 -114 - -
Abgänge 95 586 243 - 924
Währungsumrechnung 133 157 33 - 323
Stand zum 31.12.2023 -12.155 -33.404 -5.122 0 -50.681
Buchwerte
Stand zum 31.12.2023 18.363 12.088 2.397 2.293 35.141
* Betriebs- und Geschäftsausstattung




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Die aktivierten Nutzungsrechte werden in der jeweiligen Anlagenklasse ausgewiesen, in der der dem
Leasingverhältnis zugrundeliegende Vermögenswert auszuweisen wäre.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit wird die Entwicklung der Buchwerte der Nutzungsrechte in der folgenden
Tabelle dargestellt:


Technische
Grund- Anlagen Betriebs- und
stücke und und Geschäfts- 2024
TEUR Gebäude Maschinen ausstattung Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand zum 1.1.2024 12.642 1.623 1.666 15.931
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse 1.017 - 11 1.028
Zugänge 4.898 2.855 447 8.200
Abgänge -1.680 -250 -391 -2.321
Währungsumrechnung 98 5 3 106
Stand zum 31.12.2024 16.975 4.233 1.736 22.944
Kumulierte Abschreibungen
Stand zum 1.1.2024 -5.949 -551 -965 -7.465
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse - - - -
Zugänge -1.830 -221 -360 -2.411
Abgänge 1.136 214 388 1.738
Währungsumrechnung -114 -2 -2 -118
Stand zum 31.12.2024 -6.757 -560 -939 -8.256
Buchwerte
Stand zum 31.12.2024 10.218 3.673 797 14.688

















































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Technische
Grund- Anlagen Betriebs- und
stücke und und Geschäfts- 2023
TEUR Gebäude Maschinen ausstattung Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand zum 1.1.2023 14.328 3.740 1.397 19.465
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse - - - 0
Unternehmensverkäufe -3.356 -2.322 -155 -5.833
Zugänge 1.935 358 554 2.847
Abgänge -103 -156 -130 -389
Währungsumrechnung -162 3 - -159
Stand zum 31.12.2023 12.642 1.623 1.666 15.931
Kumulierte Abschreibungen
Stand zum 1.1.2023 -5.936 -1.540 -814 -8.290
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse - - - -
Unternehmensverkäufe 1.309 1.102 74 2.485
Zugänge -1.541 -268 -352 -2.161
Abgänge 95 156 127 378
Währungsumrechnung 124 -1 - 123
Stand zum 31.12.2023 -5.949 -551 -965 -7.465
Buchwerte
Stand zum 31.12.2023 6.693 1.072 701 8.466

Die verwendeten Grenzfremdkapitalzinssätze, mit denen die Leasingverbindlichkeiten und damit auch die
Nutzungsrechte zum Zeitpunkt der Einbuchung im Geschäftsjahr 2024 ermittelt wurden, bewegen sich zwischen
1,18 und 6,00 Prozent (2023: 1,18 bis 6,00 Prozent).
Zum 31. Dezember 2024 haben sich wie auch in den Vorjahren keine Hinweise auf einen Wertminderungsbedarf
bei den Nutzungsrechten ergeben.

Im Geschäftsjahr 2024 gab es Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse in Höhe von 100 TEUR
(2023: 56 TEUR) und in Höhe von 42 TEUR (2023: 25 TEUR) für Leasingverhältnisse, denen ein geringwertiger
Vermögenswert zugrunde liegt. Der Gesamtbetrag der Leasingzahlungen belief sich für das Geschäftsjahr 2024
auf 3.132 TEUR (2023: 2.607 TEUR).


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17. SONSTIGE LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte beinhalten die folgenden Sachverhalte:
TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Sonstige langfristige Vermögenswerte 216 375
Gesamt 216 375
Die in den sonstigen langfristigen Vermögenswerten in Höhe von 250 TEUR ausgewiesene
Minderheitsbeteiligung, die im Vorjahr im Rahmen der Akquisition der Liner Factory GmbH übernommen wurde,
ist im Geschäftsjahr 2024 an den Mehrheitsgesellschafter verkauft worden. Darüber hinaus sind in dieser Position
im Wesentlichen Vermögenswerte im Zusammenhang mit passivierten Pensionsrückstellungen (siehe
Anhangangabe 25) enthalten, wobei diese kein Planvermögen im Sinne von IAS 19 darstellen.


18. VORRÄTE
TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Bruttowert 14.673 11.677
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Wertminderung -385 -723
Buchwert 14.288 10.954
Bruttowert 2.468 1.922
Unfertige Erzeugnisse Wertminderung -91 -207
Buchwert 2.377 1.715
Bruttowert 6.677 6.893
Fertige Erzeugnisse Wertminderung -191 -421
Buchwert 6.486 6.472
Gesamt 23.151 19.141
In den fertigen Erzeugnissen sind Handelswaren in Höhe von 2.261 TEUR (31.12.2023: 1.290 TEUR) ausgewiesen,
die nicht in die Bestandsveränderung einfließen.


19. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind von Kunden geschuldete Beträge für im gewöhnlichen
Geschäftsverlauf verkaufte Güter. Sie sind im Allgemeinen innerhalb von 30 bis 60 Tagen in Einzelfällen
aufgrund länderspezifischer Gegebenheiten auch in bis zu 90 Tagen zu begleichen und werden daher als
kurzfristig eingestuft. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden beim erstmaligen Ansatz zum Betrag
der unbedingten Gegenleistung erfasst. Sie enthalten keine Finanzierungskomponenten. Der Konzern hält
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, um die vertraglichen Cashflows zu vereinnahmen und bewertet
sie zu fortgeführten Anschaffungskosten.



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Die entsprechenden Buchwerte stellen sich zum Jahresende wie folgt dar:
TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 27.720 23.691
Wertminderungen für erwartete Kreditverluste -361 -218
Gesamt 27.359 23.473
Der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist im Wesentlichen auf die Erweiterung des
Konsolidierungskreises zurückzuführen.
Das Risiko von Forderungsausfällen wird durch Bonitätsprüfungen und ein Mahnwesen begrenzt. Im operativen
Geschäft werden die offenen Forderungen standortbezogen, also dezentral, fortlaufend überwacht.
Die Berechnung der erwarteten Kreditverluste bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt mittels
einer Wertberichtigungstabelle. Anhand der zukünftigen Erwartungen werden die Kreditverluste bei den
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen über die gesamte Vertragslaufzeit, während derer Ringmetall dem
Ausfallrisiko ausgesetzt ist, abgeschätzt. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden nach
geografischen Gebieten gruppiert, da die Zahlungsmodalitäten je nach geografischem Gebiet voneinander
abweichen.
Im Geschäftsjahr 2024, wie auch in den Vorjahren, sind nur in unbedeutender Höhe Forderungsverluste aus
Lieferungen und Leistungen entstanden.

Altersstruktur der überfälligen Forderungen (Nominalwerte):
TEUR 31.12.2024 31.12.2023
61 bis 90 Tage 110 155
91 bis 180 Tage 242 568
Mehr als 180 Tage 48 110
Summe 400 833
Veränderungen der Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste:
TEUR 2024 2023
Wertberichtigung zum 1.1.2024 vor Akquisitionen 218 159
Veränderungen durch Unternehmenskauf 14 -10
Wertberichtigung zum 1.1.2024 nach Akquisitionen 232 149
Anstieg/Reduzierung der Wertminderung erfolgswirksam 153 79
Nutzung -34 -
Wechselkursänderungen 10 -10
Wertberichtigung zum 31.12.2024 361 218



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Altersstruktur wertgeminderter Forderungen (Nominalwerte):
TEUR 31.12.2024 31.12.2023
0 bis 30 Tage 1.736 2.115
31 bis 60 Tage 618 224
61 bis 90 Tage 344 93
91 bis 180 Tage 75 177
Mehr als 180 Tage 333 51
Summe 3.106 2.660


20. VERTRAGSVERMÖGENSWERTE
TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Vertragsvermögenswerte 730 326
Gesamt 730 326
Die Vertragsvermögenswerte sind solche Vermögenswerte aus Kundenverträgen, die den Kunden noch nicht in
Rechnung gestellt wurden. Sie resultieren im Wesentlichen aus Lieferungen von Produkten der Ringmetall
Gruppe in die Konsignationslager der Kunden. Dadurch kommen die Kunden in den physischen Besitz der
Vermögenswerte und die Verfügungsgewalt (control) gilt in diesem Zeitpunkt als übertragen.



21. SONSTIGE KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE UND KURZFRISTIGE STEUERFORDERUNGEN
TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Abgrenzungen 606 293
Sonstige Forderungen 1.367 2.973
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 1.973 3.266
Kurzfristige Steuerforderungen 379 188
In den sonstigen kurzfristigen Vermögenswerten sind kurzfristige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von
920 TEUR (2023: 2.458 TEUR) ausgewiesen. Im Vorjahr waren hier Erstattungsansprüche auf geleistete
Vorauszahlungen für Leasingmaschinen aus dem Bereich Liner in Höhe von 1.764 TEUR enthalten.




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22. ZAHLUNGSMITTEL/ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE
Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten zum 31. Dezember 2024 setzt sich wie folgt
zusammen:
TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestand 11.759 6.784
Stand zum Ende des Jahres 11.759 6.784
Der beizulegende Zeitwert der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entspricht dem Buchwert.


23. ZUR VERÄUßERUNG BESTIMMTES LANGFRISTIGES VERMÖGEN
Wie in Anhangangabe 14.1 beschrieben, wurde im Geschäftsjahr 2024 das operative Geschäft der Latza GmbH
auf die August Berger Metallwarenfabrik GmbH übertragen, die dem Geschäftsbereich Verschlusssysteme
zugeordnet ist. Die Latza GmbH ist noch Eigentümer des Grundstücks und der Gebäude am Sitz in Attendorn.
Dieses Grundstück und die darauf stehenden Gebäude sollen im laufenden Geschäftsjahr 2025 veräußert
werden. Entsprechend den Vorschriften des IFRS 5 erfolgte zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2024 der Ausweis
der betreffenden Vermögenswerte unter dem Bilanzposten “Zur Veräußerung bestimmtes langfristiges
Vermögen”, da die Kriterien zum Ansatz unter dem den langfristigen Vermögenswerten zugeordneten
Sachanlagen nicht mehr erfüllt sind. Der beizulegende Zeitwert abzüglich geschätzter Veräußerungskosten
beträgt gemäß einem Gutachten 1.510 TEUR.



24. EIGENKAPITAL
Die Entwicklung des Eigenkapitals im Geschäftsjahr 2024 ist in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
dargestellt.
24.1 Gezeichnetes Kapital
TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Gezeichnetes Kapital 29.069 29.069
Das gezeichnete Kapital setzt sich wie folgt zusammen:
Auf den Namen lautende Stückaktien 29.069.040 29.069.040
a) Voll eingezahlte Stammaktien
Gezeichnetes
TEUR Anzahl Anteile Kapital Aufgeld
Stand 01.01.2023 29.069.040 29.069 16.664
Kapitalerhöhung - - -
Stand zum 31.12.2023 29.069.040 29.069 16.664
Kapitalerhöhung - - -
Stand zum 31.12.2024 29.069.040 29.069 16.664
Die voll eingezahlten Stammaktien haben jeweils einen rechnerischen Anteil am Eigenkapital von 1,00 Euro,
tragen jeweils ein Stimmrecht und sind dividendenberechtigt.



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Die Ringmetall SE hält keine eigenen Aktien.
Im Geschäftsjahr 2018 wurde durch Beschluss des Aufsichtsrats vom 14. August 2018 gemäß § 5 der Satzung
(Grundkapital, Genehmigtes Kapital) das Grundkapital von 27.684.800,00 Euro um 1.384.240,00 Euro auf
29.069.040,00 Euro erhöht. Es wurden 1.384.240 nennwertlose auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem
rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 Euro ausgegeben.
In der Hauptversammlung vom 25. Juni 2024 wurde der Vorstand gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt, bis
zum 31. Mai 2029 eigene Aktien bis zu insgesamt 10 Prozent des derzeitigen Grundkapitals von 29.069.040,00
Euro zu erwerben. Auf die hiernach erworbenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die sich bereits im
Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71 a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr
als 10 Prozent des Grundkapitals entfallen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise, in diesem Fall auch
mehrmals, für einen oder mehrere Zwecke ausgeübt werden. Die Ermächtigung darf von der Gesellschaft nicht
zum Handel in eigenen Aktien genutzt werden. Die Ermächtigung wird wirksam ab dem 26. Juni 2024 und gilt bis
zum 31. Mai 2029.
In der Hauptversammlung vom 16. Juni 2021 wurde der Vorstand bis zum 31. Mai 2026 ermächtigt, mit
Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen einmal oder
mehrmals um bis zu 5.813.808,00 Euro zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden
kann (Genehmigtes Kapital 2021/I).
Durch den Ausschluss des Bezugsrechts auf das genehmigte Kapital ist eine zukünftige Verwässerung des
Ergebnisses pro Aktie unwahrscheinlich.

24.2 Kapitalrücklage
In der Kapitalrücklage werden hauptsächlich Aufgelder aus der Ausgabe von Anteilen ausgewiesen.
TEUR 2024 2023
Stand zu Beginn des Jahres 16.664 16.664
Zuführungen aus Aufgeldern - -
Kosten im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung - -
Stand 31.12. 16.664 16.664
24.3 Währungsumrechnungsrücklage
TEUR 2024 2023
Stand zu Beginn des Jahres -460 470
Veränderungen im Geschäftsjahr 1.735 -930
Stand 31.12. 1.275 -460
In der Währungsumrechnungsrücklage sind die Unterschiede aus der erfolgsneutralen Währungsumrechnung
von Abschlüssen ausländischer Tochterunternehmen enthalten. Der auf die nicht beherrschenden Gesellschafter
entfallende Teil aus der erfolgsneutralen Währungsumrechnung beträgt 8 TEUR (31.12.2023: -48 TEUR) und ist
im Anteil der nicht beherrschenden Gesellschafter enthalten.




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24.4 Sonstiges Ergebnis
Die sonstigen erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen betreffen hauptsächlich die Unterschiede aus der
erfolgsneutralen Währungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer Tochterunternehmen sowie die
Auswirkungen der Neubewertung im Rahmen der Erfassung der Abfertigungs- und der Pensionsverpflichtungen.
Auf die Neubewertung im Rahmen der Erfassung der Abfertigungs- und Pensionsverpflichtungen werden latente
Steuern berechnet, die grundsätzlich nicht im Ergebnis der GuV-Rechnung, sondern als sonstiges Ergebnis in der
Gesamtergebnisrechnung erfasst werden.

24.5 Nicht beherrschende Anteile
TEUR 2024 2023
Stand zu Beginn des Jahres 844 1.064
Anteil am Jahresergebnis 607 510
Ausschüttungen -564 -649
Andere Veränderungen 8 -81
Stand 31.12. 895 844



25. PENSIONEN UND PENSIONSÄHNLICHE RÜCKSTELLUNGEN
25.1 Pensionsrückstellungen
Im Zuge des Erwerbs der SVD-Verpackungen GmbH zum 1. Juni 2023 wurden Pensionsverpflichtungen für
Hinterbliebene übernommen. Bei diesen arbeitgeberfinanzierten Pensionszusagen der SVD, die im Geschäftsjahr
2024 in Liner Factory GmbH umfirmiert hat, handelt es sich um leistungsorientierte Zusagen. Diese
Pensionszusagen sind in der Bilanz als Pensionsrückstellungen abgebildet.
Für diese Verpflichtungen wurde ein versicherungsmathematisches Gutachten gemäß IAS 19 auf den
31. Mai 2023 erstellt. Den Berechnungen lagen die biometrischen Grundwerte (Wahrscheinlichkeiten für Todes-
und Invaliditätsfälle sowie Heiratswahrscheinlichkeit) der Heubeck-Richttafeln 2018 G zugrunde, als
Rechnungszins wurden 3,65 Prozent verwendet. Da der Personenkreis für diese Pensionsverpflichtungen nur aus
Hinterbliebenen besteht, wurde auf eine ausführliche Beschreibung der jeweils zugrunde liegenden
Versorgungsregelungen verzichtet. Die Bewertung dieser Hinterbliebenenversorgung erfolgt nach der
Kollektivmethode. Es wurde ein Rententrend von 1,75 Prozent jährlich berücksichtigt.
Rückdeckungsversicherungen wurden zur Finanzierung der Versorgungszusagen nicht abgeschlossen.
Für die Ermittlung der Pensionsrückstellungen zum 31. Dezember 2023 wurden ein Rechnungszins in Höhe von
3,22 Prozent sowie ein Rententrend in Höhe von 2,50 Prozent verwendet. Somit wurden zum 31. Dezember 2023
Pensionsrückstellungen in Höhe von 357 TEUR ausgewiesen.
Im Geschäftsjahr 2024 ist die wesentliche Grundlage für die Bildung dieser Pensionsrückstellungen entfallen und
sie wurden demzufolge erfolgswirksam aufgelöst. Zum 31. Dezember 2024 betragen die Pensionsrückstellungen
35 TEUR. Aus Wesentlichkeitsgründen wurde hierzu kein versicherungsmathematisches Gutachten eingeholt.
Die Ermittlung der Pensionsrückstellungen erfolgt mit dem Wert zum Ende des vorangegangenen



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Geschäftsjahres zuzüglich des zu Beginn des aktuellen Geschäftsjahres ermittelten Pensionsaufwands abzüglich
der im Laufe des laufenden Geschäftsjahres erfolgten Auszahlungen.
Der jährliche Aufwand für die Zuführung zur Pensionsrückstellung ist in der Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung entsprechend dem Gesamtkostenverfahren dem Personalaufwand zugeordnet. Der
Zinsaufwand wird innerhalb des Finanzergebnisses dargestellt. Das Ergebnis aus der Neubewertung der
Abfertigungsverpflichtung sowie die latenten Steuern darauf werden innerhalb des sonstigen Ergebnisses im
Eigenkapital dargestellt.
25.2 Pensionsähnliche Rückstellungen
Unter den pensionsähnlichen Verpflichtungen erfolgt der Ausweis von Verpflichtungen, die auf gesetzlichen
Grundlagen bei den Konzerngesellschaften S.G.T. S.r.l. Albavilla und der Berger Italia S.r.l. Valmadrera in Italien
basieren. Es handelt sich um sogenannte „Trattamento di Fine Rapporto (TFR)“ bzw.
Abfertigungsverpflichtungen, die von den italienischen Gesellschaften gegenüber den beschäftigten
Mitarbeitenden bestehen. Arbeitnehmende haben in Italien grundsätzlich einen Anspruch auf einen
Trennungsabschlag. Es kommt in diesem Zusammenhang nicht auf den Grund der „Trennung vom
Arbeitnehmenden“ an. Ein Zahlungsanspruch aus TFR entsteht bei jedem Beschäftigungsverhältnis. Es handelt
sich um einen öffentlich-rechtlich geregelten Zusatzanspruch zur Altersversorgung, der nicht verhandelbar ist.
Die entsprechenden Mittel für den TFR müssen bei den Gesellschaften als Rückstellung für künftige
Gesellschaftsverbindlichkeiten bilanziert werden. Bei der Auszahlung des TFR entstehen also primär keine
Aufwendungen aufgrund des Rückstellungsverbrauchs; es erfolgt lediglich ein Liquiditätsabfluss. Der TFR nimmt
u.a. Bezug auf die Gehaltshöhe, die der Beschäftigte erhalten hat. Zur Absicherung der Verpflichtungen hält der
Konzern entsprechende, verfügungsbeschränkte Barmittel über ein Versicherungsinstitut. Zum Stichtag waren
Ringmetall keine Umstände bekannt, die zu einer Fälligkeit der Verpflichtungen innerhalb von zwölf Monaten
nach dem Stichtag führen würden, noch werden solche Umstände erwartet. Dementsprechend werden diese
pensionsähnlichen Rückstellungen unter den langfristigen Schulden ausgewiesen.
Bewertung der Abfertigungsverpflichtungen
Die Rückstellung für Abfertigungsverpflichtungen entspricht der Gesamtsumme der einzelnen von den
Mitarbeitenden am jeweiligen Bewertungsstichtag angesammelten Ansprüche, abzüglich bereits ausgezahlter
Anzahlungen und entspricht dem Betrag, der bei Beendigung des jeweiligen Arbeitsverhältnisses am
Bewertungsstichtag fällig würde.
Die Bewertung der Abfertigungsverpflichtungen erfolgt nach IAS 19. Es liegen entsprechende
versicherungsmathematische Gutachten für die Konzerngesellschaften S.G.T. S.r.l. Albavilla, Italien, und der
Berger Italia S.r.l. Valmadrera, Italien, zu den Bewertungsstichtagen 31. Dezember 2024 und 31. Dezember 2023
vor.
Nach den Vorgaben von IAS 19 wird dabei insbesondere berücksichtigt, zu welchem Zeitpunkt die
entsprechenden Abfertigungsverpflichtungen anfallen und es wird eine Quantifizierung unter Berücksichtigung
einer durchschnittlichen Barwertberechnung vorgenommen.
Als zugrunde liegende Parameter werden das Geschlecht und die Qualifikation sowie das Alter und die
Betriebszugehörigkeit herangezogen. Im Rahmen des Bewertungsverfahrens werden die zukünftigen
Verpflichtungen hinsichtlich der Höhe und des Zeitpunkts unter Berücksichtigung der ökonomischen und



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demographischen Rahmenbedingungen und Prämissen berechnet. Hinsichtlich der demographischen Parameter
wird dabei weiter zwischen den Fallkonstellationen Kündigung, Berufsunfähigkeit und Tod unterschieden.
Bei den Berechnungen nach IAS 19 werden die Abfertigungsverpflichtungen für die jeweiligen
Bewertungsstichtage mit den jeweils festgelegten bzw. zugrundeliegenden Prämissen und Annahmen auf der
Grundlage der festgelegten Restlaufzeit der TFR Cashflows sowie der verbleibenden durchschnittlich erwarteten
Restarbeitsdauer in Jahren ermittelt.
Bei der Ermittlung dieser ausländischen Verpflichtungen wurden die Richttafeln von Italien zugrunde gelegt. Die
Fluktuationswahrscheinlichkeit wurde alters- und geschlechtsspezifisch geschätzt. Die erwarteten Renditen der
Fondsvermögen wurden vorsichtig auf Grundlage von Vergangenheitswerten geschätzt.
Ausland 2024 Ausland 2023
Abzinsungsfaktor 3,41% Berger Italia / 3,76% 3,42% Berger Italia / 4,00%
S.G.T. S.G.T.
Inflationsrate 2,00% 2,00%
Wahrscheinlichkeit von 5,00% bzw. 1,00% 6,50% bzw. 1,00%
Vorschusszahlungen
Jährliche Zahlungsbeträge 43 bzw. 31 TEUR 5 bzw. 56 TEUR
Restlaufzeit der TFR Cash-Flows 8,83 bzw. 13,12 Jahre 8,39 bzw. 13,56 Jahre
Durchschnittlich erwartete 12 bzw. 16 Jahre 13 bzw. 17 Jahre
Restarbeitsdauer
Entwicklung der Abfertigungsverpflichtungen
Die Rückstellung für Abfertigungsverpflichtungen entwickelte sich wie folgt:
TEUR 2024 2023
Stand 1.1. 758 760
Laufender Dienstzeitaufwand 62 57
Zinsaufwand 20 22
Neubewertung 22 -23
Sonstige Veränderungen -66 -58
Stand 31.12. 796 758
Der jährliche Aufwand aus der Zuführung zur Rückstellung für Abfertigungsverpflichtungen ist in der Konzern-
Gewinn- und Verlustrechnung entsprechend dem Gesamtkostenverfahren dem Personalaufwand zugeordnet.
Der Zinsaufwand wird innerhalb des Finanzergebnisses dargestellt. Das Ergebnis aus der Neubewertung der
Abfertigungsverpflichtung sowie die latenten Steuern darauf werden innerhalb des sonstigen Ergebnisses im
Eigenkapital dargestellt.
Folgende Auswirkungen hätten sich auf die am 31. Dezember 2024 sowie am 31. Dezember 2023 ausgewiesenen
Rückstellungen für Abfertigungsverpflichtungen ergeben, wenn sich die Berechnungsparameter
(Abzinsungsfaktor 3,41 bzw. 3,76 Prozent, 2023: 3,42 bzw. 4,00 Prozent) wie folgt geändert hätten:



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Sensitivitätsanalyse der Abfertigungsverpflichtungen
TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Abzinsungssatz 3,16% bzw. 3,51% (-0,25%) +13 +12
Abzinsungssatz 3,66% bzw. 4,01% (+0,25%) -13 -12
26. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN
Zu den Rechnungslegungsmethoden siehe Anhangangabe 7.19.
Resturlaub/ Gewähr-
2024 Über- Sonstige leistungs-
TEUR stunden Personal Beratung risiken Sonstige Gesamt
Stand zum 1.1. 898 2.898 556 116 441 4.909
Veränderungen
Konsolidierungskreis 115 50 13 0 340 518
In Anspruch
genommene
Rückstellungen -699 -2.097 -539 0 -642 -3.977
Auflösung von nicht in
Anspruch
genommenen Rückstellungen -13 -216 0 -4 -29 -262
Erhöhung der
Rückstellungen 688 2.100 545 0 644 3.977
Neubewertung 4 14 6 4 16 44
Stand zum 31. Dezember 993 2.749 581 116 770 5.209
Resturlaub/ Gewähr-
2023 Über- Sonstige leistungs-
TEUR stunden Personal Beratung risiken Sonstige Gesamt
Stand zum 1.1. 827 3.327 620 171 853 5.798
Veränderungen
Konsolidierungskreis 49 -66 148 66 4 201
In Anspruch
genommene
Rückstellungen -620 -2.527 -672 -1 -772 -4.592
Auflösung von nicht in
Anspruch
genommenen Rückstellungen -32 -132 -58 -123 -19 -364
Erhöhung der
Rückstellungen 676 2.311 554 5 346 3.892
Neubewertung -2 -15 -36 -2 29 -26
Stand zum 31. Dezember 898 2.898 556 116 441 4.909



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In den sonstigen personalbezogenen Rückstellungen sind unter anderem Rückstellungen für Managementboni,
Rückstellungen für Altersteilzeit sowie geschätzte Beträge im Zusammenhang mit dem Ausscheiden von
Mitarbeitenden ausgewiesen.
Die Rückstellung für Beratung beinhaltet voraussichtliche Verpflichtungen im Zusammenhang mit erhaltenen
Leistungen. Ein wesentlicher Teil beinhaltet abgegrenzte Kosten aufgrund der Konzernabschlussprüfung,
steuerlicher Beratung und Beratungsleistungen.

Die Rückstellung für Gewährleistungsrisiken basiert auf der besten Schätzung des Vorstandes hinsichtlich des
zukünftigen Abflusses und berücksichtigt vor allem einzelfallbezogene Transaktionen.
Unter Neubewertung werden solche Effekte ausgewiesen, die Währungsunterschiede sowie Neueinschätzungen
von bereits vorhandenen Rückstellungen betreffen.

27. FINANZVERBINDLICHKEITEN
27.1 Konditionen- und Verbindlichkeitenspiegel
TEUR Anhangangabe 31.12.2024 31.12.2023
Langfristige Schulden
Bankdarlehen 27.2 34.028 12.490
Sonstige Darlehen 2.675 -
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen 27.4 11.717 6.719
Gesamt 48.420 19.209
Kurzfristige Schulden
Bankdarlehen 27.2 11.070 7.886
Sonstige Darlehen - 2.392
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen 27.4 2.783 1.813
Gesamt 13.853 12.091
Der Anstieg der Bankdarlehen um 24.722 TEUR resultiert hauptsächlich aus den Darlehensaufnahmen aus dem
aktualisierten Konsortialkreditvertrag über tilgende und revolvierende Kreditlinien. Siehe hierzu auch die
Ausführungen unter 27.2. Die sonstigen Darlehen beinhalten das in Anhangangabe 6 unter “Erwerb der Peak
Packaging Poland Sp. z o.o. genannte festverzinsliche Darlehen über 10 Prozent des Kaufpreises für die Anteile
an dieser Gesellschaft. Dieser Betrag wird im Geschäftsjahr 2026 fällig und wird mit dem Rückzahlungsbetrag
bewertet. Die Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen sind um 5.968 TEUR angestiegen. Dies ist hauptsächlich
auf Mietverträge über Grundstücke und Gebäude zurückzuführen, die verlängert, neu abgeschlossen oder im
Rahmen der Akquisitionen übernommen wurden sowie auf neu abgeschlossene Leasingverträge über
Maschinen.
Informationen darüber, inwieweit der Konzern Zinsänderungs-, Währungs- und Liquiditätsrisiken ausgesetzt ist,
sind in der Anhangangabe 30.3 dargestellt.
Die Aufgliederung der Schulden in kurz- und langfristig erfolgt entsprechend den hinterlegten Tilgungsplänen.


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27.2 Gesicherte Bankdarlehen
Die ausstehenden Darlehen weisen folgende Konditionen aus:
31.12.2024 31.12.2023
Nenn- Buch- Nenn- Buch-
TEUR Währung Zinssatz fällig betrag wert betrag wert
Ringmetall SE A EUR 15.000 14.974 6.000 6.000
EURIBOR
B/C EUR +1,00 bis +2,45% 2025-2029 28.671 28.550 14.206 14.206
Peak Packaging
Poland Sp. z o.o. PLN/EUR 1,50 - 1,80% 2025-2028 825 825 - -
Nittel Halle GmbH EUR 2,73% 2033 600 600 - -
August Berger
Metallwarenfabrik
GmbH EUR 1,95 - 2,40% 2026-2027 149 149 164 164
Rhein-Plast GmbH EUR 3,92% 2024 - - 6 6
Gesamt 45.245 45.098 20.376 20.376
Die Bankdarlehen der Ringmetall SE sind mit dem Reinvermögen der August Berger Metallwarenfabrik GmbH,
der Latza GmbH, der Industrial Packaging Liner GmbH, der Nittel Halle GmbH, der Tesseraux Spezialverpackungen
GmbH, der Rhein-Plast GmbH , der Liner Factory GmbH sowie der Berger Group US Inc., der Berger US Inc., der
Protective Lining, Inc. und der Ringmetall SE selbst besichert. Als Reinvermögen wird das Vermögen bezeichnet,
das sich aus der Summe der Vermögenswerte gemäß der in § 266 Abs. 2 A., B., C., D. und E. HGB aufgeführten
Bilanzposten abzüglich der Summe der Verbindlichkeiten entsprechend der in § 266 Abs. 3 A. II, III (in Bezug auf
II und III nur soweit unter den jeweiligen Umständen keine Rücklagen aufgelöst werden können), IV (soweit
Verluste vorgetragen werden) und V (soweit ein Jahresfehlbetrag vorliegt), B., C., D. und E. HGB aufgeführten
Bilanzposten, ergibt.

Zur Optimierung der Finanzierungsstruktur sowie zur Schaffung der finanziellen Ressourcen für mögliche
Unternehmensakquisitionen hat die Ringmetall SE im Dezember 2020 einen Konsortialkreditvertrag
abgeschlossen, der im Oktober 2024 grundlegend überarbeitet und zur Finanzierung von Akquisitionen
ausgeweitet wurde.
Gemäß diesem Kreditvertrag ist Ringmetall verpflichtet, die Finanzkennzahlen (Covenants) “Verschuldungsgrad”
und “Eigenmittelquote” innerhalb bestimmter im Vertrag vorgegebener Grenzen einzuhalten.
Die Untergliederung in die Tranchen A, B und C zeigt die unterschiedlichen Tranchen desselben
Konsortialkreditvertrags.
Darüber hinaus haftet Ringmetall für Leasing- und Darlehensverpflichtungen in Höhe von 1.383 TEUR.


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27.3 Verstöße gegen Covenants aus Finanzverbindlichkeiten
Zum Stichtag lagen keine Verstöße gegen Covenants vor, die in Verbindung mit Finanzverbindlichkeiten stehen.

27.4 Verbindlichkeiten aus Leasing
Am Ende des Berichtszeitraums betreffen die Verbindlichkeiten aus Leasing finanzierte Vermögenswerte in Form
von grundstücksgleichen Rechten, Bauten auf fremdem Boden, technischen Anlagen und Maschinen sowie
Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Leasinglaufzeit lehnt sich grundsätzlich an die wirtschaftliche
Nutzungsdauer der Vermögenswerte an. Im Fall der Leasingverhältnisse über Gebäude auf fremdem Boden sind
jedoch die unternehmensstrategischen Gegebenheiten berücksichtigt.
Hinsichtlich der für die Diskontierung verwendeten Zinssätze siehe in Abschnitt 16 die Ausführungen zu den
Nutzungsrechten.
Die Fälligkeiten der Leasingverbindlichkeiten bewegen sich zwischen 2025 und 2111 (31.12.2023: zwischen 2024
und 2036) und verteilen sich wie folgt:
Künftige Barwert der künftigen
Mindestzahlungen Zinszahlungen Mindestzahlungen
TEUR 31.12.2024 31.12.2023 31.12.2024 31.12.2023 31.12.2024 31.12.2023
Bis zu einem Jahr 3.375 2.073 592 260 2.783 1.813
Zwischen einem und fünf
Jahren 9.509 4.729 1.326 579 8.183 4.150
Über fünf Jahre 3.881 2.870 347 301 3.534 2.569
Gesamt 16.765 9.672 2.265 1.140 14.500 8.532
Der Anstieg der Verbindlichkeiten aus Leasing resultiert im Wesentlichen aus dem Abschluss neuer bzw. der
Verlängerung bestehender Leasingverträge, Verträge aufgrund der Erweiterung des Konsolidierungskreises, was
zum Teil jedoch durch planmäßige Tilgungen kompensiert wurde.
Der Barwert der künftigen Mindestzahlungen entspricht dem Buchwert in der Bilanz.
Bedingte Mietzahlungen gab es im Berichtszeitraum wie auch im Vorjahreszeitraum nicht.


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28. VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN UND SONSTIGE VERBINDLICHKEITEN
kurzfristig:
TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 13.917 9.305
Sonstige Verbindlichkeiten 3.485 2.386
Gesamt 17.402 11.691
Der Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen resultiert hauptsächlich aus der Erweiterung
des Konsolidierungskreises.
Zu den Währungs- und Liquiditätsrisiken des Konzerns hinsichtlich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen und den sonstigen Verbindlichkeiten siehe Anhangangabe 30.3.



29. KAPITALMANAGEMENT
Ziel des Konzerns ist es, eine starke Kapitalbasis beizubehalten, um das Vertrauen der Anleger, Gläubiger und der
Märkte zu wahren und die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens sicherzustellen.
Der Vorstand strebt ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Steigerung der Rendite, unter Optimierung des
Verhältnisses von Eigen- zu Fremdkapital, und den Vorteilen einer stabilen Kapitalbasis an.
Der Konzern überwacht das Kapital mit Hilfe eines Verhältnisses bereinigter Nettoverschuldung zum
Eigenkapital. Die bereinigte Nettoverschuldung umfasst prinzipiell zinstragende Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten und Leasingverbindlichkeiten abzüglich der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalenten.
Das Verhältnis der Eigenkapitalquote stellt sich wie folgt dar:
TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Zinstragende Kredite 47.773 21.589
Leasingverbindlichkeiten 14.500 8.532
Abzüglich Zahlungsmittel und Zahlungsäquivalente -11.759 -6.784
Nettoverschuldung 50.514 23.337
Eigenkapital 88.708 79.217
Bilanzsumme 178.121 131.982
Eigenkapitalquote 49,8% 60,0%


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30. FINANZINSTRUMENTE BEIZULEGENDE ZEITWERTE UND RISIKOMANAGEMENT
30.1 Einstufungen und beizulegende Zeitwerte
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Buchwerte und die Einstufung der finanziellen Vermögenswerte und
finanziellen Verbindlichkeiten gemäß IFRS 9.
IFRS 9 IFRS 9 IFRS 9
Bewertungs- Buchwert Buchwert
TEUR kategorie 31.12.2024 31.12.2023
Aktiva
Sonstige langfristige Vermögenswerte AC 216 375
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen AC 27.359 23.473
Vertragsvermögenswerte AC 730 326
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte AC 920 2.458
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente AC 11.759 6.784
Gesamt 40.984 33.416
Passiva
Langfristige Finanzverbindlichkeiten FLAC 48.420 19.209
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 13.917 9.305
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten FLAC 13.853 12.091
Gesamt 76.190 40.605

30.2 Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte
Bewertungstechniken und wesentliche, nicht beobachtbare Inputfaktoren
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Bewertungstechniken, die bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte
der Stufe 2 und Stufe 3 verwendet wurden, sowie die verwendeten wesentlichen, nicht beobachtbaren
Inputfaktoren:
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente
Wesentliche,
nicht beobachtbare
Art Bewertungstechnik Inputfaktoren
Sonstige finanzielle Abgezinste Cashflows in einem DCF-Verfahren Margenaufschlag auf Zins
Verbindlichkeiten* unter Ansatz der Marktzinsen und Laufzeit der
Verbindlichkeit.
* Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten enthalten gesicherte und ungesicherte Bankdarlehen und Verbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasingverträgen.
Da der Fair Value dem Buchwert der Finanzinstrumente entspricht, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden, werden
keine weiteren Angaben gemacht.




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30.3 Finanzielles Risikomanagement
Der Konzern ist den folgenden Risiken aus dem Einsatz von Finanzinstrumenten ausgesetzt:
• Ausfallrisiko (siehe B)
• Liquiditätsrisiko (siehe C)
• Marktrisiko (siehe D).
A. Grundsätze des Risikomanagements
Der Vorstand trägt die Verantwortung für den Aufbau und die Kontrolle des Konzernrisikomanagements. Der
Vorstand hat dazu ein internes Fachgremium eingesetzt, das für die Überwachung und Weiterentwicklung der
Risikomanagementrichtlinien des Konzerns zuständig ist. Dieses Gremium berichtet dem Vorstand regelmäßig
über seine Tätigkeit. Die Grundsätze des Risikomanagementsystems lassen sich auf die finanziellen Risiken
übertragen, diesbezüglich wird auf den Risikobericht im zusammengefassten Lagebericht verwiesen.
Die Risikomanagementrichtlinien des Konzerns wurden zur Identifizierung und Analyse der Risiken des Konzerns
entwickelt, um geeignete Risikolimits und Kontrollen einzuführen und die Entwicklung der Risiken und die
Einhaltung der Limits zu überwachen. Die Risikomanagementrichtlinien und das Risikomanagementsystem
werden regelmäßig überprüft, um Veränderungen der Marktbedingungen und der Aktivitäten des Konzerns
aufgreifen zu können. Durch die bestehenden Ausbildungs- und Managementstandards sowie die zugehörigen
Prozesse soll ein zielführendes Kontrollumfeld sichergestellt werden, in dem alle Mitarbeitenden ihre jeweiligen
Aufgaben und Verantwortlichkeiten verstehen.
Der Aufsichtsrat überwacht die Einhaltung der Richtlinien und Prozesse des Konzernrisikomanagements durch
den Vorstand und die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems im Hinblick auf die Risiken, denen der Konzern
ausgesetzt ist.
B. Ausfallrisiko
Das Ausfallrisiko ist das Risiko von finanziellen Verlusten, falls ein Kunde oder die Vertragspartei eines
Finanzinstruments seinen bzw. ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Das Ausfallrisiko entsteht
grundsätzlich aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie aus sonstigen finanziellen
Vermögenswerten. Bei diesen Forderungen handelt es sich im Wesentlichen um Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen aus dem Verkauf von Waren. Es handelt sich dabei ausschließlich um kurzfristige Forderungen,
die in der Regel innerhalb von ein bis zwei Monaten ausgeglichen werden.
Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte entsprechen dem maximalen Ausfallrisiko.
Das Ausfallrisiko des Konzerns wird hauptsächlich durch die individuellen Merkmale der Kunden beeinflusst.
Allerdings berücksichtigt der Vorstand auch die Merkmale der gesamten Kundenbasis, einschließlich des
Ausfallrisikos der Branche und der Länder, in denen die Kunden tätig sind, da diese Faktoren das Ausfallrisiko
ebenfalls beeinflussen können.
Der wesentliche Teil der Kunden des Konzerns sind global agierende Konzerne. Für keinen dieser Kunden war
bisher die Erfassung einer Wertminderung notwendig. Zur Überwachung des Ausfallrisikos werden vor allem auf
die zeitnahe Abrechnung, die üblicherweise von Seiten des Kunden erfolgt, sowie die zeitnahe Zahlung der
Abrechnung geachtet.




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Der Vorstand schätzt anhand zukünftiger Erwartungen die Kreditverluste bei den Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen über die gesamte Vertragslaufzeit ein, während derer Ringmetall dem Ausfallrisiko ausgesetzt
ist. Diese Einschätzung basiert auf dem Zahlungsverhalten der Vergangenheit, der Beurteilung der
Kreditwürdigkeit basierend auf veröffentlichten Finanzzahlen, sofern vorhanden, sowie auf der Höhe der
bestehenden Forderungen. Insgesamt hat der Konzern Forderungsausfälle nur in einem untergeordneten
Umfang zu verzeichnen.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Der Konzern hat am 31. Dezember 2024 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 11.759 TEUR
(31.12.2023: 6.784 TEUR) im Bestand. Diese Summe stellt somit das maximale Ausfallrisiko im Hinblick auf diese
Vermögenswerte dar. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden bei unterschiedlichen Banken
oder Finanzinstituten in den Ländern unterhalten, in denen der Konzern tätig ist, der wesentliche Teil jedoch in
Deutschland.

C. Liquiditätsrisiko
Das Liquiditätsrisiko beschreibt das Risiko, dass der Konzern nicht in der Lage ist, seine Verpflichtungen pünktlich
zur Fälligkeit zu erfüllen. Liquiditätsrisiken aus den finanziellen Verbindlichkeiten ergeben sich nicht, da der
Konzern zum Bilanzstichtag über Zahlungsmittel bzw. Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 11.759 TEUR
(31.12.2023: 6.784 TEUR) verfügt. Darüber hinaus werden mit hoher Sicherheit Zahlungsströme erwartet, die die
Zins- und Tilgungszahlungen und die finanziellen Verbindlichkeiten hieraus laufzeitäquivalent bedienen können.
In letzter Instanz liegt die Verantwortung für das Liquiditätsmanagement beim Vorstand, der ein angemessenes
Konzept zur Steuerung der kurz-, mittel- und langfristigen Finanzierungs- und Liquiditätsanforderungen
aufgebaut hat. Der Konzern steuert Liquiditätsrisiken durch das Halten von angemessenen Rücklagen und durch
ständiges Überwachen der prognostizierten und tatsächlichen Zahlungsströme sowie der Abstimmung der
Fälligkeitsprofile von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten.
IFRS 7 fordert eine Fälligkeitsanalyse sowohl für derivative als auch originäre finanzielle Verbindlichkeiten. Die
nachfolgende Fälligkeitsanalyse zeigt, inwieweit die undiskontierten Cashflows im Zusammenhang mit den
Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2024 bzw. 31. Dezember 2023 die zukünftige Liquiditätssituation des
Konzerns beeinflussen.




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Bedeutung des Liquiditätsrisikos
Im Folgenden werden die vertraglichen Restlaufzeiten der finanziellen Verbindlichkeiten am Abschlussstichtag
einschließlich geschätzter Zinszahlungen dargestellt. Es handelt sich somit um undiskontierte Bruttobeträge
ohne Berücksichtigung der Auswirkung von Verrechnungen.
31.12.2024 Nominal- 1 bis 5
TEUR Buchwert betrag Gesamt < 1 Jahr Jahre > 5 Jahre
Bankdarlehen 45.098 45.245 45.245 10.996 34.249 -
Verbindlichkeiten aus
Leasingverhältnissen 14.500 16.765 16.765 3.375 9.509 3.881
Gesamt 59.598 62.010 62.010 14.371 43.758 3.881
31.12.2023 Nominal- 1 bis 5
TEUR Buchwert betrag Gesamt < 1 Jahr Jahre > 5 Jahre
Bankdarlehen 20.376 20.376 20.376 7.886 12.490 -
Verbindlichkeiten aus
Leasingverhältnissen 8.532 9.672 9.672 2.073 4.729 2.870
Gesamt 28.908 30.048 30.048 9.959 17.219 2.870
Wie in der Anhangangabe 27.2 angegeben, verfügt der Konzern hauptsächlich über Bankdarlehen, die Auflagen
enthalten. Ein künftiger Verstoß gegen die Auflagen kann dazu führen, dass Darlehen früher als in der obigen
Tabelle angegeben zurückzuzahlen sind.
Die Zinszahlungen für variabel verzinsliche Darlehen in der obigen Tabelle wurden mit einem festen Zinssatz
angesetzt. Sie spiegeln die Marktverhältnisse für Terminzinssätze am Ende des Geschäftsjahres wider. Diese
können sich mit der Veränderung der Marktzinssätze wandeln.

D. Marktrisiko
Das Marktrisiko ist das Risiko, dass sich die Marktpreise, beispielsweise Wechselkurse, Zinstze oder Aktienkurse
ändern und dadurch die Erträge des Konzerns oder der Wert der gehaltenen Finanzinstrumente beeinflusst
werden. Ziel des Marktrisikomanagements ist es, das Marktrisiko innerhalb akzeptabler Bandbreiten zu steuern
und zu kontrollieren und gleichzeitig die Rendite zu optimieren.
Zur Steuerung der Marktrisiken geht der Konzern bei Bedarf finanzielle Verbindlichkeiten ein. Sämtliche
Transaktionen erfolgen innerhalb der Richtlinien des Risikomanagementsystems. Zum Ende des
Berichtszeitraums wurden keine Risikokonzentrationen bei den Konzerngesellschaften festgestellt.
Währungsrisiko
Verschiedene Geschäftsvorfälle im Konzern lauten auf fremde Währung. Somit unterliegt der Konzern den
Risiken aus Wechselkursschwankungen. Durch gezielte Steuerung der Zahlungsströme in Fremdwährung sowie
in Einzelfällen mittels Devisentermingeschäften wird diesen Wechselkursrisiken begegnet.




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Die Buchwerte der bei den jeweiligen lokalen Gesellschaften in fremder Währung gebuchten monetären
Vermögenswerte und Schulden betragen im Konzernabschluss am Stichtag 31. Dezember 2024 in der
Konzernwährung Euro:
31.12.2024 31.12.2023
TEUR
Vermögenswerte Schulden Vermögenswerte Schulden
USD 10.284 2.660 8.984 3.470
GBP 1.403 193 1.424 196
TRY 327 769 293 822
CNY 1.237 1.076 1.007 818
PLN 3.859 1.514 - -
Die folgende Tabelle zeigt die Auswirkungen einer angenommenen Wechselkursänderung um +/-
1000 Basispunkte bei Konstanz aller übrigen Variablen für die auf fremde Währung lautenden monetären
Vermögenswerte und Schulden auf die Gewinn- und Verlustrechnung:
31.12.2024 31.12.2023
TEUR
Vermögenswerte Schulden Vermögenswerte Schulden
Basispunkte Basispunkte
-1000 +1000 -1000 +1000 -1000 +1000 -1000 +1000
USD -1.028 1.028 -266 266 -898 898 -347 347
GBP -140 140 -19 19 -142 142 -20 20
TRY -33 33 -77 77 -29 29 -82 82
CNY -124 124 -108 108 -101 101 -82 82
PLN -386 386 -151 151 - - - -

Zinsänderungsrisiko
Der Konzern ist im Wesentlichen einem Zinsänderungsrisiko im Rahmen der Finanzierung von Akquisitionen
ausgesetzt. Aus den Bankdarlehen mit variabler Verzinsung, die in der Anhangangabe 27.2 aufgeführt sind,
resultiert ein zinsbedingtes Cashflow-Risiko.



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Die folgende Tabelle zeigt die Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung bei einer angenommenen
Zinssatzänderung um jeweils +/-25 Basispunkte bei Konstanz aller übrigen Variablen:
31.12.2024
Basispunkte
TEUR Währung Zinssatz Fälligkeitsjahr +25 -25
Ringmetall SE A EUR 488 -488
EURIBOR 2025-2029
B EUR +2,45% 1.988 -1.988
Gesamt 2.476 -2.476
31.12.2023
Basispunkte
TEUR Währung Zinssatz Fälligkeitsjahr +25 -25
Ringmetall SE A EUR 150 -150
EURIBOR 2024
B/C EUR +1,00% 413 -413
Gesamt 563 -563




31. SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN
Im Konzern bestehen folgende finanzielle Verpflichtungen, die nicht in der Konzernbilanz enthalten sind:
31.12.2024 31.12.2023
1 bis 5 1 bis 5
TEUR < 1 Jahr Jahre > 5 Jahre < 1 Jahr Jahre > 5 Jahre
Bestellobligo 15.336 - - 12.160 - -
Service-/Wartungsverträge u.ä. 407 544 - 682 725 -
Kurzfristige und
geringwertige Leasingverträge 88 44 - 79 68 -
Gesamt 15.831 588 - 12.921 793 0



32. NAHESTEHENDE UNTERNEHMEN UND PERSONEN
Als Ultimate Controlling Party werden bei Ringmetall grundsätzlich die Aktionäre betrachtet.
Als nahestehende Personen oder Unternehmen werden nicht konsolidierte Tochterunternehmen bezeichnet
sowie Personen, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik des Ringmetall Konzerns
ausüben können. Letztere umfassen alle Personen in Schlüsselpositionen sowie deren nahe Familienangehörige.
Im Ringmetall Konzern sind dies die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats.
Im Berichtszeitraum wurden weder mit dem Management in Schlüsselpositionen noch mit den Mitgliedern des
Aufsichtsrats oder mit sonstigen nahestehenden Personen neue Verträge abgeschlossen noch die bestehenden
wesentlich geändert, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der
Gesellschaft haben.


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A. GESCHÄFTSVORFÄLLE MIT MITGLIEDERN DES MANAGEMENTS IN SCHLÜSSELPOSITIONEN
Die Vorstandsmitglieder verfügen über 60,1 Prozent (31. Dezember 2024) der Stimmrechtsanteile des
Unternehmens.
Die zusammengefassten Werte der Geschäftsvorfälle und der ausstehenden Salden im Zusammenhang mit den
Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen und Unternehmen, über die sie die Beherrschung oder
maßgeblichen Einfluss haben, waren wie folgt:
Verkauf von Waren / Erwerb von Waren /
Dienstleistungen Dienstleistungen
TEUR 2024 2023 2024 2023
Ringmetall SE - - 127 56
Tochtergesellschaften der
Ringmetall SE - - - -
Gesamt - - 127 56
Forderungen gegen Verbindlichkeiten gegenüber
nahestehenden nahestehenden Unternehmen
Unternehmen und Personen und Personen
TEUR 31.12.2024 31.12.2023 31.12.2024 31.12.2023
Ringmetall SE - - - -
Tochtergesellschaften der
Ringmetall SE - - - -
Gesamt - - - -
B. GESCHÄFTSVORFÄLLE MIT MITGLIEDERN DES AUFSICHTSRATS
Die zusammengefassten Werte der Geschäftsvorfälle und der ausstehenden Salden im Zusammenhang mit den
Mitgliedern des Aufsichtsrates und Unternehmen, über die sie die Beherrschung oder maßgeblichen Einfluss
haben, waren wie folgt:
Wert der Salden ausstehend
Geschäftsvorfälle zum 31.12.
TEUR 2024 2023 31.12.2024 31.12.2023
Vergütungen 210 210 72 37
Erstattung Spesen - - - -
Gesamt 210 210 72 37



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C. GESCHÄFTSVORFÄLLE MIT SONSTIGEN NAHESTEHENDEN PERSONEN
Verkauf von Waren / Erwerb von Waren /
Dienstleistungen Dienstleistungen
TEUR 2024 2023 2024 2023
Ringmetall SE - - - -
Tochtergesellschaften der
Ringmetall SE - - - -
Gesamt - - - -
Forderungen gegen Verbindlichkeiten gegenüber
nahestehende nahestehe-
Unternehmen und Personen de Unternehmen und Personen
TEUR 31.12.2024 31.12.2023 31.12.2024 31.12.2023
Ringmetall SE - - - -
Tochtergesellschaften der
Ringmetall SE - - - -
Gesamt - - - -


33. MITARBEITENDE
Im Geschäftsjahr 2024 beschäftigte der Konzern durchschnittlich 849 Mitarbeitende (2023: 845 Mitarbeitende).
Angestellte Arbeiter Summe
Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeitenden 2023 235 610 845
Zugang aus Unternehmenserwerben 4 11 15
239 621 860
Verwaltung/Dienstleistung 121 10 131
Vertrieb 32 0 32
Produktion/Service 94 592 686
Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeitenden 2024 247 602 849


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34. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG
Erwerb Hutek Oy
Ringmetall hat mit Wirkung zum 7. Januar 2025 (Erwerbszeitpunkt) sämtliche Anteile an der Hutek Oy
(nachfolgend: „Hutek“) mit Sitz in Nastola, Finnland, erworben. Zu diesem Zeitpunkt hat Ringmetall
Beherrschung und damit Kontrolle über die Hutek erlangt. Die Erstkonsolidierung wird zum 1. Januar 2025
erfolgen. Der Erwerb dieser Gesellschaft stellt einen Erwerb im Sinne des IFRS 3 dar. Die zur Aufteilung des
Kaufpreises benötigten Unterlagen liegen zum Aufstellungszeitpunkt nicht vor, so dass keine Angaben über die
beizulegenden Zeitwerte der übernommenen Vermögenswerte und Schulden sowie über sich eventuell
ergebende positive oder negative Unterschiedsbeträge gemacht werden können.
Hutek wurde im Jahr 1988 als Familienunternehmen gegründet und verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in
der Kunststoffindustrie. Das Unternehmen ist auf die Herstellung und Vermarktung ökologischer Bag-in-Box-
Verpackungslösungen spezialisiert. Neben hochwertigen Verpackungslösungen vor allem für
Molkereierzeugnisse umfasst das Portfolio von Hutek auch den Vertrieb von Novocold-Getränkedispensern und
den Vertrieb von Technibag-Abfüllmaschinen für Bag-in-Box-Verpackungen in Skandinavien.
Mit rund 15 Mitarbeitenden erwirtschaftete das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von
rund 4 Mio. EUR. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Vorstand einen Umsatz von ca. 3.800 TEUR sowie
ein EBITDA in Höhe von 800 TEUR.
Mit der Übernahme von Hutek ist Ringmetall ein wichtiger Expansionsschritt im Bereich der Bag-in-Box-Systeme
in die Märkte Nordeuropas gelungen. Ziel ist es, in Skandinavien weiter zu wachsen und gleichzeitig konzernweit
von der Expertise des Unternehmens zu profitieren.
Erwerb der Minderheitsbeteiligung an der Evopack GmbH
Mit Beteiligungsvertrag vom 7. Januar 2025 hat Ringmetall 25,1 Prozent der Anteile an dem auf
Industrieverpackungen spezialisierten Start-up Evopack GmbH (nachfolgend: “Evopack”) mit Sitz in Stuttgart,
Deutschland, erworben. Unter dem Produktnamen „Boxli 1000“ hat das Unternehmen insbesondere für den
Einsatz in der Lack- und Farbenindustrie ein innovatives Bag-in-Box-System für Flüssigkeiten, wasserbasierte
Farben und Granulate mit einem Fassungsvermögen von 1.000 Litern entwickelt. Der für die Bag-in-Box-Systeme
typische Schutz des Produkts vor sauerstoffbedingter Oxidation bietet insbesondere für die Farbenindustrie die
Möglichkeit, in der Produktion weitgehend auf den Einsatz von Bioziden zu verzichten.
Die Einbeziehung in den Konzernabschluss der Ringmetall Gruppe wird ab dem Erwerbszeitpunkt der Beteiligung
aufgrund des maßgeblichen Einflusses von Ringmetall im Zuge der Equity-Methode als assoziiertes Unternehmen
erfolgen.
Der Beteiligungsvertrag beinhaltet die Option, die Beteiligung innerhalb der nächsten zwölf Monate auf
51,0 Prozent zu erhöhen, sowie ein Vorkaufsrecht für die restlichen Anteile. Darüber hinaus wird die Ringmetall
Gruppe das Unternehmen bei der Markteinführung unterstützen und insbesondere ihr Know-how in der Liner-
Produktion in das Produktdesign einbringen. Dazu wurde der Standort der Evopack mittlerweile von Stuttgart
nach Ahaus verlegt.


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35. BEFREIUNGSWAHLRECHTE NACH § 264 ABS. 3 HGB
Nachfolgende inländische Tochtergesellschaften in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft werden die
Befreiungsvorschriften gemäß § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch nehmen und deshalb auf die Aufstellung eines
Anhangs und gegebenenfalls eines Lageberichts, auf die Offenlegung sowie auf die Prüfung von Jahresabschluss
und gegebenenfalls Lagebericht für das Geschäftsjahr 2024 verzichten:
August Berger Metallwarenfabrik GmbH, Berg
Industrial Packaging Liner GmbH, München
Latza GmbH, Attendorn
Liner Factory GmbH, Ahaus
Liner Factory Verwaltungs GmbH, Ahaus
Nittel Halle GmbH, Halle (Saale)
Rhein-Plast GmbH, Bad Dürkheim
Ringmetall Service GmbH, München
Tesseraux Spezialverpackungen GmbH, Bürstadt
36. ERGEBNISVERWENDUNGSVORSCHLAG DES MUTTERUNTERNEHMENS
Der Vorstand schlägt vor, an die Aktionäre der Ringmetall SE aus dem Bilanzgewinn der Ringmetall SE in Höhe
von 32.258.854,01 EUR eine Dividende von 2.906.904,00 EUR, das entspricht 10 Cent je Aktie, auszuschütten.
Der danach verbleibende Betrag in Höhe von 29.351.950,01 EUR wird auf neue Rechnung vorgetragen.

37. HONORAR DES KONZERNABSCHLUSSPRÜFERS
Die Aktionäre der Ringmetall SE haben in der Hauptversammlung am 25. Juni 2024 die
BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Abschlussprüfer gewählt. Das vom Abschlussprüfer für das
Geschäftsjahr berechnete Honorar für die Konzernabschlussprüfung inklusive der Jahresabschlussprüfung zum
31. Dezember 2024 beträgt insgesamt 316 TEUR (2023: 290 TEUR). Neben den vorgenannten
Abschlussprüfungsleistungen sind weitere Aufwendungen in Höhe von 5 TEUR (2023: 5 TEUR) für andere
Bestätigungsleistungen berücksichtigt.


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38. ORGANE DER GESELLSCHAFT
A. MITGLIEDER DES VORSTANDS
Christoph Petri
Vorstandssprecher seit 01.04.2011
Wohnort Hamburg, Deutschland
Berufliche Tätigkeit Kaufmann
Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien nach § 285 Nr. 10 HGB bei:
- der Montega AG, Hamburg (Deutschland)
- der Value-Holdings AG, Augsburg (Deutschland)
Konstantin Winterstein
Vorstand seit 01.10.2014
Wohnort München, Deutschland
Berufliche Tätigkeit Ingenieur
Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien nach § 285 Nr. 10 HGB bei:
- der Clariant AG, Muttenz (Schweiz)
Der Gesamtaufwand für die Vergütung des Vorstands in den Geschäftsjahren 2024 und 2023 setzt sich wie folgt
zusammen:
2024 2023
Gesamt- davon davon Gesamt- davon davon
TEUR aufwand erfolgs- erfolgs- aufwand erfolgs- erfolgs-
unabhäng abhängig unabhäng abhängig
ig ig
Herr Christoph Petri
(Vorstandssprecher) 780 310 470 566 238 328
Herr Konstantin Winterstein 780 310 470 566 238 328
Gesamtaufwand 1.560 620 940 1.132 476 656
Vom Gesamtaufwand für das Geschäftsjahr 2024 sind 226 TEUR kurzfristig zu zahlen.
Im Geschäftsjahr 2024 wurden insgesamt 1.296 TEUR (2023: 1.376 TEUR) an die Mitglieder des Vorstands
ausgezahlt.


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B. MITGLIEDER DES AUFSICHTSRATS
Klaus F. Jaenecke, München
Vorsitzender seit 30.08.2018
Berufliche Tätigkeit Selbständiger Unternehmensberater, München
Bezüge in 2024: 70 TEUR
Aufsichtsratmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien nach § 285 Nr. 10 HGB bei:
- Hansgrohe SE, Schiltach (Deutschland)
Markus Wenner, München
Mitglied seit 01.09.2014
Stellvertretender Vorsitzender seit 30.06.2016
Berufliche Tätigkeit Geschäftsführer der GCI Management Consulting GmbH,
München
und der MuM Industriebeteiligungen GmbH, Wuppertal
Bezüge in 2024: 50 TEUR
Aufsichtsratmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien nach § 285 Nr. 10 HGB bei:
- Traumhaus AG, Wiesbaden (Deutschland)
- Wolftank Adisa Holding AG, Innsbruck (Österreich)
- Value-Holdings Capital Partners AG, Gersthofen (Deutschland)
- Metriopharm AG, Zürich (Schweiz)
Ralph Heuwing, München
Mitglied seit 30.08.2016
Berufliche Tätigkeit Partner und Head of DACH der int. Private Equity
Gesellschaft PAI Partners, München
Bezüge in 2024: 45 TEUR
Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien nach § 285 Nr. 10 HGB bei:
- Management Capital Holding AG, München (Deutschland)
- Apleona GmbH, Neu-Isenburg (Deutschland)
- Hoberg & Driesch GmbH, Düsseldorf (Deutschland)
- Hoberg & Driesch GmbH & Co. KG, Ismaning (Deutschland)
- Hoberg und Driesch Beteiligungs GmbH, Düsseldorf (Deutschland)
- Chiron Group SE, Tuttlingen (Deutschland)
- Chiron-Werke GmbH & Co. KG, Tuttlingen (Deutschland)
- Chiron-Werke Beteiligungsgesellschaft mbH, Tuttlingen (Deutschland)


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Monika Dussen, Hamburg
Mitglied seit 23.08.2022
Berufliche Tätigkeit Partnerin der Struktur Management Partner GmbH, Köln
Bezüge in 2024: 45 TEUR
Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien nach § 285 Nr. 10 HGB bei:
- Willy Mederer GmbH & Co. KG, Fürth (Deutschland)
- Mederer Holding Beteiligungs GmbH, Fürth (Deutschland)

39. DEUTSCHER CORPORATE GOVERNANCE KODEX
Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Ringmetall SE haben eine Erklärung gemäß § 161 AktG abgegeben und
den Aktionären auf der Website von Ringmetall
(https://ringmetall.de/wp-
content/uploads/2025/01/20250115_Entsprechenserklaerung-2025_Ringmetall-SE.pdf) im Bereich Investor
Relations dauerhaft zugänglich gemacht.
München, 29. April 2025
Christoph Petri
Vorstandssprecher
Konstantin Winterstein
Vorstand