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GESCHÄFTSMODELL UND STRUKTUR
Ringmetall ist ein weltweit führender Spezialanbieter in der
Verpackungsindustrie. Der Großteil des Produktportfolios
konzentriert sich auf hochsichere Verpackungslösungen
für Industriefässer. Während der Fokus auf dem Markt für
Fassspannringe liegt, weitet der Konzern seinen Einfluss
konsequent in angrenzende Geschäftsfelder aus. Ziel ist es,
in allen Bereichen des Kerngeschäfts eine deutlich markt-
führende Stellung innezuhaben.
Ringmetall ging im Jahr 2015 durch Umfirmierung und An-
passung des Geschäftsmodells aus ihrer Vorgängergesell-
schaft, der H.P.I. Holding AG, hervor. Diese wiederum wur-
de 1997 als Beteiligungsgesellschaft gegründet. Im Jahr
2021 wurde der Formwechsel von der Ringmetall AG in eine
Europäische Gesellschaft (Societas Europaea – SE) mit der
Firmierung Ringmetall SE vollzogen.
Seit Umfirmierung der Gesellschaft und Anpassung des
Geschäftsmodells ist Ringmetall als spezialisierte Indust-
rie-Holding in den beiden Geschäftsbereichen Industrial
Packaging und Industrial Handling tätig. Ringmetall entwi-
ckelt, produziert und vermarktet Verpackungslösungen für
die Anwendung in der chemischen, der pharmazeutischen
und der Lebensmittelindustrie sowie Produkte für die La-
gerlogistik und den agrarwirtschaftlichen Bereich. Darüber
hinaus hat Ringmetall seine jahrelange Expertise genutzt,
um optimierte Spannringe als neue effiziente Rohrverbin-
dungen zu entwickeln, die zukünftig Verwendung unter
anderem im Anlagenbau finden sollen. Die diesbezüg-
lichen Produktentwicklungen befinden sich aktuell in der
Markteinführungsphase.
Im Geschäftsbereich Industrial Packaging stellt die Ring-
metall Gruppe Verpackungselemente für Industriefässer
und Mehrkomponentensysteme her. Zum Produktsorti-
ment im Bereich Industrial Packaging zählen vor allem
Verschlussspannringe sowie Innenhüllen – sogenannte In-
liner – und Bag-in-Box-Systeme. Darüber hinaus produziert
das Unternehmen auch Fassdeckel, -dichtungen, -griffe,
komplexe Verschlusseinheiten sowie Spezialkomponen-
ten nach Kundenanforderung mit unterschiedlichsten
Dimensionen, Qualitätsstufen und Nutzungsprofilen. Die
Produktgruppe der Spannringe stellt den anteilig größten
Umsatzträger des Konzerns dar, gefolgt von Inlinern und
Bag-in-Box-Systemen. Insgesamt stellt Ringmetall über
2.500 unterschiedliche Varianten von Spannringen und
über 4.000 verschiedene Varianten von Inlinern her.
Im Markt für Industriefässer konzentriert sich das Unter-
nehmen in erster Linie auf die speziellen Anforderungen
sogenannter Open Top Drums (Deckelfässer) und hier spe-
ziell Steel Drums (Stahlfässer), Plastic Drums (Plastiksser),
Fiber Drums (Faserstofffässer) und Pails (Eimer). 2019 ist
das Unternehmen zudem in den Markt für Innenhüllen für
Industriefässer und Mehrkomponentensysteme eingetre-
ten. Seitdem bietet der Konzern auch Produktlösungen für
Closed Top Drums (Geschlossene Fässer) und weitere Ver-
packungslösungen wie zum Beispiel Bag-in-Box-Systeme,
eine Spezialverpackung für Flüssigkeiten, an.
Im Geschäftsbereich Industrial Handling stellt die Ringme-
tall Gruppe Fahrzeuganbauteile für Spezialfahrzeuge in der
Fracht- und Lagerlogistik sowie im agrarwirtschaftlichen
Bereich her. Neben Anbauteilen und Anhängerkupplun-
gen für Traktoren, Landmaschinen und Lastfahrzeuge zäh-
len hierzu vor allem Rückhaltesysteme für Flurförderzeuge.
Aber auch Hubmastteile, Kupplungs- und Bremspedale
mit speziellen Anforderungsprofilen, Hydraulikkomponen-
DIE RINGMETALL GRUPPE
RINGMETALL SE MÜNCHEN
JAHRESABSCHLUSS FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR
VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER 2022
UND ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT
FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022

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ten und komplexe Schweißbaugruppen sind Teil des Pro-
duktangebots.
Die Ringmetall Gruppe ist in einer Holding-Struktur auf-
gebaut, in der die den beiden Geschäftsbereichen zuge-
ordneten Tochtergesellschaften an die Muttergesellschaft
angebunden sind. Diese in München ansässige Holding,
die im General Standard börsennotierte Ringmetall SE, ver-
eint zentrale Konzernfunktionen in sich. Hierzu zählen vor
allem die Bereiche Finanzen und Konzernfinanzierung, In-
vestor Relations, IT, Strategie und Unternehmensentwick-
lung sowie die Vorbereitung und Durchführung von Unter-
nehmensakquisitionen. Neben der Holding-Gesellschaft
bestand die Gruppe Ende 2022 aus insgesamt 24 Gesell-
schaften. Hiervon sind 17 Gesellschaften operativ tätig, drei
Gesellschaften reine Zwischen-Holdings sowie vier Gesell-
schaften als Verwaltungseinheiten tätig.
TOCHTERGESELLSCHAFTEN
UND KONZERNMARKEN
Trotz der übergeordneten Struktur der Ringmetall SE tre-
ten die einzelnen Business Units und die zugeordneten
Tochtergesellschaften des Konzerns weitestgehend eigen-
ständig am Markt auf. Um den Gruppengedanken den-
noch in sämtlichen Bereichen des Unternehmens zu ver-
ankern, hat es der Konzernvorstand bereits seit einigen
Jahren etabliert, strategische Ansätze zur weiteren Ent-
wicklung der Ringmetall Gruppe auf Basis regelmäßiger
Management Meetings gemeinsam mit den Geschäfts-
führern der größten Tochtergesellschaften zu erörtern. In
den Geschäftsbereichen wurden fünf Business Units ge-
schaffen, um Entscheidungsprozesse weiter zu optimieren.
Für zentrale Aufgabenbereiche wie Finanzen & Controlling,
IT, Entwicklung und Compliance wurden zudem gesell-
schaftsübergreifende Positionen geschaffen, um die Um-
setzung konzernweiter Entscheidungen und einheitlicher
Standards durch jeweils einen zentralen Verantwortlichen
sicherzustellen.
2022 wurde der Ansatz fortgeführt, die Strukturen im Un-
ternehmen konsequent zu erweitern und so den Konzern-
ansatz der Ringmetall SE auf ein höheres Niveau zu heben.
So haben sich einzelne Business Units im Unternehmen
etabliert, denen jeweils ein Verantwortlicher vorsteht. Die
Business Units wurden entsprechend ihrer Verantwor-
tungsbereiche in insgesamt fünf Einheiten gegliedert:
Rings Northern Europe & Asia Pacific, Rings Southern Eu-
rope & Middle East, Rings USA, Industrial Packing Liner und
Industrial Handling.
Die Entwicklung und Herstellung der Produkte findet an
insgesamt 18 Produktionsstandorten weltweit statt (inklu-
sive Protective Lining, USA). Hierzu zählen in Deutschland
die Standorte Attendorn und Neunkirchen (Nordrhein-
Westfalen), Bad Dürkheim und Berg (Rheinland-Pfalz),
Bürstadt (Hessen), Ernsgaden (Bayern) und Halle (Sachsen-
Anhalt). International ist Ringmetall zudem mit Standorten
in Valmadrera und Albavilla (Italien), Peterlee (Großbritanni-
en), Reus (Spanien), Balcik (Türkei), Changshu (China) sowie
Standorten in den USA in Birmingham (Alabama), Chicago
(Illinois), Houston (Texas), New York (New York) und Ship-
pensburg (Pennsylvania) vertreten.
Hauptsitz des Unternehmens und der Holdinggesellschaft
ist München, Deutschland. Als international aufgestellter
Konzern sind alle Tochterunternehmen unter der Dach-
marke Ringmetall vereint. Die Tochterunternehmen sind
wiederum unter ihren Firmierungen als regional und über-
regional vertretenen Marken wirtschaftlich aktiv. Hierzu
zählen Berger Global, Berger USA, Cemsan, HOSTO, S.G.T.
sowie Nittel, Protective Lining, Rhein-Plast, Tesseraux und
HSM. Die Tochtergesellschaften sind teilweise in Länder-
gesellschaften untergliedert, aus denen sie international
agieren.
UNTERNEHMENSHISTORIE (ungeprüft)
Die Ringmetall SE wurde 1997 unter dem Namen H.P.I.
Holding AG gegründet, der Vorgängergesellschaft des
heutigen Unternehmens. Zunächst als Beteiligungsge-
sellschaft am Markt auftretend, akquirierte, gründete und
veräußerte das Unternehmen ab 1998 zahlreiche andere
Gesellschaften.
Ab 2011 wurden die Geschäftsaktivitäten zunehmend auf
Industrieverpackungen und das Handling von Industrie-
gütern konzentriert. 2015 erfolgte die Umfirmierung in
Ringmetall, was gleichzeitig den Abschluss des Umbaus
des Unternehmens zum Spezialanbieter in der Verpa-
ckungsindustrie markiert.

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1997
Gründung der Gesellschaft unter der
ehemaligen Firmierung H.P.I. Holding AG
1998
Akquisition der August Berger
Metallwarenfabrik GmbH & Co. KG,
Deutschland
Einstieg in das Geschäft mit
Spezialverpackungen
2007
Börsengang des Unternehmens im Freiverkehr
der Frankfurter Börse
2012
Expansion nach China im Bereich Industrial
Packaging
Akquisition von S.G.T. S.r.l., führender
Spannringhersteller in Italien
Akquisition von Cemsan MPI Limited Sirketi
(Mehrheitsbeteiligung), führender
Spannringhersteller in der Türkei
Wechsel in den Entry Standard der
Frankfurter Börse
2013
Gründung der Berger Italia S.r.l. und Erwerb
der Spannringsparte eines italienischen
Unternehmens
Akquisition von HSM Sauermann GmbH & Co.
KG, deutscher Metallbearbeitungsspezialist
Ausbau des Bereichs Industrial Handling
2015
Akquisition von Berger USA (ehemals: Self
Industries Inc.), führender Spannringhersteller
in den USA
Positionierung als führendes
Spezialverpackungsunternehmen und
Umfirmierung in RINGMETALL AG
Akquisition der Metallwarenfabrik Berger
GmbH, Deutschland
Erweiterung des Produktsortiments um
Fassdeckel
Hinzuerwerb der verbleibenden 40,0 Prozent
der Anteile des Minderheitsgesellschafters der
CEMSAN MPI Limited Sirketi, Türkei
2016
Erwerb von weiteren 29,0 Prozent an der
italienischen Tochtergesellschaft S.G.T. S.r.l.
Akquisition einer kleineren Spannring-
produktion in den USA
2017
Akquisition der Latza GmbH, Spannring- und
  Verschlusshersteller aus Deutschland (zum
01.08.2017)
Gründung der Berger Hong Kong Limited,
China, als Zwischenholding für die
Tochtergesellschaft in China
Akquisition von HongRen Packaging
Equipment,  Spannringhersteller in China, und
Einbringung in die  bestehende
Tochtergesellschaft in China (zum 01.02.2018)
2018
Wechsel in den Geregelten Markt der
Frankfurter Börse, General Standard
Akquisition der Nittel Halle GmbH und deren
Tochtergesellschaften, führender Produzent
von Form-Inlinern aus Deutschland
(zum 01.01.2019)
Die wesentlichen Schritte von der Gründung bis zur heutigen Aufstellung der Ringmetall Gruppe stellen sich wie folgt dar:
(ungeprüft):

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2019
Akquisition der Tesseraux GmbH, führender
Hersteller von  Aluminium-Inlinern und  
Bag-in-Box-Systemen (zum 01.07.2019)
Erwerb von weiteren 30,0 Prozent der Anteile
an Nittel B.V., (Holland)
Akquisition der Sorini Ring Manufacturing Inc.,
Spannringhersteller  aus den USA, im Rahmen
eines Asset Deals und Einbringung der
 Geschäftsaktivitäten in die bestehende US-
Tochtergesellschaft (zum 31.12.2019)
2020
Verstärkte Implementierung einer
konzernweiten Corporate Governance und
Einführung einer Programmatik zur Förderung
nachhaltigerer Unternehmensabläufe sowie
nachhaltiger Ausbau der Konzerndigitalisierung
2021
Akquisition der HOSTO Stolz GmbH & Co. KG,
einem  führenden Anbieter im  Bereich der
Spannringproduktion für  die
Weißblechindustrie in Europa
Umwandlung in eine Europäische Gesellschaft
(SE) und Umstellung auf Namensaktien
2022
Akquisition der Rhein-Plast GmbH, einem
führenden Anbieter von  Inlinern aus
Polyethylen, im Rahmen eines Asset Deal
Akquisition der Riva Franco e Figli SNC, einem
kleineren Produzenten  von Spannringen mit
Sitz in Italien
Vorbereitung der Akquisition der Protective
Lining Corporation, einem führenden Hersteller
von Polyethylen-Inlinern in den USA (Vollzug
am 6. Januar 2023)
MÄRKTE UND KUNDEN
Im Bereich Industrial Packaging bedient die Ringme-
tall Gruppe mit ihren beiden Produktbereichen Fassver-
schlusssysteme und Inliner im Wesentlichen den globa-
len Markt für Industriefässer. Hier hat das Unternehmen
marktführende Positionen inne. Mit Nischenprodukten im
Bereich Bag-in-Box-Systeme ist das Unternehmen ferner
im originären Markt für Consumer- und Wholesale-Ver-
packungen vertreten. Aufgrund der noch geringen wirt-
schaftlichen Bedeutung der Produktgruppe für den Ge-
samtkonzern wird dieser Markt nicht separat beleuchtet.
Gleiches gilt für die Produktgruppe der Rohrverbindun-
gen, die sich aktuell noch in der Markteinführungsphase
befindet.
In einer Studie vom Februar 2022 zum weltweiten Markt
für Industrial Packaging geht das Marktforschungsinstitut
Mordor Intelligence von einem globalen Marktvolumen
von 56,2 Mrd. USD im Jahr 2021 aus. Von 2022 bis zum Jahr
2027 soll der Markt mit einem durchschnittlichen jährli-
chen Wachstum (Compound Annual Growth Rate; CAGR)
von 5,0 Prozent auf 76,1 Mrd. USD wachsen.
Die wichtigsten Wachstumsmärkte der Branche liegen in
der Region Asien/Pazifik und zeichnen sich durch ein über-
durchschnittliches Marktwachstum aus. Ein durchschnitt-
liches Wachstum wird für die Regionen Nordamerika und
Europa erwartet, während sich die Regionen Südamerika
und Afrika unterdurchschnittlich entwickeln sollen. Ring-
metall ist aktuell hauptsächlich in den Märkten Europa
und Nordamerika aktiv und baut seine Präsenz in den
Wachstumsmärkten der Region Asien/Pazifik stetig aus.
Die Segmentierung des Markts erfolgt nach den heut-
zutage wichtigsten Verpackungseinheiten Intermediate
Bulk Containers/IBCs, Drums (Fässer), Pails (Eimer), Sacks
(Säcke) und Other (Andere). Des Weiteren erfolgt eine Seg-
mentierung nach der für die Produkte verwendeten Mate-
rialart und hier in der Regel nach den Hauptmaterialgrup-
pen Paperboard (Karton), Plastics (Plastik), Metal (Metall),
Wood (Holz) und Fiber (Faserstoff).
Im Übrigen wird der Markt noch nach den abnehmersei-
tigen Hauptindustrien unterschieden, in denen Industrie-
verpackungen zur Anwendung kommen. Diese werden in
der Regel in die Anwendungsbereiche Automotive (Auto-

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Um sicherzustellen, dass bis 2030 alle Verpackungen in
der EU recyclingfähig sind beziehungsweise in deutlich
größerem Umfang wiederverwendet werden, hat auch
die Europäische Kommission Ende 2022 einen umfangrei-
chen Gesetzesvorschlag präsentiert. Die Wiederverwend-
barkeit und Recyclingfähigkeit von Verpackungen muss
daher zukünftig generell gewährleistet sein, sofern der
Anwendungsfall der Verpackungslösung wiederverwend-
bare Produkte oder Systeme generell möglich macht. Der
Vorschlag enthält erstmals einheitliche Zielwerte für Ver-
packungsabfälle je Mitgliedstaat und Kopf. Diese sollen bis
2040 um 15 Prozent gegenüber 2018 sinken.
Mit den beiden größten Kunden des Geschäftsbereichs In-
dustrial Packaging, großen international agierenden Fass-
herstellern, erzielte Ringmetall 2022 knapp 30 Prozent des
Konzernumsatzes. Der restliche Umsatz des Geschäfts-
bereichs verteilte sich auf mehrere hundert Kunden. Die
nicht unerhebliche Konzentration eines signifikanten Um-
satzanteils auf zwei Kunden wird von Ringmetall dabei
auch als Vorteil gesehen, da sich sowohl Zulieferer als auch
Abnehmer als global agierende Unternehmen aufgrund
ihres großen Umsatzanteils in ihren jeweiligen Industrien
in einer auf Gegenseitigkeit beruhenden Partnerschaft
befinden.
Die Ringmetall Gruppe hat sich im Markt für Industriever-
packungen in den letzten Jahren durch gezielte Zukäufe
die Position als weltweiter Marktführer im Nischenseg-
ment für Fassspannringe gesichert mit einem Marktanteil
von deutlich über 50 Prozent. Darüber hinaus expandiert
das Unternehmen seit 2019 in den attraktiven Markt für In-
nenhüllen für Industriefässer und Mehrkomponentensys-
teme. Hier ist das Unternehmen mittlerweile zum europäi-
schen Marktführer aufgestiegen und plant, seine Position
durch weitere Zukäufe kontinuierlich auszubauen.
Zu den Wettbewerbern im Bereich der Fassspannringe
zählen vor allem regional agierende Anbieter, deren jährli-
cher Umsatz sich im einstelligen Millionenbereich bewegt.
Im Markt für Inliner existieren wenige Wettbewerber von
annähernd ähnlicher Größe, die ähnlich der Wettbewerbs-
situation im Spannringbereich nicht über eine globale
Reichweite verfügen.
Aufgrund der geringeren weltweiten Marktabdeckung,
der deutlich geringeren Absatzmenge der regionalen
Wettbewerber sowie des stärkeren technischen Know-
Hows der Ringmetall Gruppe – gemessen an der Vielfalt
mobil), Food & Beverage (Lebensmittel), Chemical & Phar-
maceutical (Chemie & Pharma), Oil, Gas & Petrochemical
(Öl, Gas & Petrochemie), Building & Construction (Bau) und
Other (Andere) unterteilt. Übergeordneter Hauptwachs-
tumstreiber, der die Nachfrage nach industriellen Verpa-
ckungslösungen kontinuierlich weiter steigen lässt, ist das
weltweite Bevölkerungswachstum. Dabei sind es allen vo-
ran Chemikalien, Düngemittel sowie Lebensmittel, die von
diesem Mega-Trend mit steigender Nachfrage profitieren.
Fässer – und vor allem Stahlfässer – weisen bei der Verpa-
ckung und beim Transport dieser Güter klare Vorteile auf
und werden daher mit leicht steigender Tendenz nach-
gefragt. Stahlfässer haben durch ihre hohe Festigkeit
ausgezeichnete mechanische Eigenschaften und gute
Schutzeigenschaften, wie z. B. Gasbarriereeigenschaf-
ten. Gleichzeitig lässt sich Stahl relativ einfach verarbeiten
und verfügt über gleichbleibende Materialeigenschaften.
Stahlfässer werden daher vor allem für den Transport und
die Lagerung von gefährlichen oder sensiblen Gütern be-
vorzugt. Das US-Verkehrsministerium weist darauf hin,
dass Stahlfässer die sichersten aller Industrieverpackun-
gen darstellen. Daher sind die Versicherungsprämien für
Transporte in Stahlfässern generell am niedrigsten.
Vor dem Hintergrund eines steigenden Bewusstseins
für nachhaltige Verpackungslösungen kommt Fässern
als sogenannte Returnable Transport Packagings (RTP)
eine besondere Rolle zu. RTP sind Mehrwegverpackun-
gen, in denen Waren mehr als einmal zwischen Kunden
und Verkäufern transportiert werden. Faktoren wie die
steigenden Verpackungskosten, die Beschädigung von
Waren während des Transports, die Verfügbarkeit von Ver-
packungsmaterial und die Kosten für die Entsorgung des
Verpackungsmaterials haben die Aufmerksamkeit der Un-
ternehmen auf nachhaltige Verpackungen gelenkt. Daher
haben die Unternehmen die Bedeutung von Fässern als
nachhaltiges und kostengünstiges Verpackungssystem
erkannt.
Regierungen weltweit haben strenge Vorschriften für die
Verpackung von Materialien in den Endnutzerindustrien
wie der Automobil-, Textil- und Chemieindustrie erlassen.
Die Vorschriften verlangen von den Endnutzern, ihr Volu-
men an Verpackungsmüll teilweise deutlich zu reduzieren.
Daher haben mehrere Unternehmen RTP anstelle von Ein-
wegverpackungen als optimale Verpackungslösung ent-
deckt, da diese weniger Müll produzieren und somit weni-
ger umweltschädlich sind.

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der in der Produktion verwendeten Maschinen – befin-
det sich Ringmetall aus eigener Sicht in einer insgesamt
günstigen Wettbewerbssituation. Ringmetall verfügt über
langjährig gewachsene Kundenbeziehungen und ent-
sprechende Kompetenz, auch auf komplexe Kundenan-
forderungen einzugehen.
Im Segment Industrial Handling besetzt Ringmetall mit
seinen beiden Produktgruppen jeweils eine Nischen-
position. Für Flurförderzeuge, insbesondere Gabelstapler,
produziert das Unternehmen hauptchlich Rückhalte-
systeme, Kettenspanner und Hubmastanbauteile.r
Landmaschinen, insbesondere Traktoren, stellt Ringmetall
unter anderem Fanghaken, Anhängerkupplungen und
Stabilisatoren her. In beiden Produktbereichen hat das Un-
ternehmen in den letzten Jahren intensiv in die Entwick-
lung eigener Produkte investiert und sieht sich aufgrund
stetig steigender Kundennachfrage im Wettbewerbs-
umfeld gut positioniert. Zu den Wettbewerbern zählen
zahlreiche mittelständische Betriebe und Konzerne, die
grundsätzlich ähnliche Produkte am Markt vertreiben.
Als Investitionsgüter werden Flurförderzeuge wie Gabel-
stapler und lagertechnische Geräte in Zeiten wirtschaftli-
chen Aufschwungs stärker nachgefragt als in konjunktu-
rellen Schwächephasen. Der Markt für diese Fahrzeugart
folgt mit einer Verzögerung von sechs bis neun Monaten
tendenziell dem allgemeinen Konjunkturzyklus. Auf Ba-
sis einer Analyse der Marktforschungsplattform Research
and Markets ist der weltweite Markt für Flurförderzeuge
im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut gewachsen. Die
Marktforscher gehen davon aus, dass der globale Markt
für Gabelstapler von 51,0 Mrd. USD im Jahr 2021 um
10,2 Prozent auf 56,2 Mrd. USD im Jahr 2022 zulegen konn-
te. Bis zum Jahr 2028 wird ein durchschnittliches jährliches
Wachstum (CAGR) von 8,2 Prozent erwartet. Zu den Kun-
den der Ringmetall Gruppe zählen in diesem Bereich na-
hezu alle namhaften Hersteller von Flurförderzeugen.
Die Nachfrage nach Landmaschinen korreliert deutlich
mit der Entwicklung der Preise für die weltweit wichtigs-
ten Nahrungsmittel. Entsprechend gut lassen sich Markt-
tendenzen anhand der Entwicklung des Preisindex der
Food & Agricultural Organization (FAO) der Vereinten Na-
tionen, FAO Food Price Index (FFPI) abschätzen. Im Jahr
2022 stieg der Index erneut auf ein neues Hoch und lag im
Dezember mit 132,3 Punkten um 5,3 Prozent über Vorjahr
(2021: 125,7 Punkte). Eine Vielzahl von global auftretenden
Unternehmen, darunter John Deere und Deutz, zählen zu
den Kunden der Ringmetall Gruppe in diesem Produkt-
bereich .
WETTBEWERBSSTÄRKEN UND
MARKTEINTRITTSBARRIEREN
Mit ihrer weltweit marktführenden Position als Nischen-
anbieter in der Verpackungsindustrie verfügt die Ringme-
tall Gruppe über eine über viele Jahre hinweg gefestigte
Stellung im Markt. Das Unternehmen treibt die Konsolidie-
rung in seinen Branchen kontinuierlich voran. Gleichzeitig
entstehen bereits seit Jahren keine neuen Wettbewerber
mehr, die in wahrnehmbarem Ausmaß am Markt aktiv sind.
Ringmetall verfügt über etablierte interne Strukturen,
belastbare Branchennetzwerke und über Jahrzehnte
gewachsene Kundenbeziehungen. Die besonderen Ei-
genheiten der industriellen Verpackungsbranche im All-
gemeinen und der Fassindustrie im Speziellen tragen zu
den ausgeprägten Wettbewerbsstärken des Konzerns bei
und erschweren potenziellen neuen Wettbewerbern einen
glichen Markteintritt.
Maschinenpark und Produktions-Know-how
Die Produktion von industriellen Verpackungselementen
setzt ein hohes Maß an Spezialisierung in allen Bereichen
der Wertschöpfungskette voraus. Sowohl im Produkt-
bereich der Fassverschlusssysteme als auch im Produkt-
bereich der Fassinnenhüllen produziert die Ringmetall
Gruppe nahezu ausschließlich auf eigenentwickelten oder
in hohem Maße individualisierten Maschinen. Einzelne
Module des Maschinenparks werden zwar durchaus als
Standardkomponenten von namhaften Maschinenbauun-
ternehmen bezogen, die Assemblierung dieser Einzelkom-
ponenten zu den im Rahmen der Produktion verwende-
ten Maschinen erfolgt jedoch nahezu ausschließlich durch
interne Fachingenieure und Maschinenbauer.
Ringmetall produziert für seine Kunden eine umfassende
Produktpalette von über 2.500 unterschiedlichen Spann-
ringen und über 4.000 verschiedenen Innenhüllen und
Bag-in-Box-Systemen aus einer Hand. Die Unternehmen
der Ringmetall Gruppe entwickeln kontinuierlich neue
Produkte in enger Abstimmung mit ihren Kunden, um
den sich ändernden Marktanforderungen jederzeit ge-
recht zu werden.
Im Produktsegment der Fassspannringe hat Ringmetall
verstärkt in eine grundlegend neue Maschinengeneration
investiert. Das Maschinenkonzept kann bei sämtlichen

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Gütern. Dieser seit Jahren etablierte Just-in-Time-Ansatz
spiegelt sich entsprechend auch in der Verpackungsindus-
trie in äußerst kurzen Vorlaufzeiten zwischen Auftrag und
Auslieferung wider.
Auch die Kunden der Ringmetall Gruppe erwarten kurze
Lieferzeiten von Verpackungselementen entsprechend
ihrer akuten Auftragslage. Die Vorlaufzeit beträgt in der
Regel maximal fünf bis zehn Arbeitstage, bezogen auf
Spannringe, Deckel und Dichtungen. Bei den Innenhüllen
sowie Bag-In-Box-Systemen sind die Lieferzeiten, auch
bedingt durch saisonale Produkte, deutlich individueller.
Als global aufgestelltes Unternehmen ist Ringmetall in der
Lage, individuelle Kundenaufträge in jeder Losgröße zu be-
dienen und eine fristgerechte Lieferung an jeden Ort welt-
weit zu garantieren. Kein anderes Unternehmen im Seg-
ment Industrial Packaging ist in der Lage, die vom Markt
erwartete Produktvielfalt weltweit in gleicher Qualität, in
nahezu beliebiger Menge und innerhalb kürzester Zeit-
fenster an jeden gewünschten Kundenstandort zu liefern.
Zertifizierung und Regulierung
Industrielle Verpackungsstoffe dienen in den meisten
Fällen dem Transport von Gütern, die in der Regel nicht
der Umwelt ausgesetzt werden dürfen. An Industrie-
fässer werden daher besonders hohe Anforderungen
gestellt, um zum einen die Umwelt vor dem Inhalt der
Fässer zu schützen, oder aber auch, um den Inhalt der
Fässer vor Umwelteinflüssen zu schützen.
Produkte von Ringmetall sind daher in den meisten Fäl-
len Teil einer Verpackungseinheit, deren Komponenten
klar definiert und durch die Vereinten Nationen (United
Nations) mit einer sogenannten UN-Zertifizierung ver-
sehen sind. Die Zertifizierung beinhaltet dabei auch die
Angabe sämtlicher Herstellerangaben der einzelnen
Verpackungskomponenten. Da den Zertifizierungen
umfangreiche Tests vorhergehen, die mit einem ent-
sprechenden zeitlichen und kostenmäßigen Aufwand
verbunden sind, ist der Wechsel einzelner Komponenten
einer Verpackungseinheit in der Regel nicht wirtschaft-
lich.
Die Ringmetall Gruppe und ihre Kunden sind entspre-
chend über den Lebenszyklus eines Produkts hinweg
aneinander gebunden.
der über 2.500 Ringtypen eingesetzt werden. Es ermög-
licht kurze Umrüstzeiten zwischen unterschiedlichen
Produktionschargen, was zu wesentlich reduzierten Still-
standszeiten führt. Gleichzeitig zeigt sich eine deutlich
höhere Produktionsgeschwindigkeit verbunden mit einer
verbesserten Toleranzgenauigkeit und somit reduziertem
Produktionsausschuss. Diese Maschinenmerkmale er-
möglichen auch effizientere und für den Markt neue Fass-
spannringkonzepte, die sich aktuell in der Entwicklungs-
pipeline von Ringmetall befinden.
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Prototypenphase
findet die Einführung der serienreifen Maschinen seit 2021
kontinuierlich statt, mit der in den kommenden Jahren
eine spürbare Modernisierung des Maschinenparks einher-
gehen wird. Darüber hinaus hebt das Unternehmen durch
den Einsatz von Industrierobotern zunehmend den Auto-
matisierungsgrad in einzelnen, vor allem hochvolumigen
Produktionsbereichen. Auf diese Weise erhöht der Kon-
zern seine Produktionseffizienz und verringert gleichzeitig
kontinuierlich potenzielle Risiken aus einem sich weiter
verschärfenden Fachkräftemangel in einzelnen Regionen.
Globales Produktionsnetzwerk und kurze
Vorlaufzeiten
Mit einem flächendeckenden Netzwerk von Produktions-
standorten in sieben Ländern auf drei Kontinenten ge-
lingt es Ringmetall als weltweit einzigem Produzenten von
Fassspannringen, seine international aufgestellten Kun-
den auf globaler Ebene mit einer stets gleichbleibenden
Produktqualität über die gesamte Produktpalette hinweg
und innerhalb von kurzen Vorlaufzeiten zu beliefern. Die
einzelnen Ländergesellschaften produzieren nach klar de-
finierten und standardisierten Vorgaben zuverlässig und in
gewünschter Stückzahl.
Die Funktionsfähigkeit der Lieferketten und die Einhal-
tung der Produktionsstandards werden systematisch ko-
ordiniert und überwacht. Gleichzeitig stehen die regiona-
len Niederlassungen als vertrauter Ansprechpartner für
Kunden und Interessenten zur Verfügung. Dies garantiert
eine fachgerechte Abwicklung von Aufträgen über die
einzelnen Tochtergesellschaften hinweg und liefert gleich-
zeitig das notwendige Know-how, um auch für komplexe
Fragestellungen Lösungen anbieten zu können.
Moderne Produktionen orientieren sich in einer Vielzahl
von Industrien an einer möglichst geringen Vorratshaltung
sowohl von Vorprodukten als auch von fertig produzierten

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der auf umfangreiches Prospektmaterial, Anzeigenschal-
tungen oder Mailing-Kampagnen setzt, wird nur punktuell
verfolgt. Vielmehr hält das Vertriebsteam von Ringmetall
durch den Besuch von Fachmessen und Branchenevents
engen Kontakt zu seinen Kunden und deren zentralen Ent-
scheidern.
Seit dem Eintritt in den Markt für Fassinnenhüllen und
Bag-in-Box-Systeme investiert das Unternehmen auch
in angemessenem Umfang in eigene Messeauftritte auf
branchenrelevanten Fachmessen wie der FachPack, der
European Coatings Show oder auch der BrauBeviale, die
allesamt in Nürnberg (Deutschland) stattfinden. Teilwei-
se findet die Teilnahme als gemeinsamer Messeauftritt
mehrerer Tochtergesellschaften mit den Produkten Innen-
hüllen, Bag-in-Box-Systemen sowie Spannringen und De-
ckeln statt.
Aufgrund des noch sehr viel spezielleren Marktes im Be-
reich Industrial Handling erfolgt Marketing hier ausschließ-
lich über die direkte Ansprache der Kunden durch Ent-
wicklungsingenieure des Tochterunternehmens HSM. In
persönlichen Gesprächen präsentiert das Unternehmen
die eigenen Entwicklungskompetenzen und bietet pas-
sende Produktlösungen, die sich an den jeweiligen Vorga-
ben der Fahrzeughersteller orientieren.
Im Vergleich zur Umsatzgröße liegen die Aufwendungen
der Ringmetall Gruppe für Marketingaktivitäten entspre-
chend auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Nachdem
in den Jahren 2020 und 2021 pandemiebedingt keine nen-
nenswerten Ausgaben für Marketing vorgenommen wur-
den, waren die Ausgaben 2022 leicht höher, aber weiterhin
unwesentlich. Sie betrafen, wie in der Vergangenheit, im
Wesentlichen Ausgaben für Messeauftritte.
MITARBEITENDE
Die Zahl der Mitarbeitenden in der Ringmetall Gruppe
stieg im Jahresdurchschnitt 2022 weiter auf 814 Mitarbei-
tende (FTE, 2021: 748). Davon waren 202 Mitarbeitende
(2021: 178) Verwaltungspositionen zuzuordnen und 612
Mitarbeitende (2021: 570) der Produktion. Die kontinuier-
liche Verbesserung der pandemischen Lage – auch vor
dem Hintergrund einer zunehmenden Durchimpfung in
vielen Industrienationen – führte 2022 dazu, dass wesentli-
che Teile der Schutzmaßnahmen gelockert oder aufgeho-
ben werden konnten. Auch die Zahl der pandemiebeding-
ten Erkrankungen reduzierte sich im Jahresverlauf spürbar
und lag auch insgesamt auf niedrigem Niveau.
Investition in Innovation
Ringmetall verstärkt stetig seine Investitionen in die
Entwicklung neuer Produkte und Fertigungsanlagen.
Neben der kontinuierlichen Optimierung von Prozessab-
läufen in allen Bereichen und gezielter Maßnahmen zur
Modernisierung von Maschinen und IT-Infrastruktur wird
auch in das Know-how interner Entwicklungsingenieure
und Produktionstechniker investiert.
Der graduell ansteigende Entwicklungsaufwand steht
dabei jedoch stets in einem rentablen Verhältnis zur Um-
satzentwicklung des Unternehmens. Zu wesentlichen Tei-
len besteht dieser aus Personalkosten für die involvierten
Entwicklungsingenieure und Produktionstechniker. Ferner
entstehen Kosten für die eingesetzten Materialien und
punktuell auch für externe Beratung.
Die Ringmetall Gruppe hat in den letzten Jahren in die Ent-
wicklung einer grundlegend neuartigen Maschinengene-
ration für die Produktion von Spannringen investiert. 2021
wurde die Prototypenphase abgeschlossen und eine CE-
Zulassung erteilt. Seitdem werden die Maschinen der neu-
en Generation kontinuierlich in die Produktion eingeführt.
Seit 2022 laufen diese Maschinen in vollem Umfang im re-
gulären Produktionsbetrieb und untermauern so ihre tech-
nische Überlegenheit gegenüber älteren Maschinengene-
rationen. Entsprechend wird der weitere Roll-out, auch an
internationalen Standorten, zukünftig weiter fortgesetzt.
Ferner wurde umfangreich in Software für das Produk-
tions-Monitoring zu einer ergänzenden digitalen Produkti-
onsüberwachung und -steuerung investiert. Es ermöglicht
den Konzerngesellschaften eine noch granularere Abstim-
mung der Produktionsvorgänge und trägt somit zu kon-
tinuierlichen Kosteneinsparungen bei. Die Software wird
regelmäßig anhand der Vorgaben des Konzerns weiterent-
wickelt und führt somit zu einer kontinuierlichen Effizienz-
steigerung in der Produktion.
MARKETING
Die Ringmetall Gruppe zählt mit ihren Produktlösungen in
den Segmenten Industrial Packaging und Industrial Hand-
ling zu den führenden Anbietern in attraktiven Nischen-
märkten. Als Hersteller von Zulieferprodukten für eine
überschaubare Anzahl von Kunden – überwiegend Her-
steller und Verwender von Industriefässern – setzt der Kon-
zern bei der Produktvermarktung auf enge und gewachse-
ne Kundenbeziehungen sowie persönliche Ansprache. Ein
klassischer Marketingansatz für Konsumgüterhersteller,

Graphics
verringert die Risiken, die aus einer möglicherweise entste-
henden Monotonie im Arbeitsalltag entstehen können.
Auch zwischen den Standorten von Ringmetall findet ein
kontinuierlicher Wissenstransfer statt. Mitarbeitende wer-
den immer wieder für mehrmonatige Arbeitseinsätze an
andere Standorte entsendet, um neue Eindrücke über
den Konzern zu erhalten und Best Practice-Ansätze bei
einzelnen Produktionsschritten auf internationalem Ni-
veau zu vereinheitlichen. Besonders bewährt hat sich die-
ser Ansatz, um möglichst schnell einen Wissenstransfer
nach Unternehmensakquisitionen zwischen den einzel-
nen Gesellschaften herzustellen. Auch werden Teams für
konzernweite Projekte immer häufiger aus Mitarbeiten-
den verschiedener internationaler Standorte zusammen-
gestellt.
Das mittlere Management wird überdies im Rahmen von
internen und externen Seminaren regelmäßig speziell
gefördert. Im Zuge der Pandemie wurden derartige Fort-
bildungen verstärkt im Rahmen von Webinaren abgehal-
ten, was sich bewährt hat. Externes Schulungspersonal
vermittelt im Rahmen von Coachings moderne Ansätze
zur Führung der Mitarbeitenden und steigert so stetig ein
gleichermaßen produktives und angenehmes Arbeitskli-
ma bei Ringmetall.
Zur Schaffung einer konzernweiten Corporate Identity
setzt Ringmetall auf einen einheitlichen Außenauftritt und
fördert durch die Produktion von Imagefilmen und die in-
terne Information durch Newsletter ein verbessertes Zu-
sammengehörigkeitsgefühl in der Belegschaft. Strategi-
sche und finanzielle Unternehmensziele werden auf allen
Hierarchieebenen offen und regelmäßig kommuniziert.
Mittels des konzernweit verbindlichen Verhaltenskodex
(„Code of Conduct“) wird sichergestellt, dass Ringmetall
seinen Mitarbeitenden ein einheitliches Leitbild vermittelt
und diese unabhängig von nationaler Herkunft und mög-
lichen Unterschieden zwischen den Kulturkreisen einheit-
liche Werte und Ziele verfolgen.
COMPLIANCE- UND
NACHHALTIGKEITSBERICHT
Die Ausführungen zur Nachhaltigkeit wurden nicht vom
unabhängigen Abschlussprüfer geprüft und sind vom Prü-
fungsurteil ausgeklammert bzw. nicht Gegenstand des
Prüfungsurteils, das im Bestätigungsvermerk wiedergege-
ben ist.
Vor dem Hintergrund der Pandemie aber auch des hier-
durch beschleunigten generellen Wandels der Arbeitswelt
hat Ringmetall Mitarbeitenden aus vielen Bereichen die
Möglichkeit eingeräumt, wesentliche Teile der Arbeitszeit
von daheim zu leisten (“Home Office”). Bereits im Vorfeld
der Pandemie hat das Unternehmen die Voraussetzungen
geschaffen, um durch intelligente IT-Strukturen ein Arbei-
ten von unterschiedlichsten Orten aus zu ermöglichen.
Dies betrifft zum einen sämtliche Tätigkeitsbereiche in der
Verwaltung, aber zum Teil auch Bereiche der Produktion.
Die fortschreitende Digitalisierung des Konzerns begüns-
tigt die reibungslose Umstellung auf moderne Formen
des Arbeitens. Ringmetall hat praktikable Routinen ent-
wickelt, die es auch neuen Mitarbeitenden ermöglichen,
sich durch ein gezieltes Trainingsprogramm schnell mit
allen Konzernbereichen vertraut zu machen und soziale
Strukturen aufzubauen, um dann auf Wunsch größtenteils
von daheim arbeiten zu können. Damit kommt Ringmetall
dem Wunsch vieler Mitarbeitenden nach einem flexible-
ren Arbeitsumfeld nach und leistet einen weiteren Beitrag
zur Verbesserung der CO
2
-Bilanz durch die Reduzierung
von Fahrten zum und vom Arbeitsplatz.
Die stetige Verbesserung der Arbeitsbedingungen ist
aber gleichzeitig auch ein wichtiges Mittel, um den Aus-
wirkungen des Fachkräftemangels in vielen Märkten ent-
gegenzuwirken. Die Verfügbarkeit geeigneten Personals
nimmt seit Jahren ab, weshalb sich Ringmetall intensiv
um die eigene Attraktivität als Arbeitgeber bemüht. Ne-
ben der Möglichkeit zum flexibleren Arbeiten erhalten Mit-
arbeitende beispielsweise für regelmäßigen Arbeitsein-
satz gesonderte Prämienzahlungen in unterschiedlichen
Formen. Überdies können Überstunden und Urlaubstage
auf einem gesonderten Zeitarbeitskonto angespart und
in Form eines bis zu drei Monaten dauernden Sabbaticals
genutzt werden.
Im Rahmen innerbetrieblicher Fortbildung werden regel-
mäßig einzelne Mitarbeitende für die Dauer von zwei bis
drei Monaten in speziellen Programmen im Bereich Quali-
tätssicherung geschult und so für den besonderen Stellen-
wert einer gleichbleibend hohen Produktionsqualität kon-
tinuierlich sensibilisiert. Auch werden beispielsweise durch
den Einsatz in wechselnden Produktionsbereichen („Job
Rotation”) immer neue Kenntnisse vermittelt und langfristig
Know-how im Unternehmen gehalten. Dies führt zu einer
Erhöhung der Einsatzflexibilität sowie der Qualifikation und

Graphics
Die Unternehmen der Ringmetall Gruppe und ihre Mit-
arbeitenden sind sich der besonderen ökologischen und
sozialen Verantwortung bewusst, die das wirtschaftliche
Handeln des Konzerns mit sich bringt. Die Art und Weise,
in der Mitarbeitende von Ringmetall handeln, prägen das
gesellschaftliche Umfeld und die Umwelt im Allgemeinen
in nicht unerheblichem Ausmaß. Ringmetall ist daher über-
zeugt, dass der respektvolle Umgang mit Mitmenschen
und der schonende Umgang mit Ressourcen zum einen
aus ethischen und moralischen Gesichtspunkten ange-
bracht ist, zum anderen aber auch in jeder Hinsicht die op-
timale Verhaltensweise darstellt, um den Unternehmens-
erfolg der Ringmetall Gruppe langfristig sicherzustellen.
Ringmetall ist seit 2021 offizielles Mitglied des UN Global
Compact, nachdem sich das Unternehmen auch zuvor
schon uneingeschränkt zu den zehn Prinzipien der Organi-
sation bekannt hatte.
Um die Werte, die hinter diesen Prinzipien stehen, für alle
Mitarbeitenden nachvollziehbar und verbindlich zu ma-
chen, hat das Unternehmen Verhaltensregeln in Form eines
Kodex („Code of Conduct”) entworfen, der für alle Mitarbei-
tenden verbindlich ist. Die Einhaltung des Code of Conduct
überprüft das Unternehmen auf fortlaufender Basis. Gleich-
zeitig hat das Unternehmen interne Strukturen eingerich-
tet, über die sich Mitarbeitende über den Kodex informieren
können, sowie über Fragen und Anregungen seine Weiter-
entwicklung mitgestalten können.
Zentraler Ansprechpartner zu diesem Themenbereich ist
der unternehmensinterne Compliance Manager, dessen
Position Ringmetall bereits 2021 neu geschaffen hat. Im
Jahr 2022 wurde die Position um den Verantwortungs-
bereich für den Bereich Nachhaltigkeit erweitert, um die
Vorgaben der Europäischen Union in Bezug auf die Nach-
haltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (Corporate
Sustainability Reporting Directive, CSRD) bis zum Jahr 2024
gezielt umzusetzen. Damit alle Mitarbeitenden die Compli-
ance- und Nachhaltigkeitsrichtlinien der Ringmetall Grup-
pe verinnerlichen und umsetzen, wurden umfangreiche
Schulungsprogramme im Unternehmen mit zielgruppen-
spezifischen Inhalten initiiert. Ein modularer Aufbau stellt
dabei die adäquaten Inhalte je nach Tätigkeitsbereich und
Management Ebene sicher. Ziel ist es, compliance-relevan-
te Themen nahtlos in technische und betriebswirtschaft-
liche Schulungen zu integrieren, um Sinn und Zweck der
Richtlinien noch verständlicher darzustellen. Die Teilnahme
an den Schulungen ist verpflichtend und mit Kontrollsyste-
men verknüpft.
Seit 2020 verfügt Ringmetall über ein konzernweites Nach-
haltigkeitsmanagementsystem, das auf kontinuierlicher
Basis ausgebaut und vertieft wird. Um die Bemühungen
des Konzerns um noch nachhaltigeres Wirtschaften nach-
vollziehbar messbar zu machen, wird Ringmetall seit Fe-
bruar 2021 durch den externen Dienstleister ecovadis im
Rahmen eines Nachhaltigkeits-Ratings zertifiziert. Dieses
unterteilt sich in die Bereiche Umwelt, Arbeits- und Men-
schenrechte, Ethik und Nachhaltige Beschaffung, denen
jeweils eine unterschiedliche Gewichtung beigemessen
wird. Auf Basis der Daten von 2021 erhöhte sich die Ge-
samtbewertung der Ringmetall Gruppe deutlich auf 52 von
100 Punkten (2021: 42 Punkte). Die nächste Bewertung ist
für Mitte 2023 geplant, mit dem Ziel, sich in allen Bereichen
des Ratings kontinuierlich zu verbessern.
MENSCHENRECHTE
Die Einhaltung der Menschenrechte stellt für Ringmetall
in jeder Hinsicht einen grundlegenden Bestandteil des
Selbstverständnisses dar. Nicht nur im Hinblick auf den
Code of Conduct sind alle Mitarbeitenden zu jeder Zeit
daran gebunden, weder im eigenen Handeln diese grund-
legenden Rechte zu verletzen noch die Verletzung durch
andere im eigenen Einflussbereich zu tolerieren. Die Ge-
sellschaften der Ringmetall Gruppe achten in ihrem Han-
deln darauf, dass dies auch für Zulieferer gilt und überprüft
dies regelmäßig auch im Rahmen von Werksbegehungen.
Sofern das Unternehmen feststellt, dass andere Unterneh-
men oder deren Mitarbeitende in der Wertschöpfungsket-
te der Ringmetall Gruppe Menschenrechtsverletzungen
begehen und diese nicht unmittelbar abgestellt werden,
hat dies die unmittelbare Beendigung der Geschäftsbe-
ziehung zur Folge. Gleiches gilt für eigene Mitarbeitende,
deren Arbeitsverhältnis für den Fall von Verstößen unver-
züglich abgemahnt beziehungsweise beendet wird.
MITARBEITENDE
Das Recht aller Mitarbeitenden auf Vereinigungsfreiheit
und die Anerkennung von Kollektivverhandlungen er-
kennt die Ringmetall Gruppe uneingeschränkt an. Dies
beinhaltet das Recht auf Beitritt zu Gewerkschaften und
auf Wahl von Arbeitnehmervertretungen. Jede Form von
Zwangs- und Kinderarbeit lehnt das Unternehmen katego-
risch ab und erwartet gleiches Verhalten auch von seinen
Zulieferern und Kunden. Die Konventionen der Interna-
tional Labour Organization (ILO) Nummer 138 und 182 als
Mindeststandard zum Schutz vor Kinderarbeit unterstützt
Ringmetall daher uneingeschränkt. Ringmetall tritt aktiv
für die Gleichbehandlung aller Mitarbeitenden hinsichtlich

Graphics
ethnischer Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung
oder Religion ein und unterstützt jegliche Maßnahmen, die
der Vielfalt innerhalb der Ringmetall Gruppe förderlich sind.
Das Unternehmen versucht, die Arbeitsbedingungen und
das allgemeine Arbeitsumfeld für Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter gleichermaßen attraktiv zu gestalten. Gleichzei-
tig ist das Unternehmen bemüht, einen möglichst ausge-
glichenen Anteil weiblicher und männlicher Mitarbeitender
zu beschäftigen.
Im Bereich der administrativen Tätigkeiten gelingt dies sehr
gut. Per Ende 2022 beschäftigte die Ringmetall Gruppe hier
45,6 Prozent weibliche sowie 53,9 Prozent männliche Mit-
arbeitende. Weitere 0,5 Prozent sind divers.
In der Produktion hängt das Verhältnis weiblicher und
männlicher Mitarbeitender sehr vom genauen Tätig-
keitsfeld ab. Aufgrund der körperlich anspruchsvollen
Arbeit in den metallverarbeitenden Tochtergesellschaften
liegt hier der Anteil weiblichen Personals deutlich unter
50,0 Prozent. Im Bereich der Spannringproduktion lag
der Anteil weiblicher Mitarbeitender zum Jahresende bei
35,9 Prozent, im Bereich Industrial Handling sogar nur bei
1,6 Prozent. In den kunststoffverarbeitenden Gesellschaften
zeigt sich dagegen nach wie vor ein ausgeglicheneres Bild.
Im Bereich der Inliner-Produktion lag der Frauenanteil zum
Jahresende bei 44,7 Prozent. Insgesamt sind in der Produk-
tion 35,0 Prozent der Mitarbeitenden weiblich, 64,2 Prozent
männlich und 0,8 Prozent divers.
Gleichzeitig versucht Ringmetall, durch flexible Arbeitszeit-
modelle oder die Möglichkeit von „Home Office” so gut wie
glich auf die familiären Bedürfnisse der Mitarbeitenden
einzugehen. Darüber hinaus stehen für die Arbeitspausen
gut ausgestattete Sozial- und Ruheräume zur Vergung
und finden auch in der Modernisierungsplanung von
Standorten entsprechende Aufmerksamkeit.
UMWELT
Die Unternehmen der Ringmetall Gruppe sind bemüht, so
schonend wie möglich mit jedweder Art von Ressourcen
umzugehen und somit die von den Unternehmen ausge-
henden negativen Umwelteinflüsse so gering wie mög-
lich zu halten. Ringmetall macht es sich zur Aufgabe, sein
Umweltmanagement kontinuierlich zu erweitern und zu
verbessern. Als produzierendes Unternehmen wird vor al-
lem darauf geachtet, dass beim Einsatz von Rohstoffen ein
möglichst geringer Anteil an Produktionsabfällen bzw. Aus-
schuss anfällt. Da dies jedoch nicht zur Gänze vermeidbar
ist, achtet das Unternehmen darauf, sämtliche wiederver-
wertbaren Materialien konsequent dem Recycling zuzu-
führen. Je nach verwendetem Material und Produktions-
schritt fallen dabei unterschiedliche Mengen an Ausschuss
an. Eine direkte Vergleichbarkeit von Recyclingquoten über
die Jahre hinweg ist daher nicht in jedem Fall gegeben. Ge-
nerell werden circa 95 Prozent des Produktionsausschusses
des Unternehmens dem Recycling zugeführt.
2022 war die Recyclingquote des Gesamtkonzerns insge-
samt mit 94,9 Prozent nahezu identisch mit der Quote des
Vorjahres von 95,1 Prozent. Ringmetall gelang es auch in
diesem Jahr, die Gesamtmenge nicht-recyclingfähiger Ab-
fälle im Verhältnis zum Produktionsvolumen zu reduzieren.
Die Ringmetall Gruppe sieht sich in der Verpflichtung, ih-
ren Beitrag zur globalen Reduzierung der Treibhausgas-
emissionen zu leisten. CO
2
-Emissionen entstehen in den
Konzerngesellschaften im Wesentlichen im Rahmen des
Produktionsprozesses durch die Nutzung von elektrischem
Strom beziehungsweise durch die Nutzung unterschiedli-
cher Energieträger zum Heizen der Büro- und Produktions-
flächen. Die Hebel zur Verringerung der Emissionen liegen
damit insbesondere in diesen beiden Bereichen.
Die CO
2
-Emissionen lagen im Berichtszeitraum insgesamt
um 1,7 Prozent unter denen des Vorjahres, bereinigt um den
Zukauf von Rhein-Plast sogar 5,7 Prozent unter Vorjahr. In
den Folgejahren wird im Bereich der Erfassung des CO
2
-
Ausstoßes die Erweiterung des bestehenden Kennzahlen-
systems nach den Standards der Global Reporting Initiative
angestrebt. Zudem sollen im Geschäftsjahr 2023 klare Ziele
im Sinne der CSRD definiert und deren Entwicklung klar
kommuniziert werden.
Bei den zum Heizen benötigten Brennstoffen achtet Ring-
metall darauf, den CO
2
-Ausstoß (gemessen als CO
2
quiva-
lent, CO
2
-eq) des Konzerns kontinuierlich weiter zu reduzie-
ren. Heizungsanlagen werden, wenn möglich, von Heizöl
auf Anlagen für Brennstoffe aus nachwachsenden Rohstof-
fen, wie beispielsweise Holzpellets, umgestellt. Alternativ
erfolgt im ersten Schritt die Umstellung auf Erdgas.
Durch die konsequente energetische Verbesserung des
Immobilienbestandes versucht Ringmetall, den Energiebe-
darf der einzelnen Standorte kontinuierlich zu senken. Die
CO
2
-Emissionen lagen in diesem Bereich, bereinigt um den
Zukauf von Rhein Plast, 21,4 Prozent unter denen des Vor-
jahres.

Graphics
Seit 2020 optimiert Ringmetall die Fahrzeugflotte des
Konzerns konsequent hinsichtlich ihres CO
2
-Ausstoßes.
Bei den zum Einsatz kommenden Fahrzeugen handelt es
sich nahezu ausschließlich um Dienstwagen, die Mitarbei-
tenden der Gruppe zur Verfügung gestellt werden. Beim
Auslaufen von Leasingverträgen ist die Gesellschaft be-
strebt, nur noch Neufahrzeuge in den Fuhrpark aufzuneh-
men, die nicht oder nur zum Teil mit fossilen Kraftstoffen
betrieben werden.
Im Geschäftsjahr 2022 musste aufgrund von Lieferschwie-
rigkeiten bei verschiedenen Fahrzeugherstellern von die-
sem Vorsatz abgewichen werden. Dennoch gelang es,
Fahrzeugnutzungsbereiche mit hoher Jahreslaufleistung
vollständig auf hybride oder elektrische Antriebe umzu-
stellen. Dadurch stellen Hybridfahrzeuge bei der Betrach-
tung der zurückgelegten Strecke nach Motortyp seit die-
sem Geschäftsjahr 2022 die größte Gruppe dar. Durch die
getroffenen Maßnahmen wurden die CO
2
-Emissionen in
diesem Bereich, bereinigt um den Zukauf von Rhein-Plast,
um 16,4 Prozent reduziert. Darüber hinaus stellt Ringme-
tall den Mitarbeitenden auf Wunsch an verschiedenen
Standorten auch Lease-Bikes zur Verfügung.
Der unmittelbare Energiebedarf der Ringmetall Gruppe
stellt sich im Vergleich zu einer Vielzahl anderer produzie-
render Unternehmen eher gering dar. Ein Grund hierfür
ist der hohe Anteil spezifisch für den Produktionszweck
aufbereiteter Vorprodukte, wie beispielsweise auch auf
verschiedene Breiten und Stärken zugeschnittene Stahl-
bleche. Im Produktbereich Inliner ist der Energiebedarf
ungleich höher. Dies liegt vor allem an energieintensiven
Produktionsschritten, wie dem Tiefziehen von Form-In-
linern oder auch dem Extrudieren von PE-Folien. Bei der
Modernisierung und Neubeschaffung von Anlagen stellt
der Energiebedarf ein wichtiges Auswahlkriterium im In-
vestitionsprozess dar.
Ein weiterer Baustein in der Senkung der CO
2
-Emissionen
ist der Einsatz von Photovoltaikanlagen. An inzwischen drei
Standorten produziert Ringmetall bereits selbst Strom aus
Sonnenenergie über den Einsatz von Photovoltaikanlagen.
Insbesondere im Geschäftsjahr 2022, das von steigenden
und volatilen Energiepreisen geprägt war, konnten da-
durch nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische
Ziele in Form von stabileren Strompreisen verfolgt wer-
den. Die eigenen Anlagen deckten im Jahr 2022 bereits
2,0 Prozent des Gesamtstrombedarfs der Unternehmens-
gruppe ab. Für 2023 plant Ringmetall bis zu zwei weitere
Standorte mit Photovoltaikanlagen auszustatten.
Beim Einkauf von Energie verfolgt die Ringmetall Gruppe
den Ansatz, den Anteil fossiler Energieträger im Energie-
Mix zu reduzieren. Bereinigt um den Kauf von Rhein-Plast
ist der Einkauf an Strom im Vergleich zum Vorjahr leicht
gesunken. Grund hierfür ist im Wesentlichen ein verän-
derter Produktmix gegenüber dem Vorjahr, der sich auch
in veränderten Produktionsschwerpunkten niederschlägt.
Durch die 2022 plötzlich auftretende Energiekrise musste
die Ringmetall Gruppe einen Rückschlag hinsichtlich ihrer
Bemühungen um die Reduktion der CO
2
-Emissionen hin-
nehmen. Die Emissionen aus dem Einkauf von Strom ha-
ben sich aufgrund eines veränderten Strommixes im Ver-
gleich zum Vorjahr um 10,3 Prozent erhöht. Der von den
Produktionsstandorten im Berichtszeitraum bezogene
Strom stammte zu 49,4 Prozent aus erneuerbaren Ener-
gien. Bei im Geschäftsjahr auslaufenden und gekündigten
Verträgen musste insbesondere die Versorgungssicher-
heit zu planbaren Preisen als oberstes Kriterium angesetzt
werden. Hierdurch veränderte sich der bezogene Strom-
mix zu Ungunsten der CO
2
-Emissionen.
Das Ziel für die Folgejahre ist es, den CO
2
-Fußabdruck
wieder zu verringern. Trotz allem wurde der Strombedarf
eines weiteren Standorts vollständig auf den Einsatz nach-
haltiger Energieträger umgestellt. Somit beziehen nun
bereits zwei der insgesamt 18 Produktionsstandorte ihre
Energie vollständig und weitere drei Standorte ihre Ener-
gie zu mehr als der Hälfte aus regenerativen Quellen.
ANTI-KORRUPTION
Ringmetall hat im Rahmen des Code of Conduct klare
Verhaltensvorgaben definiert, um das Unternehmen best-
möglich vor Korruption zu schützen. Diese werden kon-
zernweit umgesetzt, wobei einzelne Maßnahmen immer
den jeweiligen nationalen rechtlichen Besonderheiten an-
gepasst werden. Zuwendungen jeglicher Art sind im Kon-
zern verboten, wenn sie darauf abzielen, Entscheider in un-
zulässiger Weise zu beeinflussen. Dies zählt insbesondere
in Bezug auf Entscheider einer staatlichen Behörde. Ring-
metall vertritt die Auffassung, dass es sich bei Korruption
nicht um ein Kavaliersdelikt handelt, sondern um eine sehr
ernst zu nehmende Form von Kriminalität.
Um diese und andere Formen kriminellen Verhaltens im
Konzern zu identifizieren, hat Ringmetall 2021 ein Whistle-
blowing-System über einen führenden externen Anbieters

Graphics
eingeführt. Damit hat sich Ringmetall bereits im Vorfeld
der noch ausstehenden nationalen Umsetzung der EU-
Gesetzgebung für die Einführung eines sicheren anony-
men Hinweisgebersystems entschieden. Es soll Beschäf-
tigten und externen Dritten ermöglichen, beobachtete
Missstände wie Korruption, Amtsmissbrauch, Diskriminie-
rung oder auch Belästigung an den Konzern zu melden.
Ein anonymisierter Kanal gewährleistet dabei größtmög-
lichen Schutz für den Hinweisgeber.
STAKEHOLDER MANAGEMENT
Ringmetall kommuniziert offen und transparent mit ihren
internen und externen Stakeholdern und sucht aktiv den
regelmäßigen Austausch mit diesen Zielgruppen. Bedingt
durch die Unternehmensgröße haben sich dabei in der
Vergangenheit Stakeholder-Gruppen herausgebildet, mit
denen aktuelle Themen in regelmäßiger Frequenz erörtert
werden und solche, mit denen eher fallbezogen Kontakt
besteht. Sehr regelmäßig findet vor allem der Austausch
mit Mitarbeitenden, Kunden, Lieferanten sowie den Me-
dien und dem Kapitalmarkt statt.
In klar definierten Intervallen erörtern hier Unternehmens-
vertreter aktuelle Unternehmensentwicklungen, beant-
worten Fragen und holen Kritik und Anregungen ein, aus
denen heraus dann wiederum konkrete Maßnahmen
getroffen werden können, um Ringmetall konsequent
weiterzuentwickeln. Darüber hinaus steht das Unterneh-
men jedoch auch in Kontakt mit Vertretern gemeinnüt-
ziger Organisationen oder der Politik, sofern sich hier ein
Gesprächsbedarf entwickelt. Ringmetall entwickelt den
Austausch mit seinen Stakeholdern konsequent weiter,
um auch zukünftig die Erwartungshaltung der einzelnen
Gruppen in die strategische Unternehmensentwicklung
mit einflien zu lassen.
NICHTFINANZIELLE ERKLÄRUNG
Als Bestandteil dieses zusammengefassten Lageberichts
veröffentlicht Ringmetall gemäß §§ 315b, 315c HGB in Ver-
bindung mit §§ 289b bis 289e HGB eine für die Ringmetall
SE und den Konzern zusammengefasste nichtfinanzielle
Erklärung. Die Inhalte der nichtfinanziellen Erklärung sind
im gesamten zusammengefassten Lagebericht in den Ab-
schnitten „Die Ringmetall Gruppe – Geschäftsmodell und
Struktur“, „Die Ringmetall Gruppe – Wettbewerbsstärken
und Markteintrittsbarrieren“ sowie „Compliance- und Nach-
haltigkeitsbericht“ und hier unter „EU-Taxonomie“ zu finden.
Die gekennzeichneten Inhalte im Abschnitt „Die Ringme-
tall Gruppe – Geschäftsmodell und Struktur“ sowie die
Abschnitte „Die Ringmetall Gruppe – Wettbewerbsstär-
ken und Markteintrittsbarrieren“ sowie „Compliance- und
Nachhaltigkeitsbericht“ waren nicht Teil der Prüfung des
Lageberichts.
EU-Taxonomie
Eine wichtige Zielsetzung des Aktionsplans zur Finanzie-
rung nachhaltigen Wachstums (»Sustainable Finance«) im
Rahmen des europäischen »Green Deals« ist die Umlen-
kung von Kapitalströmen in nachhaltige Investitionen. Vor
diesem Hintergrund trat Mitte 2020 die Taxonomie-Verord-
nung (EU 2020/852) der EU in Kraft. Sie soll als einheitliches
und rechtsverbindliches Klassifizierungssystem festlegen,
welche Wirtschaftstätigkeiten in der EU als taxonomiekon-
form und damit als »ökologisch nachhaltig« im Hinblick auf
sechs von der Verordnung festgelegte Umweltziele (Kli-
maschutz, Anpassung an den Klimawandel, nachhaltige
Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen,
Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft, Vermeidung und
Verminderung der Umweltverschmutzung, Schutz und
Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme)
gelten. Zur Anwendung sind Unternehmen verpflichtet,
die eine nichtfinanzielle Erklärung erstellen müssen. Nach
Artikel 8 der Taxonomie-Verordnung sind die taxonomie-
konformen Anteile ökologisch nachhaltiger Wirtschafts-
tätigkeiten an den Umsatzerlösen, Investitionen und Be-
triebsausgaben jährlich zu berichten.
Die entsprechenden Tabellen sind in der Anlage zum zu-
sammengefassten Lagebericht beigefügt.
WIRTSCHAFTSBERICHT
GESAMTWIRTSCHAFTLICHE LAGE
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
(BMWK) geht in seinem Jahreswirtschaftsbericht 2023
davon aus, dass der russische Angriff auf die Ukraine in
vielerlei Hinsicht eine Zeitenwende markiert und auch
langfristige ökonomische Auswirkungen haben wird. Das
vergangene Jahr habe gezeigt, dass die Transformation zu
einer ökologisch, sozial nachhaltigen und innovationsge-
triebenen Volkswirtschaft sowie die Unabhängigkeit von
einzelnen Lieferanten fossiler Energieträger zugunsten
nachhaltiger Energieversorgung notwendiger sei denn
je. 2022 habe das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutsch-
land nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen
Bundesamtes preisbereinigt um 1,9 Prozent zugelegt,
entscheidend geprägt vom russischen Angriffskrieg und
dessen Auswirkungen. Die Bundesregierung geht in der

Graphics
Jahresprojektion für das Jahr 2023 von einem Anstieg des
preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts um 0,2 Prozent aus.
Die Ausgangslage zum Jahreswechsel stelle sich günsti-
ger dar als in der Herbstprojektion angenommen. Trotz-
dem bestünde nach wie vor hohe Unsicherheiten für die
deutsche Wirtschaft.
Der Internationalehrungsfonds (IWF) sieht in seinem
Weltwirtschaftsausblick von Januar 2023 tendenziell
eher Risiken als Chancen. Auf der positiven Seite seien
ein stärkerer Impuls durch die aufgestaute Nachfrage in
zahlreichen Volkswirtschaften oder ein schnellerer Rück-
gang der Inflation denkbar. Auf der anderen Seite könn-
ten ein gebremster Aufschwung in China, eine mögliche
Eskalation des Ukrainekriegs und die Verknappung der
globalen Finanzierungsmöglichkeiten die weltweite Ver-
schuldungsproblematik verschärfen. Das globale Wachs-
tum werde voraussichtlich von geschätzten 3,4 Prozent im
Jahr 2022 auf 2,9 Prozent im Jahr 2023 fallen und dann auf
3,1 Prozent im Jahr 2024 ansteigen. Damit liegt die Progno-
se für 2023 unter dem historischen Durchschnitt (2000-19)
von 3,8 Prozent. Es wird erwartet, dass die globale Inflation
von 8,8 Prozent im Jahr 2022 auf 6,6 Prozent im Jahr 2023
und 4,3 Prozent im Jahr 2024 zurückgehen werde, was
immer noch über dem Niveau vor der Pandemie (2017-19)
von etwa 3,5 Prozent läge.
Trotz zahlreicher Hindernisse zieht der deutsche Maschi-
nen- und Anlagenbau laut Branchenverband (VDMA) für
2022 eine positive Bilanz und blickt mit Zuversicht auf
das kommende Jahr. Die hohe Inflation und der Ukraine-
Krieg mit seinen Folgen würden die Branche noch lange
belasten, Materialengpässe und Schwierigkeiten in der
Lieferkette weiter andauern und Protektionismus in im-
mer mehr Staaten zurückkehren. Für das Jahr 2022 geht
der VDMA von einem realen Produktionswachstums von
1 Prozent aus. Ebenso halte der Branchenverband an der
bisherigen Prognose für das kommende Jahr fest, wonach
für 2023 mit einem leichten realen Produktionsrückgang
um 2 Prozent gerechnet wird. Dies sei jedoch weit entfernt
von den Rückschlägen früherer Jahre und zeige die Ro-
bustheit der Industrie
GESCHÄFTSVERLAUF DES KONZERNS
Ringmetall kann erneut auf ein insgesamt sehr erfreu-
liches Geschäftsjahr zurückblicken. Der Konzernumsatz
wuchs deutlich um 23,9 Prozent auf 213,5 Mio. EUR und
auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschrei-
bungen (EBITDA) legte um 6,3 Prozent auf 28,3 Mio. EUR
zu. Seit dem vierten Quartal zeigt sich jedoch, dass hohe
Energiepreise, die Lieferkettenproblematik und starke
Kostenanstiege viele Endabnehmerindustrien vor erheb-
liche Herausforderungen stellen, vor allem die chemische
Industrie. Dies führte insgesamt zu rückläufigen Volumina
im Produktbereich Spannringe. Gleichzeitig zeigte sich die
Nachfrage im Bereich Inliner als nach wie vor robust, so
dass ein Teil der nachfragebedingten Umsatzeffekte kom-
pensiert werden konnte. Dennoch führte dieser veränderte
Produktmix kurzfristig zu einer abgeschwächten Margen-
situation auf Gruppenebene, wie im Jahresschlussquartal
zu beobachten. Entsprechend zeigte sich die EBITDA-Mar-
ge mit 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von
15,4 Prozent rückläufig.
Die nachfolgende Analyse nimmt Bezug auf den Konzern-
abschluss zum 31. Dezember 2022, der nach den Internatio-
nal Financial Reporting Standards („IFRS“) aufgestellt wur-
de, wie sie in der Europäischen Union Anwendung finden.
Geschäftsbereich Industrial Packaging
Das Segment Industrial Packaging mit seinen Produkt-
bereichen Spannringe und Inliner legte 2022 im Umsatz
in Höhe von 197,2 Mio. EUR (2021: 159,7 Mio. EUR) in beiden
Produktbereichen sowie ergebnisseitig im Produktbereich
Inliner zu. Während die Umsätze beider Produktbereiche
infolge gestiegener Rohstoffpreise wesentlich anstiegen,
bewegte sich auch ihr organisches Wachstum – vor allem
im Bereich der Spannringe – auf einem Niveau unter-
halb des Vorjahreszeitraums. Die Akquisition der HOSTO
zum 31. Mai 2021, die Akquisition von Rhein-Plast im Fe-
bruar des Berichtszeitraums und der Übergang von Riva
Franco e Figli im Oktober 2022 wirkten sich umsatz- und
ergebnissteigernd aus. Neben der positiven Geschäftsent-
wicklung schlugen sich vor allem die Effizienzsteigerungs-
maßnahmen der vergangenen Jahre in einem steigenden
Segment-EBITDA nieder. Hier wirkten sich eine verbesser-
te Personalauslastung, geringe Ausschussquoten in der
Produktion sowie ein gestiegener Anteil automatisierter
Produktionsschritte positiv auf das Ergebnis aus. Darüber
hinaus ergab sich aus der Akquisition von Rhein-Plast im
Berichtszeitraum eine einmaliger positiver Sondereffekt
(“Bargain Purchase”) in Höhe von 1,2 Mio. EUR.
Geschäftsbereich Industrial Handling
Das Segment Industrial Handling setzte mit einem Um-
satz von 16,3 Mio. EUR (2021: 12,6 Mio. EUR) seinen positi-
ven Trend aus dem Vorjahr fort. Die Nachfrage stieg hier
sowohl im Bereich der Produktlösungen für Flurförderzeu-

Graphics
ge, als auch im Bereich der Produktlösungen für den Land-
maschinensektor. Auf Basis eines unverändert positiven
Geschäftsumfelds scheint die vorübergehend verhaltene
Nachfrage der vorangegangenen Jahre im Geschäftsbe-
reich Industrial Handling mit der Entwicklung im abgelau-
fenen Geschäftsjahr vollständig überwunden.
Der Konzernumsatz belief sich im Jahr 2022 auf
213,5 Mio. EUR (2021: 172,3 Mio. EUR). Damit lag er in der
Mitte der am 14. September 2022 angehobenen Prog-
nose für das Berichtsjahr von 205,0 bis 225,0 Mio. EUR
(ursprüngliche Prognose 180,0 bis 200,0 Mio. EUR). Insbe-
sondere vor dem Hintergrund der sehr guten Ergebnis-
se der ersten acht Monate im Berichtszeitraum wurden
die Umsatz- und die Ergebnisprognose am 14. Septem-
ber deutlich angehoben. Vom Konzernumsatz entfielen
69,1 Mio. EUR (2021: 50,3 Mio. EUR) auf Deutschland,
60,0 Mio. EUR (2021: 49,4 Mio. EUR) auf die USA und
84,4 Mio. EUR (2021: 72,6 Mio. EUR) auf die Märkte außer-
halb Deutschlands und der USA. Der Anteil des Geschäfts-
2022 2021 Veränderung
TEUR % TEUR % TEUR %
Konzernumsatzerlöse 213.511 98,6 172.338 99,5 41.173 23,9
Bestandsveränderung 3.024 1,4 786 0,5 2.238 284,7
Gesamtleistung 216.535 100,0 173.124 100,0 43.411 25,1
Sonstige Erträge 2.626 1,2 1.984 1,1 642 32,4
Materialaufwand
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 118.062 54,5 88.352 51,0 29.710 33,6
Bezogene Leistungen 6.758 3,1 4.747 2,7 2.011 42,4
Personalaufwand 46.104 21,3 38.026 22,0 8.078 21,2
Abschreibungen 7.017 3,2 6.443 3,7 574 8,9
Sonstige Aufwendungen 19.937 9,2 17.354 10,0 2.583 14,9
Betriebsaufwand 197.878 91,4 154.922 89,5 42.956 27,7
Ergebnis aus nach der Equity-Methode
bilanzierten Beteiligungen - - -9 0,0 9 -100,0
EBITDA 28.300 13,1 26.620 15,4 1.680 6,3
EBIT 21.283 9,8 20.177 11,7 1.106 5,5
Finanzerträge 4 0,0 223 0,1 -219 -98,2
Finanzierungsaufwendungen 733 0,3 865 0,5 -132 -15,3
Finanzergebnis -729 -0,3 -642 -0,4 -87 13,6
Ergebnis vor Ertragsteuern 20.554 9,5 19.535 11,3 1.019 5,2
Ertragsteuern 4.634 2,1 4.618 2,7 16 0,3
Konzernjahresergebnis 15.920 7,4 14.917 8,6 1.003 6,7
ERTRAGSLAGE DES KONZERNS

Graphics
bereichs Industrial Packaging am Gesamtumsatz lag
mit 197,2 Mio. EUR (2021: 159,7 Mio. EUR) bei 92,4 Prozent
(2021: 92,7 Prozent). Die Veränderung im Segment Indus-
trial Packaging resultiert mit 14,3 Mio. EUR aus Akquisiti-
onseffekten. Der Beitrag des Geschäftsbereichs Industrial
Handling zum Gesamtumsatz lag mit 16,3 Mio. EUR deut-
lich über dem Vorjahreswert (2021: 12,6 Mio. EUR). Die sons-
tigen Erträge stiegen im Berichtsjahr um 0,6 Mio. EUR auf
2,6 Mio. EUR. Dies resultiert im Wesentlichen aus dem vor-
teilhaften Erwerb der Rhein-Plast GmbH, die einen positi-
ven Sondereffekt in Höhe von 1,2 Mio. EUR zu den sonsti-
gen Erträgen beisteuerte.
Der Materialaufwand stieg im Berichtsjahr auf
124,8 Mio. EUR (2021: 93,1 Mio. EUR) und lag entsprechend
mit 57,6 Prozent der Gesamtleistung leicht über dem
Vorjahreswert (2021: 53,8 Prozent). Diese Entwicklung
war segmentübergreifend zu beobachten. Die Material-
aufwandsquote im Bereich Industrial Packaging lag bei
58,0 Prozent. Ohne die erstmals im Berichtsjahr 2022
konsolidierte Rhein-Plast lag der Materialaufwand bei
58,9 Prozent im Segment Industrial Packaging. Die Ma-
terialaufwandsquote stieg auch im Bereich Industrial
Handling von 50,0 Prozent im Vorjahr auf 53,7 Prozent.
Der Anteil der Gesamtleistung des Produktbereichs Rings
an der Konzerngesamtleistung ging auf 73,3 Prozent
(2021: 80,7 Prozent) zurück. Maßgeblich ist hierfür das star-
ke Wachstum des Produktbereichs Liners verantwortlich.
Entsprechend stieg der Anteil der Gesamtleistung des
Produktbereich Liners an der Konzerngesamtleistung von
11,9 Prozent im Vorjahr auf 19,0 Prozent. Hiervon sind
6,9 Prozent der Akquisition Rhein-Plast zuzuschreiben. Im
Segment Industrial Handling lag der Anteil der Gesamt-
leistung an der Konzerngesamtleistung im Berichtsjahr
bei 7,7 Prozent (2021: 7,3 Prozent).
Die Aufwendungen für Personal, einschließlich den bezo-
genen Leistungen für Leiharbeiter, beliefen sich 2022 auf
46,1 Mio. EUR (2021: 38,0 Mio. EUR). Die Personalaufwands-
quote verbesserte sich trotz dem zahlenmäßigen Zuwachs
an Mitarbeitern durch die Akquisition von Rhein-Plast
von 22,0 Prozent im Vorjahr auf 21,3 Prozent im Berichts-
zeitraum. Neben den durch die Rohstoffe verursachten
preisbezogenen Erhöhungen bei der Gesamtleistung sind
weitere Effizienzsteigerungen für die positive Entwicklung
verantwortlich, wie die Modernisierung des Maschinen-
parks, softwareunterstützte Produktionsplanung und opti-
mierte Produktionsprozesse.
Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die sonstigen Aufwen-
dungen von 17,4 Mio. EUR auf 19,9 Mio. EUR an. Dies resul-
tiert im Wesentlichen aus der Akquisition von Rhein-Plast
in Höhe von 2,6 Mio. EUR. Relativ gesehen sanken die sons-
tigen Aufwendungen im Verhältnis zur Gesamtleitung von
10,0 Prozent im Vorjahr auf 9,2 Prozent. Dies ist insbeson-
dere auf ein striktes Kostenmanagement vor allem im Be-
ratungsbereich zurückzuführen.
Das Ergebnis vor Ertragsteuern, Zinsen und Abschrei-
bungen (EBITDA) lag mit 28,3 Mio. EUR um 1,7 Mio. EUR
beziehungsweise 6,3 Prozent über dem Vorjahreswert.
Im Verhältnis zur Gesamtleistung sank die EBITDA-Mar-
ge auf 13,1 Prozent (2021: 15,4 Prozent). Anteilig entfielen
30,3 Mio. EUR des EBITDA (2021: 29,6 Mio. EUR) auf das
Segment Industrial Packaging, wobei 3,4 Mio. EUR aus
der Akquisition Rhein-Plast resultierten, und 1,1 Mio. EUR
(2021: 1,4 Mio. EUR) auf das Segment Industrial Handling.
Ursächlich für diese Entwicklung im Industrial Packaging,
und hier insbesondere im Produktbereich Rings, war ein
im Vergleich zum Vorjahr schwächeres viertes Quartal. Im
Industrial Handling ist der Rückgang auf Fachkräfteman-
gel zurückzuführen. Die vom Vorstand kommunizierten
Erwartungen an die Entwicklung des EBITDA in Höhe von
26,0 bis 32,0 Mio. EUR (ursprünglich: 22,0 bis 27,0 Mio. EUR)
wurden eingehalten.
Die Abschreibungen des Konzerns lagen bei 7,0 Mio. EUR
(2021: 6,4 Mio. EUR). Der Anstieg in Höhe von 0,6 Mio. EUR
ist im Wesentlichen der Akquisition von Rhein-Plast zuzu-
schreiben.
Das Ergebnis vor Ertragsteuern stieg im Berichtsjahr auf
20,6 Mio. EUR (2021: 19,5 Mio. EUR).
Das Finanzergebnis belief sich auf -0,7 Mio. EUR
(2021: -0,6 Mio. EUR) und fiel auf Segmentebene fast
ausschließlich im Industrial Packaging sowie auf Hol-
ding-Ebene in der Ringmetall SE an. Im Finanzergeb-
nis enthalten sind Zinserträge und Zinsaufwendungen.
Fremdwährungseffekte, die im Zusammenhang mit einer
Finanzierung stehen, werden innerhalb des Finanzergeb-
nisses ausgewiesen.
Nach Abzug der Ertragsteuern ergab sich ein Konzernjah-
resergebnis in Höhe von 15,9 Mio. EUR (2021: 14,9 Mio. EUR).

Graphics
AKTIVA
31.12.2022 31.12.2021 Veränderung
TEUR % TEUR % TEUR %
Immaterielle Vermögenswerte 3.707 2,8 2.842 2,3 865 30,4
Geschäfts- oder Firmenwerte 34.137 26,9 33.734 27,2 403 4,4
Sachanlagen 35.332 26,0 33.395 27,0 1.937 5,8
Nach der Equity-Methode bilanzierte
Beteiligungen 0 0,0 57 0,0 -57 -100,0
Sonstige langfristige Vermögenswerte 286 0,2 167 0,1 119 71,3
Latente Steueransprüche 1.104 0,8 1.571 1,3 -467 -29,7
Summe langfristige Vermögenswerte 74.566 56,8 71.766 57,9 2.800 3,9
Vorräte 25.721 19,6 21.734 17,5 3.987 18,3
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen 21.282 16,2 23.575 19,0 -2.293 -9,7
Vertragsvermögenswerte 354 0,3 636 0,5 -282 -44,3
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 1.068 0,8 1.182 1,0 -114 -9,6
Kurzfristige Steuerforderungen 231 0,2 430 0,3 -199 -46,3
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente 8.119 6,2 4.573 3,7 3.546 77,5
Summe kurzfristige Vermögenswerte 56.775 43,2 52.130 42,1 4.645 8,9
Summe Aktiva 131.341 100,0 123.896 100,0 7.445 6,0
VERMÖGENSLAGE DES KONZERNS

Graphics
PASSIVA
31.12.2022 31.12.2021 Veränderung
TEUR % TEUR % TEUR %
Gezeichnetes Kapital 29.069 22,1 29.069 23,5 0 0,0
Kapitalrücklage 16.664 12,7 16.664 13,4 0 0,0
Währungsumrechnungsrücklage 470 0,4 -507 -0,4 977 192,7
Neubewertung
Abfertigungsverpflichtungen
und Sonstiges
173 0,1 67 0,1 106 158,2
Konzernergebnisvortrag 30.024 22,9 17.415 14,1 12.609 72,4
Nicht beherrschende Gesellschafter 1.064 0,8 1.041 0,8 23 2,2
Summe Eigenkapital 77.464 59,0 63.749 51,5 13.715 21,5
Pensionsähnliche Rückstellungen 760 0,6 804 0,6 -44 -5,5
Sonstige Rückstellungen 172 0,1 155 0,1 17 0,0
Finanzverbindlichkeiten 21.357 16,3 23.600 19,0 -2.243 -9,5
Davon Leasingverbindlichkeiten 8.661 6,6 9.970 8,0 -1.309 -13,1
Latente Steuerschulden 2.262 1,7 2.489 2,0 -227 -9,1
Summe langfristige Schulden 24.551 18,7 27.048 21,8 -2.497 -9,2
Sonstige Rückstellungen 5.626 4,3 5.639 4,6 -13 -0,2
Kurzfristige Steuerschulden 1.816 1,4 1.993 1,6 -177 -8,9
Finanzverbindlichkeiten 8.638 6,6 7.983 6,4 655 8,2
Davon Leasingverbindlichkeiten 2.391 1,8 2.283 1,8 108 4,7
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen 10.713 8,2 14.882 12,0 -4.169 -28,0
Sonstige Verbindlichkeiten 2.533 1,9 2.602 2,1 -69 -2.7
Summe kurzfristige Schulden 29.326 22,3 33.099 26,7 -3.773 -11,4
Summe Schulden 53.877 41,0 60.147 48,5 -6.270 -10,4
Summe Passiva 131.341 100,0 123.896 100,0 7,445 6,0

Graphics
Die Bilanzsumme des Konzerns stieg zum 31. Dezember 2022
um 6,0 Prozent auf 131,3 Mio. EUR (31.12.2021: 123,9 Mio. EUR).
Die immateriellen Vermögensgegenstände erhöhten sich
mit 3,7 Mio. EUR (31.12.2021: 2,8 Mio. EUR) gegenüber dem
Vorjahr um 30,4 Prozent. Grund hierfür ist maßgeblich der
Übergang der Riva Franco e Figli in die Berger Italia. Die
Geschäfts- oder Firmenwerte stiegen mit 34,1 Mio. EUR
um 0,4 Mio. EUR (31.12.2021: 33,7 Mio. EUR). Diese Verän-
derung resultiert aus Währungseffekten. Die Sachanla-
gen erhöhten sich von 33,4 Mio. EUR um 1,9 Mio. EUR auf
35,3 Mio. EUR. Dies ist größtenteils auf Zugänge für Ge-
bäude und Grundstücke in Höhe von 1,6 Mio. EUR durch
die Akquisition von Rhein-Plast zurückzuführen. Die nach
der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen sind auf
0 EUR zurückgegangen, da die Gesellschaft Nittel UK nicht
länger benötigt wird und sich entsprechend in Liquidation
befindet. Die aktiven latenten Steuern zeigten sich von
1,6 Mio. EUR im Vorjahr auf 1,1 Mio. EUR rückläufig. Dies
resultiert im Wesentlichen aus dem Verbrauch von Ver-
lustvorträgen. Somit stieg die Summe der langfristigen
Vermögenswerte um 3,9 Prozent auf 74,6 Mio. EUR an
(31.12.2021: 71,8 Mio. EUR).
Die Summe der kurzfristigen Vermögenswerte stieg
von 52,1 Mio. EUR im Vorjahr um 8,9 Prozent auf 56,8 Mio.
EUR. Dies resultiert aus dem Anstieg der Vorräte auf
25,7 Mio. EUR (31.12.2021: 21,7 Mio. EUR) vor allem im Bereich
der unfertigen und fertigen Erzeugnisse, wobei sich die
Position um insgesamt 1,2 Mio. EUR durch die Akquisition
von Rhein-Plast erhöhte. Ein weiterer Faktor sind die an-
gestiegenen Zahlungsmittel und Zahlungsäquivalente in
Höhe von 8,1 Mio. EUR (31.12.2021: 4,5 Mio. EUR). Bedingt
durch das schwache letzte Quartal 2022 im Produktbe-
reich Rings reduzierten sich die Forderungen aus Liefe-
rungen und Leistungen um 2,3 Mio. EUR auf 21,3 Mio. EUR.
Auch reduzierten sich die Vertragsvermögenswerte um
0,3 Mio. EUR auf 0,4 Mio. EUR, da im letzten Quartal 2022
die Läger sowie auch die Konisgnationsläger der Kunden
deutlich abgebaut wurden. Die sonstigen kurzfristigen
Vermögenswerte blieben mit 1,1 Mio. EUR nahezu unver-
ändert.
Das Konzerneigenkapital lag mit 77,5 Mio. EUR um
21,5 Prozent über Vorjahr (31.12.2021: 63,7 Mio. EUR), was
im Wesentlichen dem Konzernergebnis zuzuschrei-
ben ist. Trotz einer gestiegenen Bilanzsumme stieg die
Eigenkapitalquote um 7,5 Prozent auf 59,0 Prozent an
(31.12.2021: 51,5 Prozent).
Die langfristigen Schulden zeigten sich im Rahmen der
planmäßigen Tilgung der mit einem Konsortialkredit in
Zusammenhang stehenden Bankverbindlichkeiten und
der reduzierten langfristigen Leasingverbindlichkeiten
von 27,0 Mio. EUR auf 24,6 Mio. EUR per 31. Dezember 2022
rückläufig. Die pensionsähnlichen Rückstellungen und
die latenten Steuerschulden blieben nahezu unverändert.
Die kurzfristigen Schulden sanken von 33,1 Mio. EUR im
Vorjahr um 3,8 Mio. EUR auf 29,3 Mio. EUR. Hauptursache
hierfür sind die stark zurückgegangenen Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 10,7 Mio. EUR
(31.12.2021: 14,9 Mio. EUR), aufgrund eines schwächeren
letzten Quartals in 2022 im Vergleich zum Vorjahr und
nachfragebedingten geringeren Einkaufsvolumen. Die
sonstigen Rückstellungen, die kurzfristigen Steuerschul-
den und die sonstigen Verbindlichkeiten waren gegen-
über dem Vorjahr kaum verändert. Die kurzfristigen Fi-
nanzverbindlichkeiten erhöhten sich von 8,0 Mio. EUR auf
8,6 Mio. EUR. Hiervon sind 0,6 Mio. EUR auf den Übergang
der Riva Franco e Figli auf die Berger Italia zurückzuführen.
Die nachfolgende Analyse der Vermögens- Finanz- und
Ertragslage der Ringmetall SE basiert auf deren handels-
rechtlichen Jahresabschluss.

Graphics
2022
TEUR
2021
TEUR
Veränderung
TEUR %
Umsatzerlöse 826 943 -117 -12,4
Sonstige betriebliche Erträge 214 37 177 478,4
Personalaufwand -2.097 -2.040 -57 2,8
Abschreibungen -4 -4 0 0,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen -1.609 -2.284 675 -29,6
Erträge aus Beteiligungen 73 0 73 0,0
Erhaltene Gewinne aufgrund eines
Gewinnabführungsvertrages 12.255 13.945 -1.690 -12,1
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 333 325 8 2,5
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -416 -445 29 -6,5
Ergebnis vor Ertragsteuern 9.575 10.477 -902 -8,6
Ertragsteuern -31 -695 664 -95,5
Ergebnis nach Steuern 9.544 9.782 -238 -2,4
Sonstige Steuern -1 -1 0 0,0
Jahresergebnis 9.543 9.781 -238 -2,4
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 19.297 12.132 7.165 59,1
Bilanzgewinn 28.840 21.913 6.927 31,6
ERTRAGSLAGE DER SE
Die Gesellschaft erzielte im Geschäftsjahr 2022 einen Jah-
resüberschuss von 9,5 Mio. EUR und lag damit leicht unter
Vorjahresniveau. Folgende Sachverhalte haben das Jahres-
ergebnis maßgeblich beeinflusst:
Die Umsatzerlöse und die sonstigen betrieblichen Erträge
setzen sich aus konzerninternen Dienstleistungen und Ver-
rechnungen innerhalb des Konzerns zusammen. In Sum-
me lagen die Umsatzerlöse und sonstigen betrieblichen
Erträge mit 1,0 Mio. EUR nur geringfügig über dem Vorjahr.
Der Personalaufwand beträgt 2,1 Mio. EUR und liegt damit
leicht über Vorjahresniveau.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Ver-
gleich zum Vorjahr um 0,7 Mio. EUR auf 1,6 Mio. EUR ge-
sunken. Der Kostenrückgang kommt maßgeblich aus den
Rechts- und Beratungskosten, welche im Vorjahr durch die
formwechselnde Umwandlung der Ringmetall AG in eine
Europäische Gesellschaft (Socieatas Europaea, SE) deutlich
höher ausgefallen sind.
Der Ertrag aus der Ergebnisübernahme sank um
1,7 Mio. EUR auf 12,3 Mio. EUR und betrifft die August Berger
Metallwarenfabrik GmbH.
Die Ringmetall SE erwirtschaftete Zinserträge in Höhe von
0,3 Mio. EUR, welche hauptsächlich auf verbundene Unter-
nehmen entfallen, und welchen Zinsaufwendungen in
Höhe von 0,4 Mio. EUR gegenüberstanden.
Die Ringmetall SE kann für das Geschäftsjahr Verlustvorträ-
ge nutzen, sodass die Ertragsteuern aus der Anwendung
der Mindestbesteuerung resultieren.

Graphics
VERMÖGENSLAGE DER SE
31.12.2022 31.12.2021 Veränderung
TEUR % TEUR % TEUR %
Vermögen
Sachanlagen 5 0,0 6 0,0 -1 -16,7
Finanzanlagen 51.367 52,6 51.367 54,5 0 0,0
Anlagevermögen 51.372 52,6 51.373 54,5 -1 0,0
Forderungen gegen verbundene
Unternehmen 44.189 45,2 42.461 45,1 1.728 4,1
Sonstige Vermögenswerte 249 0,3 224 0,2 25 11,2
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente 1.773 1,8 12 0,0 1.761 14.675,0
Umlaufvermögen 46.211 47,3 42.697 45,3 3.514 8,2
Rechnungsabgrenzungsposten 22 0,0 18 0,0 4 22,2
Aktive latente Steuern 122 0,1 153 0,2 -31 -20,3
Übrige Aktiva 144 0,1 171 0,2 -27 -15,8
97.727 100,0 94.241 100,0 3.486 3,7
Kapital
Gezeichnetes Kapital 29.069 29,7 29.069 30,8 0 0,0
Kapitalrücklage 17.042 17,4 17.042 18,1 0 0,0
Gewinnrücklagen
Gesetzliche Rücklage 1.155 1,2 1.155 1,2 0 0,0
Andere Gewinnrücklagen 1.728 1,8 1.728 1,8 0 0,0
Bilanzgewinn 28.840 29,5 21.913 23,3 6.927 31,6
Eigenkapital 77.834 79,6 70.907 75,2 6.927 9,8

Graphics
Die Bilanzsumme lag mit 97,7 Mio. EUR leicht über Vorjahr.
Auf der Aktivseite sind hierfür vor allem der Anstieg der
Zahlungsmittel auf 1,8 Mio. EUR (31.12.2021: 0,0 Mio. EUR)
verantwortlich sowie der Forderungen der verbundene
Unternehmen auf 44,2 Mio. EUR (31.12.2021: 42,5 Mio. EUR).
Die Veränderungen im Eigenkapital resultieren aus dem
Jahresergebnis sowie aus Dividendenzahlungen. Die
unverändert sehr gute Eigenkapitalquote konnte von
75,2 Prozent im Vorjahr auf 79,6 Prozent verbessert wer-
den. Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen von
1,8 Mio. EUR auf 2,0 Mio. EUR ist im Wesentlichen auf per-
sonalbezogene Rückstellungen zurückzuführen. Die Ver-
bindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind im Ver-
gleich zum Vorjahr mit 17,4 Mio. EUR nahezu unverändert.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unter-
nehmen sind auf 0,0 Mio. EUR zurückgegangen. Dies ist
auf die Einführung des Cashpoolings zurückzuführen. Die
Ringmetall SE als Cashpool-Führerin wies hier im Vorjahr
die an sie abgeführte Liquidität aus.
31.12.2022 31.12.2021 Veränderung
TEUR % TEUR % TEUR %
Rückstellungen
Steuerrückstellungen 295 0,3 295 0,3 0 0,0
Sonstige Rückstellungen 1.978 2,0 1.767 1,9 211 11,9
Summe Rückstellungen 2.273 2,3 2.062 2,2 211 10,2
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten 17.399 17,8 17.615 18,7 -216 -1,2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen 163 0,2 148 0,2 15 10,1
Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen 6 0,0 3.484 3,7 -3.478 -99,8
Sonstige Verbindlichkeiten 52 0,1 25 0,0 27 108,0
Summe Verbindlichkeiten 17.620 18,1 21.272 22,6 -3.652 -17,2
Fremdkapital 19.893 20,4 23.334 24,8 -3.441 -14,7
97.727 100,0 94.241 100,0 3.486 3,7

Graphics
TEUR 2022 2021
Cash Flow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit 18.439 14.070
Cash Flow aus Investitionstätigkeit
Einzahlungen aus Abgängen von Anlagevermögen 179 97
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen/
immaterielle Vermögenswerte -2.642 -3.148
Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis -4.820 -5.578
-7.283 -8.629
Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten 6.069 5.106
Auszahlung / Tilgung von Finanzkrediten und Leasing
sowie Zahlungsströme für Zinsen -10.362 -10.120
Auszahlungen für Dividenden -3.260 -2.204
-7.553 -7.218
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds
(Zwischensumme aus den oben genannten Cash Flows) 3.603 -1.777
Einfluss von Wechselkurseffekten -82 125
Konsolidierungskreisbedingte Veränderungen des
Finanzmittelfonds 25 0
Finanzmittelfonds 1. Januar 4.573 6.225
Finanzmittelfonds 31. Dezember 8.119 4.573
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds:
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 8.119 4.573
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 0
8.119 4.573
FINANZLAGE DES KONZERNS

Graphics
Der Zahlungsmittelzufluss aus der betrieblichen Geschäfts-
tätigkeit betrug 18,4 Mio. EUR und konnte gegenüber dem
Vorjahr um 4,3 Mio. EUR bzw. 31,1 Prozent gesteigert wer-
den. Zu diesem Zahlungsmittelzufluss hat das EBITDA
mit 28,3 Mio. EUR und der Rückgang von Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen beigetragen, wobei sich
der Anstieg des Vorratsvermögens gegenläufig auswirkt.
Der Cash Flow aus Investitionstätigkeit beträgt für das Ge-
schäftsjahr -7,3 Mio. EUR und resultiert vor allem aus den
Akquisitionen von Rhein-Plast und Riva Franco e Figli so-
wie Investitionen in den Maschinenpark.
Der Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit belief sich 2022
auf -7,6 Mio. EUR. Hierzu trug die Aufnahme von Finanz-
mitteln mit 6,1 Mio. EUR bei, der Tilgungen in Höhe von
6,9 Mio. EUR und Dividenden von 3,3 Mio. EUR entgegen-
standen.
Der Finanzmittelfonds des Konzerns erhöhte sich in Folge
der beschriebenen Effekte um 3,5 Mio. EUR auf 8,1 Mio. EUR
zum Bilanzstichtag.
Der Konzern war jederzeit in der Lage, seinen Zahlungsver-
pflichtungen nachzukommen.
Insgesamt entspricht die Entwicklung der Vermögens-
Finanz- und Ertragslage den Erwartungen des Manage-
ments bzw. übertrifft diese und wird als sehr gut betrachtet.
FINANZLAGE DER RINGMETALL SE
Die Verbindlichkeiten der Ringmetall SE gegen-
über Kreditinstituten beliefen sich auf 17,4 Mio. EUR
(31.12.2021: 17,6 Mio. EUR) und sind somit zum Vorjahr nahe-
zu unverändert. Demgegenüber standen Forderungen ge-
gen verbundene Unternehmen in Höhe von 44,2 Mio. EUR
(31.12.2021: 42,5 Mio. EUR). Der Bestand an liquiden Mitteln
beträgt zum Stichtag 1,8 Mio. EUR. Die Ringmetall SE konn-
te ihren Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen.
INVESTITIONEN
Zu den bedeutendsten Investitionen, alle im Segment In-
dustrial Packaging, im Berichtsjahr gehörten:
›› Erwerb Rhein-Plast GmbH in  Höhe von 3,8 Mio. EUR
›› Erwerb Riva Franco e Figli in  Höhe von 1,3 Mio. EUR
›› Neue Fertigungsanlage im Bereich Packaging
 Inliner in Höhe von 0,2 Mio. EUR
Die Investitionen wurden aus dem laufenden Cash Flow
und Darlehen finanziert.
INTERNES STEUERUNGSSYSTEM /
FINANZIELLE UND NICHTFINANZIELLE
LEISTUNGSINDIKATOREN
Der Konzern verfügt über ein internes Management-In-
formationssystem für die Planung, Steuerung und Bericht-
erstattung. Das Management-Informationssystem sichert
Transparenz über die aktuelle Geschäftsentwicklung und
gewährleistet den permanenten Abgleich zur Unterneh-
mensplanung. Die Planungsrechnung umfasst einen Zeit-
raum von drei Jahren, wovon das erste Jahr sehr detailliert
geplant wird. Neben der Unternehmensstrategie bilden
primär der Umsatz sowie das EBITDA die zentralen Be-
zugsgrößen für die operative Steuerung, entsprechend
sind Umsatz und EBITDA die wesentlichen finanziellen
Leistungsindikatoren. In Bezug auf die Ringmetall SE
selbst gibt es keine wesentlichen finanziellen und nichtfi-
nanziellen Leistungsindikatoren, vielmehr werden die des
Konzerns auch für die Ringmetall SE herangezogen.
Bezüglich des Vergleiches der Prognose mit den Ist-Wer-
ten für die bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikato-
ren Umsatz und EBITDA wird auf die Ausführungen in der
Vermögens- und Ertragslage sowie innerhalb des Progno-
seberichts verwiesen.
Die Kundenzufriedenheit hinsichtlich Produktqualität und
Service ist für Ringmetall von elementarer Bedeutung
und daher ein bedeutender nichtfinanzieller Leistungs-
indikator. Das globale Qualitätsmanagementsystem stellt
dabei die hohen Qualitätsstandards des Unternehmens
sicher. Jede Landesgesellschaft ist verantwortlich für die
Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen. Unterstützt
werden die Gesellschaften hierbei über das übergeordne-
te zentrale Qualitätsmanagement. Somit werden zentrale
Vorgaben für die Systeme definiert, interne Qualitätsau-
dits durchgeführt und Schulungsmaßnahmen überwacht.
Durch diese Maßnahmen konnte die Reklamationsquote
im Berichtsjahr für den Produktbereich Spannringe deut-
lich unter 0,1 Prozent beibehalten werden. Hierin einge-
rechnet sind Reklamationsvorgänge, die durch Vorproduk-
te und/oder externe Dienstleistungen verursacht wurden.
Im Produktbereich Inliner ist die Reklamationsquote im
Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr von 0,2 Prozent auf
0,5 Prozent gestiegen. Ursache hierfür sind Knappheiten
an Beschaffungsmärkten und die daraus resultierenden
Qualifizierungen der Lieferanten. Die Reklamationsquote

Graphics
Produktionsplanung, was sich negativ auf die Profitabilität
in diesem Zeitraum auswirkte. Auf Gesamtjahressicht kann
die Ringmetall Gruppe jedoch auf ein insgesamt sehr er-
freuliches Geschäftsjahr zurückblicken.
Der Konzernumsatz wuchs deutlich um 23,9 Prozent auf
213,5 Mio. EUR. Wesentlich geprägt wurde das Umsatz-
wachstum erneut von einem deutlichen Anstieg der Roh-
stoffpreise. Diese trugen 16,6 Prozent zum Wachstum bei.
Weitere 15,7 Prozent des Wachstums entfallen auf Akqui-
sitionen, namentlich die Zukäufe von Rhein-Plast und Riva
Franco e Figli im Jahr 2022 und der unterjährige Zukauf
von HOSTO im Jahr 2021. Rein organisch ging der Konzern-
umsatz 2022 um 8,4 Prozent zurück. Im Segment Industri-
al Packaging entwickelte sich der Produktbereich Rings vor
allem in der ersten Jahreshälfte sehr positiv, musste jedoch
im weiteren Jahresverlauf Volumenrückgänge verkraften.
Gegenläufig entwickelte sich der Produktbereich Inliner,
der vor allem in der zweiten Jahreshälfte von einem deut-
lichen Anstieg der Nachfrage profitierte, nach einer eher
rückläufigen Nachfrage in den Pandemiejahren. Das Seg-
ment Industrial Handling legte insgesamt deutlich gegen-
über dem Vorjahr zu und profitierte von steigenden Auf-
tragsvolumen seitens des größten Kunden.
Auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschrei-
bungen (EBITDA) legte um 6,3 Prozent auf 28,3 Mio. EUR
zu. Die EBITDA-Marge zeigte sich vor dem Hintergrund
des überproportionalen Umsatzanstiegs mit 13,1 Prozent
gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Neben der optimalen
Ausrichtung der Produktionsabläufe auf das Umfeld präg-
te auch ein größerer Sondereffekt das Ergebnis. Dieser
resultiert im Wesentlichen aus einem Bargain Purchase
in Zusammenhang mit der Akquisition der Rhein-Plast
GmbH und steuerte einen positiven Ertrag in Höhe von
1,2 Mio. EUR bei.
Die positive Geschäftsentwicklung führte dazu, dass das
Unternehmen die ursprüngliche Prognose zur Umsatz- und
EBITDA-Entwicklung im Jahr 2022 am 14. September deut-
lich auf 205 und 225 Mio. EUR (bisher: 180 bis 200 Mio. EUR)
respektive 26 bis 32 Mio. EUR (bisher: 22 bis 27 Mio. EUR)
anhob. Die im Konzernabschluss veröffentlichten
Geschäftszahlen liegen sowohl in Bezug auf den Umsatz
als auch das EBITDA ungefähr in der Mitte der angepass-
ten Prognosebandbreiten.
Insbesondere vor dem Hintergrund des allgemein schwie-
rigen Konjunkturumfelds beurteilt der Vorstand der Ring-
metall SE die Geschäftsentwicklung der Ringmetall SE und
des Konzerns im Berichtszeitraum als sehr gut.
des Berichtsjahres für den Produktbereich Inliner liegt da-
her über der Planung.
Die Mitarbeitendenzahl (FTE) ist ein weiterer wesentlicher
nichtfinanzieller Leistungsindikator. Zum 31. Dezember 2022
waren im Segment Industrial Packaging rund 766 FTE
(31.12.2020: 705 FTE) und im Segment Industrial Handling
rund 48 FTE (31.12.2021: 49 FTE) beschäftigt und liegt damit
im Planbereich. Der Anstieg im Segment Industrial Hand-
ling ist im Wesentlichen auf die Akquisition von Rhein-
Plast und dem hiermit verbundenen Anstieg um 83 FTE
zurückzuführen.
Daneben existieren weitere Kennzahlen, unter anderem
die Mitarbeitendenfluktuation, welche dabei im Kontext zu
externen Einflussfaktoren gesetzt wird, wie zum Beispiel
standortbezogene makroökonomische Entwicklungsten-
denzen. Insgesamt beobachtet Ringmetall konzernweit
eine im Branchenvergleich geringe Mitarbeitendenfluk-
tuation. Trotz Pandemie war in den Ländergesellschaften
der Ringmetall Gruppe ein Anstieg der Beschäftigungs-
lage zu verzeichnen. Daher sieht sich das Unternehmen
unverändert mit einem Fachkräftemangel konfrontiert.
Dies betrifft insbesondere die Standorte, die in wirtschaft-
lich starken Regionen angesiedelt sind, wie die deutschen
Standorte in den Regionen Karlsruhe (Standort Berg) so-
wie Ingolstadt (Standort Ernsgaden).
GESAMTAUSSAGE
Im Jahresverlauf 2022 ist es den meisten Ländern gelun-
gen, die COVID-19-Pandemie und die damit einhergehen-
den Einschränkungen zu überwinden. Mit dem Angriff
Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 verfestigten
sich jedoch die weltweiten Lieferkettenprobleme und
belasten bis heute die weite Bereiche der unternehme-
rischen Wertschöpfungskette. Steigende Energiepreise,
eine steigende Inflation und ein steigendes Zinsumfeld
wirken zudem deutlich dämpfend auf die konjunkturellen
Wachstumsperspektiven.
Über weite Strecken des zurückliegenden Geschäftsjahres
2022 kam die Ringmetall Gruppe aufgrund einer anhaltend
hohen Kundennachfrage überaus gut durch dieses Umfeld.
Im Verlauf des vierten Quartals schlug sich das anhaltend
negative Umfeld dann in einer deutlich wahrnehmbaren
Verunsicherung seitens der Endabnehmerindustrien des
Unternehmens nieder. Allem voran in der Chemieindustrie.
Ein fluktuierendes Orderverhalten der Industrie erschwer-
te folglich in den letzten Wochen des Geschäftsjahres die

Graphics
CHANCEN- UND
RISIKOBERICHT
AUFBAU UND PROZESSE DES CHANCEN- UND RISIKO-
MANAGEMENTSYSTEMS
Die Geschäftsbereiche des Konzerns sind Konjunktur-
schwankungen und Marktzyklen in den jeweiligen Regio-
nen und Branchen ausgesetzt. Die konzernweite Identifi-
kation und Analyse von Risiken und Chancen ist daher ein
elementarer Bestandteil einer nachhaltigen und verantwor-
tungsbewussten Konzernführung und betrifft im gleichem
Umfang die Ringmetall SE.. Für die Erreichung der strate-
gischen Ziele ist es von grundlegender Bedeutung, Risiken
und Chancen rechtzeitig zu erkennen, zu bewerten und zu
steuern. Das bei Ringmetall implementierte Management-
system bindet entsprechend das Management der einzel-
nen Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften aktiv in
die Unternehmenssteuerung ein. Die Grundlagen und Vor-
gaben des Chancen- und Risikomanagementsystems wer-
den auf Konzernebene vorgegeben. Die Verantwortung für
die Umsetzung der einzelnen Vorgaben tragen neben dem
Vorstand die Geschäftsführung und das mittlere Manage-
ment der einzelnen Tochtergesellschaften.
Das konzernweit etablierte Risikomanagementsystem
wurde auch 2022 gezielt weiterentwickelt. Während der
COVID-19-Pandemie wurde die Risikoüberwachung weiter
ausgebaut. Neben einer noch intensiveren Beobachtung
ausgewählter Kennzahlen, wurden im zweiwöchentlichen
Rhythmus Telefonkonferenzen mit den Geschäftsführern
der Tochtergesellschaften abgehalten. Für das Risk Assess-
ment selbst wurde die im Konzern etablierte softwareba-
sierte Lösung eingesetzt. Die Software gibt klar definierte
Kategorien vor, um eine zielgerichtete Evaluierung und
Adressierung von Risiken optimal zu unterstützen. Auf die-
se Weise wird eine möglichst vollständige Erfassung von
Risiken gewährleistet und die konzernweite Vergleichbar-
keit einzelner Risikoszenarien erhöht. Ein zentrales Ziel ist es,
alle strategischen, operativen, rechtlichen und finanziellen
potenziellen negativen Abweichungen (Risiken) zu über-
wachen, sie entsprechend frühzeitig zu erkennen und ent-
sprechend zu steuern. Potenzielle positive Abweichungen
(Chancen) werden separat mittels weiterer Prozesse analy-
siert und erfasst.
Organisation des Risikomanagements
Das Risikomanagementsystem der Ringmetall Gruppe
stellt über die Einbeziehung von Aufsichtsrat, Vorstand,
Group Controlling/Interner Revision und dem Management
der Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften ein ganz-
heitliches System unterschiedlicher Kontrollinstanzen dar.
Die Zuordnung der zentralen Kernaufgaben der einzelnen
Instanzen ist wie folgt:
AUFSICHTSRAT
Auswertung
ABLAUF DER BERICHTERSTATTUNG VON RISIKEN
MANAGEMENT
DER GESCHÄFTS-
BEREICHE
Beurteilung der
Einzelrisiken
GROUP
CONTROLLING/
REVISION
Aggregation
VORSTAND
Analyse und
Bewertung

Graphics
Die stetige Weiterentwicklung des Chancen- und Risiko-
managementsystems erfolgt in enger Abstimmung zwi-
schen Vorstand und Aufsichtsrat. Ein Kernelement ist die
Beurteilung der Chancen und Risiken und der daraus ab-
geleiteten Maßnahmen.
Das Management der Geschäftsbereiche ermittelt und er-
fasst über das softwarebasierte Risikomanagementsystem
die Risiken der operativen Einheiten. Im Rahmen der Er-
fassung erfolgt eine erste Bewertung durch Zuordnung zu
vordefinierten Kategorien. Die Aggregation, weitergehen-
de Bewertung sowie Darstellung der Risiken erfolgt zentral
auf Gruppenebene. Die Risikobewertung stellt sich als das
Produkt aus der Wahrscheinlichkeit des Eintritts und des
beurteilten potenziellen Schadensausmaßes dar. Im Rah-
men von Sitzungen des zentralen Managements mit dem
Vorstand werden mitigierende Maßnahmen identifiziert,
bewertet und Verantwortlichkeiten zugeordnet. Darauf
aufbauend erfolgt die finale Bewertung durch den Vor-
stand sowie im Anschluss die Vorlage an den Aufsichtsrat.
Darüber hinaus werden akute Risiken aus dem operativen
Tagesgeschäft, die bei hoher Eintrittswahrscheinlichkeit
ein hohes Schadenspotenzial aufweisen, unverzüglich an
das Group Controlling und den Vorstand kommuniziert.
Analog zu der oben beschriebenen Vorgehensweise wer-
den im Anschluss Maßnahmen beschlossen, um die so
identifizierten Risiken einzugrenzen und zu mitigieren.
Auch in diesem Jahr wurde das verstärkte, während CO-
VID-19 etablierte Risikomanagement beibehalten und wei-
terentwickelt. Insbesondere durch vierzehntägige Telefon-
konferenzen zwischen Vorstand und Geschäftsführung der
Tochterunternehmen.
Das Risikomanagementsystem teilt sich in integrierte Pla-
nungs-, Berichts- und Kontrollsysteme auf. Diese Unter-
teilung ermöglicht es, wesentliche Risiken frühzeitig zu
erkennen, zu bewerten und diesen im Anschluss mit ent-
sprechenden Maßnahmen zu begegnen. Die monatliche
Berichterstattung informiert die jeweiligen Geschäftsfüh-
rer und den Vorstand über den Stand der Gesellschaften.
Interne Richtlinien für die Genehmigung von Investitionen
durch den Vorstand oder Aufsichtsrat ab einem bestimm-
ten Auftragsvolumen stellen eine weitere Maßnahme der
Risikoprävention dar. Auch sind abzuschließende Verträge
oder einzugehende Verpflichtungen, die vom Normalfall
abweichen (beispielsweise ein besonders hoher Auftrags-
wert, vergleichsweise lange Vertragsdauer, etc.), im Vorfeld
mit dem Group Controlling und gegebenenfalls mit einem
Juristen abzustimmen und vom Vorstand freizugeben.
Im Rahmen von internen Revisionen werden bei den ein-
zelnen Gesellschaften anlassbezogen Prüfungen durch-
geführt. Wesentliche Bestandteile sind die Überprüfung
der Werthaltigkeit, Bewertung und Vollständigkeit von Bi-
lanzposten sowie die Einhaltung von internen Richtlinien.
Diese Art der internen Prüfungen erfolgt gezielt bei Gesell-
schaften, bei denen das ERP System oder auch lediglich
die Software für die Finanzbuchhaltung umgestellt wird.
Die Berichterstattung erfolgt direkt an den Vorstand.
Bewertung der Risiken
Für eine eindeutige Beurteilung, ab welchem Ausmaß
identifizierte potenzielle Risiken als wesentlich eingestuft
werden müssen, werden die Risiken nach ihrer geschätz-
ten Eintrittswahrscheinlichkeit und deren Auswirkung
klassifiziert. In diesem Stadium erfolgt eine Beurteilung im
Rahmen der sogenannten Bruttobetrachtung, also ohne
dass mögliche oder bereits eingeleitete Gegenmaßnah-
men in die Beurteilung einfließen. Im Folgenden sind die
Skalen zur Messung der Bewertungskriterien illustriert.
Behandlung und Überwachung der Risiken
Im Rahmen der Risikobeurteilung werden den Risiken Ver-
antwortlichkeiten zugeteilt. Gleichzeitig erfolgt eine Analy-
se über die Effektivität möglicher Gegenmaßnahmen und
der generellen Tragbarkeit eines Risikos unter Würdigung
aller gegebenen Umstände. Die Analyse erfolgt dabei stets
unter Einbeziehung der Interessenslagen aller involvierten
Zielgruppen wie beispielsweise Kunden, Mitarbeitenden
oder Investoren.
Die Beurteilung der Effektivität und somit die Überwa-
chung der jeweiligen Gegenmaßnahmen obliegt den Ver-
antwortlichen. Neben der Dokumentation im Rahmen des
nächsten Risk-Assessments erfolgt eine Information im
Rahmen von Management-Besprechungen, sofern eine
wesentliche negative Veränderung der zuvor getroffenen
Beurteilung vorliegt.
Zentrale Merkmale des internen Kontroll- und Risiko-
managementsystems, bezogen auf den Konzernrech-
nungslegungsprozess
Innerhalb des konzernweiten Kontrollsystems der Ringme-
tall Gruppe ist das Interne Kontrollsystem („IKS“) bezogen
auf das Rechnungswesen ein zentraler Bestandteil. Die Si-
cherstellung der Einhaltung von für die Ringmetall Gruppe

Graphics
Grad der potenziellen Auswirkung
Eintrittswahrscheinlichkeit
5,0 niedrig mittel mittel mittelhoch hoch hoch
2,0 niedrig niedrig mittel mittelhoch mittelhoch hoch
1,0 niedrig niedrig mittel mittel mittelhoch hoch
0,5 niedrig niedrig niedrig mittel mittel mittelhoch
0,2 niedrig niedrig niedrig niedrig mittel mittelhoch
0,1 niedrig niedrig niedrig niedrig niedrig mittel
0,1 0,2 0,5 1 2 12
1 2 3 4 5 6
relevanten Vorschriften – intern sowie extern – und Richtli-
nien ist das zentrale Ziel. Diese Vorschriften und Richtlinien
sind für alle Tochtergesellschaften der Gruppe verbind-
lich. Mögliche Auswirkungen von neuen Vorschriften auf
die Ringmetall Gruppe werden gemeinsam mit externen
Beratern analysiert. Die Umsetzung und entsprechende
Überwachung erfolgen dann durch interne Instanzen.
Die bestehenden Kontrollprozesse und -systeme im Be-
reich der IT werden auch durch eine stetig fortschreitende
Zentralisierung optimiert. Auch wird das zentrale Gruppen-
ERP-System, das bereits bei den meisten Tochtergesell-
schaften eingeführt wurde, stetig weiterentwickelt und bei
weiteren Tochtergesellschaften implementiert. Zugriffsbe-
rechtigungen sind klar geregelt und werden zentral über-
wacht. Auch im Bereich der IT nutzt die Gruppe das Know-
how von ausgewählten externen Spezialisten.
Die Erstellung der Einzelabschlüsse und die Berichterstat-
tung an den zentralen Finanzbereich erfolgt meist durch
Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos Quantifizierung
1 Unwahrscheinlich Einmal alle 10 Jahre < 100 TEUR
2 Selten Einmal alle 5 Jahre > 200 TEUR
3 Gelegentlich Einmal alle 2 Jahre > 500 TEUR
4 Regelmäßig Einmal pro Jahr > 1.000 TEUR
5 Häufig Zweimal pro Jahr > 2.000 TEUR
6 Sehr Häufig Monatlich > 5.000 TEUR
das Rechnungswesen der Ländergesellschaften. Vereinzelt
werden diese durch lokale, externe Spezialisten unterstützt.
Vom zentralen Finanzbereich der Ringmetall Gruppe wer-
den entsprechende Vorschriften und Richtlinien erlassen.
Für die Erstellung des Konzernabschlusses werden die
gemeldeten Daten der Einzelgesellschaften in ein Kon-
solidierungstool importiert. Es erfolgt eine Durchsicht der
berichteten Abschlüsse durch die Konzernzentrale. Sofern
erforderlich erfolgt eine Anpassung an die Bilanzierungs-
richtlinien der Ringmetall Gruppe. Mittels dieser Systeme
und Kontrollen gewährleistet Ringmetall mit hinreichen-
der Sicherheit einen gesetzeskonformen Konzernrech-
nungslegungsprozess.
Der zentrale Finanzbereich der Ringmetall Gruppe über-
wacht die Liquiditäts-, Zins- und Währungsrisiken grup-
penweit. Auch die Sicherstellung der Liquidität obliegt der
Zentrale. Zur Verminderung des Zinsrisikos bei variabel ver-
zinsten Darlehen werden bei Bedarf entsprechende Siche-
Überblick zu der Risikokategorisierung:

Graphics
rungsgeschäfte abgeschlossen. Devisentermingeschäfte
werden nur abgeschlossen, sofern nach Einschätzung der
Konzernzentrale wesentliche Zahlungsströme in Fremd-
währung zu erwarten sind und Risiken aufgrund hoher
Kursschwankungen bestehen. Gemäß den internen Richt-
linien werden keine Geschäfte mit Finanzinstrumenten zu
Spekulationszwecken genutzt.
GESAMTRISIKO
Im Vergleich zum Jahresende 2021 hat sich die Anzahl
der Einzelrisiken, unabhängig von der Klassifizierung, um
zwei Einzelrisiken der Risikoklasse “mittel” vermindert. Dies
ist auf ein erfolgreiches Risikomanagement und auf den
Wegfall von Risiken, die zusammengefasst wurden, zu-
rückzuführen. Alle Risikoklassen bis auf „mittel“ blieben ge-
genüber dem Vorjahr unverändert. Die Ringmetall Gruppe
hat somit gegenüber 2021 eine insgesamt leicht verbesser-
te Risikosituation.
In Bezug auf allgemeine Risiken, die sich aus generellen
Veränderungen des Marktes, des Kunden- und Lieferan-
tenumfelds oder auch Anpassungen in regulatorischen
Bereichen ergeben könnten, führt Ringmetall regelmäßig
Prüfungen durch. Diese umfassen unter anderem verän-
derte Anforderungen an Produkte aufgrund von techni-
schen Neuerungen, gesetzlichen Vorgaben oder geänder-
ten Eintrittsbarrieren für Wettbewerber. Aber auch Risiken
aus allgemeinen gesellschaftlichen Anforderungen an den
Konzern sowie rechtliche und politische Entwicklungen
werden regelmäßig analysiert.
Nennenswerte Einzelrisiken
Nachfolgend sind Einzelrisiken dargestellt, die aus derzeiti-
ger Betrachtungsweise das Konzernergebnis über eine Pe-
riode von zwölf Monaten nachhaltig beeinflussen könnten.
Diese Risiken wurden in der Analyse als „hoch“, „mittelhoch
oder „mittel“ bewertet. Sofern nicht gesondert erwähnt,
hat sich die Einschätzung einer möglichen Ergebnisaus-
wirkung auf die Finanz- und Ertragslage gegenüber dem
Vorjahr nur unwesentlich verändert.
Allgemeines Marktrisiko
Ein Marktrisiko ergibt sich daraus, dass sich die gesamtwirt-
schaftliche und/oder die branchenbezogene Entwicklung
im Vergleich zur Planung bzw. Prognose negativ darstellt.
Hierbei können sich auch periodische Schwankungen der
gesamtwirtschaftlichen Aktivität unter anderem auf den
weltweiten Transport von Gütern sowie die für das Seg-
ment Industrial Handling relevanten Märkte für Flurförder-
zeuge bzw. Landmaschinen auswirken. Der Ausbruch der
Pandemie, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, Re-
zessionsanzeichen und die hohe Inflation führten in vielen
Bereichen zu bisher ungeahnten Dynamiken, die verläss-
liche Planungen insgesamt schwieriger gestalten. Hierzu
zählen beispielsweise starke Schwankungen in der Verfüg-
barkeit von Rohstoffen und Energie verbunden mit hohen
Preisvolatilitäten. In diesen Zeiten haben Kunden noch
eine wesentlich stärkere Tendenz, Investitionen zeitlich zu
verschieben oder auch gänzlich zu streichen. Auch kann es
innerhalb einiger Branchen zu Konsolidierungen von Kun-
den oder sogar zu Insolvenzen von Kunden kommen. Die
vom Vorstand der Ringmetall Gruppe verfolgte Strategie
der Verbreiterung des Produktportfolios, wenngleich mit
Fokus auf die Verpackungsindustrie, zeigt gerade in Kri-
senzeiten seine stabilisierenden Vorteile auf die Gesamt-
entwicklung der Gruppe. Auch wird stets darauf geachtet,
die Kostenstrukturen so zu gestalten, dass auf Nachfrage-
schwankungen reagiert werden kann. Gleichwohl würden
sich nachhaltige Rückgänge der Umsatzerlöse ergebnis-
belastend auswirken.
Der Einmarsch der russischen Streitkräfte in die souverä-
ne Ukraine im Februar 2022 hinterlässt deutliche Spuren
in der globalen Wirtschaft. Seitens der Europäischen Union
und deren Partner wurden zahlreiche Sanktionen gegen
Russland erlassen – weitere Sanktionen sind aktuell nicht
auszuschließen. Darüber hinaus sind Risiken, insbesondere
im Zusammenhang mit Lieferketten, mit Blick auf Absatz-
märkte oder vor dem Hintergrund bestehender Risiken
aus Cyberangriffen zu erwarten.
Die Marktaktivitäten in diesen Ländern sind jedoch über-
schaubar, sodass Ringmetall davon ausgeht, dass eventu-
elle Einbußen vergleichsweise leicht kompensiert werden
können. Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass eine
weitere Steigerung der Energie-, Logistik- und Material-
kosten durch den Ukrainekrieg zu spüren sein wird, die
eventuell nicht vollständig an die Kunden weitergegeben
werden können.
Ringmetall ist mit einem Werk in der Türkei aktiv. Der Pro-
duktionsfokus dieses Standorts liegt dabei unverändert
weitestgehend auf dem lokalen türkischen Markt, wenn-
gleich grenzüberschreitende Umsätze bereits mehr als ein
Drittel des Gesamtumsatzes ausmachen. Durch die wei-
terhin bestehenden politischen Unsicherheiten innerhalb
der Türkei sowie die anhaltenden politischen Spannungen
zwischen der Türkei und dem Ausland sind sowohl die

Graphics
türkische Währung als auch die türkische Wirtschaftslage
unverändert unter Druck. In der Konsequenz verharrten
die Umsatzerlöse der türkischen Tochtergesellschaft mit
Drittkunden 2022 auf nahezu gleichbleibendem Niveau im
Vergleich zum vorherigen Wirtschaftsjahr. Da aktuell noch
keine nachhaltige Verbesserung des politischen Umfelds
abzusehen ist, wird das Risiko bezogen auf die Türkei un-
verändert als „hoch” eingestuft.
Wettbewerbsrisiken (Absatz- und Beschaffungsrisiken)
Immanent in einem Markt mit mehreren Anbietern ist das Immanent in einem Markt mit mehreren Anbietern ist das
Risiko, bedingt durch steigenden Wettbewerbsdruck, die Risiko, bedingt durch steigenden Wettbewerbsdruck, die
geplanten Ziele im Allgemeinen und Ergebnisziele im Spe-geplanten Ziele im Allgemeinen und Ergebnisziele im Spe-
ziellen nicht zu erreichen. Trotz der starken Marktposition ziellen nicht zu erreichen. Trotz der starken Marktposition
der Ringmetall Gruppe sind die jeweiligen Absatzmärkte der Ringmetall Gruppe sind die jeweiligen Absatzmärkte
des Unternehmens insgesamt als preissensibel zu bezeich-des Unternehmens insgesamt als preissensibel zu bezeich-
nen. Dieser Preis- bzw. Margendruck kann sich durch un-nen. Dieser Preis- bzw. Margendruck kann sich durch un-
terschiedlichste Effekte verschärfen. Wenn sich die Stahl-terschiedlichste Effekte verschärfen. Wenn sich die Stahl-
preisindizes, die in der Vergangenheit als Grundlage für preisindizes, die in der Vergangenheit als Grundlage für
Preisverhandlungen dienten, und die effektiv realisierba-Preisverhandlungen dienten, und die effektiv realisierba-
ren Stahleinkaufspreise gegenläufig entwickeln, kann sich ren Stahleinkaufspreise gegenläufig entwickeln, kann sich
dies nachhaltig negativ auf die Margen im Bereich Spann-dies nachhaltig negativ auf die Margen im Bereich Spann-
ringe auswirken. Um dem entgegenzuwirken, legt das ringe auswirken. Um dem entgegenzuwirken, legt das
Unternehmen seine Verkaufspreise wieder tendenziell un-Unternehmen seine Verkaufspreise wieder tendenziell un-
abhängig von der Entwicklung der relevanten Stahlpreis-abhängig von der Entwicklung der relevanten Stahlpreis-
indizes fest, orientiert sich aber grundsätzlich an diesen. Im indizes fest, orientiert sich aber grundsätzlich an diesen. Im
Verlauf der COVID-19 Pandemie und aktuell durch den Uk-Verlauf der COVID-19 Pandemie und aktuell durch den Uk-
rainekrieg stellt die Verfügbarkeit von Rohstoffen, vor allem rainekrieg stellt die Verfügbarkeit von Rohstoffen, vor allem
in Bezug auf Stahl, einen wesentlichen Wettbewerbsfaktor in Bezug auf Stahl, einen wesentlichen Wettbewerbsfaktor
dar. Gerade hier zeigen sich durch den Konzernverbund dar. Gerade hier zeigen sich durch den Konzernverbund
mit Produktionsstandorten in verschiedenen Ländern so-mit Produktionsstandorten in verschiedenen Ländern so-
wie die bestehende Fachkompetenz in der Beschaffung wie die bestehende Fachkompetenz in der Beschaffung
klare Wettbewerbsvorteile gegenüber den meist deutlich klare Wettbewerbsvorteile gegenüber den meist deutlich
kleineren, lokal agierenden Wettbewerbern. Der stetig kleineren, lokal agierenden Wettbewerbern. Der stetig
wachsende Qualitäts- und Serviceanspruch unserer Kun-wachsende Qualitäts- und Serviceanspruch unserer Kun-
den stellt für unsere Wettbewerber, gerade im Segment den stellt für unsere Wettbewerber, gerade im Segment
Industrial Packaging, eine Wachstums- bzw. Markteintritts-Industrial Packaging, eine Wachstums- bzw. Markteintritts-
barriere dar. Dennoch kann auch hier perspektivisch ein barriere dar. Dennoch kann auch hier perspektivisch ein
zusätzlicher Wettbewerbsdruck entstehen. Diesbezüglich zusätzlicher Wettbewerbsdruck entstehen. Diesbezüglich
ist das Risiko im Bereich Inliner höher einzustufen als im ist das Risiko im Bereich Inliner höher einzustufen als im
Bereich Spannringe, auch bedingt durch die weitaus hö-Bereich Spannringe, auch bedingt durch die weitaus hö-
here Transportfähigkeit der Produkte. here Transportfähigkeit der Produkte.
Die Ringmetall Gruppe geht vielfältige Wege, um Wettbe-Die Ringmetall Gruppe geht vielfältige Wege, um Wettbe-
werbsrisiken zu minimieren bzw. die eigene Marktposition werbsrisiken zu minimieren bzw. die eigene Marktposition
weiter zu stärken und auszubauen. Die Steigerung der Ef-weiter zu stärken und auszubauen. Die Steigerung der Ef-
fizienz in den Produktionsstätten, der weitere Ausbau der fizienz in den Produktionsstätten, der weitere Ausbau der
Zusammenarbeit zwischen den Produktionsstätten sowie Zusammenarbeit zwischen den Produktionsstätten sowie
die Erschließung alternativer Bezugsquellen für Rohstof-die Erschließung alternativer Bezugsquellen für Rohstof-
fe sind insofern elementar. Ferner investiert Ringmetall in fe sind insofern elementar. Ferner investiert Ringmetall in
Produktinnovationen und sucht fortwährend nach Mög-Produktinnovationen und sucht fortwährend nach Mög-
lichkeiten für den Ausbau und die Stärkung der Marktposi-lichkeiten für den Ausbau und die Stärkung der Marktposi-
tion in Wachstumsregionen.tion in Wachstumsregionen.
Insgesamt werden die Wettbewerbsrisiken unverändert Insgesamt werden die Wettbewerbsrisiken unverändert
als „mittelhoch” eingestuft. als „mittelhoch” eingestuft.
Risiken aus Digitalisierung und „Industrie 4.0“
Die Themenbereiche Digitalisierung und „Industrie 4.0“
stellen Industrieunternehmen weltweit vor eine Reihe
neuer Herausforderungen, die vor dem Hintergrund der
Pandemie eher größer geworden sind. Aus Sicht von Ring-
metall ist unverändert nicht ausreichend abschätzbar, in
welchem Umfang sich hieraus disruptive Veränderungen
für das Geschäftsmodell ergeben könnten. Ringmetall in-
vestiert nachhaltig in die Digitalisierung und Automatisie-
rung unternehmensinterner Prozesse und Produktions-
schritte. Auch zukünftig wird sich Ringmetall eingehend
mit der Thematik und den daraus resultierenden Heraus-
forderungen befassen. Die 2018 erfolgreich abgeschlos-
sene Entwicklung einer neuen Software für das Produk-
tions-Monitoring wird stetig um weitere Tools ergänzt und
wird 2023 weiter in das bestehende ERP-System integriert.
Außerdem wird diese Software sukzessive an weiteren Pro-
duktionsstandorten ausgerollt. Bei der Entwicklung und
Modernisierung von spezifischen Produktionsanlagen
konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr signifikante Fort-
schritte erzielt werden. Dies bezieht sich insbesondere auf
eine neue Generation von Profilierungsanlagen für Spann-
ringe. Trotz umfassender Maßnahmen kann von Seiten des
Vorstands weiterhin nicht abschließend beurteilt werden,
ob die Investitionen umfangreich genug sind, um zukünf-
tigen Anforderungen zu genügen und somit die aktuelle
Wettbewerbsposition zu verteidigen und ausbauen zu
können. Aufgrund der nicht vollumfänglich erkennbaren
Auswirkungen möglicher wirtschaftlicher Veränderun-
gen, die aus den Themenbereichen „Digitalisierung“ und
„Industrie 4.0“ resultieren könnten, sieht Ringmetall hierin
unverändert ein Risiko, das weiterhin als „mittel” eingestuft
wird.
Cluster-Risiken durch Großkunden
Mit den drei größten Kunden – allesamt global agieren-
de Unternehmensgruppen – erzielte Ringmetall im Ge-
schäftsjahr 2022 rund ein Drittel der Umsatzerlöse. Die rest-
lichen Umsatzerlöse erwirtschaftete das Unternehmen mit
mehreren hundert Kunden.

Graphics
Gerade im Segment Industrial Packaging ist die nicht un-
erhebliche Konzentration eines signifikanten Umsatzan-
teils auf zwei Kunden (knapp ein Drittel des Segmentum-
satzes) jedoch auch als Vorteil zu sehen. Sowohl Zulieferer
als auch Abnehmer befinden sich als global agierende Un-
ternehmen aufgrund ihres großen Umsatzanteils in ihren
jeweiligen Industrien in einer gegenseitigen Abhängigkeit
mit der Ringmetall Gruppe. Ringmetall hat seit Ende 2018
nachhaltig in den Ausbau des Segments Industrial Packa-
ging durch die Akquisition und Integration von Gesellschaf-
ten überwiegend im Bereich „Inliner” investiert. Auch wenn
die genannten Großkunden unverändert für signifikante
Umsatzanteile stehen, ist ihr prozentualer Anteil am Ge-
samtumsatz des Konzerns zurückgegangen. Unabhängig
hiervon könnte ein Verlust eines oder mehrerer Hauptkun-
den oder ein deutlicher Rückgang der Bestellungen dieser
Kunden zu einem deutlichen Absatzrückgang führen.
Bei Betrachtung aller relevanten Faktoren wird das Risiko
einer Abhängigkeit von Großkunden unverändert als „mit-
tel“ eingestuft.
Risiken aus Rohstoffen und Vorprodukten
Ringmetall hat im Rahmen der Geschäftstätigkeit einen
hohen Bedarf an unterschiedlichen Rohstoffen, die von
unterschiedlichen Lieferanten bezogen und anschließend
weiterverarbeitet werden. Dies betrifft vor allem Stahl, ver-
schiedene Komponenten wie Verschlüsse für die Fertig-
artikel sowie thermoplastische Kunststoffe (Polyethylene).
Hierzu führt Ringmetall mit verschiedenen Lieferanten
Verhandlungen, um das nach eigener Ansicht günstigste
Angebot zu erhalten und auch in keine Abhängigkeiten
zu gelangen. Mit einigen Lieferanten wurden Rahmenver-
träge mit in der Regel einer maximalen Dauer von sechs
Monaten abgeschlossen, um die kontinuierliche Beliefe-
rung sowie eine gewisse Preisstabilität auf der Einkaufssei-
te sicherzustellen. In diesem Zusammenhang beobachten
die Kunden ihrerseits die Entwicklungen der Rohstoffprei-
se auf den verschiedenen Märkten und sind daher auch
Grundlage für die Preisfindung.
Bedingt durch die COVID-19 Pandemie wurde die Beob-
achtung der Rohstoffmärkte sowie der Austausch mit Lie-
feranten deutlich intensiviert. Auch erfolgte eine deutlich
stärkere Abstimmung innerhalb der Gruppe zu der Situa-
tion in der Supply Chain.
Das Risiko aus Rohstoffen und Vorprodukten wird aus den
dargestellten Gründen als „mittel“ eingeschätzt.
Ausfall von Produktionsanlagen / Risiken in der
Produktion
Ringmetall verfügt im Segment Industrial Packaging über
mehrere Produktionsstandorte in Deutschland sowie in
anderen Ländern. Inliner werden aktuell an drei Stand-
orten in Deutschland gefertigt. Im Segment Industrial
Handling wird weiterhin lediglich an einem Standort in
Deutschland produziert. Auf Basis einer Analyse der Anla-
gen und Produktionsmittel wurden neuralgische Punkte
identifiziert und, sofern technisch oder betriebswirtschaft-
lich realisierbar, entsprechende Alternativen geschaffen.
Dennoch kann es bei Beschädigungen oder Zerstörungen
von Produktionsanlagen im schlimmsten Fall zu Lieferver-
zögerungen kommen. Im Segment Industrial Packaging
verfügt Ringmetall über eine Vielzahl von vollautomatisier-
ten Anlagen zur Herstellung von schweren Spannringen
sowie Spannringtypen mit einer sehr hohen Stückzahl und
weitere automatische Fertigungsanlagen für Verschlüsse,
verschiedene Inliner sowie Bag-in-Box Systeme und an-
dere Anwendungen. Auch wenn jeder dieser Spannringe
ebenso auf konventionellen Anlagen an mehreren Stand-
orten gefertigt werden könnte, würde der Ausfall einer
vollautomatisierten Anlage möglicherweise zu Lieferver-
zögerungen führen. Dies gilt analog für die meisten der er-
wähnten Inliner.
Um Risiken in der Produktion im Zusammenhang mit
der Pandemie zu reduzieren, wurden umfangreiche Vor-
kehrungen getroffen. Neben entsprechenden Hygiene-
konzepten gehören hierzu Mehr-Schicht-Modelle in der
Arbeitszeit, die strikte Trennung von einzelnen Schichten
sowie Abstandsregelungen. Grundsätzlich besteht den-
noch das Risiko, dass einzelne Produktionsstandorte von
deutlichen Produktionseinschränkungen bis hin zu kom-
pletten Produktionsausfällen betroffen sein könnten. Dies
kann zum einen aufgrund von Lieferproblemen seitens
unserer Zulieferer der Fall sein, die uns mit dem für die Pro-
duktion benötigten Stahl oder anderen Vorprodukten be-
liefern. Zum anderen könnten aber auch mehrere oder alle
Facharbeitskräfte an einem Standort gesundheits- oder
quarantänebedingt ausfallen und somit die Aufrechterhal-
tung der Produktion erheblich erschweren oder unmög-
lich machen. Des Weiteren kann es zu Lieferverzögerung
aufgrund von logistischen Problemen kommen, wenn
beispielsweise LKW-Fahrer gesundheitsbedingt ausfallen
oder Grenzkontrollen den Lieferverkehr aufhalten. Positiv
zu vermerken ist jedoch, dass Ringmetall bereits in vielen
Regionen durch die zuständigen Behörden als wichtiger
Zulieferer systemrelevanter Industrien klassifiziert wurde.

Graphics
dung von Mitarbeitenden, bieten aber auch Chancen. Um
den Risiken aus einem entsprechenden Mangel entgegen-
zuwirken, nutzt Ringmetall immer wieder ergänzende Ka-
näle, um ihren Recruitment-Prozess weiter zu verbessern
und setzt stetig weitere Maßnahmen zur Steigerung der
Attraktivität als Arbeitgeber um. Gerade Investitionen in
die IT-Architektur sowie moderne Produktionsanlagen sind
auch nachhaltig positive Signale an das ganze Team. Un-
verändert steigen durch die beständige Erweiterung des
Konsolidierungskreises die Einsatzmöglichkeiten für Fach-
und Führungskräfte sowohl im Hinblick auf fachliche As-
pekte als auch auf Standortmöglichkeiten. Auch bedingt
durch die stetig wachsenden Anforderungen werden die
internen als auch externen Fort- und Weiterbildungsmög-
lichkeiten stetig erweitert. Das in den Vorjahren erfolgreich
praktizierte Angebot für internationale Einsätze musste
aufgrund von COVID-19 im Geschäftsjahr deutlich redu-
ziert werden. Dagegen zeigten sich gerade während der
Pandemie die Vorteile erhöhter Flexibilität und Vielfalt im
Hinblick auf Arbeitszeitmodelle und mobiles Arbeiten. So-
mit bot sich den Mitarbeitenden die Möglichkeit, auf die in-
dividuelle familiäre Situation flexibel reagieren zu können.
Insbesondere in produktionsnahen Bereichen und der
Verwaltung kam dies zu tragen und trug zu einer erhöhten
Sicherheit der gesamten Belegschaft in Bezug auf Anste-
ckungsrisiken bei. Auch setzt Ringmetall verstärkt Indust-
rieroboter ein, um das Ausfallrisiko überdies zu reduzieren.
Die Einstufung von Personalrisiken ist sehr vom jeweiligen
Standort abhängig. Insgesamt wird das Risiko aus Grup-
pensicht als „mittel“ eingestuft.
Rechtliche und steuerliche Risiken
Die Ringmetall Gruppe ist rechtlichen und steuerlichen Ri-
siken ausgesetzt. Sofern an die Produkte spezifische regu-
latorische Anforderungen gestellt werden, beispielsweise
aufgrund des Einsatzes beim Transport von Gefahrgütern,
unterliegen die Produkte bestimmten Regulierungen. So-
fern einschlägige Normen oder Gesetze nicht eingehalten
werden, kann dies unter Umständen mit wesentlichen
Strafzahlungen und Reputationsrisiken verbunden sein.
Mit ihren Tochtergesellschaften operiert die Ringmetall
SE weltweit in vielen Ländern und unterliegt daher einer
Vielzahl von unterschiedlichen Rechtsvorschriften sowie
Steuergesetzen. Divergierende Rechtsauslegungen durch
Steuerbehörden, gerade auch im Hinblick auf grenzüber-
schreitende Transaktionen, können mit einer erheblichen
Unsicherheit behaftet sein.
So wird sichergestellt, dass das Unternehmen auch im Fal-
le behördlich angeordneter Fabrikschließungen, wie in der
Vergangenheit in Italien, weiterhin in seinen Werken pro-
duzieren darf. Steigende Energiekosten können teilweise
durch Preiserhöhungen und Effizienzsteigerungen kom-
pensiert werden.
Insgesamt begegnet Ringmetall diesen Produktionsrisi-
ken mit dem Qualitätsmanagement und seinen definier-
ten Prozessen, einschließlich systematischer Wartungen.
Daher wird das Risiko als „mittel“ eingestuft.
Risiken durch Ausfall von IT-Systemen
Ringmetall verlässt sich für die geschäftlichen und be-
trieblichen Tätigkeiten auf Informationstechnologie, also
IT-Systeme und Netzwerke bzw. elektronische Datenver-
arbeitungssysteme. In diesen Systemen und Netzwerken
werden auch sensible Geschäftsinformationen und andere
geschützte Informationen gespeichert und verarbeitet. Be-
dingt durch den kontinuierlichen Ausbau der Gruppe, die
stetig intensivere Nutzung von Informationstechnologie
auch in der Produktion sowie steigende Anforderungen
an die Datenvorhaltung sowie -aufbereitung wird die Re-
levanz von IT-Systemen unentwegt größer. Diese Systeme
sind anfällig für Ausfälle durch Feuer, Überschwemmun-
gen, Stromausfälle, Versagen von Telekommunikations-
einrichtungen, Schadsoftware, Einbrüche und ähnliche
Ereignisse oder Sicherheitsverletzungen. Bereits vor der
Pandemie hat Ringmetall an einzelnen Standorten die
Möglichkeit zum mobilen Arbeiten intensiv genutzt. Durch
dieses Wissen und auch Erfahrungen konnte das mobile
Arbeiten an weiteren Standorten rasch umgesetzt werden,
um so die Sicherheit der Mitarbeitenden zu erhöhen.
Ringmetall hat durch Implementierung sowie systemati-
sche Erweiterung fortschrittlicher Sicherheitstechnologien,
interner Kontrollen, widerstandsfähiger Netzwerke und
Rechenzentren sowie eines Wiederherstellungsprozesses
Maßnahmen im Hinblick auf diese Risiken ergriffen. Somit
wird dieses Risiko in der Gesamtbeurteilung als „mittel“
eingestuft.
Personalrisiken
Für Ringmetall sind motivierte und qualifizierte Fach- und
Führungskräfte elementar für einen nachhaltigen unter-
nehmerischen Erfolg. Themen wie die Digitalisierung, di-
vergierende Ausbildungs- und Qualifizierungsstandards in
den Ländern, in denen Ringmetall agiert, führen zu Her-
ausforderungen bei der Gewinnung sowie stetigen Fortbil-

Graphics
Ringmetall Gruppe aktiv ist, bewegt sich in der Regel im
niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Gleich-
zeitig sind die Markteintrittsbarrieren für neugegründete
Tochtergesellschaften in noch unterrepräsentierten Regio-
nen hoch. Akquisitionen stellen entsprechend die einzige
Option dar, deutlich schneller als der Markt zu wachsen.
Lediglich sehr selektiv entscheidet sich das Unternehmen,
die Expansion in einen neuen Markt durch den eigenen
Aufbau von Dependancen zu vollziehen. Das bisher einzi-
ge Beispiel aus der Vergangenheit stellt hier der Marktein-
tritt in China dar, was den speziellen Gegebenheiten dieses
Markts zuzuschreiben ist.
Ein Großteil des Umsatzwachstums wurde seit dem Bör-
sengang im Jahr 2007 bis heute durch Akquisitionen ge-
neriert. Dementsprechend routiniert geht das Unterneh-
men auch im Rahmen des M&A-Prozesses vor – von der
Prozessinitiierung, über Due Diligence und Finanzierung,
bis hin zur abschließenden Integration eines Zukaufs. 2019
hat die Ringmetall Gruppe über Akquisitionen den Eintritt
in den Markt für Inliner vollzogen und sich so bereits eine
dominante Marktposition in Europa erworben. Diese wird
durch die Akquisition der Protective Lining Corp. in den
USA im Januar 2023 weiter gefestigt. Über eine weitere ak-
tive Konsolidierung des Markts eröffnet sich für Ringmetall
die Chance, zukünftig auch im Markt für Inliner die welt-
weit führende Position einzunehmen. Durch die Übernah-
me der Riva Franco e Figli in Italien im Oktober 2022 wurde
auch der Bereich Fassspannringe weiter gestärkt.
Erschließung neuer Märkte
Um schneller als der Markt zu wachsen und somit Syn-
ergien auch über die reine Unternehmensgröße zu erwirt-
schaften, ist die Erschließung neuer Märkte eine wichtige
Komponente der strategischen Unternehmensentwick-
lung von Ringmetall. Aufgrund der – bedingt durch die
hohen Markteintrittsbarrieren – geringen Chancen, neue
Märkte zügig durch organisches Wachstum zu erschließen,
erschließt sich Ringmetall diese in der Regel über Akqui-
sitionen. Die Erschließung teilt sich dabei in drei Stoßrich-
tungen auf:
›› neue Kundengruppen und Absatzregionen
›› neue Produktionsstätten und -regionen
›› neue Produkte und Produktgruppen
In der Erschließung neuer Märkte sieht Ringmetall hohe
Chancen, die eigenen gut etablierten Strukturen um wei-
tere Strukturen zu erweitern und den eigenen Best Prac-
Etwaige Änderungen der für die Ringmetall Gruppe rele-
vanten Regelungen sowie Gesetze werden gemeinsam
mit den externen Steuerberatern sowie Rechtsanwälten
überwacht und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen
eingeleitet.
Aus Gruppensicht wird das Risiko als “mittel” eingestuft,
wenngleich dieses sehr stark vom Standort abhängig ist.
Gesamtbeurteilung
Der Vorstand beurteilt die Risikolage des Konzerns bezo-
gen auf die dem Geschäftsmodell immanenten Risiken
im Wesentlichen als verbessert, trotz der nachhaltigen
gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19 Pan-
demie, des Krieges zwischen Russland und der Ukraine,
der hohen Inflation und der Rezessionsanzeichen. Das
Geschäftsmodell der Ringmetall Gruppe hat sich bisher
als überaus krisenfest erwiesen. Es wurden keine Einzel-
risiken identifiziert, die den Fortbestand der Ringmetall
Gruppe gefährden könnten. Dies gilt analog für eine Ge-
samtbetrachtung aller Risiken. Die für wesentliche Risiken
beschlossenen Gegenmaßnahmen sowie internen Kon-
trollen werden vom Vorstand regelmäßig analysiert. Vor
dem Hintergrund des anhaltenden Krieges, der hohen In-
flation sowie der Rezessionsanzeichen, deren weitere Ent-
wicklung sowie Auswirkungen sich unverändert als nicht
quantifizierbar darstellen, wird der Vorstand auch 2023 die
beschriebene erhöhte Aufmerksamkeit im Risikomanage-
ment beibehalten. Ergänzend verweisen wir auf die Aus-
führungen im Prognosebericht.
CHANCEN
Neben den genannten Risiken ergeben sich auch eine Rei-
he von Chancen aus dem Geschäftsmodell und der Markt-
position der Ringmetall Gruppe. Als Chancen werden
solche Entwicklungen angesehen, die zu einer positiven
Abweichung von der strategischen Planung und somit zu
einer zusätzlichen Verbesserung der Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage führen können. Die Reihenfolge der Chan-
cen korreliert nicht unbedingt mit der gegenwärtigen Ein-
schätzung ihrer Bedeutung für die Gruppe.
Unternehmenszukäufe
Unternehmenskäufe sind ein zentraler Bestandteil des Ge-
schäftsmodells von Ringmetall und stellen den größten
Wachstumstreiber dar. Sie eröffnen dem Unternehmen
die Chance, gezielt in bestimmten Regionen der Welt
und in bestimmten Produktbereichen zu wachsen. Das
organische Wachstumspotenzial der Märkte, in denen die

Graphics
RISIKOBERICHTERSTATTUNG IN BEZUG
AUF DIE VERWENDUNG VON
FINANZINSTRUMENTEN
Die sich aus den Finanzinstrumenten ergebenden wesent-
lichen Risiken des Konzerns umfassen Cash Flow-Risiken
sowie Liquiditäts- und Ausfallrisiken. Ziel der Unterneh-
menspolitik ist es, diese Risiken so weit wie möglich zu ver-
meiden beziehungsweise zu begrenzen. Der Umgang mit
diesen Risiken wurde bereits im Risikobericht in den ent-
sprechenden Abschnitten ausführlich behandelt. Ringme-
tall verwendet im Bedarfsfall derivative Finanzinstrumente,
um sich gegen Zins- und Marktrisiken abzusichern. Außer-
dem können im Rahmen der Thesaurierungsaktivitäten in
beschränktem Umfang Wertpapiere und Derivate gehan-
delt werden. Eine angemessene Beschreibung dazu ist im
Anhang zum Konzernabschluss zu finden.
PROGNOSEBERICHT
Die dem Prognosebericht zugrundeliegenden Annahmen
basieren im Wesentlichen auf der unternehmensinternen
Budgetplanung sowie den Ausführungen und Prognosen
aktueller Veröffentlichungen bedeutender Wirtschafts-
institutionen. Hierzu zählen das Bundesministerium für
Wirtschaft und Energie (BMWi), die Europäische Zentral-
bank (EZB), der Internationale Währungsfonds (IWF) sowie
führende Wirtschaftsverbände, wie der Verband Deutscher
Maschinen und Anlagenbau (VDMA) und der Verband der
Chemischen Industrie (VCI). Darüber hinaus fließen die all-
gemein wahrnehmbare Stimmungslage an den Kapital-
märkten und die aktuelle Stimmungslage auf Kundenseite
in die Entscheidungsfindung ein.
Trotz eines insgesamt positiven Jahresauftakts geht der
Vorstand der Ringmetall SE von einem insgesamt heraus-
fordernden Geschäftsjahr 2023 aus. Der Krieg in der Ukraine,
eine weiterhin hohe Inflation, hohe Energiepreise und an-
haltende Verwerfungen in den allgemeinen Lieferketten in
unterschiedlichsten Industrien resultieren in einem erhöh-
ten Ausmaß an Unsicherheit in den Endabnehmerindus-
trien des Unternehmens, allem voran in den chemischen
Industrien. Darüber hinaus liegen die durchschnittlichen
Stahlpreise des Jahres 2022 wesentlich über den Niveaus
zum Jahresende, was bereits bei gleichbleibenden Absatz-
volumen zu rückläufigen Umsätzen führen würde. Ent-
sprechend geht der Vorstand für das Gesamtjahr 2023 von
einem Konzernumsatz von 195 bis 220 Mio. EUR bei einem
EBITDA von 22 bis 28 Mio. EUR aus.
tice-Ansatz in diesen ebenfalls zu etablieren. So gelingt es
Ringmetall, die Margenverbesserungen über die Hebung
von Synergien und Effizienzsteigerungen in neuen Märk-
ten zu erwirken und diese Märkte zusätzlich attraktiver zu
gestalten.
Weiterentwicklung von Produktionstechnologien
Als Nischenanbieter im Markt für Industrieverpackungen
verfügt Ringmetall über einen hochspezialisierten Ma-
schinenpark. Sämtliche Produktionsmaschinen sind selbst
entwickelt, beziehungsweise aus Standardkomponenten
konstruiert und an den jeweiligen Verwendungszweck
in hohem Maße angepasst. Die Weiterentwicklung von
Produktionsmaschinen bis hin zu deren kompletten Neu-
entwicklung stellt entsprechend einen wichtigen Teil der
Wertschöpfungskette von Ringmetall dar. Zum einen ge-
lingt es dem Unternehmen hierdurch, die Markteintritts-
barrieren für potenzielle Wettbewerber kontinuierlich auf
hohem Niveau zu halten. Zum anderen stellen sie ein wich-
tiges Mittel dar, um die Produktion effizienter zu gestalten
und somit den Produktionsausstoß zu erhöhen und die
Produktionseffizienz zu steigern. Wie oben im Abschnitt zu
den Wettbewerbsstärken beschrieben, hat Ringmetall die
Prototypenphase einer neuartigen modularen Ringprofi-
lieranlage abgeschlossen und in den Jahren 2021 und 2022
erfolgreich eingeführt.
Synergien und Effizienzsteigerungen
Ringmetall untersucht die internen und externen Prozesse
kontinuierlich nach Potenzialen zur Hebung von gruppen-
internen Synergien oder zur Steigerung von Effizienzen. So
werden beispielsweise regelmäßig Produktionsprozesse
auch mit Unterstützung von Analysetools überprüft, um
die Auslastung von Maschinen zu erhöhen, Rüstzeiten zu
reduzieren oder auch Mitarbeitendenqualifikationen zu
optimieren. Auch die Weiterentwicklung von Produktions-
anlagen oder die Verlagerung von Produktionsteilen an
nach regionalen Gesichtspunkten optimierte Standorte
werden kontinuierlich vorangetrieben. Die fortschreitende
Digitalisierung der Produktionsindustrien bietet darüber
hinaus auch für Ringmetall die Chance, infolge der hier ge-
tätigten Investitionen zusätzlich von Effizienzsteigerungen
zu profitieren.

Graphics
Beschränkungen, die Stimmrechte oder
die Übertragung von Aktien betreffen
Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft keine Rechte
zu. In den Fällen des § 136 Aktiengesetz ist das Stimmrecht
aus den betroffenen Aktien kraft Gesetzes ausgeschlossen.
Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung
über die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmit-
gliedern und über die Änderung der Satzung
Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands
erfolgen auf der Grundlage der §§ 84, 85 Aktiengesetz. Ge-
mäß § 84 Aktiengesetz wer den die Vorstandsmitglieder
vom Aufsichtsrat für eine Amtszeit von höchstens fünf Jah-
ren bestellt. Der Aufsichtsrat der Ringmetall SE hat jedoch
beschlossen, die Bestellung von Vorstandsmitgliedern in
der Regel auf drei Jahre zu begrenzen. Eine wiederhol-
te Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit, jeweils für
höchstens fünf Jahre, ist zulässig.
Der Vorstand besteht gemäß § 6 der Satzung aus einer
oder mehreren Personen. Die Zahl der Mitglieder wird vom
Aufsichtsrat bestimmt. Nach § 84 Absatz 2 Aktiengesetz
kann der Aufsichtsrat ein Mitglied des Vorstands zum Vor-
sitzenden ernennen. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmit-
glied, wird das Mitglied nach § 85 Absatz 1 Aktiengesetz in
dringenden Fällen auf Antrag eines Beteiligten gerichtlich
bestellt. Der Aufsichtsrat kann die Bestellung zum Vor-
stand und die Ernennung zum Vorsitzenden des Vorstands
gemäß § 84 Absatz 3 Aktiengesetz widerrufen, wenn ein
wichtiger Grund vorliegt.
Die Satzung kann gemäß § 179 Aktiengesetz nur durch
einen Beschluss der Hauptversammlung geändert wer-
den. Soweit nicht zwingende Vorschriften des Gesetzes
etwas Abweichendes bestimmen, werden Beschlüsse der
Hauptversammlung – mit Ausnahme von Wahlen – nach
§ 133 Aktiengesetz, § 17 Absatz 1 der Satzung mit einfacher
Mehrheit der abgegebenen Stimmen und gegebenen-
falls mit einfacher Mehrheit des vertretenen Kapitals ge-
fasst. Für eine Änderung des Unternehmensgegenstandes
ist gemäß § 179 Absatz 2 Aktiengesetz eine Mehrheit von
75,0 Prozent des vertretenen Grundkapitals erforderlich;
von der Möglichkeit, hierfür eine größere Kapitalmehrheit
zu bestimmen, wird in der Satzung kein Gebrauch ge-
macht. Änderungen der Satzung, die lediglich die Fassung
betreffen, kann gemäß § 17 Absatz 2 der Satzung der Auf-
sichtsrat beschließen. Satzungsänderungen werden nach
§ 181 Absatz 3 Aktiengesetz mit Eintragung in das Handels-
register wirksam.
Positiv bewertet der Vorstand die Chancen für den erfolg-
reichen Abschluss weiterer Unternehmenszukäufe. Finan-
ziell sieht sich das Unternehmen gut dafür ausgestattet
und geht davon aus, mögliche Übernahmen aus der freien
Liquidität und dem freien Cashflow bewerkstelligen zu
können.
Der Prognose liegen unveränderte Rohstoffpreise und
Wechselkurse im Vergleich zum Jahresultimo 2022 zu-
grunde. Ebenso nicht enthalten sind Effekte aus im Jahr
2023 angestrebten Akquisitionen inklusive hierdurch er-
wachsender Transaktionskosten.
WEITERE GESETZLICHE
ANGABEN
ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG
Die Erklärung zur Unternehmensführung (nach § 289f und §
315d HGB) beinhaltet die Entsprechenserklärung zum Deutschen
Corporate Governance Kodex, die Angaben zu Praktiken
der Unternehmensführung sowie die Beschreibung der
Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat. Die Ausführun-
gen hierzu wurden auf der Website der Gesellschaft unter
www.ringmetall.de/investor-relations/corporate-governance/
dauerhaft zugänglich gemacht. Auf eine separate Darstel-
lung im zusammengefassten Lagebericht wird daher ver-
zichtet.
Angaben gemäß § 315a und 289a HGB
Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals
Das gezeichnete Kapital der Ringmetall SE zum
31. Dezember 2022 beträgt 29.069.040 EUR. Es ist einge-
teilt in 29.069.040 auf den Namen lautende Stückaktien
mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von jeweils
1,00 EUR. Die Entwicklung des gezeichneten Kapitals ist im
Konzernanhang ersichtlich.
Jede Aktie vermittelt eine Stimme und, gegebenenfalls
mit Aus nahme eventueller nicht dividendenberechtigter
junger Aktien, den gleichen Anteil am Gewinn nach Maß-
gabe der von der Hauptversammlung beschlossenen Di-
videndenausschüttung. Die Rechte und Pflichten aus den
Aktien ergeben sich aus den gesetzlichen Vorschriften,
insbesondere aus den §§ 12, 53a ff., 118 ff. und 186 Aktien-
gesetz. Zum 31. Dezember 2022 befanden sich keine Aktien
im eigenen Bestand. Jeder der Vorstände hält mehr als 10
Prozent der Stimmrechte an der Gesellschaft.

Graphics
ABHÄNGIGKEITSBERICHT GEMÄSS § 312 AKTG
Der Vorstand hat einen Abhängigkeitsbericht nach
§ 312 AktG aufgestellt und hierzu folgende Schlussfolge-
rung abgegeben:
„„Der Vorstand der Ringmetall SE erklärt, dass die Gesell-
schaft nach den Umständen, die ihr in dem Zeitpunkt be-
kannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen
wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene
Gegenleistung erhalten hat. Maßnahmen waren nicht er-
forderlich.“

VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN
VERTRETER
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den an-
zuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jah-
resabschluss bzw. der Konzernabschluss ein den tatsäch-
lichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft bzw. des Konzerns
vermittelt und dass im zusammengefassten Lagebericht
der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergeb-
nisses, und die Lage der Gesellschaft bzw. des Konzerns, so
dargestellt wird, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentli-
chen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwick-
lung der Gesellschaft bzw. des Konzerns beschrieben sind.
München, 27. April 2023
Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben oder zu-
rückzukaufen
In der Hauptversammlung vom 30. August 2018 wurde
der Vorstand bis zum 31. Juli 2023 ermächtigt, mit Zustim-
mung des Aufsichtsrats das Grundkapital gegen Barein-
lagen und/oder Sacheinlagen um bis zu 3.975.200,00 EUR
zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausge-
schlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2018).
In der Hauptversammlung vom 14. Juni 2019 wurde der
Vorstand gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 Aktiengesetz bis zum
31. Mai 2024 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichts-
rats eigene Aktien bis zu insgesamt 10,0 Prozent des
derzeitigen Grundkapitals von EUR 29.069.040,00 zu er-
werben. Auf die hiernach erworbenen Aktien dürfen zu-
sammen mit eigenen Aktien, die sich bereits im Besitz der
Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71 a ff. Aktien-
gesetz zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als
10,0 Prozent des Grundkapitals entfallen. Die Ermächti-
gung kann ganz oder teilweise, in diesem Fall auch mehr-
mals, für einen oder mehrere Zwecke ausgeübt werden.
Die Ermächtigung darf nicht zum Handel in eigenen Ak-
tien genutzt werden.
In der Hauptversammlung vom 16. Juni 2021 wurde der Vor-
stand bis zum 31. Mai 2026 ermächtigt, mit Zustimmung
des Aufsichtsrats das Grundkapital durch einmalige oder
mehrmalige Ausgabe neuer auf den Namen lautenden
Stückaktien (Stammaktien) um bis zu 5.813.800,00 EUR zu
erhöhen ggf. auch unter Ausschluss des Bezugsrechts (Ge-
nehmigtes Kapital 2021/I).
Wesentliche Vereinbarungen unter der Bedingung ei-
nes Kontrollwechsels
Die Ringmetall SE hat im Geschäftsjahr 2022 keine Ver-
einbarungen abgeschlossen, die Regelungen für den Fall
eines Kontrollwechsels beinhalten, wie er unter anderem
aufgrund eines Übernahmeangebots eintreten könnte.
Christoph Petri Konstantin Winterstein
Vorstandssprecher Vorstand

Graphics
ANHANG EU TAXONOMIE
Im Nachfolgenden sind die taxonomiekonformen Anteile ökologisch nachhaltiger Wirtschaftstätigkeiten an den Umsatz-
erlösen, Investitionen und Betriebsausgaben dargestellt.
UMSATZERLÖSE
INVESTITIONEN
BETRIEBSAUSGABEN
Kriterien für einen
wesentlichen Beitrag
DNSH-Kriterien („keine
erheblichen Beeinträchtigungen“)
Wirtschaftstätigkeiten
Absoluter Umsatz
Umsatzanteil
Klimaschutz
Anpassung an den
Klimawandel
Wasser- und
Meeresressourcen
Kreislaufwirtschaft
Umwelt-
verschmutzung
Biologische Vielfalt
und Ökosysteme
Klimaschutz
Anpassung an den
Klimawandel
Wasser- und
Meeresressourcen
Kreislaufwirtschaft
Umwelt-
verschmutzung
Biologische Viel-
falt und
Ökosysteme
Mindestschutz
Taxonomiekonfor-
mer Umsatzanteil
in 2022
Kategorie: Ermög-
lichende Tätigkeit
(E)/ Übergangstätig-
keit (T)
in Mio.
EUR
in % in % in % in % in % in % in %
Ja /
Nein
Ja /Nein Ja /Nein in %
Ja /
Nein
Ja /Nein
Ja /
Nein
in % E/T
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) 0 0,0
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten
(taxonomiekonform) (A.1)
0 0,0
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige
Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch
nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform) (A.2)
Summe A.1 und A.2 0 0,0
B. nicht taxonomiefähige Tätigkeiten 213,5 100,0
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten 213,5 100,0
Summe A und B 213,5 100,0
Kriterien für einen
wesentlichen Beitrag
DNSH-Kriterien („keine
erheblichen Beeinträchtigungen“)
Wirtschaftstätigkeiten
Absolute
Investitionen
Anteil
Investitionen
Klimaschutz
Anpassung an den
Klimawandel
Wasser- und
Meeresressourcen
Kreislaufwirtschaft
Umwelt-
verschmutzung
Biologische Vielfalt
und Ökosysteme
Klimaschutz
Anpassung an den
Klimawandel
Wasser- und
Meeresressourcen
Kreislaufwirtschaft
Umwelt-
verschmutzung
Biologische Viel-
falt und
Ökosysteme
Mindestschutz
Taxonomiekonfor-
mer Umsatzanteil
in 2022
Kategorie: Ermög-
lichende Tätigkeit
(E)/ Übergangstätig-
keit (T)
in Mio.
EUR
in % in % in % in % in % in % in %
Ja /
Nein
Ja /Nein Ja /Nein in %
Ja /
Nein
Ja /Nein
Ja /
Nein
in % E/T
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) 0 0,0
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten
(taxonomiekonform) (A.1)
0 0,0
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige
Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch
nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform) (A.2)
Summe A.1 und A.2 0 0,0
B. nicht taxonomiefähige Tätigkeiten 4,5 100,0
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten 4,5 100,0
Summe A und B 4,5 100,0
Kriterien für einen
wesentlichen Beitrag
DNSH-Kriterien („keine
erheblichen Beeinträchtigungen“)
Wirtschaftstätigkeiten
Absolute
Betriebsausgaben
Anteil
Betriebsausgaben
Klimaschutz
Anpassung an den
Klimawandel
Wasser- und
Meeresressourcen
Kreislaufwirtschaft
Umwelt-
verschmutzung
Biologische Vielfalt
und Ökosysteme
Klimaschutz
Anpassung an den
Klimawandel
Wasser- und
Meeresressourcen
Kreislaufwirtschaft
Umwelt-
verschmutzung
Biologische Viel-
falt und
Ökosysteme
Mindestschutz
Taxonomiekonfor-
mer Umsatzanteil
in 2022
Kategorie: Ermög-
lichende Tätigkeit
(E)/ Übergangstätig-
keit (T)
in Mio.
EUR
in % in % in % in % in % in % in %
Ja /
Nein
Ja /Nein Ja /Nein in %
Ja /
Nein
Ja /Nein
Ja /
Nein
in % E/T
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) 0 0,0
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten
(taxonomiekonform) (A.1)
0 0,0
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige
Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch
nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform) (A.2)
Summe A.1 und A.2 0 0,0
B. nicht taxonomiefähige Tätigkeiten 3,4 100,0
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten 3,4 100,0
Summe A und B 3,4 100,0

Graphics
AKTIVA
EUR 31.12.2022 31.12.2021
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1,00 1,00
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.174,00 5.753,00
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 51.367.260,46 51.367.260,46
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 44.189.279,59 42.460.782,55
2. Sonstige Vermögensgegenstände 248.565,63 223.670,64
44.437.845,22 42.684.453,19
II. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben
bei Kreditinstituten und Scheck 1.772.766,14 11.597,94
C. Rechnungsabgrenzungsposten 22.065,31 18.469,03
D. Aktive latente Steuern 122.015,49 153.294,26
97.727.127,62 94.240.828,88
zum 31.12.2022
BILANZ
JAHRESABSCHLUSS ZUM GESCHÄFTSJAHR
VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER 2022

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PASSIVA
EUR 31.12.2022 31.12.2021
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 29.069.040,00 29.069.040,00
II. Kapitalrücklage 17.041.911,50 17.041.911,50
III. Gewinnrücklage
1. Gesetzliche Rücklage
2. Andere Gewinnrücklagen
1.154.800,00
1.727.585,77
1.154.800,00
1.727.585,77
2.882.385,77 2.882.385,77
IV. Bilanzgewinn 28.839.554,98 21.912.653,18
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen
2. Sonstige Rückstellungen
295.692,00
1.977.700,00
295.692,00
1.766.700,00
2.273.392,00 2.062.392,00
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen
4. Sonstige Verbindlichkeiten
17.399.998,00
162.688,54
6.315,18
51.841,65
17.615.311,28
147.744,37
3.483.865,86
25.524,92
17.620.843,37 21.272.446,43
97.727.127,62 94.240.828,88

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GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
EUR 2022 2021
1. Umsatzerlöse 825.600,00 943.148,22
2. Gesamtleistung 825.600,00 943.148,22
3. Sonstige betriebliche Erträge 214.468,91 36.659,42
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen
für Altersversorgung und für Unterstützung
-1.998.269,76
-98.326,58
-1.945.292,39
-95.291,51
-2.096.596,34 -2.040.583,90
5. Abschreibungen
Auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen -3.814,12 -4.235,00
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen -1.609.213,67 -2.284.299,56
7. Erträge aus Beteiligungen 72.902,72 0,00
8. Auf Grund einer Gewinngemeinschaft, eines
Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabfüh-
rungsvertrags erhaltene Gewinne 12.255.354,55 13.945.187,39
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 333.457,60 325.243,41
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -416.537,63 -444.623,05
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -31.278,91 -695.115,14
12. Ergebnis nach Steuern 9.544.343,11 9.781.381,79
13. Sonstige Steuern -1.227,71 -995,18
14. Jahresüberschuss 9.543.115,40 9.780.386,61
15. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 19.296.439,58 12.132.266,57
16. Bilanzgewinn 28.839.554,98 21.912.653,18
vom 1.1. bis 31.12.2022
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

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ANHANG
I. VORBEMERKUNG
Der Jahresabschluss der Ringmetall SE, München, zum 31. Dezember 2022 sowie der zusammengefasste Lagebericht für
den Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2022 wurde nach den handelsrechtlichen Vorschriften der §§ 242 ff. HGB
unter Beachtung der ergänzenden Bestimmungen für große Kapitalgesellschaften aufgestellt. Als kapitalmarktorientierte
Gesellschaft im Sinne des § 264d HGB gilt die Gesellschaft nach § 267 Abs. 3 S. 2 HGB als große Gesellschaft. Zudem wurden
die Vorschriften des Aktiengesetzes beachtet. Die Gesellschaft wird beim Amtsgericht München unter der Handelsregister-
nummer HRB 268321 geführt.
II. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE
Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen wurden zu Anschaffungskosten,
vermindert um nutzungsbedingte Abschreibungen, bewertet.
Die Finanzanlagen setzen sich aus Anteilen an verbundenen Unternehmen zusammen. Die Bewertung erfolgt jeweils zu
den Anschaffungskosten beziehungsweise – aufgrund von voraussichtlich dauerhaften Wertminderungen – zu dem niedri-
geren beizulegenden Wert. Soweit die Voraussetzungen für eine dauernde Wertminderung gegeben sind, werden außer-
planmäßige Abschreibungen vorgenommen.
Die Bewertung der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgt zum Nennbetrag. Forderungen werden
unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken bewertet.
Die flüssigen Mittel werden mit dem Nennbetrag angesetzt.
Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine be-
stimmte Zeit nach diesem Tage darstellen. Die Auflösung erfolgt linear entsprechend dem Zeitablauf.
Latente Steuern
Die latenten Steuern ergeben sich aus zeitlichen Bewertungsunterschieden zwischen Handels- und Steuerbilanz. Die Ak-
tivierung berücksichtigt auch bestehende körperschaftsteuerliche und gewerbesteuerliche Verlustvorträge, von denen er-
wartet wird, dass sie innerhalb der nächsten fünf Jahre realisiert werden.
Zur Ermittlung der aktiven latenten Steuern sind Annahmen bezüglich des künftigen zu versteuernden Einkommens und
des Zeitpunkts der Realisierung der aktiven latenten Steuern zu treffen. Hierzu werden die geplanten operativen Geschäfts-
ergebnisse und die Ergebniswirkungen aus der Umkehr von zu versteuernden temporären Differenzen berücksichtigt. Da
jedoch die zukünftigen Geschäftsentwicklungen unsicher sind und teilweise von Ringmetall nicht beeinflusst werden kön-
nen, ist die Bewertung der latenten Steuern mit Unsicherheiten verbunden.
Die zum Stichtag ausgewiesenen aktiven latenten Steuern resultieren aus Verlustvorträgen.
Der angewendete Steuersatz für die latenten Steuern beträgt für Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und Gewerbe-
steuer insgesamt 32,975 Prozent.
Das Eigenkapital wird zum Nennbetrag bilanziert. Es besteht aus dem gezeichneten Kapital, der Kapitalrücklage, der Ge-
winnrücklage und dem Bilanzgewinn.
Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen auf der Grundlage einer
vorsichtigen kaufmännischen Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag.

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Die Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.
Zur Fremdwährungsumrechnung ist festzustellen, dass die betroffenen Vermögensgegenstände und Schulden zum Zeit-
punkt der Bewertung mit dem jeweiligen Devisenkassamittelkurs umgerechnet werden. Die Folgebewertung der Vermö-
gensgegenstände und Schulden in fremder Währung mit einer Restlaufzeit größer als ein Jahr erfolgt zum Abschluss unter
Beachtung des Imparitätsprinzips, wonach Kursverluste aufwandswirksam und Kursgewinne nicht berücksichtigt werden.
Im Rahmen der Aufstellung des Jahresabschlusses wurden Annahmen getroffen und Schätzungen zu Grunde gelegt, die
sich auf den Ansatz, den Ausweis und die Bewertung der bilanzierten Vermögensgegenstände, Schulden und Aufwendun-
gen ausgewirkt haben. Die zu Grunde gelegten Annahmen und Schätzungen beziehen sich dabei im Wesentlichen auf die
Berechnung latenter Steuern und auf die Bewertung von Rückstellungen.
III. ANGABEN ZU BESTIMMTEN BILANZPOSITIONEN SOWIE ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
Anlagevermögen
Die Aufgliederung und die Entwicklung des Anlagevermögens sowie die Abschreibungen des Geschäftsjahres ergeben sich
aus dem Anlagespiegel (Anlage zum Anhang). Die Aufstellung des Anteilsbesitzes nach § 285 Nr. 11 HGB i. V. m. § 16 Abs. 4 AktG
wird in einer gesonderten Anlage dargestellt.
Mitzugehörigkeit
Die Forderungen gegen verbundenen Unternehmen stellen gleichzeitig in Höhe von 928 TEUR (2021: 832 TEUR) Forderun-
gen aus Lieferungen und Leistungen sowie in Höhe von 43.262 TEUR (2021: 41.629 TEUR) sonstige Vermögensgegenstände
dar. Sie haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen stellen in voller Höhe gleichzeitig sonstige Verbindlichkeiten
dar.
Eigenkapital
Das Grundkapital beträgt 29.069.040,00 EUR und ist eingeteilt in 29.069.040 nennwertlose auf den Inhaber lautende Stück-
aktien (eine Stückaktie entspricht damit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von je 1,00 EUR). Im Geschäftsjahr
2018 wurde durch Beschluss des Aufsichtsrats vom 14.08.2018 gemäß § 5 der Satzung (Grundkapital, Genehmigtes Kapital)
das Grundkapital von 27.684.800,00 EUR um 1.384.240,00 EUR auf 29.069.040,00 EUR erhöht. Es wurden 1.384.240 nenn-
wertlose auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 EUR ausgegeben.
In der Hauptversammlung vom 30. August 2018 wurde der Vorstand bis zum 31. Juli 2023 ermächtigt, mit Zustimmung des
Aufsichtsrats das Grundkapital gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen um bis zu 3.975.200 EUR zu erhöhen, wobei das
Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2018/I).
In der Hauptversammlung vom 16. Juni 2021 wurde der Vorstand bis zum 31. Mai 2026 ermächtigt, mit Zustimmung des Auf-
sichtsrats das Grundkapital gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu 5.813.808 EUR zu
erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2021/I).
Die Kapitalrücklage resultiert aus Gewinnen von Veräußerungen eigener Anteile und dem Aufgeld aus Kapitalerhöhun-
gen.

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Der Bilanzgewinn 2022 entwickelt sich wie folgt:
EUR
31.12.2022
Gewinnvortrag 21.912.653,18
Ausschüttung -2.616.213,60
Jahresüberschuss 9.543.115,40
Bilanzgewinn 28.839.554,98
Die Hauptversammlung hat am 20. Juni 2022 beschlossen, den Bilanzgewinn für das Jahr 2021 in Höhe von 21.913 TEUR wie
folgt zu verwenden: Ausschüttung einer Dividende von 9 Cent je Stückaktie. Gesamtausschüttung in Höhe von 2.616 TEUR.
Der restliche Bilanzgewinn in Höhe von 19.297 TEUR wurde auf neue Rechnung vorgetragen.
Zum Bilanzstichtag bestehen ausschüttungsgesperrte Beträge in Höhe von 122 TEUR, die ausschließlich auf die aktiven
latenten Steuern entfallen.
Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen Personalkosten, Rechts- und Beratungskosten und Aufwendun-
gen für Prüfungs- und Abschlusskosten.
Verbindlichkeiten
Die Fristigkeit der Verbindlichkeiten ergibt sich aus dem folgenden Verbindlichkeitenspiegel:
ART DER VERBINDLICHKEIT
zum 31.12.2022
EUR Betrag
davon mit einer Restlaufzeit
< 1 Jahr 1-5 Jahre
Gegenüber
Kreditinstituten
2022
2021
17.399.998,00
17.615.311,28
5.100.000,00
4.576.302,01
12.299.998,00
13.039.009,27
Aus Lieferungen
und Leistungen
2022
2021
162.688,54
147.744,37
162.688,54
147.744,37
0,00
0,00
Gegenüber verbundenen
Unternehmen
2022
2021
6.315,18
3.483.865,86
6.315,18
3.483.865,86
0,00
0,00
Sonstige
Verbindlichkeiten
2022
2021
51.841,65
25.524,92
51.841,65
25.524,92
0,00
0,00
Summe
2022
2021
17.620.843,37
21.272.446,43
5.320.845,37
8.233.437,16
12.299.998,00
13.039.009,27
In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von 42 TEUR (2021: 21 TEUR) enthalten.

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Die Umsatzerlöse wurden, wie im Vorjahr, ausschließlich im Inland erzielt und betreffen konzerninterne Weiterverrechnungen.
In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge, die im Wesentlichen aus der Kostenerstattung von
Vorjahren resultieren, in Höhe von 20 TEUR (2021: 0 TEUR) enthalten.
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind sowohl im aktuellem Geschäftsjahr als auch im Vorjahr keine perioden-
fremden Aufwendungen enthalten.
Die Erträge aus Beteiligungen betreffen die Erträge aus der Beteiligung an der HSM GmbH & Co. KG, Ernsgaden.
Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen betreffen die Gewinnabführung der August Berger Metallwarenfabrik GmbH,
Berg.
In den Zinserträgen sind Zinsen aus verbundenen Unternehmen in Höhe von 332 TEUR (2021: 325 TEUR) enthalten.
In den Zinsaufwendungen sind Zinsen an verbundene Unternehmen in Höhe von 39 TEUR (2021: 0 TEUR) enthalten.
Bei den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind Aufwendungen aus latenten Steuern in Höhe von 31 TEUR (2021:
397 TEUR) enthalten.
IV. SONSTIGE ANGABEN
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Sonstige finanzielle Verpflichtungen resultieren aus Dauerschuldverhältnissen (Miet- und Leasinggeschäften) mit einem Auf-
wand p.a. in Höhe von 77 TEUR. Die Gesamtverpflichtung bis zum Ende der Laufzeit beträgt 236 TEUR. Die Miet- und Leasingge-
schäfte dienen der Verbesserung der Liquiditätssituation und der Eigenkapitalquote. Dies sind auch die wesentlichen Vorteile
des Geschäfts. Risiken bestehen in der Vertragsbindung durch die Verträge, da ein ggf. eintretender wesentlicher technischer
Fortschritt bei den geleasten und gemieteten Wirtschaftsgütern nicht durch Neuanschaffungen kompensiert werden kann.
Andere finanzielle Verpflichtungen
Es bestehen Verlustübernahmeverpflichtungen mit drei Tochtergesellschaften für die Geschäftsjahre 2022 und 2023. Auf-
grund der aktuellen wirtschaftlichen Lage ist mit einer Inanspruchnahme nicht zu rechnen.
Anzahl Mitarbeitende
Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres kaufmännisch beschäftigten Arbeitnehmer beträgt 7
(2021: 7 Mitarbeitende).
Organe
VORSTAND
TEUR Beruf
Gesamtbezüge
in 2022
davon
erfolgsunabhänig
davon
erfolgsabhängig
Herr Christoph Petri
(Vorstandssprecher) Kaufmann 726 238 488
Herr Konstantin Winterstein Ingenieur 726 238 488
Gesamtbezüge 1.452 476 976

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Die Mitglieder des Vorstands, Christoph Petri und Konstantin Winterstein sind Mitglied des Verwaltungs- und Aufsichtsrats-
organs folgender Gesellschaften und Unternehmen:
Christoph Petri:
Aufsichtsrat der Montega AG
Konstantin Winterstein:
Aufsichtsrat der Clariant AG, Schweiz
Aufsichtsrat
TEUR Hauptberuf
Bezüge in
2022
Mitgliedschaft in weiteren Aufsichtsräten/
Kontrollgremien
Klaus F. Jaenecke Vorsitzender Selbständiger
Unternehmens-
berater,
München
70 Hansgrohe SE, Schiltach;
Wintersteiger AG, Ried im Innkreis, Österreich
Markus Wenner stellv.
Vorsitzender
Geschäftsführer
der GCI Manage-
ment Consulting
GmbH und
Geschäftsführer
der MuM
Industrie-
beteiligungen
GmbH,
Wuppertal
50 Traumhaus AG, Wiesbaden;
Wolftank Adisa Holding AG, Innsbruck,
Österreich;
aifinyo AG, Dresden;
Value-Holdings Capital Partners AG,
Gersthofen;
Metriopharm AG, Zürich, Schweiz
Ralph Heuwing Partner und
Head
of DACH der int.
Private Equity
Gesellschaft
PAI Partners,
München
45 Management Capital Holding AG, München,
Mitglied des Aufsichtsrats
Apleona GmbH, Neu-Isenburg, Mitglied des
Aufsichtsrats
Hoberg & Driesch GmbH, Düsseldorf, Mitglied
des Gesellschafterausschusses
Hoberg & Driesch GmbH & Co. KG
Röhrengroßhandel
Hoberg und Driesch Beteiligungs GmbH,
Düsseldorf, Mitglied der Beiräte
Chiron Group SE, Tuttlingen,
Verwaltungsratsmitglied
Chiron-Werke GmbH & Co. KG
Chiron-Werke Beteiligungsgesellschaft mbH,
Tuttlingen, Mitglied der Beiräte
Monika Dussen Partnerin der
Struktur
Management
Partner
GmbH, Köln
23 Willy Mederer GmbH & Co. KG Mederer GmbH
Mederer Holding Beteiligungs GmbH
Gesamtbezüge 188

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Das Abschlussprüferhonorar beträgt für 2022 für Abschlussprüfungsleistungen 173 TEUR (2021: 181 TEUR) sowie für andere
Bestätigungsleistungen 5 TEUR (2021: 69 TEUR).
Konzernabschluss
Die Ringmetall SE, München, stellt als Mutterunternehmen den Konzernabschluss für den größten und kleinsten Kreis von
Unternehmen auf. Er wird beim Betreiber des elektronischen Unternehmensregisters eingereicht und im elektronischen
Unternehmensregister bekannt gemacht.
Vorschlag zur Ergebnisverwendung
Aufsichtsrat und Vorstand schlagen vor, aus dem Bilanzgewinn der Gesellschaft eine Dividende in Höhe von 10 Cent je Stück-
aktie auszuschütten und den verbleibenden Betrag auf neue Rechnung vorzutragen.
Corporate Governance – Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289f HGB, 161 AktG
Die Erklärung zur Unternehmensführung (§ 289a HGB) beinhaltet die Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate
Governance Kodex, die Angaben zu Praktiken der Unternehmensführung sowie die Beschreibung der Arbeitsweise von Vor-
stand und Aufsichtsrat. Die Ausführungen hierzu wurden auf der Website der Gesellschaft unter www.ringmetall.de/inves-
tor-relations/corporate-governacne dauerhaft zugänglich gemacht. Auf eine separate Darstellung im zusammengefassten
Lagebericht wird daher verzichtet.
Nachtragsbericht
Im Januar 2023 wurde im Zuge eines Asset Deals der Geschäftsbetrieb der Protective Lining Corporation mit Sitz in New
York, NY (USA) übernommen. Er wurde in die Tochtergesellschaft Berger US Inc. eingegliedert. Für das Geschäftsjahr 2023
wird aufgrund dieser Transaktion ein Umsatzzuwachs von 9 Mio. USD erwartet.
München, 27. April 2023
Christoph Petri Konstantin Winterstein
Vorstandssprecher Vorstand

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zum 31.12.2022
ANTEILSBESITZ
Ort Land
Anteil
am
Kapital
(%)
Eigen-
kapital
TEUR
Jahres-
ergebnis
TEUR
Inland
August Berger Metallwarenfabrik
GmbH Berg Deutschland 100,00 16.000 0
Fieder Verwaltungs GmbH München Deutschland 100,00 197 211
Fidum Verwaltungs GmbH München Deutschland 100,00 19.163 617
Latza GmbH Attendorn Deutschland 100,00
1) 2.967 611
HSM GmbH & Co. KG Ernsgaden Deutschland 100,00 964 163
HSM Verwaltungs GmbH Ernsgaden Deutschland 100,00 63 3
Nittel Halle GmbH Halle (Saale) Deutschland 100,00
3) 5.753 0
Tesseraux Spezialverpackungen GmbH Bürstadt Deutschland 100,00
3) 2.559 0
HOSTO Stolz GmbH & Co. KG Neunkirchen Deutschland 100,00
1) 347 65
HOSTO Stolz Verwaltungs GmbH Neunkirchen Deutschland 100,00
1) 127 5
Rhein-Plast GmbH Bad Dürkheim Deutschland 100,00
3) 3.603 1.388
Ausland
Berger Closures Limited Peterlee Großbritannien 75,57
1) 1.758 1.266
Hollandring (BV) Besloten
Vennootschap
Vaassen Niederlande 100,00
1)
171 -3
Berger Group Europe Iberica, S.L. Reus Spanien 100,00
1) 1.650 393
Cemsan Metal Parts Manufacturing
Industry Trade Ltd. Company
Gebze-Kocaeli Türkei 100,00
1)
390 113
S.G.T. S.r.l. Albavilla Italien 80,00
1) 2.908 1.688
Berger Closing Rings (Changshu) Co.,
Ltd. Changshu China 80,00
1), 4) 166 -168
Berger Italia S.r.l. Valmadrera Italien 100,00
1) 5.476 1.821
Berger Group US Inc. Birmingham USA 100,00
1) 13.582 6.452
Berger US Inc. Birmingham USA 100,00
1), 2) 15.255 6.901
Berger Hong Kong Limited Hong Kong China 80,00
1) 1.185 -314
Nittel B.V. Moerdjik Niederlande 80,00
3) 690 354
Nittel France SARL Merignac Frankreich 80,00
3) 154 -1
mittelbar gehalten über die August Berger Metallwarenfabrik GmbH
mittelbar gehalten über die Berger Group US Inc.
mittelbar gehalten über die Fidum Verwaltungs GmbH.
mittelbar gehalten über die Berger Hong Kong Limited.
1)
2)
3)
4)

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Währung EURO
Berger Closures Limited und Nittel UK Ltd.
Eigenkapital zum Devisenmittelkurs: 1 GBP = 1,12951 EUR
Jahresüberschuss zum Devisenjahresmittelkurs: 1 GBP = 1,17287 EUR
Cemsan Metal Parts Manufacturing Industry Trade Ltd. Company
Eigenkapital zum Devisenmittelkurs: 1 TRY = 0,05006 EUR
Jahresüberschuss zum Devisenjahresmittelkurs: 1 TRY = 0,05752 EUR
Berger Closing Rings (Changshu) Co., Ltd.
Eigenkapital zum Devisenmittelkurs: 1 CNY = 0,13527 EUR
Jahresüberschuss zum Devisenjahresmittelkurs: 1 CNY = 0,14124 EUR
Berger US Inc. (vormals Self Industries Inc.) und Berger Hong Kong Limited
Eigenkapital zum Devisenmittelkurs: 1 USD = 0,93668 EUR
Jahresüberschuss zum Devisenjahresmittelkurs: 1 USD = 0,94887 EUR
Die Währungsumrechnung für die Gesellschaften erfolgte zu den Kursen:

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ANLAGEVERMÖGEN
EUR
Anschaffungskosten/Herstellungskosten
Stand
01.01.2022 Zugänge Abgänge
Stand
31.12.2022
I. Immaterielle
Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen,
gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten
und Werten 10.640,00 0,00 0,00 10.640,00
Summe
immaterielle Vermögensgegenstände 10.640,00 0,00 0,00 10.640,00
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung 36.579,64 3.235,12 0,00 39.814,76
Summe
Sachanlagen 36.579,64 3.325,12 0,00 39.814,76
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 53.595.300,23 0,00 0,00 53.595.300,23
Summe
Finanzanlagen 53.595.300,23 0,00 0,00 53.595.300,23
Summe
Anlagevermögen 53.642.519,87 3.325,12 0,00 53.645.754,99
im Geschäftsjahr 2022
ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS

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Abschreibungen Buchwerte
Stand
01.01.2022 Zugänge Abgänge
Stand
31.12.2022
Stand
31.12.2022
Stand
31.12.2021
10.639,00 0,00 0,00 10.639,00 1,00 1,00
10.639,00 0,00 0,00 10.639,00 1,00 1,00
30.826,64 3.814,12 0,00 34.640,76 5.174,00 5.753,00
30.826,64 3.814,12 0,00 34.640,76 5.174,00 5.753,00
2.228.039,77 0,00 0,00 2.228.039,77 51.367.260,46 51.367.260,46
2.228.039,77 0,00 0,00 2.228.039,77 51.367.260,46 51.367.260,46
2.269.505,41 3.814,12 0,00 2.273.319,53 51.372.435,46 51.373.014,46