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Graphics
GESCHÄFTSMODELL UND STRUKTUR
Ringmetall ist ein weltweit führender Spezialanbieter in der
Verpackungsindustrie. Der Großteil des Produktportfolios
konzentriert sich auf hochsichere Verpackungslösungen
für Industriefässer. Während der Fokus auf dem Markt für
Fassspannringe liegt, weitet der Konzern seinen Einfluss
konsequent in angrenzende Geschäftsfelder aus. Ziel ist es,
in allen Bereichen des Kerngeschäfts eine deutlich markt-
führende Stellung innezuhaben.
Ringmetall ging im Jahr 2015 durch Umfirmierung und An-
passung des Geschäftsmodells aus ihrer Vorgängergesell-
schaft, der H.P.I. Holding AG, hervor. Diese wiederum wur-
de 1997 als Beteiligungsgesellschaft gegründet. Im Jahr
2021 wurde der Formwechsel von der Ringmetall AG in eine
Europäische Gesellschaft (Societas Europaea – SE) mit der
Firmierung Ringmetall SE vollzogen.
Seit Umfirmierung der Gesellschaft und Anpassung des
Geschäftsmodells ist Ringmetall als spezialisierte Indust-
rie-Holding in den beiden Geschäftsbereichen Industrial
Packaging und Industrial Handling tätig. Ringmetall entwi-
ckelt, produziert und vermarktet Verpackungslösungen für
die Anwendung in der chemischen, der pharmazeutischen
und der Lebensmittelindustrie sowie Produkte für die La-
gerlogistik und den agrarwirtschaftlichen Bereich. Darüber
hinaus hat Ringmetall seine jahrelange Expertise genutzt,
um optimierte Spannringe als neue effiziente Rohrverbin-
dungen zu entwickeln, die zukünftig Verwendung unter
anderem im Anlagenbau finden sollen. Die diesbezüg-
lichen Produktentwicklungen befinden sich aktuell in der
Markteinführungsphase.
Im Geschäftsbereich Industrial Packaging stellt die Ring-
metall Gruppe Verpackungselemente für Industriefässer
und Mehrkomponentensysteme her. Zum Produktsorti-
ment im Bereich Industrial Packaging zählen vor allem
Verschlussspannringe sowie Innenhüllen – sogenannte In-
liner – und Bag-in-Box-Systeme. Darüber hinaus produziert
das Unternehmen auch Fassdeckel, -dichtungen, -griffe,
komplexe Verschlusseinheiten sowie Spezialkomponen-
ten nach Kundenanforderung mit unterschiedlichsten
Dimensionen, Qualitätsstufen und Nutzungsprofilen. Die
Produktgruppe der Spannringe stellt den anteilig größten
Umsatzträger des Konzerns dar, gefolgt von Inlinern und
Bag-in-Box-Systemen. Insgesamt stellt Ringmetall über
2.500 unterschiedliche Varianten von Spannringen und
über 4.000 verschiedene Varianten von Inlinern her.
Im Markt für Industriefässer konzentriert sich das Unter-
nehmen in erster Linie auf die speziellen Anforderungen
sogenannter Open Top Drums (Deckelfässer) und hier spe-
ziell Steel Drums (Stahlfässer), Plastic Drums (Plastiksser),
Fiber Drums (Faserstofffässer) und Pails (Eimer). 2019 ist
das Unternehmen zudem in den Markt für Innenhüllen für
Industriefässer und Mehrkomponentensysteme eingetre-
ten. Seitdem bietet der Konzern auch Produktlösungen für
Closed Top Drums (Geschlossene Fässer) und weitere Ver-
packungslösungen wie zum Beispiel Bag-in-Box-Systeme,
eine Spezialverpackung für Flüssigkeiten, an.
Im Geschäftsbereich Industrial Handling stellt die Ringme-
tall Gruppe Fahrzeuganbauteile für Spezialfahrzeuge in der
Fracht- und Lagerlogistik sowie im agrarwirtschaftlichen
Bereich her. Neben Anbauteilen und Anhängerkupplun-
gen für Traktoren, Landmaschinen und Lastfahrzeuge zäh-
len hierzu vor allem Rückhaltesysteme für Flurförderzeuge.
Aber auch Hubmastteile, Kupplungs- und Bremspedale
mit speziellen Anforderungsprofilen, Hydraulikkomponen-
DIE RINGMETALL GRUPPE
RINGMETALL SE MÜNCHEN
KONZERNABSCHLUSS FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR
VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER 2022
UND ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT FÜR
DAS GESCHÄFTSJAHR 2022

Graphics
ten und komplexe Schweißbaugruppen sind Teil des Pro-
duktangebots.
Die Ringmetall Gruppe ist in einer Holding-Struktur auf-
gebaut, in der die den beiden Geschäftsbereichen zuge-
ordneten Tochtergesellschaften an die Muttergesellschaft
angebunden sind. Diese in München ansässige Holding,
die im General Standard börsennotierte Ringmetall SE, ver-
eint zentrale Konzernfunktionen in sich. Hierzu zählen vor
allem die Bereiche Finanzen und Konzernfinanzierung, In-
vestor Relations, IT, Strategie und Unternehmensentwick-
lung sowie die Vorbereitung und Durchführung von Unter-
nehmensakquisitionen. Neben der Holding-Gesellschaft
bestand die Gruppe Ende 2022 aus insgesamt 24 Gesell-
schaften. Hiervon sind 17 Gesellschaften operativ tätig, drei
Gesellschaften reine Zwischen-Holdings sowie vier Gesell-
schaften als Verwaltungseinheiten tätig.
TOCHTERGESELLSCHAFTEN
UND KONZERNMARKEN
Trotz der übergeordneten Struktur der Ringmetall SE tre-
ten die einzelnen Business Units und die zugeordneten
Tochtergesellschaften des Konzerns weitestgehend eigen-
ständig am Markt auf. Um den Gruppengedanken den-
noch in sämtlichen Bereichen des Unternehmens zu ver-
ankern, hat es der Konzernvorstand bereits seit einigen
Jahren etabliert, strategische Ansätze zur weiteren Ent-
wicklung der Ringmetall Gruppe auf Basis regelmäßiger
Management Meetings gemeinsam mit den Geschäfts-
führern der größten Tochtergesellschaften zu erörtern. In
den Geschäftsbereichen wurden fünf Business Units ge-
schaffen, um Entscheidungsprozesse weiter zu optimieren.
Für zentrale Aufgabenbereiche wie Finanzen & Controlling,
IT, Entwicklung und Compliance wurden zudem gesell-
schaftsübergreifende Positionen geschaffen, um die Um-
setzung konzernweiter Entscheidungen und einheitlicher
Standards durch jeweils einen zentralen Verantwortlichen
sicherzustellen.
2022 wurde der Ansatz fortgeführt, die Strukturen im Un-
ternehmen konsequent zu erweitern und so den Konzern-
ansatz der Ringmetall SE auf ein höheres Niveau zu heben.
So haben sich einzelne Business Units im Unternehmen
etabliert, denen jeweils ein Verantwortlicher vorsteht. Die
Business Units wurden entsprechend ihrer Verantwor-
tungsbereiche in insgesamt fünf Einheiten gegliedert:
Rings Northern Europe & Asia Pacific, Rings Southern Eu-
rope & Middle East, Rings USA, Industrial Packing Liner und
Industrial Handling.
Die Entwicklung und Herstellung der Produkte findet an
insgesamt 18 Produktionsstandorten weltweit statt (inklu-
sive Protective Lining, USA). Hierzu zählen in Deutschland
die Standorte Attendorn und Neunkirchen (Nordrhein-
Westfalen), Bad Dürkheim und Berg (Rheinland-Pfalz),
Bürstadt (Hessen), Ernsgaden (Bayern) und Halle (Sachsen-
Anhalt). International ist Ringmetall zudem mit Standorten
in Valmadrera und Albavilla (Italien), Peterlee (Großbritanni-
en), Reus (Spanien), Balcik (Türkei), Changshu (China) sowie
Standorten in den USA in Birmingham (Alabama), Chicago
(Illinois), Houston (Texas), New York (New York) und Ship-
pensburg (Pennsylvania) vertreten.
Hauptsitz des Unternehmens und der Holdinggesellschaft
ist München, Deutschland. Als international aufgestellter
Konzern sind alle Tochterunternehmen unter der Dach-
marke Ringmetall vereint. Die Tochterunternehmen sind
wiederum unter ihren Firmierungen als regional und über-
regional vertretenen Marken wirtschaftlich aktiv. Hierzu
zählen Berger Global, Berger USA, Cemsan, HOSTO, S.G.T.
sowie Nittel, Protective Lining, Rhein-Plast, Tesseraux und
HSM. Die Tochtergesellschaften sind teilweise in Länder-
gesellschaften untergliedert, aus denen sie international
agieren.
UNTERNEHMENSHISTORIE (ungeprüft)
Die Ringmetall SE wurde 1997 unter dem Namen H.P.I.
Holding AG gegründet, der Vorgängergesellschaft des
heutigen Unternehmens. Zunächst als Beteiligungsge-
sellschaft am Markt auftretend, akquirierte, gründete und
veräußerte das Unternehmen ab 1998 zahlreiche andere
Gesellschaften.
Ab 2011 wurden die Geschäftsaktivitäten zunehmend auf
Industrieverpackungen und das Handling von Industrie-
gütern konzentriert. 2015 erfolgte die Umfirmierung in
Ringmetall, was gleichzeitig den Abschluss des Umbaus
des Unternehmens zum Spezialanbieter in der Verpa-
ckungsindustrie markiert.

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1997
Gründung der Gesellschaft unter der
ehemaligen Firmierung H.P.I. Holding AG
1998
Akquisition der August Berger
Metallwarenfabrik GmbH & Co. KG,
Deutschland
Einstieg in das Geschäft mit
Spezialverpackungen
2007
Börsengang des Unternehmens im Freiverkehr
der Frankfurter Börse
2012
Expansion nach China im Bereich Industrial
Packaging
Akquisition von S.G.T. S.r.l., führender
Spannringhersteller in Italien
Akquisition von Cemsan MPI Limited Sirketi
(Mehrheitsbeteiligung), führender
Spannringhersteller in der Türkei
Wechsel in den Entry Standard der
Frankfurter Börse
2013
Gründung der Berger Italia S.r.l. und Erwerb
der Spannringsparte eines italienischen
Unternehmens
Akquisition von HSM Sauermann GmbH & Co.
KG, deutscher Metallbearbeitungsspezialist
Ausbau des Bereichs Industrial Handling
2015
Akquisition von Berger USA (ehemals: Self
Industries Inc.), führender Spannringhersteller
in den USA
Positionierung als führendes
Spezialverpackungsunternehmen und
Umfirmierung in RINGMETALL AG
Akquisition der Metallwarenfabrik Berger
GmbH, Deutschland
Erweiterung des Produktsortiments um
Fassdeckel
Hinzuerwerb der verbleibenden 40,0 Prozent
der Anteile des Minderheitsgesellschafters der
CEMSAN MPI Limited Sirketi, Türkei
2016
Erwerb von weiteren 29,0 Prozent an der
italienischen Tochtergesellschaft S.G.T. S.r.l.
Akquisition einer kleineren Spannring-
produktion in den USA
2017
Akquisition der Latza GmbH, Spannring- und
  Verschlusshersteller aus Deutschland (zum
01.08.2017)
Gründung der Berger Hong Kong Limited,
China, als Zwischenholding für die
Tochtergesellschaft in China
Akquisition von HongRen Packaging
Equipment,  Spannringhersteller in China, und
Einbringung in die  bestehende
Tochtergesellschaft in China (zum 01.02.2018)
2018
Wechsel in den Geregelten Markt der
Frankfurter Börse, General Standard
Akquisition der Nittel Halle GmbH und deren
Tochtergesellschaften, führender Produzent
von Form-Inlinern aus Deutschland
(zum 01.01.2019)
Die wesentlichen Schritte von der Gründung bis zur heutigen Aufstellung der Ringmetall Gruppe stellen sich wie folgt dar:
(ungeprüft):

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2019
Akquisition der Tesseraux GmbH, führender
Hersteller von  Aluminium-Inlinern und  
Bag-in-Box-Systemen (zum 01.07.2019)
Erwerb von weiteren 30,0 Prozent der Anteile
an Nittel B.V., (Holland)
Akquisition der Sorini Ring Manufacturing Inc.,
Spannringhersteller  aus den USA, im Rahmen
eines Asset Deals und Einbringung der
 Geschäftsaktivitäten in die bestehende US-
Tochtergesellschaft (zum 31.12.2019)
2020
Verstärkte Implementierung einer
konzernweiten Corporate Governance und
Einführung einer Programmatik zur Förderung
nachhaltigerer Unternehmensabläufe sowie
nachhaltiger Ausbau der Konzerndigitalisierung
2021
Akquisition der HOSTO Stolz GmbH & Co. KG,
einem  führenden Anbieter im  Bereich der
Spannringproduktion für  die
Weißblechindustrie in Europa
Umwandlung in eine Europäische Gesellschaft
(SE) und Umstellung auf Namensaktien
2022
Akquisition der Rhein-Plast GmbH, einem
führenden Anbieter von  Inlinern aus
Polyethylen, im Rahmen eines Asset Deal
Akquisition der Riva Franco e Figli SNC, einem
kleineren Produzenten  von Spannringen mit
Sitz in Italien
Vorbereitung der Akquisition der Protective
Lining Corporation, einem führenden Hersteller
von Polyethylen-Inlinern in den USA (Vollzug
am 6. Januar 2023)
MÄRKTE UND KUNDEN
Im Bereich Industrial Packaging bedient die Ringme-
tall Gruppe mit ihren beiden Produktbereichen Fassver-
schlusssysteme und Inliner im Wesentlichen den globa-
len Markt für Industriefässer. Hier hat das Unternehmen
marktführende Positionen inne. Mit Nischenprodukten im
Bereich Bag-in-Box-Systeme ist das Unternehmen ferner
im originären Markt für Consumer- und Wholesale-Ver-
packungen vertreten. Aufgrund der noch geringen wirt-
schaftlichen Bedeutung der Produktgruppe für den Ge-
samtkonzern wird dieser Markt nicht separat beleuchtet.
Gleiches gilt für die Produktgruppe der Rohrverbindun-
gen, die sich aktuell noch in der Markteinführungsphase
befindet.
In einer Studie vom Februar 2022 zum weltweiten Markt
für Industrial Packaging geht das Marktforschungsinstitut
Mordor Intelligence von einem globalen Marktvolumen
von 56,2 Mrd. USD im Jahr 2021 aus. Von 2022 bis zum Jahr
2027 soll der Markt mit einem durchschnittlichen jährli-
chen Wachstum (Compound Annual Growth Rate; CAGR)
von 5,0 Prozent auf 76,1 Mrd. USD wachsen.
Die wichtigsten Wachstumsmärkte der Branche liegen in
der Region Asien/Pazifik und zeichnen sich durch ein über-
durchschnittliches Marktwachstum aus. Ein durchschnitt-
liches Wachstum wird für die Regionen Nordamerika und
Europa erwartet, während sich die Regionen Südamerika
und Afrika unterdurchschnittlich entwickeln sollen. Ring-
metall ist aktuell hauptsächlich in den Märkten Europa
und Nordamerika aktiv und baut seine Präsenz in den
Wachstumsmärkten der Region Asien/Pazifik stetig aus.
Die Segmentierung des Markts erfolgt nach den heut-
zutage wichtigsten Verpackungseinheiten Intermediate
Bulk Containers/IBCs, Drums (Fässer), Pails (Eimer), Sacks
(Säcke) und Other (Andere). Des Weiteren erfolgt eine Seg-
mentierung nach der für die Produkte verwendeten Mate-
rialart und hier in der Regel nach den Hauptmaterialgrup-
pen Paperboard (Karton), Plastics (Plastik), Metal (Metall),
Wood (Holz) und Fiber (Faserstoff).
Im Übrigen wird der Markt noch nach den abnehmersei-
tigen Hauptindustrien unterschieden, in denen Industrie-
verpackungen zur Anwendung kommen. Diese werden in
der Regel in die Anwendungsbereiche Automotive (Auto-

Graphics
Um sicherzustellen, dass bis 2030 alle Verpackungen in
der EU recyclingfähig sind beziehungsweise in deutlich
größerem Umfang wiederverwendet werden, hat auch
die Europäische Kommission Ende 2022 einen umfangrei-
chen Gesetzesvorschlag präsentiert. Die Wiederverwend-
barkeit und Recyclingfähigkeit von Verpackungen muss
daher zukünftig generell gewährleistet sein, sofern der
Anwendungsfall der Verpackungslösung wiederverwend-
bare Produkte oder Systeme generell möglich macht. Der
Vorschlag enthält erstmals einheitliche Zielwerte für Ver-
packungsabfälle je Mitgliedstaat und Kopf. Diese sollen bis
2040 um 15 Prozent gegenüber 2018 sinken.
Mit den beiden größten Kunden des Geschäftsbereichs In-
dustrial Packaging, großen international agierenden Fass-
herstellern, erzielte Ringmetall 2022 knapp 30 Prozent des
Konzernumsatzes. Der restliche Umsatz des Geschäfts-
bereichs verteilte sich auf mehrere hundert Kunden. Die
nicht unerhebliche Konzentration eines signifikanten Um-
satzanteils auf zwei Kunden wird von Ringmetall dabei
auch als Vorteil gesehen, da sich sowohl Zulieferer als auch
Abnehmer als global agierende Unternehmen aufgrund
ihres großen Umsatzanteils in ihren jeweiligen Industrien
in einer auf Gegenseitigkeit beruhenden Partnerschaft
befinden.
Die Ringmetall Gruppe hat sich im Markt für Industriever-
packungen in den letzten Jahren durch gezielte Zukäufe
die Position als weltweiter Marktführer im Nischenseg-
ment für Fassspannringe gesichert mit einem Marktanteil
von deutlich über 50 Prozent. Darüber hinaus expandiert
das Unternehmen seit 2019 in den attraktiven Markt für In-
nenhüllen für Industriefässer und Mehrkomponentensys-
teme. Hier ist das Unternehmen mittlerweile zum europäi-
schen Marktführer aufgestiegen und plant, seine Position
durch weitere Zukäufe kontinuierlich auszubauen.
Zu den Wettbewerbern im Bereich der Fassspannringe
zählen vor allem regional agierende Anbieter, deren jährli-
cher Umsatz sich im einstelligen Millionenbereich bewegt.
Im Markt für Inliner existieren wenige Wettbewerber von
annähernd ähnlicher Größe, die ähnlich der Wettbewerbs-
situation im Spannringbereich nicht über eine globale
Reichweite verfügen.
Aufgrund der geringeren weltweiten Marktabdeckung,
der deutlich geringeren Absatzmenge der regionalen
Wettbewerber sowie des stärkeren technischen Know-
Hows der Ringmetall Gruppe – gemessen an der Vielfalt
mobil), Food & Beverage (Lebensmittel), Chemical & Phar-
maceutical (Chemie & Pharma), Oil, Gas & Petrochemical
(Öl, Gas & Petrochemie), Building & Construction (Bau) und
Other (Andere) unterteilt. Übergeordneter Hauptwachs-
tumstreiber, der die Nachfrage nach industriellen Verpa-
ckungslösungen kontinuierlich weiter steigen lässt, ist das
weltweite Bevölkerungswachstum. Dabei sind es allen vo-
ran Chemikalien, Düngemittel sowie Lebensmittel, die von
diesem Mega-Trend mit steigender Nachfrage profitieren.
Fässer – und vor allem Stahlfässer – weisen bei der Verpa-
ckung und beim Transport dieser Güter klare Vorteile auf
und werden daher mit leicht steigender Tendenz nach-
gefragt. Stahlfässer haben durch ihre hohe Festigkeit
ausgezeichnete mechanische Eigenschaften und gute
Schutzeigenschaften, wie z. B. Gasbarriereeigenschaf-
ten. Gleichzeitig lässt sich Stahl relativ einfach verarbeiten
und verfügt über gleichbleibende Materialeigenschaften.
Stahlfässer werden daher vor allem für den Transport und
die Lagerung von gefährlichen oder sensiblen Gütern be-
vorzugt. Das US-Verkehrsministerium weist darauf hin,
dass Stahlfässer die sichersten aller Industrieverpackun-
gen darstellen. Daher sind die Versicherungsprämien für
Transporte in Stahlfässern generell am niedrigsten.
Vor dem Hintergrund eines steigenden Bewusstseins
für nachhaltige Verpackungslösungen kommt Fässern
als sogenannte Returnable Transport Packagings (RTP)
eine besondere Rolle zu. RTP sind Mehrwegverpackun-
gen, in denen Waren mehr als einmal zwischen Kunden
und Verkäufern transportiert werden. Faktoren wie die
steigenden Verpackungskosten, die Beschädigung von
Waren während des Transports, die Verfügbarkeit von Ver-
packungsmaterial und die Kosten für die Entsorgung des
Verpackungsmaterials haben die Aufmerksamkeit der Un-
ternehmen auf nachhaltige Verpackungen gelenkt. Daher
haben die Unternehmen die Bedeutung von Fässern als
nachhaltiges und kostengünstiges Verpackungssystem
erkannt.
Regierungen weltweit haben strenge Vorschriften für die
Verpackung von Materialien in den Endnutzerindustrien
wie der Automobil-, Textil- und Chemieindustrie erlassen.
Die Vorschriften verlangen von den Endnutzern, ihr Volu-
men an Verpackungsmüll teilweise deutlich zu reduzieren.
Daher haben mehrere Unternehmen RTP anstelle von Ein-
wegverpackungen als optimale Verpackungslösung ent-
deckt, da diese weniger Müll produzieren und somit weni-
ger umweltschädlich sind.

Graphics
der in der Produktion verwendeten Maschinen – befin-
det sich Ringmetall aus eigener Sicht in einer insgesamt
günstigen Wettbewerbssituation. Ringmetall verfügt über
langjährig gewachsene Kundenbeziehungen und ent-
sprechende Kompetenz, auch auf komplexe Kundenan-
forderungen einzugehen.
Im Segment Industrial Handling besetzt Ringmetall mit
seinen beiden Produktgruppen jeweils eine Nischen-
position. Für Flurförderzeuge, insbesondere Gabelstapler,
produziert das Unternehmen hauptchlich Rückhalte-
systeme, Kettenspanner und Hubmastanbauteile.r
Landmaschinen, insbesondere Traktoren, stellt Ringmetall
unter anderem Fanghaken, Anhängerkupplungen und
Stabilisatoren her. In beiden Produktbereichen hat das Un-
ternehmen in den letzten Jahren intensiv in die Entwick-
lung eigener Produkte investiert und sieht sich aufgrund
stetig steigender Kundennachfrage im Wettbewerbs-
umfeld gut positioniert. Zu den Wettbewerbern zählen
zahlreiche mittelständische Betriebe und Konzerne, die
grundsätzlich ähnliche Produkte am Markt vertreiben.
Als Investitionsgüter werden Flurförderzeuge wie Gabel-
stapler und lagertechnische Geräte in Zeiten wirtschaftli-
chen Aufschwungs stärker nachgefragt als in konjunktu-
rellen Schwächephasen. Der Markt für diese Fahrzeugart
folgt mit einer Verzögerung von sechs bis neun Monaten
tendenziell dem allgemeinen Konjunkturzyklus. Auf Ba-
sis einer Analyse der Marktforschungsplattform Research
and Markets ist der weltweite Markt für Flurförderzeuge
im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut gewachsen. Die
Marktforscher gehen davon aus, dass der globale Markt
für Gabelstapler von 51,0 Mrd. USD im Jahr 2021 um
10,2 Prozent auf 56,2 Mrd. USD im Jahr 2022 zulegen konn-
te. Bis zum Jahr 2028 wird ein durchschnittliches jährliches
Wachstum (CAGR) von 8,2 Prozent erwartet. Zu den Kun-
den der Ringmetall Gruppe zählen in diesem Bereich na-
hezu alle namhaften Hersteller von Flurförderzeugen.
Die Nachfrage nach Landmaschinen korreliert deutlich
mit der Entwicklung der Preise für die weltweit wichtigs-
ten Nahrungsmittel. Entsprechend gut lassen sich Markt-
tendenzen anhand der Entwicklung des Preisindex der
Food & Agricultural Organization (FAO) der Vereinten Na-
tionen, FAO Food Price Index (FFPI) abschätzen. Im Jahr
2022 stieg der Index erneut auf ein neues Hoch und lag im
Dezember mit 132,3 Punkten um 5,3 Prozent über Vorjahr
(2021: 125,7 Punkte). Eine Vielzahl von global auftretenden
Unternehmen, darunter John Deere und Deutz, zählen zu
den Kunden der Ringmetall Gruppe in diesem Produkt-
bereich .
WETTBEWERBSSTÄRKEN UND
MARKTEINTRITTSBARRIEREN
Mit ihrer weltweit marktführenden Position als Nischen-
anbieter in der Verpackungsindustrie verfügt die Ringme-
tall Gruppe über eine über viele Jahre hinweg gefestigte
Stellung im Markt. Das Unternehmen treibt die Konsolidie-
rung in seinen Branchen kontinuierlich voran. Gleichzeitig
entstehen bereits seit Jahren keine neuen Wettbewerber
mehr, die in wahrnehmbarem Ausmaß am Markt aktiv sind.
Ringmetall verfügt über etablierte interne Strukturen,
belastbare Branchennetzwerke und über Jahrzehnte
gewachsene Kundenbeziehungen. Die besonderen Ei-
genheiten der industriellen Verpackungsbranche im All-
gemeinen und der Fassindustrie im Speziellen tragen zu
den ausgeprägten Wettbewerbsstärken des Konzerns bei
und erschweren potenziellen neuen Wettbewerbern einen
glichen Markteintritt.
Maschinenpark und Produktions-Know-how
Die Produktion von industriellen Verpackungselementen
setzt ein hohes Maß an Spezialisierung in allen Bereichen
der Wertschöpfungskette voraus. Sowohl im Produkt-
bereich der Fassverschlusssysteme als auch im Produkt-
bereich der Fassinnenhüllen produziert die Ringmetall
Gruppe nahezu ausschließlich auf eigenentwickelten oder
in hohem Maße individualisierten Maschinen. Einzelne
Module des Maschinenparks werden zwar durchaus als
Standardkomponenten von namhaften Maschinenbauun-
ternehmen bezogen, die Assemblierung dieser Einzelkom-
ponenten zu den im Rahmen der Produktion verwende-
ten Maschinen erfolgt jedoch nahezu ausschließlich durch
interne Fachingenieure und Maschinenbauer.
Ringmetall produziert für seine Kunden eine umfassende
Produktpalette von über 2.500 unterschiedlichen Spann-
ringen und über 4.000 verschiedenen Innenhüllen und
Bag-in-Box-Systemen aus einer Hand. Die Unternehmen
der Ringmetall Gruppe entwickeln kontinuierlich neue
Produkte in enger Abstimmung mit ihren Kunden, um
den sich ändernden Marktanforderungen jederzeit ge-
recht zu werden.
Im Produktsegment der Fassspannringe hat Ringmetall
verstärkt in eine grundlegend neue Maschinengeneration
investiert. Das Maschinenkonzept kann bei sämtlichen

Graphics
Gütern. Dieser seit Jahren etablierte Just-in-Time-Ansatz
spiegelt sich entsprechend auch in der Verpackungsindus-
trie in äußerst kurzen Vorlaufzeiten zwischen Auftrag und
Auslieferung wider.
Auch die Kunden der Ringmetall Gruppe erwarten kurze
Lieferzeiten von Verpackungselementen entsprechend
ihrer akuten Auftragslage. Die Vorlaufzeit beträgt in der
Regel maximal fünf bis zehn Arbeitstage, bezogen auf
Spannringe, Deckel und Dichtungen. Bei den Innenhüllen
sowie Bag-In-Box-Systemen sind die Lieferzeiten, auch
bedingt durch saisonale Produkte, deutlich individueller.
Als global aufgestelltes Unternehmen ist Ringmetall in der
Lage, individuelle Kundenaufträge in jeder Losgröße zu be-
dienen und eine fristgerechte Lieferung an jeden Ort welt-
weit zu garantieren. Kein anderes Unternehmen im Seg-
ment Industrial Packaging ist in der Lage, die vom Markt
erwartete Produktvielfalt weltweit in gleicher Qualität, in
nahezu beliebiger Menge und innerhalb kürzester Zeit-
fenster an jeden gewünschten Kundenstandort zu liefern.
Zertifizierung und Regulierung
Industrielle Verpackungsstoffe dienen in den meisten
Fällen dem Transport von Gütern, die in der Regel nicht
der Umwelt ausgesetzt werden dürfen. An Industrie-
fässer werden daher besonders hohe Anforderungen
gestellt, um zum einen die Umwelt vor dem Inhalt der
Fässer zu schützen, oder aber auch, um den Inhalt der
Fässer vor Umwelteinflüssen zu schützen.
Produkte von Ringmetall sind daher in den meisten Fäl-
len Teil einer Verpackungseinheit, deren Komponenten
klar definiert und durch die Vereinten Nationen (United
Nations) mit einer sogenannten UN-Zertifizierung ver-
sehen sind. Die Zertifizierung beinhaltet dabei auch die
Angabe sämtlicher Herstellerangaben der einzelnen
Verpackungskomponenten. Da den Zertifizierungen
umfangreiche Tests vorhergehen, die mit einem ent-
sprechenden zeitlichen und kostenmäßigen Aufwand
verbunden sind, ist der Wechsel einzelner Komponenten
einer Verpackungseinheit in der Regel nicht wirtschaft-
lich.
Die Ringmetall Gruppe und ihre Kunden sind entspre-
chend über den Lebenszyklus eines Produkts hinweg
aneinander gebunden.
der über 2.500 Ringtypen eingesetzt werden. Es ermög-
licht kurze Umrüstzeiten zwischen unterschiedlichen
Produktionschargen, was zu wesentlich reduzierten Still-
standszeiten führt. Gleichzeitig zeigt sich eine deutlich
höhere Produktionsgeschwindigkeit verbunden mit einer
verbesserten Toleranzgenauigkeit und somit reduziertem
Produktionsausschuss. Diese Maschinenmerkmale er-
möglichen auch effizientere und für den Markt neue Fass-
spannringkonzepte, die sich aktuell in der Entwicklungs-
pipeline von Ringmetall befinden.
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Prototypenphase
findet die Einführung der serienreifen Maschinen seit 2021
kontinuierlich statt, mit der in den kommenden Jahren
eine spürbare Modernisierung des Maschinenparks einher-
gehen wird. Darüber hinaus hebt das Unternehmen durch
den Einsatz von Industrierobotern zunehmend den Auto-
matisierungsgrad in einzelnen, vor allem hochvolumigen
Produktionsbereichen. Auf diese Weise erhöht der Kon-
zern seine Produktionseffizienz und verringert gleichzeitig
kontinuierlich potenzielle Risiken aus einem sich weiter
verschärfenden Fachkräftemangel in einzelnen Regionen.
Globales Produktionsnetzwerk und kurze
Vorlaufzeiten
Mit einem flächendeckenden Netzwerk von Produktions-
standorten in sieben Ländern auf drei Kontinenten ge-
lingt es Ringmetall als weltweit einzigem Produzenten von
Fassspannringen, seine international aufgestellten Kun-
den auf globaler Ebene mit einer stets gleichbleibenden
Produktqualität über die gesamte Produktpalette hinweg
und innerhalb von kurzen Vorlaufzeiten zu beliefern. Die
einzelnen Ländergesellschaften produzieren nach klar de-
finierten und standardisierten Vorgaben zuverlässig und in
gewünschter Stückzahl.
Die Funktionsfähigkeit der Lieferketten und die Einhal-
tung der Produktionsstandards werden systematisch ko-
ordiniert und überwacht. Gleichzeitig stehen die regiona-
len Niederlassungen als vertrauter Ansprechpartner für
Kunden und Interessenten zur Verfügung. Dies garantiert
eine fachgerechte Abwicklung von Aufträgen über die
einzelnen Tochtergesellschaften hinweg und liefert gleich-
zeitig das notwendige Know-how, um auch für komplexe
Fragestellungen Lösungen anbieten zu können.
Moderne Produktionen orientieren sich in einer Vielzahl
von Industrien an einer möglichst geringen Vorratshaltung
sowohl von Vorprodukten als auch von fertig produzierten

Graphics
der auf umfangreiches Prospektmaterial, Anzeigenschal-
tungen oder Mailing-Kampagnen setzt, wird nur punktuell
verfolgt. Vielmehr hält das Vertriebsteam von Ringmetall
durch den Besuch von Fachmessen und Branchenevents
engen Kontakt zu seinen Kunden und deren zentralen Ent-
scheidern.
Seit dem Eintritt in den Markt für Fassinnenhüllen und
Bag-in-Box-Systeme investiert das Unternehmen auch
in angemessenem Umfang in eigene Messeauftritte auf
branchenrelevanten Fachmessen wie der FachPack, der
European Coatings Show oder auch der BrauBeviale, die
allesamt in Nürnberg (Deutschland) stattfinden. Teilwei-
se findet die Teilnahme als gemeinsamer Messeauftritt
mehrerer Tochtergesellschaften mit den Produkten Innen-
hüllen, Bag-in-Box-Systemen sowie Spannringen und De-
ckeln statt.
Aufgrund des noch sehr viel spezielleren Marktes im Be-
reich Industrial Handling erfolgt Marketing hier ausschließ-
lich über die direkte Ansprache der Kunden durch Ent-
wicklungsingenieure des Tochterunternehmens HSM. In
persönlichen Gesprächen präsentiert das Unternehmen
die eigenen Entwicklungskompetenzen und bietet pas-
sende Produktlösungen, die sich an den jeweiligen Vorga-
ben der Fahrzeughersteller orientieren.
Im Vergleich zur Umsatzgröße liegen die Aufwendungen
der Ringmetall Gruppe für Marketingaktivitäten entspre-
chend auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Nachdem
in den Jahren 2020 und 2021 pandemiebedingt keine nen-
nenswerten Ausgaben für Marketing vorgenommen wur-
den, waren die Ausgaben 2022 leicht höher, aber weiterhin
unwesentlich. Sie betrafen, wie in der Vergangenheit, im
Wesentlichen Ausgaben für Messeauftritte.
MITARBEITENDE
Die Zahl der Mitarbeitenden in der Ringmetall Gruppe
stieg im Jahresdurchschnitt 2022 weiter auf 814 Mitarbei-
tende (FTE, 2021: 748). Davon waren 202 Mitarbeitende
(2021: 178) Verwaltungspositionen zuzuordnen und 612
Mitarbeitende (2021: 570) der Produktion. Die kontinuier-
liche Verbesserung der pandemischen Lage – auch vor
dem Hintergrund einer zunehmenden Durchimpfung in
vielen Industrienationen – führte 2022 dazu, dass wesentli-
che Teile der Schutzmaßnahmen gelockert oder aufgeho-
ben werden konnten. Auch die Zahl der pandemiebeding-
ten Erkrankungen reduzierte sich im Jahresverlauf spürbar
und lag auch insgesamt auf niedrigem Niveau.
Investition in Innovation
Ringmetall verstärkt stetig seine Investitionen in die
Entwicklung neuer Produkte und Fertigungsanlagen.
Neben der kontinuierlichen Optimierung von Prozessab-
läufen in allen Bereichen und gezielter Maßnahmen zur
Modernisierung von Maschinen und IT-Infrastruktur wird
auch in das Know-how interner Entwicklungsingenieure
und Produktionstechniker investiert.
Der graduell ansteigende Entwicklungsaufwand steht
dabei jedoch stets in einem rentablen Verhältnis zur Um-
satzentwicklung des Unternehmens. Zu wesentlichen Tei-
len besteht dieser aus Personalkosten für die involvierten
Entwicklungsingenieure und Produktionstechniker. Ferner
entstehen Kosten für die eingesetzten Materialien und
punktuell auch für externe Beratung.
Die Ringmetall Gruppe hat in den letzten Jahren in die Ent-
wicklung einer grundlegend neuartigen Maschinengene-
ration für die Produktion von Spannringen investiert. 2021
wurde die Prototypenphase abgeschlossen und eine CE-
Zulassung erteilt. Seitdem werden die Maschinen der neu-
en Generation kontinuierlich in die Produktion eingeführt.
Seit 2022 laufen diese Maschinen in vollem Umfang im re-
gulären Produktionsbetrieb und untermauern so ihre tech-
nische Überlegenheit gegenüber älteren Maschinengene-
rationen. Entsprechend wird der weitere Roll-out, auch an
internationalen Standorten, zukünftig weiter fortgesetzt.
Ferner wurde umfangreich in Software für das Produk-
tions-Monitoring zu einer ergänzenden digitalen Produkti-
onsüberwachung und -steuerung investiert. Es ermöglicht
den Konzerngesellschaften eine noch granularere Abstim-
mung der Produktionsvorgänge und trägt somit zu kon-
tinuierlichen Kosteneinsparungen bei. Die Software wird
regelmäßig anhand der Vorgaben des Konzerns weiterent-
wickelt und führt somit zu einer kontinuierlichen Effizienz-
steigerung in der Produktion.
MARKETING
Die Ringmetall Gruppe zählt mit ihren Produktlösungen in
den Segmenten Industrial Packaging und Industrial Hand-
ling zu den führenden Anbietern in attraktiven Nischen-
märkten. Als Hersteller von Zulieferprodukten für eine
überschaubare Anzahl von Kunden – überwiegend Her-
steller und Verwender von Industriefässern – setzt der Kon-
zern bei der Produktvermarktung auf enge und gewachse-
ne Kundenbeziehungen sowie persönliche Ansprache. Ein
klassischer Marketingansatz für Konsumgüterhersteller,

Graphics
verringert die Risiken, die aus einer möglicherweise entste-
henden Monotonie im Arbeitsalltag entstehen können.
Auch zwischen den Standorten von Ringmetall findet ein
kontinuierlicher Wissenstransfer statt. Mitarbeitende wer-
den immer wieder für mehrmonatige Arbeitseinsätze an
andere Standorte entsendet, um neue Eindrücke über
den Konzern zu erhalten und Best Practice-Ansätze bei
einzelnen Produktionsschritten auf internationalem Ni-
veau zu vereinheitlichen. Besonders bewährt hat sich die-
ser Ansatz, um möglichst schnell einen Wissenstransfer
nach Unternehmensakquisitionen zwischen den einzel-
nen Gesellschaften herzustellen. Auch werden Teams für
konzernweite Projekte immer häufiger aus Mitarbeiten-
den verschiedener internationaler Standorte zusammen-
gestellt.
Das mittlere Management wird überdies im Rahmen von
internen und externen Seminaren regelmäßig speziell
gefördert. Im Zuge der Pandemie wurden derartige Fort-
bildungen verstärkt im Rahmen von Webinaren abgehal-
ten, was sich bewährt hat. Externes Schulungspersonal
vermittelt im Rahmen von Coachings moderne Ansätze
zur Führung der Mitarbeitenden und steigert so stetig ein
gleichermaßen produktives und angenehmes Arbeitskli-
ma bei Ringmetall.
Zur Schaffung einer konzernweiten Corporate Identity
setzt Ringmetall auf einen einheitlichen Außenauftritt und
fördert durch die Produktion von Imagefilmen und die in-
terne Information durch Newsletter ein verbessertes Zu-
sammengehörigkeitsgefühl in der Belegschaft. Strategi-
sche und finanzielle Unternehmensziele werden auf allen
Hierarchieebenen offen und regelmäßig kommuniziert.
Mittels des konzernweit verbindlichen Verhaltenskodex
(„Code of Conduct“) wird sichergestellt, dass Ringmetall
seinen Mitarbeitenden ein einheitliches Leitbild vermittelt
und diese unabhängig von nationaler Herkunft und mög-
lichen Unterschieden zwischen den Kulturkreisen einheit-
liche Werte und Ziele verfolgen.
COMPLIANCE- UND
NACHHALTIGKEITSBERICHT
Die Ausführungen zur Nachhaltigkeit wurden nicht vom
unabhängigen Abschlussprüfer geprüft und sind vom Prü-
fungsurteil ausgeklammert bzw. nicht Gegenstand des
Prüfungsurteils, das im Bestätigungsvermerk wiedergege-
ben ist.
Vor dem Hintergrund der Pandemie aber auch des hier-
durch beschleunigten generellen Wandels der Arbeitswelt
hat Ringmetall Mitarbeitenden aus vielen Bereichen die
Möglichkeit eingeräumt, wesentliche Teile der Arbeitszeit
von daheim zu leisten (“Home Office”). Bereits im Vorfeld
der Pandemie hat das Unternehmen die Voraussetzungen
geschaffen, um durch intelligente IT-Strukturen ein Arbei-
ten von unterschiedlichsten Orten aus zu ermöglichen.
Dies betrifft zum einen sämtliche Tätigkeitsbereiche in der
Verwaltung, aber zum Teil auch Bereiche der Produktion.
Die fortschreitende Digitalisierung des Konzerns begüns-
tigt die reibungslose Umstellung auf moderne Formen
des Arbeitens. Ringmetall hat praktikable Routinen ent-
wickelt, die es auch neuen Mitarbeitenden ermöglichen,
sich durch ein gezieltes Trainingsprogramm schnell mit
allen Konzernbereichen vertraut zu machen und soziale
Strukturen aufzubauen, um dann auf Wunsch größtenteils
von daheim arbeiten zu können. Damit kommt Ringmetall
dem Wunsch vieler Mitarbeitenden nach einem flexible-
ren Arbeitsumfeld nach und leistet einen weiteren Beitrag
zur Verbesserung der CO
2
-Bilanz durch die Reduzierung
von Fahrten zum und vom Arbeitsplatz.
Die stetige Verbesserung der Arbeitsbedingungen ist
aber gleichzeitig auch ein wichtiges Mittel, um den Aus-
wirkungen des Fachkräftemangels in vielen Märkten ent-
gegenzuwirken. Die Verfügbarkeit geeigneten Personals
nimmt seit Jahren ab, weshalb sich Ringmetall intensiv
um die eigene Attraktivität als Arbeitgeber bemüht. Ne-
ben der Möglichkeit zum flexibleren Arbeiten erhalten Mit-
arbeitende beispielsweise für regelmäßigen Arbeitsein-
satz gesonderte Prämienzahlungen in unterschiedlichen
Formen. Überdies können Überstunden und Urlaubstage
auf einem gesonderten Zeitarbeitskonto angespart und
in Form eines bis zu drei Monaten dauernden Sabbaticals
genutzt werden.
Im Rahmen innerbetrieblicher Fortbildung werden regel-
mäßig einzelne Mitarbeitende für die Dauer von zwei bis
drei Monaten in speziellen Programmen im Bereich Quali-
tätssicherung geschult und so für den besonderen Stellen-
wert einer gleichbleibend hohen Produktionsqualität kon-
tinuierlich sensibilisiert. Auch werden beispielsweise durch
den Einsatz in wechselnden Produktionsbereichen („Job
Rotation”) immer neue Kenntnisse vermittelt und langfristig
Know-how im Unternehmen gehalten. Dies führt zu einer
Erhöhung der Einsatzflexibilität sowie der Qualifikation und

Graphics
Die Unternehmen der Ringmetall Gruppe und ihre Mit-
arbeitenden sind sich der besonderen ökologischen und
sozialen Verantwortung bewusst, die das wirtschaftliche
Handeln des Konzerns mit sich bringt. Die Art und Weise,
in der Mitarbeitende von Ringmetall handeln, prägen das
gesellschaftliche Umfeld und die Umwelt im Allgemeinen
in nicht unerheblichem Ausmaß. Ringmetall ist daher über-
zeugt, dass der respektvolle Umgang mit Mitmenschen
und der schonende Umgang mit Ressourcen zum einen
aus ethischen und moralischen Gesichtspunkten ange-
bracht ist, zum anderen aber auch in jeder Hinsicht die op-
timale Verhaltensweise darstellt, um den Unternehmens-
erfolg der Ringmetall Gruppe langfristig sicherzustellen.
Ringmetall ist seit 2021 offizielles Mitglied des UN Global
Compact, nachdem sich das Unternehmen auch zuvor
schon uneingeschränkt zu den zehn Prinzipien der Organi-
sation bekannt hatte.
Um die Werte, die hinter diesen Prinzipien stehen, für alle
Mitarbeitenden nachvollziehbar und verbindlich zu ma-
chen, hat das Unternehmen Verhaltensregeln in Form eines
Kodex („Code of Conduct”) entworfen, der für alle Mitarbei-
tenden verbindlich ist. Die Einhaltung des Code of Conduct
überprüft das Unternehmen auf fortlaufender Basis. Gleich-
zeitig hat das Unternehmen interne Strukturen eingerich-
tet, über die sich Mitarbeitende über den Kodex informieren
können, sowie über Fragen und Anregungen seine Weiter-
entwicklung mitgestalten können.
Zentraler Ansprechpartner zu diesem Themenbereich ist
der unternehmensinterne Compliance Manager, dessen
Position Ringmetall bereits 2021 neu geschaffen hat. Im
Jahr 2022 wurde die Position um den Verantwortungs-
bereich für den Bereich Nachhaltigkeit erweitert, um die
Vorgaben der Europäischen Union in Bezug auf die Nach-
haltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (Corporate
Sustainability Reporting Directive, CSRD) bis zum Jahr 2024
gezielt umzusetzen. Damit alle Mitarbeitenden die Compli-
ance- und Nachhaltigkeitsrichtlinien der Ringmetall Grup-
pe verinnerlichen und umsetzen, wurden umfangreiche
Schulungsprogramme im Unternehmen mit zielgruppen-
spezifischen Inhalten initiiert. Ein modularer Aufbau stellt
dabei die adäquaten Inhalte je nach Tätigkeitsbereich und
Management Ebene sicher. Ziel ist es, compliance-relevan-
te Themen nahtlos in technische und betriebswirtschaft-
liche Schulungen zu integrieren, um Sinn und Zweck der
Richtlinien noch verständlicher darzustellen. Die Teilnahme
an den Schulungen ist verpflichtend und mit Kontrollsyste-
men verknüpft.
Seit 2020 verfügt Ringmetall über ein konzernweites Nach-
haltigkeitsmanagementsystem, das auf kontinuierlicher
Basis ausgebaut und vertieft wird. Um die Bemühungen
des Konzerns um noch nachhaltigeres Wirtschaften nach-
vollziehbar messbar zu machen, wird Ringmetall seit Fe-
bruar 2021 durch den externen Dienstleister ecovadis im
Rahmen eines Nachhaltigkeits-Ratings zertifiziert. Dieses
unterteilt sich in die Bereiche Umwelt, Arbeits- und Men-
schenrechte, Ethik und Nachhaltige Beschaffung, denen
jeweils eine unterschiedliche Gewichtung beigemessen
wird. Auf Basis der Daten von 2021 erhöhte sich die Ge-
samtbewertung der Ringmetall Gruppe deutlich auf 52 von
100 Punkten (2021: 42 Punkte). Die nächste Bewertung ist
für Mitte 2023 geplant, mit dem Ziel, sich in allen Bereichen
des Ratings kontinuierlich zu verbessern.
MENSCHENRECHTE
Die Einhaltung der Menschenrechte stellt für Ringmetall
in jeder Hinsicht einen grundlegenden Bestandteil des
Selbstverständnisses dar. Nicht nur im Hinblick auf den
Code of Conduct sind alle Mitarbeitenden zu jeder Zeit
daran gebunden, weder im eigenen Handeln diese grund-
legenden Rechte zu verletzen noch die Verletzung durch
andere im eigenen Einflussbereich zu tolerieren. Die Ge-
sellschaften der Ringmetall Gruppe achten in ihrem Han-
deln darauf, dass dies auch für Zulieferer gilt und überprüft
dies regelmäßig auch im Rahmen von Werksbegehungen.
Sofern das Unternehmen feststellt, dass andere Unterneh-
men oder deren Mitarbeitende in der Wertschöpfungsket-
te der Ringmetall Gruppe Menschenrechtsverletzungen
begehen und diese nicht unmittelbar abgestellt werden,
hat dies die unmittelbare Beendigung der Geschäftsbe-
ziehung zur Folge. Gleiches gilt für eigene Mitarbeitende,
deren Arbeitsverhältnis für den Fall von Verstößen unver-
züglich abgemahnt beziehungsweise beendet wird.
MITARBEITENDE
Das Recht aller Mitarbeitenden auf Vereinigungsfreiheit
und die Anerkennung von Kollektivverhandlungen er-
kennt die Ringmetall Gruppe uneingeschränkt an. Dies
beinhaltet das Recht auf Beitritt zu Gewerkschaften und
auf Wahl von Arbeitnehmervertretungen. Jede Form von
Zwangs- und Kinderarbeit lehnt das Unternehmen katego-
risch ab und erwartet gleiches Verhalten auch von seinen
Zulieferern und Kunden. Die Konventionen der Interna-
tional Labour Organization (ILO) Nummer 138 und 182 als
Mindeststandard zum Schutz vor Kinderarbeit unterstützt
Ringmetall daher uneingeschränkt. Ringmetall tritt aktiv
für die Gleichbehandlung aller Mitarbeitenden hinsichtlich

Graphics
ethnischer Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung
oder Religion ein und unterstützt jegliche Maßnahmen, die
der Vielfalt innerhalb der Ringmetall Gruppe förderlich sind.
Das Unternehmen versucht, die Arbeitsbedingungen und
das allgemeine Arbeitsumfeld für Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter gleichermaßen attraktiv zu gestalten. Gleich-
zeitig ist das Unternehmen bemüht, einen möglichst aus-
geglichenen Anteil weiblicher und männlicher Mitarbei-
tender zu beschäftigen.
Im Bereich der administrativen Tätigkeiten gelingt dies sehr
gut. Per Ende 2022 beschäftigte die Ringmetall Gruppe hier
45,6 Prozent weibliche sowie 53,9 Prozent männliche Mit-
arbeitende. Weitere 0,5 Prozent sind divers.
In der Produktion hängt das Verhältnis weiblicher und
männlicher Mitarbeitender sehr vom genauen Tätig-
keitsfeld ab. Aufgrund der körperlich anspruchsvollen
Arbeit in den metallverarbeitenden Tochtergesellschaften
liegt hier der Anteil weiblichen Personals deutlich unter
50,0 Prozent. Im Bereich der Spannringproduktion lag
der Anteil weiblicher Mitarbeitender zum Jahresende bei
35,9 Prozent, im Bereich Industrial Handling sogar nur bei
1,6 Prozent. In den kunststoffverarbeitenden Gesellschaften
zeigt sich dagegen nach wie vor ein ausgeglicheneres Bild.
Im Bereich der Inliner-Produktion lag der Frauenanteil zum
Jahresende bei 44,7 Prozent. Insgesamt sind in der Produk-
tion 35,0 Prozent der Mitarbeitenden weiblich, 64,2 Prozent
männlich und 0,8 Prozent divers.
Gleichzeitig versucht Ringmetall, durch flexible Arbeitszeit-
modelle oder die Möglichkeit von „Home Office” so gut wie
glich auf die familiären Bedürfnisse der Mitarbeitenden
einzugehen. Darüber hinaus stehen für die Arbeitspausen
gut ausgestattete Sozial- und Ruheräume zur Verfügung
und finden auch in der Modernisierungsplanung von
Standorten entsprechende Aufmerksamkeit.
UMWELT
Die Unternehmen der Ringmetall Gruppe sind bemüht, so
schonend wie möglich mit jedweder Art von Ressourcen
umzugehen und somit die von den Unternehmen ausge-
henden negativen Umwelteinflüsse so gering wie mög-
lich zu halten. Ringmetall macht es sich zur Aufgabe, sein
Umweltmanagement kontinuierlich zu erweitern und zu
verbessern. Als produzierendes Unternehmen wird vor al-
lem darauf geachtet, dass beim Einsatz von Rohstoffen ein
möglichst geringer Anteil an Produktionsabfällen bzw. Aus-
schuss anfällt. Da dies jedoch nicht zur Gänze vermeidbar
ist, achtet das Unternehmen darauf, sämtliche wiederver-
wertbaren Materialien konsequent dem Recycling zuzu-
führen. Je nach verwendetem Material und Produktions-
schritt fallen dabei unterschiedliche Mengen an Ausschuss
an. Eine direkte Vergleichbarkeit von Recyclingquoten über
die Jahre hinweg ist daher nicht in jedem Fall gegeben. Ge-
nerell werden circa 95 Prozent des Produktionsausschusses
des Unternehmens dem Recycling zugeführt.
2022 war die Recyclingquote des Gesamtkonzerns insge-
samt mit 94,9 Prozent nahezu identisch mit der Quote des
Vorjahres von 95,1 Prozent. Ringmetall gelang es auch in
diesem Jahr, die Gesamtmenge nicht-recyclingfähiger Ab-
fälle im Verhältnis zum Produktionsvolumen zu reduzieren.
Die Ringmetall Gruppe sieht sich in der Verpflichtung, ih-
ren Beitrag zur globalen Reduzierung der Treibhausgas-
emissionen zu leisten. CO
2
-Emissionen entstehen in den
Konzerngesellschaften im Wesentlichen im Rahmen des
Produktionsprozesses durch die Nutzung von elektrischem
Strom beziehungsweise durch die Nutzung unterschiedli-
cher Energieträger zum Heizen der Büro- und Produktions-
flächen. Die Hebel zur Verringerung der Emissionen liegen
damit insbesondere in diesen beiden Bereichen.
Die CO
2
-Emissionen lagen im Berichtszeitraum insgesamt
um 1,7 Prozent unter denen des Vorjahres, bereinigt um den
Zukauf von Rhein-Plast sogar 5,7 Prozent unter Vorjahr. In
den Folgejahren wird im Bereich der Erfassung des CO
2
-
Ausstoßes die Erweiterung des bestehenden Kennzahlen-
systems nach den Standards der Global Reporting Initiative
angestrebt. Zudem sollen im Geschäftsjahr 2023 klare Ziele
im Sinne der CSRD definiert und deren Entwicklung klar
kommuniziert werden.
Bei den zum Heizen benötigten Brennstoffen achtet Ring-
metall darauf, den CO
2
-Ausstoß (gemessen als CO
2
quiva-
lent, CO
2
-eq) des Konzerns kontinuierlich weiter zu reduzie-
ren. Heizungsanlagen werden, wenn möglich, von Heizöl
auf Anlagen für Brennstoffe aus nachwachsenden Rohstof-
fen, wie beispielsweise Holzpellets, umgestellt. Alternativ
erfolgt im ersten Schritt die Umstellung auf Erdgas.
Durch die konsequente energetische Verbesserung des
Immobilienbestandes versucht Ringmetall, den Energiebe-
darf der einzelnen Standorte kontinuierlich zu senken. Die
CO
2
-Emissionen lagen in diesem Bereich, bereinigt um den
Zukauf von Rhein Plast, 21,4 Prozent unter denen des Vor-
jahres.

Graphics
Seit 2020 optimiert Ringmetall die Fahrzeugflotte des
Konzerns konsequent hinsichtlich ihres CO
2
-Ausstoßes.
Bei den zum Einsatz kommenden Fahrzeugen handelt es
sich nahezu ausschließlich um Dienstwagen, die Mitarbei-
tenden der Gruppe zur Verfügung gestellt werden. Beim
Auslaufen von Leasingverträgen ist die Gesellschaft be-
strebt, nur noch Neufahrzeuge in den Fuhrpark aufzuneh-
men, die nicht oder nur zum Teil mit fossilen Kraftstoffen
betrieben werden.
Im Geschäftsjahr 2022 musste aufgrund von Lieferschwie-
rigkeiten bei verschiedenen Fahrzeugherstellern von die-
sem Vorsatz abgewichen werden. Dennoch gelang es,
Fahrzeugnutzungsbereiche mit hoher Jahreslaufleistung
vollständig auf hybride oder elektrische Antriebe umzu-
stellen. Dadurch stellen Hybridfahrzeuge bei der Betrach-
tung der zurückgelegten Strecke nach Motortyp seit die-
sem Geschäftsjahr 2022 die größte Gruppe dar. Durch die
getroffenen Maßnahmen wurden die CO
2
-Emissionen in
diesem Bereich, bereinigt um den Zukauf von Rhein-Plast,
um 16,4 Prozent reduziert. Darüber hinaus stellt Ringme-
tall den Mitarbeitenden auf Wunsch an verschiedenen
Standorten auch Lease-Bikes zur Verfügung.
Der unmittelbare Energiebedarf der Ringmetall Gruppe
stellt sich im Vergleich zu einer Vielzahl anderer produzie-
render Unternehmen eher gering dar. Ein Grund hierfür
ist der hohe Anteil spezifisch für den Produktionszweck
aufbereiteter Vorprodukte, wie beispielsweise auch auf
verschiedene Breiten und Stärken zugeschnittene Stahl-
bleche. Im Produktbereich Inliner ist der Energiebedarf
ungleich höher. Dies liegt vor allem an energieintensiven
Produktionsschritten, wie dem Tiefziehen von Form-In-
linern oder auch dem Extrudieren von PE-Folien. Bei der
Modernisierung und Neubeschaffung von Anlagen stellt
der Energiebedarf ein wichtiges Auswahlkriterium im In-
vestitionsprozess dar.
Ein weiterer Baustein in der Senkung der CO
2
-Emissionen
ist der Einsatz von Photovoltaikanlagen. An inzwischen drei
Standorten produziert Ringmetall bereits selbst Strom aus
Sonnenenergie über den Einsatz von Photovoltaikanlagen.
Insbesondere im Geschäftsjahr 2022, das von steigenden
und volatilen Energiepreisen geprägt war, konnten da-
durch nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische
Ziele in Form von stabileren Strompreisen verfolgt wer-
den. Die eigenen Anlagen deckten im Jahr 2022 bereits
2,0 Prozent des Gesamtstrombedarfs der Unternehmens-
gruppe ab. Für 2023 plant Ringmetall bis zu zwei weitere
Standorte mit Photovoltaikanlagen auszustatten.
Beim Einkauf von Energie verfolgt die Ringmetall Gruppe
den Ansatz, den Anteil fossiler Energieträger im Energie-
Mix zu reduzieren. Bereinigt um den Kauf von Rhein-Plast
ist der Einkauf an Strom im Vergleich zum Vorjahr leicht
gesunken. Grund hierfür ist im Wesentlichen ein verän-
derter Produktmix gegenüber dem Vorjahr, der sich auch
in veränderten Produktionsschwerpunkten niederschlägt.
Durch die 2022 plötzlich auftretende Energiekrise musste
die Ringmetall Gruppe einen Rückschlag hinsichtlich ihrer
Bemühungen um die Reduktion der CO
2
-Emissionen hin-
nehmen. Die Emissionen aus dem Einkauf von Strom ha-
ben sich aufgrund eines veränderten Strommixes im Ver-
gleich zum Vorjahr um 10,3 Prozent erhöht. Der von den
Produktionsstandorten im Berichtszeitraum bezogene
Strom stammte zu 49,4 Prozent aus erneuerbaren Ener-
gien. Bei im Geschäftsjahr auslaufenden und gekündigten
Verträgen musste insbesondere die Versorgungssicher-
heit zu planbaren Preisen als oberstes Kriterium angesetzt
werden. Hierdurch veränderte sich der bezogene Strom-
mix zu Ungunsten der CO
2
-Emissionen.
Das Ziel für die Folgejahre ist es, den CO
2
-Fußabdruck
wieder zu verringern. Trotz allem wurde der Strombedarf
eines weiteren Standorts vollständig auf den Einsatz nach-
haltiger Energieträger umgestellt. Somit beziehen nun
bereits zwei der insgesamt 18 Produktionsstandorte ihre
Energie vollständig und weitere drei Standorte ihre Ener-
gie zu mehr als der Hälfte aus regenerativen Quellen.
ANTI-KORRUPTION
Ringmetall hat im Rahmen des Code of Conduct klare
Verhaltensvorgaben definiert, um das Unternehmen best-
möglich vor Korruption zu schützen. Diese werden kon-
zernweit umgesetzt, wobei einzelne Maßnahmen immer
den jeweiligen nationalen rechtlichen Besonderheiten an-
gepasst werden. Zuwendungen jeglicher Art sind im Kon-
zern verboten, wenn sie darauf abzielen, Entscheider in un-
zulässiger Weise zu beeinflussen. Dies zählt insbesondere
in Bezug auf Entscheider einer staatlichen Behörde. Ring-
metall vertritt die Auffassung, dass es sich bei Korruption
nicht um ein Kavaliersdelikt handelt, sondern um eine sehr
ernst zu nehmende Form von Kriminalität.
Um diese und andere Formen kriminellen Verhaltens im
Konzern zu identifizieren, hat Ringmetall 2021 ein Whistle-
blowing-System über einen führenden externen Anbieters

Graphics
eingeführt. Damit hat sich Ringmetall bereits im Vorfeld
der noch ausstehenden nationalen Umsetzung der EU-
Gesetzgebung für die Einführung eines sicheren anony-
men Hinweisgebersystems entschieden. Es soll Beschäf-
tigten und externen Dritten ermöglichen, beobachtete
Missstände wie Korruption, Amtsmissbrauch, Diskriminie-
rung oder auch Belästigung an den Konzern zu melden.
Ein anonymisierter Kanal gewährleistet dabei größtmög-
lichen Schutz für den Hinweisgeber.
STAKEHOLDER MANAGEMENT
Ringmetall kommuniziert offen und transparent mit ihren
internen und externen Stakeholdern und sucht aktiv den
regelmäßigen Austausch mit diesen Zielgruppen. Bedingt
durch die Unternehmensgröße haben sich dabei in der
Vergangenheit Stakeholder-Gruppen herausgebildet, mit
denen aktuelle Themen in regelmäßiger Frequenz erörtert
werden und solche, mit denen eher fallbezogen Kontakt
besteht. Sehr regelmäßig findet vor allem der Austausch
mit Mitarbeitenden, Kunden, Lieferanten sowie den Me-
dien und dem Kapitalmarkt statt.
In klar definierten Intervallen erörtern hier Unternehmens-
vertreter aktuelle Unternehmensentwicklungen, beant-
worten Fragen und holen Kritik und Anregungen ein, aus
denen heraus dann wiederum konkrete Maßnahmen
getroffen werden können, um Ringmetall konsequent
weiterzuentwickeln. Darüber hinaus steht das Unterneh-
men jedoch auch in Kontakt mit Vertretern gemeinnüt-
ziger Organisationen oder der Politik, sofern sich hier ein
Gesprächsbedarf entwickelt. Ringmetall entwickelt den
Austausch mit seinen Stakeholdern konsequent weiter,
um auch zukünftig die Erwartungshaltung der einzelnen
Gruppen in die strategische Unternehmensentwicklung
mit einflien zu lassen.
NICHTFINANZIELLE ERKLÄRUNG
Als Bestandteil dieses zusammengefassten Lageberichts
veröffentlicht Ringmetall gemäß §§ 315b, 315c HGB in Ver-
bindung mit §§ 289b bis 289e HGB eine für die Ringmetall
SE und den Konzern zusammengefasste nichtfinanzielle
Erklärung. Die Inhalte der nichtfinanziellen Erklärung sind
im gesamten zusammengefassten Lagebericht in den Ab-
schnitten „Die Ringmetall Gruppe – Geschäftsmodell und
Struktur“, „Die Ringmetall Gruppe – Wettbewerbsstärken
und Markteintrittsbarrieren“ sowie „Compliance- und Nach-
haltigkeitsbericht“ und hier unter „EU-Taxonomie“ zu finden.
Die gekennzeichneten Inhalte im Abschnitt „Die Ringme-
tall Gruppe – Geschäftsmodell und Struktur“ sowie die
Abschnitte „Die Ringmetall Gruppe – Wettbewerbsstär-
ken und Markteintrittsbarrieren“ sowie „Compliance- und
Nachhaltigkeitsbericht“ waren nicht Teil der Prüfung des
Lageberichts.
EU-Taxonomie
Eine wichtige Zielsetzung des Aktionsplans zur Finanzie-
rung nachhaltigen Wachstums (»Sustainable Finance«) im
Rahmen des europäischen »Green Deals« ist die Umlen-
kung von Kapitalströmen in nachhaltige Investitionen. Vor
diesem Hintergrund trat Mitte 2020 die Taxonomie-Verord-
nung (EU 2020/852) der EU in Kraft. Sie soll als einheitliches
und rechtsverbindliches Klassifizierungssystem festlegen,
welche Wirtschaftstätigkeiten in der EU als taxonomiekon-
form und damit als »ökologisch nachhaltig« im Hinblick auf
sechs von der Verordnung festgelegte Umweltziele (Kli-
maschutz, Anpassung an den Klimawandel, nachhaltige
Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen,
Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft, Vermeidung und
Verminderung der Umweltverschmutzung, Schutz und
Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme)
gelten. Zur Anwendung sind Unternehmen verpflichtet,
die eine nichtfinanzielle Erklärung erstellen müssen. Nach
Artikel 8 der Taxonomie-Verordnung sind die taxonomie-
konformen Anteile ökologisch nachhaltiger Wirtschafts-
tätigkeiten an den Umsatzerlösen, Investitionen und Be-
triebsausgaben jährlich zu berichten.
Die entsprechenden Tabellen sind in der Anlage zum zu-
sammengefassten Lagebericht beigefügt.
WIRTSCHAFTSBERICHT
GESAMTWIRTSCHAFTLICHE LAGE
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
(BMWK) geht in seinem Jahreswirtschaftsbericht 2023
davon aus, dass der russische Angriff auf die Ukraine in
vielerlei Hinsicht eine Zeitenwende markiert und auch
langfristige ökonomische Auswirkungen haben wird. Das
vergangene Jahr habe gezeigt, dass die Transformation zu
einer ökologisch, sozial nachhaltigen und innovationsge-
triebenen Volkswirtschaft sowie die Unabhängigkeit von
einzelnen Lieferanten fossiler Energieträger zugunsten
nachhaltiger Energieversorgung notwendiger sei denn
je. 2022 habe das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutsch-
land nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen
Bundesamtes preisbereinigt um 1,9 Prozent zugelegt,
entscheidend geprägt vom russischen Angriffskrieg und
dessen Auswirkungen. Die Bundesregierung geht in der

Graphics
Jahresprojektion für das Jahr 2023 von einem Anstieg des
preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts um 0,2 Prozent aus.
Die Ausgangslage zum Jahreswechsel stelle sich günsti-
ger dar als in der Herbstprojektion angenommen. Trotz-
dem bestünde nach wie vor hohe Unsicherheiten für die
deutsche Wirtschaft.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht in seinem
Weltwirtschaftsausblick von Januar 2023 tendenziell
eher Risiken als Chancen. Auf der positiven Seite seien
ein stärkerer Impuls durch die aufgestaute Nachfrage in
zahlreichen Volkswirtschaften oder ein schnellerer Rück-
gang der Inflation denkbar. Auf der anderen Seite könn-
ten ein gebremster Aufschwung in China, eine mögliche
Eskalation des Ukrainekriegs und die Verknappung der
globalen Finanzierungsmöglichkeiten die weltweite Ver-
schuldungsproblematik verschärfen. Das globale Wachs-
tum werde voraussichtlich von geschätzten 3,4 Prozent im
Jahr 2022 auf 2,9 Prozent im Jahr 2023 fallen und dann auf
3,1 Prozent im Jahr 2024 ansteigen. Damit liegt die Progno-
se für 2023 unter dem historischen Durchschnitt (2000-19)
von 3,8 Prozent. Es wird erwartet, dass die globale Inflation
von 8,8 Prozent im Jahr 2022 auf 6,6 Prozent im Jahr 2023
und 4,3 Prozent im Jahr 2024 zurückgehen werde, was
immer noch über dem Niveau vor der Pandemie (2017-19)
von etwa 3,5 Prozent läge.
Trotz zahlreicher Hindernisse zieht der deutsche Maschi-
nen- und Anlagenbau laut Branchenverband (VDMA) für
2022 eine positive Bilanz und blickt mit Zuversicht auf
das kommende Jahr. Die hohe Inflation und der Ukraine-
Krieg mit seinen Folgen würden die Branche noch lange
belasten, Materialengpässe und Schwierigkeiten in der
Lieferkette weiter andauern und Protektionismus in im-
mer mehr Staaten zurückkehren. Für das Jahr 2022 geht
der VDMA von einem realen Produktionswachstums von
1 Prozent aus. Ebenso halte der Branchenverband an der
bisherigen Prognose für das kommende Jahr fest, wonach
für 2023 mit einem leichten realen Produktionsrückgang
um 2 Prozent gerechnet wird. Dies sei jedoch weit entfernt
von den Rückschlägen früherer Jahre und zeige die Ro-
bustheit der Industrie
GESCHÄFTSVERLAUF DES KONZERNS
Ringmetall kann erneut auf ein insgesamt sehr erfreu-
liches Geschäftsjahr zurückblicken. Der Konzernumsatz
wuchs deutlich um 23,9 Prozent auf 213,5 Mio. EUR und
auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschrei-
bungen (EBITDA) legte um 6,3 Prozent auf 28,3 Mio. EUR
zu. Seit dem vierten Quartal zeigt sich jedoch, dass hohe
Energiepreise, die Lieferkettenproblematik und starke
Kostenanstiege viele Endabnehmerindustrien vor erheb-
liche Herausforderungen stellen, vor allem die chemische
Industrie. Dies führte insgesamt zu rückläufigen Volumina
im Produktbereich Spannringe. Gleichzeitig zeigte sich die
Nachfrage im Bereich Inliner als nach wie vor robust, so
dass ein Teil der nachfragebedingten Umsatzeffekte kom-
pensiert werden konnte. Dennoch führte dieser veränderte
Produktmix kurzfristig zu einer abgeschwächten Margen-
situation auf Gruppenebene, wie im Jahresschlussquartal
zu beobachten. Entsprechend zeigte sich die EBITDA-Mar-
ge mit 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von
15,4 Prozent rückläufig.
Die nachfolgende Analyse nimmt Bezug auf den Konzern-
abschluss zum 31. Dezember 2022, der nach den Internatio-
nal Financial Reporting Standards („IFRS“) aufgestellt wur-
de, wie sie in der Europäischen Union Anwendung finden.
Geschäftsbereich Industrial Packaging
Das Segment Industrial Packaging mit seinen Produkt-
bereichen Spannringe und Inliner legte 2022 im Umsatz
in Höhe von 197,2 Mio. EUR (2021: 159,7 Mio. EUR) in beiden
Produktbereichen sowie ergebnisseitig im Produktbereich
Inliner zu. Während die Umsätze beider Produktbereiche
infolge gestiegener Rohstoffpreise wesentlich anstiegen,
bewegte sich auch ihr organisches Wachstum – vor allem
im Bereich der Spannringe – auf einem Niveau unter-
halb des Vorjahreszeitraums. Die Akquisition der HOSTO
zum 31. Mai 2021, die Akquisition von Rhein-Plast im Fe-
bruar des Berichtszeitraums und der Übergang von Riva
Franco e Figli im Oktober 2022 wirkten sich umsatz- und
ergebnissteigernd aus. Neben der positiven Geschäftsent-
wicklung schlugen sich vor allem die Effizienzsteigerungs-
maßnahmen der vergangenen Jahre in einem steigenden
Segment-EBITDA nieder. Hier wirkten sich eine verbesser-
te Personalauslastung, geringe Ausschussquoten in der
Produktion sowie ein gestiegener Anteil automatisierter
Produktionsschritte positiv auf das Ergebnis aus. Darüber
hinaus ergab sich aus der Akquisition von Rhein-Plast im
Berichtszeitraum eine einmaliger positiver Sondereffekt
(“Bargain Purchase”) in Höhe von 1,2 Mio. EUR.
Geschäftsbereich Industrial Handling
Das Segment Industrial Handling setzte mit einem Um-
satz von 16,3 Mio. EUR (2021: 12,6 Mio. EUR) seinen positi-
ven Trend aus dem Vorjahr fort. Die Nachfrage stieg hier
sowohl im Bereich der Produktlösungen für Flurförderzeu-

Graphics
ge, als auch im Bereich der Produktlösungen für den Land-
maschinensektor. Auf Basis eines unverändert positiven
Geschäftsumfelds scheint die vorübergehend verhaltene
Nachfrage der vorangegangenen Jahre im Geschäftsbe-
reich Industrial Handling mit der Entwicklung im abgelau-
fenen Geschäftsjahr vollständig überwunden.
Der Konzernumsatz belief sich im Jahr 2022 auf
213,5 Mio. EUR (2021: 172,3 Mio. EUR). Damit lag er in der
Mitte der am 14. September 2022 angehobenen Prog-
nose für das Berichtsjahr von 205,0 bis 225,0 Mio. EUR
(ursprüngliche Prognose 180,0 bis 200,0 Mio. EUR). Insbe-
sondere vor dem Hintergrund der sehr guten Ergebnis-
se der ersten acht Monate im Berichtszeitraum wurden
die Umsatz- und die Ergebnisprognose am 14. Septem-
ber deutlich angehoben. Vom Konzernumsatz entfielen
69,1 Mio. EUR (2021: 50,3 Mio. EUR) auf Deutschland,
60,0 Mio. EUR (2021: 49,4 Mio. EUR) auf die USA und
84,4 Mio. EUR (2021: 72,6 Mio. EUR) auf die Märkte außer-
halb Deutschlands und der USA. Der Anteil des Geschäfts-
2022 2021 Veränderung
TEUR % TEUR % TEUR %
Konzernumsatzerlöse 213.511 98,6 172.338 99,5 41.173 23,9
Bestandsveränderung 3.024 1,4 786 0,5 2.238 284,7
Gesamtleistung 216.535 100,0 173.124 100,0 43.411 25,1
Sonstige Erträge 2.626 1,2 1.984 1,1 642 32,4
Materialaufwand
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 118.062 54,5 88.352 51,0 29.710 33,6
Bezogene Leistungen 6.758 3,1 4.747 2,7 2.011 42,4
Personalaufwand 46.104 21,3 38.026 22,0 8.078 21,2
Abschreibungen 7.017 3,2 6.443 3,7 574 8,9
Sonstige Aufwendungen 19.937 9,2 17.354 10,0 2.583 14,9
Betriebsaufwand 197.878 91,4 154.922 89,5 42.956 27,7
Ergebnis aus nach der Equity-Methode
bilanzierten Beteiligungen - - -9 0,0 9 -100,0
EBITDA 28.300 13,1 26.620 15,4 1.680 6,3
EBIT 21.283 9,8 20.177 11,7 1.106 5,5
Finanzerträge 4 0,0 223 0,1 -219 -98,2
Finanzierungsaufwendungen 733 0,3 865 0,5 -132 -15,3
Finanzergebnis -729 -0,3 -642 -0,4 -87 13,6
Ergebnis vor Ertragsteuern 20.554 9,5 19.535 11,3 1.019 5,2
Ertragsteuern 4.634 2,1 4.618 2,7 16 0,3
Konzernjahresergebnis 15.920 7,4 14.917 8,6 1.003 6,7
ERTRAGSLAGE DES KONZERNS

Graphics
bereichs Industrial Packaging am Gesamtumsatz lag
mit 197,2 Mio. EUR (2021: 159,7 Mio. EUR) bei 92,4 Prozent
(2021: 92,7 Prozent). Die Veränderung im Segment Indus-
trial Packaging resultiert mit 14,3 Mio. EUR aus Akquisiti-
onseffekten. Der Beitrag des Geschäftsbereichs Industrial
Handling zum Gesamtumsatz lag mit 16,3 Mio. EUR deut-
lich über dem Vorjahreswert (2021: 12,6 Mio. EUR). Die sons-
tigen Erträge stiegen im Berichtsjahr um 0,6 Mio. EUR auf
2,6 Mio. EUR. Dies resultiert im Wesentlichen aus dem vor-
teilhaften Erwerb der Rhein-Plast GmbH, die einen positi-
ven Sondereffekt in Höhe von 1,2 Mio. EUR zu den sonsti-
gen Erträgen beisteuerte.
Der Materialaufwand stieg im Berichtsjahr auf
124,8 Mio. EUR (2021: 93,1 Mio. EUR) und lag entsprechend
mit 57,6 Prozent der Gesamtleistung leicht über dem
Vorjahreswert (2021: 53,8 Prozent). Diese Entwicklung
war segmentübergreifend zu beobachten. Die Material-
aufwandsquote im Bereich Industrial Packaging lag bei
58,0 Prozent. Ohne die erstmals im Berichtsjahr 2022
konsolidierte Rhein-Plast lag der Materialaufwand bei
58,9 Prozent im Segment Industrial Packaging. Die Ma-
terialaufwandsquote stieg auch im Bereich Industrial
Handling von 50,0 Prozent im Vorjahr auf 53,7 Prozent.
Der Anteil der Gesamtleistung des Produktbereichs Rings
an der Konzerngesamtleistung ging auf 73,3 Prozent
(2021: 80,7 Prozent) zurück. Maßgeblich ist hierfür das star-
ke Wachstum des Produktbereichs Liners verantwortlich.
Entsprechend stieg der Anteil der Gesamtleistung des
Produktbereich Liners an der Konzerngesamtleistung von
11,9 Prozent im Vorjahr auf 19,0 Prozent. Hiervon sind
6,9 Prozent der Akquisition Rhein-Plast zuzuschreiben. Im
Segment Industrial Handling lag der Anteil der Gesamt-
leistung an der Konzerngesamtleistung im Berichtsjahr
bei 7,7 Prozent (2021: 7,3 Prozent).
Die Aufwendungen für Personal, einschließlich den bezo-
genen Leistungen für Leiharbeiter, beliefen sich 2022 auf
46,1 Mio. EUR (2021: 38,0 Mio. EUR). Die Personalaufwands-
quote verbesserte sich trotz dem zahlenmäßigen Zuwachs
an Mitarbeitern durch die Akquisition von Rhein-Plast
von 22,0 Prozent im Vorjahr auf 21,3 Prozent im Berichts-
zeitraum. Neben den durch die Rohstoffe verursachten
preisbezogenen Erhöhungen bei der Gesamtleistung sind
weitere Effizienzsteigerungen für die positive Entwicklung
verantwortlich, wie die Modernisierung des Maschinen-
parks, softwareunterstützte Produktionsplanung und opti-
mierte Produktionsprozesse.
Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die sonstigen Aufwen-
dungen von 17,4 Mio. EUR auf 19,9 Mio. EUR an. Dies resul-
tiert im Wesentlichen aus der Akquisition von Rhein-Plast
in Höhe von 2,6 Mio. EUR. Relativ gesehen sanken die sons-
tigen Aufwendungen im Verhältnis zur Gesamtleitung von
10,0 Prozent im Vorjahr auf 9,2 Prozent. Dies ist insbeson-
dere auf ein striktes Kostenmanagement vor allem im Be-
ratungsbereich zurückzuführen.
Das Ergebnis vor Ertragsteuern, Zinsen und Abschrei-
bungen (EBITDA) lag mit 28,3 Mio. EUR um 1,7 Mio. EUR
beziehungsweise 6,3 Prozent über dem Vorjahreswert.
Im Verhältnis zur Gesamtleistung sank die EBITDA-Mar-
ge auf 13,1 Prozent (2021: 15,4 Prozent). Anteilig entfielen
30,3 Mio. EUR des EBITDA (2021: 29,6 Mio. EUR) auf das
Segment Industrial Packaging, wobei 3,4 Mio. EUR aus
der Akquisition Rhein-Plast resultierten, und 1,1 Mio. EUR
(2021: 1,4 Mio. EUR) auf das Segment Industrial Handling.
Ursächlich für diese Entwicklung im Industrial Packaging,
und hier insbesondere im Produktbereich Rings, war ein
im Vergleich zum Vorjahr schwächeres viertes Quartal. Im
Industrial Handling ist der Rückgang auf Fachkräfteman-
gel zurückzuführen. Die vom Vorstand kommunizierten
Erwartungen an die Entwicklung des EBITDA in Höhe von
26,0 bis 32,0 Mio. EUR (ursprünglich: 22,0 bis 27,0 Mio. EUR)
wurden eingehalten.
Die Abschreibungen des Konzerns lagen bei 7,0 Mio. EUR
(2021: 6,4 Mio. EUR). Der Anstieg in Höhe von 0,6 Mio. EUR
ist im Wesentlichen der Akquisition von Rhein-Plast zuzu-
schreiben.
Das Ergebnis vor Ertragsteuern stieg im Berichtsjahr auf
20,6 Mio. EUR (2021: 19,5 Mio. EUR).
Das Finanzergebnis belief sich auf -0,7 Mio. EUR
(2021: -0,6 Mio. EUR) und fiel auf Segmentebene fast
ausschließlich im Industrial Packaging sowie auf Hol-
ding-Ebene in der Ringmetall SE an. Im Finanzergeb-
nis enthalten sind Zinserträge und Zinsaufwendungen.
Fremdwährungseffekte, die im Zusammenhang mit einer
Finanzierung stehen, werden innerhalb des Finanzergeb-
nisses ausgewiesen.
Nach Abzug der Ertragsteuern ergab sich ein Konzernjah-
resergebnis in Höhe von 15,9 Mio. EUR (2021: 14,9 Mio. EUR).

Graphics
AKTIVA
31.12.2022 31.12.2021 Veränderung
TEUR % TEUR % TEUR %
Immaterielle Vermögenswerte 3.707 2,8 2.842 2,3 865 30,4
Geschäfts- oder Firmenwerte 34.137 26,9 33.734 27,2 403 4,4
Sachanlagen 35.332 26,0 33.395 27,0 1.937 5,8
Nach der Equity-Methode bilanzierte
Beteiligungen 0 0,0 57 0,0 -57 -100,0
Sonstige langfristige Vermögenswerte 286 0,2 167 0,1 119 71,3
Latente Steueransprüche 1.104 0,8 1.571 1,3 -467 -29,7
Summe langfristige Vermögenswerte 74.566 56,8 71.766 57,9 2.800 3,9
Vorräte 25.721 19,6 21.734 17,5 3.987 18,3
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen 21.282 16,2 23.575 19,0 -2.293 -9,7
Vertragsvermögenswerte 354 0,3 636 0,5 -282 -44,3
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 1.068 0,8 1.182 1,0 -114 -9,6
Kurzfristige Steuerforderungen 231 0,2 430 0,3 -199 -46,3
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente 8.119 6,2 4.573 3,7 3.546 77,5
Summe kurzfristige Vermögenswerte 56.775 43,2 52.130 42,1 4.645 8,9
Summe Aktiva 131.341 100,0 123.896 100,0 7.445 6,0
VERMÖGENSLAGE DES KONZERNS

Graphics
PASSIVA
31.12.2022 31.12.2021 Veränderung
TEUR % TEUR % TEUR %
Gezeichnetes Kapital 29.069 22,1 29.069 23,5 0 0,0
Kapitalrücklage 16.664 12,7 16.664 13,4 0 0,0
Währungsumrechnungsrücklage 470 0,4 -507 -0,4 977 192,7
Neubewertung
Abfertigungsverpflichtungen
und Sonstiges
173 0,1 67 0,1 106 158,2
Konzernergebnisvortrag 30.024 22,9 17.415 14,1 12.609 72,4
Nicht beherrschende Gesellschafter 1.064 0,8 1.041 0,8 23 2,2
Summe Eigenkapital 77.464 59,0 63.749 51,5 13.715 21,5
Pensionsähnliche Rückstellungen 760 0,6 804 0,6 -44 -5,5
Sonstige Rückstellungen 172 0,1 155 0,1 17 0,0
Finanzverbindlichkeiten 21.357 16,3 23.600 19,0 -2.243 -9,5
Davon Leasingverbindlichkeiten 8.661 6,6 9.970 8,0 -1.309 -13,1
Latente Steuerschulden 2.262 1,7 2.489 2,0 -227 -9,1
Summe langfristige Schulden 24.551 18,7 27.048 21,8 -2.497 -9,2
Sonstige Rückstellungen 5.626 4,3 5.639 4,6 -13 -0,2
Kurzfristige Steuerschulden 1.816 1,4 1.993 1,6 -177 -8,9
Finanzverbindlichkeiten 8.638 6,6 7.983 6,4 655 8,2
Davon Leasingverbindlichkeiten 2.391 1,8 2.283 1,8 108 4,7
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen 10.713 8,2 14.882 12,0 -4.169 -28,0
Sonstige Verbindlichkeiten 2.533 1,9 2.602 2,1 -69 -2.7
Summe kurzfristige Schulden 29.326 22,3 33.099 26,7 -3.773 -11,4
Summe Schulden 53.877 41,0 60.147 48,5 -6.270 -10,4
Summe Passiva 131.341 100,0 123.896 100,0 7,445 6,0

Graphics
Die Bilanzsumme des Konzerns stieg zum 31. Dezember 2022
um 6,0 Prozent auf 131,3 Mio. EUR (31.12.2021: 123,9 Mio. EUR).
Die immateriellen Vermögensgegenstände erhöhten sich
mit 3,7 Mio. EUR (31.12.2021: 2,8 Mio. EUR) gegenüber dem
Vorjahr um 30,4 Prozent. Grund hierfür ist maßgeblich der
Übergang der Riva Franco e Figli in die Berger Italia. Die
Geschäfts- oder Firmenwerte stiegen mit 34,1 Mio. EUR
um 0,4 Mio. EUR (31.12.2021: 33,7 Mio. EUR). Diese Verän-
derung resultiert aus Währungseffekten. Die Sachanla-
gen erhöhten sich von 33,4 Mio. EUR um 1,9 Mio. EUR auf
35,3 Mio. EUR. Dies ist größtenteils auf Zugänge für Ge-
bäude und Grundstücke in Höhe von 1,6 Mio. EUR durch
die Akquisition von Rhein-Plast zurückzuführen. Die nach
der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen sind auf
0 EUR zurückgegangen, da die Gesellschaft Nittel UK nicht
länger benötigt wird und sich entsprechend in Liquidation
befindet. Die aktiven latenten Steuern zeigten sich von
1,6 Mio. EUR im Vorjahr auf 1,1 Mio. EUR rückläufig. Dies
resultiert im Wesentlichen aus dem Verbrauch von Ver-
lustvorträgen. Somit stieg die Summe der langfristigen
Vermögenswerte um 3,9 Prozent auf 74,6 Mio. EUR an
(31.12.2021: 71,8 Mio. EUR).
Die Summe der kurzfristigen Vermögenswerte stieg
von 52,1 Mio. EUR im Vorjahr um 8,9 Prozent auf 56,8 Mio.
EUR. Dies resultiert aus dem Anstieg der Vorräte auf
25,7 Mio. EUR (31.12.2021: 21,7 Mio. EUR) vor allem im Bereich
der unfertigen und fertigen Erzeugnisse, wobei sich die
Position um insgesamt 1,2 Mio. EUR durch die Akquisition
von Rhein-Plast erhöhte. Ein weiterer Faktor sind die an-
gestiegenen Zahlungsmittel und Zahlungsäquivalente in
Höhe von 8,1 Mio. EUR (31.12.2021: 4,5 Mio. EUR). Bedingt
durch das schwache letzte Quartal 2022 im Produktbe-
reich Rings reduzierten sich die Forderungen aus Liefe-
rungen und Leistungen um 2,3 Mio. EUR auf 21,3 Mio. EUR.
Auch reduzierten sich die Vertragsvermögenswerte um
0,3 Mio. EUR auf 0,4 Mio. EUR, da im letzten Quartal 2022
die Läger sowie auch die Konisgnationsläger der Kunden
deutlich abgebaut wurden. Die sonstigen kurzfristigen
Vermögenswerte blieben mit 1,1 Mio. EUR nahezu unver-
ändert.
Das Konzerneigenkapital lag mit 77,5 Mio. EUR um
21,5 Prozent über Vorjahr (31.12.2021: 63,7 Mio. EUR), was
im Wesentlichen dem Konzernergebnis zuzuschrei-
ben ist. Trotz einer gestiegenen Bilanzsumme stieg die
Eigenkapitalquote um 7,5 Prozent auf 59,0 Prozent an
(31.12.2021: 51,5 Prozent).
Die langfristigen Schulden zeigten sich im Rahmen der
planmäßigen Tilgung der mit einem Konsortialkredit in
Zusammenhang stehenden Bankverbindlichkeiten und
der reduzierten langfristigen Leasingverbindlichkeiten
von 27,0 Mio. EUR auf 24,6 Mio. EUR per 31. Dezember 2022
rückläufig. Die pensionsähnlichen Rückstellungen und
die latenten Steuerschulden blieben nahezu unverändert.
Die kurzfristigen Schulden sanken von 33,1 Mio. EUR im
Vorjahr um 3,8 Mio. EUR auf 29,3 Mio. EUR. Hauptursache
hierfür sind die stark zurückgegangenen Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 10,7 Mio. EUR
(31.12.2021: 14,9 Mio. EUR), aufgrund eines schwächeren
letzten Quartals in 2022 im Vergleich zum Vorjahr und
nachfragebedingten geringeren Einkaufsvolumen. Die
sonstigen Rückstellungen, die kurzfristigen Steuerschul-
den und die sonstigen Verbindlichkeiten waren gegen-
über dem Vorjahr kaum verändert. Die kurzfristigen Fi-
nanzverbindlichkeiten erhöhten sich von 8,0 Mio. EUR auf
8,6 Mio. EUR. Hiervon sind 0,6 Mio. EUR auf den Übergang
der Riva Franco e Figli auf die Berger Italia zurückzuführen.
Die nachfolgende Analyse der Vermögens- Finanz- und
Ertragslage der Ringmetall SE basiert auf deren handels-
rechtlichen Jahresabschluss.

Graphics
2022
TEUR
2021
TEUR
Veränderung
TEUR %
Umsatzerlöse 826 943 -117 -12,4
Sonstige betriebliche Erträge 214 37 177 478,4
Personalaufwand -2.097 -2.040 -57 2,8
Abschreibungen -4 -4 0 0,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen -1.609 -2.284 675 -29,6
Erträge aus Beteiligungen 73 0 73 0,0
Erhaltene Gewinne aufgrund eines
Gewinnabführungsvertrages 12.255 13.945 -1.690 -12,1
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 333 325 8 2,5
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -416 -445 29 -6,5
Ergebnis vor Ertragsteuern 9.575 10.477 -902 -8,6
Ertragsteuern -31 -695 664 -95,5
Ergebnis nach Steuern 9.544 9.782 -238 -2,4
Sonstige Steuern -1 -1 0 0,0
Jahresergebnis 9.543 9.781 -238 -2,4
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 19.297 12.132 7.165 59,1
Bilanzgewinn 28.840 21.913 6.927 31,6
ERTRAGSLAGE DER SE
Die Gesellschaft erzielte im Geschäftsjahr 2022 einen Jah-
resüberschuss von 9,5 Mio. EUR und lag damit leicht unter
Vorjahresniveau. Folgende Sachverhalte haben das Jahres-
ergebnis maßgeblich beeinflusst:
Die Umsatzerlöse und die sonstigen betrieblichen Erträge
setzen sich aus konzerninternen Dienstleistungen und Ver-
rechnungen innerhalb des Konzerns zusammen. In Sum-
me lagen die Umsatzerlöse und sonstigen betrieblichen
Erträge mit 1,0 Mio. EUR nur geringfügig über dem Vorjahr.
Der Personalaufwand beträgt 2,1 Mio. EUR und liegt damit
leicht über Vorjahresniveau.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Ver-
gleich zum Vorjahr um 0,7 Mio. EUR auf 1,6 Mio. EUR ge-
sunken. Der Kostenrückgang kommt maßgeblich aus den
Rechts- und Beratungskosten, welche im Vorjahr durch die
formwechselnde Umwandlung der Ringmetall AG in eine
Europäische Gesellschaft (Socieatas Europaea, SE) deutlich
höher ausgefallen sind.
Der Ertrag aus der Ergebnisübernahme sank um
1,7 Mio. EUR auf 12,3 Mio. EUR und betrifft die August Berger
Metallwarenfabrik GmbH.
Die Ringmetall SE erwirtschaftete Zinserträge in Höhe von
0,3 Mio. EUR, welche hauptsächlich auf verbundene Unter-
nehmen entfallen, und welchen Zinsaufwendungen in
Höhe von 0,4 Mio. EUR gegenüberstanden.
Die Ringmetall SE kann für das Geschäftsjahr Verlustvorträ-
ge nutzen, sodass die Ertragsteuern aus der Anwendung
der Mindestbesteuerung resultieren.

Graphics
VERMÖGENSLAGE DER SE
31.12.2022 31.12.2021 Veränderung
TEUR % TEUR % TEUR %
Vermögen
Sachanlagen 5 0,0 6 0,0 -1 -16,7
Finanzanlagen 51.367 52,6 51.367 54,5 0 0,0
Anlagevermögen 51.372 52,6 51.373 54,5 -1 0,0
Forderungen gegen verbundene
Unternehmen 44.189 45,2 42.461 45,1 1.728 4,1
Sonstige Vermögenswerte 249 0,3 224 0,2 25 11,2
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente 1.773 1,8 12 0,0 1.761 14.675,0
Umlaufvermögen 46.211 47,3 42.697 45,3 3.514 8,2
Rechnungsabgrenzungsposten 22 0,0 18 0,0 4 22,2
Aktive latente Steuern 122 0,1 153 0,2 -31 -20,3
Übrige Aktiva 144 0,1 171 0,2 -27 -15,8
97.727 100,0 94.241 100,0 3.486 3,7
Kapital
Gezeichnetes Kapital 29.069 29,7 29.069 30,8 0 0,0
Kapitalrücklage 17.042 17,4 17.042 18,1 0 0,0
Gewinnrücklagen
Gesetzliche Rücklage 1.155 1,2 1.155 1,2 0 0,0
Andere Gewinnrücklagen 1.728 1,8 1.728 1,8 0 0,0
Bilanzgewinn 28.840 29,5 21.913 23,3 6.927 31,6
Eigenkapital 77.834 79,6 70.907 75,2 6.927 9,8

Graphics
Die Bilanzsumme lag mit 97,7 Mio. EUR leicht über Vorjahr.
Auf der Aktivseite sind hierfür vor allem der Anstieg der
Zahlungsmittel auf 1,8 Mio. EUR (31.12.2021: 0,0 Mio. EUR)
verantwortlich sowie der Forderungen der verbundene
Unternehmen auf 44,2 Mio. EUR (31.12.2021: 42,5 Mio. EUR).
Die Veränderungen im Eigenkapital resultieren aus dem
Jahresergebnis sowie aus Dividendenzahlungen. Die
unverändert sehr gute Eigenkapitalquote konnte von
75,2 Prozent im Vorjahr auf 79,6 Prozent verbessert wer-
den. Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen von
1,8 Mio. EUR auf 2,0 Mio. EUR ist im Wesentlichen auf per-
sonalbezogene Rückstellungen zurückzuführen. Die Ver-
bindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind im Ver-
gleich zum Vorjahr mit 17,4 Mio. EUR nahezu unverändert.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unter-
nehmen sind auf 0,0 Mio. EUR zurückgegangen. Dies ist
auf die Einführung des Cashpoolings zurückzuführen. Die
Ringmetall SE als Cashpool-Führerin wies hier im Vorjahr
die an sie abgeführte Liquidität aus.
31.12.2022 31.12.2021 Veränderung
TEUR % TEUR % TEUR %
Rückstellungen
Steuerrückstellungen 295 0,3 295 0,3 0 0,0
Sonstige Rückstellungen 1.978 2,0 1.767 1,9 211 11,9
Summe Rückstellungen 2.273 2,3 2.062 2,2 211 10,2
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten 17.399 17,8 17.615 18,7 -216 -1,2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen 163 0,2 148 0,2 15 10,1
Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen 6 0,0 3.484 3,7 -3.478 -99,8
Sonstige Verbindlichkeiten 52 0,1 25 0,0 27 108,0
Summe Verbindlichkeiten 17.620 18,1 21.272 22,6 -3.652 -17,2
Fremdkapital 19.893 20,4 23.334 24,8 -3.441 -14,7
97.727 100,0 94.241 100,0 3.486 3,7

Graphics
TEUR 2022 2021
Cash Flow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit 18.439 14.070
Cash Flow aus Investitionstätigkeit
Einzahlungen aus Abgängen von Anlagevermögen 179 97
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen/
immaterielle Vermögenswerte -2.642 -3.148
Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis -4.820 -5.578
-7.283 -8.629
Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten 6.069 5.106
Auszahlung / Tilgung von Finanzkrediten und Leasing
sowie Zahlungsströme für Zinsen -10.362 -10.120
Auszahlungen für Dividenden -3.260 -2.204
-7.553 -7.218
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds
(Zwischensumme aus den oben genannten Cash Flows) 3.603 -1.777
Einfluss von Wechselkurseffekten -82 125
Konsolidierungskreisbedingte Veränderungen des
Finanzmittelfonds 25 0
Finanzmittelfonds 1. Januar 4.573 6.225
Finanzmittelfonds 31. Dezember 8.119 4.573
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds:
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 8.119 4.573
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 0
8.119 4.573
FINANZLAGE DES KONZERNS

Graphics
Der Zahlungsmittelzufluss aus der betrieblichen Geschäfts-
tätigkeit betrug 18,4 Mio. EUR und konnte gegenüber dem
Vorjahr um 4,3 Mio. EUR bzw. 31,1 Prozent gesteigert wer-
den. Zu diesem Zahlungsmittelzufluss hat das EBITDA
mit 28,3 Mio. EUR und der Rückgang von Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen beigetragen, wobei sich
der Anstieg des Vorratsvermögens gegenläufig auswirkt.
Der Cash Flow aus Investitionstätigkeit beträgt für das Ge-
schäftsjahr -7,3 Mio. EUR und resultiert vor allem aus den
Akquisitionen von Rhein-Plast und Riva Franco e Figli so-
wie Investitionen in den Maschinenpark.
Der Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit belief sich 2022
auf -7,6 Mio. EUR. Hierzu trug die Aufnahme von Finanz-
mitteln mit 6,1 Mio. EUR bei, der Tilgungen in Höhe von
6,9 Mio. EUR und Dividenden von 3,3 Mio. EUR entgegen-
standen.
Der Finanzmittelfonds des Konzerns erhöhte sich in Folge
der beschriebenen Effekte um 3,5 Mio. EUR auf 8,1 Mio. EUR
zum Bilanzstichtag.
Der Konzern war jederzeit in der Lage, seinen Zahlungsver-
pflichtungen nachzukommen.
Insgesamt entspricht die Entwicklung der Vermögens-
Finanz- und Ertragslage den Erwartungen des Manage-
ments bzw. übertrifft diese und wird als sehr gut betrachtet.
FINANZLAGE DER RINGMETALL SE
Die Verbindlichkeiten der Ringmetall SE gegen-
über Kreditinstituten beliefen sich auf 17,4 Mio. EUR
(31.12.2021: 17,6 Mio. EUR) und sind somit zum Vorjahr nahe-
zu unverändert. Demgegenüber standen Forderungen ge-
gen verbundene Unternehmen in Höhe von 44,2 Mio. EUR
(31.12.2021: 42,5 Mio. EUR). Der Bestand an liquiden Mitteln
beträgt zum Stichtag 1,8 Mio. EUR. Die Ringmetall SE konn-
te ihren Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen.
INVESTITIONEN
Zu den bedeutendsten Investitionen, alle im Segment In-
dustrial Packaging, im Berichtsjahr gehörten:
›› Erwerb Rhein-Plast GmbH in  Höhe von 3,8 Mio. EUR
›› Erwerb Riva Franco e Figli in  Höhe von 1,3 Mio. EUR
›› Neue Fertigungsanlage im Bereich Packaging
 Inliner in Höhe von 0,2 Mio. EUR
Die Investitionen wurden aus dem laufenden Cash Flow
und Darlehen finanziert.
INTERNES STEUERUNGSSYSTEM /
FINANZIELLE UND NICHTFINANZIELLE
LEISTUNGSINDIKATOREN
Der Konzern verfügt über ein internes Management-In-
formationssystem für die Planung, Steuerung und Bericht-
erstattung. Das Management-Informationssystem sichert
Transparenz über die aktuelle Geschäftsentwicklung und
gewährleistet den permanenten Abgleich zur Unterneh-
mensplanung. Die Planungsrechnung umfasst einen Zeit-
raum von drei Jahren, wovon das erste Jahr sehr detailliert
geplant wird. Neben der Unternehmensstrategie bilden
primär der Umsatz sowie das EBITDA die zentralen Be-
zugsgrößen für die operative Steuerung, entsprechend
sind Umsatz und EBITDA die wesentlichen finanziellen
Leistungsindikatoren. In Bezug auf die Ringmetall SE
selbst gibt es keine wesentlichen finanziellen und nichtfi-
nanziellen Leistungsindikatoren, vielmehr werden die des
Konzerns auch für die Ringmetall SE herangezogen.
Bezüglich des Vergleiches der Prognose mit den Ist-Wer-
ten für die bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikato-
ren Umsatz und EBITDA wird auf die Ausführungen in der
Vermögens- und Ertragslage sowie innerhalb des Progno-
seberichts verwiesen.
Die Kundenzufriedenheit hinsichtlich Produktqualität und
Service ist für Ringmetall von elementarer Bedeutung
und daher ein bedeutender nichtfinanzieller Leistungs-
indikator. Das globale Qualitätsmanagementsystem stellt
dabei die hohen Qualitätsstandards des Unternehmens
sicher. Jede Landesgesellschaft ist verantwortlich für die
Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen. Unterstützt
werden die Gesellschaften hierbei über das übergeordne-
te zentrale Qualitätsmanagement. Somit werden zentrale
Vorgaben für die Systeme definiert, interne Qualitätsau-
dits durchgeführt und Schulungsmaßnahmen überwacht.
Durch diese Maßnahmen konnte die Reklamationsquote
im Berichtsjahr für den Produktbereich Spannringe deut-
lich unter 0,1 Prozent beibehalten werden. Hierin einge-
rechnet sind Reklamationsvorgänge, die durch Vorproduk-
te und/oder externe Dienstleistungen verursacht wurden.
Im Produktbereich Inliner ist die Reklamationsquote im
Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr von 0,2 Prozent auf
0,5 Prozent gestiegen. Ursache hierfür sind Knappheiten
an Beschaffungsmärkten und die daraus resultierenden
Qualifizierungen der Lieferanten. Die Reklamationsquote

Graphics
Produktionsplanung, was sich negativ auf die Profitabilität
in diesem Zeitraum auswirkte. Auf Gesamtjahressicht kann
die Ringmetall Gruppe jedoch auf ein insgesamt sehr er-
freuliches Geschäftsjahr zurückblicken.
Der Konzernumsatz wuchs deutlich um 23,9 Prozent auf
213,5 Mio. EUR. Wesentlich geprägt wurde das Umsatz-
wachstum erneut von einem deutlichen Anstieg der Roh-
stoffpreise. Diese trugen 16,6 Prozent zum Wachstum bei.
Weitere 15,7 Prozent des Wachstums entfallen auf Akqui-
sitionen, namentlich die Zukäufe von Rhein-Plast und Riva
Franco e Figli im Jahr 2022 und der unterjährige Zukauf
von HOSTO im Jahr 2021. Rein organisch ging der Konzern-
umsatz 2022 um 8,4 Prozent zurück. Im Segment Industri-
al Packaging entwickelte sich der Produktbereich Rings vor
allem in der ersten Jahreshälfte sehr positiv, musste jedoch
im weiteren Jahresverlauf Volumenrückgänge verkraften.
Gegenläufig entwickelte sich der Produktbereich Inliner,
der vor allem in der zweiten Jahreshälfte von einem deut-
lichen Anstieg der Nachfrage profitierte, nach einer eher
rückläufigen Nachfrage in den Pandemiejahren. Das Seg-
ment Industrial Handling legte insgesamt deutlich gegen-
über dem Vorjahr zu und profitierte von steigenden Auf-
tragsvolumen seitens des größten Kunden.
Auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschrei-
bungen (EBITDA) legte um 6,3 Prozent auf 28,3 Mio. EUR
zu. Die EBITDA-Marge zeigte sich vor dem Hintergrund
des überproportionalen Umsatzanstiegs mit 13,1 Prozent
gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Neben der optimalen
Ausrichtung der Produktionsabläufe auf das Umfeld präg-
te auch ein größerer Sondereffekt das Ergebnis. Dieser
resultiert im Wesentlichen aus einem Bargain Purchase
in Zusammenhang mit der Akquisition der Rhein-Plast
GmbH und steuerte einen positiven Ertrag in Höhe von
1,2 Mio. EUR bei.
Die positive Geschäftsentwicklung führte dazu, dass das
Unternehmen die ursprüngliche Prognose zur Umsatz- und
EBITDA-Entwicklung im Jahr 2022 am 14. September deut-
lich auf 205 und 225 Mio. EUR (bisher: 180 bis 200 Mio. EUR)
respektive 26 bis 32 Mio. EUR (bisher: 22 bis 27 Mio. EUR)
anhob. Die im Konzernabschluss veröffentlichten Ge-
schäftszahlen liegen sowohl in Bezug auf den Umsatz als
auch das EBITDA ungefähr in der Mitte der angepassten
Prognosebandbreiten.
Insbesondere vor dem Hintergrund des allgemein schwie-
rigen Konjunkturumfelds beurteilt der Vorstand der Ring-
metall SE die Geschäftsentwicklung der Ringmetall SE und
des Konzerns im Berichtszeitraum als sehr gut.
des Berichtsjahres für den Produktbereich Inliner liegt da-
her über der Planung.
Die Mitarbeitendenzahl (FTE) ist ein weiterer wesentlicher
nichtfinanzieller Leistungsindikator. Zum 31. Dezember 2022
waren im Segment Industrial Packaging rund 766 FTE
(31.12.2020: 705 FTE) und im Segment Industrial Handling
rund 48 FTE (31.12.2021: 49 FTE) beschäftigt und liegt damit
im Planbereich. Der Anstieg im Segment Industrial Hand-
ling ist im Wesentlichen auf die Akquisition von Rhein-
Plast und dem hiermit verbundenen Anstieg um 83 FTE
zurückzuführen.
Daneben existieren weitere Kennzahlen, unter anderem
die Mitarbeitendenfluktuation, welche dabei im Kontext zu
externen Einflussfaktoren gesetzt wird, wie zum Beispiel
standortbezogene makroökonomische Entwicklungsten-
denzen. Insgesamt beobachtet Ringmetall konzernweit
eine im Branchenvergleich geringe Mitarbeitendenfluk-
tuation. Trotz Pandemie war in den Ländergesellschaften
der Ringmetall Gruppe ein Anstieg der Beschäftigungs-
lage zu verzeichnen. Daher sieht sich das Unternehmen
unverändert mit einem Fachkräftemangel konfrontiert.
Dies betrifft insbesondere die Standorte, die in wirtschaft-
lich starken Regionen angesiedelt sind, wie die deutschen
Standorte in den Regionen Karlsruhe (Standort Berg) so-
wie Ingolstadt (Standort Ernsgaden).
GESAMTAUSSAGE
Im Jahresverlauf 2022 ist es den meisten Ländern gelun-
gen, die COVID-19-Pandemie und die damit einhergehen-
den Einschränkungen zu überwinden. Mit dem Angriff
Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 verfestigten
sich jedoch die weltweiten Lieferkettenprobleme und
belasten bis heute die weite Bereiche der unternehme-
rischen Wertschöpfungskette. Steigende Energiepreise,
eine steigende Inflation und ein steigendes Zinsumfeld
wirken zudem deutlich dämpfend auf die konjunkturellen
Wachstumsperspektiven.
Über weite Strecken des zurückliegenden Geschäftsjahres
2022 kam die Ringmetall Gruppe aufgrund einer anhaltend
hohen Kundennachfrage überaus gut durch dieses Umfeld.
Im Verlauf des vierten Quartals schlug sich das anhaltend
negative Umfeld dann in einer deutlich wahrnehmbaren
Verunsicherung seitens der Endabnehmerindustrien des
Unternehmens nieder. Allem voran in der Chemieindustrie.
Ein fluktuierendes Orderverhalten der Industrie erschwer-
te folglich in den letzten Wochen des Geschäftsjahres die

Graphics
CHANCEN- UND
RISIKOBERICHT
AUFBAU UND PROZESSE DES CHANCEN- UND RISIKO-
MANAGEMENTSYSTEMS
Die Geschäftsbereiche des Konzerns sind Konjunktur-
schwankungen und Marktzyklen in den jeweiligen Regio-
nen und Branchen ausgesetzt. Die konzernweite Identifi-
kation und Analyse von Risiken und Chancen ist daher ein
elementarer Bestandteil einer nachhaltigen und verantwor-
tungsbewussten Konzernführung und betrifft im gleichem
Umfang die Ringmetall SE. Für die Erreichung der strategi-
chen Ziele ist es von grundlegender Bedeutung, Risiken
und Chancen rechtzeitig zu erkennen, zu bewerten und zu
steuern. Das bei Ringmetall implementierte Management-
system bindet entsprechend das Management der einzel-
nen Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften aktiv in
die Unternehmenssteuerung ein. Die Grundlagen und Vor-
gaben des Chancen- und Risikomanagementsystems wer-
den auf Konzernebene vorgegeben. Die Verantwortung für
die Umsetzung der einzelnen Vorgaben tragen neben dem
Vorstand die Geschäftsführung und das mittlere Manage-
ment der einzelnen Tochtergesellschaften.
Das konzernweit etablierte Risikomanagementsystem
wurde auch 2022 gezielt weiterentwickelt. Während der
COVID-19-Pandemie wurde die Risikoüberwachung weiter
ausgebaut. Neben einer noch intensiveren Beobachtung
ausgewählter Kennzahlen, wurden im zweiwöchentlichen
Rhythmus Telefonkonferenzen mit den Geschäftsführern
der Tochtergesellschaften abgehalten. Für das Risk Assess-
ment selbst wurde die im Konzern etablierte softwareba-
sierte Lösung eingesetzt. Die Software gibt klar definierte
Kategorien vor, um eine zielgerichtete Evaluierung und
Adressierung von Risiken optimal zu unterstützen. Auf die-
se Weise wird eine möglichst vollständige Erfassung von
Risiken gewährleistet und die konzernweite Vergleichbar-
keit einzelner Risikoszenarien erhöht. Ein zentrales Ziel ist es,
alle strategischen, operativen, rechtlichen und finanziellen
potenziellen negativen Abweichungen (Risiken) zu über-
wachen, sie entsprechend frühzeitig zu erkennen und ent-
sprechend zu steuern. Potenzielle positive Abweichungen
(Chancen) werden separat mittels weiterer Prozesse analy-
siert und erfasst.
Organisation des Risikomanagements
Das Risikomanagementsystem der Ringmetall Gruppe
stellt über die Einbeziehung von Aufsichtsrat, Vorstand,
Group Controlling/Interner Revision und dem Management
der Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften ein ganz-
heitliches System unterschiedlicher Kontrollinstanzen dar.
Die Zuordnung der zentralen Kernaufgaben der einzelnen
Instanzen ist wie folgt:
AUFSICHTSRAT
Auswertung
ABLAUF DER BERICHTERSTATTUNG VON RISIKEN
MANAGEMENT
DER GESCHÄFTS-
BEREICHE
Beurteilung der
Einzelrisiken
GROUP
CONTROLLING/
REVISION
Aggregation
VORSTAND
Analyse und
Bewertung

Graphics
Die stetige Weiterentwicklung des Chancen- und Risiko-
managementsystems erfolgt in enger Abstimmung zwi-
schen Vorstand und Aufsichtsrat. Ein Kernelement ist die
Beurteilung der Chancen und Risiken und der daraus ab-
geleiteten Maßnahmen.
Das Management der Geschäftsbereiche ermittelt und er-
fasst über das softwarebasierte Risikomanagementsystem
die Risiken der operativen Einheiten. Im Rahmen der Er-
fassung erfolgt eine erste Bewertung durch Zuordnung zu
vordefinierten Kategorien. Die Aggregation, weitergehen-
de Bewertung sowie Darstellung der Risiken erfolgt zentral
auf Gruppenebene. Die Risikobewertung stellt sich als das
Produkt aus der Wahrscheinlichkeit des Eintritts und des
beurteilten potenziellen Schadensausmaßes dar. Im Rah-
men von Sitzungen des zentralen Managements mit dem
Vorstand werden mitigierende Maßnahmen identifiziert,
bewertet und Verantwortlichkeiten zugeordnet. Darauf
aufbauend erfolgt die finale Bewertung durch den Vor-
stand sowie im Anschluss die Vorlage an den Aufsichtsrat.
Darüber hinaus werden akute Risiken aus dem operativen
Tagesgeschäft, die bei hoher Eintrittswahrscheinlichkeit
ein hohes Schadenspotenzial aufweisen, unverzüglich an
das Group Controlling und den Vorstand kommuniziert.
Analog zu der oben beschriebenen Vorgehensweise wer-
den im Anschluss Maßnahmen beschlossen, um die so
identifizierten Risiken einzugrenzen und zu mitigieren.
Auch in diesem Jahr wurde das verstärkte, während CO-
VID-19 etablierte Risikomanagement beibehalten und wei-
terentwickelt. Insbesondere durch vierzehntägige Telefon-
konferenzen zwischen Vorstand und Geschäftsführung der
Tochterunternehmen.
Das Risikomanagementsystem teilt sich in integrierte Pla-
nungs-, Berichts- und Kontrollsysteme auf. Diese Unter-
teilung ermöglicht es, wesentliche Risiken frühzeitig zu
erkennen, zu bewerten und diesen im Anschluss mit ent-
sprechenden Maßnahmen zu begegnen. Die monatliche
Berichterstattung informiert die jeweiligen Geschäftsfüh-
rer und den Vorstand über den Stand der Gesellschaften.
Interne Richtlinien für die Genehmigung von Investitionen
durch den Vorstand oder Aufsichtsrat ab einem bestimm-
ten Auftragsvolumen stellen eine weitere Maßnahme der
Risikoprävention dar. Auch sind abzuschließende Verträge
oder einzugehende Verpflichtungen, die vom Normalfall
abweichen (beispielsweise ein besonders hoher Auftrags-
wert, vergleichsweise lange Vertragsdauer, etc.), im Vorfeld
mit dem Group Controlling und gegebenenfalls mit einem
Juristen abzustimmen und vom Vorstand freizugeben.
Im Rahmen von internen Revisionen werden bei den ein-
zelnen Gesellschaften anlassbezogen Prüfungen durch-
geführt. Wesentliche Bestandteile sind die Überprüfung
der Werthaltigkeit, Bewertung und Vollständigkeit von Bi-
lanzposten sowie die Einhaltung von internen Richtlinien.
Diese Art der internen Prüfungen erfolgt gezielt bei Gesell-
schaften, bei denen das ERP System oder auch lediglich
die Software für die Finanzbuchhaltung umgestellt wird.
Die Berichterstattung erfolgt direkt an den Vorstand.
Bewertung der Risiken
Für eine eindeutige Beurteilung, ab welchem Ausmaß
identifizierte potenzielle Risiken als wesentlich eingestuft
werden müssen, werden die Risiken nach ihrer geschätz-
ten Eintrittswahrscheinlichkeit und deren Auswirkung
klassifiziert. In diesem Stadium erfolgt eine Beurteilung im
Rahmen der sogenannten Bruttobetrachtung, also ohne
dass mögliche oder bereits eingeleitete Gegenmaßnah-
men in die Beurteilung einfließen. Im Folgenden sind die
Skalen zur Messung der Bewertungskriterien illustriert.
Behandlung und Überwachung der Risiken
Im Rahmen der Risikobeurteilung werden den Risiken Ver-
antwortlichkeiten zugeteilt. Gleichzeitig erfolgt eine Analy-
se über die Effektivität möglicher Gegenmaßnahmen und
der generellen Tragbarkeit eines Risikos unter Würdigung
aller gegebenen Umstände. Die Analyse erfolgt dabei stets
unter Einbeziehung der Interessenslagen aller involvierten
Zielgruppen wie beispielsweise Kunden, Mitarbeitenden
oder Investoren.
Die Beurteilung der Effektivität und somit die Überwa-
chung der jeweiligen Gegenmaßnahmen obliegt den Ver-
antwortlichen. Neben der Dokumentation im Rahmen des
nächsten Risk-Assessments erfolgt eine Information im
Rahmen von Management-Besprechungen, sofern eine
wesentliche negative Veränderung der zuvor getroffenen
Beurteilung vorliegt.
Zentrale Merkmale des internen Kontroll- und Risiko-
managementsystems, bezogen auf den Konzernrech-
nungslegungsprozess
Innerhalb des konzernweiten Kontrollsystems der Ringme-
tall Gruppe ist das Interne Kontrollsystem („IKS“) bezogen
auf das Rechnungswesen ein zentraler Bestandteil. Die Si-
cherstellung der Einhaltung von für die Ringmetall Gruppe

Graphics
Grad der potenziellen Auswirkung
Eintrittswahrscheinlichkeit
5,0 niedrig mittel mittel mittelhoch hoch hoch
2,0 niedrig niedrig mittel mittelhoch mittelhoch hoch
1,0 niedrig niedrig mittel mittel mittelhoch hoch
0,5 niedrig niedrig niedrig mittel mittel mittelhoch
0,2 niedrig niedrig niedrig niedrig mittel mittelhoch
0,1 niedrig niedrig niedrig niedrig niedrig mittel
0,1 0,2 0,5 1 2 12
1 2 3 4 5 6
relevanten Vorschriften – intern sowie extern – und Richtli-
nien ist das zentrale Ziel. Diese Vorschriften und Richtlinien
sind für alle Tochtergesellschaften der Gruppe verbind-
lich. Mögliche Auswirkungen von neuen Vorschriften auf
die Ringmetall Gruppe werden gemeinsam mit externen
Beratern analysiert. Die Umsetzung und entsprechende
Überwachung erfolgen dann durch interne Instanzen.
Die bestehenden Kontrollprozesse und -systeme im Be-
reich der IT werden auch durch eine stetig fortschreitende
Zentralisierung optimiert. Auch wird das zentrale Gruppen-
ERP-System, das bereits bei den meisten Tochtergesell-
schaften eingeführt wurde, stetig weiterentwickelt und bei
weiteren Tochtergesellschaften implementiert. Zugriffsbe-
rechtigungen sind klar geregelt und werden zentral über-
wacht. Auch im Bereich der IT nutzt die Gruppe das Know-
how von ausgewählten externen Spezialisten.
Die Erstellung der Einzelabschlüsse und die Berichterstat-
tung an den zentralen Finanzbereich erfolgt meist durch
Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos Quantifizierung
1 Unwahrscheinlich Einmal alle 10 Jahre < 100 TEUR
2 Selten Einmal alle 5 Jahre > 200 TEUR
3 Gelegentlich Einmal alle 2 Jahre > 500 TEUR
4 Regelmäßig Einmal pro Jahr > 1.000 TEUR
5 Häufig Zweimal pro Jahr > 2.000 TEUR
6 Sehr Häufig Monatlich > 5.000 TEUR
das Rechnungswesen der Ländergesellschaften. Vereinzelt
werden diese durch lokale, externe Spezialisten unterstützt.
Vom zentralen Finanzbereich der Ringmetall Gruppe wer-
den entsprechende Vorschriften und Richtlinien erlassen.
Für die Erstellung des Konzernabschlusses werden die
gemeldeten Daten der Einzelgesellschaften in ein Kon-
solidierungstool importiert. Es erfolgt eine Durchsicht der
berichteten Abschlüsse durch die Konzernzentrale. Sofern
erforderlich erfolgt eine Anpassung an die Bilanzierungs-
richtlinien der Ringmetall Gruppe. Mittels dieser Systeme
und Kontrollen gewährleistet Ringmetall mit hinreichen-
der Sicherheit einen gesetzeskonformen Konzernrech-
nungslegungsprozess.
Der zentrale Finanzbereich der Ringmetall Gruppe über-
wacht die Liquiditäts-, Zins- und Währungsrisiken grup-
penweit. Auch die Sicherstellung der Liquidität obliegt der
Zentrale. Zur Verminderung des Zinsrisikos bei variabel ver-
zinsten Darlehen werden bei Bedarf entsprechende Siche-
Überblick zu der Risikokategorisierung:

Graphics
rungsgeschäfte abgeschlossen. Devisentermingeschäfte
werden nur abgeschlossen, sofern nach Einschätzung der
Konzernzentrale wesentliche Zahlungsströme in Fremd-
währung zu erwarten sind und Risiken aufgrund hoher
Kursschwankungen bestehen. Gemäß den internen Richt-
linien werden keine Geschäfte mit Finanzinstrumenten zu
Spekulationszwecken genutzt.
GESAMTRISIKO
Im Vergleich zum Jahresende 2021 hat sich die Anzahl
der Einzelrisiken, unabhängig von der Klassifizierung, um
zwei Einzelrisiken der Risikoklasse “mittel” vermindert. Dies
ist auf ein erfolgreiches Risikomanagement und auf den
Wegfall von Risiken, die zusammengefasst wurden, zu-
rückzuführen. Alle Risikoklassen bis auf „mittel“ blieben ge-
genüber dem Vorjahr unverändert. Die Ringmetall Gruppe
hat somit gegenüber 2021 eine insgesamt leicht verbesser-
te Risikosituation.
In Bezug auf allgemeine Risiken, die sich aus generellen
Veränderungen des Marktes, des Kunden- und Lieferan-
tenumfelds oder auch Anpassungen in regulatorischen
Bereichen ergeben könnten, führt Ringmetall regelmäßig
Prüfungen durch. Diese umfassen unter anderem verän-
derte Anforderungen an Produkte aufgrund von techni-
schen Neuerungen, gesetzlichen Vorgaben oder geänder-
ten Eintrittsbarrieren für Wettbewerber. Aber auch Risiken
aus allgemeinen gesellschaftlichen Anforderungen an den
Konzern sowie rechtliche und politische Entwicklungen
werden regelmäßig analysiert.
Nennenswerte Einzelrisiken
Nachfolgend sind Einzelrisiken dargestellt, die aus derzeiti-
ger Betrachtungsweise das Konzernergebnis über eine Pe-
riode von zwölf Monaten nachhaltig beeinflussen könnten.
Diese Risiken wurden in der Analyse als „hoch“, „mittelhoch
oder „mittel“ bewertet. Sofern nicht gesondert erwähnt,
hat sich die Einschätzung einer möglichen Ergebnisaus-
wirkung auf die Finanz- und Ertragslage gegenüber dem
Vorjahr nur unwesentlich verändert.
Allgemeines Marktrisiko
Ein Marktrisiko ergibt sich daraus, dass sich die gesamtwirt-
schaftliche und/oder die branchenbezogene Entwicklung
im Vergleich zur Planung bzw. Prognose negativ darstellt.
Hierbei können sich auch periodische Schwankungen der
gesamtwirtschaftlichen Aktivität unter anderem auf den
weltweiten Transport von Gütern sowie die für das Seg-
ment Industrial Handling relevanten Märkte für Flurförder-
zeuge bzw. Landmaschinen auswirken. Der Ausbruch der
Pandemie, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, Re-
zessionsanzeichen und die hohe Inflation führten in vielen
Bereichen zu bisher ungeahnten Dynamiken, die verläss-
liche Planungen insgesamt schwieriger gestalten. Hierzu
zählen beispielsweise starke Schwankungen in der Verfüg-
barkeit von Rohstoffen und Energie verbunden mit hohen
Preisvolatilitäten. In diesen Zeiten haben Kunden noch
eine wesentlich stärkere Tendenz, Investitionen zeitlich zu
verschieben oder auch gänzlich zu streichen. Auch kann es
innerhalb einiger Branchen zu Konsolidierungen von Kun-
den oder sogar zu Insolvenzen von Kunden kommen. Die
vom Vorstand der Ringmetall Gruppe verfolgte Strategie
der Verbreiterung des Produktportfolios, wenngleich mit
Fokus auf die Verpackungsindustrie, zeigt gerade in Kri-
senzeiten seine stabilisierenden Vorteile auf die Gesamt-
entwicklung der Gruppe. Auch wird stets darauf geachtet,
die Kostenstrukturen so zu gestalten, dass auf Nachfrage-
schwankungen reagiert werden kann. Gleichwohl würden
sich nachhaltige Rückgänge der Umsatzerlöse ergebnis-
belastend auswirken.
Der Einmarsch der russischen Streitkräfte in die souverä-
ne Ukraine im Februar 2022 hinterlässt deutliche Spuren
in der globalen Wirtschaft. Seitens der Europäischen Union
und deren Partner wurden zahlreiche Sanktionen gegen
Russland erlassen – weitere Sanktionen sind aktuell nicht
auszuschließen. Darüber hinaus sind Risiken, insbesondere
im Zusammenhang mit Lieferketten, mit Blick auf Absatz-
märkte oder vor dem Hintergrund bestehender Risiken
aus Cyberangriffen zu erwarten.
Die Marktaktivitäten in diesen Ländern sind jedoch über-
schaubar, sodass Ringmetall davon ausgeht, dass eventu-
elle Einbußen vergleichsweise leicht kompensiert werden
können. Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass eine
weitere Steigerung der Energie-, Logistik- und Material-
kosten durch den Ukrainekrieg zu spüren sein wird, die
eventuell nicht vollständig an die Kunden weitergegeben
werden können.
Ringmetall ist mit einem Werk in der Türkei aktiv. Der Pro-
duktionsfokus dieses Standorts liegt dabei unverändert
weitestgehend auf dem lokalen türkischen Markt, wenn-
gleich grenzüberschreitende Umsätze bereits mehr als ein
Drittel des Gesamtumsatzes ausmachen. Durch die wei-
terhin bestehenden politischen Unsicherheiten innerhalb
der Türkei sowie die anhaltenden politischen Spannungen
zwischen der Türkei und dem Ausland sind sowohl die

Graphics
türkische Währung als auch die türkische Wirtschaftslage
unverändert unter Druck. In der Konsequenz verharrten
die Umsatzerlöse der türkischen Tochtergesellschaft mit
Drittkunden 2022 auf nahezu gleichbleibendem Niveau im
Vergleich zum vorherigen Wirtschaftsjahr. Da aktuell noch
keine nachhaltige Verbesserung des politischen Umfelds
abzusehen ist, wird das Risiko bezogen auf die Türkei un-
verändert als „hoch” eingestuft.
Wettbewerbsrisiken (Absatz- und Beschaffungsrisiken)
Immanent in einem Markt mit mehreren Anbietern ist das Immanent in einem Markt mit mehreren Anbietern ist das
Risiko, bedingt durch steigenden Wettbewerbsdruck, die Risiko, bedingt durch steigenden Wettbewerbsdruck, die
geplanten Ziele im Allgemeinen und Ergebnisziele im Spe-geplanten Ziele im Allgemeinen und Ergebnisziele im Spe-
ziellen nicht zu erreichen. Trotz der starken Marktposition ziellen nicht zu erreichen. Trotz der starken Marktposition
der Ringmetall Gruppe sind die jeweiligen Absatzmärkte der Ringmetall Gruppe sind die jeweiligen Absatzmärkte
des Unternehmens insgesamt als preissensibel zu bezeich-des Unternehmens insgesamt als preissensibel zu bezeich-
nen. Dieser Preis- bzw. Margendruck kann sich durch un-nen. Dieser Preis- bzw. Margendruck kann sich durch un-
terschiedlichste Effekte verschärfen. Wenn sich die Stahl-terschiedlichste Effekte verschärfen. Wenn sich die Stahl-
preisindizes, die in der Vergangenheit als Grundlage für preisindizes, die in der Vergangenheit als Grundlage für
Preisverhandlungen dienten, und die effektiv realisierba-Preisverhandlungen dienten, und die effektiv realisierba-
ren Stahleinkaufspreise gegenläufig entwickeln, kann sich ren Stahleinkaufspreise gegenläufig entwickeln, kann sich
dies nachhaltig negativ auf die Margen im Bereich Spann-dies nachhaltig negativ auf die Margen im Bereich Spann-
ringe auswirken. Um dem entgegenzuwirken, legt das ringe auswirken. Um dem entgegenzuwirken, legt das
Unternehmen seine Verkaufspreise wieder tendenziell un-Unternehmen seine Verkaufspreise wieder tendenziell un-
abhängig von der Entwicklung der relevanten Stahlpreis-abhängig von der Entwicklung der relevanten Stahlpreis-
indizes fest, orientiert sich aber grundsätzlich an diesen. Im indizes fest, orientiert sich aber grundsätzlich an diesen. Im
Verlauf der COVID-19 Pandemie und aktuell durch den Uk-Verlauf der COVID-19 Pandemie und aktuell durch den Uk-
rainekrieg stellt die Verfügbarkeit von Rohstoffen, vor allem rainekrieg stellt die Verfügbarkeit von Rohstoffen, vor allem
in Bezug auf Stahl, einen wesentlichen Wettbewerbsfaktor in Bezug auf Stahl, einen wesentlichen Wettbewerbsfaktor
dar. Gerade hier zeigen sich durch den Konzernverbund dar. Gerade hier zeigen sich durch den Konzernverbund
mit Produktionsstandorten in verschiedenen Ländern so-mit Produktionsstandorten in verschiedenen Ländern so-
wie die bestehende Fachkompetenz in der Beschaffung wie die bestehende Fachkompetenz in der Beschaffung
klare Wettbewerbsvorteile gegenüber den meist deutlich klare Wettbewerbsvorteile gegenüber den meist deutlich
kleineren, lokal agierenden Wettbewerbern. Der stetig kleineren, lokal agierenden Wettbewerbern. Der stetig
wachsende Qualitäts- und Serviceanspruch unserer Kun-wachsende Qualitäts- und Serviceanspruch unserer Kun-
den stellt für unsere Wettbewerber, gerade im Segment den stellt für unsere Wettbewerber, gerade im Segment
Industrial Packaging, eine Wachstums- bzw. Markteintritts-Industrial Packaging, eine Wachstums- bzw. Markteintritts-
barriere dar. Dennoch kann auch hier perspektivisch ein barriere dar. Dennoch kann auch hier perspektivisch ein
zusätzlicher Wettbewerbsdruck entstehen. Diesbezüglich zusätzlicher Wettbewerbsdruck entstehen. Diesbezüglich
ist das Risiko im Bereich Inliner höher einzustufen als im ist das Risiko im Bereich Inliner höher einzustufen als im
Bereich Spannringe, auch bedingt durch die weitaus hö-Bereich Spannringe, auch bedingt durch die weitaus hö-
here Transportfähigkeit der Produkte. here Transportfähigkeit der Produkte.
Die Ringmetall Gruppe geht vielfältige Wege, um Wettbe-Die Ringmetall Gruppe geht vielfältige Wege, um Wettbe-
werbsrisiken zu minimieren bzw. die eigene Marktposition werbsrisiken zu minimieren bzw. die eigene Marktposition
weiter zu stärken und auszubauen. Die Steigerung der Ef-weiter zu stärken und auszubauen. Die Steigerung der Ef-
fizienz in den Produktionsstätten, der weitere Ausbau der fizienz in den Produktionsstätten, der weitere Ausbau der
Zusammenarbeit zwischen den Produktionsstätten sowie Zusammenarbeit zwischen den Produktionsstätten sowie
die Erschließung alternativer Bezugsquellen für Rohstof-die Erschließung alternativer Bezugsquellen für Rohstof-
fe sind insofern elementar. Ferner investiert Ringmetall in fe sind insofern elementar. Ferner investiert Ringmetall in
Produktinnovationen und sucht fortwährend nach Mög-Produktinnovationen und sucht fortwährend nach Mög-
lichkeiten für den Ausbau und die Stärkung der Marktposi-lichkeiten für den Ausbau und die Stärkung der Marktposi-
tion in Wachstumsregionen.tion in Wachstumsregionen.
Insgesamt werden die Wettbewerbsrisiken unverändert Insgesamt werden die Wettbewerbsrisiken unverändert
als „mittelhoch” eingestuft. als „mittelhoch” eingestuft.
Risiken aus Digitalisierung und „Industrie 4.0“
Die Themenbereiche Digitalisierung und „Industrie 4.0“
stellen Industrieunternehmen weltweit vor eine Reihe
neuer Herausforderungen, die vor dem Hintergrund der
Pandemie eher größer geworden sind. Aus Sicht von Ring-
metall ist unverändert nicht ausreichend abschätzbar, in
welchem Umfang sich hieraus disruptive Veränderungen
für das Geschäftsmodell ergeben könnten. Ringmetall in-
vestiert nachhaltig in die Digitalisierung und Automatisie-
rung unternehmensinterner Prozesse und Produktions-
schritte. Auch zukünftig wird sich Ringmetall eingehend
mit der Thematik und den daraus resultierenden Heraus-
forderungen befassen. Die 2018 erfolgreich abgeschlos-
sene Entwicklung einer neuen Software für das Produk-
tions-Monitoring wird stetig um weitere Tools ergänzt und
wird 2023 weiter in das bestehende ERP-System integriert.
Außerdem wird diese Software sukzessive an weiteren Pro-
duktionsstandorten ausgerollt. Bei der Entwicklung und
Modernisierung von spezifischen Produktionsanlagen
konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr signifikante Fort-
schritte erzielt werden. Dies bezieht sich insbesondere auf
eine neue Generation von Profilierungsanlagen für Spann-
ringe. Trotz umfassender Maßnahmen kann von Seiten des
Vorstands weiterhin nicht abschließend beurteilt werden,
ob die Investitionen umfangreich genug sind, um zukünf-
tigen Anforderungen zu genügen und somit die aktuelle
Wettbewerbsposition zu verteidigen und ausbauen zu
können. Aufgrund der nicht vollumfänglich erkennbaren
Auswirkungen möglicher wirtschaftlicher Veränderun-
gen, die aus den Themenbereichen „Digitalisierung“ und
„Industrie 4.0“ resultieren könnten, sieht Ringmetall hierin
unverändert ein Risiko, das weiterhin als „mittel” eingestuft
wird.
Cluster-Risiken durch Großkunden
Mit den drei größten Kunden – allesamt global agieren-
de Unternehmensgruppen – erzielte Ringmetall im Ge-
schäftsjahr 2022 rund ein Drittel der Umsatzerlöse. Die rest-
lichen Umsatzerlöse erwirtschaftete das Unternehmen mit
mehreren hundert Kunden.

Graphics
Gerade im Segment Industrial Packaging ist die nicht un-
erhebliche Konzentration eines signifikanten Umsatzan-
teils auf zwei Kunden (knapp ein Drittel des Segmentum-
satzes) jedoch auch als Vorteil zu sehen. Sowohl Zulieferer
als auch Abnehmer befinden sich als global agierende Un-
ternehmen aufgrund ihres großen Umsatzanteils in ihren
jeweiligen Industrien in einer gegenseitigen Abhängigkeit
mit der Ringmetall Gruppe. Ringmetall hat seit Ende 2018
nachhaltig in den Ausbau des Segments Industrial Packa-
ging durch die Akquisition und Integration von Gesellschaf-
ten überwiegend im Bereich „Inliner” investiert. Auch wenn
die genannten Großkunden unverändert für signifikante
Umsatzanteile stehen, ist ihr prozentualer Anteil am Ge-
samtumsatz des Konzerns zurückgegangen. Unabhängig
hiervon könnte ein Verlust eines oder mehrerer Hauptkun-
den oder ein deutlicher Rückgang der Bestellungen dieser
Kunden zu einem deutlichen Absatzrückgang führen.
Bei Betrachtung aller relevanten Faktoren wird das Risiko
einer Abhängigkeit von Großkunden unverändert als „mit-
tel“ eingestuft.
Risiken aus Rohstoffen und Vorprodukten
Ringmetall hat im Rahmen der Geschäftstätigkeit einen
hohen Bedarf an unterschiedlichen Rohstoffen, die von
unterschiedlichen Lieferanten bezogen und anschließend
weiterverarbeitet werden. Dies betrifft vor allem Stahl, ver-
schiedene Komponenten wie Verschlüsse für die Fertig-
artikel sowie thermoplastische Kunststoffe (Polyethylene).
Hierzu führt Ringmetall mit verschiedenen Lieferanten
Verhandlungen, um das nach eigener Ansicht günstigste
Angebot zu erhalten und auch in keine Abhängigkeiten
zu gelangen. Mit einigen Lieferanten wurden Rahmenver-
träge mit in der Regel einer maximalen Dauer von sechs
Monaten abgeschlossen, um die kontinuierliche Beliefe-
rung sowie eine gewisse Preisstabilität auf der Einkaufssei-
te sicherzustellen. In diesem Zusammenhang beobachten
die Kunden ihrerseits die Entwicklungen der Rohstoffprei-
se auf den verschiedenen Märkten und sind daher auch
Grundlage für die Preisfindung.
Bedingt durch die COVID-19 Pandemie wurde die Beob-
achtung der Rohstoffmärkte sowie der Austausch mit Lie-
feranten deutlich intensiviert. Auch erfolgte eine deutlich
stärkere Abstimmung innerhalb der Gruppe zu der Situa-
tion in der Supply Chain.
Das Risiko aus Rohstoffen und Vorprodukten wird aus den
dargestellten Gründen als „mittel“ eingeschätzt.
Ausfall von Produktionsanlagen / Risiken in der
Produktion
Ringmetall verfügt im Segment Industrial Packaging über
mehrere Produktionsstandorte in Deutschland sowie in
anderen Ländern. Inliner werden aktuell an drei Stand-
orten in Deutschland gefertigt. Im Segment Industrial
Handling wird weiterhin lediglich an einem Standort in
Deutschland produziert. Auf Basis einer Analyse der Anla-
gen und Produktionsmittel wurden neuralgische Punkte
identifiziert und, sofern technisch oder betriebswirtschaft-
lich realisierbar, entsprechende Alternativen geschaffen.
Dennoch kann es bei Beschädigungen oder Zerstörungen
von Produktionsanlagen im schlimmsten Fall zu Lieferver-
zögerungen kommen. Im Segment Industrial Packaging
verfügt Ringmetall über eine Vielzahl von vollautomatisier-
ten Anlagen zur Herstellung von schweren Spannringen
sowie Spannringtypen mit einer sehr hohen Stückzahl und
weitere automatische Fertigungsanlagen für Verschlüsse,
verschiedene Inliner sowie Bag-in-Box Systeme und an-
dere Anwendungen. Auch wenn jeder dieser Spannringe
ebenso auf konventionellen Anlagen an mehreren Stand-
orten gefertigt werden könnte, würde der Ausfall einer
vollautomatisierten Anlage möglicherweise zu Lieferver-
zögerungen führen. Dies gilt analog für die meisten der er-
wähnten Inliner.
Um Risiken in der Produktion im Zusammenhang mit
der Pandemie zu reduzieren, wurden umfangreiche Vor-
kehrungen getroffen. Neben entsprechenden Hygiene-
konzepten gehören hierzu Mehr-Schicht-Modelle in der
Arbeitszeit, die strikte Trennung von einzelnen Schichten
sowie Abstandsregelungen. Grundsätzlich besteht den-
noch das Risiko, dass einzelne Produktionsstandorte von
deutlichen Produktionseinschränkungen bis hin zu kom-
pletten Produktionsausfällen betroffen sein könnten. Dies
kann zum einen aufgrund von Lieferproblemen seitens
unserer Zulieferer der Fall sein, die uns mit dem für die Pro-
duktion benötigten Stahl oder anderen Vorprodukten be-
liefern. Zum anderen könnten aber auch mehrere oder alle
Facharbeitskräfte an einem Standort gesundheits- oder
quarantänebedingt ausfallen und somit die Aufrechterhal-
tung der Produktion erheblich erschweren oder unmög-
lich machen. Des Weiteren kann es zu Lieferverzögerung
aufgrund von logistischen Problemen kommen, wenn
beispielsweise LKW-Fahrer gesundheitsbedingt ausfallen
oder Grenzkontrollen den Lieferverkehr aufhalten. Positiv
zu vermerken ist jedoch, dass Ringmetall bereits in vielen
Regionen durch die zuständigen Behörden als wichtiger
Zulieferer systemrelevanter Industrien klassifiziert wurde.

Graphics
dung von Mitarbeitenden, bieten aber auch Chancen. Um
den Risiken aus einem entsprechenden Mangel entgegen-
zuwirken, nutzt Ringmetall immer wieder ergänzende Ka-
näle, um ihren Recruitment-Prozess weiter zu verbessern
und setzt stetig weitere Maßnahmen zur Steigerung der
Attraktivität als Arbeitgeber um. Gerade Investitionen in
die IT-Architektur sowie moderne Produktionsanlagen sind
auch nachhaltig positive Signale an das ganze Team. Un-
verändert steigen durch die beständige Erweiterung des
Konsolidierungskreises die Einsatzmöglichkeiten für Fach-
und Führungskräfte sowohl im Hinblick auf fachliche As-
pekte als auch auf Standortmöglichkeiten. Auch bedingt
durch die stetig wachsenden Anforderungen werden die
internen als auch externen Fort- und Weiterbildungsmög-
lichkeiten stetig erweitert. Das in den Vorjahren erfolgreich
praktizierte Angebot für internationale Einsätze musste
aufgrund von COVID-19 im Geschäftsjahr deutlich redu-
ziert werden. Dagegen zeigten sich gerade während der
Pandemie die Vorteile erhöhter Flexibilität und Vielfalt im
Hinblick auf Arbeitszeitmodelle und mobiles Arbeiten. So-
mit bot sich den Mitarbeitenden die Möglichkeit, auf die in-
dividuelle familiäre Situation flexibel reagieren zu können.
Insbesondere in produktionsnahen Bereichen und der
Verwaltung kam dies zu tragen und trug zu einer erhöhten
Sicherheit der gesamten Belegschaft in Bezug auf Anste-
ckungsrisiken bei. Auch setzt Ringmetall verstärkt Indust-
rieroboter ein, um das Ausfallrisiko überdies zu reduzieren.
Die Einstufung von Personalrisiken ist sehr vom jeweiligen
Standort abhängig. Insgesamt wird das Risiko aus Grup-
pensicht als „mittel“ eingestuft.
Rechtliche und steuerliche Risiken
Die Ringmetall Gruppe ist rechtlichen und steuerlichen Ri-
siken ausgesetzt. Sofern an die Produkte spezifische regu-
latorische Anforderungen gestellt werden, beispielsweise
aufgrund des Einsatzes beim Transport von Gefahrgütern,
unterliegen die Produkte bestimmten Regulierungen. So-
fern einschlägige Normen oder Gesetze nicht eingehalten
werden, kann dies unter Umständen mit wesentlichen
Strafzahlungen und Reputationsrisiken verbunden sein.
Mit ihren Tochtergesellschaften operiert die Ringmetall
SE weltweit in vielen Ländern und unterliegt daher einer
Vielzahl von unterschiedlichen Rechtsvorschriften sowie
Steuergesetzen. Divergierende Rechtsauslegungen durch
Steuerbehörden, gerade auch im Hinblick auf grenzüber-
schreitende Transaktionen, können mit einer erheblichen
Unsicherheit behaftet sein.
So wird sichergestellt, dass das Unternehmen auch im Fal-
le behördlich angeordneter Fabrikschließungen, wie in der
Vergangenheit in Italien, weiterhin in seinen Werken pro-
duzieren darf. Steigende Energiekosten können teilweise
durch Preiserhöhungen und Effizienzsteigerungen kom-
pensiert werden.
Insgesamt begegnet Ringmetall diesen Produktionsrisi-
ken mit dem Qualitätsmanagement und seinen definier-
ten Prozessen, einschließlich systematischer Wartungen.
Daher wird das Risiko als „mittel“ eingestuft.
Risiken durch Ausfall von IT-Systemen
Ringmetall verlässt sich für die geschäftlichen und be-
trieblichen Tätigkeiten auf Informationstechnologie, also
IT-Systeme und Netzwerke bzw. elektronische Datenver-
arbeitungssysteme. In diesen Systemen und Netzwerken
werden auch sensible Geschäftsinformationen und andere
geschützte Informationen gespeichert und verarbeitet. Be-
dingt durch den kontinuierlichen Ausbau der Gruppe, die
stetig intensivere Nutzung von Informationstechnologie
auch in der Produktion sowie steigende Anforderungen
an die Datenvorhaltung sowie -aufbereitung wird die Re-
levanz von IT-Systemen unentwegt größer. Diese Systeme
sind anfällig für Ausfälle durch Feuer, Überschwemmun-
gen, Stromausfälle, Versagen von Telekommunikations-
einrichtungen, Schadsoftware, Einbrüche und ähnliche
Ereignisse oder Sicherheitsverletzungen. Bereits vor der
Pandemie hat Ringmetall an einzelnen Standorten die
Möglichkeit zum mobilen Arbeiten intensiv genutzt. Durch
dieses Wissen und auch Erfahrungen konnte das mobile
Arbeiten an weiteren Standorten rasch umgesetzt werden,
um so die Sicherheit der Mitarbeitenden zu erhöhen.
Ringmetall hat durch Implementierung sowie systemati-
sche Erweiterung fortschrittlicher Sicherheitstechnologien,
interner Kontrollen, widerstandsfähiger Netzwerke und
Rechenzentren sowie eines Wiederherstellungsprozesses
Maßnahmen im Hinblick auf diese Risiken ergriffen. Somit
wird dieses Risiko in der Gesamtbeurteilung als „mittel“
eingestuft.
Personalrisiken
Für Ringmetall sind motivierte und qualifizierte Fach- und
Führungskräfte elementar für einen nachhaltigen unter-
nehmerischen Erfolg. Themen wie die Digitalisierung, di-
vergierende Ausbildungs- und Qualifizierungsstandards in
den Ländern, in denen Ringmetall agiert, führen zu Her-
ausforderungen bei der Gewinnung sowie stetigen Fortbil-

Graphics
Ringmetall Gruppe aktiv ist, bewegt sich in der Regel im
niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Gleich-
zeitig sind die Markteintrittsbarrieren für neugegründete
Tochtergesellschaften in noch unterrepräsentierten Regio-
nen hoch. Akquisitionen stellen entsprechend die einzige
Option dar, deutlich schneller als der Markt zu wachsen.
Lediglich sehr selektiv entscheidet sich das Unternehmen,
die Expansion in einen neuen Markt durch den eigenen
Aufbau von Dependancen zu vollziehen. Das bisher einzi-
ge Beispiel aus der Vergangenheit stellt hier der Marktein-
tritt in China dar, was den speziellen Gegebenheiten dieses
Markts zuzuschreiben ist.
Ein Großteil des Umsatzwachstums wurde seit dem Bör-
sengang im Jahr 2007 bis heute durch Akquisitionen ge-
neriert. Dementsprechend routiniert geht das Unterneh-
men auch im Rahmen des M&A-Prozesses vor – von der
Prozessinitiierung, über Due Diligence und Finanzierung,
bis hin zur abschließenden Integration eines Zukaufs. 2019
hat die Ringmetall Gruppe über Akquisitionen den Eintritt
in den Markt für Inliner vollzogen und sich so bereits eine
dominante Marktposition in Europa erworben. Diese wird
durch die Akquisition der Protective Lining Corp. in den
USA im Januar 2023 weiter gefestigt. Über eine weitere ak-
tive Konsolidierung des Markts eröffnet sich für Ringmetall
die Chance, zukünftig auch im Markt für Inliner die welt-
weit führende Position einzunehmen. Durch die Übernah-
me der Riva Franco e Figli in Italien im Oktober 2022 wurde
auch der Bereich Fassspannringe weiter gestärkt.
Erschließung neuer Märkte
Um schneller als der Markt zu wachsen und somit Syn-
ergien auch über die reine Unternehmensgröße zu erwirt-
schaften, ist die Erschließung neuer Märkte eine wichtige
Komponente der strategischen Unternehmensentwick-
lung von Ringmetall. Aufgrund der – bedingt durch die
hohen Markteintrittsbarrieren – geringen Chancen, neue
Märkte zügig durch organisches Wachstum zu erschließen,
erschließt sich Ringmetall diese in der Regel über Akqui-
sitionen. Die Erschließung teilt sich dabei in drei Stoßrich-
tungen auf:
›› neue Kundengruppen und Absatzregionen
›› neue Produktionsstätten und -regionen
›› neue Produkte und Produktgruppen
In der Erschließung neuer Märkte sieht Ringmetall hohe
Chancen, die eigenen gut etablierten Strukturen um wei-
tere Strukturen zu erweitern und den eigenen Best Prac-
Etwaige Änderungen der für die Ringmetall Gruppe rele-
vanten Regelungen sowie Gesetze werden gemeinsam
mit den externen Steuerberatern sowie Rechtsanwälten
überwacht und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen
eingeleitet.
Aus Gruppensicht wird das Risiko als “mittel” eingestuft,
wenngleich dieses sehr stark vom Standort abhängig ist.
Gesamtbeurteilung
Der Vorstand beurteilt die Risikolage des Konzerns bezo-
gen auf die dem Geschäftsmodell immanenten Risiken
im Wesentlichen als verbessert, trotz der nachhaltigen
gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19 Pan-
demie, des Krieges zwischen Russland und der Ukraine,
der hohen Inflation und der Rezessionsanzeichen. Das
Geschäftsmodell der Ringmetall Gruppe hat sich bisher
als überaus krisenfest erwiesen. Es wurden keine Einzel-
risiken identifiziert, die den Fortbestand der Ringmetall
Gruppe gefährden könnten. Dies gilt analog für eine Ge-
samtbetrachtung aller Risiken. Die für wesentliche Risiken
beschlossenen Gegenmaßnahmen sowie internen Kon-
trollen werden vom Vorstand regelmäßig analysiert. Vor
dem Hintergrund des anhaltenden Krieges, der hohen In-
flation sowie der Rezessionsanzeichen, deren weitere Ent-
wicklung sowie Auswirkungen sich unverändert als nicht
quantifizierbar darstellen, wird der Vorstand auch 2023 die
beschriebene erhöhte Aufmerksamkeit im Risikomanage-
ment beibehalten. Ergänzend verweisen wir auf die Aus-
führungen im Prognosebericht.
CHANCEN
Neben den genannten Risiken ergeben sich auch eine Rei-
he von Chancen aus dem Geschäftsmodell und der Markt-
position der Ringmetall Gruppe. Als Chancen werden
solche Entwicklungen angesehen, die zu einer positiven
Abweichung von der strategischen Planung und somit zu
einer zusätzlichen Verbesserung der Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage führen können. Die Reihenfolge der Chan-
cen korreliert nicht unbedingt mit der gegenwärtigen Ein-
schätzung ihrer Bedeutung für die Gruppe.
Unternehmenszukäufe
Unternehmenskäufe sind ein zentraler Bestandteil des Ge-
schäftsmodells von Ringmetall und stellen den größten
Wachstumstreiber dar. Sie eröffnen dem Unternehmen
die Chance, gezielt in bestimmten Regionen der Welt
und in bestimmten Produktbereichen zu wachsen. Das
organische Wachstumspotenzial der Märkte, in denen die

Graphics
RISIKOBERICHTERSTATTUNG IN BEZUG
AUF DIE VERWENDUNG VON
FINANZINSTRUMENTEN
Die sich aus den Finanzinstrumenten ergebenden wesent-
lichen Risiken des Konzerns umfassen Cash Flow-Risiken
sowie Liquiditäts- und Ausfallrisiken. Ziel der Unterneh-
menspolitik ist es, diese Risiken so weit wie möglich zu ver-
meiden beziehungsweise zu begrenzen. Der Umgang mit
diesen Risiken wurde bereits im Risikobericht in den ent-
sprechenden Abschnitten ausführlich behandelt. Ringme-
tall verwendet im Bedarfsfall derivative Finanzinstrumente,
um sich gegen Zins- und Marktrisiken abzusichern. Außer-
dem können im Rahmen der Thesaurierungsaktivitäten in
beschränktem Umfang Wertpapiere und Derivate gehan-
delt werden. Eine angemessene Beschreibung dazu ist im
Anhang zum Konzernabschluss zu finden.
PROGNOSEBERICHT
Die dem Prognosebericht zugrundeliegenden Annahmen
basieren im Wesentlichen auf der unternehmensinternen
Budgetplanung sowie den Ausführungen und Prognosen
aktueller Veröffentlichungen bedeutender Wirtschafts-
institutionen. Hierzu zählen das Bundesministerium für
Wirtschaft und Energie (BMWi), die Europäische Zentral-
bank (EZB), der Internationale Währungsfonds (IWF) sowie
führende Wirtschaftsverbände, wie der Verband Deutscher
Maschinen und Anlagenbau (VDMA) und der Verband der
Chemischen Industrie (VCI). Darüber hinaus fließen die all-
gemein wahrnehmbare Stimmungslage an den Kapital-
märkten und die aktuelle Stimmungslage auf Kundenseite
in die Entscheidungsfindung ein.
Trotz eines insgesamt positiven Jahresauftakts geht der
Vorstand der Ringmetall SE von einem insgesamt heraus-
fordernden Geschäftsjahr 2023 aus. Der Krieg in der Ukraine,
eine weiterhin hohe Inflation, hohe Energiepreise und an-
haltende Verwerfungen in den allgemeinen Lieferketten in
unterschiedlichsten Industrien resultieren in einem erhöh-
ten Ausmaß an Unsicherheit in den Endabnehmerindus-
trien des Unternehmens, allem voran in den chemischen
Industrien. Darüber hinaus liegen die durchschnittlichen
Stahlpreise des Jahres 2022 wesentlich über den Niveaus
zum Jahresende, was bereits bei gleichbleibenden Absatz-
volumen zu rückläufigen Umsätzen führen würde. Ent-
sprechend geht der Vorstand für das Gesamtjahr 2023 von
einem Konzernumsatz von 195 bis 220 Mio. EUR bei einem
EBITDA von 22 bis 28 Mio. EUR aus.
tice-Ansatz in diesen ebenfalls zu etablieren. So gelingt es
Ringmetall, die Margenverbesserungen über die Hebung
von Synergien und Effizienzsteigerungen in neuen Märk-
ten zu erwirken und diese Märkte zusätzlich attraktiver zu
gestalten.
Weiterentwicklung von Produktionstechnologien
Als Nischenanbieter im Markt für Industrieverpackungen
verfügt Ringmetall über einen hochspezialisierten Ma-
schinenpark. Sämtliche Produktionsmaschinen sind selbst
entwickelt, beziehungsweise aus Standardkomponenten
konstruiert und an den jeweiligen Verwendungszweck
in hohem Maße angepasst. Die Weiterentwicklung von
Produktionsmaschinen bis hin zu deren kompletten Neu-
entwicklung stellt entsprechend einen wichtigen Teil der
Wertschöpfungskette von Ringmetall dar. Zum einen ge-
lingt es dem Unternehmen hierdurch, die Markteintritts-
barrieren für potenzielle Wettbewerber kontinuierlich auf
hohem Niveau zu halten. Zum anderen stellen sie ein wich-
tiges Mittel dar, um die Produktion effizienter zu gestalten
und somit den Produktionsausstoß zu erhöhen und die
Produktionseffizienz zu steigern. Wie oben im Abschnitt zu
den Wettbewerbsstärken beschrieben, hat Ringmetall die
Prototypenphase einer neuartigen modularen Ringprofi-
lieranlage abgeschlossen und in den Jahren 2021 und 2022
erfolgreich eingeführt.
Synergien und Effizienzsteigerungen
Ringmetall untersucht die internen und externen Prozesse
kontinuierlich nach Potenzialen zur Hebung von gruppen-
internen Synergien oder zur Steigerung von Effizienzen. So
werden beispielsweise regelmäßig Produktionsprozesse
auch mit Unterstützung von Analysetools überprüft, um
die Auslastung von Maschinen zu erhöhen, Rüstzeiten zu
reduzieren oder auch Mitarbeitendenqualifikationen zu
optimieren. Auch die Weiterentwicklung von Produktions-
anlagen oder die Verlagerung von Produktionsteilen an
nach regionalen Gesichtspunkten optimierte Standorte
werden kontinuierlich vorangetrieben. Die fortschreitende
Digitalisierung der Produktionsindustrien bietet darüber
hinaus auch für Ringmetall die Chance, infolge der hier ge-
tätigten Investitionen zusätzlich von Effizienzsteigerungen
zu profitieren.

Graphics
Beschränkungen, die Stimmrechte oder
die Übertragung von Aktien betreffen
Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft keine Rechte
zu. In den Fällen des § 136 Aktiengesetz ist das Stimmrecht
aus den betroffenen Aktien kraft Gesetzes ausgeschlossen.
Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung
über die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmit-
gliedern und über die Änderung der Satzung
Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands
erfolgen auf der Grundlage der §§ 84, 85 Aktiengesetz. Ge-
mäß § 84 Aktiengesetz wer den die Vorstandsmitglieder
vom Aufsichtsrat für eine Amtszeit von höchstens fünf Jah-
ren bestellt. Der Aufsichtsrat der Ringmetall SE hat jedoch
beschlossen, die Bestellung von Vorstandsmitgliedern in
der Regel auf drei Jahre zu begrenzen. Eine wiederhol-
te Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit, jeweils für
höchstens fünf Jahre, ist zulässig.
Der Vorstand besteht gemäß § 6 der Satzung aus einer
oder mehreren Personen. Die Zahl der Mitglieder wird vom
Aufsichtsrat bestimmt. Nach § 84 Absatz 2 Aktiengesetz
kann der Aufsichtsrat ein Mitglied des Vorstands zum Vor-
sitzenden ernennen. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmit-
glied, wird das Mitglied nach § 85 Absatz 1 Aktiengesetz in
dringenden Fällen auf Antrag eines Beteiligten gerichtlich
bestellt. Der Aufsichtsrat kann die Bestellung zum Vor-
stand und die Ernennung zum Vorsitzenden des Vorstands
gemäß § 84 Absatz 3 Aktiengesetz widerrufen, wenn ein
wichtiger Grund vorliegt.
Die Satzung kann gemäß § 179 Aktiengesetz nur durch
einen Beschluss der Hauptversammlung geändert wer-
den. Soweit nicht zwingende Vorschriften des Gesetzes
etwas Abweichendes bestimmen, werden Beschlüsse der
Hauptversammlung – mit Ausnahme von Wahlen – nach
§ 133 Aktiengesetz, § 17 Absatz 1 der Satzung mit einfacher
Mehrheit der abgegebenen Stimmen und gegebenen-
falls mit einfacher Mehrheit des vertretenen Kapitals ge-
fasst. Für eine Änderung des Unternehmensgegenstandes
ist gemäß § 179 Absatz 2 Aktiengesetz eine Mehrheit von
75,0 Prozent des vertretenen Grundkapitals erforderlich;
von der Möglichkeit, hierfür eine größere Kapitalmehrheit
zu bestimmen, wird in der Satzung kein Gebrauch ge-
macht. Änderungen der Satzung, die lediglich die Fassung
betreffen, kann gemäß § 17 Absatz 2 der Satzung der Auf-
sichtsrat beschließen. Satzungsänderungen werden nach
§ 181 Absatz 3 Aktiengesetz mit Eintragung in das Handels-
register wirksam.
Positiv bewertet der Vorstand die Chancen für den erfolg-
reichen Abschluss weiterer Unternehmenszukäufe. Finan-
ziell sieht sich das Unternehmen gut dafür ausgestattet
und geht davon aus, mögliche Übernahmen aus der freien
Liquidität und dem freien Cashflow bewerkstelligen zu
können.
Der Prognose liegen unveränderte Rohstoffpreise und
Wechselkurse im Vergleich zum Jahresultimo 2022 zu-
grunde. Ebenso nicht enthalten sind Effekte aus im Jahr
2023 angestrebten Akquisitionen inklusive hierdurch er-
wachsender Transaktionskosten.
WEITERE GESETZLICHE
ANGABEN
ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG
Die Erklärung zur Unternehmensführung (nach § 289f und §
315d HGB) beinhaltet die Entsprechenserklärung zum Deut-
schen Corporate Governance Kodex, die Angaben zu Prakti-
ken der Unternehmensführung sowie die Beschreibung der
Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat. Die Ausführun-
gen hierzu wurden auf der Website der Gesellschaft unter
www.ringmetall.de/investor-relations/corporate-governan-
ce/ dauerhaft zugänglich gemacht. Auf eine separate Dar-
stellung im zusammengefassten Lagebericht wird daher
verzichtet.
Angaben gemäß § 315a und 289a HGB
Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals
Das gezeichnete Kapital der Ringmetall SE zum
31. Dezember 2022 beträgt 29.069.040 EUR. Es ist einge-
teilt in 29.069.040 auf den Namen lautende Stückaktien
mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von jeweils
1,00 EUR. Die Entwicklung des gezeichneten Kapitals ist im
Konzernanhang ersichtlich.
Jede Aktie vermittelt eine Stimme und, gegebenenfalls
mit Aus nahme eventueller nicht dividendenberechtigter
junger Aktien, den gleichen Anteil am Gewinn nach Maß-
gabe der von der Hauptversammlung beschlossenen Di-
videndenausschüttung. Die Rechte und Pflichten aus den
Aktien ergeben sich aus den gesetzlichen Vorschriften, ins-
besondere aus den §§ 12, 53a ff., 118 ff. und 186 Aktiengesetz.
Zum 31. Dezember 2022 befanden sich keine Aktien im
eigenen Bestand. Jeder der Vorstände hält mehr als 10
Prozent der Stimmrechte an der Gesellschaft.

Graphics
ABHÄNGIGKEITSBERICHT GEMÄSS § 312 AKTG
Der Vorstand hat einen Abhängigkeitsbericht nach
§ 312 AktG aufgestellt und hierzu folgende Schlussfolge-
rung abgegeben:
„Der Vorstand der Ringmetall SE erklärt, dass die Gesell-
schaft nach den Umständen, die ihr in dem Zeitpunkt be-
kannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen
wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene
Gegenleistung erhalten hat. Maßnahmen waren nicht er-
forderlich.“
VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN
VERTRETER
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den an-
zuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jah-
resabschluss bzw. der Konzernabschluss ein den tatsäch-
lichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft bzw. des Konzerns
vermittelt und dass im zusammengefassten Lagebericht
der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergeb-
nisses, und die Lage der Gesellschaft bzw. des Konzerns, so
dargestellt wird, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentli-
chen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwick-
lung der Gesellschaft bzw. des Konzerns beschrieben sind.
München, 27. April 2023
Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben oder zu-
rückzukaufen
In der Hauptversammlung vom 30. August 2018 wurde
der Vorstand bis zum 31. Juli 2023 ermächtigt, mit Zustim-
mung des Aufsichtsrats das Grundkapital gegen Barein-
lagen und/oder Sacheinlagen um bis zu 3.975.200,00 EUR
zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausge-
schlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2018).
In der Hauptversammlung vom 14. Juni 2019 wurde der
Vorstand gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 Aktiengesetz bis zum
31. Mai 2024 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichts-
rats eigene Aktien bis zu insgesamt 10,0 Prozent des
derzeitigen Grundkapitals von EUR 29.069.040,00 zu er-
werben. Auf die hiernach erworbenen Aktien dürfen zu-
sammen mit eigenen Aktien, die sich bereits im Besitz der
Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71 a ff. Aktien-
gesetz zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als
10,0 Prozent des Grundkapitals entfallen. Die Ermächti-
gung kann ganz oder teilweise, in diesem Fall auch mehr-
mals, für einen oder mehrere Zwecke ausgeübt werden.
Die Ermächtigung darf nicht zum Handel in eigenen Ak-
tien genutzt werden.
In der Hauptversammlung vom 16. Juni 2021 wurde der Vor-
stand bis zum 31. Mai 2026 ermächtigt, mit Zustimmung
des Aufsichtsrats das Grundkapital durch einmalige oder
mehrmalige Ausgabe neuer auf den Namen lautenden
Stückaktien (Stammaktien) um bis zu 5.813.800,00 EUR zu
erhöhen ggf. auch unter Ausschluss des Bezugsrechts (Ge-
nehmigtes Kapital 2021/I).
Wesentliche Vereinbarungen unter der Bedingung ei-
nes Kontrollwechsels
Die Ringmetall SE hat im Geschäftsjahr 2022 keine Ver-
einbarungen abgeschlossen, die Regelungen für den Fall
eines Kontrollwechsels beinhalten, wie er unter anderem
aufgrund eines Übernahmeangebots eintreten könnte.
Christoph Petri Konstantin Winterstein
Vorstandssprecher Vorstand

Graphics
ANHANG EU TAXONOMIE
Im Nachfolgenden sind die taxonomiekonformen Anteile ökologisch nachhaltiger Wirtschaftstätigkeiten an den Umsatz-
erlösen, Investitionen und Betriebsausgaben dargestellt.
UMSATZERLÖSE
INVESTITIONEN
BETRIEBSAUSGABEN
Kriterien für einen
wesentlichen Beitrag
DNSH-Kriterien („keine
erheblichen Beeinträchtigungen“)
Wirtschaftstätigkeiten
Absoluter Umsatz
Umsatzanteil
Klimaschutz
Anpassung an den
Klimawandel
Wasser- und
Meeresressourcen
Kreislaufwirtschaft
Umwelt-
verschmutzung
Biologische Vielfalt
und Ökosysteme
Klimaschutz
Anpassung an den
Klimawandel
Wasser- und
Meeresressourcen
Kreislaufwirtschaft
Umwelt-
verschmutzung
Biologische Viel-
falt und
Ökosysteme
Mindestschutz
Taxonomiekonfor-
mer Umsatzanteil
in 2022
Kategorie: Ermög-
lichende Tätigkeit
(E)/ Übergangstätig-
keit (T)
in Mio.
EUR
in % in % in % in % in % in % in %
Ja /
Nein
Ja /Nein Ja /Nein in %
Ja /
Nein
Ja /Nein
Ja /
Nein
in % E/T
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) 0 0,0
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten
(taxonomiekonform) (A.1)
0 0,0
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige
Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch
nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform) (A.2)
Summe A.1 und A.2 0 0,0
B. nicht taxonomiefähige Tätigkeiten 213,5 100,0
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten 213,5 100,0
Summe A und B 213,5 100,0
Kriterien für einen
wesentlichen Beitrag
DNSH-Kriterien („keine
erheblichen Beeinträchtigungen“)
Wirtschaftstätigkeiten
Absolute
Investitionen
Anteil
Investitionen
Klimaschutz
Anpassung an den
Klimawandel
Wasser- und
Meeresressourcen
Kreislaufwirtschaft
Umwelt-
verschmutzung
Biologische Vielfalt
und Ökosysteme
Klimaschutz
Anpassung an den
Klimawandel
Wasser- und
Meeresressourcen
Kreislaufwirtschaft
Umwelt-
verschmutzung
Biologische Viel-
falt und
Ökosysteme
Mindestschutz
Taxonomiekonfor-
mer Umsatzanteil
in 2022
Kategorie: Ermög-
lichende Tätigkeit
(E)/ Übergangstätig-
keit (T)
in Mio.
EUR
in % in % in % in % in % in % in %
Ja /
Nein
Ja /Nein Ja /Nein in %
Ja /
Nein
Ja /Nein
Ja /
Nein
in % E/T
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) 0 0,0
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten
(taxonomiekonform) (A.1)
0 0,0
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige
Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch
nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform) (A.2)
Summe A.1 und A.2 0 0,0
B. nicht taxonomiefähige Tätigkeiten 4,5 100,0
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten 4,5 100,0
Summe A und B 4,5 100,0
Kriterien für einen
wesentlichen Beitrag
DNSH-Kriterien („keine
erheblichen Beeinträchtigungen“)
Wirtschaftstätigkeiten
Absolute
Betriebsausgaben
Anteil
Betriebsausgaben
Klimaschutz
Anpassung an den
Klimawandel
Wasser- und
Meeresressourcen
Kreislaufwirtschaft
Umwelt-
verschmutzung
Biologische Vielfalt
und Ökosysteme
Klimaschutz
Anpassung an den
Klimawandel
Wasser- und
Meeresressourcen
Kreislaufwirtschaft
Umwelt-
verschmutzung
Biologische Viel-
falt und
Ökosysteme
Mindestschutz
Taxonomiekonfor-
mer Umsatzanteil
in 2022
Kategorie: Ermög-
lichende Tätigkeit
(E)/ Übergangstätig-
keit (T)
in Mio.
EUR
in % in % in % in % in % in % in %
Ja /
Nein
Ja /Nein Ja /Nein in %
Ja /
Nein
Ja /Nein
Ja /
Nein
in % E/T
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) 0 0,0
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten
(taxonomiekonform) (A.1)
0 0,0
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige
Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch
nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform) (A.2)
Summe A.1 und A.2 0 0,0
B. nicht taxonomiefähige Tätigkeiten 3,4 100,0
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten 3,4 100,0
Summe A und B 3,4 100,0

Graphics
zum 31.12.2022
AKTIVA
TEUR Anhangangabe 31.12.2022 31.12.2021
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 15 3.707 2.842
Geschäfts- oder Firmenwerte 14, 15 34.137 33.734
Sachanlagen 16 35.332 33.395
Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen 5 - 57
Sonstige langfristige Vermögenswerte 17 286 167
Latente Steueransprüche 12 1.104 1.571
Summe langfristige Vermögenswerte 74.566 71.766
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte 18 25.721 21.734
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 19 21.282 23.575
Vertragsvermögenswerte 20 354 636
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 21 1.068 1.182
Kurzfristige Steuerforderungen 21 231 430
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 22 8.119 4.573
Summe kurzfristige Vermögenswerte 56.775 52.130
BILANZSUMME 131.341 123.896
KONZERN-BILANZ

Graphics
PASSIVA
TEUR Anhangangabe 31.12.2022 31.12.2021
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
23 29.069 29.069
Kapitalrücklage
23 16.664 16.664
Währungsumrechnungsrücklage 23 470 -507
Neubewertung Abfertigungsverpflichtungen
und Sonstiges
23
173 67
Konzernergebnisvortrag 30.024 17.415
Nicht beherrschende Anteile
23 1.064 1.041
Summe Eigenkapital
77.464 63.749
Langfristige Schulden
Pensionsähnliche Rückstellungen
24 760 804
Sonstige Rückstellungen
172 155
Finanzverbindlichkeiten 26 21.357 23.600
Latente Steuerschulden
12 2.262 2.489
Summe langfristige Schulden 24.551 27.048
Kurzfristige Schulden
Sonstige Rückstellungen 25 5.626 5.639
Kurzfristige Steuerschulden
1.816 1.993
Finanzverbindlichkeiten 26 8.638 7.983
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 27 10.713 14.882
Sonstige Verbindlichkeiten 27 2.533 2.602
Summe kurzfristige Schulden 29.326 33.099
Summe Schulden 53.877 60.147
BILANZSUMME 131.341 123.896

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TEUR Anhangangabe 2022 2021
Umsatzerlöse 9 213.511 172.338
Sonstige Erträge 9 2.626 1.984
Bestandsveränderung an fertigen und
unfertigen Erzeugnissen
18 3.024 786
10 219.161 175.108
Materialaufwand 10 -124.820 -93.099
Personalaufwand 10 -46.104 -38.026
Sonstige Aufwendungen 10 -19.530 -17.061
Sonstige Steuern 10 -407 -293
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten
Beteiligungen
5 - -9
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 28.300 26.620
Abschreibungen 15, 16 -7.017 -6.443
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 21.283 20.177
Finanzerträge 11 4 223
Finanzierungsaufwendungen 11 -733 -865
Konzernjahresüberschuss aus fortgeführten
Geschäftsbereichen vor Steuern
20.554 19.535
Ertragsteueraufwand 12 -4.634 -4.618
Konzernjahresergebnis 15.920 14.917
Vom Konzernjahresergebnis entfallen auf:
Aktionäre der Ringmetall SE 13 15.225 14.446
Nicht beherrschende Anteile 13 695 471
Ergebnis je Aktie
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (EUR) 13 0,52 0,50
Verwässertes Ergebnis je Aktie (EUR) 13 0,52 0,50
vom 1.1. bis 31.12.2022
KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

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TEUR Anhangangabe 2022 2021
Konzernjahresergebnis 15.920 14.917
Posten des sonstigen Ergebnisses,
die künftig aufwands- oder ertragswirksam werden könnten:
Währungsumrechnung 7, 23 949 1.269
Posten des sonstigen Ergebnisses,
die künftig nicht aufwands- oder ertragswirksam werden:
Ergebnis aus der Neubewertung der
Abfertigungsverpflichtung 24 140 37
Auf Komponenten des sonstigen Ergebnisses
entfallende Ertragsteuer 12 -34 -9
Sonstiges Konzernergebnis 1.055 1.297
Konzerngesamtergebnis 16.975 16.214
Vom Konzerngesamtergebnis entfallen auf:
Aktionäre der Ringmetall SE 16.308 15.732
Nicht beherrschende Anteile 667 482
vom 1.1. bis 31.12.2022
KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG

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TEUR Anhangangabe 2022 2021
1. Cash Flow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit
Konzernergebnis 13 15.920 14.917
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 15, 16 7.017 6.443
Steueraufwand und latente Steuern 12 4.634 4.618
Gewinn (-) aus Anlagenabgängen 9 -25 -68
Ergebnis aus At Equity 5 0 9
Zinsergebnis 11 729 642
Cash Flow vor Steuern und Umfinanzierungen 28.275 26.561
Zunahme (-) / Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
28 -12.327
Zunahme (+) / Abnahme (-) der Rückstellungen -40 1.520
Zunahme (+) / Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen, der sonstigen Verbindlichkeiten
und abgegrenzten Schulden
-4.397 1.004
Aus Unternehmenskäufen erworbene Vermögenswerte 6.268 5.234
Zunahme (+) / Abnahme (-) der Bilanz - zahlungsunwirksam -6.783 -5.168
Cash Flow vor Steuern 23.351 16.824
Gezahlte Ertragsteuern -4.912 -2.754
Cash Flow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit 18.439 14.070
2. Cash Flow aus Investitionstätigkeit
Einzahlungen aus Abgängen bei Sachanlagen 179 97
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen -2.384 -2.779
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte
-258 -369
Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis
aus dem Vorjahr
-301 -
Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis
im Geschäftsjahr
-4.519 -5.549
Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis
im folgenden Geschäftsjahr
- -29
Cash Flow aus Investitionstätigkeit -7.283 -8.629
vom 1.1. bis 31.12.2022
KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

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TEUR Anhangangabe 2022 2021
3. Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten 6.069 5.106
Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten -6.923 -7.317
Auszahlungen aus der Tilgung von Leasing -2.710 -2.243
Auszahlungen an Unternehmenseigner (Dividendenzahlung) -3.260 -2.204
Gezahlte Zinsen* -733 -783
Erhaltene Zinsen* 4 223
Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit -7.553 -7.218
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfond
(Zwischensummen 1-3)
3.603 -1.777
Einfluss von Wechselkurseffekten auf die Zahlungsmittel -82 125
Konsolidierungskreisbedingte Veränderungen des
Finanzmittelfonds
25 0
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 4.573 6.225
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
**
8.119 4.573
5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 22 8.119 4.573
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 0
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 8.119 4.573
(*) Aufgrund einer aussagefähigeren Darstellung wurden die gezahlten und erhaltenen Zinsen unter Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen
und nicht unter Cash Flow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit.
(**) Von den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten entfällt ein Betrag in Höhe von 366 TEUR (31.12.2021: 278 TEUR) auf nicht-beherrschende Anteile.

Graphics
TEUR
Anhang-
angabe
Gezeichnetes
Kapital Kapitalrücklage
Währungs-
umrechnungs-
rücklage
Stand zum 01.01.2021 (IFRS) 29.069 16.664 -1.765
Konzernjahresergebnis 2021 13 - - -
Kapitalerhöhung 23 - - -
Dividendenzahlungen/Ausschüttungen - - -
Sonstiges Ergebnis 23 - - 1.258
Änderung Konsolidierungskreis - - -
Gesamte Transaktionen mit Eigentümern
des Unternehmens
- - 1.258
Stand zum 31.12.2021 (IFRS) 29.069 16.664 -507
Stand zum 01.01.2022 (IFRS) 29.069 16.664 -507
Konzernjahresergebnis 2022 13 - - -
Kapitalerhöhung 23 - - -
Dividendenzahlungen/Ausschüttungen - - -
Sonstiges Ergebnis 23 - - 977
Änderung Konsolidierungskreis - - -
Gesamte Transaktionen mit Eigentümern
des Unternehmens
- - 977
Stand zum 31.12.2022 (IFRS) 29.069 16.664 470
zum 31.12.2022
KONZERN-EIGENKAPITALSPIEGEL

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Neubewertung
Abfertigungs-
verpflichtung
Effekt aus der
Erstanwendung
IFRS 15
Konzern-
ergebnisvortrag Summe
Nicht
beherrschende
Anteile
Gesamtes
Eigenkapital
17 22 4.713 48.720 869 49.589
- - 14.446 14.446 471 14.917
- - - - - -
- - -1.744 -1.744 -310 -2.054
28 - - 1.286 11 1.297
- - - - - -
28 - 12.702 13.988 172 14.160
45 22 17.415 62.708 1.041 63.749
45 22 17.415 62.708 1.041 63.749
- - 15.225 15.225 695 15.920
- - - - - -
- - -2.616 -2.616 -644 -3.260
106 - - 1.083 -28 1.055
- - - - - -
106 - 12.609 13.692 23 13.715
151 22 30.024 76.400 1.064 77.464

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1. ALLGEMEINE ANGABEN
Die Ringmetall SE (nachfolgend: „Ringmetall“) ist ein führender Spezialanbieter in der Verpackungsindustrie mit weltweiten
Produktions- und Vertriebsstandorten. Die Hauptaktivitäten der Ringmetall und ihrer Tochterunternehmen werden den
Geschäftsbereichen Industrial Packaging und Industrial Handling zugeordnet. Eine übergeordnete Funktion in der Organi-
sationsstruktur übernimmt Ringmetall als geschäftsführende Holding. Sie vereint zentrale Konzernfunktionen in sich.
Sie wurde am 2. Dezember 1997 im Handelsregister München (HRB 118683) des Amtsgerichts München als H.P.I. Holding
Aktiengesellschaft eingetragen. Nach der formwechselnden Umwandlung in eine Europäische Aktiengesellschaft (Societas
Europaea, kurz SE) wird die Ringmetall SE nun unter der Nummer HRB 268321 des Amtsgerichts München geführt. Sitz der
Gesellschaft ist München. Die Anschrift lautet Innere Wiener Straße 9, 81667 München.
Der Konzernabschluss der Ringmetall wird in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, erfolgen die Angaben in TEUR.
Die Beträge sind kaufmännisch gerundet.



2. GRUNDLAGEN DER RECHNUNGSLEGUNG
Der Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in
der EU anzuwenden sind, aufgestellt. Ergänzend wurden bei der Aufstellung des Konzernabschlusses die nach § 315e Abs.
1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften berücksichtigt. Die Grundsätze über Ansatz, Bewertung und Aus-
weis werden von allen Gesellschaften innerhalb des Konsolidierungskreises einheitlich angewendet. Die Darstellung in der
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren. Zur Verbesserung der Darstellung und
Information wurde die Gewinn- und Verlustrechnung um die Zwischensummen „Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Ab-
schreibungen (EBITDA)“ sowie „Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT)“ erweitert.
Der Vorstand der Ringmetall SE hat den Konzernabschluss 2022 am 27. April 2023 zur Veröffentlichung genehmigt [Tag der
Genehmigung zur Vorlage an den Aufsichtsrat durch das Management].

Einzelheiten zu den wesentlichen Rechnungslegungsmethoden einschließlich der Änderungen von Rechnungslegungs-
methoden finden sich in der Anhangangabe 7.
Der Vorstand geht von der Unternehmensfortführung aus. Der Konzernabschluss vermittelt ein den tatsächlichen Verhält-
nissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.


3. DARSTELLUNGSWÄHRUNG
Dieser Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen Währung der Ringmetall SE (Mutterunternehmen) aufgestellt und
in Tausend Euro (TEUR) dargestellt, wodurch es zu Rundungsdifferenzen kommen kann.

4. ERMESSENENTSCHEIDUNGEN UND SCHÄTZUNGEN
In bestimmten Fällen ist es notwendig, schätz- und prämissensensitive Bilanzierungsgrundsätze anzuwenden. Diese
beinhalten komplexe und subjektive Bewertungen sowie die Verwendung von Annahmen, von denen einige Sach-
verhalte betreffen, die von Natur aus ungewiss sind und Veränderungen unterliegen können. Solche schätz- und
prämissensensitive Bilanzierungsgrundsätze können sich im Zeitablauf ändern und einen erheblichen Einfluss auf
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Ringmetall haben. Außerdem können sie Schätzungen enthalten, die
Ringmetall in demselben Berichtszeitraum aus gleichermaßen nachvollziehbaren Gründen auch anders hätte treffen
können. Ringmetall weist darauf hin, dass künftige Ereignisse häufig von Prognosen abweichen und Schätzungen
routinemäßig Anpassungen erfordern.


KONZERN-ANHANG

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4.1 Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen
Informationen über Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden sowie Informatio-
nen über Annahmen und Schätzungsunsicherheiten, die die im Konzernabschluss erfassten Beträge wesentlich beein-
flussen bzw. deren Änderung sich erheblich auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
auswirken können, sind in den nachstehenden Anhangangaben enthalten:
Anhangangabe 7 – Auswirkungen neuer Standards und Interpretationen, die noch nicht angewandt wurden, auf die Ver-
mögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns: Im Rahmen der Einschätzung, wie sich noch nicht angewandte Stan-
dards auf die Vermögen- Finanz- und Ertragslage des Konzerns auswirken können, führt der Konzern eine kursorische
Einschätzung durch, wohingegen bei verpflichtender Anwendung eine detaillierte Untersuchung des Anwendungsbe-
reichs vorgenommen wird,
Anhangangabe 12 – Ansatz aktiver latenter Steuern: Unsicherheit bzgl. des künftig zu versteuernden Ergebnisses,
Anhangangabe 14 – Annahmen in Bezug auf Parameter, die in die Berechnung der Impairment-Tests der Geschäfts-
oder Firmenwerte einfließen,
Anhangangabe 19 – Annahmen in Bezug auf Wertminderung für erwartete Kreditverluste für finanzielle Vermögens-
werte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden und
Anhangangaben 24 und 25 – Rückstellungen: wesentliche Annahmen über die Wahrscheinlichkeit der Inanspruch-
nahme, das Ausmaß des Nutzenabflusses sowie bei der Ermittlung des Zinssatzes.
Sämtliche Schätzungen und Ermessensentscheidungen werden fortlaufend überprüft und basieren auf Erfahrungen der
Vergangenheit und weiteren Faktoren, einschließlich Erwartungen über zukünftige Ereignisse, die das Unternehmen finan-
ziell beeinflussen können und die unter den gegebenen Umständen als sachgerecht gelten.



4.2 Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte
Eine Reihe von Rechnungslegungsstandards verlangt die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte für finanzielle und
nicht finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.
Der Konzern hat ein Konzept hinsichtlich der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte festgelegt. Dazu gehört die haus-
interne Überwachung aller wesentlichen Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert.
Bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit verwendet der Kon-
zern soweit wie möglich am Markt beobachtbare Daten. Basierend auf den in den Bewertungstechniken verwendeten In-
putfaktoren werden die beizulegenden Zeitwerte in unterschiedliche Stufen in der Fair-Value-Hierarchie eingeordnet:
Stufe 1: Notierte Preise (unbereinigt) auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
Stufe 2: Bewertungsparameter, bei denen es sich nicht um die in Stufe 1 berücksichtigten notierten Preise handelt, die sich
aber für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder direkt (als Preis) oder indirekt (als Ableitung von Preisen) be-
obachten lassen
Stufe 3: Bewertungsparameter für Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten be-
ruhen.
Wenn die zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit verwendeten
Inputfaktoren in unterschiedliche Stufen der Fair-Value-Hierarchie eingeordnet werden können, wird die Bewertung zum
beizulegenden Zeitwert in ihrer Gesamtheit der Stufe der Fair Value-Hierarchie zugeordnet, die dem niedrigsten Inputfaktor
entspricht, der für die Bewertung insgesamt wesentlich ist.
Der Konzern erfasst Umgruppierungen zwischen verschiedenen Stufen der Fair-Value-Hierarchie zum Ende der Berichts-
periode, in der die Änderung eingetreten ist.






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Weitere Informationen zu den Annahmen bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte sind in den nachstehenden
Anhangangaben enthalten:
Anhangangabe 6 – Erweiterung des Konsolidierungskreises / Erwerb von Vermögenswerten,
Anhangangabe 7 – Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und
Anhangangabe 29 – Finanzinstrumente.





5. VERZEICHNIS DER TOCHTERUNTERNEHMEN UND ASSOZIIERTE UNTERNEHMEN
Zu den Rechnungslegungsmethoden siehe Anhangangabe 7.
Nachstehend sind sämtliche Tochterunternehmen der Ringmetall SE aufgeführt.
In den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 sind alle Unternehmen einbezogen, bei denen die Ringmetall SE die
unmittelbare oder mittelbare Beherrschung ausüben kann. Beherrschung liegt dann vor, wenn die Ringmetall SE schwan-
kenden Renditen aus ihrem Engagement in dem Beteiligungsunternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt
und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels ihrer Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen.
Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen,
an dem die Beherrschung auf den Konzern übergegangen ist. Sie werden zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, an dem die
Beherrschung endet.
Die nachfolgenden Beteiligungen an Tochterunternehmen werden von der Ringmetall SE gehalten (unmittelbar/mittelbar)
und im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 einbezogen:
GESELLSCHAFT Ort Land Anteil am Kapital (%)
August Berger Metallwarenfabrik GmbH Berg Deutschland 100,00
Berger Closing Rings (Changshu) Co., Ltd. Changshu China 100,00
Berger Group Europe Iberica, S.L. Reus Spanien 100,00
Berger Group US Inc. (vormals Berger US Inc.) Birmingham USA 100,00
Berger Italia S.r.l. Valmadrera Italien 100,00
Berger US Inc. (vormals Self Industries Inc.) Birmingham USA 100,00
Cemsan Metal Parts Manufacturing Industry
Trade Ltd. Company
Gebze-Kocaeli Türkei 100,00
Fidum Verwaltungs GmbH München Deutschland 100,00
Fieder Verwaltungs GmbH München Deutschland 100,00
Hollandring B.V.* Vaassen Niederlande 100,00
HOSTO Stolz GmbH & Co. KG Neunkirchen Deutschland 100,00
HOSTO Stolz Verwaltungs GmbH Neunkirchen Deutschland 100,00
HSM GmbH & Co. KG Ernsgaden Deutschland 100,00
Latza GmbH Attendorn Deutschland 100,00
Nittel Halle GmbH Halle (Saale) Deutschland 100,00
Rhein-Plast GmbH Bad Dürkheim Deutschland 100,00
Tesseraux Spezialverpackungen GmbH Bürstadt Deutschland 100,00
* Die Gesellschaft wurde zum 31.12.2022 aufgelöst und befindet sich in Liquidation.




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GESELLSCHAFT Ort Land Anteil am Kapital (%)
Berger Hong Kong Limited Hong Kong China 80,00
Nittel B.V. Moerdijk Niederlande 80,00
Nittel France SARL Merignac Frankreich 80,00
S.G.T. S.r.l. Albavilla Italien 80,00
Berger Closures Limited Peterlee Großbritannien 75,57
Sofern an einem der oben aufgeführten Tochterunternehmen nicht beherrschende Gesellschafter beteiligt sind, verweist
Ringmetall in Bezug auf den Ergebnisanteil auf die Angaben in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung. Auf die Anga-
be weiterer finanzieller Daten wird verzichtet, da diese für den Konzern insgesamt von untergeordneter Bedeutung sind.
Bis zum Jahresende 2022 wurde das folgende Unternehmen aufgrund des maßgeblichen Einflusses at Equity einbezogen:
NAME UND SITZ DER GESELLSCHAFT Ort Land Anteil am Kapital (%)
Nittel UK Ltd. Southport Großbritannien 50,00
Zum Ende des Berichtsjahres befindet sich die Nittel UK Ltd. in Liquidation.. Die Kunden der Gesellschaft wurden auf
Grundlage eines Vertrags zwischen Ringmetall und dem Gesellschafter, der die anderen 50 Prozent der Anteile an Nit-
tel UK Ltd. gehalten hat, aufgeteilt. Demzufolge wurde bei Ringmetall eine Kundenliste eingebucht und im Gegenzug
wurde die Beteiligung an Nittel UK Ltd. ausgebucht. Insgesamt resultierte aus diesen Transaktionen ein Ertrag, der in
den sonstigen Erträgen ausgewiesen ist. Im Geschäftsjahr 2021 wurde aus der Gesellschaft ein Ergebnis in Höhe von -9
TEUR erzielt.
Die nachfolgenden Tochterunternehmen werden von Ringmetall aufgrund deren untergeordneter Bedeutung (einzeln
und in Summe) für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht in den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022
einbezogen:
GESELLSCHAFT Ort Land Anteil am Kapital (%)
Berger Verwaltung GmbH i.L.* Berg Deutschland 100,00
HSM Verwaltungs GmbH Ernsgaden Deutschland 100,00
Protective Lining, Inc. New York USA 100,00
* Die Gesellschaft wurde am 07.01.2022 liquidiert.


6. ERWEITERUNG DES KONSOLIDIERUNGSKREISES / ERWERB VON VERMÖGENSWERTEN
Erwerb Rhein-Plast
Der Ringmetall Konzern hat zum Stichtag 1. Februar 2022 den Geschäftsbetrieb, die Betriebsgrundstücke und Gebäude
sowie ausgewählte Vermögenswerte und geringfügige Schulden der RP Abwicklungsgesellschaft mbH i. L. (vormals Rhein-
Plast GmbH) übernommen. Dieser Geschäftsbetrieb sowie die Betriebsgrundstücke, Gebäude, Vermögenswerte und Schul-
den wurden in die Rhein-Plast GmbH (vormals Blitz 21-966 GmbH) eingebracht.



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Im Zusammenhang mit dem Erwerb und der Übernahme dieser Vermögenswerte und Schulden der Rhein-Plast GmbH
(nachfolgend als „Rhein-Plast“ bezeichnet) wurden auch die bestehenden Arbeitsverhältnisse sowie das bestehende Pro-
duktions-Know-How übernommen. Dadurch wurden die substanziellen Prozesse der Rhein-Plast übernommen, so dass der
Erwerb von Rhein-Plast einen Unternehmenszusammenschluss gemäß IFRS 3 darstellt.
Insgesamt wurde ein Kaufpreis in Höhe von insgesamt 3.840 TEUR vereinbart, der vollständig gezahlt wurde.
Rhein-Plast produziert in seinem Werk in Bad Dürkheim, Deutschland, Monofolien aus Polyethylengranulaten (PE) und bietet
neben der Extrusion und Bedruckung auch Konfektion von Folien in keim- und partikelarmer Sauberraumumgebung. Darü-
ber hinaus bietet das Unternehmen ein breites Produktportfolio an Beuteln und Säcken aus Polyethylen. Zu den Kunden von
Rhein-Plast zählen vor allem Unternehmen aus der Pharma- und Biotech-Branche. Rund ein Drittel der Abnehmer sind über-
dies der Chemie- und Lebensmittelindustrie, dem Automobil- und Elektroniksektor sowie weiteren Branchen zuzuordnen.
Mit Rhein-Plast erweitert Ringmetall erstmals die Produktion vertikal in den Bereich der produktionsrelevanten Vorprodukte.
Auf diese Weise soll es zukünftig gelingen, die Qualität der benötigten Monofolien aus Polyethylen bereits im Herstellungs-
prozess zu kontrollieren und sicherzustellen. Mit einer Produktionskapazität bei Rhein-Plast von derzeit rund 6.000 t PE pro
Jahr bei einer Auslastung von aktuell 50 Prozent stellt Ringmetall darüber hinaus ein Höchstmaß an Lieferfähigkeit in Zeiten
allseits drohender Rohstoffknappheit sicher. Die Gesellschaft ist dem Konzern-Segment Industrial Packaging zugeordnet.
Ringmetall erlangte zum 1. Februar 2022 Beherrschung und damit Kontrolle über Rhein-Plast. Die Erstkonsolidierung erfolg-
te zu diesem Zeitpunkt. Im Rahmen der Kaufpreisallokation wurden die Anschaffungskosten sämtlicher Vermögenswerte
und Schulden den beizulegenden Zeitwerten gegenübergestellt. Aus der Differenz zwischen den identifizierbaren Ver-
genswerten und den übernommenen Schulden resultiert das gesamte identifizierbare erworbene Nettovermögen. Als Un-
terschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis und dem gesamten identifizierbaren erworbenen Nettovermögen hat sich nach
kritischer Überprüfung ein negativer Unterschiedsbetrag ergeben, der als sonstiger Ertrag in Höhe von 1.153 TEUR vollständig
ergebniswirksam wurde. Da sich Rhein-Plast seit dem 1. September 2021 im Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung befunden
hatte, konnte dieser vorteilhafte Erwerb realisiert werden.
Erwerb von Rhein-Plast
TEUR
Buchwert (nach HGB)
vor Kaufpreisallokation
Zeitwert gemäß
Kaufpreisallokation
Grundstücke und Gebäude 1.590 2.610
Technische Anlagen und Maschinen 1.572 1.686
Vorräte 1.312 1.385
Forderungen und sonstige Vermögenswerte 1 1
Finanzverbindlichkeiten -23 -159
Latente Steuern -530
Gesamtes identifizierbares Nettovermögen 4.452 4.993
Geschäfts- oder Firmenwert
Kaufpreis 3.840
Gesamtes identifizierbares Nettovermögen 4.993
Negativer Unterschiedsbetrag -1.153
Netto gezahlte Flüssige Mittel 3.840
Im Zusammenhang mit der Transaktion sind Transaktionskosten in Höhe von 128 TEUR angefallen, die aufwandswirksam
erfasst wurden.



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Seit dem Erwerbszeitpunkt hat Rhein-Plast Umsatzerlöse in Höhe von 14.301 TEUR und einen Ergebnisbeitrag in Höhe von
2.556 TEUR erzielt, die in der Konzerngesamtergebnisrechnung enthalten sind. Im Geschäftsjahr 2022 waren bei Rhein-Plast
83 Mitarbeitende beschäftigt.
Die latenten Steuern betreffen temporäre Differenzen zwischen den steuerlichen und IFRS-Wertansätzen der erworbenen
identifizierten Vermögenswerte und Schulden.
Erwerb Riva
Der Ringmetall Konzern hat am 14. Oktober 2022 den Geschäftsbetrieb, den Kundenstamm sowie ausgewählte Vermögens-
werte der Riva Franco & Figli s.n.c. (nachfolgend als “Riva” bezeichnet) in Calolziocorte, Italien, übernommen. Die Riva ist ein
kleines Unternehmen in der Spannringproduktion und wurde in die italienische Konzerngesellschaft Berger Italia S.r.l. inte-
griert. Da das Produktions-Know-How und die substantiellen Prozesse der Riva übernommen wurden, stellt der Erwerb von
Riva einen Unternehmenszusammenschluss gemäß IFRS 3 dar.
Es wurde ein Kaufpreis in Höhe von 1.304 TEUR vereinbart, von dem 1.045 TEUR auf den Kundenstamm der Riva und
259 TEUR auf sonstige Vermögenswerte, im Wesentlichen Maschinen und Vorräte, entfallen.
Die erste Tranche des Kaufpreises von 679 TEUR wurde im Geschäftsjahr 2022 bezahlt. Der Rest des Kaufpreises in Höhe von
625 TEUR war im März 2023 fällig.
Ringmetall hat am 14. Oktober 2022 die Beherrschung und damit die Kontrolle über Riva übernommen. Die Erstkonsoli-
dierung erfolgte zu diesem Zeitpunkt. Im Rahmen der Kaufpreisallokation wurden die Anschaffungskosten sämtlicher Ver-
mögenswerte den beizulegenden Zeitwerten gegenübergestellt. Die identifizierten Vermögenswerte stellen das gesamte
identifizierbare erworbene Nettovermögen der Riva dar. Nach kritischer Überprüfung und Gegenüberstellung von Kauf-
preis und diesem erworbenen Nettovermögen hat sich kein wesentlicher Unterschiedsbetrag ergeben.
Im Zusammenhang mit dieser Transaktion sind Transaktionskosten nur in unwesentlicher Höhe angefallen.
Die Kaufpreisallokation ist hinsichtlich der immateriellen Vermögenswerte nach IFRS 3.45 vorläufig.


7. WESENTLICHE BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

7.1 Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden grundsätzlich unverändert zum Vorjahr beibehalten.
ERSTMALS IM GESCHÄFTSJAHR ANZUWENDENDE INTERNATIONAL FINANCIAL REPORTING STANDARDS (IFRS) UND
INTERPRETATIONEN (IFRIC) SOWIE ÄNDERUNGEN VON STANDARDS UND INTERPRETATIONEN
Änderungen an IFRS 3, Verweis auf das Rahmenkonzept
Änderungen an IAS 16, Erzielung von Erlösen, bevor sich ein Vermögenswert in seinem betriebsbereiten Zustand befindet
Änderung an IAS 37, Belastende Verträge – Kosten für die Erfüllung eines Vertrages
Jährliches Verbesserungsverfahren (2018–2020), Änderungen an IFRS 1, IFRS 9 und IAS 41
Änderungen an IAS 37, Belastende Verträge – Kosten für die Erfüllung eines Vertrages. Im Mai 2020 hat das IASB Ände-
rungen an IAS 37, Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen, Belastende Verträge – Kosten für
die Erfüllung eines Vertrages, veröffentlicht, um zu konkretisieren, dass zu den Erfüllungskosten eines Vertrags alle direkt
zurechenbaren Kosten gehören. Diese umfassen die zusätzlich für die Erfüllung des Vertrags entstehenden Kosten wie zum
Beispiel direkte Lohn- und Materialkosten und eine Einbeziehung anderer Kosten, die direkt der Vertragserfüllung zuzu-





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rechnen sind. Allgemeine Verwaltungskosten stehen in keinem direkten Zusammenhang mit dem Vertrag und fallen somit
nicht unter die Vertragserfüllungskosten, es sei denn, eine Weiterbelastung an die Kund:innen ist im Vertrag ausdrücklich
vorgesehen.
Die ab dem 1. Januar 2022 verpflichtend anzuwendenden Standards, Klarstellungen und Interpretationen hatten keinen
beziehungsweise keinen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
oder auf das Ergebnis je Aktie.

VERÖFFENTLICHTE, ABER NOCH NICHT VERPFLICHTEND ANZUWENDENDE INTERNATIONAL FINANCIAL REPORTING
STANDARDS (IFRS) UND INTERPRETATIONEN (IFRIC) SOWIE ÄNDERUNGEN VON STANDARDS UND INTERPRETATIONEN
Die folgenden Standards und Änderungen an Standards wurden von der Europäischen Union bereits übernommen, sind
aber erst für Abschlüsse nach dem 31. Dezember 2022 anzuwenden.
Änderungen an IAS 1 und IFRS Practice Statement 2: Angabe der Rechnungslegungsmethoden (anzuwenden ab
1. Januar 2023)
Änderungen an IAS 8, Definition rechnungslegungsbezogener Schätzungen (anzuwenden ab 1. Januar 2023)
Änderungen an IAS 12, Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen
Transaktion entstehen (anzuwenden ab 1. Januar 2023)
Änderung an IFRS 17, Vergleichsinformationen bei „Erstanwendung von IFRS 17 und IFRS 9“ (anzuwenden ab 1. Januar 2023)
IFRS 17, Versicherungsverträge (anzuwenden ab 1. Januar 2023)
Änderungen an IAS 12, Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen
Transaktion entstehen. Im Mai 2021 veröffentlichte das IASB Änderungen an IAS 12, die festlegen, wie ein Unternehmen Er-
tragsteuern einschließlich latenter Steuern bilanziert. Unter bestimmten Umständen sind Unternehmen von der Erfassung
latenter Steuern befreit, wenn sie Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten zum ersten Mal erfassen (Erstanwendungsaus-
nahme beziehungsweise Initial Recognition Exemption). Bislang bestand eine gewisse Unsicherheit darüber, ob die Befrei-
ung für Transaktionen im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen (wenn ein Leasingnehmer zu Beginn des Leasingver-
hältnisses einen Vermögenswert und eine Verbindlichkeit ansetzt) und Rückbauverpflichtungen (wenn ein Unternehmen
eine Verbindlichkeit ansetzt und die Rückbaukosten in die Kosten des Vermögenswerts einbezieht) Anwendung findet.
Durch die Änderungen wird klargestellt, dass diese Befreiung nicht gilt und dass Unternehmen latente Steuern auf solche
Transaktionen erfassen müssen. Dies wird durch die neu eingefügte Textziffer IAS 12.22A geregelt. Die Änderung gilt für
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen, wobei eine vorzeitige Anwendung zulässig ist. Ringmetall
erwartet keine wesentlichen Auswirkungen aufgrund dieser Änderungen.
Ringmetall erwartet auch aus den anderen bereits veröffentlichten, aber noch nicht anwendbaren Änderungen keine we-
sentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
Die folgenden Änderungen an Standards wurden vom IASB und dem IFRS Interpretations Commitee verabschiedet,
wurden jedoch noch nicht von der Europäischen Union übernommen. Sie sind erst für Abschlüsse nach dem 31. De-
zember 2022 anzuwenden.
Änderung an IFRS 16, Leasingverbindlichkeit in einer Sale-and-lease-back-Transaktion (anzuwenden ab 1. Januar 2024)
Änderungen an IAS 1, Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig (anzuwenden ab 1. Januar 2024)
Änderungen an IFRS 16, Leasingverbindlichkeit in einer Sale-and-lease-back-Transaktion. Im September 2022 hat das
IASB Änderungen an IFRS 16 veröffentlicht. Nach der Änderung hat der Verkäufer/Leasingnehmer am Veräußerungstag
eine Leasingverpflichtung aus der Lease-back-Verpflichtung nach IFRS 16 zu erfassen, auch wenn alle Zahlungen für das
Leasingverhältnis variabel sind und nicht von einem Index oder einer Rate abhängen. Bei der Folgebewertung gilt, dass




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kein Gewinn oder Verlust realisiert wird, soweit dieser das zurückbehaltene Nutzungsrecht betrifft. Die Folgebewertung des
Nutzungsrechts aus der Lease-back-Verpflichtung richtet sich nach den allgemeinen Regelungen des IFRS 16.29-35. Die
Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2024 beginnen, und sind rückwirkend anzuwenden.
Änderungen an IAS 1, Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig. Im Oktober 2022 hat das IASB Änderungen
des IAS 1, Darstellung des Abschlusses, veröffentlicht, um die Vorschriften für die Klassifizierung von Schulden als kurz- oder
langfristig zu präzisieren. Die Änderungen stellen klar, dass Verbindlichkeiten als langfristig zu klassifizieren sind, wenn das
berichtende Unternehmen am Berichtsstichtag das Recht hat, die Erfüllung der Verbindlichkeiten um mindestens zwölf
Monate aufzuschieben. Die Beurteilung dieses Rechts richtet sich nach den Verhältnissen am Ende der Berichtsperiode,
sodass zukünftig zu erfüllende Vertragsbedingungen nicht zu berücksichtigen sind. Die Änderungen gelten für Geschäfts-
jahre, die am oder nach dem 1. Januar 2024 beginnen, und sind rückwirkend anzuwenden.
Die in der vorstehenden Aufzählung genannten neuen oder geänderten IFRS-Verlautbarungen (vor und nach Endorse-
ment) haben nach gegenwärtiger Einschätzung keine beziehungsweise keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstel-
lung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage bei Ringmetall.
Ringmetall hat keine der genannten neuen oder geänderten Vorschriften freiwillig vorzeitig angewendet. Die Anwendung
der genannten Standards und Interpretationen erfolgt bei unterjährigen Erstanwendungszeitpunkten grundsätzlich zum
1. Januar des folgenden Geschäftsjahres. Voraussetzung ist die Verabschiedung dieser Regelungen durch die EU.



7.2 Konsolidierungsgrundsätze

Einbeziehung von Tochterunternehmen
In den Konzernabschluss werden neben der Ringmetall SE alle wesentlichen Tochterunternehmen, über die die Ringmetall
SE Beherrschung ausüben kann, im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen. Beherrschung liegt vor, wenn die Gesellschaft:
Verfügungsmacht über das Beteiligungsunternehmen ausüben kann,
schwankenden Renditen aus ihrer Beteiligung ausgesetzt ist und
die Renditen aufgrund ihrer Verfügungsmacht der Höhe nach beeinflussen kann.
Die Ergebnisse der im Laufe eines Geschäftsjahres erworbenen Tochterunternehmen werden entsprechend vom tatsäch-
lichen Erwerbszeitpunkt an in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und dem sonstigen Konzernergebnis erfasst.
Sofern erforderlich, werden die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen angepasst, um die Bilanzierungs- und Bewer-
tungsmethoden an die im Konzern zur Anwendung kommenden Methoden anzugleichen.
Alle konzerninternen Vermögenswerte, Schulden, Eigenkapital, Erträge, Aufwendungen und Cash Flows im Zusammen-
hang mit Geschäftsvorfällen zwischen Konzernunternehmen werden im Rahmen der Konsolidierung vollständig eliminiert.
Nicht beherrschende Anteile am Ergebnis und am Eigenkapital von Tochterunternehmen werden in der Konzern-Bilanz,
der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung sowie in der Konzern-Eigenkapitalver-
änderungsrechnung jeweils gesondert ausgewiesen.

Veränderung der Beteiligungsquote des Konzerns an bestehenden Tochterunternehmen
Änderungen der Beteiligungsquoten der Ringmetall SE an Tochterunternehmen, die nicht zu einem Verlust der Beherr-
schung über dieses Tochterunternehmen führen, werden als Eigenkapitaltransaktion bilanziert. Die nicht beherrschenden
Anteile werden an die veränderte Anteilsquote der Gesellschafter angepasst. Eine Differenz zwischen dem Betrag dieser
Anpassung und dem beizulegenden Zeitwert ist mit dem auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallenden
Eigenkapital zu verrechnen.





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Erwerb von Geschäftsbetrieben (Business Combinations)
Der Erwerb von Geschäftsbetrieben wird nach der Erwerbsmethode bilanziert. Die bei einem Unternehmenszusammen-
schluss übertragene Gegenleistung wird zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser bestimmt sich aus der Summe der
zum Erwerbszeitpunkt gültigen beizulegenden Zeitwerte der übertragenen Vermögenswerte, der von den früheren Eigen-
tümern des erworbenen Unternehmens übernommenen Schulden und der vom Konzern emittierten Eigenkapitalinstru-
mente im Austausch gegen die Erlangung der Beherrschung über das erworbene Unternehmen. Erwerbsbezogene Kosten
werden als Aufwand erfasst.
Die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden werden grundsätzlich mit ihren beizu-
legenden Zeitwerten angesetzt.
Soweit die Summe aus der übertragenen Gegenleistung, dem Betrag aller nicht beherrschenden Anteile an dem erwor-
benen Unternehmen und dem beizulegenden Zeitwert des zuvor vom Erwerber gehaltenen Eigenkapitalanteils an dem
erworbenen Unternehmen das zum Erwerbszeitpunkt neubewertete Nettovermögen des Akquisitionsobjekts übersteigt,
ist ein Geschäfts- oder Firmenwert anzusetzen. Ein sich im umgekehrten Fall ergebender negativer Unterschiedsbetrag ist
unmittelbar als Ertrag erfolgswirksam zu erfassen.
Anteile nicht beherrschender Gesellschafter, die gegenwärtig Eigentumsrechte vermitteln und dem Inhaber im Falle der
Liquidation das Recht gewähren, einen proportionalen Anteil am Nettovermögen des Unternehmens zu erhalten, werden
bei Zugang zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens bewertet.

Ist die erstmalige Bilanzierung eines Unternehmenszusammenschlusses am Ende eines Geschäftsjahres noch nicht abge-
schlossen, gibt Ringmetall für die noch nicht abschließend ermittelten Posten vorläufige Beträge an.
Sofern innerhalb des Bewertungszeitraums neue Informationen bekannt werden, die die Verhältnisse zum Erwerbszeit-
punkt erhellen, werden die vorläufig angesetzten Beträge korrigiert bzw. es werden zusätzliche Vermögenswerte oder
Schulden angesetzt, falls erforderlich.




Nach der Equity-Methode bewertete Beteiligungen
In den Konzern war bis zum Jahresende 2022 ein assoziiertes Unternehmen im Sinne von IAS 28 einbezogen. Ein assoziiertes
Unternehmen ist ein Unternehmen, auf das Ringmetall einen maßgeblichen Einfluss hat und das weder ein Tochterunter-
nehmen noch ein Gemeinschaftsunternehmen ist. Maßgeblicher Einfluss ist die Möglichkeit, an den finanz- und geschäfts-
politischen Entscheidungen des Unternehmens mitzuwirken. Dabei liegt weder Beherrschung noch gemeinschaftliche
Führung der Entscheidungsprozesse vor. Das Ergebnis, die Vermögenswerte und Schulden des assoziierten Unternehmens
sind in diesem Abschluss unter Verwendung der Equity-Methode einbezogen. Demnach sind Anteile an assoziierten Unter-
nehmen bei der erstmaligen Erfassung mit ihren Anschaffungskosten in die Konzernbilanz aufzunehmen, die um Verän-
derungen des Anteils des Konzerns am Gewinn oder Verlust und am sonstigen Ergebnis des assoziierten Unternehmens
nach dem Erwerbszeitpunkt angepasst werden. Jeglicher Überschuss der Anschaffungskosten des Anteilserwerbs über den
erworbenen Anteil an den beizulegenden Zeitwerten der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschul-
den wird als Geschäfts- oder Firmenwert erfasst. Der mit dem assoziierten Unternehmen verbundene Geschäfts- oder Fir-
menwert wird entsprechend seiner wirtschaftlichen Zugehörigkeit zugeordnet, in der Regel ist er im Buchwert des Anteils
enthalten. Dieser wird weder planmäßig abgeschrieben noch einem gesonderten Wertminderungstest unterzogen. Nach
Anwendung der Equity-Methode ermittelt Ringmetall an jedem Abschlussstichtag, ob es erforderlich ist, einen Wertmin-
derungsaufwand für seine Anteile an den assoziierten Unternehmen zu erfassen. Der bilanzierte Anteil des Anteilseigners
an den Gewinnen oder Verlusten nach dem Anteilserwerb wird sachgerecht angepasst, zum Beispiel für zusätzliche plan-
mäßige Abschreibungen von abschreibungsfähigen Vermögenswerten des assoziierten Unternehmens basierend auf dem
Überschuss ihrer beizulegenden Zeitwerte über ihre Buchwerte zum Erwerbszeitpunkt.







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7.3 Fremdwährung
Die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ausländischer Tochterunternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro
ist, rechnet Ringmetall zum Devisenkassamittelkurs am Ende des Berichtszeitraums um. Aufwendungen und Erträge wer-
den hingegen zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die sich aus der Umrechnung ergebenden Unterschiedsbeträge
werden im Eigenkapital ausgewiesen und erfolgswirksam umgegliedert, wenn der Gewinn oder Verlust aus dem Verkauf
einer ausländischen Tochtergesellschaft erfasst wird. Die Posten der Konzern-Kapitalflussrechnung werden zu unterjährigen
Durchschnittskursen umgerechnet, die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente hingegen zum Devisenkassamittel-
kurs am Ende des Berichtszeitraums.
Umrechnungsdifferenzen aus monetären Posten werden grundsätzlich erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie auftreten.
Ein aus dem Erwerb eines ausländischen Geschäftsbetriebs entstehender Geschäfts- oder Firmenwert sowie Anpassungen
an die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden werden gemäß IAS 21 als Vermögens-
werte oder Schulden des ausländischen Geschäftsbetriebs behandelt und zum Stichtagskurs umgerechnet. Resultierende
Umrechnungsdifferenzen werden im Eigenkapital erfasst.
Die für die Umrechnung verwendeten Wechselkurse der wesentlichen Währungen im Konzern ergeben sich aus der Tabelle:

Bilanz Stichtagskurs GuV Durchschnittskurs
1 EURO

31.12.2022 31.12.2021 2022 2021
Großbritannien GBP 0,8853 0,8395 0,8526 0,8600
China CNY 7,3926 7,2161 7,0801 7,6342
Türkei TRY 19,9760 12,7877 17,3853 10,4668
USA USD 1,0676 1,1325 1,0539 1,1835

Bilanz Stichtagskurs GuV Durchschnittskurs 1 EURO
31.12.2022 31.12.2021 2022 2021 Großbritannien GBP 0,8853 0,8395 0,8526 0,8600 China CNY 7,3926 7,2161 7,0801 7,6342 Türkei TRY 19,9760 12,7877 17,3853 10,4668 USA USD 1,0676 1,1325 1,0539 1,1835
Bilanz StichtagskursGuV Durchschnittskurs1 EURO
31.12.202231.12.202120222021GroßbritannienGBP0,88530,83950,85260,8600ChinaCNY7,39267,21617,08017,6342TürkeiTRY19,976012,787717,385310,4668USAUSD1,06761,13251,05391,1835
Sämtliche Teilbereiche agieren nahezu vollständig auf ihrem jeweiligen länderspezifischen Heimatmarkt, so dass Geschäfte
in fremder Währung von untergeordneter Bedeutung sind. Soweit Finanzierungen erforderlich sind, erfolgen diese in der
Regel in lokaler Währung.


7.4 Umsatzrealisierung
Ringmetall erzielt seine Umsatzerlöse fast ausschließlich aus den beiden Segmenten Industrial Packaging und Industrial
Handling. Im Segment Industrial Packaging handelt es sich hierbei um die Herstellung und den Vertrieb von Spannringen,
den dazugehörigen Verschlüssen und seit 2019 auch um die Herstellung und den Vertrieb von Fassinnenhüllen. Im Seg-
ment Industrial Handling handelt es sich um Umsätze aus der Produktion und Vermarktung von Fahrzeuganbauteilen für
Spezialfahrzeuge in der Logistik, der Lagerlogistik sowie der Landwirtschaft. Alle diese Umsätze stellen Umsatzerlöse im Sin-
ne des IFRS 15 “Erlöse aus Verträgen mit Kunden” dar. Ringmetall liefert ausschließlich an Firmenkunden. Mit diesen Kunden
werden Verträge abgeschlossen, die Grundlage für die Lieferbeziehung darstellen.
Die Leistungsverpflichtungen werden zu dem Zeitpunkt erfüllt, wenn der Kunde die Verfügungsgewalt über die Güter erlangt hat.
Zu diesem Zeitpunkt werden die Umsatzerlöse realisiert. Der Zeitpunkt der Übertragung der Verfügungsgewalt wird in der Regel
anhand der vereinbarten Auftragsbedingungen, insbesondere der Incoterms, bestimmt. Bei Transaktionen über Konsignations-
lager wird bei bestimmten Verträgen die Übertragung der Verfügungsgewalt bereits mit Einlieferung in das Konsignationslager
vollzogen, sodass die wirtschaftliche Verfügungsmacht vor dem rechtlichen Eigentum auf den Konsignationskunden übergeht.




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Der Ausweis der noch nicht den Kunden in Rechnung gestellten Vermögenswerte („Contract Assets“ gemäß IFRS 15 „An-
hang A“) erfolgt grundsätzlich unter den „Vermögenswerten aus Kundenverträgen“, in der Bilanz als “Vertragsvermögens-
werte” bezeichnet. Erhaltene Anzahlungen, die gemäß IFRS 15 als „Contract Liabilities“ zu klassifizieren sind, würden unter
den „Verbindlichkeiten aus Kundenverträgen“ ausgewiesen werden. Derartige “Vertragsverbindlichkeiten” sind im vorlie-
genden Konzernabschluss nicht enthalten.
Entnimmt der Kunde dem Konsignationslager Waren, so wird die Produktlieferung dem Kunden in Rechnung gestellt und
der Contract Asset zugunsten einer Forderung aus Lieferung und Leistung ausgebucht.
Die Erlöse aus dem Verkauf werden zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder zu erhaltenden Gegenleistung be-
wertet, dies sind die in den Kundenverträgen vereinbarten Preise. Die Zahlungen sind in der Regel in 30 bis 60 Tagen – in
Einzelfällen aufgrund länderspezifischer Gegebenheiten auch in bis zu 90 Tagen – fällig und enthalten keine Finanzierungs-
komponenten.


7.5 Personalaufwendungen
Der Ausweis der Leiharbeitende erfolgt im Personalaufwand. Dies entspricht den wirtschaftlichen Gegebenheiten im Kon-
zern.






7.6 Finanzerträge und Finanzierungsaufwendungen
Zinserträge werden erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen dem Konzern zufließen wird und
die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt werden kann. Zinserträge resultieren darüber hinaus aus der Aufzinsung des
jeweiligen Buchwertes mit dem entsprechenden Effektivzinssatz. Der Effektivzinssatz ist derjenige Zinssatz, mit dem die
erwarteten zukünftigen Einzahlungen über die Laufzeit des finanziellen Vermögenswertes auf den Nettobuchwert dieses
Vermögenswertes bei erstmaliger Erfassung abgezinst werden.

Dividendenerträge aus Geschäftsanteilen oder Beteiligungen werden erfasst, wenn der Rechtsanspruch der Gesellschaft
auf Zahlung entstanden ist.
Finanzierungsaufwendungen werden erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie anfallen.



7.7 Ertragsteuern
Der Ertragsteueraufwand stellt die Summe des laufenden Steueraufwands und der latenten Steuern dar.
Laufende und latente Steuern werden grundsätzlich in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Wenn laufende
und / oder latente Steuern aus der erstmaligen Bilanzierung eines Unternehmenszusammenschlusses resultieren, werden
die Steuereffekte bei der Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses einbezogen.
A. Laufende Steuern
Der laufende Steueraufwand wird auf Basis des zu versteuernden Einkommens für das jeweilige Geschäftsjahr ermittelt. Das
zu versteuernde Einkommen unterscheidet sich vom Jahresüberschuss aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung hin-
sichtlich derjenigen Aufwendungen und Erträge, die in späteren Jahren oder niemals steuerbar bzw. steuerlich abzugsfähig
werden. Die Verbindlichkeiten des Konzerns für die laufenden Steuern werden auf Grundlage der geltenden bzw. in Kürze
geltenden Steuersätze berechnet.
B. Latente Steuern
Latente Steuern werden für die Unterschiede zwischen den Buchwerten der Vermögenswerte und Schulden im Konzern-
abschluss und den entsprechenden steuerlichen Wertansätzen im Rahmen der Berechnung des zu versteuernden Einkom-
mens erfasst. Latente Steuerschulden werden im Allgemeinen für alle zu versteuernden temporären Differenzen bilanziert;
latente Steueransprüche werden insoweit erfasst, wie es wahrscheinlich ist, dass steuerbare Gewinne zur Verfügung stehen,





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für welche die abzugsfähigen temporären Differenzen genutzt werden können. Solche latenten Steueransprüche und laten-
ten Steuerschulden werden nicht angesetzt, wenn sich die temporären Differenzen aus einem Geschäfts- oder Firmenwert
oder aus der erstmaligen Erfassung (außer bei Unternehmenszusammenschlüssen) von anderen Vermögenswerten und
Schulden ergeben, welche aus Vorfällen resultieren, die weder das zu versteuernde Einkommen noch den Jahresüberschuss
berühren.
Latente Steuern auf Verlustvorträge werden gebildet, sofern es auf Basis einer Planung der zukünftigen steuerlichen Er-
gebnisse wahrscheinlich ist, dass die Verluste innerhalb der kommenden fünf Jahre steuerlich genutzt werden können.
Für zu versteuernde temporäre Differenzen, die aus Anteilen an Tochterunternehmen entstehen, werden latente Steuer-
schulden gebildet, es sei denn, dass der Konzern die Umkehrung der temporären Differenzen steuern kann und es wahr-
scheinlich ist, dass sich die temporäre Differenz in absehbarer Zeit nicht umkehren wird.
Latente Steueransprüche, die sich aus temporären Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen
ergeben, werden nur in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass ausreichend steuerbares Einkommen zur
Verfügung steht, mit dem die Ansprüche aus den temporären Differenzen genutzt werden können. Zudem muss davon
ausgegangen werden können, dass sich diese temporären Differenzen in absehbarer Zukunft umkehren werden.
Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird jedes Jahr am Abschlussstichtag geprüft und im Wert gemindert, falls
es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass genügend zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung steht, um den Anspruch
vollständig oder teilweise zu realisieren.
Latente Steuerschulden und Steueransprüche werden auf Basis der erwarteten Steuersätze und der Steuergesetze ermit-
telt, die im Zeitpunkt der Erfüllung der Schuld oder der Realisierung des Vermögenswertes voraussichtlich Geltung haben
werden. Die Bewertung von latenten Steueransprüchen und Steuerschulden spiegelt die steuerlichen Konsequenzen
wider, die sich aus der Art und Weise ergeben, wie der Konzern zum Abschlussstichtag erwartet, die Schuld zu erfüllen
bzw. den Vermögenswert zu realisieren.
Zur Ermittlung der aktiven latenten Steuern sind Annahmen bezüglich des künftigen zu versteuernden Einkommens
und des Zeitpunkts der Realisierung der aktiven latenten Steuern zu treffen. Hierzu werden die geplanten operativen
Geschäftsergebnisse und die Ergebniswirkungen aus der Umkehr von zu versteuernden temporären Differenzen berück-
sichtigt. Da die zukünftige Geschäftsentwicklung jedoch unsicher ist und teilweise von Ringmetall nicht beeinflusst wer-
den kann, ist die Bewertung der latenten Steuern mit Unsicherheiten verbunden.


7.8 Ergebnis je Aktie
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ermittelt sich aus der Division des den Gesellschaftern des Mutterunternehmens zuste-
henden Konzernjahresergebnisses durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der während des Geschäftsjahres in Umlauf
befindlichen Aktien. Das verwässerte Ergebnis je Aktie wird unter der Annahme berechnet, dass alle potenziell verwässernden
Finanzinstrumente und aktienbasierten Vergütungspläne umgewandelt beziehungsweise ausgeübt werden.


7.9 Immaterielle Vermögenswerte
A. Erworbene immaterielle Vermögenswerte
Erworbene immaterielle Vermögenswerte mit einer bestimmbaren Nutzungsdauer werden zu Anschaffungskosten abzüglich
kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen bewertet. Die Abschreibungen erfolgen linear über die erwartete Nut-
zungsdauer und werden aufwandswirksam erfasst. Die Schätzung der erwarteten Nutzungsdauer sowie die Abschreibungs-
methode wird an jedem Abschlussstichtag überprüft und gegebenenfalls mit Wirkung für die Zukunft angepasst.
Die Nutzungsdauern für Software, die der Berechnung der Abschreibungen zugrunde liegen, betragen zwischen drei und fünf
Jahren.





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B. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene immaterielle Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden, werden ge-
sondert vom Geschäfts- oder Firmenwert erfasst und im Erwerbszeitpunkt mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet.
In den Folgeperioden werden immaterielle Vermögenswerte, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses
erworben wurden, mit ihren beizulegenden Zeitwerten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen be-
wertet.

C. Geschäfts- oder Firmenwerte
Im Rahmen der erstmaligen Anwendung von IFRS wurden die in Vorjahren nach den Grundsätzen des HGB ermittelten Ge-
schäfts- oder Firmenwerte entsprechend der Vereinfachungsregelungen zum 1. Januar 2016 beibehalten.
Den aus einem Unternehmenszusammenschluss resultierenden Geschäfts- oder Firmenwert setzt Ringmetall im Zugangs-
zeitpunkt in Höhe des Unterschiedsbetrages zwischen dem neubewerteten Nettovermögen des erworbenen Geschäfts-
betriebs einerseits und der Summe aus hingegebenen Gegenleistungen zu beizulegenden Zeitwerten etwaiger vor dem
Unternehmenszusammenschluss am Geschäftsbetrieb gehaltener Anteilen und dem Wert der nicht beherrschten Gesell-
schafter an.
Der Geschäfts- oder Firmenwert unterliegt keiner planmäßigen Abschreibung. Es werden regelmäßig Wertminderungs-
prüfungen zur Ermittlung möglicher Abwertungserfordernisse durchgeführt. Für Zwecke der Wertminderungsprüfung
wird der Geschäfts- oder Firmenwert bei Erwerb auf jene zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (oder Gruppen) des Kon-
zerns aufgeteilt, von denen erwartet wird, dass sie einen Nutzen aus Synergien des Zusammenschlusses ziehen können.
Die betrachteten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sind im Wesentlichen identisch mit den rechtlichen Einheiten der
jeweiligen Teilbereiche.
Zahlungsmittelgenerierende Einheiten, denen ein Teil des Geschäfts- oder Firmenwertes zugeteilt wurde, sind wenigstens
jährlich auf Wertminderungen zu prüfen. Liegen Hinweise für die Wertminderung einer Einheit vor, kann es erforderlich
sein, häufiger Wertminderungstests durchzuführen. Wenn der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Ein-
heit kleiner ist als der Buchwert der Einheit, ist der Wertminderungsaufwand zunächst dem Buchwert des der Einheit zu-
geordneten Geschäfts- oder Firmenwertes und dann anteilig den anderen Vermögenswerten auf Basis des relativen Ver-
hältnisses ihrer Buchwerte zuzuordnen. Der erzielbare Betrag ist der höhere Wert aus Nutzungswert und beizulegendem
Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten.
Jeglicher Wertminderungsaufwand des Geschäfts- oder Firmenwertes wird direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung
innerhalb der Abschreibungen erfasst. Ein für den Geschäfts- oder Firmenwert erfasster Wertminderungsaufwand darf in
künftigen Perioden nicht aufgeholt werden.
Bei der Veräußerung einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird der abgehende anteilige Buchwert des Geschäfts-
oder Firmenwertes bei der Ermittlung des Abgangserfolgs berücksichtigt.


7.10 Sachanlagen
A. Grundstücke und Gebäude
Grundstücke und Gebäude, die zur Herstellung oder Lieferung von Gütern bzw. zur Erbringung von Dienstleistungen oder
für Verwaltungszwecke gehalten werden, werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter linearer
Abschreibungen und Wertminderungen bewertet. Abschreibungen auf Gebäude werden erfolgswirksam erfasst. Für Ge-
bäude und dazugehörige Mietereinbauten werden 5-50 Jahre als Nutzungsdauer zugrunde gelegt. Grundstücke werden
nicht abgeschrieben.




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B. Sonstige Sachanlagen
Technische Anlagen und Maschinen, Büro- und Geschäftsausstattung sowie andere Anlagen werden zu Anschaffungs- oder
Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und erfasster Wertminderungen ausgewiesen.
Die Abschreibung erfolgt derart, dass die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Vermögenswerten über deren Nut-
zungsdauer linear abgeschrieben werden. Die erwarteten Nutzungsdauern, Restwerte und Abschreibungsmethoden wer-
den an jedem Abschlussstichtag überprüft. Sämtliche notwendigen Schätzungsänderungen werden durch Anpassung des
Abschreibungsplans für die Zukunft berücksichtigt.
Die folgenden Nutzungsdauern wurden für die Ermittlung der Abschreibungen der Sachanlagen zugrunde gelegt:
Technische Anlagen und Maschinen: 3-10 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung: 3-15 Jahre
Nutzungsrechte: 5-25 Jahre
Die dargestellten Abschreibungsregeln finden auch auf Vermögenswerte Anwendung, die Ringmetall im Rahmen von Lea-
singverhältnissen hält. Besteht jedoch keine hinreichende Sicherheit, dass das Eigentum am Ende des Leasingverhältnisses
auf den Leasingnehmer übergeht, werden die Vermögenswerte über die kürzere Dauer aus Laufzeit des Leasingverhältnis-
ses und erwarteter Nutzungsdauer abgeschrieben.



7.11 Wertminderung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten mit Ausnahme von Geschäfts- oder
Firmenwerten
Zu jedem Abschlussstichtag überprüft der Konzern die Buchwerte der Sachanlagen und der immateriellen Vermögenswer-
te, um festzustellen, ob es Anhaltspunkte für eine eingetretene Wertminderung dieser Vermögenswerte gibt. Sind solche
Anhaltspunkte erkennbar, wird der erzielbare Betrag des entsprechenden Vermögenswertes geschätzt, um den Umfang
eines eventuellen Wertminderungsaufwands festzustellen. Kann der erzielbare Betrag für den einzelnen Vermögenswert
nicht geschätzt werden, erfolgt die Schätzung des erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, zu welcher
der Vermögenswert gehört.
Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nut-
zungswert. Bei der Ermittlung des Nutzungswertes werden die geschätzten künftigen Zahlungsströme mit einem Vor-
steuerzinssatz abgezinst.
Wenn der geschätzte erzielbare Betrag eines Vermögenswertes oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit den Buch-
wert unterschreitet, wird der Buchwert des Vermögenswertes oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit auf den erziel-
baren Betrag vermindert. Der Wertminderungsaufwand wird sofort erfolgswirksam erfasst.
Sollte sich der Wertminderungsaufwand in der Folge umkehren und eine Wertaufholung nach dem jeweiligen IFRS Stan-
dard erlaubt sein, wird der Buchwert des Vermögenswertes oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit auf die jüngste
Schätzung des erzielbaren Betrages erhöht. Die Erhöhung des Buchwertes ist dabei auf den Wert beschränkt, der sich er-
geben hätte, wenn für den Vermögenswert oder die zahlungsmittelgenerierende Einheit in den Vorjahren kein Wertminde-
rungsaufwand erfasst worden wäre und die reguläre Abschreibung fortgeführt wäre. Eine Wertaufholung wird unmittelbar
erfolgswirksam erfasst.




7.12 Forschungs- und Entwicklungskosten
Die Zugangsbewertung erfolgt bei selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten mit den Herstellungskosten. For-
schungskosten gehören nicht zu den Herstellungskosten und werden in der Periode, in der sie anfallen, als Aufwand erfasst.
Aktivierte Eigenleistungen unterliegen einer begrenzten Nutzungsdauer und werden über ihre voraussichtliche Nutzungs-
dauer (in der Regel innerhalb von 3 bis 10 Jahren) abgeschrieben.






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Im Geschäftsjahr sind für Forschung und Entwicklung nur unwesentliche Aufwendungen in der Konzern-Gewinn- und Verlust-
rechnung erfasst worden. Diese Aufwendungen sind im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung der Produktion entstanden.




7.13 Vorräte
Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewer-
tet. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Vorräten werden anhand der Durchschnittskostenmethode ermittelt.
Die Herstellungskosten umfassen direkt zurechenbare Einzel- und Gemeinkosten.
Der Nettoveräußerungswert stellt den geschätzten Verkaufspreis der Vorräte abzüglich aller geschätzten Aufwendungen
dar, die für die Fertigstellung und die Veräußerung noch notwendig sind.



7.14 Finanzinstrumente
Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden werden in der Konzernbilanz angesetzt, wenn Ringmetall Vertrags-
partei des Finanzinstruments wird.
Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten
IFRS 9 sieht die Klassifizierung von finanziellen Vermögenswerten (nur Fremdkapitalinstrumente) sowohl anhand des Ge-
schäftsmodells, das für die betroffenen finanziellen Vermögenswerte verwendet wird, als auch anhand der vertraglichen
Zahlungsstromeigenschaften des individuellen finanziellen Vermögenswertes (Solely Payments of Principal and Interest
(SPPI) – Kriterium) vor. Eine Reihenfolge für diese Prüfung ist nicht vorgegeben.
Geschäftsmodelle
Nach IFRS 9 sind folgende drei Geschäftsmodelle möglich:
Halteabsicht („Hold to Collect“) – finanzielle Vermögenswerte, die mit dem Ziel gehalten werden, die vertraglichen
Zahlungsströme zu vereinnahmen,
Halte- und Verkaufsabsicht („Hold to Collect and Sell“) – finanzielle Vermögenswerte, die mit dem Ziel gehalten werden,
sowohl die vertraglichen Zahlungsströme zu vereinnahmen als auch zu verkaufen,
Sonstige („other“) – finanzielle Vermögenswerte, die mit Handelsabsicht gehalten werden oder die die Kriterien der
anderen beiden Kategorien nicht erfüllen.
Die Beurteilung des Geschäftsmodells erfordert eine Prüfung auf der Grundlage von Fakten und Umständen zum Zeitpunkt
dieser Beurteilung. Das Grundmodell bei Ringmetall ist „Halteabsicht“. Trotz Zuordnung zu diesem Geschäftsmodell sind un-
geplante Verkäufe im normalen Geschäftsverlauf möglich.
Grundsätzlich kann die Gesellschaft beim erstmaligen Ansatz eines finanziellen Vermögenswertes die folgenden unwiderruf-
lichen Optionen ausüben:
die Gesellschaft kann unwiderruflich beschließen, Änderungen des beizulegenden Zeitwertes einer Finanzinvestition in
Eigenkapitalinstrumente, die weder zu Handelszwecken gehalten werden noch eine bedingte Gegenleistung darstellen,
die von einem Erwerber in einem Unternehmenszusammenschluss gemäß IFRS 3 angesetzt wird, im sonstigen Ergebnis
zu erfassen; und
die Gesellschaft kann unwiderruflich beschließen, einen finanziellen Vermögenswert, der unter Anwendung der oben
genannten Kriterien entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert be-
wertet worden wäre, als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet zu designieren, sofern dadurch Inkongru-
enzen bei der Bewertung oder beim Ansatz beseitigt oder signifikant verringert werden.
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC)
Ein finanzieller Vermögenswert, der ein Fremdkapitalinstrument ist, wird als „zu fortgeführten Anschaffungskosten“ (Amor-
tized Cost – AC) klassifiziert und dementsprechend in der Folge bewertet, wenn der finanzielle Vermögenswert in einem





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„Halteabsicht“-Geschäftsmodell gehalten wird und die vertraglichen Zahlungsströme das SPPI-Kriterium erfüllen. Zudem
darf eine mögliche Fair Value Option nicht angewandt worden sein, die allerdings nur möglich ist, wenn dadurch Bewer-
tungs- und Ansatzinkonsistenzen vermieden werden können und bei Ringmetall keine Anwendung findet.
Ringmetall bilanziert daher finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten beim erstmaligen Ansatz mit
deren Anschaffungskosten. In der Folgebewertung erfolgt der Ansatz unter Anwendung des Expected-Credit-Loss Modells
(ECL-Modell).
Finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert mit erfolgsneutralen Wertänderungen (FVOCIr)
Ein finanzieller Vermögenswert, der ein Fremdkapitalinstrument ist, wird als FVOCIr („Fair Value through Other Compre-
hensive Income with recycling”) klassifiziert und bewertet, wenn der finanzielle Vermögenswert in einem „Halte- und Ver-
kaufsabsicht“- Geschäftsmodell gehalten wird und die vertraglichen Zahlungsströme das SPPI-Kriterium erfüllen. Zudem
darf eine mögliche erfolgswirksame Fair Value Option nicht angewandt worden sein, die allerdings nur möglich ist, wenn
dadurch Bewertungs- und Ansatzinkonsistenzen vermieden werden können und bei Ringmetall keine Anwendung findet.
Ringmetall bewertet daher diese finanziellen Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert, wobei alle Veränderungen des
beizulegenden Zeitwerts im „Sonstigen Ergebnis“ erfasst werden. Die Zinskomponenten (unter Anwendung der Effektiv-
zinsmethode) sowie Währungsumrechnungseffekte werden ergebniswirksam erfasst.
Die unrealisierten Gewinne und Verluste werden erst bei Abgang des finanziellen Vermögenswertes in die Gewinn- und
Verlustrechnung umgegliedert.
Finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderung in der Gewinn- und Verlustrechnung (FVPL)
Jeder finanzielle Vermögenswert (Fremdkapitalinstrument), der zu Handelszwecken gehalten wird oder nicht in die Geschäfts-
modelle „Halteabsicht“ oder „Halte- und Verkaufsabsicht“ fällt, wird, ebenso wie Derivate und Eigenkapitalinstrumente, dem
Geschäftsmodell „Sonstige“ zugeordnet und ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert („Fair Value through Profit and
Loss – FVPL“) bewertet. Die Option der Erfassung im sonstigen Ergebnis nimmt Ringmetall nicht in Anspruch.
Zusätzlich muss jeder finanzielle Vermögenswert (Fremdkapitalinstrumente), auch wenn er dem Geschäftsmodell „Halteab-
sicht“ oder „Halte- und Verkaufsabsicht“ entspricht, der nicht das SPPI-Kriterium erfüllt, zum beizulegenden Zeitwert ergebnis-
wirksam bewertet werden.
Finanzinstrumente werden hier einbezogen und zu Handelszwecken gehalten, wenn sie hauptsächlich für den Zweck der
kurzfristigen Veräußerung hinsichtlich kurzfristiger Gewinnmitnahmen bestehen.


Finanzielle Verbindlichkeiten (FLAC)
Finanzielle Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet.

Wertminderung und Risikovorsorge nach IFRS 9
Die Regelungen zur Wertminderung unter IFRS 9 werden auf AC oder FVOCIr bewertete Fremdkapitalinstrumente, Forde-
rungen aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsvermögenswerte und auf außerbilanzielle Verpflichtungen, wie Kreditzu-
sagen und Finanzgarantien, angewandt („impairment-relevante Finanzinstrumente“).
Dabei besteht der Ansatz der Bestimmung der Wertminderungen und der Risikovorsorge aus einem erwarteten Kreditaus-
fallmodell (ECL-Modell unter IFRS 9), bei dem die Risikovorsorge bei Erstansatz des impairment-relevanten Finanzinstru-
ments auf Basis der zu diesem Zeitpunkt herrschenden Erwartungen potenzieller Kreditausfälle erfasst wird.
Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte aus IFRS 15 wird bei Ringmetall der ver-
einfachte Ansatz in Anspruch genommen. Hierzu werden die notwendigen Wertminderungen in einer Wertberichtigungs-





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tabelle anhand historischer Ausfallraten auf Fälligkeitskategorien, ergänzt um aktuelle Informationen und Erwartungen,
ermittelt. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden nach geografischen Gebieten gruppiert, da die Zah-
lungsmodalitäten je nach geografischem Gebiet voneinander abweichen.
Stufenweiser Ansatz zur Ermittlung der zu erwartenden Ausfälle
IFRS 9 gibt einen dreistufigen Ansatz für die Wertberichtigung von impairment-relevanten Finanzinstrumenten vor, welche
zum Zeitpunkt der Entstehung oder des Erwerbs als nicht bonitätsbeeinträchtigt klassifiziert wurden. Dabei erfolgt eine
zeitscheibenbasierte Berechnung des ECL unter der Verwendung der Probability-of-Default (PD), des erwarteten Exposure-
at-Default (EAD) und Loss-Given-Default (LGD) unter Berücksichtigung des Effektivzinssatzes im Rahmen der Abzinsung.
Dieser Ansatz lässt sich wie folgt zusammenfassen:
Stufe 1: Es wird eine Wertberichtigung in Höhe der erwarteten Ausfälle innerhalb von 12 Monaten gebildet. Dies ent-
spricht dem Teil erwarteter Ausfälle aus Ausfallereignissen, die innerhalb von 12 Monaten nach dem Bilanzstichtag er-
wartet werden, sofern keine Erhöhung des Ausfallrisikos seit dem erstmaligen Ansatz zu verzeichnen ist.
Stufe 2: Es wird eine Wertberichtigung in Höhe der erwarteten Ausfälle innerhalb der gesamten Restlaufzeit gebildet,
wenn eine signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos seit dem erstmaligen Ansatz zu verzeichnen ist. Dies entspricht dem
Teil erwarteter Ausfälle aus Ausfallereignissen, die innerhalb der verbleibenden Restlaufzeit nach dem Bilanzstichtag er-
wartet werden und führt entsprechend zu einer höheren Risikovorsorge im Vergleich zur Stufe 1, sofern die Restlaufzeit
länger als 12 Monate ist.
Stufe 3: Für finanzielle Vermögenswerte, die bereits bei Erwerb oder Ausreichung eine beeinträchtigte Bonität hatten,
werden zum Abschlussstichtag nur die kumulierten Änderungen der seit dem erstmaligen Ansatz über die Laufzeit er-
warteten Kreditverluste als Wertberichtigung erfasst.
Signifikanter Anstieg des Ausfallrisikos
Die Bestimmung, ob ein signifikanter Anstieg des Ausfallrisikos seit dem erstmaligen Ansatz vorliegt, legt Ringmetall an-
hand von angemessenen und belastbaren zukunftsorientierten Informationen fest, die ohne übermäßigen Aufwand ver-
fügbar sind. Zur Bonitätsbeurteilung werden dabei insbesondere Ausfallwahrscheinlichkeiten, die von Ratingagenturen er-
mittelt wurden, berücksichtigt.
Ungeachtet der vorstehenden Angabe wird nach IFRS 9 widerlegbar ein signifikanter Anstieg vermutet, wenn ein Schuldner
mehr als 30 Tage im Rückstand ist. Ringmetall weicht hiervon ab, da auch auf Basis von historischen Daten nachweisbar ist,
dass auch Schuldner bis zu einem Verzug von 60 Tagen kein erhöhtes Ausfallrisiko haben.
Grundlage für die Eingruppierung in Stufe 1 oder Stufe 2 des ECL-Modells sind die Rückstände der Schuldner. Dabei werden
auch Veränderungen in den Rückständen der betreffenden Schuldner ins Kalkül gezogen.
Impairment-relevante Finanzinstrumente in Stufe 3
Ein Ausfall im Hinblick auf einen finanziellen Vermögenswert wird auf Basis der erzielbaren Zahlungsströme ermittelt. Im
Geschäftsjahr gab es keine bonitätsbeeinträchtigten finanziellen Vermögenswerte im Bestand.



Derivate
Derivate sind grundsätzlich der Kategorie „Sonstige“ zuzuordnen und werden erfolgswirksam mit ihrem beizulegenden
Zeitwert bewertet und bilanziert. Bewertungseffekte werden erfolgswirksam erfasst. Der Bewertung liegen allgemein an-
erkannte Bewertungsmodelle, wie z.B. das Black-Scholes-Modell oder der Heath-Jarrow-Morton-Modellrahmen, zugrunde.

Die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen (Hedge Accounting) kommt bei Ringmetall nicht zur Anwendung.






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7.15 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beinhalten Kassenbestände, Bankguthaben mit einer anfänglichen
Restlaufzeit von bis zu drei Monaten sowie Schecks, Wechsel und unterwegs befindliche Zahlungen.

7.16 Eigenkapital
Ein Eigenkapitalinstrument ist ein Vertrag, der einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens
nach Abzug aller Schulden begründet.
Von den Konzernunternehmen emittierte Finanzinstrumente werden entsprechend dem wirtschaftlichen Gehalt der Ver-
tragsvereinbarung und den Definitionen als finanzielle Verbindlichkeiten oder Eigenkapital klassifiziert.





7.17 Pensionsähnliche Rückstellungen
Die Bewertung der Rückstellungen für Abfertigungsverpflichtungen erfolgt nach IAS 19 unter Berücksichtigung der Richtta-
feln des jeweiligen Landes, der alters- und geschlechtsspezifischen Merkmale sowie weiterer demographischer Parameter.
Leistungsorientierte Pläne existieren nicht.


7.18 Rückstellungen
Rückstellungen werden gebildet, wenn der Konzern eine gegenwärtige Verpflichtung (rechtlicher oder faktischer Natur) aus
einem vergangenen Ereignis hat, deren Erfüllung wahrscheinlich mit dem Abfluss von Ressourcen einhergehen wird und
deren Höhe verlässlich schätzbar ist.
Der angesetzte Rückstellungsbetrag ist der beste Schätzwert, der sich am Abschlussstichtag für die hinzugebende Leistung
ergibt, um die gegenwärtige Verpflichtung zu erfüllen. Wird eine Rückstellung auf Basis der für die Erfüllung der Verpflich-
tung geschätzten Zahlungsströme bewertet, sind diese Zahlungsströme abzuzinsen, sofern der Zinseffekt wesentlich ist.


7.19 Leasingverhältnisse
Ringmetall als Leasingnehmer least bestimmte Vermögenswerte, insbesondere Immobilien, Maschinen sowie Betriebs-
und Geschäftsausstattung. Bei Vertragsbeginn beurteilt Ringmetall, ob der Vertrag ein Leasingverhältnis im Sinne von IFRS
16 beinhaltet. Ein Leasingverhältnis stellt eine Vereinbarung dar, die dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Ver-
mögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren. Nach IFRS 16 sind grundsätz-
lich sämtliche Leasingverhältnisse in der Konzernbilanz zu erfassen: für Leasingverträge sind ein Vermögenswert in Form
eines Nutzungsrechts sowie eine Leasingverbindlichkeit für die ausstehenden Mietzahlungen anzusetzen.
Die in den Sachanlagen ausgewiesenen Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschrei-
bungen sowie gegebenenfalls erforderlicher Wertminderungen angesetzt. Gegebenenfalls erfolgt bei einer Neubewertung
der Leasingverbindlichkeiten eine Berichtigung der Anschaffungskosten der jeweiligen Nutzungsrechte. Die Anschaffungs-
kosten eines Nutzungsrechts ermitteln sich als Barwert sämtlicher zukünftiger Leasingzahlungen zuzüglich der Leasing-
zahlungen, die zu oder vor Beginn der Laufzeit des Leasingverhältnisses getätigt werden, sowie – falls im jeweiligen Vertrag
geregelt – der Vertragsabschlusskosten und der geschätzten Kosten für die Demontage oder Wiederherstellung des Lea-
singgegenstandes.
Nutzungsrechte werden planmäßig linear über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Laufzeit des Leasingverhältnisses
und erwarteter Nutzungsdauer des Nutzungsrechts abgeschrieben.
Wenn das Eigentum an dem Leasinggegenstand am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses auf Ringmetall übergeht
oder in den Kosten die Ausübung einer Kaufoption berücksichtigt ist, werden die Abschreibungen anhand der erwarteten
wirtschaftlichen Nutzungsdauer des Leasinggegenstands ermittelt.
Die Nutzungsrechte werden ebenfalls auf Wertminderung überprüft.




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Der erstmalige Ansatz der den Finanzierungsverbindlichkeiten zugeordneten Leasingverbindlichkeiten bestimmt sich als
Barwert der zu leistenden Leasingzahlungen. In der Folgebewertung wird der Buchwert der Leasingverbindlichkeit aufge-
zinst und um die geleisteten Leasingzahlungen vermindert.
Die Abschreibungen der Nutzungsrechte sind gemäß IFRS 16 den Abschreibungen zugeordnet. Die Aufzinsung der Leasing-
verbindlichkeiten erfolgt in den Zinsaufwendungen. Gemäß IFRS 16 bestehen die folgenden Wahlrechte: für Leasingverträge
mit einer Laufzeit von bis zu zwölf Monaten (kurzfristige Leasingverhältnisse) sowie für Leasingverträge über geringwertige
Vermögenswerte (Wert von jeweils unter 5 TEUR) kann auf die Erfassung eines Nutzungsrechts und einer Leasingverbind-
lichkeit verzichtet werden.
Ringmetall nimmt diese Wahlrechte in Anspruch. Die mit diesen Leasingverhältnissen verbundenen Leasingzahlungen
werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand erfasst.
Ringmetall kann als Leasinggeber auftreten und stuft diese Leasingverhältnisse als operatives Leasingverhältnis oder als
Finanzierungsleasing ein.

7.20 Zuwendungen der öffentlichen Hand
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn hinreichende Sicherheit da-
rüber besteht, dass die Zuwendung erlangt wird und der Konzern alle damit verbundenen Bedingungen einhält. Unter
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zum Beispiel Ertragszuschüsse oder die Sozialversicherungszuschüsse zum
Kurzarbeitergeld erfasst. Ist Kurzarbeitergeld eine persönliche Leistung für den Beschäftigten, sind die entsprechenden Zah-
lungen durchlaufende Posten. Ein weiteres Beispiel sind unterverzinsliche öffentliche Darlehen, für die der Zinsvorteil über
die Laufzeit ratierlich verteilt wird. Die Zuwendungen der öffentlichen Hand werden in den sonstigen Erträgen ausgewiesen.



8. GESCHÄFTSSEGMENTE
Der Vorstand ist die verantwortliche Unternehmensinstanz nach IFRS 8. Für Zwecke der Unternehmensleitung ist der Kon-
zern in die Geschäftssegmente Industrial Packaging und Industrial Handling, basierend auf den von den Segmenten an-
gebotenen Produkten, untergliedert.
Beide Segmente stellen auch die berichtspflichtigen Segmente dar.
Das Geschäftssegment „Industrial Packaging“ ist auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Verpackungsele-
menten für die Fassindustrie spezialisiert. Das Produktangebot, das sich hauptsächlich auf Industriefässer konzentriert, um-
fasst neben dem Spannring, dem Deckel und der Dichtung auch Griffe, Verschlusseinheiten sowie anforderungsspezifische
Spezialkomponenten. Seit 2019 gehört auch die Herstellung und der Vertrieb von Fassinnenhüllen zum Produktportfolio.
Das zweite Geschäftssegment „Industrial Handling“ produziert und vermarktet anwendungsorientierte Fahrzeuganbauteile
für Spezialfahrzeuge in der Fracht- und Lagerlogistik. Für Traktoren, Lastfahrzeuge sowie vor allem für Flurförderfahrzeuge
entwickelt und produziert dieses Segment Rückhaltesysteme, Hubmastteile und Kupplungs- und Bremspedale. Aber auch
komplexe Schweißbaugruppen und Anhängerkupplungssysteme sowie Hydraulikkomponenten sind Teil des Produktan-
gebots.
Der Vorstand beurteilt die Geschäftssegmente auf Basis des EBITDA. Das EBITDA stellt dabei das Ergebnis vor Zinsen, Steu-
ern und Abschreibungen dar.

Umsatz
Der Umsatz zwischen den Segmenten wird zu Marktpreisen durchgeführt. Der Umsatz mit externen Kunden, der an den
Vorstand berichtet wird, wird nach denselben Grundsätzen wie in der Gewinn- und Verlustrechnung bemessen.



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2022 2021
TEUR
Segment-
umsatzerlöse
Intra- und Inter-
segmentäre
Umsatzerlöse
Umsatzerlöse
von externen
Kunden
Segment-
umsatzerlöse
Intra- undInter-
segmentäre
Umsatzerlöse
Umsatzerlöse
von externen
Kunden
Industrial
Packaging
212.157 14.974 197.183 172.460 12.675 159.785
Industrial
Handling
16.328 - 16.328 12.553 - 12.553
Sonstige 826 826 - 943 943 -
Gesamt 229.311 15.800 213.511 185.956 13.618 172.338
Zu den weiteren Ausführungen hinsichtlich der Umsatzerlöse verweisen wir auf Anhangangabe 9.1.
Segmentergebnis

TEUR 2022 2021
Industrial Packaging 29.667 28.953
Industrial Handling 917 1.255
Sonstige -2.285 -3.593
EBITDA vor Konsolidierung 28.299 26.615
Konsolidierungseffekte auf EBITDA 1 5
EBITDA 28.300 26.620
Abschreibung Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte -7.017 -6.443
EBIT 21.283 20.177
Finanzierungsergebnis -729 -642
Ergebnis vor Ertragsteuern 20.554 19.535
Ertragsteueraufwand -4.634 -4.618
Konzernjahresergebnis 15.920 14.917



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Vermögenswerte
Die Beträge der Vermögenswerte, die dem Vorstand berichtet werden, werden auf dieselbe Art bewertet wie im Konzernab-
schluss. Diese Vermögenswerte werden nach Maßgabe der Geschäftstätigkeit auf die Segmente verteilt. Die geographische
Zuordnung ist hier nicht von Bedeutung für den Vorstand.

TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Industrial Packaging 26.822 30.872
Industrial Handling 1.182 1.265
Sonstige 45.962 42.472
Segmentvermögen vor Konsolidierung 73.966 74.609
Überleitung Konzernbilanz -44.211 -45.825
Nicht verteilt:
Sachanlagevermögen 35.332 33.395
Immaterielle Vermögenswerte 3.707 2.842
Geschäfts- oder Firmenwerte 34.137 33.734
Latente Steueransprüche 1.104 1.571
Vorräte 25.721 21.734
Kurzfristige Steuerforderungen 231 430
Sonstige Vermögenswerte 1.354 1.406
Vermögenswerte gemäß Konzernbilanz 131.341 123.896
Das Segmentvermögen setzt sich aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsvermögenswerten sowie
Bankguthaben zusammen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten in voller Höhe Vermögenswer-
te aus Kundenverträgen, wobei 20.100 TEUR (31.12.2021: 22.541 TEUR) dem Segment Industrial Packaging und 1.182 TEUR
(31.12.2021: 1.034 TEUR) dem Segment Industrial Handling zuzuordnen sind. Die Vertragsvermögenswerte in Höhe von
354 TEUR (31.12.2021: 636 TEUR) sind vollständig dem Segment Industrial Packaging zuzuordnen.



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Verbindlichkeiten
Die Segmentverbindlichkeiten werden auf dieselbe Art bewertet wie im Konzernabschluss. Diese Verbindlichkeiten werden
nach Maßgabe der Geschäftstätigkeit auf die Segmente verteilt.
TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Industrial Packaging 39.498 41.445
Industrial Handling 3.253 2.823
Sonstige 17.569 21.260
Segmentverbindlichkeiten vor Konsolidierung 60.320 65.528
Überleitung Konzernbilanz -31.882 -32.014
Nicht verteilt:
Finanzverbindlichkeiten aus Leasing 11.052 12.253
Finanzverbindlichkeiten sonstige Darlehen 1.218 698
Pensionsrückstellungen 760 804
Latente Steuerschulden 2.262 2.489
Sonstige Verbindlichkeiten 2.533 2.602
Sonstige Rückstellungen 5.798 5.794
Kurzfristige Steuerschulden 1.816 1.993
Verbindlichkeiten gemäß Konzernbilanz 53.877 60.147
Die Segmentverbindlichkeiten setzen sich aus den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie den Finanzver-
bindlichkeiten zusammen.



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Konzernweite Informationen
Die Gesamtheit der langfristigen Vermögenswerte, die nicht latente Steuern sind, verteilt sich auf folgende Länder:
31.12.2022
Gesamtheit der langfristigen Vermögenswerte,
die nicht latente Steuern sind
TEUR Gesamt Deutschland USA Italien Rest
Immaterielle Vermögenswerte 3.707 2.417 - 1.175 115
Geschäfts- oder Firmenwerte 34.137 16.316 13.125 4.520 176
Sachanlagen 35.332 25.360 2.988 5.181 1.803
Nach der Equity-Methode bilanzierte
Beteiligungen und sonstige langfristige
Vermögenswerte
286 40 140 106 -
Summe langfristige Vermögenswerte
ohne latente Steuern
73.462 44.133 16.253 10.982 2.094


31.12.2021
Gesamtheit der langfristigen Vermögenswerte,
die nicht latente Steuern sind
TEUR Gesamt Deutschland USA Italien Rest
Immaterielle Vermögenswerte 2.842 2.649 - 47 146
Geschäfts- oder Firmenwerte 33.734 16.316 12.722 4.520 176
Sachanlagen 33.395 22.307 3.239 5.774 2.075
Nach der Equity-Methode bilanzierte
Beteiligungen und sonstige langfristige
Vermögenswerte
224 121 - 103 -
Summe langfristige Vermögenswerte
ohne latente Steuern
70.195 41.393 15.961 10.444 2.397
Die Umsatzerlöse aus mit konzernfremden Kunden getätigten Geschäften verteilen sich regional wie folgt:

TEUR
2022 2021
Deutschland USA Italien/UK Rest Deutschland USA Italien/UK Rest
Industrial
Packa-
ging

53.309

60.026

25.871

57.977

38.375

49.406

24.335

47.669
Industrial
Handling

15.747
- -
581

11.930
- -
623
Sonstige - - - - - - - -
Gesamt 69.056 60.026 25.871 58.558 50.305 49.406 24.335 48.292


Im Segment Industrial Packaging beruhen Umsatzerlöse in Höhe von 31.244 TEUR (2021: 30.848 TEUR) bzw. in Höhe von
30.430 TEUR (2021: 30.451 TEUR) auf Geschäften mit zwei Kunden. Im Segment Industrial Handling wurden Umsatzerlöse in
Höhe von 9.508 TEUR (2021: 7.397 TEUR) mit einem Kunden erwirtschaftet.



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9. UMSATZERLÖSE UND SONSTIGE ERTRÄGE
9.1 Umsatzerlöse
TEUR 2022 2021
Fassspannringe, Deckel, u. ä. 156.709 139.054
Fassinnenhüllen 40.474 20.731
Fahrzeuganbauteile, u. ä. 16.328 12.553
Gesamt 213.511 172.338
Die Hauptaktivität des Konzerns besteht in der Herstellung und dem Vertrieb von Spannringen, dazugehörigen Verschlüssen
und seit 2019 auch Fassinnenhüllen (Segment Industrial Packaging) sowie in der Produktion und Vermarktung von Fahrzeug-
anbauteilen für Spezialfahrzeuge in der Logistik und Lagerlogistik sowie der Landwirtschaft (Segment Industrial Handling).
Der Konzern hat Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden gemäß IFRS 15 in Höhe von 213.511 TEUR (2021: 172.338 TEUR) erzielt.
Sämtliche Umsatzerlöse in beiden Segmenten werden im Berichtsjahr wie im Vorjahr zeitpunktbezogen erzeugt und erfasst.




9.2 Sonstige Erträge
TEUR 2022 2021
Ertrag aus vorteilhaftem Kauf 1.153 0
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
und Wertberichtigung auf Forderungen
251 354
Verrechnete sonstige Sachbezüge aus KFZ-Gestellung 187 146
Erträge durch Zuwendungen und Erstattungen 165 83
Erträge aus Versicherungen 41 80
Andere aktivierte Eigenleistungen 34 37
Erträge aus dem Erlass von Verbindlichkeiten 33 809
Gewinn aus Abgang Sachanlagen 25 68
Erträge aus Mieteinnahmen 22 19
Sonstige Erträge 715 388
Gesamt 2.626 1.984

Die sonstigen Erträge haben sich um 642 TEUR erhöht. Hauptgrund hierfür ist der Ertrag aus dem vorteilhaften Kauf der
Rhein-Plast in Höhe von 1.153 TEUR, siehe hierzu die Ausführungen unter Punkt 6. Dieser Sondereffekt übersteigt den im Vor-
jahr mit 809 TEUR ausgewiesenen Sondereffekt aus dem Erlass des staatlichen COVID-19-Darlehen in den USA wesentlich.
Die Erträge aus Mieteinnahmen resultieren aus einer Vermietung von Räumen und sonstigen Flächen. Entsprechend han-
delt es sich hierbei um ein operatives Leasingverhältnis für Ringmetall als Leasinggeber.
In den übrigen sonstigen Erträgen sind im Vergleich zum Vorjahr Erträge aus der Liquidation der Nittel UK Ltd. enthalten.




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10. BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN
10.1 Materialaufwand
TEUR 2022 2021
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 118.062 88.352
Aufwendungen für bezogene Leistungen 6.758 4.747
Gesamt 124.820 93.099
In den Aufwendungen für bezogene Leistungen sind insbesondere Aufwendungen für Energie und fremdbezogene
Dienstleistungen enthalten.


10.2 Personalaufwand
TEUR 2022 2021
Löhne und Gehälter 32.189 27.379
Soziale Abgaben 7.248 5.880
Leiharbeiter 6.667 4.767
Gesamt 46.104 38.026
Der Ausweis der Leiharbeitenden erfolgt im Personalaufwand. Dies entspricht der wirtschaftlichen Betrachtungsweise aus
Konzernsicht.
In den sozialen Abgaben sind Aufwendungen für die Rentenversicherung in Höhe von 1.798 TEUR (2021: 1.367 TEUR) enthalten.
Die Anzahl der durchschnittlich beschäftigten Mitarbeitenden hat sich im Jahr 2022 im Vergleich zum Jahr 2021 von 748 auf
814 erhöht.
Die Anzahl der durchschnittlich eingesetzten Leiharbeitenden ist im Jahr 2022 auf 217 gestiegen (2021: 128 Leiharbeitende).



10.3 Sonstige Aufwendungen und sonstige Steuern
TEUR 2022 2021
Aufwendungen für die Warenausgabe 7.116 6.071
Aufwendungen für Verwaltung und EDV 4.638 3.348
Aufwendungen für Maschinen und Werkzeuge 3.070 2.417
Aufwendungen für Beratungs- und sonstige externe Dienstleistungen 2.529 3.095
Aufwendungen im Zusammenhang mit Gebäuden 1.859 1.673
Übrige Aufwendungen 318 457
Sonstige Steuern 407 293
Gesamt 19.937 17.354






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Im Vergleich zum Vorjahr sind die sonstigen Aufwendungen um 2.583 TEUR angestiegen.
Dies resultiert im Wesentlichen aus den analog zum Umsatz um 1.045 TEUR gestiegenen Aufwendungen für die Warenaus-
gabe. Die Aufwendungen für Verwaltung und EDV haben sich um 1.290 TEUR erhöht. Ein Grund hierfür ist die Akquisition
von Rhein-Plast.
Die Aufwendungen für Beratungs- und sonstige externe Dienstleistungen sind um 566 TEUR zurückgegangen. Im Vorjahr
waren hier die Aufwendungen für die formwechselnde Umwandlung der Ringmetall AG in eine Europäische Gesellschaft
(Societas Europaea, SE) ausgewiesen. Darüber hinaus wurden Beratungskosten eingespart.
Die Aufwendungen für Maschinen und Werkzeuge sind um 653 TEUR gestiegen. Hierfür waren im Wesentlichen Aufwen-
dungen der letzten Akquisitionen, HOSTO und Rhein-Plast, ausschlaggebend.
Die Aufwendungen im Zusammenhang mit Gebäuden betreffen hauptsächlich Nebenkosten.









11. BETEILIGUNGS- UND FINANZERGEBNIS

11.1 Finanzerträge
TEUR 2022 2021
Zinserträge 4 5
Wechselkurseffekte aus Finanzierungstätigkeit - 218
Gesamt 4 223
Der deutliche Rückgang der Finanzerträge ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass es im Geschäftsjahr 2022 nach
gebotener Saldierung keine Erträge aus Wechselkurseffekten im Zusammenhang mit Finanzierungen gegeben hat. Im Be-
richtsjahr haben diese Effekte zu geringen Aufwendungen geführt, siehe hierzu die Anhangangabe 11.2.



11.2 Finanzierungsaufwendungen
TEUR 2022 2021
Zinsen auf Kontokorrent- und Bankkredite
(nicht von nahestehenden Personen)
455 587
Zinsen auf Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen 249 278
Wechselkurseffekte aus Finanzierungstätigkeit 29 -
Gesamt 733 865
Der Rückgang der Finanzierungsaufwendungen resultiert im Wesentlichen aus geringeren Zinsaufwendungen für Bank-
kredite. Die gesunkenen Zinsaufwendungen sind Folge eines niedrigeren Zinssatzes für den Konsortialdarlehensvertrag.






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12. ERTRAGSTEUERN
Die Ringmetall SE unterliegt der inländischen Körperschaftsteuer und der Gewerbesteuer. Der für die Geschäftsjahre 2022
und 2021 anzuwendende Körperschaftsteuersatz beträgt 15,0 Prozent. Zusätzlich wird ein Solidaritätszuschlag von 5,5 Pro-
zent erhoben. Die Gewerbeertragsteuer beträgt 2022 unverändert zum Vorjahr 17,2 Prozent des steuerpflichtigen Einkom-
mens.
Auch die inländischen Tochterunternehmen unterliegen, soweit es sich um Kapitalgesellschaften handelt, der inländischen
Körperschaftsteuer, dem Solidaritätszuschlag sowie der Gewerbesteuer. Die inländischen Personengesellschaften unterlie-
gen nur der Gewerbesteuer. Die Gewerbeertragssteuer beträgt je nach individuellem Hebesatz zwischen 10,5 Prozent und
17,2 Prozent des steuerpflichtigen Einkommens.
Bei den ausländischen Tochterunternehmen werden für die Berechnung der latenten Steuer die am Bilanzstichtag gültigen
oder bereits rechtskräftig beschlossenen Steuersätze verwendet. Je nach Land liegen die Steuersätze zwischen 15,0 Prozent
und 27,9 Prozent.
Im Konzern sind mehrere Jahre noch nicht endgültig steuerlich veranlagt. Ringmetall ist der Auffassung, ausreichend Vor-
sorge für diese offenen Veranlagungsjahre getroffen zu haben. Es ist nicht auszuschließen, dass es zu Steuerzahlungen
kommen kann, welche die im Abschluss gebildete Vorsorge übersteigen.
Aufgrund von zukünftiger Rechtsprechung oder Änderung der Auffassung der Finanzverwaltungen kann nicht ausge-
schlossen werden, dass es zu Steuerzahlungen für vergangene Jahre kommen kann.
12.1 Im Gewinn und Verlust erfasste Ertragsteuern
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:
TEUR 2022 2021
Tatsächlicher Steueraufwand
Laufendes Jahr -4.997 -3.953
Anpassungen für Vorjahre 9 -65
-4.988 -4.018
Latenter Steueraufwand/-ertrag
Davon aus Entstehung bzw. Auflösung temporärer Differenzen 507 -181
Davon aus Verlustvorträgen -153 -419
354 -600
Steueraufwand -4.634 -4.618
Der latente Steuerertrag betrifft im Wesentlichen temporäre Unterschiede bei der Erfassung und Bewertung von Aktiva und
Passiva nach den IFRS sowie aus erfolgswirksamen Konsolidierungsvorgängen und Änderungen im Rahmen des Ansatzes
der Verlustvorträge. Sie werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen
Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden.




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12.2 Überleitung des effektivenSteuersatzes
Der Konzernsteuersatz für das Geschäftsjahr 2022 beträgt unverändert zum Vorjahr 33,0 Prozent.
Die Überleitungsrechnung vom erwarteten zum ausgewiesenen Steuerergebnis ist nachfolgend dargestellt:
TEUR 2022 % 2021 %
Gewinn vor Steuern 20.554 19.535
Steuern auf der Grundlage des inländischen
Steuersatzes des Mutterunternehmens
-6.778 -33,0 -6.442 -33,0
Steuersatzunterschiede 1.646 7,9 1.169 6,0
Änderung von Steuersätzen -1 0,0 3 0,0
Nicht abzugsfähige Aufwendungen -103 -0,5 -56 -0,3
Nicht steuerbare Erträge 382 1,9 228 1,2
Verluste und temporäre Differenzen, für die keine
Steueransprüche bilanziert werden konnten
-12 -0,4 -35 -0,2
Temporäre Differenzen, für die keine Steueransprüche
bilanziert werden konnten
50 0,3 49 0,3
Periodenfremde tatsächliche Steuern 9 0,0 -65 -0,3
Minderung des latenten Steueraufwands aufgrund
bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste
213 1,0 506 2,6
Ausländische Steuervergünstigung 0 0,0 0 0,0
Sonstige Steuereffekte -40 0,2 24 0,1
Effektiver Steueraufwand -4.634 -22,6 -4.618 -23,6
Die Abnahme des effektiven Steuersatzes im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf die Steuersatz-
unterschiede sowie auf die Minderung des latenten Steueraufwands aufgrund bisher nicht berücksichtigter steuerlicher
Verluste zurückzuführen.
12.3 Nicht erfasste latente Steueransprüche
Der Konzern verfügt am Ende des Berichtzeitraums über nicht erfasste Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von 310 TEUR
(2021: TEUR 757), die zugrunde gelegten Verlustvorträge belaufen sich auf 1.341 TEUR (2021: TEUR 3.783).
Bei diesen steuerlichen Verlustvorträgen wurden im Berichtszeitraum 334 TEUR auf Verlustvorträge nicht angesetzt, die
im Jahr 2023 verfallen, 968 TEUR auf Verlustvorträge, die im Zeitraum von 2024 bis 2027 verfallen, 17 TEUR auf Verlustvor-
träge die im Zeitraum von 2028 bis 2031 verfallen, sowie 22 TEUR auf Verlustvorträge, die unbegrenzt vortragsfähig sind.
Aktive latente Steuern wurden aufgrund der Unternehmensplanungen unter Berücksichtigung der Nutzbarkeit und
Werthaltigkeit nicht aktiviert.
Die Ringmetall SE berücksichtigt keine latenten Steuerschulden für einbehaltene Gewinne der Tochtergesellschaften,
falls diese Gewinne als voraussichtlich permanent investiert betrachtet werden und Ringmetall die Möglichkeit hat, die




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Ausschüttungen zu steuern, wobei eine Ausschüttung dieser Gewinne zukünftig nicht geplant ist. Weiterhin ist auch eine
Veräußerung der betreffenden Anteile nicht geplant.
12.4 Veränderung der latenten Steuern während des Jahres
Die aktiven und passiven latenten Steuern zeigen die folgende Entwicklung:
Aktive latente Steuern
TEUR

31.12.2022

31.12.2021
Immaterielle Vermögensgegenstände 995 913
Sachanlagen 272 606
Vorräte 379 181
Sonstige Passiva 52 220
Sonstige Aktiva 32 26
Steuerliche Verlustvorträge 687 785
Gesamt 2.417 2.731
Saldierung der aktiven und passiven latenten Steuern -1.313 -1.160
Aktive latente Steuern nach Saldierung 1.104 1.571
Passive latente Steuern
TEUR
31.12.2022 31.12.2021
Immaterielle Vermögensgegenstände 1.328 1.364
Sachanlagen 1.871 1.575

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

125

172

Sonstige Passiva

223

537
Sonstige Aktiva 29 1
Gesamt 3.576 3.649
Saldierung der aktiven und passiven latenten Steuern -1.313 -1.160
Passive latente Steuern nach Saldierung 2.263 2.489



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Eine Aktivierung latenter Steuern ist insoweit vorzunehmen, als die Wahrscheinlichkeit gegeben ist, dass zukünftige steuer-
wirksame Erträge entsprechend den Geschäftserwartungen erwirtschaftet werden.
In Deutschland soll durch die Begründung einer Organschaft mit anhaltend profitablen Konzernunternehmen die künftige
Verrechnung steuerlicher Verluste im Segment Industrial Packaging innerhalb des Planungszeitraums von fünf Jahren er-
möglicht werden. Weitere Ergebnisabführungsverträge werden abgeschlossen, sobald die Verlustvorträge der künftigen
Organgesellschaften aufgebraucht sind.
Der Nettobetrag der latenten Steuern hat sich wie folgt entwickelt:
TEUR 2022 2021
Latente Steueransprüche, netto zum 1. Januar -918 -218
Veränderung des Konsolidierungskreises -530 -106
Veränderung der latenten Steuern aufgrund von
Neubewertungen der Abfertigungsverpflichtungen,
erfasst im sonstigen Ergebnis
-34 -9
Währungsumrechnungseffekte -30 15
Latente Steueraufwendungen/-erträge 353 -600
Latente Steueransprüche, netto zum 31. Dezember -1.159 -918


13. ERLÄUTERUNGEN ZUM KONZERNJAHRESERGEBNIS
13.1 Jahresergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen
TEUR 2022 2021
Gesellschafter des Mutterunternehmens 15.225 14.446
Nicht beherrschende Gesellschafter 695 471
Konzernjahresergebnis 15.920 14.917



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13.2 Ergebnis je Aktie
2022 2021
a) Unverwässertes Ergebnis je Aktie Euro je Aktie Euro je Aktie
Aus fortgeführten Geschäftsbereichen 0,52 0,50
Aus aufgegebenen Geschäftsbereichen - -
Summe unverwässertes Ergebnis je Aktie 0,52 0,50
Das Ergebnis und die durchschnittlich gewichtete Anzahl der Stammaktien, die in die Berechnung des unverwässerten
Ergebnisses je Aktie eingehen, sind nachfolgend wiedergegeben.
2022 2021
Den Aktionären der Ringmetall SE zurechenbares
Konzernjahresergebnis
15.225 14.446
Gewichtete durchschnittliche Anzahl an Stammaktien
zur Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie
29.069 29.069
b) Verwässertes Ergebnis je Aktie Euro je Aktie Euro je Aktie
Aus fortgeführten Geschäftsbereichen 0,52 0,50
Aus aufgegebenen Geschäftsbereichen - -
Summe verwässertes Ergebnis je Aktie 0,52 0,50
Bei der Berechnung wird das den Aktionären der Ringmetall SE zurechenbare Konzernjahresergebnis verwendet.
Im Berichtsjahr bestanden weder Optionsprogramme für Mitarbeitende, Wandelanleihen noch andere Sachverhalte, die zu
einer Verwässerung des Ergebnisses je Aktie führen würden, so dass das unverwässerte Ergebnis je Aktie und das verwäs-
serte Ergebnis je Aktie identisch sind.



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14. GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERTE
14.1 Überleitung des Buchwerts
TEUR 2022 2021
Anschaffungskosten 36.310 35.530
Kumulierte Wertminderungsverluste -2.173 -1.796
Stand zum Ende des Jahres 34.137 33.734
Anschaffungskosten
Stand zu Beginn des Jahres 35.530 33.613
Zusätzliche erfasste Beträge aus Unternehmenszusammenschlüssen - 916
Auswirkungen von Wechselkursdifferenzen 780 1.001
Stand zum Ende des Jahres 36.310 35.530
Kumulierte Wertminderungsverluste
Stand zu Beginn des Jahres 1.796 1.313
Auswirkungen Wechselkursdifferenzen 377 483
Stand zum Ende des Jahres 2.173 1.796
Die kumulierten Wertminderungsverluste betreffen in Höhe von 820 TEUR die Cemsan Metal Parts Manufacturing Industry
Trade Ltd. Company und in Höhe von 493 TEUR die Metallwarenfabrik Berger GmbH, die in 2019 auf die Latza GmbH ver-
schmolzen wurde. Diese – in den Vorjahren vorgenommenen – Wertminderungen sind Folge der regelmäßig durchgeführ-
ten Werthaltigkeitstests der Geschäfts- oder Firmenwerte.

14.2 Zuordnung des Geschäfts- oder Firmenwerts auf die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten
Der aus einem Unternehmenszusammenschluss resultierende Geschäfts- oder Firmenwert wird zu dem sich aus der Kauf-
preisallokation ergebenden Wert abzüglich ggf. erforderlicher Wertminderungen bilanziert und ist gesondert in der Kon-
zernbilanz ausgewiesen. Es wird für Zwecke der Wertminderungsprüfung der Geschäfts- oder Firmenwert auf jene zah-
lungsmittelgenerierenden Einheiten (sog. Cash Generating Units – CGU) des Konzerns aufgeteilt, von denen erwartet wird,
dass sie einen Nutzen aus Synergien des Zusammenschlusses ziehen können.
Zum jeweiligen Bewertungsstichtag (=Abschlussstichtag) wird der erzielbare Betrag jeder Geschäfts- oder Firmenwert tra-
genden Cash Generating Unit auf Basis der Berechnung eines Nutzungswertes unter Verwendung von Cash Flow-Progno-
sen ermittelt, die auf von der Unternehmensleitung ermittelten und genehmigten Finanzplänen basieren und mit deren
Buchwert verglichen. Dabei wurde für das erste Jahr eine Detailplanung zugrunde gelegt, die in einer vereinfachten Fort-
rechnung mit einem durchschnittlichen Wachstumspotenzial bis zu 10,0 Prozent für zwei weitere Jahre fortgeschrieben
wurde. Nicht in den Planungsrechnungen enthaltene Perioden werden durch Ansatz des Restwertes (Terminal Value) ab-




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gebildet. Für die Cash Flows nach dem Zeitraum von drei Jahren wird unterstellt, dass sie einer Wachstumsrate (growth
rate) von 0,0 Prozent (31.12.2021: 0,0 Prozent) unterliegen. Die Diskontierung der Cash Flows erfolgt mit dem risikoangepass-
ten Vorsteuerzinssatz der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten von 6,9 Prozent bis 9,7 Prozent (31.12.2021: 6,0
Prozent bis 8,0 Prozent), dem die durchschnittlich gewichteten Kapitalkosten (WACC – weighted average cost of capital)
zugrunde liegen. Der gewogene Durchschnitt der Kapitalkosten berücksichtigt einen Kapitalkostensatz von 10,3 Prozent
(31.12.2021: 8,5 Prozent) sowie einen Fremdkapitalkostensatz von 3,4 Prozent (31.12.2021: 1,5 Prozent). Die Ermittlung erfolgt auf
Basis des Capital-Asset-Pricing-Modells (CAPM) unter Berücksichtigung der aktuellen Markterwartungen. Zur Ermittlung
der risikoangepassten Zinssätze für Zwecke des Werthaltigkeitstests wurden spezifische Peer-Group-Informationen für Be-
ta-Faktoren, Kapitalstrukturdaten sowie Fremdkapitalkostensätze verwendet.
Der Geschäfts- oder Firmenwert setzt sich zum Bilanzstichtag wie folgt zusammen:
TEUR 31.12.2022 31.12.2021
August Berger Metallwarenfabrik GmbH 834 834
Berger Closures Limited 176 176
Berger Italia S.r.l. 2.658 2.658
Berger US Inc. 13.125 12.722
HOSTO Stolz GmbH & Co. KG 916 916
HSM GmbH & Co. KG 3.973 3.973
Packaging Inliner 9.332 9.332
Latza GmbH 1.261 1.261
S.G.T. S.r.l. 1.862 1.862
Gesamt 34.137 33.734
Die zahlungsmittelgenerierende Einheit Packaging Inliner beinhaltet die rechtlichen Einheiten der Nittel Gesellschaften
und Tesseraux . Die operative Steuerung der Unternehmen erfolgt durch einen gemeinsamen Personenkreis. Übergeordne-
tes Ziel ist es, die Unternehmen eng aneinander heranzuführen, um Synergien in allen relevanten Unternehmensbereichen
heben zu können.
Die strategische Steuerung und Ausrichtung der Unternehmen sowie die Erstellung und Verfolgung einer Geschäftsbe-
reichsstrategie erfolgt auf Ebene Packaging Inliner; dem Management und dem Aufsichtsrat wird auf dieser Ebene berich-
tet. Dieser Geschäftsbereich ist Bestandteil des Segments Industrial Packaging und somit kleiner als das Segment.
Alle ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte resultieren im Wesentlichen aus Synergien in der Marktbearbeitung. Dies
kann beispielsweise aus der Erschließung neuer Regionen oder auch neuer Produkte bestehen. Ferner existieren Ertrags-
potenziale durch erworbene Produktionsstandorte.




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Grundannahmen für die Berechnung des Nutzungswerts der Geschäftseinheiten
Im Folgenden werden die Grundannahmen erläutert, auf deren Basis die Unternehmensleitung ihre Cash Flow-Prognosen
zur Überprüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts erstellt hat.
Bei den folgenden – der Berechnung des Nutzungswerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugrunde gelegten –
Annahmen bestehen Schätzungsunsicherheiten:
Geschäftsplan – Der Geschäftsplan wurde aufgrund von Einschätzungen der künftigen Geschäftsentwicklung durch die
Unternehmensleitung erstellt. Diesen Einschätzungen lagen Erfahrungswerte der Vergangenheit zugrunde.
Geplante Bruttogewinnmargen – Die Bruttogewinnmargen werden anhand der durchschnittlichen Bruttogewinnspan-
nen, die im unmittelbar vorhergehenden Geschäftsjahr erzielt wurden, ermittelt und unter Berücksichtigung der erwarte-
ten Effizienzsteigerung erhöht.
Preissteigerung von Rohstoffen/Waren – Zur Berücksichtigung der Preissteigerung wurde überwiegend davon ausge-
gangen, dass es dem Konzern gelingen wird, Preissteigerungen bei Rohstoffen/Warenbezügen über die Verkaufspreise
weiterzugeben. Die getroffenen Grundannahmen stimmen mit denen externer Informationsquellen überein.
Der Konzern verzichtete auf die Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes abzüglich der Kosten der Veräußerung, da
bereits die ermittelten Nutzungswerte die Buchwerte der einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten übertrafen.
Sensitivität der getroffenen Annahmen
Die ermittelten Nutzungswerte haben die Buchwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten signifikant überschritten.
Die Unternehmensleitung ist der Auffassung, dass keine nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich mögliche Änderung
einer der zur Bestimmung des Nutzungswerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten getroffenen Grundannahmen
dazu führen könnte, dass der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ihren erzielbaren Wert übersteigt.




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15. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE UND GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERTE
15.1 Überleitung des Buchwerts
Zu den Rechnungslegungsmethoden siehe Anhangangabe 7.9. und 7.11
2022
TEUR
Software Geschäfts-
oder
Firmenwert
Immaterielle
Vermögens-
werte in der
Entstehung
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand zum 1.1.2022 6.167 35.530 - 41.697
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse
1.215 - - 1.215
Zugänge 855 - - 855
Umbuchungen - - - -
Abgänge -7 - - -7
Währungsumrechnung -14 780 - 766
Stand zum 31.12.2022 8.216 36.310 - 44.526
Kumulierte Abschreibungen
und Wertminderungsaufwendungen
Stand zum 1.1.2022 -3.325 -1.796 - -5.121
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse
- - - -
Zugänge -1.202 - - -1.202
Umbuchungen - - - -
Abgänge 7 - - 7
Währungsumrechnung 11 -377 - -366
Stand zum 31.12.2022 -4.509 -2.173 - -6.682
Buchwerte
Stand zum 31.12.2022 3.707 34.137 - 37.844






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2021
TEUR
Software Geschäfts-
oder
Firmenwert
Immaterielle
Vermögens-
werte in der
Entstehung
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand zum 1.1.2021 5.062 33.613 - 38.675
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse
726 - - -
Zugänge 369 916 - 1.285
Umbuchungen - - - -
Abgänge -3 - - -3
Währungsumrechnung 13 1.001 - 1.014
Stand zum 31.12.2021 6.167 35.530 - 41.697
Kumulierte Abschreibungen
und Wertminderungsaufwendungen
Stand zum 1.1.2021 -2.147 -1.313 - -3.460
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse
- - - -
Zugänge -1.182 - - -1.182
Umbuchungen - - - -
Abgänge 3 - - 3
Währungsumrechnung 1 -483 - -482
Stand zum 31.12.2021 -3.325 -1.796 - -5.121
Buchwerte
Stand zum 31.12.2021 2.842 33.734 - 36.576






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16. SACHANLAGEN
16.1 Überleitung des Buchwerts
Zu den Rechnungslegungsmethoden siehe Anhangangaben 7.10. A und 7.10 B und 7.11.

2022
TEUR
Grund-
stücke und
Gebäude
Technische
Anlagen
und
Maschinen
Andere An-
lagen, BGA*
Sach-
anlagen
im Bau
Summe
Anschaffungs- und
Herstellungskosten
Stand zum 1.1.2022 28.539 45.390 7.892 472 82.293
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse
2.682 1.259 284 105 4.330
Zugänge 168 1.722 961 810 3.661
Umbuchungen 187 148 -163 -172 0
Abgänge -217 -715 -331 -176 -1.439
Währungsumrechnung 3 -21 -30 - -48
Stand zum 31.12.2022 31.362 47.783 8.613 1.039 88.797
Kumulierte Abschreibungen und
Wertminderungsaufwendungen
Stand zum 1.1.2022 -9.759 -33.305 -5.658 -176 -48.898
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse
- - - - -
Zugänge -2.097 -2.807 -911 - -5.815
Umbuchungen - - - - -
Abgänge 34 568 313 176 1.091
Währungsumrechnung 41 95 21 - 157
Stand zum 31.12.2022 -11.781 -35.449 -6.235 0 -53.465
Buchwerte
Stand zum 31.12.2022 19.581 12.334 2.378 1.039 35.332
* Betriebs- undGeschäftsausstattung





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2021
TEUR
Grund-
stücke und
Gebäude
Technische
Anlagen
und
Maschinen
Andere An-
lagen, BGA*
Sach-
anlagen
im Bau
Summe
Anschaffungs- und
Herstellungskosten
Stand zum 1.1.2021 26.999 41.694 6.967 596 76.256
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse
1.500 2.613 435 - 4.548
Zugänge 201 2.169 697 773 3.840
Umbuchungen 30 853 14 -897 0
Abgänge -333 -2.131 -255 - -2.719
Währungsumrechnung 142 192 34 - 368
Stand zum 31.12.2021 28.539 45.390 7.892 472 82.293
Kumulierte Abschreibungen und
Wertminderungsaufwendungen
Stand zum 1.1.2021 -7.965 -32.595 -5.092 0 -45.652
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse
- - - - -
Zugänge -1.944 -2.347 -794 -176 -5.261
Umbuchungen - - - - -
Abgänge 206 1.732 255 - 2.193
Währungsumrechnung -56 -95 -27 - -178
Stand zum 31.12.2021 -9.759 -33.305 -5.658 -176 -48.898
Buchwerte
Stand zum 31.12.2021 18.780 12.085 2.234 296 33.395
* Betriebs- und Geschäftsausstattung





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Die aktivierten Nutzungsrechte werden in der jeweiligen Anlagenklasse ausgewiesen, in der der dem Leasingverhältnis zu-
grundeliegende Vermögenswert auszuweisen wäre.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit wird die Entwicklung der Buchwerte der Nutzungsrechte in der folgenden Tabelle dargestellt:
2022
TEUR
Grundstücke
und Gebäude
Technische Anlagen
und Maschinen
Betriebs- und
Geschäftsausstat-
tung
Summe
Anschaffungs- und
Herstellungskosten
Stand zum 1.1.2022 14.400 2.768 1.242 18.410
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse
- 136 - 136
Zugänge 110 842 324 1.276
Abgänge -217 - -164 -381
Währungsumrechnung 35 -6 -5 24
Stand zum 31.12.2022 14.328 3.740 1.397 19.465
Kumulierte Abschreibungen
Stand zum 1.1.2022 -4.377 -1.152 -632 -6.161
Neubewertung - - - -
Zugänge -1.614 -389 -337 -2.340
Abgänge 34 - 153 187
Währungsumrechnung 21 1 2 24
Stand zum 31.12.2021 -5.936 -1.540 -814 -8.290
Buchwerte
Stand zum 31.12.2022 8.392 2.200 583 11.175




fvGraphics



2021
TEUR


Grundstücke

und Gebäude

Technische Anlagen
und Maschinen
Betriebs- und
Geschäftsausstat-
tung

Summe
Anschaffungs- und
Herstellungskosten
Stand zum 1.1.2021 14.688 2.250 1.096 18.034
Erwerbedurch
Unternehmenszusammenschlüsse
- - - -
Zugänge 44 699 318 1.061
Abgänge -333 -181 -163 -677
Währungsumrechnung 1 - -9 -8
Stand zum 31.12.2021 14.400 2.768 1.242 18.410
Kumulierte Abschreibungen
Stand zum 1.1.2021 -3.083 -973 -498 -4.554
Neubewertung - - - -
Zugänge -1.565 -360 -304 -2.229
Abgänge 206 181 165 552
Währungsumrechnung 65 - 5 70
Stand zum 31.12.2021 -4.377 -1.152 -632 -6.161
Buchwerte
Stand zum 31.12.2021 10.023 1.616 610 12.249

Die verwendeten Grenzfremdkapitalzinssätze, mit denen die Leasingverbindlichkeiten und damit auch die Nutzungsrechte
zum Zeitpunkt der Einbuchung im Geschäftsjahr 2022 ermittelt wurden, bewegen sich zwischen 1,18 und 5,89 Prozent.
Zum 31. Dezember 2022 haben sich keine Hinweise auf einen Wertminderungsbedarf bei den Nutzungsrechten ergeben.
Die Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse in Höhe von 23 TEUR oder solche, denen ein geringwertiger Vermö-
genswert in Höhe von 51 TEUR zugrunde liegt, belaufen sich auf 74 TEUR (2021: 47 TEUR). Der Gesamtbetrag der Leasing-
zahlungen belief sich für das Geschäftsjahr auf 2.784 (2021: 2.253 TEUR).



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17. SONSTIGE LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte beinhalten die folgenden Sachverhalte:
TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Sonstige langfristige Vermögenswerte 286 167
Gesamt 286 167
Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen Anteile an verbundenen Unternehmen, die nicht
konsolidiert werden sowie Vermögenswerte im Zusammenhang mit passivierten Pensionsrückstellungen (siehe Anhang-
angabe 24), wobei diese kein Planvermögen im Sinne von IAS 19 darstellen.


18. VORRÄTE

TEUR
31.12.2022 31.12.2021

Bruttowert 15.968 14.974

Wertminderung -992 -259
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Buchwert 14.976 14.715

Bruttowert 3.579 1.996

Wertminderung -68 -49
Unfertige Erzeugnisse Buchwert 3.511 1.947

Bruttowert 7.402 5.327

Wertminderung -168 -255
Fertige Erzeugnisse Buchwert 7.234 5.072
Gesamt 25.721 21.734
In den fertigen Erzeugnissen sind Handelswaren in Höhe von 2.425 TEUR (31.12.2021: 1.723 TEUR) ausgewiesen, die nicht in die
Bestandsveränderung einfließen.
Teilweise unterliegt der Vorratsbestand einem Eigentumsvorbehalt der Lieferanten. Ein Teil des Vorratsbestandes aus dem
Produktbereich Packaging Inliner wurde sicherungsübereignet. Ausführungen zu den Sicherheiten befinden sich in Ab-
schnitt 26.2.


19. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind von Kunden geschuldete Beträge für im gewöhnlichen Geschäftsverlauf
verkaufte Güter. Sie sind im Allgemeinen innerhalb von 30 bis 60 Tagen – in Einzelfällen aufgrund länderspezifischer Gege-
benheiten auch in bis zu 90 Tagen – zu begleichen und werden daher als kurzfristig eingestuft. Forderungen aus Lieferun-
gen und Leistungen werden beim erstmaligen Ansatz zum Betrag der unbedingten Gegenleistung erfasst. Sie enthalten
keine Finanzierungskomponenten. Der Konzern hält Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, um die vertraglichen
Cashflows zu vereinnahmen und bewertet sie zu fortgeführten Anschaffungskosten.




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Die entsprechenden Buchwerte stellen sich zum Jahresende wie folgt dar:

TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 21.441 23.731
Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste -159 -156
Gesamt 21.282 23.575
Das Risiko von Forderungsausfällen wird durch Bonitätsprüfungen und ein Mahnwesen begrenzt. Im operativen Geschäft
werden die offenen Forderungen standortbezogen, also dezentral, fortlaufend überwacht.
Die Berechnung der erwarteten Kreditverluste bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt mittels einer
Wertberichtigungstabelle. Anhand der zukünftigen Erwartungen werden die Kreditverluste bei den Forderungen aus Lie-
ferungen und Leistungen über die gesamte Vertragslaufzeit, während derer Ringmetall dem Ausfallrisiko ausgesetzt ist,
abgeschätzt. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden nach geografischen Gebieten gruppiert, da die
Zahlungsmodalitäten je nach geografischem Gebiet voneinander abweichen.
Im Geschäftsjahr 2022, wie auch in den Vorjahren, sind nur in unbedeutender Höhe Forderungsverluste aus Lieferungen
und Leistungen entstanden.

Altersstruktur der überfälligen Forderungen (Nominalwerte):

TEUR 31.12.2022 31.12.2021
61 bis 90 Tage 282 99
91 bis 180 Tage 330 81
Mehr als 180 Tage 51 3
Summe 663 183
Veränderungen der Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste:

TEUR 2022 2021
Wertberichtigung zum 1.1.2022 vor Akquisitionen 156 128
Akquisitionswerte 0 12
Wertberichtigung zum 1.1.2022 nach Akquisitionen 156 140
Anstieg/Reduzierung der Wertminderung erfolgswirksam 1 13
Abgeschriebene Forderungen aufgrund Uneinbringlichkeit -1 -
Wechselkursänderungen 3 3
Wertberichtigung zum 31.12.2022 159 156




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Altersstruktur wertgeminderter Forderungen (Nominalwerte):

TEUR 31.12.2022 31.12.2021
0 bis 30 Tage 2.509 1.169
31 bis 60 Tage 474 57
61 bis 90 Tage 282 99
91 bis 180 Tage 330 81
Mehr als 180 Tage 51 3
Summe 3.646 1.409


20. VERTRAGSVERMÖGENSWERTE

TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Vertragsvermögenswerte 354 636
Gesamt 354 636
Die Vertragsvermögenswerte sind solche Vermögenswerte aus Kundenverträgen, die den Kunden noch nicht in Rechnung
gestellt wurden. Sie resultieren aus Lieferungen von Produkten der Ringmetall Gruppe in die Konsignationslager der Kun-
den. Dadurch kommen die Kunden in den physischen Besitz der Vermögenswerte und die Verfügungsgewalt (control) gilt
in diesem Zeitpunkt als übertragen.
Diese Vertragsvermögenswerte sind vollständig aus dem Bereich Industrial Packaging.



21. SONSTIGE KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE UND KURZFRISTIGE STEUERFORDERUNGEN

TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Abgrenzungen 258 215
Sonstige Forderungen 810 967
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 1.068 1.182
Kurzfristige Steuerforderungen 231 430





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22. ZAHLUNGSMITTEL/ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE
Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten zum 31. Dezember 2022 setzt sich wie folgt zusammen:

TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestand 8.119 4.573
Stand zum Ende des Jahres 8.119 4.573
Der beizulegende Zeitwert der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entspricht dem Buchwert.


23. EIGENKAPITAL
Die Entwicklung des Eigenkapitals im Geschäftsjahr 2022 ist im Konzern Eigenkapitalspiegel dargestellt.
23.1 Gezeichnetes Kapital

TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Gezeichnetes Kapital 29.069 29.069
Das gezeichnete Kapital setzt sich wie folgt zusammen:
Stückaktien je 1 EUR 29.069.040 29.069.040
a) Voll eingezahlte Stammaktien


TEUR

Anzahl Anteile
Gezeichnetes
Kapital

Aufgeld
Stand 1.1.2021 29.069.040 29.069 16.664
Kapitalerhöhung - - -
Stand zum 31.12.2021 29.069.040 29.069 16.664
Kapitalerhöhung - - -
Stand zum 31.12.2022 29.069.040 29.069 16.664
Die voll eingezahlten Stammaktien haben einen Nennwert von 1,00 Euro, tragen jeweils ein Stimmrecht und sind dividen-
denberechtigt.
Die Ringmetall SE hält keine eigenen Aktien.
Im Geschäftsjahr 2018 wurde durch Beschluss des Aufsichtsrats vom 14. August 2018 gemäß § 5 der Satzung (Grundkapital,
Genehmigtes Kapital) das Grundkapital von 27.684.800,00 Euro um 1.384.240,00 Euro auf 29.069.040,00 Euro erhöht. Es
wurden 1.384.240 nennwertlose auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital
von 1,00 Euro ausgegeben.




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In der Hauptversammlung vom 30. August 2018 wurde der Vorstand bis zum 31. Juli 2023 ermächtigt, mit Zustimmung des
Aufsichtsrats das Grundkapital gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen um bis zu 3.975.200,00 Euro zu erhöhen, wobei
das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2018/I).
In der Hauptversammlung vom 16. Juni 2021 wurde der Vorstand bis zum 31. Mai 2026 ermächtigt, mit Zustimmung des Auf-
sichtsrats das Grundkapital gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu 5.813.808,00 Euro
zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2021/I).
Durch den Ausschluss des Bezugsrechts auf das genehmigte Kapital ist eine zukünftige Verwässerung des Ergebnisses pro
Aktie unwahrscheinlich.

23.2 Kapitalrücklage

TEUR 2022 2021
Stand zu Beginn des Jahres 16.664 16.664
Zuführungen aus Aufgeldern - -
Kosten im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung - -
Stand 31.12. 16.664 16.664
In der Kapitalrücklage werden hauptsächlich Aufgelder aus der Ausgabe von Anteilen ausgewiesen.
23.3 Währungsumrechnungsrücklage

TEUR 2022 2021
Stand zu Beginn des Jahres -507 -1.765
Veränderungen im Geschäftsjahr 977 1.258
Stand 31.12. 470 -507
In der Währungsumrechnungsrücklage sind die Unterschiede aus der erfolgsneutralen Währungsumrechnung von Ab-
schlüssen ausländischer Tochterunternehmen enthalten. Der auf die nicht beherrschenden Gesellschafter entfallende Teil aus
der erfolgsneutralen Währungsumrechnung beträgt -28 TEUR (31.12.2021: 11 TEUR) und ist im Anteil der nicht beherrschenden
Gesellschafter enthalten.
23.4 Sonstiges Ergebnis
Die sonstigen erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen betreffen die Unterschiede aus der erfolgsneutralen Währungs-
umrechnung von Abschlüssen ausländischer Tochterunternehmen und die Auswirkungen der Neubewertung im Rahmen
der Erfassung der Abfertigungsverpflichtungen.
Auf die Neubewertung im Rahmen der Erfassung der Abfertigungsverpflichtungen werden latente Steuern berechnet, die
grundsätzlich nicht im Ergebnis der GuV-Rechnung, sondern als sonstiges Ergebnis in der Gesamtergebnisrechnung erfasst
werden.




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23.5 NichtbeherrschendeAnteile
TEUR 2022 2021
Stand zu Beginn des Jahres 1.041 869
Anteil am Jahresergebnis 695 471
Ausschüttungen -644 -310
Andere Veränderungen -28 11
Stand 31.12. 1.064 1.041




24. PENSIONSÄHNLICHE RÜCKSTELLUNGEN
Unter den Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen erfolgt der Ausweis von Verpflichtungen, die auf gesetzlichen Grund-
lagen in Italien bei den Konzerngesellschaften S.G.T. S.r.l. Albavilla, Italien, und der Berger Italia S.r.l. Valmadrera, Italien, ba-
sieren. Es handelt sich um sogenannte „Trattamento di Fine Rapporto (TFR)“ bzw. Abfertigungsverpflichtungen, die von
den italienischen Gesellschaften gegenüber den beschäftigten Mitarbeitenden bestehen. Arbeitnehmer haben in Italien
grundsätzlich einen Anspruch auf einen Trennungsabschlag. Es kommt in diesem Zusammenhang nicht auf den Grund der
„Trennung vom Arbeitnehmer“ an. Ein Zahlungsanspruch aus TFR entsteht bei jedem Beschäftigungsverhältnis. Es handelt
sich um einen öffentlich-rechtlich geregelten Zusatzanspruch zur Altersversorgung, der nicht verhandelbar ist.
Die entsprechenden Mittel für den TFR müssen bei den Gesellschaften als Rückstellung für künftige Gesellschaftsver-
bindlichkeiten bilanziert werden. Bei der Auszahlung des TFR entstehen also primär keine Aufwendungen aufgrund des
Rückstellungsverbrauchs; es erfolgt lediglich ein Liquiditätsabfluss. Der TFR nimmt u.a. Bezug auf die Gehaltshöhe, die der
Beschäftigte erhalten hat. Zur Absicherung der Verpflichtungen hält der Konzern entsprechende verfügungsbeschränkte
Barmittel über ein Versicherungsinstitut. Zum Stichtag waren Ringmetall keine Umstände bekannt, die zu einer Fälligkeit
der Verpflichtungen innerhalb von 12 Monaten nach dem Stichtag führen würden, noch werden solche Umstände erwartet.
Dementsprechend werden die pensionsähnlichen Rückstellungen unter den langfristigen Schulden ausgewiesen.
24.1 Bewertung der Abfertigungsverpflichtungen
Die Rückstellung für Abfertigungsverpflichtungen entspricht der Gesamtsumme der einzelnen von den Mitarbeitenden am
jeweiligen Bewertungsstichtag angesammelten Ansprüche, abzüglich bereits ausgezahlter Anzahlungen und entspricht
dem Betrag, der bei Beendigung des jeweiligen Arbeitsverhältnisses am Bewertungsstichtag fällig würde.
Die Bewertung der Abfertigungsverpflichtungen erfolgt nach IAS 19. Es liegen entsprechende versicherungsmathemati-
sche Gutachten für die Konzerngesellschaften S.G.T. S.r.l. Albavilla, Italien, und der Berger Italia S.r.l. Valmadrera, Italien, zu
den Bewertungsstichtagen 31. Dezember 2022 und 31. Dezember 2021 vor.
Nach den Vorgaben von IAS 19 wird dabei insbesondere berücksichtigt, zu welchem Zeitpunkt die entsprechenden Abferti-
gungsverpflichtungen anfallen und es wird eine Quantifizierung unter Berücksichtigung einer durchschnittlichen Barwert-
berechnung vorgenommen.
Als zugrundeliegende Parameter werden das Geschlecht und die Qualifikation sowie das Alter und die Betriebszugehörig-
keit herangezogen. Im Rahmen des Bewertungsverfahrens werden die zukünftigen Verpflichtungen hinsichtlich der Höhe
und des Zeitpunkts unter Berücksichtigung der ökonomischen und demographischen Rahmenbedingungen und Prämis-




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sen berechnet. Hinsichtlich der demographischen Parameter wird dabei weiter in die Fallkonstellationen Kündigung, Be-
rufsunfähigkeit und Tod unterschieden.
Bei den Berechnungen nach IAS 19 werden für die jeweiligen Bewertungsstichtage mit den jeweils festgelegten bzw. zu-
grundeliegenden Prämissen und Annahmen die Abfertigungsverpflichtungen auf der Grundlage der festgelegten Restlauf-
zeit der TFR Cash Flows sowie der verbleibenden durchschnittlich erwarteten Restarbeitsdauer in Jahren ermittelt.
Bei der Ermittlung der ausländischen Verpflichtungen wurden Richttafeln des jeweiligen Landes zugrunde gelegt. Die Fluk-
tuationswahrscheinlichkeit wurde alters- und geschlechtsspezifisch geschätzt. Die erwarteten Renditen der Fondsvermö-
gen wurden vorsichtig auf Grundlage von Vergangenheitswerten geschätzt.
Ausland 2022 Ausland 2021
Abzinsungsfaktor 3,18% bzw. 3,15% 0,98%
Inflationsrate 2,00% 2,00%
Wahrscheinlichkeit von Vorschusszahlungen 6,86% Berger Italia / 1,66% S.G.T. 7,03% Berger Italia / 2,75% S.G.T.
Jährliche Zahlungsbeträge 8-18 TEUR 30-60 TEUR
Restlaufzeit der TFR Cash-Flows 9,36-14,15 Jahre 10,62-15,46 Jahre
Durchschnittlich erwartete Restarbeitsdauer 14 bzw. 17 Jahre 15 bzw. 18 Jahre
24.2 Entwicklung der Abfertigungsverpflichtungen
Die Rückstellung für Abfertigungsverpflichtungen entwickelte sich wie folgt:
TEUR 2022 2021
Stand 1.1. 804 844
Laufender Dienstzeitaufwand -26 -90
Zinsaufwand 22 7
Neubewertung -98 -37
Sonstige Veränderungen 58 80
Stand 31.12. 760 804
Der jährliche Aufwand für die Zuführung zur Abfertigungsverpflichtung ist in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
entsprechend dem Gesamtkostenverfahren dem Personalaufwand zugeordnet. Der Zinsaufwand wird innerhalb des Fi-
nanzergebnisses dargestellt. Das Ergebnis aus der Neubewertung der Abfertigungsverpflichtung sowie die latenten Steu-
ern darauf werden innerhalb des sonstigen Ergebnisses im Eigenkapital dargestellt.




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Folgende Auswirkungen hätten sich auf die am 31. Dezember 2022 sowie am 31. Dezember 2021 ausgewiesene Rückstellung
für Abfertigungsverpflichtungen ergeben, wenn sich die Berechnungsparameter (Abzinsungsfaktor 3,18 bzw. 3,15 Prozent,
2021: 0,98 Prozent) wie folgt geändert hätten:
Sensitivitätsanalyse der Abfertigungsverpflichtungen
TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Abzinsungssatz 2,93% bzw. 2,90% (-0,25%) +13 +16
Abzinsungssatz 3,43% bzw. 3,40% (+0,25%) -13 +16

25. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN
Zu den Rechnungslegungsmethoden siehe Anhangangabe 7.18.
2022
TEUR
Resturlaub/
Überstunden
Sonstige
Personal
Beratung Gewähr-
leistungsrisiken
Sonstige Gesamt
Stand zum 1.1. 858 3.485 743 91 617 5.794
Veränderungen
Konsolidierungskreis
- - - - - -
In Anspruch
genommene
Rückstellungen
-758 -2.390 -613 - -564 -4.325
Auflösung von nicht
in Anspruch
genommenen
Rückstellungen
- -141 -80 - - -221
Erhöhung der
Rückstellungen
729 2.435 568 77 798 4.607
Neubewertung -2 -62 2 3 2 -57
Stand zum 31.12. 827 3.327 620 171 853 5.798
2021
TEUR
Resturlaub/
Überstunden
Sonstige
Personal
Beratung Gewähr-
leistungsrisiken
Sonstige Gesamt
Stand zum 1.1. 732 1.440 661 136 641 3.610
Veränderungen
Konsolidierungskreis
106 369 - 21 113 609
In Anspruch
genommene
Rückstellungen
-676 -1.373 -525 -90 -656 -3.320
Auflösung von nicht
in Anspruch
genommenen
Rückstellungen
-3 -112 -117 -25 -46 -303
Erhöhung der
Rückstellungen
699 3.211 718 41 588 5.257
Neubewertung - -50 6 8 -23 -59
Stand zum 31.12. 858 3.485 743 91 617 5.794
zz



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In den sonstigen personalbezogenen Rückstellungen sind unter anderem Rückstellungen für Managementboni sowie ge-
schätzte Beträge im Zusammenhang mit dem Ausscheiden von Mitarbeitenden ausgewiesen. Darüber hinaus sind hier
zum 31. Dezember 2022 Rückstellungen für Altersteilzeit von insgesamt 276 TEUR (31.12.2021: 262 TEUR) enthalten. Der lang-
fristige Teil dieser Rückstellungen in Höhe von 111 TEUR (31.12.2021: 155 TEUR) ist in der Bilanz unter den langfristigen Schul-
den ausgewiesen.

Die Rückstellung für Beratung beinhaltet voraussichtliche Verpflichtungen im Zusammenhang mit erhaltenen Leistungen.
Ein wesentlicher Teil beinhaltet abgegrenzte Kosten aufgrund der Konzernabschlussprüfung, steuerlicher Beratung und
Beratungsleistungen in Verbindung mit der Verlängerung sowie Optimierung der Gruppenfinanzierung.
Die Rückstellung für Gewährleistungsrisiken basiert auf der besten Schätzung des Vorstandes hinsichtlich des zukünftigen
Abflusses und berücksichtigt vor allem einzelfallbezogene Transaktionen.
Unter Neubewertung werden solche Effekte ausgewiesen, die Währungsunterschiede sowie Neueinschätzungen von be-
reits vorhandenen Rückstellungen betreffen.


26. FINANZVERBINDLICHKEITEN
26.1 Konditionen- und Verbindlichkeitenspiegel
TEUR Anhangangabe 31.12.2022 31.12.2021
Langfristige Schulden
Bankdarlehen 26.2 12.464 13.281
Sonstige Darlehen 232 349
Verbindlichkeiten aus
Leasingverhältnissen
26.4 8.661 9.970
Gesamt 21.357 23.600
Kurzfristige Schulden
Bankdarlehen 26.2 5.261 5.351
Sonstige Darlehen 986 349
Verbindlichkeiten aus
Leasingverhältnissen
26.4 2.391 2.283
Gesamt 8.638 7.983

Die in den sonstigen Darlehen ausgewiesenen Beträge beinhalten im Wesentlichen die in Anhangangabe 6 unter “Erwerb
Riva” genannte zweite Kaufpreisrate für die Vermögenswerte der Riva Franco e Figli sowie aus dem Erwerb der HOSTO im
Geschäftsjahr 2021 den Rest der Verkäuferdarlehen aus dem Kauf der Kommanditbeteiligungen sowie aus dem Kauf der be-
weglichen Vermögenswerte. Diese Beträge waren bzw. sind im Geschäftsjahr 2023 fällig und mit dem Rückzahlungsbetrag
bewertet.



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Informationen darüber, inwieweit der Konzern Zinsänderungs-, Währungs- und Liquiditätsrisiken ausgesetzt ist, sind in der
Anhangangabe 29.3 dargestellt.
Die Aufgliederung der Schulden in kurz- und langfristig erfolgt entsprechend den hinterlegten Tilgungsplänen.
26.2 Gesicherte Bankdarlehen
Die ausstehenden Darlehen weisen folgende Konditionen aus:




31.12.2022 31.12.2021
TEUR Währung Zinssatz Fällig-
keitsjahr
Nenn-
betrag
Buchwert Nenn-
betrag
Buchwert
Ringmetall SE A EUR EURIBOR
+1,00%
2023
-2025
9.000 9.000 13.500 13.500
B/C EUR 8.400 8.400 4.115 4.115
EUR 7,50% 2021 - - 0 0
Berger Italia S.r.l. EUR 0,60% 2023 69 69 - -
Cemsan Metal Parts
Manufacturing
Industry Trade Ltd.
Company
TRY/EUR 40,00% 2022 - - 136 136
S.G.T. S.r.l. EUR 2,50% 2023 5 5 58 58
EUR 1,00% 2022 - - 460 460
HOSTO Stolz
GmbH & Co. KG
EUR 2,40% 2026 133 133 175 175
EUR 1,95 -2,00% 2026 104 104 136 136
Berger Closing Rings
(Changshu) Co., Ltd.
CNY/EUR 5,65% 2022 - - 52 52
Rhein-Plast GmbH EUR 3,92% 2023 9 9 - -
EUR 3,53% 2024 5 5 - -
Gesamt 17.725 17.725 18.632 18.632

Die Bankdarlehen sind mit Grundstücken und Gebäuden in Höhe von 1.710 TEUR (31.12.2021: 1.811 TEUR), sowie mit sons-
tigem Anlagevermögen in Höhe von 2.563 TEUR (31.12.2021: 2.981 TEUR) und Umlaufvermögen in Höhe von 6.996 TEUR
(31.12.2021: 8.994 TEUR) besichert. Die angegebenen Werte entsprechen den Buchwerten.
Zur Optimierung der Finanzierungsstruktur sowie zur Schaffung der finanziellen Ressourcen für mögliche Unternehmens-
akquisitionen hat die Ringmetall SE im Dezember 2020 einen Konsortialdarlehensvertrag abgeschlossen. Gemäß diesem
Kreditvertrag ist Ringmetall verpflichtet, die Finanzkennzahlen (Covenants) Verschuldungsgrad und Eigenmittelquote in-
nerhalb bestimmter im Vertrag vorgegebener Grenzen einzuhalten.
Die Untergliederung in die Tranchen A, B und C zeigt die unterschiedlichen Tranchen desselben Konsortialdarlehensvertrags.



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26.3 Verstöße gegen Covenants aus Finanzverbindlichkeiten
Es lagen zum Stichtag keine Verstöße gegen Covenants, die in Verbindung mit Finanzverbindlichkeiten stehen, vor.

26.4 Verbindlichkeiten aus Leasing
Am Ende des Berichtszeitraums betreffen die Verbindlichkeiten aus Leasing finanzierte Vermögenswerte in Form von Bau-
ten auf fremdem Boden, technischen Anlagen und Maschinen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Leasinglauf-
zeit lehnt sich grundsätzlich an die wirtschaftliche Nutzungsdauer der Vermögenswerte an. Im Fall der Leasingverhältnisse
über Gebäude auf fremdem Boden sind jedoch die unternehmensstrategischen Gegebenheiten berücksichtigt.
Hinsichtlich der für die Diskontierung verwendeten Zinssätze siehe in Abschnitt 16 die Ausführungen zu den Nutzungs-
rechten.
Die Fälligkeiten der Leasingverbindlichkeiten bewegen sich zwischen 2023 und 2034 (31.12.2021: zwischen 2022 und 2034)
und sind wie folgt fällig:
TEUR Künftige
Mindestzahlungen
Zinszahlungen Barwert der künftigen
Mindestzahlungen
31.12.2022 31.12.2021 31.12.2022 31.12.2021 31.12.2022 31.12.2021
Bis zu einem Jahr 2.600 2.524 209 241 2.391 2.283
Zwischen einem und fünf Jahren 6.198 6.689 597 556 5.601 6.133
Über fünf Jahre 3.286 4.168 226 331 3.060 3.837
Gesamt 12.084 13.381 1.032 1.128 11.052 12.253
Der Rückgang der Verbindlichkeiten aus Leasing resultiert im Wesentlichen aus planmäßigen Tilgungen in Höhe von 2.444
TEUR, die zum Teil durch Abschluss neuer Leasingverträge kompensiert wurden.
Der Barwert der künftigen Mindestzahlungen entspricht dem Buchwert in der Bilanz.
Bedingte Mietzahlungen gab es im Berichtszeitraum wie auch im Vorjahreszeitraum nicht.



27. VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN UND SONSTIGE VERBINDLICHKEITEN
kurzfristig:
TEUR
31.12.2022 31.12.2021
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 10.713 14.882
Sonstige Verbindlichkeiten 2.533 2.602
Gesamt 13.246 17.484





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In den sonstigen Verbindlichkeiten sind in Höhe von 66 TEUR (31.12.2021: 62 TEUR) Verbindlichkeiten gegenüber einem ver-
bundenen Unternehmen enthalten, das nicht in den Konzernabschluss einbezogen ist.
Zu den Währungs- und Liquiditätsrisiken des Konzerns hinsichtlich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
und den sonstigen Verbindlichkeiten siehe Anhangangabe 29.3.



28. KAPITALMANAGEMENT
Ziel des Konzerns ist es, eine starke Kapitalbasis beizubehalten, um das Vertrauen der Anleger, Gläubiger und der Märkte zu
wahren und die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens sicherzustellen.
Der Vorstand strebt ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Steigerung der Rendite, unter Optimierung des Verhältnis-
ses von Eigen- zu Fremdkapital, und den Vorteilen einer stabilen Kapitalbasis an.
Der Konzern überwacht das Kapital mit Hilfe eines Verhältnisses bereinigter Nettoverschuldung zum Eigenkapital. Die be-
reinigte Nettoverschuldung umfasst prinzipiell zinstragende Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Leasingver-
bindlichkeiten abzüglich der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalenten.
Das Verhältnis der Eigenkapitalquote stellt sich wie folgt dar:
TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Zinstragende Kredite 17.725 18.632
Leasingverbindlichkeiten 11.052 12.253
Abzüglich Zahlungsmittel und Zahlungsäquivalente -8.119 -4.573
Nettoverschuldung 20.658 26.312
Eigenkapital 77.464 63.749
Bilanzsumme 131.341 123.896
Eigenkapitalquote 59,0% 51,5%



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29. FINANZINSTRUMENTE – BEIZULEGENDE ZEITWERTE UND RISIKOMANAGEMENT
29.1 Einstufungen beizulegende Zeitwerte
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Buchwerte und die Einstufung der finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Ver-
bindlichkeiten gemäß IFRS 9.
TEUR IFRS 9
Bewertungs-
kategorie
IFRS 9
Buchwert
31.12.2022
IFRS 9
Buchwert
01.01.2022
Aktiva
Sonstige langfristige Vermögenswerte AC 286 167
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen AC 21.282 23.575
Vertragsvermögenswerte AC 354 636
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente AC 8.119 4.573
Gesamt 30.041 28.951
Passiva
Langfristige Finanzverbindlichkeiten FLAC 21.357 23.600
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 10.713 14.882
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten FLAC 8.638 7.983
Gesamt
40.708 46.465

29.2 Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte
Bewertungstechniken und wesentliche, nicht beobachtbare Inputfaktoren
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Bewertungstechniken, die bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte der Stufe 2
und Stufe 3 verwendet wurden, sowie die verwendeten wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren:
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente
Art Bewertungstechnik Wesentliche, nicht
beobachtbare Inputfaktoren
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten*
Abgezinste Cashflows in einem DCF-Verfahren unter An-
satz der Marktzinsen und Laufzeit der Verbindlichkeit.
Margenaufschlag auf Zins
*
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten enthalten gesicherte und ungesicherte Bankdarlehen und Verbindlichkeiten
aus Finanzierungsleasingverträgen.
Da der Fair Value dem Buchwert der Finanzinstrumente entspricht, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanziert
werden, werden keine weiteren Angaben gemacht.




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29.3 Finanzielles Risikomanagement
Der Konzern ist den folgenden Risiken aus dem Einsatz von Finanzinstrumenten ausgesetzt:
Ausfallrisiko (siehe B)
Liquiditätsrisiko (siehe C)
Marktrisiko (siehe D).
A. Grundsätze des Risikomanagements
Der Vorstand trägt die Verantwortung für den Aufbau und die Kontrolle des Konzernrisikomanagements. Der Vorstand hat
dazu ein internes Fachgremium eingesetzt, das für die Überwachung und Weiterentwicklung der Risikomanagementricht-
linien des Konzerns zuständig ist. Dieses Gremium berichtet dem Vorstand regelmäßig über seine Tätigkeit. Die Grundsätze
des Risikomanagementsystems lassen sich auf die finanziellen Risiken übertragen, diesbezüglich wird auf den Risikobericht
im zusammengefassten Lagebericht verwiesen.
Die Risikomanagementrichtlinien des Konzerns wurden zur Identifizierung und Analyse der Risiken des Konzerns entwi-
ckelt, um geeignete Risikolimits und Kontrollen einzuführen und die Entwicklung der Risiken und die Einhaltung der Limits
zu überwachen. Die Risikomanagementrichtlinien und das Risikomanagementsystem werden regelmäßig überprüft, um
Veränderungen der Marktbedingungen und der Aktivitäten des Konzerns aufgreifen zu können. Durch die bestehenden
Ausbildungs- und Managementstandards sowie die zugehörigen Prozesse soll ein zielführendes Kontrollumfeld sicherge-
stellt werden, in dem alle Mitarbeitende ihre jeweiligen Aufgaben und Verantwortlichkeiten verstehen.
Der Aufsichtsrat überwacht die Einhaltung der Richtlinien und Prozesse des Konzernrisikomanagements durch den Vor-
stand und die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems im Hinblick auf die Risiken, denen der Konzern ausgesetzt ist.
B. Ausfallrisiko
Das Ausfallrisiko ist das Risiko von finanziellen Verlusten, falls ein Kunde oder die Vertragspartei eines Finanzinstruments
seinen bzw. ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Das Ausfallrisiko entsteht grundsätzlich aus den Forde-
rungen aus Lieferungen und Leistungen. Bei diesen Forderungen handelt es sich im Wesentlichen um Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen aus dem Verkauf von Waren. Es handelt sich dabei ausschließlich um kurzfristige Forderungen,
die in der Regel innerhalb von ein bis zwei Monaten ausgeglichen werden.
Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte entsprechen dem maximalen Ausfallrisiko.
Das Ausfallrisiko des Konzerns wird hauptsächlich durch die individuellen Merkmale der Kunden beeinflusst. Allerdings be-
rücksichtigt der Vorstand auch die Merkmale der gesamten Kundenbasis, einschließlich des Ausfallrisikos der Branche und
der Länder, in denen die Kunden tätig sind, da diese Faktoren das Ausfallrisiko ebenfalls beeinflussen können.
Der wesentliche Teil der Kunden des Konzerns sind global agierende Konzerne. Für keinen dieser Kunden war bisher die
Erfassung einer Wertminderung notwendig. Zur Überwachung des Ausfallrisikos werden vor allem auf die zeitnahe Abrech-
nung, die üblicherweise von Seiten des Kunden erfolgt, und die zeitnahe Zahlung der Abrechnung geachtet.
Der Vorstand schätzt auf Einzelbasis ein, ob überfällige Beträge nach wie vor in voller Höhe einbringlich sind. Diese Einschät-
zung basiert auf dem Zahlungsverhalten der Vergangenheit, der Beurteilung der Kreditwürdigkeit basierend auf veröffent-
lichten Finanzzahlen, sofern vorhanden, sowie auf der Höhe der bestehenden Forderungen. Insgesamt hat der Konzern
Forderungsausfälle nur in einem untergeordneten Umfang zu verzeichnen.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Der Konzern hat am 31. Dezember 2022 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 8.119 TEUR (31.12.2021:
4.573 TEUR) im Bestand. Diese Summe stellt somit das maximale Ausfallrisiko im Hinblick auf diese Vermögenswerte dar.





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Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden bei unterschiedlichen Banken oder Finanzinstituten in den Län-
dern unterhalten, in denen der Konzern tätig ist, der wesentliche Teil jedoch in Deutschland.

C. Liquiditätsrisiko
Das Liquiditätsrisiko beschreibt das Risiko, dass der Konzern nicht in der Lage ist, seine Verpflichtungen pünktlich zur Fällig-
keit zu erfüllen. Liquiditätsrisiken aus den finanziellen Verbindlichkeiten ergeben sich nicht, da der Konzern zum Bilanzstich-
tag über Zahlungsmittel bzw. Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 8.119 TEUR (31.12.2021: 4.573 TEUR) verfügt. Darüber
hinaus werden mit hoher Sicherheit Zahlungsströme erwartet, die die Zins- und Tilgungszahlungen und die finanziellen
Verbindlichkeiten hieraus laufzeitäquivalent bedienen können. In letzter Instanz liegt die Verantwortung für das Liquidi-
tätsmanagement beim Vorstand, der ein angemessenes Konzept zur Steuerung der kurz-, mittel- und langfristigen Finan-
zierungs- und Liquiditätsanforderungen aufgebaut hat. Der Konzern steuert Liquiditätsrisiken durch das Halten von ange-
messenen Rücklagen und durch ständiges Überwachen der prognostizierten und tatsächlichen Zahlungsströme sowie der
Abstimmung der Fälligkeitsprofile von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten.
IFRS 7 fordert eine Fälligkeitsanalyse sowohl für derivative als auch originäre finanzielle Verbindlichkeiten. Die nachfolgende
Fälligkeitsanalyse zeigt, inwieweit die undiskontierten Cashflows im Zusammenhang mit den Verbindlichkeiten zum 31. De-
zember 2022 bzw. 31. Dezember 2021 die zukünftige Liquiditätssituation des Konzerns beeinflussen.
Bedeutung des Liquiditätsrisikos
Im Folgenden werden die vertraglichen Restlaufzeiten der finanziellen Verbindlichkeiten am Abschlussstichtag einschließ-
lich geschätzter Zinszahlungen dargestellt. Es handelt sich somit um undiskontierte Bruttobeträge ohne Berücksichtigung
der Auswirkung von Verrechnungen.

31.12.2022
TEUR

Buchwert

Nominal-
betrag

Gesamt

< 1 Jahr

1 bis 5
Jahre

> 5 Jahre
Bankdarlehen 17.725 17.725 17.725 5.261 12.464 -
Verbindlichkeiten aus
Leasingverhältnissen
11.052 12.084 12.084 2.600 6.198 3.286
Gesamt 28.777 29.809 29.809 7.861 18.662 3.286

31.12.2021
TEUR

Buchwert

Nominal-
betrag

Gesamt

< 1 Jahr

1 bis 5
Jahre

> 5 Jahre
Bankdarlehen 18.632 18.632 18.632 5.351 13.281 -
Verbindlichkeiten aus
Leasingverhältnissen
12.253 13.381 13.381 2.524 6.689 4.168
Gesamt 30.885 32.013 32.013 7.875 19.970 4.168
Wie in der Anhangangabe 26.2 angegeben, verfügt der Konzern hauptsächlich über Bankdarlehen, die Auflagen enthalten.
Ein künftiger Verstoß gegen die Auflagen kann dazu führen, dass Darlehen früher als in der obigen Tabelle angegeben zu-
rückzuzahlen sind.
Die Zinszahlungen für variabel verzinsliche Darlehen in der obigen Tabelle wurden mit einem festen Zinssatz angesetzt. Sie
spiegeln die Marktverhältnisse für Terminzinssätze am Ende des Geschäftsjahres wider. Diese können sich mit der Verände-
rung der Marktzinssätze wandeln.





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D. Marktrisiko
Das Marktrisiko ist das Risiko, dass sich die Marktpreise, beispielsweise Wechselkurse, Zinssätze oder Aktienkurse ändern
und dadurch die Erträge des Konzerns oder der Wert der gehaltenen Finanzinstrumente beeinflusst werden. Ziel des
Marktrisikomanagements ist es, das Marktrisiko innerhalb akzeptabler Bandbreiten zu steuern und zu kontrollieren und
gleichzeitig die Rendite zu optimieren.
Zur Steuerung der Marktrisiken geht der Konzern bei Bedarf finanzielle Verbindlichkeiten ein. Sämtliche Transaktionen
erfolgen innerhalb der Richtlinien des Risikomanagementsystems. Zum Ende des Berichtszeitraums wurden keine Risi-
kokonzentrationen bei den Konzerngesellschaften festgestellt.
Währungsrisiko
Verschiedene Geschäftsvorfälle im Konzern lauten auf fremde Währung. Somit unterliegt der Konzern den Risiken aus
Wechselkursschwankungen. Durch gezielte Steuerung der Zahlungsströme in Fremdwährung sowie in Einzelfällen mit-
tels Devisentermingeschäften wird diesen Wechselkursrisiken begegnet.
Der Buchwert der auf fremde Währung lautenden monetären Vermögenswerte und Schulden des Konzerns beträgt am
Stichtag:
Währung in
Tausend
31.12.2022 31.12.2021
Vermögenswerte Schulden Vermögenswerte Schulden
USD 7.851 2.346 6.450 2.461
GBP 1.574 245 1.564 457
TRY 334 44 401 487
CNY 1.018 329 933 330
HKD 1 - 1 -
Die folgende Tabelle zeigt die Auswirkungen einer angenommenen Wechselkursänderung um +/-1000 Basispunkte bei
Konstanz aller übrigen Variablen für die auf fremde Währung lautenden monetären Vermögenswerte und Schulden auf
die Gewinn- und Verlustrechnung:





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31.12.2022 31.12.2021

Währung
in Tausend
Vermögenswerte Schulden Vermögenswerte Schulden
Basispunkte Basispunkte
-1000 +1000 -1000 +1000 -1000 +1000 -1000 +1000
USD -785 785 -235 235 -645 645 -246 246
GBP -157 157 -25 25 -156 156 -46 46
TRY -33 33 -4 4 -40 40 -49 49
CNY -102 102 -33 33 -93 93 -33 33
HKD 0 0 - - 0 0 - -
Zinsänderungsrisiko
Der Konzern ist im Wesentlichen einem Zinsänderungsrisiko im Rahmen der Finanzierung von Akquisitionen ausgesetzt.
Aus den Bankdarlehen mit variabler Verzinsung, die in der Anhangangabe 26.2 aufgeführt sind, resultiert ein zinsbedingtes
Cash Flow-Risiko.
Die folgende Tabelle zeigt die Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung bei einer angenommenen Zinssatzän-
derung um jeweils +/-25 Basispunkte bei Konstanz aller übrigen Variablen:


31.12.2022
Basispunkte
31.12.2021
Basispunkte
TEUR
Währung Zinssatz Fällig-
keitsjahr
+25 -25 +25 -25
Ringmetall SE A EUR EURIBOR
+1,00%
2023-
2025
338 -338 600 -600
B/C EUR 315 -315 50 -50
Gesamt



653 --653 650 --650




30. SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN
Im Konzern bestehen folgende finanzielle Verpflichtungen, die nicht in der Konzernbilanz enthalten sind:

31.12.2022

31.12.2021

TEUR
< 1 Jahr 1 bis 5
Jahre
> 5 Jahre < 1 Jahr 1 bis 5
Jahre
> 5 Jahre

Bestellobligo

16.173

-

-

26.041

-

-
Service-/Wartungsverträge
u. ä.

1.243

1.096

31

680

1.515

21
Kurzfristige und geringwertige
Leasingverträge

76

56

-

50

58

-
Gesamt 17.492 1.152 31 26.771 1.573 21





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31. NAHESTEHENDE UNTERNEHMEN UND PERSONEN
Als Ultimate Controlling Party werden bei Ringmetall grundsätzlich die Aktionäre betrachtet.
Als nahestehende Personen oder Unternehmen werden nicht konsolidierte Tochterunternehmen bezeichnet sowie Per-
sonen, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik des Ringmetall Konzerns ausüben können.
Letztere umfassen alle Personen in Schlüsselpositionen sowie deren nahe Familienangehörige. Im Ringmetall Konzern sind
dies die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats.
Der Kreis der nahestehenden Unternehmen und Personen wurde im Geschäftsjahr 2022 um Monika Dussen erweitert, die
seit dem 23.08.2022 Mitglied des Aufsichtsrates ist. Die Amtszeit von Konstantin Winterstein als Vorstandsmitglied der Ring-
metall SE sowie der mit der Gesellschaft bestehende Vorstandsvertrag wurden bis zum 30.09.2026 verlängert. Darüber hi-
naus wurden im Berichtszeitraum weder mit dem Management in Schlüsselpositionen noch mit den Mitgliedern des Auf-
sichtsrats oder mit sonstigen nahestehenden Personen neue Verträge abgeschlossen noch die bestehenden wesentlich
geändert, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben.
A. GESCHÄFTSVORFÄLLE MIT MITGLIEDERN DES MANAGEMENTS IN SCHLÜSSELPOSITIONEN
Die Vorstandsmitglieder verfügen über 59,00 Prozent (31. Dezember 2022) der Stimmrechtsanteile des Unternehmens.
Die Werte der Geschäftsvorfälle und der ausstehenden Salden im Zusammenhang mit den Mitgliedern
des Managements in Schlüsselpositionen und Unternehmen, über die sie die Beherrschung oder maßgeblichen Einfluss ha-
ben, waren wie folgt:
Verkauf von Waren/Dienstleistungen Erwerb von Waren/Dienstleistungen
TEUR 2022 2021 2022 2021
Ringmetall SE - - 43 34
Tochtergesellschaften der
Ringmetall SE
- - - -
Gesamt - - 43 34

TEUR
Forderungen gegen nahestehende
Unternehmen und Personen
Verbindlichkeiten gegenüber naheste-
henden Unternehmen und Personen
31.12.2022 31.12.2021 31.12.2022 31.12.2021

Ringmetall SE

-

-

17

10
Tochtergesellschaften der
Ringmetall SE

-

-

-

-
Gesamt - - 17 10



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B. GESCHÄFTSVORFÄLLE MIT MITGLIEDERN DES AUFSICHTSRATS
Die Werte der Geschäftsvorfälle und der ausstehenden Salden im Zusammenhang mit den Mitglie-
dern des Aufsichtsrates und Unternehmen, über die sie die Beherrschung oder maßgeblichen Einfluss haben, waren wie
folgt:

TEUR
Werte der
Geschäftsvorfälle
Salden ausstehend
zum 31.12.
31.12.2022 2021 2022 2021
Vergütungen 188 148 98 44
Erstattung Spesen - - - -
Gesamt 188 148 98 44
C. GESCHÄFTSVORFÄLLE MIT SONSTIGEN NAHESTEHENDEN PERSONEN

TEUR
Verkauf von Waren/Dienstleistungen Erwerb von Waren/Dienstleistungen
2022 2021 2022 2021
Ringmetall SE - - - -
Tochtergesellschaften der
Ringmetall SE
- - - -
Gesamt - - - -

TEUR
Forderungen gegen nahestehende
Unternehmen und Personen
Verbindlichkeiten gegenüber naheste-
henden Unternehmen und Personen
31.12.2022 31.12.2021 31.12.2022 31.12.2021
Ringmetall SE - - - -
Tochtergesellschaften der
Ringmetall SE
- - - -
Gesamt - - - -
D. GESCHÄFTSVORFÄLLE MIT ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN

TEUR
Nittel UK Ltd.

2022
2021

Umsatzerlöse

399

809
Sonstiger betrieblicher Ertrag -26 -14
Gesamt 373 795




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Zum Bilanzstichtag hat der Konzern keine Forderungen (2021: 183 TEUR) sowie keine Verbindlichkeiten (2021: 1 TEUR) gegen-
über der Nittel UK Ltd.


32. MITARBEITENDE
Im Geschäftsjahr 2022 beschäftigte der Konzern durchschnittlich 814 Mitarbeitende (2021: 748 Mitarbeitende).

Angestellte

Arbeiter

Summe

Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeitenden 2021

178

570

748

Zugang aus Unternehmenserwerbe

22

66

88

200

636

836

Verwaltung/Dienstleistung

101

23

124

Vertrieb

27

0

27

Produktion

74

589

663

Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeitenden 2022

202

612

814

33. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG
ERWERB PROTECTIVE LINING
Am 6. Januar 2023 hat Ringmetall den Geschäftsbetrieb und die Produktionsanlagen der Protective Lining Corp., New York,
einem führenden Hersteller von Polyethylen-Inlinern in den USA, im Rahmen eines Asset Deals übernommen und in die
Protective Lining, Inc., New York eingebracht. Mit gut 50 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz von rund 9 Mio. USD
produziert Protective Lining in seinem Werk in Brooklyn im Wesentlichen Rundboden- und Klotzbodenbeutel für diverse
Abnehmerindustrien auf Basis selbst-extrudierter Polyethylen-Folien.
Mit der ab 6. Januar 2023 (Erwerbszeitpunkt) dem Konzern zugehörigen Protective Lining expandiert Ringmetall erstmals
im Bereich Fassinnenhüllen in den nordamerikanischen Markt und möchte nun aufgrund der Marktpositionierung der Pro-
tective Lining die Konsolidierung des US-Marktes für Fassinnenhüllen vorantreiben.
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Vorstand einen Umsatzbeitrag von 9 Mio. USD und ein EBITDA in Höhe von 0
Mio. USD.
Im Zusammenhang mit dem Erwerb und der Übernahme der Vermögenswerte und weniger Schulden der Protective Lining
wurden auch die Mitarbeitende sowie das bestehende Produktions-Know-How erworben. Durch die erworbenen substan-
tiellen Prozesse der bestehenden Produktionseinheiten stellt der Erwerb von Protective Lining einen Unternehmenszusam-
menschluss nach IFRS 3 dar. Die zur Aufteilung des Kaufpreises benötigten Unterlagen liegen zum Aufstellungszeitpunkt
nicht vor, so dass keine Angaben über die beizulegenden Zeitwerte der übernommenen Vermögenswerte und Schulden
sowie über sich eventuell ergebende positive oder negative Unterschiedsbeträge gemacht werden können.



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SONSTIGES
Mit Wirkung zum 31. März 2023 wurden die verbleibenden 20 Prozent der Anteile an der Nittel France SARL hinzuerworben.

34. BEFREIUNGSWAHLRECHTE NACH §§ 264 ABS. 3 BZW. 264b HGB
Nachfolgende inländische Tochtergesellschaften in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft bzw. Personenhandelsgesell-
schaft werden die Befreiungsvorschriften gemäß § 264 Abs. 3 und § 264b HGB nutzen und deshalb auf die Aufstellung eines
Anhangs und gegebenenfalls eines Lageberichts sowie auf die Offenlegung von Jahresabschluss und gegebenenfalls Lage-
bericht für das Geschäftsjahr 2022 verzichten:
August Berger Metallwarenfabrik GmbH, Berg
Latza GmbH, Attendorn
HOSTO Stolz GmbH & Co. KG, Neunkirchen
Nittel Halle GmbH, Halle (Saale)
Tesseraux Spezialverpackungen GmbH, Bürstadt
Rhein-Plast GmbH, Bad Dürkheim
HSM GmbH & Co. KG, Ernsgaden

35. NACH § 315e HGB
Der Vorstand schlägt vor, an die Aktionäre der Ringmetall SE aus dem Bilanzgewinn der Ringmetall SE von 28.839.554,98 EUR
eine Dividende in Höhe von 2.906.904,00 EUR, d.s. 10 Cent je Aktie, auszuschütten. Der danach verbleibende Betrag in Höhe
von 25.932.650,98 EUR wird auf neue Rechnung vorgetragen.

36. HONORAR DES KONZERNABSCHLUSSPRÜFERS
Die Aktionäre der Ringmetall SE haben in der Hauptversammlung am 20. Juni 2022 die BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesell-
schaft als Abschlussprüfer gewählt. Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Honorar für die Konzernab-
schlussprüfung inkl. der Jahresabschlussprüfung sowie der Jahresabschlussprüfungen der deutschen Tochtergesellschaf-
ten zum 31. Dezember 2022 beträgt insgesamt 295 TEUR (davon für Konzernabschluss und Jahresabschluss der Ringmetall
SE 173 TEUR). Neben den vorgenannten Abschlussprüfungsleistungen sind weitere Aufwendungen in Höhe von 5 TEUR für
andere Bestätigungsleistungen berücksichtigt.

37. ORGANE DER GESELLSCHAFT
A. MITGLIEDER DES VORSTANDS
Christoph Petri
Vorstandssprecher seit 01.04.2011
Wohnort Hamburg, Deutschland
Berufliche Tätigkeit Kaufmann
Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien nach § 285 Nr. 10 HGB bei:
• der Montega AG, Hamburg



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Konstantin Winterstein
Vorstand seit 01.10.2014
Wohnort München, Deutschland
Berufliche Tätigkeit Ingenieur
Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien nach § 285 Nr. 10 HGB bei:
• der Clariant AG, Muttenz (Schweiz)
Die Vergütung des Vorstands in den Geschäftsjahren 2022 und 2021 setzt sich wie folgt zusammen:

Vorstand
TEUR
2022 2021

Gesamt-
aufwand
davon
erfolgsun-
abhängig
davon
erfolgsab-
hängig
Gesamt-
aufwand
davon
erfolgsun-
abhängig
davon
erfolgsab-
hängig
Herr Christoph Petri
(Vorstandssprecher)
726 238 488 644 237 407
Herr Konstantin Winterstein 726 238 488 644 237 407
Gesamtaufwand 1.452 476 976 1.288 474 814
Im Geschäftsjahr 2022 wurden insgesamt 996 TEUR (2021: 798 TEUR) an die Mitglieder des Vorstands ausgezahlt.
B. MITGLIEDER DES AUFSICHTSRATS
Klaus F. Jaenecke, München
Vorsitzender seit 30.08.2018
Berufliche Tätigkeit Selbständiger Unternehmensberater, München
Bezüge in 2022: 70 TEUR
Aufsichtsratmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien nach § 285 Nr. 10 HGB bei:
• Hansgrohe SE, Schiltach
• Wintersteiger AG, Ried im Innkreis, Österreich
• ArMiD - Aufsichtsräte Mittelstand in Deutschland e.V., Frankfurt am Main



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Markus Wenner, München
Mitglied seit 01.09.2014
Stellvertretender Vorsitzender seit 30.06.2016

Berufliche Tätigkeit
Geschäftsführer der GCI Management Consulting GmbH, München
und der MuM Industriebeteiligungen GmbH, Wuppertal
Bezüge in 2022: 50 TEUR
Aufsichtsratmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien nach § 285 Nr. 10 HGB bei:
• Traumhaus AG, Wiesbaden
• Wolftank Adisa Holding AG, Innsbruck, Österreich
• aifinyo AG, Dresden
• Value-Holdings Capital Partners AG, Gersthofen
• Metriopharm AG, Zürich, Schweiz

Ralph Heuwing, München
Mitglied seit 30.08.2016

Berufliche Tätigkeit

Partner und Head of DACH der int. Private Equity Gesellschaft PAI Partners,
München
Bezüge in 2021: 45 TEUR
Aufsichtsratmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien nach § 285 Nr. 10 HGB bei:
• Management Capital Holding AG, München, Mitglied des Aufsichtsrats
• Apleona GmbH, Neu-Isenburg, Mitglied des Aufsichtsrats
• Hoberg & Driesch GmbH, Düsseldorf, Mitglied des Gesellschafterausschusses
• Hoberg & Driesch GmbH & Co. KG Röhrengroßhandel
• Hoberg und Driesch Beteiligungs GmbH, Düsseldorf, Mitglied der Beiräte
• Chiron Group SE, Tuttlingen, Verwaltungsratsmitglied
• Chiron-Werke GmbH & Co. KG
• Chiron-Werke Beteiligungsgesellschaft mbH, Tuttlingen, Mitglied der Beiräte

Monika Dussen, Hamburg

Vorsitzender

seit 23.08.2022

Berufliche Tätigkeit

Partnerin der Struktur Management Partner GmbH, Köln
Bezüge in 2022: 23 TEUR
Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien nach § 285 Nr. 10 HGB bei:
• Beiratsmitglied der Willy Mederer GmbH & Co. KG
• Beiratsmitglied der Mederer Holding Beteiligungs GmbH



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38. DEUTSCHER CORPORATE GOVERNANCE KODEX
Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Ringmetall SE haben eine Erklärung gemäß § 161 AktG abgegeben und den Aktio-
nären auf der Website von Ringmetall (www.ringmetall.de) im Bereich Investor Relations dauerhaft zugänglich gemacht.

München, 27. April 2023
Christoph Petri Konstantin Winterstein
Vorstandssprecher Vorstand