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Die Ringmetall Gruppe
GESCHÄFTSMODELL UND STRUKTUR
Ringmetall ist ein weltweit führender Spezialanbie-
ter in der Verpackungsindustrie. Der Großteil des
Produktportfolios konzentriert sich auf hochsiche-
re Verpackungslösungen für Industriefässer. Wäh-
rend der Fokus auf dem Markt für Fassspannringe
liegt, weitet der Konzern seinen Einfluss konse-
quent in angrenzende Geschäftsfelder aus. Ziel ist
es, in allen Bereichen des Kerngescfts eine deut-
lich marktführende Stellung inne zu haben.
Ringmetall ging im Jahr 2015 durch Umfirmierung
und Anpassung des Gescftsmodells aus ihrer
Vorgängergesellschaft, der H.P.I. Holding AG, her-
vor. Diese wiederum wurde 1997 als Beteiligungs-
gesellschaft gegründet. Der Formwechsel von der
Ringmetall AG in eine Europäische Gesellschaft
(Societas Europaea – SE) mit der Firmierung Ring-
metall SE wurde im Jahr 2021 vollzogen.
Seit Umfirmierung der Gesellschaft und Anpassung
des Gescftsmodells ist Ringmetall als spezialisier-
te Industrie-Holding in den beiden Geschäftsberei-
chen Industrial Packaging und Industrial Handling
tätig. Ringmetall entwickelt, produziert und ver-
marktet Verpackungslösungen für die Anwendung
in der chemischen, petrochemischen und phar-
mazeutischen Industrie, der Lebensmittelindus-
trie sowie Produkte für die Lagerlogistik und den
agrarwirtschaftlichen Bereich. Darüber hinaus hat
Ringmetall seine jahrelange Expertise genutzt um
optimierte Spannringe als neue effiziente Rohr-
verbindungen zu entwickeln, die zukünftig Verwen-
dung unter anderem im Anlagenbau finden sollen.
Die diesbezüglichen Produktentwicklungen befin-
den sich aktuell in der Markteinführungsphase.
Im Geschäftsbereich Industrial Packaging stellt
die Ringmetall Gruppe Verpackungselemente für
Industriefässer und Mehrkomponentensysteme
her. Zum Produktsortiment im Bereich Industrial
Packaging zählen vor allem Verschlussspannringe
sowie Innenhüllen – sogenannte Inliner – und Bag-
in-Box-Systeme. Darüber hinaus produziert das
Unternehmen auch Fassdeckel, -dichtungen, -grif-
fe, komplexe Verschlusseinheiten sowie Spezial-
komponenten nach Kundenanforderung mit unter-
schiedlichsten Dimensionen, Qualitätsstufen und
Nutzungsprofilen. Die Produktgruppe der Spann-
ringe stellt den anteilig größten Umsatztger der
Ringmetall Gruppe dar, gefolgt von Inlinern und
Bag-in-Box-Systemen. Insgesamt stellt Ringmetall
über 2.500 unterschiedliche Varianten von Spann-
ringen und über 4.000 verschiedene Varianten von
Inlinern her.
Im Markt für Industriesser konzentriert sich das
Unternehmen in erster Linie auf die speziellen
Anforderungen sogenannter Open Top Drums
(Deckelfässer) und hier speziell Steel Drums (Stahl-
sser), Plastic Drums (Plastikfässer), Fiber Drums
(Faserstofffässer) und Pails (Eimer). 2019 ist das
Unternehmen zudem in den Markt für Innenhüllen
für Industriefässer und Mehrkomponentensyste-
me eingetreten. Seitdem bietet der Konzern auch
Produktlösungen im Bereich der Closed Top Drums
(Geschlossene Fässer) und für Bag-in-Box-Syste-
me, eine Spezialverpackung für Flüssigkeiten, an.
Im Geschäftsbereich Industrial Handling stellt die
Ringmetall Gruppe Fahrzeuganbauteile für Spezial-
fahrzeuge in der Fracht- und Lagerlogistik sowie im
agrarwirtschaftlichen Bereich her. Neben Anbau-
teilen für Traktoren, Landmaschinen und Lastfahr-
zeuge zählen hierzu vor allem Rückhaltesysteme
und Anhängerkupplungen für Flurförderzeuge.
Aber auch Hubmastteile, Kupplungs- und Brems-
pedale mit speziellen Anforderungsprofilen, Hyd-
raulikkomponenten und komplexe Schweißbau-
gruppen sind Teil des Produktangebots.
Ringmetall SE München
Jahresabschluss für das Geschäftsjahr
vom 01. Januar bis zum 31. Dezember 2021
und zusammengefasster Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021


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Die Ringmetall Gruppe ist in einer Holding-Struk-
tur aufgebaut, in der die den beiden Geschäfts-
bereichen zugeordneten Tochtergesellschaften an
die Muttergesellschaft angebunden sind. Diese in
München ansässige Holding, die im General Stan-
dard börsennotierte Ringmetall SE, vereint zent-
rale Konzernfunktionen in sich. Hierzu zählen vor
allem die Bereiche Finanzen und Konzernfinanzie-
rung, Investor Relations, IT, Strategie und Unter-
nehmensentwicklung sowie die Vorbereitung und
Durchführung von Unternehmensakquisitionen.
Neben der Holding-Gesellschaft bestand die Grup-
pe Ende 2021 aus insgesamt 24 Gesellschaften.
Hiervon sind 16 Gesellschaften operativ tätig, drei
Gesellschaften reine Zwischen-Holdings sowie vier
Gesellschaften als Verwaltungseinheiten tätig. Eine
weitere Gesellschaft ist ruhend.
TOCHTERGESELLSCHAFTEN
UND KONZERNMARKEN
Trotz der übergeordneten Struktur der Ringmetall
SE treten die einzelnen Tochtergesellschaften des
Konzerns weitestgehend unabhängig voneinan-
der am Markt auf. Um den Gruppengedanken zu-
nehmend in sämtlichen Bereichen des Unterneh-
mens zu verankern, hat es der Konzernvorstand
bereits seit einigen Jahres etabliert, strategische
Ansätze zur weiteren Entwicklung der Ringme-
tall Gruppe auf Basis regelmäßiger Management
Meetings gemeinsam mit den Geschäftsführern
der gßten Tochtergesellschaften zu erörtern.
Für strategisch bedeutende Schlüsselbereiche
des Gescfts mit Fassspannringen und Inlinern
wurden zudem gesellschaftsübergreifende Posi-
tionen geschaffen. In den Bereichen Einkauf, Pro-
duktion und Verkauf wurde so die Umsetzung
konzernweiter Entscheidungen durch jeweils ei-
nen zentral Verantwortlichen sichergestellt.
2021 wurde damit begonnen, die Strukturen im
Unternehmen nochmals grundlegend zu erwei-
tern und so den Konzernansatz der Ringmetall
SE auf ein höheres Niveau zu heben. Ausgehend
von der bisher vorherrschenden Holding-Struktur
wurden einzelne Business Units im Unternehmen
geschaffen, denen jeweils ein konzernweit Ver-
antwortlicher vorsteht. Die Business Units wur-
den entsprechend ihrer Verantwortungsbereiche
in insgesamt sieben Einheiten gegliedert: Ringe
Nord-Europa, Ringe Süd-Europa, Ringe Nord-
Amerika, Inliner, Handling, Finance sowie Sales.
Die Entwicklung und Herstellung der Produkte
findet an insgesamt 16 Produktionsstandorten
weltweit statt. Hierzu zählen in Deutschland die
Standorte Attendorn und Neunkirchen (Nord-
rhein-Westfalen), Berg (Rheinland-Pfalz), Bürstadt
(Hessen), Ernsgaden (Bayern) und Halle (Sachsen-
Anhalt). International ist Ringmetall zudem mit
Standorten in Valmadrera und Albavilla (Italien), Pe-
terlee (Grbritannien), Reus (Spanien), Balcik (Tür-
kei), Changshu (China) sowie Standorten in den USA
in Birmingham (Alabama), Chicago (Illinois), Houston
(Texas) und Shippensburg (Pennsylvania) vertreten.
Hauptsitz des Unternehmens und der Holding-
Gesellschaft ist München, Deutschland. Als inter-
national aufgestellter Konzern sind alle Tochter-
unternehmen unter der Dachmarke Ringmetall
vereint. Die Tochterunternehmen sind wiederum
unter ihren Firmierungen als regional und über-
regional agierende Marken wirtschaftlich aktiv. Zu
diesen Firmierungen zählen Berger Global, Berger
USA, Cemsan, HOSTO, SGT, Nittel, Tesseraux und
HSM. Die Tochtergesellschaften sind teilweise in
Ländergesellschaften untergliedert, aus denen
heraus sie international aktiv sind.
UNTERNEHMENSHISTORIE
Die Ringmetall SE wurde 1997 unter dem Namen
H.P.I. Holding AG gegründet, der Vorgängergesell-
schaft des heutigen Unternehmens. Zunächst als
Beteiligungsgesellschaft am Markt auftretend, ak-
quirierte, gründete und veräußerte das Unterneh-
men ab 1998 zahlreiche andere Gesellschaften.
Ab 2011 wurden die Geschäftsaktivitäten zuneh-
mend auf Industrieverpackungen und das Hand-
ling von Industriegütern konzentriert. 2015 erfolg-
te die Umfirmierung in Ringmetall, was gleichzeitig
den Abschluss des Umbaus des Unternehmens
zum Spezialanbieter in der Verpackungsindustrie
markiert.


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Die wesentlichen Schritte von der Gründung
bis zur heutigen Aufstellung der Ringmetall
Gruppe stellen sich wie folgt dar:
1997
Gründung der Gesellschaft unter der
ehemaligen Firmierung „H.P.I. Holding“
1998
• Akquisition der August Berger
Metallwarenfabrik GmbH & Co. KG,
Deutschland
• Einstieg in das Geschäft mit
Spezialverpackungen
2007
• Börsengang des Unternehmens
im Freiverkehr der Frankfurter Börse
2012
• Expansion nach China im Bereich Industrial
Packaging
• Akquisition von S.G.T. S.r.l., führender
Spannringhersteller in Italien
• Akquisition von Cemsan MPI Limited Sirketi
(Mehrheitsbeteiligung), führender
Spannringhersteller in der Türkei
• Wechsel in den Entry Standard der
Frankfurter Börse
2013
• Gründung der Berger Italia S.r.l. und Erwerb
der Spannringsparte eines italienischen
Unternehmens
• Akquisition von HSM Sauermann GmbH & Co.
KG, deutscher Metallbearbeitungsspezialist
• Ausbau des Bereichs Industrial Handling
2015
• Akquisition von Berger USA
(ehemals: Self Industries Inc.), führender
Spannringhersteller in den USA
• Positionierung als führendes
Spezialverpackungsunternehmen und
Umfirmierung in RINGMETALL AG
• Akquisition der Metallwarenfabrik Berger
GmbH, Deutschland
• Erweiterung des Produktsortiments um
Fassdeckel
• Erwerb der verbleibenden 40,0 Prozent
der Anteile des Minderheitsgesellschafters
der CEMSAN MPI Limited Sirketi, Türkei
2016
• Erwerb von weiteren 29,0 Prozent an der
italienischen Tochtergesellschaft S.G.T. S.r.l.
• Akquisition einer kleineren
Spannringproduktion in den USA
2017
• Akquisition der Latza GmbH,
Spannring- und Verschlusshersteller
aus Deutschland (zum 1.8.2017)
• Gründung der Berger Hong Kong Limited,
China, als Zwischenholding für die
Tochtergesellschaft in China
• Akquisition von HongRen Packaging Equipment,
Spannringhersteller in China, und Einbringung
in die bestehende Tochtergesellschaft in China
(zum 1.2.2018)
2018
• Wechsel in den Geregelten Markt
der Frankfurter Börse, General Standard
• Akquisition der Nittel Halle GmbH, führender
Produzent von Form-Inlinern aus Deutschland
(zum 1.1.2019)
2019
• Akquisition der Tesseraux GmbH,
führender Hersteller von Aluminium-Inlinern
und Bag-in-Box-Systemen (zum 1.7.2019)
• Erwerb von weiteren 30,0 Prozent der Anteile
an Nittel B.V., (Holland)
• Akquisition der Sorini Ring Manufacturing Inc.,
Spannringhersteller aus den USA, im Rahmen
eines Asset Deals und Einbringung
der Geschäftsaktivitäten in die bestehende
US-Tochtergesellschaft (zum 31.12.2019)
2020
• Verstärkte Implementierung einer konzernweiten
Corporate Governance und Einführung einer
Programmatik zur Förderung nachhaltigerer
Unternehmensabläufe sowie nachhaltiger
Ausbau der Konzerndigitalisierung
2021
• Akquisition der HOSTO Stolz GmbH & Co. KG,
einem führenden Anbieter im Bereich der
Spannringproduktion für die Weiß-
blechindustrie in Europa
• Umwandlung in eine Europäische Gesellschaft (SE)
und Umstellung auf Namensaktien


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MÄRKTE UND KUNDEN
Im Bereich Industrial Packaging bedient die Ring-
metall Gruppe mit ihren beiden Produktbereichen
Fassverschlusssysteme und Inliner im Wesentli-
chen den globalen Markt für Industriefässer. Hier
hält das Unternehmen marktführende Positionie-
rungen inne. Mit Nischenprodukten im Bereich
Bag-in-Box-Systeme ist das Unternehmen ferner
im originären Markt für Consumer- und Whole-
sale-Verpackungen vertreten. Aufgrund der noch
geringen wirtschaftlichen Bedeutung der Pro-
duktgruppe für den Gesamtkonzern wird dieser
Markt nicht separat beleuchtet.
In einer Studie vom Februar 2022 zum weltweiten
Markt für Industrial Packaging geht das Markt-
forschungsinstitut Mordor Intelligence von einem
globalen Marktvolumen von 56,2 Mrd. USD im
Jahr 2021 aus. Von 2022 bis zum Jahr 2027 soll
der Markt mit einem durchschnittlichen jährli-
chen Wachstum (Compound Annual Growth Rate;
CAGR) von 5,0 Prozent auf 76,1 Mrd. USD wachsen.
Die wichtigsten Wachstumsmärkte der Branche
liegen in der Region Asien/Pazifik und zeichnen
sich durch ein überdurchschnittliches Markt-
wachstum aus. Ein durchschnittliches Wachstum
wird für die Regionen Nordamerika und Europa
erwartet, während sich die Regionen Südamerika
und Afrika unterdurchschnittlich entwickeln soll-
ten. Ringmetall ist aktuell hauptchlich in den
Märkten Europa und Nordamerika aktiv und baut
seine Präsenz in den Wachstumsmärkten der Re-
gion Asien/Pazifik stetig aus.
Die Segmentierung des Markts erfolgt nach den
heutzutage wichtigsten Verpackungseinheiten In-
termediate Bulk Containers/IBCs, Drums (Fässer),
Pails (Eimer), Sacks (Säcke) und Other (Andere).
Des Weiteren erfolgt eine Segmentierung nach
der für die Produkte verwendeten Materialart und
hier in der Regel nach den Hauptmaterialgruppen
Paperboard (Karton), Plastics (Plastik), Metal (Me-
tall), Wood (Holz) und Fiber (Faserstoff).
Im Übrigen wird der Markt noch nach den ab-
nehmerseitigen Hauptindustrien unterschieden,
in denen Industrieverpackungen zur Anwendung
kommen. Diese werden in der Regel in die Anwen-
dungsbereiche Automotive (Automobil), Food &
Beverage (Lebensmittel), Chemical & Pharmaceu-
tical (Chemie & Pharma), Oil, Gas & Petrochemical
(Öl, Gas & Petrochemie), Building & Construction
(Bau) und Other (Andere) unterteilt.
Genereller Hauptwachstumstreiber, der die
Nachfrage nach industriellen Verpackungslö-
sungen kontinuierlich weiter steigen lässt, ist
das weltweite Bevölkerungswachstum. Dabei
sind es allem voran Chemikalien, Düngemittel
sowie Lebensmittel, die von diesem Mega-Trend
mit steigender Nachfrage profitieren.
Fässer – und vor allem Stahlfässer – weisen bei
der Verpackung und beim Transport dieser Gü-
ter klare Vorteile auf und werden daher mit leicht
steigender Tendenz nachgefragt. Stahlfässer ha-
ben durch ihre hohe Festigkeit ausgezeichnete
mechanische Eigenschaften und gute Schutz-
eigenschaften, wie z.B. Gasbarriereeigenschaf-
ten. Gleichzeitig lässt sich Stahl relativ einfach
verarbeiten und verfügt über gleichbleibende
Materialeigenschaften. Stahlfässer werden da-
her vor allem für den Transport und die Lagerung
von gefährlichen oder sensiblen Gütern bevor-
zugt. Das US-Verkehrsministerium weist darauf
hin, dass Stahlfässer die sichersten aller Indust-
rieverpackungen darstellen. Daher sind die Versi-
cherungsprämien für Transporte in Stahlfässern
generall am niedrigsten.
Vor dem Hintergrund eines steigenden Bewusst-
seins für nachhaltige Verpackungslösungen
kommt Fässern als sogenannte Returnable Trans-
port Packagings (RTP) eine besondere Rolle zu.
RTP sind Mehrwegverpackungen, in denen Waren
mehr als einmal zwischen Kunden und Verkäufern
transportiert werden. Faktoren wie die steigenden
Verpackungskosten, die Beschädigung von Waren
während des Transports, die Verfügbarkeit von
Verpackungsmaterial und die Kosten für die Ent-
sorgung des Verpackungsmaterials haben die Auf-
merksamkeit der Unternehmen auf nachhaltige
Verpackungen gelenkt. Daher haben die Unter-
nehmen die Bedeutung von Fässern als nachhal-
tiges und kostengünstiges Verpackungssystem
erkannt.


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Zu den Wettbewerbern im Bereich der Fassspann-
ringe zählen primär regional agierende Anbieter,
deren jährlicher Umsatz sich im mittleren einstel-
ligen Millionenbereich bewegt. Im Markt für Inliner
existieren wenige Wettbewerber von annähernd
ähnlicher Größe im Vergleich zu Ringmetall, die
ähnlich der Wettbewerbssituation im Spannringbe-
reich nicht über eine globale Reichweite vergen.
Aufgrund der geringeren weltweiten Marktabde-
ckung, der deutlich geringeren Absatzmenge der
regionalen Wettbewerber, sowie des stärkeren
technischen Know-Hows der Ringmetall Gruppe –
gemessen an der Vielfalt der in der Produktion ver-
wendeten Maschinen – befindet sich Ringmetall aus
eigener Sicht in einer insgesamt günstigen Wettbe-
werbssituation. Ringmetall verfügt über langjäh-
rig gewachsene Kundenbeziehungen und verfügt
entsprechend über höchste Kompetenz, auch auf
komplexe Kundenanforderungen einzugehen.
Im Segment Industrial Handling besetzt Ringme-
tall mit seinen beiden Produktgruppen jeweils eine
Nischenposition. Für Flurförderzeuge, insbeson-
dere Gabelstapler, produziert das Unternehmen
hauptsächlich Rückhaltesysteme, Kettenspanner
und Hubmastanbauteile. Für Landmaschinen, ins-
besondere Traktoren, stellt Ringmetall unter an-
derem Fanghaken, Anhängerkupplungen und Sta-
bilisatoren her. In beiden Produktbereichen hat
das Unternehmen in den letzten Jahren intensiv
in die Entwicklung eigener Produkte investiert und
sieht sich aufgrund stetig steigender Kundennach-
frage im Wettbewerbsumfeld gut positioniert. Zu
den Wettbewerbern zählen zahlreiche mittelstän-
dische Betriebe und Konzerne, die grundsätzlich
ähnliche Produkte am Markt vertreiben.
Als Investitionsgüter werden Flurförderzeuge wie
Gabelstapler und lagertechnische Geräte in Zei-
ten wirtschaftlichen Aufschwungs stärker nach-
gefragt als in konjunkturellen Schchephasen.
Der Markt für diese Fahrzeugart folgt mit einer
Verzögerung von sechs bis neun Monaten tenden-
ziell dem allgemeinen Konjunkturzyklus. Auf Basis
der von der European Industrial Truck Federation
(FEM) und der von ihr veröffentlichten Datenbank
World Industrial Truck Statistics WITS entwickelte
sich der Markt für Flurförderzeuge über die ein-
Regierungen weltweit haben daher strenge Vor-
schriften für die Verpackung von Materialien in
den Endnutzerindustrien wie der Automobil-,
Textil- und Chemieindustrie erlassen. Die Vor-
schriften verlangen von den Endnutzern, ihr Vo-
lumen an Verpackungsmüll teilweise drastisch zu
reduzieren. Daher haben mehrere Unternehmen
RTP anstelle von Einwegverpackungen als optima-
le Verpackungslösung entdeckt, da diese weniger
Müll produzieren und somit weniger umwelt-
schädlich sind.
Um sicherzustellen, dass alle auf dem Markt be-
findlichen Verpackungen bis zum Jahr 2030 auf
wirtschaftlich vertretbare Weise wiederverwend-
bar oder recyclebar sind, plant beispielsweise die
Europäische Kommission umfangreiche Vorgaben.
Die Wiederverwendbarkeit und Recyclingfähigkeit
von Verpackungen muss daher zukünftig generell
gewährleistet sein, sofern der Anwendungsfall der
Verpackungslösung wiederverwendbare Produk-
te oder Systeme generell möglich macht.
Mit den beiden größten Kunden des Geschäftsbe-
reichs Industrial Packaging, großen international
agierenden Fassherstellern, erzielte Ringmetall
2021 knapp 3 6 Prozent des Konzernumsatzes.
Der restliche Umsatz des Geschäftsbereichs ver-
teilte sich auf mehrere hundert Kunden. Die nicht
unerhebliche Konzentration eines signifikanten
Umsatzanteils auf zwei Kunden wird von Ringme-
tall dabei auch als Vorteil gesehen, da sich sowohl
Zulieferer als auch Abnehmer als global agierende
Unternehmen aufgrund ihres großen Umsatzan-
teils in ihren jeweiligen Industrien in einer auf Ge-
genseitigkeit beruhenden Partnerschaft befinden.
Die Ringmetall Gruppe hat sich im Markt für In-
dustrieverpackungen in den letzten Jahren durch
gezielte Zukäufe die Position als weltweiter Markt-
führer im Nischensegment für Fassspannringe ge-
sichert mit einem Marktanteil von deutlich über
50 Prozent. Darüber hinaus expandiert das Unter-
nehmen seit 2019 in den attraktiven Markt für
Innenhüllen für Industriefässer und Mehrkompo-
nentensysteme. Hier ist das Unternehmen mitt-
lerweile zum europäischen Marktführer avanciert
und plant auch zukünftig, seine Position durch Zu-
käufe weiter auszubauen.


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turen, belastbare Branchennetzwerke und über
Jahrzehnte gewachsene Kundenbeziehungen. Die
besonderen Eigenheiten der industriellen Ver-
packungsbranche im Allgemeinen und der Fass-
industrie im Speziellen tragen zu den ausgepräg-
ten Wettbewerbsstärken des Konzerns bei und
erschweren potenziellen neuen Wettbewerbern
einen vermeintlichen Markteintritt.
Eigenentwickelter Maschinenpark
Die Produktion von Verpackungselementen für
den Industriebereich setzt ein hohes Maß an
Spezialisierung in allen Bereichen der Wertscp-
fungskette voraus. Sowohl im Produktbereich der
Fassverschlusssysteme als auch im Produktbe-
reich der Fassinnenhüllen produziert die Ringme-
tall Gruppe nahezu ausschließlich auf eigenent-
wickelten oder in hohem Maße individualisierten
Maschinen. Einzelne Module des Maschinenparks
werden zwar durchaus als Standardkomponen-
ten von namhaften Maschinenbauunternehmen
bezogen. Die Assemblierung dieser Einzelkom-
ponenten zu den im Rahmen der Produktion
verwendeten Maschinen erfolgt jedoch nahezu
ausschließlich durch interne Fachingenieure und
Maschinenbauer. Ringmetall produziert für sei-
ne Kunden eine umfassende Produktpalette von
über 2.500 unterschiedlichen Spannringen und
über 4.000 verschiedenen Innenllen und Bag-
in-Box-Systemen aus einer Hand. Die Unterneh-
men der Ringmetall Gruppe entwickeln kontinu-
ierlich neue Produkte in enger Abstimmung mit
ihren Kunden, um sich ändernden Marktanforde-
rungen jederzeit gerecht zu werden.
In den letzten Jahren hat Ringmetall verstärkt in
eine grundlegend neue Maschinengeneration in-
vestiert. Das Maschinenkonzept kann bei sämt-
lichen der über 2.500 Ringtypen eingesetzt wer-
den. Es ermöglicht extrem kurze Umrüstzeiten
zwischen unterschiedlichen Produktionschargen,
was zu wesentlich reduzierten Stillstandszeiten
führt. Gleichzeitig zeigt sich eine deutlich höhere
Produktionsgeschwindigkeit verbunden mit einer
verbesserten Toleranzgenauigkeit und somit re-
duziertem Produktionsausschuss. Ein geringerer
Energieverbrauch sowie verringerte Geräusch-
emissionen unterstreichen darüber hinaus die we-
sentlich nachhaltigeren Produktionsbedingungen.
zelnen Fahrzeugklassen hinweg vergleichsweise
heterogen. Insgesamt erhöhte sich die Zahl der
abgesetzten Flurrderzeuge gemessen am Auf-
tragseingang jedoch deutlich auf 2,34 Mio Ein-
heiten, was einem Zuwachs von 42,9 Prozent ent-
spricht (2020: 1,64Mio. Einheiten).
Zu den Kunden der Ringmetall Gruppe in diesem
Bereich zählen nahezu alle namhaften Hersteller
von Flurförderzeugen. Darunter Hersteller wie
Jungheinrich, Kion, Still oder auch Linde Material
Handling.
Die Nachfrage nach Landmaschinen korreliert
deutlich mit der der Entwicklung der Preise für
die weltweit wichtigsten Nahrungsmittel. Entspre-
chend gut lassen sich Markttendenzen anhand
der Entwicklung des Preisindex der Food & Agri-
cultural Organization (FAO) der vereinten Natio-
nen, FAO Food Price Index (FFPI) absctzen. Im
Gescftsjahr 2021 stieg der Index vergleichswei-
se stetig über das Jahr hinweg auf ein 10-Jahres-
Hoch und lag mit 125,7 Punkten um 28,1 Prozent
über Vorjahr (2020: 98,0 Punkte).
Eine Vielzahl von global auftretenden Unterneh-
men, wie John Deere und Deutz, zählen zu den
Kunden der Ringmetall Gruppe in diesem Pro-
duktbereich.
WETTBEWERBSSTÄRKEN UND MARKTEIN-
TRITTSBARRIEREN
(Nicht geprüfter Abschnitt)
Die Ausführungen zu den Wettbewerbsstärken und
Markteintrittsbarrieren wurden nicht vom unabhängi-
gen Abschlussprüfer geprüft und sind vom Prüfungsur-
teil ausgeklammert bzw. nicht Gegenstand des Prüfungs-
urteils, das im Bestigungsvermerk wiedergegeben ist.
Mit ihrer weltweit marktführenden Position als Ni-
schenanbieter in der Verpackungsindustrie verfügt
die Ringmetall Gruppe über eine überdurchschnitt-
lich gefestigte Stellung im Markt. Das Unterneh-
men treibt die Konsolidierung in seinen Branchen
stetig voran. Gleichzeitig entstehen bereits seit
Jahrzehnten keine neuen Wettbewerber mehr, die
in wahrnehmbaren Ausmaß am Markt aktiv sind.
Ringmetall verfügt über ausgereifte interne Struk-


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in gleicher Qualität, in nahezu beliebiger Menge
und innerhalb kürzester Zeitfenster an jeden ge-
wünschten Kundenstandort zu liefern.
Zertifizierung und Regulierung
Industrielle Verpackungsstoffe dienen in den meis-
ten Fällen dem Transport von Gütern, die in der
Regel nicht der Umwelt ausgesetzt werden dürfen.
An Industriefässer werden daher besonders hohe
Anforderungen gestellt, um zum einen die Umwelt
vor dem Inhalt der Fässer zu schützen, oder aber
auch, um den Inhalt der Fässer vor Umwelteinflüs-
sen zu schützen. Produkte von Ringmetall sind da-
her in den meisten Fällen Teil einer Verpackungsein-
heit, deren Komponenten klar definiert und durch
die Vereinten Nationen (United Nations) mit einer
sogenannten UN-Zertifizierung versehen sind. Die
Zertifizierung beinhaltet dabei auch die Angabe
mtlicher Herstellerangaben der einzelnen Ver-
packungskomponenten. Da den Zertifizierungen
umfangreiche Tests vorhergehen, die mit einem
entsprechenden zeitlichen und kostenmäßigen
Aufwand verbunden sind, ist der Wechsel einzelner
Komponenten einer Verpackungseinheit in der Re-
gel nicht wirtschaftlich. Die Ringmetall Gruppe und
ihre Kunden sind entsprechend über den Lebenszy-
klus eines Produkts hinweg aneinander gebunden.
Investition in Innovation
Ringmetall verstärkt stetig seine Investitionen in
die Entwicklung neuer Produkte und Fertigungs-
anlagen. Neben der kontinuierlichen Optimie-
rung von Prozessabläufen in allen Bereichen und
gezielter Maßnahmen zur Modernisierung von
Maschinen und IT-Infrastruktur wird auch in das
Know-how interner Entwicklungsingenieure und
Produktionstechniker investiert. Der graduell
ansteigende Entwicklungsaufwand steht dabei
jedoch stets in einem gesunden Verhältnis zur
Umsatzentwicklung des Unternehmens. Zu we-
sentlichen Teilen besteht dieser aus Personalkos-
ten für die involvierten Entwicklungsingenieure
und Produktionstechniker. Ferner entstehen Kos-
ten für die eingesetzten Materialien und punktuell
auch für externe Beratung.
Die Ringmetall Gruppe hat in den letzten Jahren
in die Entwicklung einer grundlegend neuarti-
gen Maschinengeneration für die Produktion von
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Prototy-
penphase findet die Einführung der serienreifen
Maschinen nun kontinuierlich statt, mit der in den
kommenden Jahren eine spürbare Modernisie-
rung des Maschinenparks einhergehen wird.
Globales Produktionsnetzwerk
Mit 16 Produktionsstandorten in 7 Ländern auf
3 Kontinenten gelingt es Ringmetall als weltweit
einzigem Produzenten von Fassspannringen, sei-
ne international aufgestellten Kunden auf globaler
Ebene mit einer stets gleichbleibenden Produkt-
qualität zu beliefern. Die einzelnen Ländergesell-
schaften produzieren nach klar definierten und
standardisierten Vorgaben zuverlässig und in
gewünschter Stückzahl. Die Funktionshigkeit
der Lieferketten und die Einhaltung der Produk-
tionsstandards werden systematisch koordiniert
und überwacht. Gleichzeitig stehen die regionalen
Niederlassungen als vertrauter Ansprechpartner
r Kunden und Interessenten zur Vergung.
Dies garantiert eine fachgerechte Abwicklung von
Aufträgen über die einzelnen Tochtergesellschaf-
ten hinweg und liefert gleichzeitig das notwendige
Know-how, um auch für komplexe Fragestellun-
gen Lösungen anbieten zu können.
Just in time“-Produktion und -Lieferung
Moderne Produktionen orientieren sich in einer
Vielzahl von Industrien an einer möglichst gerin-
gen Vorratshaltung sowohl von Vorprodukten
als auch von fertig produzierten Gütern. Dieser
seit Jahren etablierteJust in time”-Ansatz findet
entsprechend auch in der Verpackungsindustrie
Anwendung. Auch die Kunden der Ringmetall
Gruppe erwarten kurze Lieferzeiten von Ver-
packungselementen entsprechend ihrer akuten
Auftragslage. Die Vorlaufzeit betgt in der Regel
maximal fünf bis zehn Arbeitstage bezogen auf
Spannringe, Deckel und Dichtungen. Bei den In-
nenllen sowie Bag-In-Box-Systemen sind die
Lieferzeiten, auch bedingt durch saisonale Pro-
dukte, deutlich individueller. Als global aufge-
stelltes Unternehmen ist Ringmetall in der Lage,
individuelle Kundenaufträge in jeder Losgröße
zu bedienen und eine termintreue Lieferung an
jeden Ort weltweit fristgerecht zu garantieren.
Kein anderes Unternehmen ist in der Lage, die
vom Markt erwartete Produktvielfalt, weltweit


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mit den Produkten Innenllen, Bag-in-Box-Sys-
teme sowie Spannringe und Deckel statt. Vor dem
Hintergrund von COVID-19 werden aktuell jedoch
keine Fachmessen besucht.
Aufgrund des noch sehr viel spezielleren Marktes
im Bereich Industrial Handling erfolgt Marketing
hier ausschließlich über die direkte Ansprache der
Kunden durch Entwicklungsingenieure des Toch-
terunternehmens HSM. In persönlichen Gesprä-
chen präsentiert das Unternehmen die eigenen
Entwicklungskompetenzen und bietet passende
Produktlösungen, die sich an den jeweiligen Vor-
gaben der Fahrzeughersteller orientieren.
Im Vergleich zur Umsatzgße liegen die Auf-
wendungen der Ringmetall Gruppe für Marke-
tingaktivitäten entsprechend auf vergleichsweise
niedrigem Niveau. Vor dem Hintergrund pande-
miebedingter Einschränkungen wurden im Ge-
schäftsjahr 2021, wie auch bereits 2020, keine
nennenswerten Ausgaben für Marketing vorge-
nommen.
MITARBEITENDE
Die Zahl der Mitarbeitenden in der Ringmetall
Gruppe stieg im Jahresdurchschnitt 2021 weiter
auf 748 Mitarbeitende (FTE, 2020: 698). Davon
waren 178 Mitarbeitende (2020: 154) Verwaltungs-
positionen zuzuordnen und 570 Mitarbeitende
(2020: 544) der Produktion. Bereinigt um den Mit-
arbeiterzuwachs aus der Akquisition von HOSTO
war die Zahl der Mitarbeitenden leicht rückläufig.
Mitarbeitende, die infolge natürlicher Fluktuation
aus dem Unternehmen ausschieden, wurden vor
dem Hintergrund des pandemiebedingt ange-
spannten Wirtschaftsumfelds und des allgemei-
nen Fachkräftemangels größtenteils durch Zeitar-
beitskfte ersetzt, was einen rückläufigen Effekt
auf die Zahl der festangestellten Mitarbeitenden
hatte.
Das pandemische Umfeld stellt den Bereich der
Personalführung vor eine Reihe neuer Herausfor-
derungen, die die Gesellschaften der Ringmetall
Gruppe jedoch auch im abgelaufenen Geschäfts-
jahr erfolgreich gemeistert haben. Zum einen
wurden die umfangreichen Infektionsschutzmaß-
nahmen, die im Konzern 2020 eingeführt wurden
Spannringen investiert. 2021 wurde die Prototy-
penphase abgeschlossen und eine CE-Zulassung
erteilt. Seitdem wurden insgesamt vier Maschinen
der neuen Generation gebaut, die heute bereits
in der Produktionsstätte Berg eingesetzt werden.
2022 sollen diese Maschinen nun im Dauerbetrieb
ihre technische Überlegenheit über ältere Genera-
tionen unter Beweis stellen. Wird dieser Proof of
Concept wie zu erwarten erbracht, wird über den
weiteren internationalen Roll-out entschieden.
Ferner wurde das Versions-Upgrade der in Ko-
operation entwickelten Software für das Produk-
tions-Monitoring zu einer ergänzenden digitalen
Produktionsüberwachung und -steuerung 2021
abgeschlossen und eingespielt. Es ermöglicht den
Konzerngesellschaften eine noch granularere Ab-
stimmung der Produktionsvorgänge und trägt so-
mit zu kontinuierlichen Kosteneinsparungen bei.
MARKETING
Die Ringmetall Gruppe zählt mit ihren Produkt-
sungen in den Segmenten Industrial Packaging
und Industrial Handling zu den führenden Anbie-
tern in attraktiven Nischenmärkten. Als Hersteller
von Zulieferprodukten für eine überschaubare
Anzahl von Kunden – überwiegend Herstellern
und Verwendern von Industriefässern – setzt der
Konzern bei der Produktvermarktung auf enge
und gewachsene Kundenbeziehungen sowie per-
sönliche Ansprache.
Ein klassischer Marketingansatz für Konsumgü-
terhersteller, der auf Investitionen in umfangrei-
che Produktinformationsmaterialien, Anzeigen-
schaltungen oder Mailing-Kampagnen setzt, wird
nur punktuell verfolgt. Vielmehr hält das Ver-
triebsteam von Ringmetall durch den Besuch von
Fachmessen und Branchenevents, engen Kontakt
zu seinen Kunden und deren zentralen Entschei-
dern. Seit dem Eintritt in den Markt für Fassin-
nenhüllen und Bag-in-Box-Systeme investiert das
Unternehmen auch in angemessenem Umfang
in eigene Messeauftritte auf branchenrelevan-
ten Fachmessen wie der FachPack, der European
Coatings Show oder auch der BrauBeviale, die
allesamt in Nürnberg (Deutschland) stattfinden.
Teilweise findet die Teilnahme als gemeinsamer
Messeauftritt mehrerer Tochtergesellschaften


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weiter verfeinert und verbessert. Zu den Maß-
nahmen zählen beispielsweise eine Entzerrung
von Stoßzeiten, während der Mitarbeiter in der
Produktion typischerweise mehrheitlich aufein-
ander treffen. Arbeitsbeginn, -pausen und -ende
wurden hierfür zeitlich auf mehrere Zeitfenster
gestreckt. Gleichzeitig wurden umfangreiche Hy-
gienemaßnahmen und Abstandsregeln im gesam-
ten Unternehmen etabliert und die Einhaltung
der Vorgaben stets umfangreich dokumentiert.
Im Bereich der Verwaltung wurde so viel wie mög-
lich auf das Mittel des sogenannten „Home Office
zurückgegriffen.
Insgesamt gelang es den Gesellschaften der
Ringmetall Gruppe, weitestgehend ohne pande-
miebedingte Krankheits- bzw. Quarantänefälle
durch das abgelaufene Geschäftsjahr zu kommen.
Lediglich in einem Fall griff das Unternehmen
im Falle einer deutschen Produktionsstätte auf
das Mittel einer zweigigen Standortschließung
zurück, um erfolgreich der Ausbreitung einer
COVID-19-Infektion unter der Belegschaft vorzu-
beugen. Insgesamt kam es durch die Umsetzung
der vorbeschriebenen Maßnahmen nicht zu einer
nennenswerten Erhöhung der Produktions- und
Verwaltungskosten.
Vor dem Hintergrund der Pandemie aber auch
des hierdurch beschleunigten generellen Wandels
der Arbeitswelt plant Ringmetall, seinen Mitarbei-
tenden auch zukünftig verstärkt die Möglichkeiten
von Home Office zu bieten. Bereits im Vorfeld
der Pandemie hat das Unternehmen die Voraus-
setzungen geschaffen, um durch intelligente IT-
Strukturen ein Arbeiten von unterschiedlichsten
Orten aus zu ermöglichen. Dies betrifft zum einen
sämtliche Tätigkeitsbereiche in der Verwaltung,
aber zum Teil auch Bereiche der Produktion. Die
fortschreitende Digitalisierung des Konzerns be-
nstigt dabei die reibungslose Umstellung auf
moderne Formen des Arbeitens. Ringmetall hat
dabei praktikable Routinen entwickelt, die es auch
neuen Mitarbeitern ermöglichen, sich durch ein
gezieltes Trainingsprogramm schnell mit allen
Konzernbereichen vertraut zu machen und sozia-
le Strukturen aufzubauen, um dann auf Wunsch
größtenteils von daheim arbeiten zu können. Da-
mit kommt Ringmetall dem Wunsch vieler Mitar-
beiter nach einem flexibleren Arbeiten nach und
leistet einen weiteren Beitrag zur Verbesserung
der CO
2
-Bilanz durch die Reduzierung von Fahrten
zum und vom Arbeitsplatz.
Die stetige Verbesserung der Arbeitsbedingun-
gen ist aber gleichzeitig auch ein wichtiges Mittel,
um den Auswirkungen des Fachkräftemangels in
vielen Märkten entgegenzuwirken. Die Verfügbar-
keit geeigneten Personals nimmt seit Jahren ab,
weshalb sich Ringmetall intensiv um die eigene
Attraktivität als Arbeitgeber bemüht. Neben der
Möglichkeit zum flexibleren Arbeiten erhalten
Mitarbeitende beispielsweise für regelmäßigen
Arbeitseinsatz gesonderte Prämienzahlungen
in unterschiedlichen Formen. Überdies können
Überstunden und Urlaubstage auf einem geson-
derten Zeitarbeitskonto angespart und in Form
eines bis zu drei Monaten dauernden Sabbaticals
genutzt werden.
Im Rahmen innerbetrieblicher Fortbildung, wer-
den einzelne Mitarbeitende regelmäßig für die
Dauer von zwei bis drei Monaten in speziellen Pro-
grammen im Bereich Qualitätssicherung geschult
und so für den besonderen Stellenwert einer
gleichbleibend hohen Produktionsqualität konti-
nuierlich sensibilisiert. Auch werden beispielswei-
se durch den Einsatz in wechselnden Produktions-
bereichen (Job Rotation) immer neue Kenntnisse
vermittelt und langfristig Know-how im Unterneh-
men gehalten. Dies führt zu einer Erhöhung der
Einsatzflexibilität sowie der Qualifikation und ver-
ringert die Risiken, die aus einer möglicherweise
entstehenden Monotonie im Arbeitsalltag entste-
hen können.
Auch zwischen den Standorten von Ringmetall
findet ein kontinuierlicher Wissenstransfer statt.
Mitarbeitende werden immer wieder für mehrmo-
natige Arbeitseinsätze an andere Standorte ent-
sendet, um neue Eindrücke über den Konzern zu
erhalten und Best Practice-Ansätze bei einzelnen
Produktionsschritten auf internationalem Niveau
zu vereinheitlichen. Besonders bewährt hat sich
dieser Ansatz, um möglichst schnell einen Wis-
senstransfer nach Unternehmensakquisitionen
zwischen den einzelnen Gesellschaften herzu-
stellen. Auch werden die Teamsr konzernweite


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Zur Schaffung einer konzernweiten Corporate
Identity setzt Ringmetall auf einen einheitlichen
Außenauftritt und fördert durch die Produktion
von Imagefilmen ein verbessertes Zusammenge-
hörigkeitsgefühl in der Belegschaft. Strategische
und finanzielle Unternehmensziele werden auf al-
len Hierarchieebenen offen und regelmäßig kom-
muniziert. Mittels des konzernweit verbindlichen
Verhaltenskodex („Code of Conduct) wird sicher-
gestellt, dass Ringmetall seinen Mitarbeitenden
ein einheitliches Leitbild vermittelt und diese un-
abhängig von nationaler Herkunft und möglichen
Unterschieden zwischen den Kulturkreisen ein-
heitliche Werte und Ziele verfolgen.
Projekte immer häufiger aus Mitarbeitenden ver-
schiedener internationaler Standorte zusammen-
gestellt. Das mittlere Management wird überdies
im Rahmen von internen und externen Seminaren
regelmäßig speziell gefördert. Im Zuge der Pan-
demie wurden derartige Fortbildungen versrkt
im Rahmen von Webinaren abgehalten. Externes
Schulungspersonal vermittelt im Rahmen von
Coachings moderne Ansätze zur Mitarbeitenden-
hrung und steigert so stetig ein gleichermen
produktives und angenehmes Arbeitsklima bei
Ringmetall.
Compliance- und Nachhaltigkeits-
bericht
(Nicht geprüfter Abschnitt)
Die Ausführungen zur Nachhaltigkeit wurden nicht vom
unabhängigen Abschlussprüfer geprüft und sind vom
Prüfungsurteil ausgeklammert bzw. nicht Gegenstand
des Prüfungsurteils, das im Bestätigungsvermerk wie-
dergegeben ist.
Die Unternehmen der Ringmetall Gruppe und die
dafür handelnden Personen sind sich der besonde-
ren ökologischen und sozialen Verantwortung be-
wusst, die das wirtschaftliche Handeln des Konzerns
mit sich bringt. Die Art und Weise, in der Mitarbei-
tende von Ringmetall handeln, prägen unser Umfeld
und unsere Umwelt in nicht unerheblichem Ausmaß.
Ringmetall ist daher überzeugt, dass der respektvol-
le Umgang mit Mitmenschen und der schonende
Umgang mit Ressourcen zum einen aus ethischen
und moralischen Gesichtspunkten angebracht ist.
Zum anderen aber auch in jeder Hinsicht die einzige
Verhaltensweise darstellt, den Unternehmenserfolg
der Ringmetall Gruppe langfristig sicherzustellen.
Ringmetall ist daher 2021 auch offiziell dem UN Glo-
bal Compact beigetreten, nachdem sich das Unter-
nehmen bereits zuvor uneingeschränkt zu den zehn
Prinzipien der Organisation bekannt hat.
Um die Werte, die hinter diesen Prinzipien stehen,
für alle Mitarbeitenden nachvollziehbar und ver-
bindlich zu machen, hat das Unternehmen Verhal-
tensregeln in Form eines Kodex („Code of Conduct)
entworfen, der für alle Mitarbeitenden verbindlich
ist. Die Einhaltung des Kodex überprüft das Unter-
nehmen auf fortlaufender Basis. Gleichzeitig hat das
Unternehmen interne Strukturen eingerichtet, über
die sich Mitarbeitende über den Kodex informieren
können, sowie über Fragen und Anregungen die
Weiterentwicklung des Kodex mitgestalten können.
Zentraler Ansprechpartner zu diesem Themenbe-
reich ist der unternehmensinterne Compliance Ma-
nager, dessen Position Ringmetall im abgelaufenen
Geschäftsjahr neu geschaffen hat. Damit alle Mit-
arbeitenden die Compliance- und Nachhaltigkeits-
richtlinien der Ringmetall Gruppe verinnerlichen
und umsetzen, wurden umfangreiche Schulungs-
programme im Unternehmen mit zielgruppenspe-
zifischen Inhalten initiiert. Ein modularer Aufbau
stellt dabei die adäquaten Inhalte je nach Tätig-
keitsbereich und Managementebene sicher. Ziel ist
es, compliance-relevante Themen nahtlos in tech-
nische und betriebswirtschaftliche Schulungen zu
integrieren, um Sinn und Zweck der Richtlinien noch
verständlicher darzustellen. Die Teilnahme an den
Schulungen ist verpflichtend und mit Kontrollsyste-
men verknüpft.


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zu Gewerkschaften und auf Wahl von Arbeitneh-
mervertretungen. Jede Form von Zwangs- und
Kinderarbeit lehnt das Unternehmen kategorisch
ab und erwartet gleiches Verhalten auch von sei-
nen Zulieferern und Kunden. Die Konventionen der
International Labour Organization (ILO) Nummer
138 und 182 als Mindeststandard zum Schutz vor
Kinderarbeit unterstützt Ringmetall daher unein-
geschnkt. Ringmetall tritt aktiv für die Gleichbe-
handlung aller Mitarbeitenden hinsichtlich ethni-
scher Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung
oder Religion ein und unterstzt jegliche Maßnah-
men, die der Vielfalt innerhalb der Ringmetall Grup-
pe förderlich sind.
Das Unternehmen versucht sein Möglichstes, um
die Arbeitsbedingungen und das allgemeine Ar-
beitsumfeld für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
gleichermaßen attraktiv zu gestalten. Gleichzeitig
ist das Unternehmen bemüht, einen möglichst aus-
geglichenen Anteil weiblicher und männlicher Mit-
arbeitender zu beschäftigen.
Im Bereich der administrativen Tätigkeiten gelingt
dies sehr gut. Per Ende 2021 bescftigte die Ring-
metall Gruppe hier 49,0 Prozent weibliche sowie
50,4 Prozent männliche Mitarbeitende. Weitere 0,6
Prozent sind divers.
In der Produktion hängt das Verhältnis weiblicher
und männlicher Mitarbeitender sehr vom genau-
en Tätigkeitsfeld ab. Aufgrund der körperlich an-
spruchsvollen Arbeit in den metallverarbeitenden
Tochtergesellschaften liegt hier der Anteil an weib-
lichem Personal deutlich unter 50,0 Prozent. Im Be-
reich der Spannringproduktion lag der Anteil weib-
licher Mitarbeiter zum Jahresende bei 35,8 Prozent,
im Bereich Industrial Handling sogar nur bei 1,9
Prozent. In den kunststoffverarbeitenden Betrie-
ben zeigt sich dagegen nach wie vor ein ausgegli-
cheneres Bild. Im Bereich der Inliner-Produktion lag
der Frauenanteil zum Jahresende bei 50,4 Prozent.
Insgesamt sind in der Produktion 36,2 Prozent der
Mitarbeitenden weiblich, 63,2 Prozent männlich
und 0,6 Prozent divers.
Gleichzeitig versucht Ringmetall, durch flexible Ar-
beitszeitmodelle oder die Möglichkeit des „Home
Office” so gut wie möglich auf die familiären Be-
Seit 2020 vergt Ringmetall über ein konzernweites
Nachhaltigkeitsmanagementsystem, das auf kon-
tinuierlicher Basis ausgebaut und vertieft wird. Um
die Behungen des Konzerns um noch nachhalti-
geres Wirtschaften nachvollziehbar messbar zu ma-
chen, wird Ringmetall seit Februar 2021 durch den
externen Dienstleister ecovadis im Rahmen eines
Nachhaltigkeits-Ratings zertifiziert. Dieses unter-
teilt sich in die Bereiche Umwelt, Arbeits- und Men-
schenrechte, Ethik und Nachhaltige Beschaffung,
denen jeweils eine unterschiedliche Gewichtung
beigemessen wird. Mit einer Gesamtbewertung
von 42 von 100 Punkten lag die Ringmetall Gruppe
auf Basis der Daten von 2020 genau auf Branchen-
durchschnitt. Auf Basis der Daten von 2021 erhöhte
sich die Gesamtbewertung bereits deutlich auf 52
von 100 Punkten. Es ist Ziel des Unternehmens, sich
in allen Bereichen des Ratings kontinuierlich zu ver-
bessern.
MENSCHENRECHTE
Als Unternehmen mit deutschen Wurzeln ist für
Ringmetall die Einhaltung der Menschenrechte in
jeder Hinsicht eine Selbstverständlichkeit. Nicht
nur im Hinblick auf den Code of Conduct sind alle
Mitarbeitenden zu jeder Zeit daran gebunden,
weder im eigenen Handeln diese grundlegenden
Rechte zu verletzen noch die Verletzung durch
andere im eigenen Einflussbereich zu tolerieren.
Die Gesellschaften der Ringmetall Gruppe ach-
ten in ihrem Wirtschaften darauf, dass dies auch
für Zulieferer gilt und überprüft dies regelmäßig
auch im Rahmen von Werksbegehungen. Sofern
das Unternehmen feststellt, dass andere Unter-
nehmen oder deren Mitarbeitende in der Wert-
schöpfungskette der Ringmetall Gruppe Men-
schenrechtsverletzungen begehen und diese
nicht unmittelbar abgestellt werden, hat dies die
unmittelbare Beendigung der Geschäftsbezie-
hung zur Folge. Gleiches gilt für eigene Mitarbei-
tende, deren Arbeitsverltnis für den Fall von
Verstößen unverzüglich abgemahnt beziehungs-
weise beendet wird.
MITARBEITENDE
Das Recht aller Mitarbeitenden auf Vereinigungs-
freiheit und die Anerkennung von Kollektivver-
handlungen erkennt die Ringmetall Gruppe unein-
geschränkt an. Dies beinhaltet das Recht auf Beitritt
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energieintensiven Produktionsschritten, wie dem
Tiefziehen von Form-Inlinern oder auch dem Ex-
trudieren von PE-Folien. Durch die konsequente
Modernisierung von Produktionsanlagen und die
Energetische Verbesserung des Immobilienbe-
standes versucht Ringmetall, den Energiebedarf
der einzelnen Standorte kontinuierlich zu senken.
Ringmetall stellt die Energieversorgung seiner
Tochtergesellschaften so weit wie möglich auf
den Einsatz nachhaltiger Energieträger um. Aktu-
ell bezieht bereits einer der 16 Produktionsstand-
orte ihren Energiebedarf nahezu vollsndig aus
regenerativen Quellen. Bis 2023 sollen sämtliche
Stromlieferverträge entsprechend umgestellt
sein, sofern dies je nach regionalen Gegebenhei-
ten möglich ist. An inzwischen drei Standorten
produziert Ringmetall bereits selbst Strom aus
Sonnenenergie über den Einsatz von Photovol-
taikanlagen.
Auch bei den zum Heizen benötigten Brennstof-
fen achtet Ringmetall darauf, den CO
2
-Ausstoß
des Konzerns kontinuierlich weiter zu reduzieren.
Heizungsanlagen werden entsprechend von Heiz-
öl auf Gas umgestellt beziehungsweise – sofern
die örtlichen Gegebenheiten es zulassen – Anla-
gen für Brennstoffe aus nachwachsenden Roh-
stoffen, wie zum Beispiel Holzpellets, installiert.
Seit 2020 ist Ringmetall bestrebt, die Fahrzeug-
flotte des Konzerns hinsichtlich ihres CO
2
-Aussto-
ßes zu optimieren. Bei den Fahrzeugen handelt es
sich nahezu ausschließlich um Dienstwagen, die
Mitarbeitenden des Unternehmens zur Verfügung
gestellt werden. Beim Auslaufen von Leasingver-
trägen ist die Gesellschaft bestrebt, nur noch
Neufahrzeuge in den Fuhrpark aufzunehmen, die
nicht oder nur zum Teil mit fossilen Kraftstoffen
betrieben werden. Darüber hinaus stellt Ringme-
tall an verschiedenen Standorten auch E-Bikes
anstelle von Dienstwagen zur Verfügung.
ANTI-KORRUPTION
Ringmetall hat im Rahmen des Code of Con-
duct klare Verhaltensvorgaben definiert, um das
Unternehmen bestmöglich vor Korruption zu
sctzen. Diese werden konzernweit umgesetzt,
wobei einzelne Maßnahmen immer den jeweili-
dürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen. Darü-
ber hinaus stehen für die Arbeitspausen gut aus-
gestattete Sozial- und Ruheume zur Verfügung
und finden auch in der Modernisierungsplanung
von Standorten entsprechende Aufmerksamkeit.
UMWELT
Die Unternehmen der Ringmetall Gruppe sind be-
müht, so schonend wie möglich mit jedweder Art
von Ressourcen umzugehen und somit den vom
Unternehmen ausgehend Umwelteinfluss so we-
nig negativ wie möglich zu gestalten. Ringmetall
macht es sich zur Aufgabe, sein Umweltmanage-
ment kontinuierlich zu erweitern und zu verbes-
sern. Als produzierendes Unternehmen wird vor
allem darauf geachtet, dass beim Einsatz von Roh-
stoffen ein möglichst geringer Anteil an Produkti-
onsabfällen bzw. Ausschuss anfällt. Da dies jedoch
nicht zur Gänze vermeidbar ist, achtet das Unter-
nehmen darauf, sämtliche wiederverwertbaren
Materialien konsequent dem Recycling zuzufüh-
ren. Je nach verwendetem Material und Produk-
tionsschritt fallen dabei unterschiedliche Mengen
an Ausschuss an. Eine direkte Vergleichbarkeit
von Recyclingquoten über die Jahre hinweg ist da-
her nicht in jedem Fall gegeben. Generell werden
über 95 Prozent des Produktionsausschusses des
Unternehmens dem Recycling zugeführt.
2021 war die Recyclingquote des Gesamtkon-
zerns insgesamt von 96,0 Prozent auf 95,1 Pro-
zent minimal rückläufig. Der Rückgang ist dabei
ausschließlich einem verringerten Produktions-
ausschuss bei recyclingfähigen Abfällen zuzu-
schreiben, so dass der Anteil nicht-recyclingfähi-
ger Abfälle höher ausfiel. Gleichzeitig gelang es
aber auch, die Gesamtmenge nicht-recyclingfä-
higer Abfälle im Verltnis zum Produktionsvolu-
men zu reduzieren.
Der unmittelbare Energiebedarf der Ringmetall
Gruppe stellt sich im Vergleich zu einer Vielzahl
anderer produzierender Unternehmen eher ge-
ring dar. Ein Grund hierfür ist der hohe Anteil spe-
zifisch für den Produktionszweck aufbereiteter
Vorprodukte, wie beispielsweise auch verschie-
dene Breiten und Stärken zugeschnittene Stahl-
bleche. Im Produktbereich Inliner ist der Ener-
giebedarf ungleich höher. Dies liegt vor allem an
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gen nationalen rechtlichen Besonderheiten ange-
passt werden. Zuwendungen jeglicher Art sind im
Konzern verboten, wenn sie darauf abzielen, Ent-
scheider in unzulässiger Weise zu beeinflussen.
Dies zählt insbesondere in Bezug auf Entscheider
einer staatlichen Behörde. Ringmetall vertritt die
Auffassung, dass es sich bei Korruption nicht um
ein Kavaliersdelikt handelt, sondern um eine sehr
ernst zu nehmende Form von Kriminalit.
Um diese und andere Formen kriminellen Verhal-
tens im Konzern zu identifizieren, hat Ringmetall
2021 ein Whistleblowing-System eingeführt. Damit
hat sich Ringmetall bereits im Vorfeld der noch
ausstehenden nationalen Umsetzung der EU-Ge-
setzgebung für die Einführung eines sicheren ano-
nymen Hinweisgebersystems entschieden. Es soll
Bescftigten und externen Dritten ermöglichen,
beobachtete Missstände wie Korruption, Amts-
missbrauch, Diskriminierung oder auch Beläs-
tigung an den Konzern zu melden, bevor sie sich
gegebenenfalls an Behörden oder die Medien wen-
den. Ein anonymisierter Kanal gewährleistet dabei
größtmöglichen Schutz für den Hinweisgeber.
STAKEHOLDER MANAGEMENT
Ringmetall kommuniziert offen und transparent
mit ihren internen und externen Stakeholdern
und sucht aktiv den regelmäßigen Austausch mit
diesen Zielgruppen. Bedingt durch die Unter-
nehmensgröße haben sich dabei in der Vergan-
genheit Stakeholder-Gruppen herausgebildet,
mit denen aktuelle Themen in regelmäßiger Fre-
quenz erörtert werden und solche, mit denen
eher fallbezogen Kontakt besteht. Sehr regelmä-
ßig findet vor allem der Austausch mit Mitarbei-
tenden, Kunden, Lieferanten sowie den Medien
und dem Kapitalmarkt statt. In klar definierten
Intervallen erörtern hier Unternehmensvertreter
aktuelle Unternehmensentwicklungen, beant-
worten Fragen und holen Kritik und Anregungen
ein, aus denen heraus dann wiederum konkrete
Maßnahmen getroffen werden können, um Ring-
metall konsequent weiterzuentwickeln. Darüber
hinaus steht das Unternehmen jedoch auch in
Kontakt mit Vertretern gemeinnütziger Organisa-
tionen oder der Politik, sofern sich hier ein Ge-
sprächsbedarf entwickelt. Ringmetall entwickelt
den Austausch mit seinen Stakeholdern konse-
quent weiter, um auch zukünftig die Erwartungs-
haltung der einzelnen Gruppen in die strategi-
sche Unternehmensentwicklung mit einfließen
zu lassen.
NICHTFINANZIELLE ERKLÄRUNG
Als Bestandteil dieses zusammengefassten Lage-
berichts veröffentlicht Ringmetall gemäß §§ 315b,
315c HGB in Verbindung mit §§ 289b bis 289e
HGB eine für die Ringmetall SE und den Konzern
zusammengefasste nichtfinanzielle Erkrung.
Die Inhalte der nichtfinanziellen Erkrung sind
im gesamten zusammengefassten Lagebericht
zu finden, jedoch insbesondere in den Abschnit-
ten „Die Ringmetall Gruppe – Wettbewerbsstär-
ken und Markteintrittsbarrieren“ sowie „Nach-
haltigkeitsbericht. Diese Inhalte waren nicht Teil
der Prüfung des Konzernabschlusses und des
zusammengefassten Lageberichts.
Wirtschaftsbericht
GESAMTWIRTSCHAFTLICHE LAGE
In ihrem Jahreswirtschaftsbericht 2022 sieht das
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
(BMWi) die deutsche Wirtschaft vor großen Her-
ausforderungen. Bis ins Frühjahr 2021 hinein war
die wirtschaftliche Entwicklung vor allem durch die
Pandemie und entsprechende Eindämmungsmaß-
nahmen gekennzeichnet. Die erfolgreiche Impfkam-
pagne erglichte zum Sommer hin eine Erholung
nahezu aller Wirtschaftsbereiche. Lieferengpässe
und Materialknappheiten, die insbesondere die
Industriekonjunktur belasteten, spielten im Jahres-
verlauf allerdings eine zunehmende Rolle. Im Herbst
2021 kam es dann abermals zu einer deutlichen Zu-
nahme der Infektionszahlen, in deren Folge die wirt-
schaftliche Erholung im Schlussquartal einen spür-
baren Dämpfer hinnehmen musste. Im Ergebnis
stieg das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP)
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im Jahr 2021 mit einer Rate von 2,7 Prozent. Trotz
dieser Erohlung der wirtschaftlichen Entwicklung
gegenüber 2020 sei es laut BMWi jedoch offensicht-
lich, dass die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie
länger als die unmittelbare Gesundheitskrise zu
spüren sein werden.
Gemäß seinem Wirtschaftsausblick vom Januar
2021 sieht der Internationale Währungsfonds (IWF)
die Weltwirtschaft zum Jahresbeginn 2022 in einer
schlechteren Ausgangslage als erwartet. Nach einer
zunehmenden Aufhellung der gesamtwirtschaft-
lichen Lage habe die Omicron-Variante erneut zu
Einschränkungen geführt, während Lieferengpässe
und ein deutlicher Anstieg der Inflation das Umfeld
erneut schwächten. Nach einem weltweiten Wachs-
tum von 5,9 Prozent im Jahr 2021 erwartet der IWF
entsprechend eine Abschwächung des Wachstums
auf 4,4 Prozent im laufenden Geschäftsjahr.
Die chemisch-pharmazeutische Industrie hat sich
2021 wesentlich besser entwickelt als vom Verband
der Chemischen Industrie (VCI) erwartet. Trotz CO-
VID-19-Pandemie und Lieferengssen sowie zu-
letzt sprunghaft steigender Preise für Energie und
Rohstoffe habe die Branche 2021 eine starke Ent-
wicklung vollzogen, die sich auf nahezu alle Produkt-
bereiche erstrecke. Im Vergleich zum Vorjahr stieg
die Produktion um 4,5 Prozent, während der Um-
satz vor dem Hintergrund deutlich gestiegener Er-
zeugerpreise um 15,5 Prozent zulegte. Grundlage für
den Anstieg sei eine allgemeine Erholung der Nach-
frage auf gesamtglobaler Ebene, insbesondere aber
auch nach Impfstoffen aus deutscher Produktion
gewesen.
Laut Verband Deutscher Maschinen- und Anlagen-
bau (VDMA) hat sich der Maschinen- und Anlagen-
bau in Deutschland in einem schwierigen Jahr 2021
hervorragend geschlagen. Trotz gut gefüllter Auf-
tragsbücher hätten sich die Erwartungen aufgrund
von Lieferengpässen jedoch nicht vollständig er-
llt. Während die Auftragseinnge in den ersten
zehn Monaten 2021 um real 34 Prozent zulegten,
stieg die Produktion im selben Zeitraum schwächer
als erhofft um real 7,2 Prozent. Die VDMA-Volks-
wirte schätzen daher das Produktionswachstum
2021 preisbereinigt auf 7,0 Prozent, erhöhen jedoch
gleichzeitig ihre Prognose für 2022 von 5,0 Prozent
auf 7,0 Prozent.
GESCHÄFTSVERLAUF DES KONZERNS
Mit 2021 wurde ein weiteres Jahr deutlich spür-
bar von der pandemischen Lage geprägt. Trotz
COVID-19, deutlicher Preissteigerungen bei Stahl
und anderen Rohstoffen sowie regional teils ein-
geschränkter Verfügbarkeit produktionsrelevanter
Rohstoffe war 2021 das bisher erfolgreichste Jahr in
der Geschichte der Ringmetall Gruppe (gemessen
an Konzernumsatz und Konzernergebnis). Die Um-
satzerlöse des Konzerns lagen mit 172,3 Mio. EUR
um 46,1 Prozent über Vorjahr (2020: 118,0 Mio.
EUR), während sich das EBITDA mit 26,6 Mio. EUR
mehr als verdoppelte (2020: 12,2 Mio. EUR). Die
EBITDA-Marge im Verhältnis zur Gesamtleistung er-
höhte sich entsprechend deutlich auf 15,4 Prozent
nach 10,4 Prozent im Vorjahr.
Die nachfolgende Analyse nimmt Bezug auf den
Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021, der
nach den International Financial Reporting Stan-
dards („IFRS“) aufgestellt wurde, wie sie in der Euro-
päischen Union Anwendung finden.
Geschäftsbereich Industrial Packaging
Das Segment Industrial Packaging mit seinen Pro-
duktbereichen Spannringe und Inliner erholte
sich 2021 spürbar und legte in beiden Produktbe-
reichen sowohl im Umsatz- als auch im Ergebnis-
beitrag deutlich zu. Während die Umsätze beider
Produktbereiche infolge gestiegener Rohstoffprei-
se wesentlich anstiegen, bewegte sich auch ihr
organisches Wachstum – vor allem im Bereich der
Spannringe – auf überdurchschnittlichem Niveau.
Die Akquisition der HOSTO zum 31. Mai 2021 wirk-
te sich überdies umsatzsteigernd sowie, in gering-
fügigem Ausmaß, ergebnissteigernd aus. Neben
der positiven Geschäftsentwicklung schlugen sich
vor allem die Effizienzsteigerungsmaßnahmen der
vergangenen Jahre in einem steigenden Segment-
EBITDA nieder. Hier wirkten sich eine optimierte
Personalauslastung, geringere Ausschussquoten in
der Produktion sowie ein gestiegener Anteil auto-
matisierter Produktionsschritte positiv auf das Er-
gebnis aus.
Geschäftsbereich Industrial Handling
Im Segment Industrial Handling zeichnete sich ab
dem zweiten Quartal eine deutlich spürbare Trend-
wende in der lange Zeit verhaltenen Nachfragesitu-
ation nach den Produkten des Unternehmens ab.
Graphics
den Landmaschinensektor. Auf Basis eines unver-
ändert positiven Geschäftsumfelds scheint die vo-
rübergehend verhaltene Nachfrage im Geschäfts-
bereich Industrial Handling mit der Entwicklung im
abgelaufenen Geschäftsjahr überwunden.
Entsprechend positiv zeigte sich die Umsatz- und
Ergebnisentwicklung des Segments auch im weite-
ren Jahresverlauf. Die Nachfrage stieg hier sowohl
im Bereich der Produktlösungen für Flurförderzeu-
ge, als auch im Bereich der Produktlösungen für
2021
2020 Veränderung
TEUR %
TEUR % TEUR %
Konzernumsatzerlöse 172.338 99,5 117.972 100,6 54.366 46,1
Bestandsveränderung 786 0,5 -694 -0,6 1.480 -213,3
Gesamtleistung 173.124 100,0 117.278 100,0 55.846 47,6
Sonstige Erträge 1.984 1,1 804 0,7 1.180 146,8
Materialaufwand
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoe 88.352 51,0 55.324 47,2 33.028 59,7
Bezogene Leistungen 4.747 2,7 5.068 4,3 -321 -6,3
Personalaufwand 38.026 22,0 31.458 26,8 6.568 20,9
Abschreibungen 6.443 3,7 6.193 5,3 250 4,0
Sonstige Aufwendungen 17.354 10,0 14.010 11,9 3.344 23,9
Betriebsaufwand 154.922 89,5 112.053 95,5 42.869 38,3
Ergebnis aus nach der
Equity-Methode
bilanzierten Beteiligungen -9 0,0 -42 0,0 33 -78,6
EBITDA 26.620 15,4 12.180 10,4 14.440 118,6
EBIT 20.177 11,7 5.987 5,1 14.190 237,0
Finanzerträge 223 0,1 14 0,0 209 1.492,9
Finanzierungsaufwendungen 865 0,5 1.721 1,5 -856 -49,7
Finanzergebnis -642 -0,4 -1.707 -1,5 1.065 -62,4
Ergebnis vor Ertragsteuern 19.535 11,3 4.280 3,6 15.255 356,4
Ertragsteuern 4.618 2,7 1.545 1,3 3.073 198,9
Konzernjahresergebnis 14.917 8,6 2.735 2,3 12.182 445,4
ERTRAGSLAGE DES KONZERNS
Der Konzernumsatz belief sich im Jahr 2021 auf
172,3 Mio. EUR (2020: 118,0 Mio. EUR). Damit lag
er am oberen Ende der am 18. Oktober 2021 an-
gehobenen Prognose für das Berichtsjahr von
163,0 bis 173,0 Mio. EUR. Insbesondere vor dem
Hintergrund der deutlich steigenden Rohstoffprei-
se waren unterjährige Konkretisierungen der Um-
satzprognose erforderlich. Vom Konzernumsatz
entfielen 50,3 Mio. EUR (2020: 39,3Mio. EUR) auf
Deutschland, 49,4 Mio. EUR (2020: 29,6 Mio. EUR)
Graphics
auf die USA und 72,6 Mio. EUR (2020: 49,1 Mio.
EUR) auf ausländische Märkte außerhalb der USA.
Der Anteil des Geschäftsbereichs Industrial Pa-
ckaging am Gesamtumsatz lag mit 159,8 Mio. EUR
(2020: 108,3Mio. EUR) bei 92,7 Prozent (2020: 91,8
Prozent). Die Veränderung im Segment Industrial
Packaging resultiert zu 6,2 Prozentpunkten bezie-
hungsweise 6,7 Mio. EUR aus Akquisitionseffekten,
zu 32,6 Prozentpunkten beziehungsweise 35,3Mio.
EUR aus der Rohstoffpreisentwicklung und zu 8,7
Prozentpunkten beziehungsweise 9,5Mio. EUR aus
der organischen Entwicklung. Der Beitrag des Ge-
schäftsbereichs Industrial Handling zum Gesamt-
umsatz lag mit 12,6Mio. EUR signifikant über dem
Vorjahreswert (2020: 9,7Mio. EUR).
Die sonstigen Erträge sind im Berichtsjahr um
1,2 Mio. EUR auf 2,0 Mio. EUR angestiegen. Dies
resultiert im Wesentlichen aus staatlichen COVID-
19-Darlehen in den USA in Höhe von 0,8Mio. EUR,
welche im Vorjahr gewährt und im aktuellen Ge-
schäftsjahr erlassen wurden.
Der Materialaufwand stieg im Berichtsjahr auf
93,1 Mio. EUR (2020: 60,4 Mio. EUR) und lag ent-
sprechend mit 53,8 Prozent der Gesamtleistung
leicht über dem Vorjahreswert (2020: 51,5 Pro-
zent). Diese Entwicklung war ausschließlich vom
Segment Industrial Packaging getrieben, in dem
sich die Materialaufwandsquote von 51,6 Prozent
im Jahr 2020 auf 54,1 Prozent im Jahr 2021 erhöh-
te. Die Gesamtleistung der Produktlinie Packaging
Rings mit dem höchsten Stahlanteil am Segment-
umsatz Industrial Packaging stieg auf 87,1 Prozent
(2020: 82,6 Prozent). Im Segment Industrial Hand-
ling lag die Materialaufwandsquote im Berichtsjahr
bei 50,0 Prozent (2020: 50,2 Prozent). Ohne die in
2021 erstmals konsolidierte HOSTO lag der Mate-
rialaufwand bei 89,5 Mio. EUR im Berichtsjahr be-
ziehungsweise im Verhältnis zur Gesamtleistung
bei 53,9 Prozent statt bei 53,8 Prozent. Für das Seg-
ment Industrial Packaging, welchem die Aktivitäten
der HOSTO zugeordnet werden, ergibt sich ohne
die HOSTO dann eine Materialaufwandsquote von
54,2 Prozent gegenüber 54,1 Prozent.
Die Aufwendungen für Personal, einschließlich
den bezogenen Leistungen für Leiharbeiter, beliefen
sich 2021 auf 38,0Mio. EUR (2020: 31,5Mio. EUR).
Die Personalaufwandsquote verbesserte sich trotz
dem zahlenmäßigen Zuwachs an Mitarbeitern durch
die Akquisition von HOSTO von 26,8 Prozent im Vor-
jahr auf 22,0 Prozent. Neben den durch die Rohstof-
fe verursachten preisbezogenen Erhöhungen bei
der Gesamtleistung sind weitere Effizienzsteigerun-
gen wie die Modernisierung des Maschinenparks,
softwareunterstützte Produktionsplanung und opti-
mierte Produktionsprozesse für die positive Entwick-
lung verantwortlich.
Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die
sonstigen
Aufwendungen
von 14,0 Mio. EUR auf 17,4 Mio.
EUR an. Dies resultiert im Wesentlichen aus den
analog zum Umsatz gestiegenen Logistikkosten in
Höhe von 6,1 Mio. EUR (31.12.2020: 4,5 Mio. EUR).
Die Aufwendungen für Beratungs- und sonstige ex-
ternen Dienstleistung bleiben mit knapp 2 Prozent
der Gesamtleistung gegenüber dem Vorjahr nahezu
unverändert. In absoluten Werten sind diese Kosten
jedoch um 0,8 Mio. EUR gesteigen, insbesondere für
die formwechselnde Umwandlung der Ringmetall
AG in eine Europäische Gesellschaft (Societas Eu-
ropaea, SE) und für Akquisitionen und Interim Ma-
nagement. Die weiteren sonstigen Aufwendungen
haben sich gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich
verändert.
Das Ergebnis vor Ertragsteuern, Zinsen und Ab-
schreibungen (EBITDA) lag mit 26,6Mio. EUR um
14,4Mio. EUR beziehungsweise 118,6 Prozent signi-
fikant über dem Vorjahreswert. Im Verhältnis zur Ge-
samtleistung verbesserte sich die EBITDA-Marge auf
15,4 Prozent (2020: 10,4 Prozent). Anteilig entfallen
29,6Mio. EUR des EBITDA (2020: 14,5Mio. EUR) auf
das Segment Industrial Packaging, wobei 0,7 Mio.
EUR aus der Akquisition HOSTO resultieren, und
1,4Mio. EUR (2020: 0,3Mio. EUR) auf das Segment
Industrial Handling. Ursächlich für diese Entwicklung
im Industrial Packaging und im Industrial Handling
sind im Wesentlichen die im Verhältnis zur Gesamt-
leistung verbesserten Personalaufwendungen sowie
sonstige Aufwendungen. Die vom Vorstand kom-
munizierten Erwartungen an die Entwicklung des
EBITDA in Höhe von 24,0 bis 26,0Mio. EUR wurden
geringfügig übertroffen.
Die Abschreibungen des Konzerns lagen bei
6,4 Mio. EUR (2020: 6,2 Mio. EUR). Der leichte An-
Graphics
AKTIVA
31.12.2021
31.12.2020 Veränderung
TEUR %
TEUR % TEUR %
Immaterielle Vermögenswerte 2.842 2,3 2.915 2,8 -73 -2,5
Geschäfts- oder Firmenwerte 33.734 27,2 32.300 31,2 1.434 4,4
Sachanlagen 33.395 27,0 30.604 29,6 2.791 9,1
Nach der Equity-Methode bilanzierte
Beteiligungen 57 0,0 66 0,1 -9 -13,6
Sonstige langfristige Vermögenswerte 167 0,1 136 0,1 31 22,8
Latente Steueransprüche 1.571 1,3 2.134 2,1 -563 -26,4
Summe langfristige Vermögenswerte 71.766 57,9 68.155 65,8 3.611 5,3
Vorräte 21.734 17,5 12.202 11,8 9.532 78,1
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 23.575 19,0 15.150 14,6 8.425 55,6
Vertragsvermögenswerte 636 0,5 435 0,4 201 46,2
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 1.182 1,0 870 0,8 312 35,9
Kurzfristige Steuerforderungen 430 0,3 510 0,5 -80 -15,7
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente 4.573 3,7 6.225 6,0 -1.652 -26,5
Summe kurzfristige Vermögenswerte 52.130 42,1 35.392 34,2 16.738 47,3
Summe Aktiva 123.896 100,0 103.547 100,0 20.349 19,7
VERMÖGENSLAGE DES KONZERNS
stieg in Höhe von 0,2Mio. EUR ist der Akquisition von
HOSTO zuzuschreiben.
Das
Ergebnis vor Ertragsteuern
stieg im Berichts-
jahr auf 19,5Mio. EUR (2020: 4,3Mio. EUR).
Das
Finanzergebnis
belief sich auf -0,6 Mio. EUR
(2020: -1,7Mio. EUR) und fällt auf Segmentebene fast
ausschließlich im Industrial Packaging sowie auf Hol-
ding-Ebene in der Ringmetall SE an. Im Finanzergeb-
nis enthalten sind Zinserträge und Zinsaufwendun-
gen. Fremdwährungseffekte, die im Zusammenhang
mit einer Finanzierung stehen, werden innerhalb
des Finanzergebnisses ausgewiesen. Die positive
Entwicklung des Finanzergebnisses ist hauptsächlich
auf für die Ringmetall positiven Kurseffekte und den
Konsortialdarlehensvertrag zurückzuführen.
Nach Abzug der Ertragsteuern ergab sich ein
Kon-
zernjahresergebnis
in Höhe von 14,9 Mio. EUR
(2020: 2,7Mio. EUR).
Graphics
PASSIVA
31.12.2021
31.12.2020 Veränderung
TEUR %
TEUR % TEUR %
Gezeichnetes Kapital 29.069 23,5 29.069 28,1 0 0,0
Kapitalrücklage 16.664 13,4 16.664 16,1 0 0,0
Währungsumrechnungsrücklage -507 -0,4 -1.765 -1,7 1.258 -71,3
Neubewertung Abfertigungsverpichtungen
und Sonstiges 67 0,1 39 0,0 28 71,8
Konzernergebnisvortrag 17.415 14,1 4.713 4,6 12.702 269,5
Nicht beherrschende Gesellschafter 1.041 0,8 869 0,8 172 19,8
Summe Eigenkapital 63.749 51,5 49.589 47,9 14.160 28,6
Pensionsähnliche Rückstellungen 804 0,6 844 0,8 -40 -4,7
Sonstige Rückstellungen 155 0,1 0 0,0 155 0,0
Finanzverbindlichkeiten 23.600 19,0 26.855 25,9 -3.255 -12,1
ɅɅ'DYRQ/HDVLQJYHUELQGOLFKNHLWHQ 9.970 8,0 11.341 11,0 -1.371 -12,1
Latente Steuerschulden 2.489 2,0 2.352 2,3 137 5,8
Summe langfristige Schulden 27.048 21,8 30.051 29,0 -3.003 -10,0
Sonstige Rückstellungen 5.639 4,6 3.610 3,5 2.029 56,2
Kurzfristige Steuerschulden 1.993 1,6 789 0,8 1.204 152,6
Finanzverbindlichkeiten 7.983 6,4 7.330 7,1 653 8,9
ɅɅ'DYRQ/HDVLQJYHUELQGOLFKNHLWHQ 2.283 1,8 2.149 2,1 134 6,2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen 14.882 12,0 10.153 9,8 4.729 46,6
Sonstige Verbindlichkeiten 2.602 2,1 2.025 2,0 577 28,5
Summe kurzfristige Schulden 33.099 26,7 23.907 23,1 9.192 38,4
Summe Schulden 60.147 48,5 53.958 52,1 6.189 11,5
Summe Passiva 123.896 100,0 103.547 100,0 20.349 19,7
Graphics
Die
Bilanzsumme
des Konzerns stieg zum 31. De-
zember 2021 deutlich um 19,7 Prozent auf 123,9
Mio. EUR (31.12.2020: 103,5 Mio. EUR). Die imma-
teriellen Vermögensgegenstände zeigen sich mit
2,8 Mio. EUR (31.12.2020: 2,9 Mio. EUR) nahezu
unverändert zum Vorjahr. Der Rückgang ergibt sich
aus den planmäßigen Abschreibungen. Die Ge-
schäfts- oder Firmenwerte sind mit 33,7Mio. EUR
um 1,4 Mio. EUR gestiegen (31.12.2020: 32,3 Mio.
EUR). 0,9 Mio. EUR hiervon sind der Akquisition
von HOSTO zuzuschreiben und die übrige Verän-
derung resultiert aus Währungseffekten. Die Sach-
anlagen sind von 30,6 Mio. EUR um 2,8 Mio. EUR
auf 33,4Mio. EUR angestiegen. Dies ist größtenteils
auf Zugänge durch die Akquisition von HOSTO für
Gebäude und Grundstücke in Höhe von 1,5 Mio.
EUR und Maschinen und Anlagen in Höhe von
3,0Mio. EUR zurückzuführen. Demgegenüber ste-
hen die jährlichen Abschreibungen auf die Sach-
anlagen. Die nach der Equity-Methode bilanzierten
Beteiligungen betragen 0,1Mio. EUR und sind auf
Vorjahresniveau. Bei den sonstigen langfristigen
Vermögenswerten gab es keine wesentliche Ver-
änderung. Die aktiven latenten Steuern sind von
2,1Mio. EUR im Vorjahr auf 1,6Mio. EUR zurückge-
gangen. Diese resultiert im Wesentlichen aus dem
Verbrauch von Verlustvorträgen. Somit ist die Sum-
me der langfristigen Vermögenswerte um 5,3 Pro-
zent auf 71,8 Mio. EUR angestiegen (31.12.2020:
68,2Mio. EUR).
Die Summe der kurzfristigen Vermögenswerte sind
von 35,4 Mio. EUR im Vorjahr deutlich um 16,7 Mio.
EUR auf 52,1 Mio. EUR angestiegen. Dies resultiert vor
allem aus dem Anstieg der Vorräte auf 21,7 Mio. EUR
(31.12.2020: 12,2 Mio. EUR) aufgrund der stark ange-
stiegen Rohstoffpreise sowie im Umfang von 1,0 Mio.
EUR aus der Akquisition von HOSTO. Bedingt durch
stark gestiegene Preise und deutlichem Wachstum
des Geschäftsvolumens sind die Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen um 8,4 Mio. EUR auf
23,6 Mio. EUR angestiegen. Gleichzeitig zogen die
Auftragseingänge und somit auch die Umsatzerlöse
im Dezember 2021 deutlich gegenüber dem Ver-
gleichsmonat 2020 an. Ebenfalls hierdurch sind auch
die Vertragsvermögenswerte von 0,4 Mio. EUR auf
0,6 Mio. EUR gestiegen. Die
sonstigen kurzfristigen
Vermögenswerte
sind von 0,9 Mio. EUR auf
1,2 Mio.
EUR angewachsen. Mit 0,2 Mio. EUR ist der Anstieg
maßgeblich der Akquisition von HOSTO zuzuschrei-
ben. Die kurzfristigen Steuerforderungen blieben mit
0,4 Mio. EUR nahezu unverändert. Die Zahlungsmittel
und Zahlungsäquivalente betragen zum Stichtag 4,6
Mio. EUR (31.12.2020: 6,2 Mio. EUR). Das Konzern-
eigenkapital lag mit 63,7 Mio. EUR um 28,6 Prozent
über Vorjahr (31.12.2020: 49,6 Mio. EUR), was im
Wesentlichen dem Konzernergebnis zuzuschreiben
ist. Trotz einer deutlich gestiegenen Bilanzsumme be-
trägt die Eigenkapitalquote zum Stichtag 51,5 Prozent
(31.12.2020: 47,9 Prozent).
Im Rahmen der planmäßigen Tilgung, von mit dem
Konsortialkredit verbundenen Bankverbindlichkeiten,
gingen die langfristigen Schulden, vor allem langfris-
tige Bankverbindlichkeiten, von 30,1 Mio. EUR auf
27,0 Mio. EUR per 31. Dezember 2021 zurück. Die
pensionsähnlichen Rückstellungen und die latenten
Steuerschulden haben sich nicht wesentlich verän-
dert. Dagegen sind die kurzfristigen Schulden auf 33,1
Mio. EUR (31.12.2020: 23,9 Mio. EUR) angestiegen.
Hauptursache hierfür sind die stark angestiegenen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in
Höhe von 14,9 Mio. EUR (31.12.2020: 10,2 Mio. EUR)
aufgrund gestiegener Rohstoffpreise und einem im
Vergleich zum Vorjahr nachfragebedingten höheren
Einkaufsvolumens. Die sonstigen Rückstellungen sind
im Wesentlichen aufgrund personalbezogener Rück-
stellungen und Rückstellungen für Beratungsleistun-
gen von 3,6 Mio. EUR auf 5,6 Mio. EUR gestiegen. Die
kurzfristigen Steuerschulden in Höhe von 2,0 Mio.
EUR (31.12.2020: 0,8 Mio. EUR) enthalten im Wesent-
lichen Ertragsteuern. Die kurzfristigen Finanzverbind-
lichkeiten sind von 7,3 Mio. EUR auf 8,0 Mio. EUR an-
gewachsen. Dies ist in Höhe von 0,3 Mio. EUR auf die
Erweiterung des Konsolidierungskreises durch HOS-
TO zurückzuführen.
Die nachfolgende Analyse der Vermögens- Finanz
und Ertragslage der Ringmetall SE basiert auf deren
handelsrechtlichen Jahresabschluss.
Graphics
2021
TEUR
2020
TEUR
Veränderung
TEUR %
Umsatzerlöse 943 772 171 22,2
Sonstige betriebliche Erträge 37 33 4 12,1
Personalaufwand -2.040 -1.284 -756 58,9
Abschreibungen -4 -4 0 0,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen -2.284 -1.422 -862 60,6
Erhaltene Gewinne aufgrund eines
Gewinnabführungsvertrages 13.945 4.308 9.637 223,7
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 325 79 246 311,4
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -445 -302 -143 47,4
Ergebnis vor Ertragsteuern 10.477 2.180 8.297 380,6
Ertragsteuern -695 -126 -569 451,6
Ergebnis nach Steuern 9.782 2.054 7.728 376,2
Sonstige Steuern -1 -1 0 0,0
Jahresergebnis 9.781 2.053 7.728 376,4
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 12.132 11.823 309 2,6
Bilanzgewinn 21.913 13.876 8.037 57,9
ERTRAGSLAGE DER SE
Graphics
Die Gesellschaft erzielte im Geschäftsjahr 2021
einen Jahresüberschuss von 9,8Mio. EUR. Dieser
lag um 7,7 Mio. EUR über dem Jahresüberschuss
des Vorjahres. Folgende Sachverhalte haben das
Jahresergebnis maßgeblich beeinflusst:
Die konzerninternen Dienstleistungen in Höhe
von 0,9 Mio. EUR lagen über denen des Vorjah-
res mit 0,8Mio. EUR. Ursächlich für die Steigerung
sind zusätzlich geschaffene Positionen im Vertrieb
und Controlling deren Kosten umgelegt wurden.
Der Personalaufwand beträgt 2,0 Mio. EUR und
liegt damit um 0,8 Mio. EUR über Vorjahresniveau.
Dies resultiert vor allem aus höheren erfolgsbezo-
genen Vergütungen sowie einem Anstieg der Mit-
arbeiterzahl aufgrund neu geschaffener Stellen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind
im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Mio. EUR auf 2,3
Mio. EUR gestiegen. Der Kostenanstieg kommt
maßgeblich aus den Rechts- und Beratungskosten
für die formwechselnde Umwandlung der Ringme-
tall AG in eine Europäische Gesellschaft (Socieatas
Europaea, SE) sowie für Akquisitionen und Interim
Management.
Die Erträge aus den Ergebnisübernahmen stiegen
um 9,6 Mio. EUR auf 13,9 Mio. EUR und betreffen
die August Berger Metallwarenfabrik GmbH.
Die Ringmetall SE erwirtschaftete Zinserträge in
Höhe von 0,3 Mio. EUR, welche hauptsächlich auf
verbundene Unternehmen entfallen, und welchen
Zinsaufwendungen in Höhe von 0,4 Mio. EUR ge-
genüberstanden.
Die Ertragsteuern liegen mit 0,7 Mio. EUR auf-
grund des Ergebnisses in Höhe von 9,8 Mio EUR
deutlich über dem Vorjahreswert (31.12.2020:
0,1 Mio. EUR). Die Ringmetall SE kann für das Ge-
schäftsjahr Verlustvorträge nutzen, sodass die Er-
tragsteuern aus der Anwendung der Mindestbe-
steuerung resultieren.
Graphics
VERMÖGENSLAGE DER SE
31.12.2021
31.12.2020 Veränderung
TEUR %
TEUR % TEUR %
Vermögen
Sachanlagen 6 0,0 7 0,0 -1 -14,3
Finanzanlagen 51.367 54,5 51.367 71,5 0 0,0
Anlagevermögen 51.373 54,5 51.374 71,5 -1 0,0
Forderungen gegen verbundene
Unternehmen 42.461 45,1 19.641 27,3 22.820 116,2
Sonstige Vermögenswerte 224 0,2 274 0,4 -50 -18,2
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente 12 0,0 17 0,0 -5 -29,4
Umlaufvermögen 42.697 45,3 19.932 27,7 22.765 114,2
Rechnungsabgrenzungsposten 18 0,0 24 0,0 -6 -25,0
Aktive latente Steuern 153 0,2 550 0,8 -397 -72,2
Übrige Aktiva 171 0,2 574 0,8 -403 -70,2
94.241 100,0 71.880 100,0 22.361 31,1
Kapital
Gezeichnetes Kapital 29.069 30,8 29.069 40,4 0 0,0
Kapitalrücklage 17.042 18,1 17.042 23,7 0 0,0
Gewinnrücklagen
Gesetzliche Rücklage 1.155 1,2 1.155 1,6 0 0,0
Andere Gewinnrücklagen 1.728 1,8 1.728 2,4 0 0,0
Bilanzgewinn 21.913 23,3 13.876 19,3 8.037 57,9
Eigenkapital 70.907 75,2 62.870 87,5 8.037 12,8
Graphics
Die Bilanzsumme lag mit 94,2 Mio. EUR deutlich
über Vorjahr. Auf der Aktivseite ist hierfür vor al-
lem der Anstieg der Forderungen auf 42,5 Mio.
EUR (31.12.2020: 19,6Mio. EUR) aufgrund der Ge-
winnabführung und Darlehen an die Tochtergesell-
schaften verantwortlich.
Die Veränderungen im Eigenkapital resultieren
aus dem Jahresergebnis sowie aus Dividenden-
zahlungen. Die unverändert sehr gute Eigenkapi-
talquote von 75,2 Prozent ging im Vergleich zum
Vorjahr aufgrund der höheren Bilanzsumme zu-
rück (31.12.2020: 87,5 Prozent). Der starke Anstieg
der sonstigen Rückstellungen von 1,1 Mio. EUR auf
1,8 Mio. EUR ist im Wesentlichen auf personalbe-
zogene Rückstellungen sowie auf Rückstellungen
für Beratungsleistungen zurückzuführen. Die Ver-
bindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stiegen
im Vergleich zum Vorjahr um 9,8 Mio. EUR auf 17,6
Mio. EUR. Dies resultiert aus dem im Dezember
2020 unterzeichneten Konsortialdarlehensvertrag,
wonach die Ringmetall SE Bankverbindlichkeiten
übernommen hat, die vorher bei einer anderen
Konzerngesellschaft ausgewiesen wurden. Die
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unter-
nehmen in Höhe von 3,5 Mio. EUR sind auf die
Einführung des Cashpoolings zurückzuführen. Die
Ringmetall SE als Cashpool-Führerin weist hier die
an sie abgeführte Liquidität aus.
31.12.2021
31.12.2020 Veränderung
TEUR %
TEUR % TEUR %
Rückstellungen
Steuerrückstellungen 295 0,3 0 0,0 295 0,0
Sonstige Rückstellungen 1.767 1,9 1.100 1,5 667 60,6
Summe Rückstellungen 2.062 2,2 1.100 1,5 962 87,5
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten 17.615 18,7 7.791 10,8 9.824 126,1
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen 148 0,2 95 0,1 53 55,8
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen 3.484 3,7 0 0,0 3.484 0,0
Sonstige Verbindlichkeiten 25 0,0 24 0,0 1 4,2
Summe Verbindlichkeiten 21.272 22,6 7.910 11,0 13.362 168,9
Fremdkapital 23.334 24,8 9.010 12,5 14.324 159,0
94.241 100,0 71.880 100,0 22.361 31,1
Graphics
TEUR
2021
2020
Cash Flow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit 14.070 12.184
Cash Flow aus Investitionstätigkeit
Einzahlungen aus Abgängen von Anlagevermögen 97 81
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen/
immaterielle Vermögenswerte -3.148 -1.648
Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis -5.578 -
-8.629 -1.567
Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten 5.106 3.874
Auszahlung/Tilgung von Finanzkrediten und Leasing
sowie Zahlungsströme für Zinsen -10.120 -9.593
Auszahlungen für Dividenden -2.204 -2.122
-7.218 -7.841
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds
(Zwischensumme aus den oben genannten Cash Flows) -1.777 2.776
Einuss von Wechselkurseekten 125 -142
Konsolidierungskreisbedingte Veränderungen des
Finanzmittelfonds 0 -
Finanzmittelfonds 1. Januar 6.225 3.591
Finanzmittelfonds 31. Dezember 4.573 6.225
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds:
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 4.573 6.225
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 0
4.573 6.225
FINANZLAGE DES KONZERNS
Graphics
Der Zahlungsmittelzufluss aus der betrieblichen
Geschäftstätigkeit beträgt 14,1 Mio. EUR und konn-
te gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Mio. EUR bzw.
15,5 Prozent gesteigert werden. Zu diesem Zah-
lungsmittelzufluss hat das EBITDA mit 26,6 Mio.
EUR beigetragen wobei sich der Anstieg der For-
derungen aus Lieferungen und Leistungen sowie
des Vorratsvermögens gegenläufig auswirken. Der
Cash Flow aus Investitionstätigkeit beträgt für das
Geschäftsjahr -8,6 Mio. EUR und resultiert vor al-
lem aus der Akquisition von HOSTO sowie Investi-
tionen in den Maschinenpark.
Der Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit belief sich
2021 auf -7,2 Mio. EUR. Hierzu trug die Aufnahme
von Finanzmitteln mit 5,1 Mio. EUR bei, der Tilgun-
gen in Höhe von 10,1 Mio. EUR und Dividenden von
2,2 Mio. EUR entgegenstanden.
Der Finanzmittelfonds des Konzerns reduzierte
sich in Folge der beschriebenen Effekte um 1,6 Mio.
EUR auf 4,6 Mio. EUR zum Bilanzstichtag.
Der Konzern war jederzeit in der Lage, seinen Zah-
lungsverpflichtungen nachzukommen.
Insgesamt entspricht die Entwicklung der Vermö-
gens-, Finanz- und Ertragslage den Erwartungen
des Managements bzw. übertrifft diese leicht und
wird als gut betrachtet.
FINANZLAGE DER RINGMETALL SE
Durch den Konsortialdarlehensvertrag stiegen die
Verbindlichkeiten der Ringmetall SE gegenüber
Kreditinstituten auf 17,6 Mio. EUR (31.12.2020: 7,8
Mio. EUR), wobei dieser Vorgang nicht zahlungs-
wirksam war. Dem gegenüber standen deutlich
höhere Forderungen gegen verbundene Unter-
nehmen in Höhe von 42,5 Mio. EUR (31.12.2020:
19,6 Mio. EUR), wobei hier der Anstieg größtenteils
ebenfalls nicht zahlungswirksam war. Der Bestand
an liquiden Mitteln beträgt zum Stichtag 0,01 Mio.
EUR. Die Ringmetall SE konnte ihren Zahlungsver-
pflichtungen jederzeit nachkommen.
INVESTITIONEN
Zu den bedeutendsten Investitionen im Berichts-
jahr gehörten:
• Anteilserwerb HOSTO Stolz GmbH & Co. KG
und HOSTO Stolz Verwaltungs GmbH in Höhe
von 6,2Mio. EUR
Investitionen für die neue Maschinengeneration
für die Produktion von Spannringen in Höhe
von rund 0,8Mio. EUR.
Neue Fertigungsanlage im Bereich Industrial
Handling in Höhe von 0,4Mio. EUR.
Investitionen in die IT-Infrastruktur in Höhe von
0,2Mio. EUR, darunter die Implementierung des
gruppenweit einheitlichen ERP-Systems bei einer
Tochtergesellschaft.
Akquisition der Blitz 21-966 GmbH (GmbH-Man-
tel) für 0,03Mio. EUR in Vorbereitung des Erwerbs
des Geschäftsbetriebs sowie der Produktionsan-
lagen und -immobilien der Rhein-Plast GmbH
Die Investitionen wurden aus dem laufenden Cash
Flow und Darlehen finanziert.
INTERNES STEUERUNGSSYSTEM / FINANZIELLE
UND NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKA-
TOREN
Der Konzern verfügt über ein internes Management-In-
formationssystem für die Planung, Steuerung und Be-
richterstattung. Das Managementinformationssystem
sichert die Transparenz über die aktuelle Geschäfts-
entwicklung und gewährleistet den permanenten Ab-
gleich zur Unternehmensplanung. Die Planungsrech-
nung umfasst einen Zeitraum von drei Jahren, wovon
ein Jahr sehr detailliert geplant wird. Neben der Unter-
nehmensstrategie bilden primär der Umsatz sowie das
EBITDA die zentralen Bezugsgrößen für die operative
Steuerung, entsprechend sind Umsatz und EBITDA die
wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren. In Be-
zug auf die Ringmetall SE selbst gibt es keine wesent-
lichen finanziellen und nichtfinanziellen Leistungsindi-
katoren, vielmehr werden die des Konzerns auch für
die Ringmetall SE herangezogen.
Bezüglich des Vergleiches der Prognose mit den
Ist-Werten für die wesentlichen finanziellen Leis-
tungsindikatoren Umsatz und EBITDA wird auf die
Ausführungen in der Vermögens- und Ertragslage
sowie innerhalb des Prognoseberichts verwiesen.
Die Kundenzufriedenheit hinsichtlich Produktquali-
tät und Service ist für Ringmetall von elementarer
Bedeutung und daher ein bedeutender nichtfi-
Graphics
gungslage zu verzeichnen. Daher sieht sich das
Unternehmen unverändert mit einem Fachkräfte-
mangel konfrontiert. Dies betrifft insbesondere die
Standorte, die in wirtschaftlich starken Regionen
angesiedelt sind, wie die deutschen Standorte in
den Regionen Karlsruhe (Standort Berg) sowie In-
golstadt (Standort Ernsgaden).
GESAMTAUSSAGE
Trotz COVID-19, deutlicher Preissteigerungen bei
Stahl und anderen Rohstoffen sowie regional teils
eingeschränkter Verfügbarkeit produktionsrele-
vanter Rohstoffe und Vorprodukte war 2021 das
bisher erfolgreichste Jahr in der Geschichte der
Ringmetall Gruppe. Durch geschickte Ausnutzung
der internationalen Netzwerke im Einkauf, intelli-
gente Reallokation und damit Bündelung von Pro-
duktionsschritten an einzelnen Standorten sowie
softwaregestützte Optimierung der Produktions-
kapazitäten ist es gelungen, nicht nur beim Umsatz
in neue Höhen vorzudringen, sondern gleichzeitig
auch das Ergebnis auf einem gesunden Margen-
niveau zu etablieren.
Die Entwicklung der Rohstoffpreise hatte entspre-
chend den mit Abstand größten Einfluss auf die
Umsatzentwicklung im abgelaufenen Geschäfts-
jahr. 30,0 Prozentpunkte des Anstiegs sind den ge-
stiegenen Preisniveaus der verwendeten Stahlsor-
ten und Kunststoffgranulate zuzuschreiben. Der
Zukauf von HOSTO, einem qualitativ hochwertigen
Wettbewerber der Ringmetall Gruppe im Bereich
der Spannringproduktion für die Weißblechindust-
rie in Europa, der zum 31. Mai 2021 abgeschlossen
wurde, spiegelte sich in einem akquisitionsbeding-
ten Umsatzzuwachs von 5,7 Prozent wider. Auf
rein organischer Basis ist die Ringmetall Gruppe
10,5 Prozent im Umsatz gewachsen. Neben einer
anhaltend hohen Nachfrage nach Fassverschluss-
systemen zog auch der Umsatz im Produktbereich
Inliner und vor allem im Segment Industrial Hand-
ling wieder nachhaltig an und ließ damit die pan-
demiebedingt verhaltenere Auftragslage weitest-
gehend hinter sich. Es zeigt sich immer deutlicher,
dass sich Ringmetall mit dem heutigen Produktmix
wesentlich ausgeglichener entwickelt und spür-
bar weniger abhängig von der Entwicklung einzel-
ner Abnehmerindustrien ist als noch vor einigen
Jahren. Ergebnisseitig führten eine nachhaltigere
nanzieller Leistungsindikator. Das globale Quali-
tätsmanagementsystem stellt dabei die hohen
Qualitätsstandards des Unternehmens sicher. Jede
Landesgesellschaft ist verantwortlich für die Qua-
lität ihrer Produkte und Dienstleistungen. Unter-
stützt werden die Gesellschaften hierbei über das
übergeordnete zentrale Qualitätsmanagement.
Somit werden zentrale Vorgaben für die Systeme
definiert, interne Qualitäts-Audits durchgeführt
und Schulungsmaßnahmen überwacht. Durch die-
se Maßnahmen konnte die Reklamationsquote im
Berichtsjahr für den Produktbereich Spannringe
von 0,2 Prozent im Vorjahr auf deutlich unter 0,1
Prozent im Geschäftsjahr gesenkt werden und liegt
daher unter Plan.
Hierin eingerechnet sind Reklamationsvorgänge,
die durch Vorprodukte und/oder externe Dienst-
leistungen verursacht wurden. Die Quote liegt un-
terhalb des Bereichs der Planung trotz der Integra-
tion einer neuen Produktionsstätte in Deutschland.
Im Produktbereich Inliner ist die Reklamationsquo-
te im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr von 0,1
Prozent auf 0,2 Prozent leicht gestiegen. Ursache
hierfür sind ungenaue Produktionsmuster eines
Kunden zu einem erteilten Auftrag. Die Reklama-
tionsquote des Berichtsjahres für den Produktbe-
reich Inliner liegt daher über der Planung.
Die Mitarbeitendenzahl (FTE) ist ein weiterer we-
sentlicher nichtfinanzieller Leistungsindikator. Zum
31. Dezember 2021 waren im Segment Industri-
al Packaging rund 705 FTE (31.12.2020: 605 FTE)
und im Segment Industrial Handling rund 49 FTE
(31.12.2020: 60 FTE) beschäftigt und liegt damit
im Planbereich. Der Anstieg im Segment Industri-
al Handling ist im Wesentlichen auf die Akquisition
von HOSTO und dem hiermit verbundenen Anstieg
um 72 FTE zurückzuführen.
Daneben existieren weitere Kennzahlen unter an-
derem die Mitarbeitendenfluktuation, welche da-
bei in Kontext zu externen Einflussfaktoren gesetzt
wird , wie zum Beispiel standortbezogene makro-
ökonomische Entwicklungstendenzen. Insgesamt
beobachtet Ringmetall konzernweit eine im Bran-
chenvergleich geringe Mitarbeitendenfluktuation.
Trotz Pandemie war in den Ländergesellschaften
der Ringmetall Gruppe ein Anstieg der Beschäfti-
Graphics
Preiskalkulation und ein inzwischen hohes Maß an
Produktionseffizienz dazu, dass das Unternehmen
deutlich überproportional zur Umsatzentwicklung
gewachsen ist. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern,
und Abschreibungen (EBITDA) lag entsprechend
mit 26,6 Mio. EUR ganze 118,6 Prozent über Vor-
jahr.
Mit dieser Umsatz- und Ergebnisentwicklung hat
Ringmetall im vergangenen Jahr die eigenen Er-
wartungen übertroffen. Und dies gleich mehrfach.
Entsprechend wurde die Anfang Februar 2021 ver-
öffentlichte und bewusst konservativ bemessene
Prognose zunächst im Mai sowie im August und
dann nochmals im Oktober wesentlich erhöht. Ins-
gesamt hat Ringmetall damit den Ausblick umsatz-
seitig im Mittel um 40 Prozent beziehungsweise er-
gebnisseitig im Mittel um 108 Prozent angehoben.
Getragen von der überaus positiven Geschäftsent-
wicklung lag der Konzernumsatz 2021 letztendlich
am oberen Ende der prognostizierten Bandbreite
und das EBITDA leicht über dem oberen Ende der
Bandbreite.
Sowohl im Bereich Industrial Packaging als auch
im Bereich Industrial Handling entwickelte sich
das Unternehmen deutlich besser als 2020. Ge-
tragen von den vorgenannten Faktoren lagen die
Umsätze im Industrial Packaging mit 47,5 Prozent
über dem Vorjahr. Neben der starken Entwicklung
im Ringgeschäft zeigten sich gerade in der zwei-
ten Jahreshälfte spürbare Erholungstendenzen im
Produktbereich Inliner. Auch das EBITDA des Seg-
ments profitierte nicht zuletzt hiervon und lag mit
29,6 Mio. EUR ganze 104,5 Prozent über Vorjahr.
Dabei ist es erfreulich, dass der Zukauf von HOSTO
entgegen der unternehmenseigenen Erwartungen
bereits im ersten halben Jahr der Konzernzuge-
hörigkeit einen deutlich positiven Ergebnisbeitrag
geleistet hat, was auch die Werthaltigkeit dieser
Akquisition bereits nach kurzer Zeit unterstreicht.
Nach einem verhaltenen Jahr 2020 profitierte der
Geschäftsbereich Industrial Handling von einer
weltweit steigenden Nachfrage nach Gabelstaplern
und Landmaschinen. Nach zwei Jahren, die eher
von Absatzschwäche auf Seiten unserer Abnehmer
geprägt waren, erholten sich beide Industrien im
Jahr 2021 spürbar. Dies führte zu einer Umsatzaus-
weitung bei Konzerntochter HSM um 29,8 Prozent
auf 12,6 Mio. EUR. Gleichzeitig schlugen sich die
Bemühungen der vergangenen Jahre, die Prozesse
in diesem Bereich so effizient wie möglich zu ge-
stalten, in einem überproportionalen Anstieg des
EBITDA nieder, das sich auf 1,4 Mio. EUR verviel-
fachte.
Steigende Rohstoffpreise kann Ringmetall in aller
Regel an seine Kunden weiterreichen, die im Ge-
genzug auf eine unverändert hohe Liefertreue und
Produktqualität bauen können. Auch regionalen
Verfügbarkeitseinschränkungen von produktions-
relevanten Vorprodukten kann das Unternehmen
aufgrund seines internationalen Einkaufsnetzwerks
in kürzester Zeit begegnen und die Nachfrage nach
seinen Produkten somit stets bedienen.
Graphics
Risiko- und Chancenbericht
AUFBAU UND PROZESSE DES RISIKO- UND
CHANCENMANAGEMENT-SYSTEMS
Die Geschäftsbereiche des Konzerns sind Konjunk-
turschwankungen und Marktzyklen in den jeweiligen
Regionen und Branchen ausgesetzt. Die konzernwei-
te Identifikation und Analyse von Risiken und Chan-
cen ist daher elementarer Bestandteil einer nachhalti-
gen und verantwortungsbewussten Konzernführung.
Für die Erreichung der strategischen Ziele ist es von
grundlegender Bedeutung, Risiken und Chancen
rechtzeitig zu erkennen, zu bewerten und zu steuern.
Das bei Ringmetall implementierte Managementsys-
tem bindet entsprechend das Management der ein-
zelnen Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften
aktiv in die Unternehmenssteuerung ein. Die Grund-
lagen und Vorgaben des Chancen- und Risikoma-
nagementsystems werden auf Konzernebene vor-
gegeben. Die Verantwortung für die Umsetzung der
einzelnen Vorgaben tragen neben dem Vorstand die
Geschäftsführung und das mittlere Management der
einzelnen Tochtergesellschaften.
Das konzernweit etablierte Risikomanagement-Sys-
tem wurde auch 2021 gezielt weiterentwickelt. Vor
dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie wurde
die Risikoüberwachung im Jahresverlauf weiter aus-
gebaut. Neben einer noch intensiveren Beobach-
tung ausgewählter Kennzahlen, wurden im zwei-
wöchentlichen Rhythmus Telefonkonferenzen mit
den Geschäftsführern der Tochtergesellschaften ab-
gehalten. Für das Risk Assessment selbst wurde die
im Konzern etablierte softwarebasierte Lösung ein-
gesetzt. Die Software gibt klar definierte Kategorien
vor, um eine zielgerichtete Evaluierung und Adres-
sierung von Risiken optimal zu unterstützen. Auf die-
se Weise wird eine möglichst vollständige Erfassung
von Risiken gewährleistet und die konzernweite Ver-
gleichbarkeit einzelner Risikoszenarien erhöht. Ein
zentrales Ziel ist es, alle strategischen, operativen,
rechtlichen und finanziellen potenziellen negativen
Abweichungen (Risiken) zu überwachen, sie entspre-
chend frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu
steuern. Potenzielle positive Abweichungen (Chan-
cen) werden separat, mittels weiterer Prozesse, ana-
lysiert und erfasst.
Organisation des Risikomanagements
Das Risikomanagementsystem der Ringmetall Grup-
pe stellt über die Einbeziehung von Aufsichtsrat,
Vorstand, Group Controlling/Interner Revision und
dem Management der Geschäftsbereiche und Toch-
tergesellschaften ein ganzheitliches System unter-
schiedlicher Kontrollinstanzen dar. Die Zuordnung
der zentralen Kernaufgaben der einzelnen Instan-
zen ist wie folgt:
AUFSICHTSRAT
VORSTAND
GROUP CONTROLLING/REVISION
MANAGEMENT DER GESCHÄFTSBEREICHE
Überwachung der Wirksamkeit
Gesamtverantwortung
Organisation und Kontrolle
Operative Verantwortung
MANAGEMENT
DER GESCHÄFTS-
BEREICHE
Beurteilung der
Einzelrisiken
GROUP
CONTROLLING/
REVISION
Aggregation
VORSTAND
Analyse und
Bewertung
AUFSICHTSRAT
Auswertung
ABLAUF DER BERICHTERSTATTUNG VON RISIKEN
Graphics
Die stetige Weiterentwicklung des Chancen- und Risi-
komanagementsystems erfolgt in enger Abstimmung
zwischen Vorstand und Aufsichtsrat. Ein Kernelement
ist die Beurteilung der Chancen und Risiken und der
daraus abgeleiteten Maßnahmen.
Das Management der Geschäftsbereiche ermittelt
und erfasst über das softwarebasierte Risikomanage-
mentsystem die Risiken der operativen Einheiten. Im
Rahmen der Erfassung erfolgt eine erste Bewertung
durch Zuordnung zu vordefinierten Kategorien. Die
Aggregation, weitergehende Bewertung sowie Dar-
stellung der Risiken erfolgt zentral auf Gruppenebe-
ne. Die Risikobewertung stellt sich als das Produkt aus
der Wahrscheinlichkeit des Eintritts und des beurteil-
ten potenziellen Schadensausmaßes dar. Im Rahmen
von Sitzungen des zentralen Managements mit dem
Vorstand werden mitigierende Maßnahmen identifi-
ziert, bewertet und Verantwortlichkeiten zugeordnet.
Darauf aufbauend erfolgt die finale Bewertung durch
den Vorstand sowie im Anschluss die Vorlage an den
Aufsichtsrat.
Darüber hinaus werden akute Risiken aus dem ope-
rativen Tagesgeschäft, die bei hoher Eintrittswahr-
scheinlichkeit ein hohes Schadenspotenzial auf-
weisen, unverzüglich an das Group-Controlling und
den Vorstand kommuniziert. Analog zu der oben be-
schriebenen Vorgehensweise werden im Anschluss
Maßnahmen beschlossen, um die so identifizierten
Risiken einzugrenzen und zu mitigieren. Auch in die-
sem Jahr wurde das verstärkte Risikomanagement
im Zusammenhang mit COVID-19 beibehalten, ins-
besondere durch vierzehntägige Telefonkonferenzen
zwischen Vorstand und der Geschäftsführung der
Tochterunternehmen.
Das Risikomanagementsystem teilt sich in integrierte
Planungs-, Berichts- und Kontrollsysteme auf. Diese
Unterteilung ermöglicht es, wesentliche Risiken früh-
zeitig zu erkennen, zu bewerten und diesen im An-
schluss mit entsprechenden Maßnahmen zu begeg-
nen. Die monatliche Berichterstattung informiert die
jeweiligen Geschäftsführer und den Vorstand über
den Stand der Gesellschaften.
Interne Richtlinien für die Genehmigung von Inves-
titionen durch den Vorstand oder Aufsichtsrat ab
einem bestimmten Auftragsvolumen stellen eine
weitere Maßnahme der Risikoprävention dar. Auch
sind abzuschließende Verträge oder einzugehende
Verpflichtungen, die vom Normalfall abweichen (bei-
spielsweise ein besonders hoher Auftragswert, ver-
gleichsweise lange Vertragsdauer, etc.), im Vorfeld
mit dem Group-Controlling und gegebenenfalls mit
einem Juristen abzustimmen und vom Vorstand frei-
zugeben.
Im Rahmen von internen Revisionen werden bei den
einzelnen Gesellschaften anlassbezogen Prüfungen
durchgeführt. Wesentliche Bestandteile sind die
Überprüfung der Werthaltigkeit, Bewertung und Voll-
ständigkeit von Bilanzposten sowie die Einhaltung
von internen Richtlinien. Diese Art der internen Prü-
fungen erfolgt gezielt bei Gesellschaften, bei denen
das ERP System oder auch lediglich die Software für
die Finanzbuchhaltung umgestellt wird. Die Bericht-
erstattung erfolgt direkt an den Vorstand.
Bewertung der Risiken
Für eine eindeutige Beurteilung, ab welchem Aus-
maß identifizierte potenzielle Risiken als wesentlich
eingestuft werden müssen, werden die Risiken nach
ihrer geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit und
deren Auswirkung klassifiziert. In diesem Stadium er-
folgt eine Beurteilung im Rahmen der sogenannten
Bruttobetrachtung, also ohne dass mögliche oder
bereits eingeleitete Gegenmaßnahmen in die Beur-
teilung einfließen. Im Folgenden sind die Skalen zur
Messung der Bewertungskriterien illustriert.
Graphics
Grad der potenziellen Auswirkung
Eintrittswahrscheinlichkeit
5,0
niedrig mittel mittel mittelhoch hoch hoch
2,0
niedrig niedrig mittel mittelhoch mittelhoch hoch
1,0
niedrig niedrig mittel mittel mittelhoch hoch
0,5
niedrig niedrig niedrig mittel mittel mittelhoch
0,2
niedrig niedrig niedrig niedrig mittel mittelhoch
0,1
niedrig niedrig niedrig niedrig niedrig mittel
0,1 0,2 0,5 1 2 12
123456
Behandlung und Überwachung der Risiken
Im Rahmen der Risikobeurteilung werden den Ri-
siken Verantwortlichkeiten zugeteilt. Gleichzeitig
erfolgt eine Analyse über die Effektivität möglicher
Gegenmaßnahmen und der generellen Tragbar-
keit eines Risikos unter Würdigung aller gegebe-
nen Umstände. Die Analyse erfolgt dabei stets
unter Einbeziehung der Interessenslagen aller in-
volvierten Zielgruppen wie beispielsweise Kunden,
Mitarbeitenden oder Investoren.
Die Beurteilung der Effektivität und somit die
Überwachung der jeweiligen Gegenmaßnahmen
obliegt den Verantwortlichen. Neben der Do-
kumentation im Rahmen des nächsten Risk-As-
sessments erfolgt eine Information im Rahmen
von Management-Besprechungen, sofern eine
wesentliche negative Veränderung der zuvor ge-
troffenen Beurteilung vorliegt.
Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos
4XDQWLȴ]LHUXQJ
1 Unwahrscheinlich Einmal alle 10 Jahre < 100 TEUR
2 Selten Einmal alle 5 Jahre > 200 TEUR
3 Gelegentlich Einmal alle 2 Jahre > 500 TEUR
4 Regelmäßig Einmal pro Jahr > 1.000 TEUR
5 Häug Zweimal pro Jahr > 2.000 TEUR
6 Sehr Häug Monatlich > 5.000 TEUR
Zentrale Merkmale des internen Kontroll- und
Risikomanagementsystems, bezogen auf den
Konzernrechnungslegungsprozess
Innerhalb des konzernweiten Kontrollsystems der
Ringmetall Gruppe ist das Interne Kontrollsystem
(„IKS“) bezogen auf das Rechnungswesen ein zent-
raler Bestandteil. Die Sicherstellung der Einhaltung
von für die Ringmetall Gruppe relevanten Vorschrif-
ten – intern sowie extern – und Richtlinien ist das
zentrale Ziel. Diese Vorschriften und Richtlinien sind
für alle Tochtergesellschaften der Gruppe verbind-
lich. Mögliche Auswirkungen von neuen Vorschriften
auf die Ringmetall Gruppe werden gemeinsam mit
externen Beratern analysiert. Die Umsetzung und
entsprechende Überwachung erfolgen dann durch
interne Instanzen.
Die bestehenden Kontrollprozesse und -systeme im
Bereich der IT werden auch durch eine stetig fort-
schreitende Zentralisierung optimiert. Auch wird das
zentrale Gruppen-ERP-System, das bereits in den
Überblick zu der Risikokategorisierung:
Graphics
Summe hat die Ringmetall Gruppe somit gegenüber
2020 eine insgesamt verbesserte Risikosituation.
In Bezug auf allgemeine Risiken, die sich aus gene-
rellen Veränderungen des Markts, des Kunden- und
Lieferantenumfelds oder auch Anpassungen in re-
gulatorischen Bereichen ergeben könnten, führt
Ringmetall regelmäßig Prüfungen durch. Diese um-
fassen unter anderem veränderte Anforderungen
an Produkte aufgrund von technischen Neuerun-
gen, gesetzlichen Vorgaben oder geänderten Ein-
trittsbarrieren für Wettbewerber. Aber auch Risiken
aus allgemeinen gesellschaftlichen Anforderungen
an den Konzern sowie rechtliche und politische Ent-
wicklungen werden regelmäßig analysiert.
Nennenswerte Einzelrisiken
Nachfolgend sind Einzelrisiken dargestellt, die aus
derzeitiger Betrachtungsweise das Konzernergeb-
nis über eine Periode von zwölf Monaten nachhal-
tig beeinflussen könnten. Diese Risiken wurden in
der Analyse als „hoch“, „mittelhoch“ oder „mittel“
bewertet. Sofern nicht gesondert erwähnt, hat sich
die Einschätzung einer möglichen Ergebnisauswir-
kung auf die Finanz- und Ertragslage gegenüber
dem Vorjahr nur unwesentlich verändert.
Allgemeines Marktrisiko
Ein Marktrisiko ergibt sich daraus, dass sich die
gesamtwirtschaftliche und/oder die branchenbe-
zogene Entwicklung im Vergleich zur Planung bzw.
Prognose negativ darstellt. Hierbei können sich auch
periodische Schwankungen der gesamtwirtschaft-
lichen Aktivität unter anderem auf den weltweiten
Transport von Gütern sowie die für das Segment
Industrial Handling relevanten Märkte für Flur-
förderzeuge bzw. Landmaschinen auswirken. Der
Ausbruch der Pandemie führte in vielen Bereichen
zu bisher ungeahnten Dynamiken, die verlässliche
Planungen insgesamt schwieriger gestalten. Hierzu
zählen beispielsweise starke Schwankungen in der
Verfügbarkeit von Rohstoffen verbunden mit hohen
Preisvolatilitäten. Ferner können angekündigte oder
auch umgesetzte temporäre Grenzschließungen zu
einer sehr kurzfristigen Verknappung von Ressour-
cen führen. In solchen Zeiten haben Kunden noch
eine wesentlich stärkere Tendenz, Investitionen zeit-
lich zu verschieben oder auch gänzlich zu streichen.
Auch kann es innerhalb von Branchen zu Konsoli-
meisten Tochtergesellschaften eingeführt wurde,
stetig weiter implementiert. Zugriffsberechtigungen
sind klar geregelt und werden zentral überwacht.
Auch im Bereich der IT nutzt die Gruppe das Know-
how von ausgewählten externen Spezialisten.
Die Erstellung der Einzelabschlüsse und der Bericht-
erstattung an den zentralen Finanzbereich erfolgt
meist durch das Rechnungswesen der Länderge-
sellschaften. Vereinzelt werden diese durch lokale,
externe Spezialisten unterstützt. Vom zentralen
Finanzbereich der Ringmetall Gruppe werden ent-
sprechende Vorschriften und Richtlinien erlassen.
Für die Erstellung des Konzernabschlusses werden
die gemeldeten Daten der Einzelgesellschaften in
ein Konsolidierungstool importiert. Es erfolgt eine
Durchsicht der berichteten Abschlüsse durch die
Konzernzentrale. Sofern erforderlich erfolgt eine An-
passung an die Bilanzierungsrichtlinien der Ringme-
tall Gruppe. Mittels dieser Systeme und Kontrollen
gewährleistet Ringmetall mit hinreichender Sicher-
heit einen gesetzeskonformen Konzernrechnungs-
legungsprozess.
Der zentrale Finanzbereich der Ringmetall Gruppe
überwacht die Liquiditäts-, Zins- und Währungsri-
siken gruppenweit. Auch die Sicherstellung der Li-
quidität obliegt der Zentrale. Zur Verminderung des
Zinsrisikos bei variabel verzinsten Darlehen werden
bei Bedarf entsprechende Sicherungsgeschäfte ab-
geschlossen. Devisentermingeschäfte werden nur
abgeschlossen, sofern nach Einschätzung der Kon-
zernzentrale wesentliche Zahlungsströme in Fremd-
währung zu erwarten sind und Risiken aufgrund
hoher Kursschwankungen bestehen. Gemäß den
internen Richtlinien werden keine Geschäfte mit Fi-
nanzinstrumenten zu Spekulationszwecken genutzt.
GESAMTRISIKO
Im Vergleich zum Jahresende 2020 hat sich die An-
zahl der Einzelrisiken, unabhängig der Klassifizie-
rung, trotz COVID-19 um neun Einzelrisiken vermin-
dert. Dies ist auf erfolgreiches Risikomanagement
und Zusammenfassung zum Beispiel der Pandemie-
risiken zurückzuführen. Die Risikoklasse „hoch” blieb
bezogen auf die Anzahl der Einzelrisiken unverän-
dert, „mittelhoch” sowie „mittel” und „niedrig” haben
sich dementsprechend zahlenmäßig verringert. In
Graphics
Kunden weitergegeben werden können.
Ringmetall ist mit einem Werk in der Türkei aktiv.
Der Produktionsfokus dieses Standorts liegt da-
bei unverändert auf dem lokalen türkischen Markt,
wenngleich grenzüberschreitende Umsatzpoten-
ziale stark angestiegen sind. Durch die weiterhin
bestehenden politischen Unsicherheiten innerhalb
der Türkei sowie die anhaltenden politischen Span-
nungen zwischen der Türkei und dem Ausland ist
sowohl die türkische Währung als auch die türkische
Wirtschaftslage unverändert unter Druck. In der
Konsequenz verharrten die Umsatzerlöse der türki-
schen Tochtergesellschaft mit Drittkunden 2021 auf
gleichbleibend niedrigem Niveau im Vergleich zum
vorherigen Wirtschaftsjahr. Die volatile türkische
Währung hatte in 2021 einen stark negativen Ein-
fluss auf das Ergebnis.
Da aktuell noch keine nachhaltige Verbesserung
des politischen Umfelds abzusehen ist, wird das Ri-
siko bezogen auf die Türkei unverändert als „hoch”
eingestuft.
Wettbewerbsrisiken (Absatz- und Beschaf-
fungsrisiken)
Immanent in einem Markt mit mehreren Anbietern
ist das Risiko, bedingt durch steigenden Wettbe-
werbsdruck, die geplanten Ziele im Allgemeinen
und Ergebnisziele im Speziellen nicht zu errei-
chen. Trotz der starken Marktposition der Ring-
metall Gruppe sind die jeweiligen Absatzmärkte
des Unternehmens insgesamt als preissensibel zu
bezeichnen. Dieser Preis- bzw. Margendruck kann
sich verschärfen, verursacht durch unterschied-
lichste Effekte. Wenn sich die Stahlpreisindizes,
die in der Vergangenheit als Grundlage für Preis-
verhandlungen dienten, und die effektiv realisier-
baren Stahleinkaufspreise gegenläufig entwickeln,
kann sich dies nachhaltig negativ auf die Margen
im Bereich Spannringe auswirken. Um dem ent-
gegenzuwirken, legt das Unternehmen seine Ver-
kaufspreise wieder tendenziell unabhängig von der
Entwicklung der relevanten Stahlpreisindizes fest,
orientiert sich aber grundsätzlich an diesen. Im
Verlauf der COVID-19 Pandemie und aktuell durch
die Ukraine-Krise stellt die Verfügbarkeit von Roh-
stoffen, vor allem in Bezug auf Stahl, einen wesent-
lichen Wettbewerbsfaktor dar. Gerade hier zeigen
dierungen von Kunden oder sogar zu Insolvenzen
von Kunden kommen. Die vom Vorstand der Ring-
metall Gruppe verfolgte Strategie der Verbreiterung
des Produktportfolios, wenngleich mit Fokus auf die
Verpackungsindustrie, zeigt gerade in Krisenzeiten
seine stabilisierenden Vorteile auf die Gesamtent-
wicklung der Gruppe. Auch wird stets darauf ge-
achtet, die Kostenstrukturen so zu gestalten, dass
auf Nachfrageschwankungen reagiert werden kann.
Gleichwohl würden sich nachhaltige Rückgänge der
Umsatzerlöse ergebnisbelastend auswirken.
Verschiedene Bereiche der Wirtschaft entwickelten
sich in 2021 trotz Pandemie besser als erwartet. Auch
die Zulassung von Impfstoffen zum Schutz vor CO-
VID-19 sind nachhaltig positive Signale für die Wirt-
schaft. Gleichzeitig lässt sich noch nicht abschätzen,
welche wirtschaftlichen Auswirkungen entstehen,
sobald staatliche Stützungsmaßnahmen auslaufen.
Inwieweit sich hieraus negative Auswirkungen auf
die wirtschaftliche Entwicklung der Ringmetall Grup-
pe ergeben können, ist abhängig vom Segment zu
beurteilen. Der Vorstand stuft das Risiko einer nach-
haltig negativen Auswirkung für das Segment Indus-
trial Handling als „hoch” ein. Das Segment hat sich
zwar 2021 wieder durchweg positiv entwickelt und
befindet sich auch aktuell in einem stabilen Umfeld.
Dagegen zeigt sich der Bereich mit Spannringen und
Fassinnenhüllen als relativ krisensicher. Von daher
ist die Risikoeinstufung insofern „mittel”.
Der Einmarsch der russischen Streitkräfte in die sou-
veräne Ukraine im Februar 2022 hinterlässt deutli-
che Spuren in der globalen Wirtschaft. Seitens der
Europäischen Union und deren Partner wurden
zahlreiche Sanktionen gegen Russland erlassen –
weitere Sanktionen sind aktuell nicht auszuschlie-
ßen. Darüber hinaus sind Risiken, insbesondere im
Zusammenhang mit Lieferketten, mit Blick auf Ab-
satzmärkte oder vor dem Hintergrund bestehender
Risiken aus Cyberangriffen zu erwarten.
Die Marktaktivitäten in diesen Ländern sind jedoch
überschaubar, sodass Ringmetall davon ausgeht,
dass die Einbußen kompensiert werden können.
Weiterhin ist davon auszugehen, dass eine weitere
Steigerung der Energie-, Logistik- und Materialkos-
ten durch den Russland-Ukraine-Konflikt zu spüren
sein wird, die möglicherweise nicht vollständig an die
Graphics
wird diese Software sukzessive an weiteren Pro-
duktionsstandorten ausgerollt. Bei der Entwicklung
und Modernisierung von spezifischen Produktions-
anlagen konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr
signifikante Fortschritte erzielt werden. Dies bezieht
sich insbesondere auf eine neue Generation von
Profilierungsanlagen für Spannringe. Trotz umfas-
sender Maßnahmen kann von Seiten des Vorstands
weiterhin nicht abschließend beurteilt werden, ob
die Investitionen umfangreich genug sind, um zu-
künftigen Anforderungen zu genügen und somit
die aktuelle Wettbewerbsposition zu verteidigen
und ausbauen zu können. Aufgrund der nicht voll-
umfänglich erkennbaren Auswirkungen möglicher
wirtschaftlicher Veränderungen, die aus den The-
menbereichen „Digitalisierung“ und „Industrie 4.0“
resultieren könnten, sieht Ringmetall hierin unver-
ändert ein Risiko, das weiterhin als „mittel” einge-
stuft wird.
Cluster-Risiken durch Großkunden
Mit den drei größten Kunden – allesamt global
agierende Unternehmensgruppen – erzielte Ring-
metall im Geschäftsjahr 2021 knapp 40 Prozent
der Umsatzerlöse. Die restlichen Umsatzerlöse
erwirtschaftete das Unternehmen mit mehreren
hundert Kunden.
Gerade im Segment Industrial Packaging ist die
nicht unerhebliche Konzentration eines signifi-
kanten Umsatzanteils auf zwei Kunden (knapp 40
Prozent des Segmentumsatzes in den Jahren 2021
sowie 2020) jedoch auch als Vorteil zu sehen. So-
wohl Zulieferer als auch Abnehmer befinden sich
als global agierende Unternehmen aufgrund ihres
großen Umsatzanteils in ihren jeweiligen Indus-
trien in einer gegenseitigen Abhängigkeit mit der
Ringmetall Gruppe. Ringmetall hat seit Ende 2018
nachhaltig in den Ausbau des Segments Industrial
Packaging durch die Akquisition und Integration
von Gesellschaften im Bereich „Inliner” investiert.
Auch wenn die genannten Großkunden unverän-
dert für signifikante Umsatzanteile stehen, ist ihr
prozentualer Anteil am Gesamtumsatz des Kon-
zerns in etwa unverändert. Unabhängig hiervon
könnte ein Verlust eines oder mehrerer Haupt-
kunden oder ein deutlicher Rückgang der Bestel-
lungen dieser Kunden zu einem deutlichen Absatz-
rückgang führen.
sich durch den Konzernverbund mit Produktions-
standorten in verschiedenen Ländern sowie die
bestehende Fachkompetenz in der Beschaffung
klare Wettbewerbsvorteile gegenüber den meist
deutlich kleineren, lokal agierenden Wettbewer-
bern. Der stetig wachsende Qualitäts- und Service-
anspruch unserer Kunden, stellt für unsere Wett-
bewerber, gerade im Segment Industrial Packaging,
eine Wachstums- bzw. Markteintrittsbarriere dar.
Dennoch kann auch hier perspektivisch ein zusätz-
licher Wettbewerbsdruck entstehen. Diesbezüglich
ist das Risiko im Bereich Inliner höher einzustufen
als im Bereich Spannringe, auch bedingt durch die
weitaus höhere Transportfähigkeit der Produkte.
Die Ringmetall Gruppe geht vielfältige Wege, um
Wettbewerbsrisiken zu minimieren bzw. die eigene
Marktposition weiter zu stärken und auszubauen.
Die Steigerung der Effizienz in den Produktionsstät-
ten, der weitere Ausbau der Zusammenarbeit zwi-
schen den Produktionsstätten sowie die Erschlie-
ßung alternativer Bezugsquellen für Rohstoffe sind
insofern elementar. Ferner investiert Ringmetall in
Produktinnovationen und sucht fortwährend nach
Möglichkeiten für den Ausbau und die Stärkung der
Marktposition in Wachstumsregionen.
Insgesamt werden die Wettbewerbsrisiken unver-
ändert als „mittelhoch” eingestuft.
Risiken aus Digitalisierung und „Industrie 4.0“
Die Themenbereiche Digitalisierung und „Indus-
trie 4.0“ stellen Industrieunternehmen weltweit
vor eine Reihe neuer Herausforderungen, die vor
dem Hintergrund der Pandemie eher größer ge-
worden sind. Aus Sicht von Ringmetall ist unver-
ändert nicht ausreichend abschätzbar, in welchem
Umfang sich hieraus disruptive Veränderungen für
das Geschäftsmodell ergeben könnten. Ringmetall
investiert nachhaltig in die Digitalisierung und Auto-
matisierung unternehmensinterner Prozesse und
Produktionsschritte. Auch zukünftig wird sich Ring-
metall eingehend mit der Thematik und den dar-
aus resultierenden Herausforderungen befassen.
Die 2018 erfolgreich abgeschlossene Entwicklung
einer neuen Software für das Produktions-Moni-
toring wird stetig um weitere Tools ergänzt und
wurde 2021 entsprechend planmäßig auf das neue
Release („LEANFOCUS II”) umgestellt. Weiterhin
Graphics
Beschädigungen oder Zerstörungen von Produk-
tionsanlagen im schlimmsten Fall zu Lieferver-
zögerungen kommen. Im Segment Industrial Pa-
ckaging verfügt Ringmetall über eine Vielzahl von
vollautomatisierten Anlagen zur Herstellung von
schweren Spannringen sowie Spannringtypen mit
einer sehr hohen Stückzahl sowie weitere auto-
matische Fertigungsanlagen für Verschlüsse, ver-
schiedene Inliner sowie Bag-in-Box Systeme und
andere Anwendungen. Auch wenn jeder dieser
Spannringe ebenso auf konventionellen Anlagen
an mehreren Standorten gefertigt werden kann,
könnte der Ausfall einer vollautomatisierten Anla-
ge zu Lieferverzögerungen führen. Dies gilt analog
für die meisten der erwähnten Inliner.
Um Risiken in der Produktion im Zusammenhang
mit der Pandemie zu reduzieren, wurden um-
fangreiche Vorkehrungen getroffen. Neben ent-
sprechenden Hygienekonzepten gehören hierzu
Mehr-Schicht-Modelle in der Arbeitszeit, die strik-
te Trennung von einzelnen Schichten sowie Ab-
standsregelungen. Grundsätzlich besteht dennoch
das Risiko, dass einzelne Produktionsstandorte
von deutlichen Produktionseinschränkungen bis
hin zu kompletten Produktionsausfällen betroffen
sein könnten. Dies kann zum einen aufgrund von
Lieferproblemen seitens unserer Zulieferer der Fall
sein, die uns mit dem für die Produktion benötig-
ten Stahl oder anderen Vorprodukten beliefern.
Zum anderen könnten aber auch mehrere oder
alle Facharbeitskräfte an einem Standort gesund-
heits- oder quarantänebedingt ausfallen und somit
die Aufrechterhaltung der Produktion erheblich er-
schweren oder unmöglich machen. Des Weiteren
kann es zu Lieferverzögerung aufgrund von logis-
tischen Problemen kommen, wenn beispielsweise
LKW-Fahrer gesundheitsbedingt ausfallen oder
Grenzkontrollen den Lieferverkehr aufhalten. Posi-
tiv zu vermerken ist jedoch, dass Ringmetall bereits
in vielen Regionen durch die zuständigen Behörden
als wichtiger Zulieferer systemrelevanter Industrien
klassifiziert wurde. So wird sichergestellt, dass das
Unternehmen auch im Falle behördlich angeord-
neter Fabrikschließungen, wie in der Vergangenheit
in Italien, weiterhin in seinen Werken produzieren
darf. Steigende Energiekosten können teilweise
durch Preiserhöhungen und Effizienzsteigerungen
kompensiert werden.
Bei Betrachtung aller relevanten Faktoren wird das
Risiko einer Abhängigkeit von Großkunden unver-
ändert als „mittel“ eingestuft.
Risiken aus Rohstoffen und Vorprodukten
Ringmetall hat im Rahmen der Geschäftstätigkeit
einen hohen Bedarf an unterschiedlichen Roh-
stoffen, die von unterschiedlichen Lieferanten be-
zogen und anschließend weiterverarbeitet werden.
Dies betrifft vor allem Stahl, verschiedene Kompo-
nenten wie Verschlüsse für die Fertigartikel sowie
thermoplastische Kunststoffe (Polyethylene). Hier-
zu führt Ringmetall mit unterschiedlichen Lieferan-
ten Verhandlungen, um das nach eigener Ansicht
günstigste Angebot zu erhalten und auch in keine
Abhängigkeiten zu gelangen. Mit einigen Lieferan-
ten wurden Rahmenverträge mit in der Regel einer
maximalen Dauer von sechs Monaten abgeschlos-
sen, um die kontinuierliche Belieferung sowie eine
gewisse Preisstabilität auf Einkaufsseite sicherzu-
stellen. In diesem Zusammenhang beobachten die
Kunden ihrerseits die Entwicklungen der Rohstoff-
preise auf den verschiedenen Märkten und sind
daher auch Grundlage für die Preisfindung.
Bedingt durch die COVID-19 Pandemie wurde die
Beobachtung der Rohstoffmärkte sowie der Aus-
tausch mit Lieferanten deutlich intensiviert. Auch
erfolgte eine deutlich stärkere Abstimmung in-
nerhalb der Gruppe zu der Situation in der Sup-
ply Chain. Ferner wurden gezielt Bestände an be-
stimmten Rohstoffen und Fertigwaren erhöht.
Das Risiko wird aus den dargestellten Gründen als
„mittel“ eingeschätzt.
Ausfall von Produktionsanlagen
ɌɌRisiken in der
Produktion
Ringmetall verfügt im Segment Industrial Pa-
ckaging über mehrere Produktionsstandorte in
Deutschland sowie in anderen Ländern. Inliner
werden aktuell an zwei Standorten in Deutschland
gefertigt. Im Segment Industrial Handling wird
weiterhin lediglich an einem Standort in Deutsch-
land produziert. Auf Basis einer Analyse der An-
lagen und Produktionsmittel wurden neuralgische
Punkte identifiziert und, sofern technisch oder
betriebswirtschaftlich realisierbar, entsprechen-
de Alternativen geschaffen. Dennoch kann es bei
Graphics
Mangel entgegenzuwirken, nutzt Ringmetall immer
wieder ergänzende Kanäle, um ihren Recruitment-
Prozess weiter zu verbessern und setzt stetig wei-
tere Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität
als Arbeitgeber um. Gerade Investitionen in die IT
Architektur sowie moderne Produktionsanlagen,
sind auch nachhaltig positive Signale an das ganze
Team. Unverändert steigen durch die beständige
Erweiterung des Konsolidierungskreises die Ein-
satzmöglichkeiten für Fach- und Führungskräfte
sowohl im Hinblick auf fachliche Aspekte als auch
den Standortmöglichkeiten. Auch bedingt durch
die stetig wachsenden Anforderungen, werden
die internen, als auch externen Fort- und Weiter-
bildungsmöglichkeiten stetig erweitert. Das in den
Vorjahren erfolgreich praktizierte Angebot für
internationale Einsätze musste aufgrund von CO-
VID-19 im Geschäftsjahr deutlich reduziert werden.
Dagegen zeigten sich gerade während der Pande-
mie die Vorteile erhöhter Flexibilität und Vielfalt
im Hinblick auf Arbeitszeitmodelle und mobiles
Arbeiten. Somit bot sich den Mitarbeitenden die
Möglichkeit, auf die individuelle familiäre Situation
flexibel reagieren zu können. Insbesondere in pro-
duktionsnahen Bereichen und der Verwaltung kam
dies zu tragen und trug zu einer erhöhten Sicher-
heit der gesamten Belegschaft in Bezug auf Anste-
ckungsrisiken bei.
Die Einstufung von diesem Risiko ist sehr vom je-
weiligen Standort abhängig. Insgesamt wird das Ri-
siko aus Gruppensicht als „mittel“ eingestuft.
BREXIT
Der in 2021 vollzogene BREXIT und damit das Aus-
scheiden von Großbritannien aus der Europäischen
Union hat bisher keine wesentlichen Folgen auf die
Ringmetall Gruppe. Gerade im Hinblick auf die Aus-
gestaltung von Handelsbeziehungen kann dies je-
doch noch nicht abschließend beurteilt werden. Eine
der wesentlichen Maßnahmen am Standort Groß-
britannien, ist der Aufbau bzw. ein vergleichsweise
hoher Bestand an Rohstoffen und Vorprodukten,
um die Lieferfähigkeit des Unternehmens weiterhin
zu gewährleisten. Der BREXIT hatte in 2021 keine ne-
gativen Ergebnisauswirkungen.
Vor dem Hintergrund und der Größe des Standortes
in Großbritannien im Vergleich zum Gesamtkonzern
Insgesamt begegnet Ringmetall diesen Produk-
tionsrisiken mit dem Qualitätsmanagement und
seinen definierten Prozessen, einschließlich sys-
tematischer Wartungen. Daher wird das Risiko als
„mittel“ eingestuft.
Risiken durch Ausfall von IT-Systemen
Ringmetall verlässt sich für die geschäftlichen und
betrieblichen Tätigkeiten auf Informationstechno-
logie, also IT-Systeme und Netzwerke bzw. elekt-
ronische Datenverarbeitungssysteme. In diesen
Systemen und Netzwerken werden auch sensible
Geschäftsinformationen und andere geschützte In-
formationen gespeichert und verarbeitet. Bedingt
durch den kontinuierlichen Ausbau der Gruppe,
die stetig intensivere Nutzung von Informations-
technologie auch in der Produktion sowie steigen-
de Anforderungen an die Datenvorhaltung sowie
-aufbereitung wird die Relevanz von IT-Systemen
unentwegt größer. Diese Systeme sind anfällig
für Ausfälle durch Feuer, Überschwemmungen,
Stromausfälle, Versagen von Telekommunikations-
einrichtungen, Schadsoftware, Einbrüche und ähn-
liche Ereignisse oder Sicherheitsverletzungen. Be-
reits vor der Pandemie hat Ringmetall an einzelnen
Standorten die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten
intensiv genutzt. Durch dieses Wissen und auch Er-
fahrungen konnte das mobile Arbeiten an weiteren
Standorten rasch umgesetzt werden, um so die Si-
cherheit der Mitarbeitenden zu erhöhen.
Ringmetall hat durch Implementierung sowie syste-
matische Erweiterung fortschrittlicher Sicherheits-
technologien, interner Kontrollen, widerstandsfä-
higer Netzwerke und Rechenzentren sowie eines
Wiederherstellungsprozesses Maßnahmen im Hin-
blick auf diese Risiken ergriffen. Somit wird dieses
Risiko in Gesamtbeurteilung als „mittel“ eingestuft.
Personalrisiken
Für Ringmetall sind motivierte und qualifizierte
Fach- und Führungskräfte elementar für einen
nachhaltigen unternehmerischen Erfolg. Themen
wie die Digitalisierung, divergierende Ausbildungs-
und Qualifizierungsstandards in den Ländern in
denen Ringmetall agiert, führen zu Herausforde-
rungen bei der Gewinnung sowie stetigen Fortbil-
dung von Mitarbeitenden, bieten aber auch Chan-
cen. Um den Risiken aus einem entsprechenden
Graphics
lung sowie Auswirkungen sich unverändert als nicht
quantifizierbar darstellen, wird der Vorstand auch
2021 die beschriebene erhöhte Aufmerksamkeit im
Risikomanagement beibehalten. Ergänzend verwei-
sen wir auf die Ausführungen im Prognosebericht.
CHANCEN
Neben den genannten Risiken ergeben sich auch
eine Reihe von Chancen aus dem Geschäftsmodell
und der Marktposition der Ringmetall Gruppe. Als
Chancen werden solche Entwicklungen angesehen,
die zu einer positiven Abweichung von der strategi-
schen Planung und somit zu einer zusätzlichen Ver-
besserung der Vermögens-, Finanz- und Ertragsla-
ge führen können. Die Reihenfolge der Chancen
korreliert nicht unbedingt mit der gegenwärtigen
Einschätzung ihrer Bedeutung für die Gruppe.
Unternehmenszukäufe
Unternehmenskäufe sind ein zentraler Bestandteil
des Geschäftsmodells von Ringmetall und stellen
den größten Wachstumstreiber dar. Sie eröffnen
dem Unternehmen die Chance, gezielt in bestimm-
ten Regionen der Welt und in bestimmten Produkt-
bereichen zu wachsen. Da das organische Wachs-
tum der Industrien, in denen Ringmetall aktiv ist
eingeschränkt ist und die Markteintrittsbarrieren
stets als hoch zu bezeichnen sind, stellen Akquisi-
tionen die nahezu einzige Möglichkeit dar schnell
zu wachsen. Lediglich sehr selektiv entscheidet sich
das Unternehmen, die Expansion in einen neuen
Markt durch den eigenen Aufbau von Depen-
dancen zu vollziehen. Das bisher einzige Beispiel
aus der Vergangenheit stellt hier der Markteintritt
in China dar, was den speziellen Gegebenheiten
dieses Markts zuzuschreiben ist.
Ein Großteil des Umsatzwachstums wurde seit
dem Börsengang im Jahr 2007 bis heute durch
Akquisitionen generiert. Dementsprechend routi-
niert geht das Unternehmen auch im Rahmen des
M&A-Prozesses vor – von der Prozessinitiierung,
über Due Diligence und Finanzierung, bis hin zur
abschließenden Integration eines Zukaufs. 2019
hat die Ringmetall Gruppe über Akquisitionen den
Eintritt in den Markt für Inliner vollzogen und sich
so bereits eine dominante Marktposition in Euro-
pa erworben. Diese wird durch die Akquisition der
Rhein-Plast GmbH im Februar 2022 weiter gefes-
wird das Risiko durch den Vorstand daher von „mit-
tel” auf „gering” abgestuft.
Rechtliche und steuerliche Risiken
Die Ringmetall Gruppe ist rechtlichen und steu-
erlichen Risiken ausgesetzt. Sofern an die pro-
duzierten Produkte spezifische regulatorische
Anforderungen gestellt werden, beispielsweise
aufgrund des Einsatzes beim Transport von Ge-
fahrgütern, unterliegt die Produktion bestimmten
Regulierungen. Sofern einschlägige Normen oder
Gesetze nicht eingehalten werden, kann dies un-
ter Umständen mit wesentlichen Strafzahlungen
und Reputationsrisiken verbunden sein. Mit ihren
Tochtergesellschaften operiert die Ringmetall SE
weltweit in vielen Ländern und unterliegt daher
einer Vielzahl von unterschiedlichen Rechtsvor-
schriften sowie Steuergesetzen. Divergierende
Rechtsauslegungen durch Steuerbehörden, ge-
rade auch im Hinblick auf grenzüberschreitende
Transaktionen, können mit einer erheblichen Un-
sicherheit behaftet sein.
Etwaige Änderungen in denen für die Ringmetall
Gruppe relevanten Regelungen sowie Gesetze
werden gemeinsam mit den externen Steuerbe-
ratern sowie Rechtsanwälten überwacht und bei
Bedarf entsprechende Maßnahmen eingeleitet.
Aus Gruppensicht wird das Risiko als „mittel” ein-
gestuft, wenngleich dieses sehr stark vom Stand-
ort abhängig ist.
Gesamtbeurteilung
Der Vorstand beurteilt die Risikolage des Konzerns
bezogen auf die dem Geschäftsmodell immanenten
Risiken im Wesentlichen als verbessert, trotz der
nachhaltigen gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen
der COVID-19 Pandemie. Bezogen auf die Ring-
metall Gruppe ist festzustellen, dass sich das Ge-
schäftsmodell bisher in den meisten Bereichen als
überaus krisenfest zeigt. Es wurden keine Einzelrisi-
ken identifiziert, die den Fortbestand der Ringmetall
Gruppe gefährden könnten. Dies gilt analog für eine
Gesamtbetrachtung aller Risiken. Die für wesent-
liche Risiken beschlossenen Gegenmaßnahmen
sowie internen Kontrollen werden vom Vorstand
regelmäßig analysiert. Vor dem Hintergrund der
anhaltenden Pandemie, deren weiteren Entwick-
Graphics
dar, um die Produktion effizienter zu gestalten und
somit den Produktionsausstoß zu erhöhen und die
Produktionseffizienz zu steigern. Wie oben im Ab-
schnitt zu den Wettbewerbsstärken beschrieben
hat Ringmetall die Prototypenphase einer neuarti-
gen modularen Ringprofilieranlage abgeschlossen
und in 2021 erfolgreich eingeführt.
Synergien und Effizienzsteigerungen
Ringmetall untersucht die internen und exter-
nen Prozesse kontinuierlich nach Potenzialen zur
Hebung von gruppeninternen Synergien oder zur
Steigerung von Effizienzen. So werden beispiels-
weise regelmäßig Produktionsprozesse analysiert,
um die Auslastung von Maschinen zu erhöhen,
Rüstzeiten zu reduzieren oder auch Mitarbeiten-
denqualifikationen zu optimieren. Auch die Weiter-
entwicklung von Produktionsanlagen oder die Ver-
lagerung von Produktionsteilen an nach regionalen
Gesichtspunkten optimierte Standorte werden
kontinuierlich vorangetrieben. Die fortschreitende
Digitalisierung der Produktionsindustrien bietet
darüber hinaus auch für Ringmetall die Chance,
infolge der hier getätigten Investitionen zusätzlich
von Effizienzsteigerungen zu profitieren.
RISIKOBERICHTERSTATTUNG IN BEZUG AUF DIE
VERWENDUNG VON FINANZINSTRUMENTEN
Die sich aus den Finanzinstrumenten ergebenden
wesentlichen Risiken des Konzerns umfassen Cash
Flow-Risiken sowie Liquiditäts-, und Ausfallrisiken.
Ziel der Unternehmenspolitik ist es, diese Risiken
soweit wie möglich zu vermeiden beziehungswei-
se zu begrenzen. Der Umgang mit diesen Risiken
wurde bereits im Risikobericht in den entsprechen-
den Abschnitten ausführlich behandelt. Ringmetall
verwendet im Bedarfsfall derivative Finanzinstru-
mente, um sich gegen Zins- und Marktrisiken ab-
zusichern. Außerdem können im Rahmen der The-
saurierungsaktivitäten in beschränktem Umfang
Wertpapiere und Derivate gehandelt werden. Eine
angemessene Beschreibung dazu ist im Anhang
zum Konzernabschluss zu finden.
tigt. Über eine weitere aktive Konsolidierung des
Markts eröffnet sich Ringmetall entsprechend die
Chance, zukünftig auch im Markt für Inliner die
weltweit führende Position einzunehmen. Durch
den Zukauf der HOSTO im Mai 2021 wurde auch
der Bereich Fassspannringe weiter gestärkt.
Erschließung neuer Märkte
Um schneller als der Markt zu wachsen und somit
Synergien auch über die reine Unternehmensgrö-
ße zu erwirtschaften, ist die Erschließung neuer
Märkte eine wichtige Komponente der strategi-
schen Unternehmensentwicklung von Ringmetall.
Aufgrund der – bedingt durch die hohen Marktein-
trittsbarrieren – geringen Chancen, neue Märkte
zügig durch organisches Wachstum zu erschließen,
erschließt sich Ringmetall diese in der Regel über
Akquisitionen. Die Erschließung teilt sich dabei in
drei Stoßrichtungen auf:
• neue Kundengruppen und Absatzregionen
• neue Produktionsstätten und -regionen
• neue Produkte und Produktgruppen
In der Erschließung neuer Märkte sieht Ringmetall
hohe Chancen, die eigenen gut etablierten Struk-
turen um weitere Strukturen zu erweitern und den
eigenen Best Practice-Ansatz in diesen ebenfalls zu
etablieren. So gelingt es Ringmetall, die Margenver-
besserungen über die Hebung von Synergien und
Effizienzsteigerungen in neuen Märkten zu erwirken
und diese Märkte zusätzlich attraktiver zu gestalten.
Weiterentwicklung von Produktionstechnologien
Als Nischenanbieter im Markt für Industrieverpa-
ckungen verfügt Ringmetall über einen hochspe-
zialisierten Maschinenpark. Sämtliche Produktions-
maschinen sind selbst entwickelt, beziehungsweise
aus Standardkomponenten assembliert und an
den jeweiligen Verwendungszweck in hohem Maße
angepasst. Die Weiterentwicklung von Produk-
tionsmaschinen bis hin zu deren kompletten Neu-
entwicklung stellt entsprechend einen wichtigen
Teil der Wertschöpfungskette von Ringmetall dar.
Zum einen gelingt es dem Unternehmen hier-
durch, die Markteintrittsbarrieren für potenzielle
Wettbewerber kontinuierlich auf hohem Niveau zu
halten. Zum anderen stellen sie ein wichtiges Mittel
Graphics
Prognosebericht
Die dem Prognosebericht zugrundeliegenden
Annahmen basieren im Wesentlichen auf der
unternehmensinternen Budgetplanung sowie den
Ausführungen und Prognosen aktueller Veröffent-
lichungen bedeutender Wirtschaftsinstitutionen.
Hierzu zählen das Bundesministerium für Wirt-
schaft und Energie (BMWi), die Europäische Zen-
tralbank (EZB), der Internationale Währungsfonds
(IWF) sowie führende Wirtschaftsverbände, wie
der Verband Deutscher Maschinen und Anlagen-
bau (VDMA) und der Verband der Chemischen In-
dustrie (VCI). Darüber hinaus fließen die allgemein
wahrnehmbare Stimmungslage an den Kapital-
märkten und die aktuelle Stimmungslage auf Kun-
denseite in die Entscheidungsfindung ein.
Vor dem Hintergrund eines bisher sehr positiven
Jahresauftakts geht der Vorstand auch für 2022
grundsätzlich von einem weiterhin positiven Ge-
schäftsumfeld für die Ringmetall Gruppe aus. Ak-
tuell zeigen sich für Ringmetall aus der anziehen-
den Inflation, den steigenden Energiepreisen oder
auch den Lieferkettenproblemen in unterschied-
lichsten Industrien bisher nur geringe Auswirkun-
gen, wie zum Beispiel Bestellungen auf Vorrat, auf
die Geschäftsentwicklung. Auch ist der Umsatz-
anteil der osteuropäischen Länder im Ringmetall
Konzern marginal, so dass die direkten Auswirkun-
gen des russischen Überfalls auf die Ukraine und
eventuelle mittelbare Folgen in angrenzenden
Ländern als gering eingeschätzt werden. Der Vor-
stand ist jedoch überzeugt, dass zukünftige Risi-
kopotenziale aus dieser allgemein angespannten
Wirtschaftslage angemessen in die Prognose für
das laufende Geschäftsjahr 2022 einfließen soll-
ten. Die Bandbreite der Ergebnisprognose wird
daher zum aktuellen Zeitpunkt größer als üblich
gewählt und soll im weiteren Jahresverlauf weiter
eingegrenzt werden. Entsprechend geht der Vor-
stand für das Gesamtjahr 2022 von einem Kon-
zernumsatz von 180 bis 200 Mio. EUR bei einem
EBITDA von 22 bis 27 Mio. EUR aus.
Der Prognose liegen unveränderte Rohstoffpreise
und Wechselkurse im Vergleich zum Jahr 2021 zu-
grunde. Ebenso nicht enthalten sind Effekte aus
im Jahr 2022 angestrebten Akquisitionen inklusi-
ve hierdurch erwachsender Transaktionskosten.
Hinsichtlich der Material- und Personalaufwen-
dungen sowie sonstigen Aufwendungen wird eine
zu den Umsatzerlösen korrelierende Entwicklung
erwartet.
Die Chancen für den erfolgreichen Abschluss wei-
terer Unternehmenszukäufe werden vor dem Hin-
tergrund des aktuellen Wirtschaftsumfelds und
der Liquiditätssituation der Ringmetall Gruppe als
gut bewertet. Akquisitionen, die im Aufstellungs-
zeitraum dieses Geschäftsberichts getätigt wur-
den, sind nicht Teil dieser Prognose.
eine separate Darstellung im zusammengefassten
Lagebericht wird daher verzichtet.
Angaben gemäß § 315a und 289a HGB
Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals
Das gezeichnete Kapital der Ringmetall SE zum 31.
Dezember 2021 beträgt 29.069.040 EUR. Es ist ein-
geteilt in 29.069.040 auf den Namen lautende Stück-
aktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital
von jeweils 1,00 EUR. Die Entwicklung des gezeichne-
ten Kapitals ist im Konzernanhang ersichtlich.
Weitere gesetzliche Angaben
ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG
Die Erklärung zur Unternehmensführung (§ 289a
HGB) beinhaltet die Entsprechenserklärung zum
Deutschen Corporate Governance Kodex, die An-
gaben zu Praktiken der Unternehmensführung
sowie die Beschreibung der Arbeitsweise von Vor-
stand und Aufsichtsrat. Die Ausführungen hierzu
wurden auf der Website der Gesellschaft unter
www.ringmetall.de/investor-relations/corporate-
governance/ dauerhaft zugänglich gemacht. Auf
Graphics
des Gesetzes etwas Abweichendes bestimmen, wer-
den Beschlüsse der Hauptversammlung – mit Aus-
nahme von Wahlen – nach § 133 Aktiengesetz, § 17
Absatz 1 der Satzung mit einfacher Mehrheit der ab-
gegebenen Stimmen und gegebenenfalls mit einfa-
cher Mehrheit des vertretenen Kapitals gefasst. Für
eine Änderung des Unternehmensgegenstandes ist
gemäß § 179 Absatz 2 Aktiengesetz eine Mehrheit
von 75,0 Prozent des vertretenen Grundkapitals er-
forderlich; von der Möglichkeit, hierfür eine größere
Kapitalmehrheit zu bestimmen, wird in der Satzung
kein Gebrauch gemacht. Änderungen der Satzung,
die lediglich die Fassung betreffen, kann gemäß § 17
Absatz 2 der Satzung der Aufsichtsrat beschließen.
Satzungsänderungen werden nach § 181 Absatz 3
Aktiengesetz mit Eintragung in das Handelsregister
wirksam.
Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben
oder zurückzukaufen
In der Hauptversammlung vom 30. August 2018
wurde der Vorstand bis zum 31. Juli 2023 ermäch-
tigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grund-
kapital gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen
um bis zu 3.975.200,00 EUR zu erhöhen, wobei das
Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden
kann (Genehmigtes Kapital 2018).
In der Hauptversammlung vom 14. Juni 2019 wurde
der Vorstand gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 Aktiengesetz
bis zum 31. Mai 2024 ermächtigt, mit Zustimmung
des Aufsichtsrats eigene Aktien bis zu insgesamt
10,0 Prozent des derzeitigen Grundkapitals von
EUR 29.069.040,00 zu erwerben. Auf die hiernach
erworbenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen
Aktien, die sich bereits im Besitz der Gesellschaft
befinden oder ihr nach den §§ 71 a ff. Aktienge-
setz zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr
als 10,0 Prozent des Grundkapitals entfallen. Die
Ermächtigung kann ganz oder teilweise, in diesem
Fall auch mehrmals, für einen oder mehrere Zwe-
cke ausgeübt werden. Die Ermächtigung darf nicht
zum Handel in eigenen Aktien genutzt werden.
In der Hauptversammlung vom 16. Juni 2021 wur-
de der Vorstand bis zum 31. Mai 2026 ermächtigt,
mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital
durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer
auf den Namen lautenden Stückaktien (Stammak-
Jede Aktie vermittelt eine Stimme und, gegebenen-
falls mit Aus nahme eventueller nicht dividendenbe-
rechtigter junger Aktien, den gleichen Anteil am Ge-
winn nach Maßgabe der von der Hauptversammlung
beschlossenen Dividendenausschüttung. Die Rechte
und Pflichten aus den Aktien ergeben sich aus den
gesetzlichen Vorschriften, insbesondere aus den §§
12, 53a ff., 118 ff. und 186 Aktiengesetz. Zum 31. De-
zember 2021 befanden sich keine Aktien im eigenen
Bestand.
Beschränkungen, die Stimmrechte oder die
Übertragung von Aktien betreffen
Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft keine
Rechte zu. In den Fällen des § 136 Aktiengesetz ist
das Stimmrecht aus den betroffenen Aktien kraft
Gesetzes ausgeschlossen.
Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen
der Satzung über die Ernennung und Abberu-
fung von Vorstandsmit gliedern und über die
Änderung der Satzung
Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vor-
stands erfolgen auf der Grundlage der §§ 84, 85
Aktiengesetz. Gemäß § 84 Aktiengesetz wer den
die Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat für eine
Amtszeit von höchstens fünf Jahren bestellt. Der
Aufsichtsrat der Ringmetall SE hat jedoch beschlos-
sen, die Bestellung von Vorstandsmitgliedern in der
Regel auf drei Jahre zu begrenzen. Eine wiederholte
Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit, jeweils
für höchstens fünf Jahre, ist zulässig.
Der Vorstand besteht gemäß § 6 der Satzung aus
einer oder mehreren Personen. Die Zahl der Mit-
glieder wird vom Aufsichtsrat bestimmt. Nach § 84
Absatz 2 Aktiengesetz kann der Aufsichtsrat ein Mit-
glied des Vorstands zum Vorsitzenden ernennen.
Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, wird das
Mitglied nach § 85 Absatz 1 Aktiengesetz in dringen-
den Fällen auf Antrag eines Beteiligten gerichtlich
bestellt. Der Aufsichtsrat kann die Bestellung zum
Vorstand und die Ernennung zum Vorsitzenden des
Vorstands gemäß § 84 Absatz 3 Aktiengesetz wider-
rufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt.
Die Satzung kann gemäß § 179 Aktiengesetz nur
durch einen Beschluss der Hauptversammlung ge-
ändert werden. Soweit nicht zwingende Vorschriften
Graphics
Christoph Petri Konstantin Winterstein
Vorstandssprecher Vorstand
tien) um bis zu 5.813.800,00 EUR zu erhöhen ggf.
auch unter Ausschluss des Bezugsrechts (Geneh-
migtes Kapital 2021/I).
Wesentliche Vereinbarungen unter der Bedin-
gung eines Kontrollwechsels
Die Ringmetall SE hat im Geschäftsjahr 2021 keine
Vereinbarungen abgeschlossen, die Regelungen
für den Fall eines Kontrollwechsels beinhalten, wie
er unter anderem aufgrund eines Übernahmean-
gebots eintreten kann.
ABHÄNGIGKEITSBERICHT GEMÄSS § 312 AKTG
Der Vorstand hat einen Abhängigkeitsbericht nach
§ 312 AktG aufgestellt und hierzu folgende Schluss-
folgerung abgegeben:
„Der Vorstand der Ringmetall SE erklärt, dass die Ge-
sellschaft nach den Umständen, die ihr in dem Zeit-
punkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte
vorgenommen oder Maßnahmen getroffen oder
unterlassen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine
angemessene Gegenleistung erhalten hat und da-
durch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen
wurden, nicht benachteiligt worden ist.”
VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER
„Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrund-
sätzen der Jahresabschluss bzw. der Konzernab-
schluss ein den tatsächlichen Verhältnissen ent-
sprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage der Gesellschaft bzw. des Konzerns
vermittelt und dass im zusammengefassten Lage-
bericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Ge-
schäftsergebnisses, und die Lage der Gesellschaft
bzw. des Konzerns, so dargestellt wird, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen
und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der
Gesellschaft bzw. des Konzerns beschrieben sind.“
München, 27. April 2022
Graphics
Bilanz
AKTIVA
EUR 31.12.2021 31.12.2020
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1,00 1,00
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.753,00 7.177,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 51.367.260,46 51.367.260,46
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 42.460.782,55 19.641.502,64
2. Sonstige Vermögensgegenstände 223.670,64 274.082,59
42.684.453,19 19.915.585,23
II. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben
  bei Kreditinstituten und Scheck 11.597,94 16.529,65
C. Rechnungsabgrenzungsposten 18.469,03 23.832,28
D. Aktive latente Steuern 153.294,26 550.084,12
94.240.828,88 71.880.469,74
zum 31.12.2021
Jahresabschluss zum Geschäftsjahr
vom 01. Januar bis zum 31. Dezember 2021


Graphics
PASSIVA
EUR 31.12.2021 31.12.2020
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
29.069.040,00 29.069.040,00
II. Kapitalrücklage
17.041.911,50 17.041.911,50
III. Gewinnrücklage
1. Gesetzliche Rücklage
2. Andere Gewinnrücklagen
1.154.800,00
1.727.585,77
1.154.800,00
1.727.585,77
2.882.385,77 2.882.385,77
IV. Bilanzgewinn
21.912.653,18 13.876.408,97
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen
2. Sonstige Rückstellungen
295.692,00
1.766.700,00
0,00
1.100.550,00
2.062.392,00 1.100.550,00
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen
4. Sonstige Verbindlichkeiten
17.615.311,28
147.744,37
3.483.865,86
25.524,92
7.790.796,76
94.836,36
0,00
24.540,38
21.272.446,43 7.910.173,50
94.240.828,88 71.880.469,74


Graphics
Gewinn- und Verlustrechnung
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
EUR 2021 2020
1. Umsatzerlöse 943.148,22 771.936,00
2. Gesamtleistung 943.148,22 771.936,00
3. Sonstige betriebliche Erträge 36.659,42 33.417,66
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen
für Altersversorgung und für Unterstützung
-1.945.292,39
-95.291,51
-1.206.124,83
-77.508,89
-2.040.583,90 -1.283.633,72
5. Abschreibungen
a) Auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen -4.235,00 -4.209,51
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen -2.284.299,56 -1.422.344,14
7. Erträge aus Beteiligungen 0,00 0,00
8. Auf Grund einer Gewinngemeinschaft, eines
Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungs-
vertrags erhaltene Gewinne 13.945.187,39 4.307.624,61
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 325.243,41 79.196,88
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -444.623,05 -301.982,29
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -695.115,14 -126.360,03
12. Ergebnis nach Steuern 9.781.381,79 2.053.645,46
13. Sonstige Steuern -995,18 -641,00
14. Jahresüberschuss 9.780.386,61 2.053.004,46
15. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 12.132.266,57 11.823.404,51
16. Bilanzgewinn 21.912.653,18 13.876.408,97
vom 1.1. bis 31.12.2021


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Anhang
I. VORBEMERKUNG
Der Jahresabschluss der Ringmetall SE, München, zum 31. Dezember 2021 sowie der zusammengefasste Lagebericht für den
Zeitraum vom 1. Januar 2021 bis 31. Dezember 2021 wurde nach den handelsrechtlichen Vorschriften der §§ 242 ff. HGB unter
Beachtung der ergänzenden Bestimmungen für große Kapitalgesellschaften aufgestellt. Als kapitalmarktorientierte Gesellschaft
im Sinne des § 264d HGB gilt die Gesellschaft nach § 267 Abs. 3 S. 2 HGB als große Gesellschaft. Zudem wurden die Vorschriften
des Aktiengesetzes beachtet. Die Gesellschaft wird beim Amtsgericht München unter der Handelsregisternummer HRB 268321
geführt.
II. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE
Die entgeltlich erworbenen
immateriellen Vermögensgegenstände
und
Sachanlagen
wurden zu Anschaffungskosten, ver-
mindert um nutzungsbedingte Abschreibungen, bewertet.
Die
Finanzanlagen
setzen sich aus Anteilen an verbundenen Unternehmen zusammen. Die Bewertung erfolgt jeweils zu den
Anschaffungskosten beziehungsweise – aufgrund von voraussichtlich dauerhaften Wertminderungen – zu dem niedrigeren
beizulegenden Wert. Soweit die Voraussetzungen für eine dauernde Wertminderung gegeben sind, werden außerplanmäßige
Abschreibungen vorgenommen.
Die Bewertung der
Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände
erfolgt zum Nennbetrag. Forderungen werden un-
ter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken bewertet.
Die flüssigen Mittel werden mit dem Nennbetrag angesetzt.
Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte
Zeit nach diesem Tage darstellen. Die Auflösung erfolgt linear entsprechend dem Zeitablauf.
Latente Steuern
Die latenten Steuern ergeben sich aus zeitlichen Bewertungsunterschieden zwischen Handels- und Steuerbilanz. Die Aktivie-
rung berücksichtigt auch bestehende körperschaftsteuerliche und gewerbesteuerliche Verlustvorträge, von denen erwartet
wird, dass sie innerhalb der nächsten fünf Jahre realisiert werden.
Zur Ermittlung der aktiven latenten Steuern sind Annahmen bezüglich des künftigen zu versteuernden Einkommens und des
Zeitpunkts der Realisierung der aktiven latenten Steuern zu treffen. Hierzu werden die geplanten operativen Geschäftsergeb-
nisse und die Ergebniswirkungen aus der Umkehr von zu versteuernden temporären Differenzen berücksichtigt. Da jedoch die
zukünftigen Geschäftsentwicklungen unsicher sind und teilweise von Ringmetall nicht beeinflusst werden können, ist die Be-
wertung der latenten Steuern mit Unsicherheiten verbunden.
Die zum Stichtag ausgewiesenen aktiven latenten Steuern resultieren aus Verlustvorträgen.
Der angewendete Steuersatz für die latenten Steuern beträgt für Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer
insgesamt 32,975 Prozent.
Das Eigenkapital wird zum Nennbetrag bilanziert. Es besteht aus dem gezeichneten Kapital, der Kapitalrücklage, der Gewinn-
rücklage und dem Bilanzgewinn.
Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen auf der Grundlage einer vor-
sichtigen kaufmännischen Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag.


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Die
Verbindlichkeiten
sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.
Zur
Fremdwährungsumrechnung
ist festzustellen, dass die betroffenen Vermögensgegenstände und Schulden zum Zeitpunkt
der Bewertung mit dem jeweiligen Devisenkassamittelkurs umgerechnet werden. Die Folgebewertung der Vermögensgegen-
stände und Schulden in fremder Währung mit einer Restlaufzeit größer als ein Jahr erfolgt zum Abschluss unter Beachtung des
Imparitätsprinzips, wonach Kursverluste aufwandswirksam und Kursgewinne nicht berücksichtigt werden.
Im Rahmen der Aufstellung des Jahresabschlusses wurden
Annahmen
getroffen und
Schätzungen
zu Grunde gelegt, die sich
auf den Ansatz, den Ausweis und die Bewertung der bilanzierten Vermögensgegenstande, Schulden und Aufwendungen aus-
gewirkt haben. Die zu Grunde gelegten Annahmen und Schätzungen beziehen sich dabei im Wesentlichen auf die Berechnung
latenter Steuern und auf die Bewertung von Rückstellungen.
III. ANGABEN ZU BESTIMMTEN BILANZPOSITIONEN SOWIE ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
Anlagevermögen
Die Aufgliederung und die Entwicklung des Anlagevermögens sowie die Abschreibungen des Geschäftsjahres ergeben sich aus
dem Anlagespiegel (Anlage zum Anhang). Die Aufstellung des Anteilsbesitzes nach § 285 Nr. 11 HGB i. V. m. § 16 Abs. 4 AktG wird
in einer gesonderten Anlage dargestellt.
Mitzugehörigkeit
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen stellen in Höhe von 832 TEUR (2020: 486 TEUR) Forderungen aus Lieferun-
gen und Leistungen und in Höhe von 41.629 TEUR (2020: 19.156 TEUR) sonstige Vermögensgegenstände dar. Sie haben eine
Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen stellen in voller Höhe gleichzeitig sonstige Verbindlichkeiten dar.
Eigenkapital
Das Grundkapital beträgt EUR 29.069.040,00 und ist eingeteilt in 29.069.040 nennwertlose auf den Inhaber lautende Stück-
aktien (eine Stückaktie entspricht damit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von je EUR 1,00). Im Geschäftsjahr 2018
wurde durch Beschluss des Aufsichtsrats vom 14.08.2018 gemäß § 5 der Satzung (Grundkapital, Genehmigtes Kapital) das
Grundkapital von EUR 27.684.800,00 um EUR 1.384.240,00 auf EUR 29.069.040,00 erhöht. Es wurden 1.384.240 nennwertlose
auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 EUR ausgegeben.
In der Hauptversammlung vom 30. August 2018 wurde der Vorstand bis zum 31. Juli 2023 ermächtigt, mit Zustimmung des Auf-
sichtsrats das Grundkapital gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen um bis zu EUR 3.975.200 zu erhöhen, wobei das Bezugs-
recht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2018/I).
In der Hauptversammlung vom 16. Juni 2021 wurde der Vorstand bis zum 31. Mai 2026 ermächtigt, mit Zustimmung des Auf-
sichtsrats das Grundkapital gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu EUR 5.81
3.808 zu er-
höhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2021/I).
Die Kapitalrücklage resultiert aus Gewinnen von Veräußerungen eigener Anteile und dem Aufgeld aus Kapitalerhöhungen.


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Der Bilanzgewinn 2021 entwickelt sich wie folgt:
EUR
31.12.2021
Gewinnvortrag
13.876.408,97
Ausschüttung
-1.744.142,40
Jahresüberschuss
9.780.386,61
Bilanzgewinn 21.912.653,18
Die Hauptversammlung hat am 16. Juni 2021 beschlossen, den Bilanzgewinn für das Jahr 2020 in Höhe von 13.876 TEUR wie
folgt zu verwenden: Ausschüttung einer Dividende von 6 Cent je Stückaktie. Gesamtausschüttung in Höhe von 1.744 TEUR. Der
restliche Bilanzgewinn in Höhe von 12.132 TEUR wurde auf neue Rechnung vorgetragen.
Zum Bilanzstichtag bestehen ausschüttungsgesperrte Beträge in Höhe von 153 TEUR, die ausschließlich auf die aktiven latenten
Steuern entfallen.
Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen Rechts- und Beratungskosten, Personalkosten und Aufwendungen für
Prüfungs- und Abschlusskosten.
Verbindlichkeiten
Die Fristigkeit der Verbindlichkeiten ergibt sich aus dem folgenden Verbindlichkeitenspiegel:
ART DER
VERBINDLICHKEIT
zum 31.12.2021
EUR Betrag
davon mit einer Restlaufzeit
< 1 Jahr 1 – 5 Jahre
Gegenüber
Kreditinstituten
2021
2020
17.615.311,28
7.790.796,76
4.576.302,01
7.790.796,76
13.039.009,27
0,00
Aus Lieferungen
und Leistungen
2021
2020
147.744,37
94.836,36
147.744,37
94.836,36
0,00
0,00
Gegenüber verbundenen
Unternehmen
2021
2020
3.483.865,86
0,00
3.483.865,86
0,00
0,00
0,00
Sonstige
Verbindlichkeiten
2021
2020
25.524,92
24.540,38
25.524,92
24.540,38
0,00
0,00
Summe
2021
2020
21.272.446,43
7.910.173,50
8.233.437,16
7.910.173,50
13.039.009,27
0,00
In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von 21 TEUR (2020: 22 TEUR) enthalten.


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Die
Umsatzerlöse
wurden, wie im Vorjahr, ausschließlich im Inland erzielt und betreffen konzerninterne Weiterverrechnungen.
In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind für das aktuelle Geschäftsjahr keine
periodenfremden Erträge
enthalten. Im Vor-
jahr entfielen die periodenfremden Erträge i.H.v. 1 TEUR im Wesentlichen auf Kostenerstattungen von Vorjahren.
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind
periodenfremde Aufwendungen
, die im Wesentlichen aus dem Vorjahr
betreffende Kosten resultieren, in Höhe von 0 TEUR (2020: 2 TEUR) enthalten.
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen
Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen betreffen die Gewinnabführung der August Berger Metallwarenfabrik GmbH, Berg.
Zinserträge
In den Zinserträgen sind Zinsen aus verbundenen Unternehmen i.H.v. 325 TEUR (2020: 72 TEUR) enthalten.
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Bei den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind Aufwendungen aus der Auflösung latenter Steuern in Höhe von 397 TEUR
(2020: 133 TEUR) enthalten.
IV. SONSTIGE ANGABEN
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Sonstige finanzielle Verpflichtungen resultieren aus Dauerschuldverhältnissen (Miet- und Leasinggeschäften) mit einem Aufwand
p.a. i. H. v. 52 TEUR. Die Gesamtverpflichtung bis zum Ende der Laufzeit beträgt 87 TEUR. Die Miet- und Leasinggeschäfte dienen
der Verbesserung der Liquiditätssituation und der Eigenkapitalquote. Dies sind auch die wesentlichen Vorteile des Geschäfts.
Risiken bestehen in der Vertragsbindung durch die Verträge, da ein ggf. eintretender wesentlicher technischer Fortschritt bei
den geleasten und gemieteten Wirtschaftsgütern nicht durch Neuanschaffungen kompensiert werden kann.
Anzahl Mitarbeitende
Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres kaufmännisch beschäftigten Mitarbeitenden beträgt 7 (2020:
6 Mitarbeitende).
Organe
VORSTAND
TEUR Beruf
Gesamtbezüge
in 2021
davon
erfolgsunabhänig
davon
erfolgsabhängig
Herr Christoph Petri
(Vorstandssprecher) Kaufmann 645 238 407
Herr Konstantin Winterstein Ingenieur 645 238 407
Gesamtbezüge 1.290 476 814


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Die Mitglieder des Vorstands, Christoph Petri und Konstantin Winterstein sind Mitglied des Verwaltungs- und Aufsichtsrats-
organs folgender Gesellschaften und Unternehmen:
Christoph Petri:
Aufsichtsrat der Montega AG
Konstantin Winterstein:
Aufsichtsrat der Clariant AG, Schweiz
Aufsichtsrat
TEUR Hauptberuf Bezüge in 2021
Mitgliedschaft in weiteren Aufsichtsräten/
Kontrollgremien
Klaus F. Jaenecke Vorsitzender Selbständiger
Unternehmens-
berater,
München
65 Hansa Heemann AG, Rellingen
Hansgrohe SE, Schiltach
Wintersteiger AG, Ried im Innkreis, Österreich
Markus Wenner stellv.
Vorsitzender
Geschäftsführer
der GCI Manage-
ment Consulting
GmbH und
Geschäftsführer
der
MuM Industrie-
beteiligungen
GmbH, Wuppertal
45 Traumhaus AG, Wiesbaden
Wolftank Adisa Holding AG, Innsbruck, Österreich
TeleService Holding AG, München
ainyo AG, Dresden
Value-Holdings Capital Partners AG, Gersthofen
Metriopharm AG, Zürich, Schweiz
Ralph Heuwing Partner und Head
of DACH der int.
Private Equity Ge-
sellschaft
PAI Partners,
München
38 Management Capital Holding AG, München, Mit-
glied des Aufsichtsrats
Apleona GmbH, Neu-Isenburg, Mitglied des Auf-
sichtsrats
Hoberg & Driesch GmbH, Düsseldorf, Mitglied
des Gesellschafterausschusses
Hoberg & Driesch GmbH & Co. KG Röhrengroß-
handel
Hoberg und Driesch Beteiligungs GmbH, Düs-
seldorf, Mitglied der Beiräte
Chiron Group SE, Tuttlingen, Verwaltungsrats-
mitglied
Chiron-Werke GmbH & Co. KG
Chiron-Werke Beteiligungsgesellschaft mbH,
Tuttlingen, Mitglied der Beiräte
Gesamtbezüge 148
Das Abschlussprüferhonorar beträgt für 2021 für Abschlussprüfungsleistungen 181 TEUR (2020: 181 TEUR) sowie für andere
Bestätigungsleistungen 69 TEUR (2020: 26 TEUR).


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Konzernabschluss
Die Ringmetall SE, München, stellt als Mutterunternehmen den Konzernabschluss für den größten und kleinsten Kreis von
Unternehmen auf. Er wird beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers eingereicht und im elektronischen Bundesan-
zeiger bekannt gemacht.
Vorschlag zur Ergebnisverwendung
Aufsichtsrat und Vorstand schlagen vor, aus dem Bilanzgewinn der Gesellschaft eine Dividende in Höhe von 9 Cent je Stückak-
tie auszuschütten und den verbleibenden Betrag auf neue Rechnung vorzutragen. Der geplante Ausschüttungsbetrag beträgt
2.616.213,60 EUR.
Corporate Governance – Erkrung zur Unternehmensführung geß §§ 289f HGB, 161 AktG
Die Erklärung zur Unternehmensführung (§ 289a HGB) beinhaltet die Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Go-
vernance Kodex, die Angaben zu Praktiken der Unternehmensführung sowie die Beschreibung der Arbeitsweise von Vorstand
und Aufsichtsrat. Die Ausführungen hierzu wurden auf der Website der Gesellschaft unter www.ringmetall.de/investor-relations/
corporate-governance dauerhaft zugänglich gemacht. Auf eine separate Darstellung im zusammengefassten Lagebericht wird
daher verzichtet.
Nachtragsbericht
Der Einmarsch der russischen Streitkräfte in die souveräne Ukraine im Februar 2022 hinterlässt deutliche Spuren in der glo-
balen Wirtschaft. Seitens der Europäischen Union und deren Partner wurden zahlreiche Sanktionen gegen Russland erlassen
– weitere Sanktionen sind aktuell nicht auszuschließen. Darüber hinaus sind Risiken, insbesondere im Zusammenhang mit Lie-
ferketten, mit Blick auf Absatzmärkte oder vor dem Hintergrund bestehender Risiken aus Cyberangriffen zu erwarten.
Die Marktaktivitäten in diesen Ländern sind jedoch überschaubar, sodass Ringmetall davon ausgeht, dass die Einbußen kom-
pensiert werden können. Weiterhin ist davon auszugehen, dass eine weitere Steigerung der Energie-, Logistik- und Materialkos-
ten durch den Russland-Ukraine-Konflikt zu spüren sein wird, die möglicherweise nicht vollständig an die Kunden weitergegeben
werden können.
München, 27. April 2022
Christoph Petri Konstantin Winterstein
Vorstandssprecher Vorstand


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Anteilsbesitz
zum 31.12.2021
Ort Land
Anteil
am
Kapital
(%)
Eigen-
kapital
TEUR
Jahres-
ergebnis
TEUR
Inland
August Berger Metallwarenfabrik GmbH Berg Deutschland 100,00 16.000 0
Fieder Verwaltungs GmbH München Deutschland 100,00 -14 -3
Fidum Verwaltungs GmbH München Deutschland 100,00 18.546 115
Latza GmbH Attendorn Deutschland 100,00
1) 2.356 1.097
HSM GmbH & Co. KG Ernsgaden Deutschland 100,00 873 574
HSM Verwaltungs GmbH Ernsgaden Deutschland 100,00 61 3
Nittel Halle GmbH Halle (Saale) Deutschland 100,00
3) 5.753 0
Tesseraux Spezialverpackungen GmbH Bürstadt Deutschland 100,00
3) 2.559 0
HOSTO Stolz GmbH & Co. KG Neunkirchen Deutschland 100,00
1), 5) 282 96
HOSTO Stolz Verwaltungs GmbH Neunkirchen Deutschland 100,00
1), 5) 121 3
Rhein-Plast GmbH (vormals Blitz 21-966
GmbH) Bad Dürkheim Deutschland 100,00
3) 25 0
Ausland
Berger Closures Limited Peterlee Großbritannien 75,57
1) 2.058 1.343
Hollandring B.V. Vaassen Niederlande 100,00
1) 174 -9
Berger Group Europe Iberica, S.L. Reus Spanien 100,00
1) 1.556 582
Cemsan Metal Parts Manufacturing
Industry Trade Ltd. Company Gebze-Kocaeli Türkei 100,00
1) -154 -312
S.G.T. S.r.l. Albavilla Italien 80,00
1) 3.119 1.473
Berger Closing Rings (Changshu) Co., Ltd. Changshu China 80,00
1), 4) 335 -96
Berger Italia S.r.l. Valmadrera Italien 100,00
1) 6.155 2.603
Berger Group US Inc.
(vormals Berger US Inc.) Birmingham USA 100,00
1) 12.804 2.957
Berger US Inc.
(vormals Self Industries Inc.) Birmingham USA 100,00
1), 2) 13.964 3.567
Berger Hong Kong Limited Hong Kong China 80,00
1) 1.410 -1
Nittel UK Ltd. Southport Großbritannien 50,00
3) 134 17
Nittel B.V. Moerdjik Niederlande 80,00
3) 536 214
Nittel France SARL Merignac Frankreich 80,00
3) 155 -40
1) mittelbar gehalten über die August Berger Metallwarenfabrik GmbH
2) mittelbar gehalten über die Berger Group US Inc.
3) mittelbar gehalten über die Fidum Verwaltungs GmbH
4) mittelbar gehalten über die Berger Hong Kong Limited
5) Rumpfgeschäftsjahr vom 01.03.2021 bis 31.12.2021


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Währung EURO
Berger Closures Limited und Nittel UK Ltd.
Eigenkapital zum Devisenmittelkurs: 1 GBP = 1,19121 EUR
Jahresüberschuss zum Devisenjahresmittelkurs: 1 GBP = 1,16279 EUR
Cemsan Metal Parts Manufacturing Industry Trade Ltd. Company
Eigenkapital zum Devisenmittelkurs: 1 TRY = 0,07820 EUR
Jahresüberschuss zum Devisenjahresmittelkurs: 1 TRY = 0,09554 EUR
Berger Closing Rings (Changshu) Co., Ltd.
Eigenkapital zum Devisenmittelkurs: 1 CNY = 0,13858 EUR
Jahresüberschuss zum Devisenjahresmittelkurs: 1 CNY = 0,13099 EUR
Berger US Inc. (vormals Self Industries Inc.) und Berger Hong Kong Limited
Eigenkapital zum Devisenmittelkurs: 1 USD = 0,88302 EUR
Jahresüberschuss zum Devisenjahresmittelkurs: 1 USD = 0,84493 EUR
Die Währungsumrechnung für die Gesellschaften erfolgte wie folgt:


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ANLAGEVERMÖGEN
EUR
$QVFKD΍XQJVNRVWHQ+HUVWHOOXQJVNRVWHQ
Stand
01.01.2021 Zugänge Abgänge
Stand
31.12.2021
I. Immaterielle
Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 10.640,00 0,00 0,00 10.640,00
Summe
immaterielle Vermögensgegenstände 10.640,00 0,00 0,00 10.640,00
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung 33.768,64 2.811,00 0,00 36.579,64
Summe
Sachanlagen 33.768,64 2.811,00 0,00 36.579,64
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 53.595.300,23 0,00 0,00 53.595.300,23
Summe
Finanzanlagen 53.595.300,23 0,00 0,00 53.595.300,23
Summe
Anlagevermögen
53.639.708,87 2.811,00 0,00 53.642.519,87
Entwicklung des Anlagevermögens
im Geschäftsjahr 2021


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Abschreibungen Buchwerte
Stand
01.01.2021 Zugänge Abgänge
Stand
31.12.2021
Stand
31.12.2021
Stand
31.12.2020
10.639,00 0,00 0,00 10.639,00 1,00 1,00
10.639,00 0,00 0,00 10.639,00 1,00 1,00
26.591,64 4.235,00 0,00 30.826,64 5.753,00 7.177,00
26.591,64 4.235,00 0,00 30.826,64 5.753,00 7.177,00
2.228.039,77 0,00 0,00 2.228.039,77 51.367.260,46 51.367.260,46
2.228.039,77 0,00 0,00 2.228.039,77 51.367.260,46 51.367.260,46
2.265.270,41 4.235,00 0,00 2.269.505,41 51.373.014,46 51.374.438,46


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VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER
„Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss
bzw. der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
der Gesellschaft bzw. des Konzerns vermittelt und dass im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich
des Geschäftsergebnisses, und die Lage der Gesellschaft bzw. des Konzerns, so dargestellt wird, dass ein den tatsächlichen Ver-
hältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung
der Gesellschaft bzw. des Konzerns beschrieben sind.“
München, 27. April 2022
Christoph Petri Konstantin Winterstein
Vorstandssprecher Vorstand