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Graphics
Die Ringmetall Gruppe
GESCHÄFTSMODELL UND STRUKTUR
Ringmetall ist ein weltweit führender Spezialanbie-
ter in der Verpackungsindustrie. Der Großteil des
Produktportfolios konzentriert sich auf hochsiche-
re Verpackungslösungen für Industriefässer. Wäh-
rend der Fokus auf dem Markt für Fassspannringe
liegt, weitet der Konzern seinen Einfluss konse-
quent in angrenzende Geschäftsfelder aus. Ziel ist
es, in allen Bereichen des Kerngescfts eine deut-
lich marktführende Stellung inne zu haben.
Ringmetall ging im Jahr 2015 durch Umfirmierung
und Anpassung des Gescftsmodells aus ihrer
Vorgängergesellschaft, der H.P.I. Holding AG, her-
vor. Diese wiederum wurde 1997 als Beteiligungs-
gesellschaft gegründet. Der Formwechsel von der
Ringmetall AG in eine Europäische Gesellschaft
(Societas Europaea – SE) mit der Firmierung Ring-
metall SE wurde im Jahr 2021 vollzogen.
Seit Umfirmierung der Gesellschaft und Anpassung
des Gescftsmodells ist Ringmetall als spezialisier-
te Industrie-Holding in den beiden Geschäftsberei-
chen Industrial Packaging und Industrial Handling
tätig. Ringmetall entwickelt, produziert und ver-
marktet Verpackungslösungen für die Anwendung
in der chemischen, petrochemischen und phar-
mazeutischen Industrie, der Lebensmittelindus-
trie sowie Produkte für die Lagerlogistik und den
agrarwirtschaftlichen Bereich. Darüber hinaus hat
Ringmetall seine jahrelange Expertise genutzt um
optimierte Spannringe als neue effiziente Rohr-
verbindungen zu entwickeln, die zukünftig Verwen-
dung unter anderem im Anlagenbau finden sollen.
Die diesbezüglichen Produktentwicklungen befin-
den sich aktuell in der Markteinführungsphase.
Im Geschäftsbereich Industrial Packaging stellt
die Ringmetall Gruppe Verpackungselemente für
Industriefässer und Mehrkomponentensysteme
her. Zum Produktsortiment im Bereich Industrial
Packaging zählen vor allem Verschlussspannringe
sowie Innenhüllen – sogenannte Inliner – und Bag-
in-Box-Systeme. Darüber hinaus produziert das
Unternehmen auch Fassdeckel, -dichtungen, -grif-
fe, komplexe Verschlusseinheiten sowie Spezial-
komponenten nach Kundenanforderung mit unter-
schiedlichsten Dimensionen, Qualitätsstufen und
Nutzungsprofilen. Die Produktgruppe der Spann-
ringe stellt den anteilig größten Umsatztger der
Ringmetall Gruppe dar, gefolgt von Inlinern und
Bag-in-Box-Systemen. Insgesamt stellt Ringmetall
über 2.500 unterschiedliche Varianten von Spann-
ringen und über 4.000 verschiedene Varianten von
Inlinern her.
Im Markt für Industriesser konzentriert sich das
Unternehmen in erster Linie auf die speziellen
Anforderungen sogenannter Open Top Drums
(Deckelfässer) und hier speziell Steel Drums (Stahl-
sser), Plastic Drums (Plastikfässer), Fiber Drums
(Faserstofffässer) und Pails (Eimer). 2019 ist das
Unternehmen zudem in den Markt für Innenhüllen
für Industriefässer und Mehrkomponentensyste-
me eingetreten. Seitdem bietet der Konzern auch
Produktlösungen im Bereich der Closed Top Drums
(Geschlossene Fässer) und für Bag-in-Box-Syste-
me, eine Spezialverpackung für Flüssigkeiten, an.
Im Geschäftsbereich Industrial Handling stellt die
Ringmetall Gruppe Fahrzeuganbauteile für Spezial-
fahrzeuge in der Fracht- und Lagerlogistik sowie im
agrarwirtschaftlichen Bereich her. Neben Anbau-
teilen für Traktoren, Landmaschinen und Lastfahr-
zeuge zählen hierzu vor allem Rückhaltesysteme
und Anhängerkupplungen für Flurförderzeuge.
Aber auch Hubmastteile, Kupplungs- und Brems-
pedale mit speziellen Anforderungsprofilen, Hyd-
raulikkomponenten und komplexe Schweißbau-
gruppen sind Teil des Produktangebots.
Ringmetall SE München
Konzernabschluss für das Geschäftsjahr
vom 01. Januar bis zum 31. Dezember 2021
und zusammengefasster Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021

Graphics
Die Ringmetall Gruppe ist in einer Holding-Struk-
tur aufgebaut, in der die den beiden Geschäfts-
bereichen zugeordneten Tochtergesellschaften an
die Muttergesellschaft angebunden sind. Diese in
München ansässige Holding, die im General Stan-
dard börsennotierte Ringmetall SE, vereint zent-
rale Konzernfunktionen in sich. Hierzu zählen vor
allem die Bereiche Finanzen und Konzernfinanzie-
rung, Investor Relations, IT, Strategie und Unter-
nehmensentwicklung sowie die Vorbereitung und
Durchführung von Unternehmensakquisitionen.
Neben der Holding-Gesellschaft bestand die Grup-
pe Ende 2021 aus insgesamt 24 Gesellschaften.
Hiervon sind 16 Gesellschaften operativ tätig, drei
Gesellschaften reine Zwischen-Holdings sowie vier
Gesellschaften als Verwaltungseinheiten tätig. Eine
weitere Gesellschaft ist ruhend.
TOCHTERGESELLSCHAFTEN
UND KONZERNMARKEN
Trotz der übergeordneten Struktur der Ringmetall
SE treten die einzelnen Tochtergesellschaften des
Konzerns weitestgehend unabhängig voneinan-
der am Markt auf. Um den Gruppengedanken zu-
nehmend in sämtlichen Bereichen des Unterneh-
mens zu verankern, hat es der Konzernvorstand
bereits seit einigen Jahres etabliert, strategische
Ansätze zur weiteren Entwicklung der Ringme-
tall Gruppe auf Basis regelmäßiger Management
Meetings gemeinsam mit den Geschäftsführern
der gßten Tochtergesellschaften zu erörtern.
Für strategisch bedeutende Schlüsselbereiche
des Gescfts mit Fassspannringen und Inlinern
wurden zudem gesellschaftsübergreifende Posi-
tionen geschaffen. In den Bereichen Einkauf, Pro-
duktion und Verkauf wurde so die Umsetzung
konzernweiter Entscheidungen durch jeweils ei-
nen zentral Verantwortlichen sichergestellt.
2021 wurde damit begonnen, die Strukturen im
Unternehmen nochmals grundlegend zu erwei-
tern und so den Konzernansatz der Ringmetall
SE auf ein höheres Niveau zu heben. Ausgehend
von der bisher vorherrschenden Holding-Struktur
wurden einzelne Business Units im Unternehmen
geschaffen, denen jeweils ein konzernweit Ver-
antwortlicher vorsteht. Die Business Units wur-
den entsprechend ihrer Verantwortungsbereiche
in insgesamt sieben Einheiten gegliedert: Ringe
Nord-Europa, Ringe Süd-Europa, Ringe Nord-
Amerika, Inliner, Handling, Finance sowie Sales.
Die Entwicklung und Herstellung der Produkte
findet an insgesamt 16 Produktionsstandorten
weltweit statt. Hierzu zählen in Deutschland die
Standorte Attendorn und Neunkirchen (Nord-
rhein-Westfalen), Berg (Rheinland-Pfalz), Bürstadt
(Hessen), Ernsgaden (Bayern) und Halle (Sachsen-
Anhalt). International ist Ringmetall zudem mit
Standorten in Valmadrera und Albavilla (Italien), Pe-
terlee (Grbritannien), Reus (Spanien), Balcik (Tür-
kei), Changshu (China) sowie Standorten in den USA
in Birmingham (Alabama), Chicago (Illinois), Houston
(Texas) und Shippensburg (Pennsylvania) vertreten.
Hauptsitz des Unternehmens und der Holding-
Gesellschaft ist München, Deutschland. Als inter-
national aufgestellter Konzern sind alle Tochter-
unternehmen unter der Dachmarke Ringmetall
vereint. Die Tochterunternehmen sind wiederum
unter ihren Firmierungen als regional und über-
regional agierende Marken wirtschaftlich aktiv. Zu
diesen Firmierungen zählen Berger Global, Berger
USA, Cemsan, HOSTO, SGT, Nittel, Tesseraux und
HSM. Die Tochtergesellschaften sind teilweise in
Ländergesellschaften untergliedert, aus denen
heraus sie international aktiv sind.
UNTERNEHMENSHISTORIE
Die Ringmetall SE wurde 1997 unter dem Namen
H.P.I. Holding AG gegründet, der Vorgängergesell-
schaft des heutigen Unternehmens. Zunächst als
Beteiligungsgesellschaft am Markt auftretend, ak-
quirierte, gründete und veräußerte das Unterneh-
men ab 1998 zahlreiche andere Gesellschaften.
Ab 2011 wurden die Geschäftsaktivitäten zuneh-
mend auf Industrieverpackungen und das Hand-
ling von Industriegütern konzentriert. 2015 erfolg-
te die Umfirmierung in Ringmetall, was gleichzeitig
den Abschluss des Umbaus des Unternehmens
zum Spezialanbieter in der Verpackungsindustrie
markiert.

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Die wesentlichen Schritte von der Gründung
bis zur heutigen Aufstellung der Ringmetall
Gruppe stellen sich wie folgt dar:
1997
Gründung der Gesellschaft unter der
ehemaligen Firmierung „H.P.I. Holding“
1998
• Akquisition der August Berger
Metallwarenfabrik GmbH & Co. KG,
Deutschland
• Einstieg in das Geschäft mit
Spezialverpackungen
2007
• Börsengang des Unternehmens
im Freiverkehr der Frankfurter Börse
2012
• Expansion nach China im Bereich Industrial
Packaging
• Akquisition von S.G.T. S.r.l., führender
Spannringhersteller in Italien
• Akquisition von Cemsan MPI Limited Sirketi
(Mehrheitsbeteiligung), führender
Spannringhersteller in der Türkei
• Wechsel in den Entry Standard der
Frankfurter Börse
2013
• Gründung der Berger Italia S.r.l. und Erwerb
der Spannringsparte eines italienischen
Unternehmens
• Akquisition von HSM Sauermann GmbH & Co.
KG, deutscher Metallbearbeitungsspezialist
• Ausbau des Bereichs Industrial Handling
2015
• Akquisition von Berger USA
(ehemals: Self Industries Inc.), führender
Spannringhersteller in den USA
• Positionierung als führendes
Spezialverpackungsunternehmen und
Umfirmierung in RINGMETALL AG
• Akquisition der Metallwarenfabrik Berger
GmbH, Deutschland
• Erweiterung des Produktsortiments um
Fassdeckel
• Erwerb der verbleibenden 40,0 Prozent
der Anteile des Minderheitsgesellschafters
der CEMSAN MPI Limited Sirketi, Türkei
2016
• Erwerb von weiteren 29,0 Prozent an der
italienischen Tochtergesellschaft S.G.T. S.r.l.
• Akquisition einer kleineren
Spannringproduktion in den USA
2017
• Akquisition der Latza GmbH,
Spannring- und Verschlusshersteller
aus Deutschland (zum 1.8.2017)
• Gründung der Berger Hong Kong Limited,
China, als Zwischenholding für die
Tochtergesellschaft in China
• Akquisition von HongRen Packaging Equipment,
Spannringhersteller in China, und Einbringung
in die bestehende Tochtergesellschaft in China
(zum 1.2.2018)
2018
• Wechsel in den Geregelten Markt
der Frankfurter Börse, General Standard
• Akquisition der Nittel Halle GmbH, führender
Produzent von Form-Inlinern aus Deutschland
(zum 1.1.2019)
2019
• Akquisition der Tesseraux GmbH,
führender Hersteller von Aluminium-Inlinern
und Bag-in-Box-Systemen (zum 1.7.2019)
• Erwerb von weiteren 30,0 Prozent der Anteile
an Nittel B.V., (Holland)
• Akquisition der Sorini Ring Manufacturing Inc.,
Spannringhersteller aus den USA, im Rahmen
eines Asset Deals und Einbringung
der Geschäftsaktivitäten in die bestehende
US-Tochtergesellschaft (zum 31.12.2019)
2020
• Verstärkte Implementierung einer konzernweiten
Corporate Governance und Einführung einer
Programmatik zur Förderung nachhaltigerer
Unternehmensabläufe sowie nachhaltiger
Ausbau der Konzerndigitalisierung
2021
• Akquisition der HOSTO Stolz GmbH & Co. KG,
einem führenden Anbieter im Bereich der
Spannringproduktion für die Weiß-
blechindustrie in Europa
• Umwandlung in eine Europäische Gesellschaft (SE)
und Umstellung auf Namensaktien

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MÄRKTE UND KUNDEN
Im Bereich Industrial Packaging bedient die Ring-
metall Gruppe mit ihren beiden Produktbereichen
Fassverschlusssysteme und Inliner im Wesentli-
chen den globalen Markt für Industriefässer. Hier
hält das Unternehmen marktführende Positionie-
rungen inne. Mit Nischenprodukten im Bereich
Bag-in-Box-Systeme ist das Unternehmen ferner
im originären Markt für Consumer- und Whole-
sale-Verpackungen vertreten. Aufgrund der noch
geringen wirtschaftlichen Bedeutung der Pro-
duktgruppe für den Gesamtkonzern wird dieser
Markt nicht separat beleuchtet.
In einer Studie vom Februar 2022 zum weltweiten
Markt für Industrial Packaging geht das Markt-
forschungsinstitut Mordor Intelligence von einem
globalen Marktvolumen von 56,2 Mrd. USD im
Jahr 2021 aus. Von 2022 bis zum Jahr 2027 soll
der Markt mit einem durchschnittlichen jährli-
chen Wachstum (Compound Annual Growth Rate;
CAGR) von 5,0 Prozent auf 76,1 Mrd. USD wachsen.
Die wichtigsten Wachstumsmärkte der Branche
liegen in der Region Asien/Pazifik und zeichnen
sich durch ein überdurchschnittliches Markt-
wachstum aus. Ein durchschnittliches Wachstum
wird für die Regionen Nordamerika und Europa
erwartet, während sich die Regionen Südamerika
und Afrika unterdurchschnittlich entwickeln soll-
ten. Ringmetall ist aktuell hauptchlich in den
Märkten Europa und Nordamerika aktiv und baut
seine Präsenz in den Wachstumsmärkten der Re-
gion Asien/Pazifik stetig aus.
Die Segmentierung des Markts erfolgt nach den
heutzutage wichtigsten Verpackungseinheiten In-
termediate Bulk Containers/IBCs, Drums (Fässer),
Pails (Eimer), Sacks (Säcke) und Other (Andere).
Des Weiteren erfolgt eine Segmentierung nach
der für die Produkte verwendeten Materialart und
hier in der Regel nach den Hauptmaterialgruppen
Paperboard (Karton), Plastics (Plastik), Metal (Me-
tall), Wood (Holz) und Fiber (Faserstoff).
Im Übrigen wird der Markt noch nach den ab-
nehmerseitigen Hauptindustrien unterschieden,
in denen Industrieverpackungen zur Anwendung
kommen. Diese werden in der Regel in die Anwen-
dungsbereiche Automotive (Automobil), Food &
Beverage (Lebensmittel), Chemical & Pharmaceu-
tical (Chemie & Pharma), Oil, Gas & Petrochemical
(Öl, Gas & Petrochemie), Building & Construction
(Bau) und Other (Andere) unterteilt.
Genereller Hauptwachstumstreiber, der die
Nachfrage nach industriellen Verpackungslö-
sungen kontinuierlich weiter steigen lässt, ist
das weltweite Bevölkerungswachstum. Dabei
sind es allem voran Chemikalien, Düngemittel
sowie Lebensmittel, die von diesem Mega-Trend
mit steigender Nachfrage profitieren.
Fässer – und vor allem Stahlfässer – weisen bei
der Verpackung und beim Transport dieser Gü-
ter klare Vorteile auf und werden daher mit leicht
steigender Tendenz nachgefragt. Stahlfässer ha-
ben durch ihre hohe Festigkeit ausgezeichnete
mechanische Eigenschaften und gute Schutz-
eigenschaften, wie z.B. Gasbarriereeigenschaf-
ten. Gleichzeitig lässt sich Stahl relativ einfach
verarbeiten und verfügt über gleichbleibende
Materialeigenschaften. Stahlfässer werden da-
her vor allem für den Transport und die Lagerung
von gefährlichen oder sensiblen Gütern bevor-
zugt. Das US-Verkehrsministerium weist darauf
hin, dass Stahlfässer die sichersten aller Indust-
rieverpackungen darstellen. Daher sind die Versi-
cherungsprämien für Transporte in Stahlfässern
generall am niedrigsten.
Vor dem Hintergrund eines steigenden Bewusst-
seins für nachhaltige Verpackungslösungen
kommt Fässern als sogenannte Returnable Trans-
port Packagings (RTP) eine besondere Rolle zu.
RTP sind Mehrwegverpackungen, in denen Waren
mehr als einmal zwischen Kunden und Verkäufern
transportiert werden. Faktoren wie die steigenden
Verpackungskosten, die Beschädigung von Waren
während des Transports, die Verfügbarkeit von
Verpackungsmaterial und die Kosten für die Ent-
sorgung des Verpackungsmaterials haben die Auf-
merksamkeit der Unternehmen auf nachhaltige
Verpackungen gelenkt. Daher haben die Unter-
nehmen die Bedeutung von Fässern als nachhal-
tiges und kostengünstiges Verpackungssystem
erkannt.

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Zu den Wettbewerbern im Bereich der Fassspann-
ringe zählen primär regional agierende Anbieter,
deren jährlicher Umsatz sich im mittleren einstel-
ligen Millionenbereich bewegt. Im Markt für Inliner
existieren wenige Wettbewerber von annähernd
ähnlicher Größe im Vergleich zu Ringmetall, die
ähnlich der Wettbewerbssituation im Spannringbe-
reich nicht über eine globale Reichweite vergen.
Aufgrund der geringeren weltweiten Marktabde-
ckung, der deutlich geringeren Absatzmenge der
regionalen Wettbewerber, sowie des stärkeren
technischen Know-Hows der Ringmetall Gruppe –
gemessen an der Vielfalt der in der Produktion ver-
wendeten Maschinen – befindet sich Ringmetall aus
eigener Sicht in einer insgesamt günstigen Wettbe-
werbssituation. Ringmetall verfügt über langjäh-
rig gewachsene Kundenbeziehungen und verfügt
entsprechend über höchste Kompetenz, auch auf
komplexe Kundenanforderungen einzugehen.
Im Segment Industrial Handling besetzt Ringme-
tall mit seinen beiden Produktgruppen jeweils eine
Nischenposition. Für Flurförderzeuge, insbeson-
dere Gabelstapler, produziert das Unternehmen
hauptsächlich Rückhaltesysteme, Kettenspanner
und Hubmastanbauteile. Für Landmaschinen, ins-
besondere Traktoren, stellt Ringmetall unter an-
derem Fanghaken, Anhängerkupplungen und Sta-
bilisatoren her. In beiden Produktbereichen hat
das Unternehmen in den letzten Jahren intensiv
in die Entwicklung eigener Produkte investiert und
sieht sich aufgrund stetig steigender Kundennach-
frage im Wettbewerbsumfeld gut positioniert. Zu
den Wettbewerbern zählen zahlreiche mittelstän-
dische Betriebe und Konzerne, die grundsätzlich
ähnliche Produkte am Markt vertreiben.
Als Investitionsgüter werden Flurförderzeuge wie
Gabelstapler und lagertechnische Geräte in Zei-
ten wirtschaftlichen Aufschwungs stärker nach-
gefragt als in konjunkturellen Schchephasen.
Der Markt für diese Fahrzeugart folgt mit einer
Verzögerung von sechs bis neun Monaten tenden-
ziell dem allgemeinen Konjunkturzyklus. Auf Basis
der von der European Industrial Truck Federation
(FEM) und der von ihr veröffentlichten Datenbank
World Industrial Truck Statistics WITS entwickelte
sich der Markt für Flurförderzeuge über die ein-
Regierungen weltweit haben daher strenge Vor-
schriften für die Verpackung von Materialien in
den Endnutzerindustrien wie der Automobil-,
Textil- und Chemieindustrie erlassen. Die Vor-
schriften verlangen von den Endnutzern, ihr Vo-
lumen an Verpackungsmüll teilweise drastisch zu
reduzieren. Daher haben mehrere Unternehmen
RTP anstelle von Einwegverpackungen als optima-
le Verpackungslösung entdeckt, da diese weniger
Müll produzieren und somit weniger umwelt-
schädlich sind.
Um sicherzustellen, dass alle auf dem Markt be-
findlichen Verpackungen bis zum Jahr 2030 auf
wirtschaftlich vertretbare Weise wiederverwend-
bar oder recyclebar sind, plant beispielsweise die
Europäische Kommission umfangreiche Vorgaben.
Die Wiederverwendbarkeit und Recyclingfähigkeit
von Verpackungen muss daher zukünftig generell
gewährleistet sein, sofern der Anwendungsfall der
Verpackungslösung wiederverwendbare Produk-
te oder Systeme generell möglich macht.
Mit den beiden größten Kunden des Geschäftsbe-
reichs Industrial Packaging, großen international
agierenden Fassherstellern, erzielte Ringmetall
2021 knapp 3 6 Prozent des Konzernumsatzes.
Der restliche Umsatz des Geschäftsbereichs ver-
teilte sich auf mehrere hundert Kunden. Die nicht
unerhebliche Konzentration eines signifikanten
Umsatzanteils auf zwei Kunden wird von Ringme-
tall dabei auch als Vorteil gesehen, da sich sowohl
Zulieferer als auch Abnehmer als global agierende
Unternehmen aufgrund ihres großen Umsatzan-
teils in ihren jeweiligen Industrien in einer auf Ge-
genseitigkeit beruhenden Partnerschaft befinden.
Die Ringmetall Gruppe hat sich im Markt für In-
dustrieverpackungen in den letzten Jahren durch
gezielte Zukäufe die Position als weltweiter Markt-
führer im Nischensegment für Fassspannringe ge-
sichert mit einem Marktanteil von deutlich über
50 Prozent. Darüber hinaus expandiert das Unter-
nehmen seit 2019 in den attraktiven Markt für
Innenhüllen für Industriefässer und Mehrkompo-
nentensysteme. Hier ist das Unternehmen mitt-
lerweile zum europäischen Marktführer avanciert
und plant auch zukünftig, seine Position durch Zu-
käufe weiter auszubauen.

Graphics
turen, belastbare Branchennetzwerke und über
Jahrzehnte gewachsene Kundenbeziehungen. Die
besonderen Eigenheiten der industriellen Ver-
packungsbranche im Allgemeinen und der Fass-
industrie im Speziellen tragen zu den ausgepräg-
ten Wettbewerbsstärken des Konzerns bei und
erschweren potenziellen neuen Wettbewerbern
einen vermeintlichen Markteintritt.
Eigenentwickelter Maschinenpark
Die Produktion von Verpackungselementen für
den Industriebereich setzt ein hohes Maß an
Spezialisierung in allen Bereichen der Wertscp-
fungskette voraus. Sowohl im Produktbereich der
Fassverschlusssysteme als auch im Produktbe-
reich der Fassinnenhüllen produziert die Ringme-
tall Gruppe nahezu ausschließlich auf eigenent-
wickelten oder in hohem Maße individualisierten
Maschinen. Einzelne Module des Maschinenparks
werden zwar durchaus als Standardkomponen-
ten von namhaften Maschinenbauunternehmen
bezogen. Die Assemblierung dieser Einzelkom-
ponenten zu den im Rahmen der Produktion
verwendeten Maschinen erfolgt jedoch nahezu
ausschließlich durch interne Fachingenieure und
Maschinenbauer. Ringmetall produziert für sei-
ne Kunden eine umfassende Produktpalette von
über 2.500 unterschiedlichen Spannringen und
über 4.000 verschiedenen Innenllen und Bag-
in-Box-Systemen aus einer Hand. Die Unterneh-
men der Ringmetall Gruppe entwickeln kontinu-
ierlich neue Produkte in enger Abstimmung mit
ihren Kunden, um sich ändernden Marktanforde-
rungen jederzeit gerecht zu werden.
In den letzten Jahren hat Ringmetall verstärkt in
eine grundlegend neue Maschinengeneration in-
vestiert. Das Maschinenkonzept kann bei sämt-
lichen der über 2.500 Ringtypen eingesetzt wer-
den. Es ermöglicht extrem kurze Umrüstzeiten
zwischen unterschiedlichen Produktionschargen,
was zu wesentlich reduzierten Stillstandszeiten
führt. Gleichzeitig zeigt sich eine deutlich höhere
Produktionsgeschwindigkeit verbunden mit einer
verbesserten Toleranzgenauigkeit und somit re-
duziertem Produktionsausschuss. Ein geringerer
Energieverbrauch sowie verringerte Geräusch-
emissionen unterstreichen darüber hinaus die we-
sentlich nachhaltigeren Produktionsbedingungen.
zelnen Fahrzeugklassen hinweg vergleichsweise
heterogen. Insgesamt erhöhte sich die Zahl der
abgesetzten Flurrderzeuge gemessen am Auf-
tragseingang jedoch deutlich auf 2,34 Mio Ein-
heiten, was einem Zuwachs von 42,9 Prozent ent-
spricht (2020: 1,64Mio. Einheiten).
Zu den Kunden der Ringmetall Gruppe in diesem
Bereich zählen nahezu alle namhaften Hersteller
von Flurförderzeugen. Darunter Hersteller wie
Jungheinrich, Kion, Still oder auch Linde Material
Handling.
Die Nachfrage nach Landmaschinen korreliert
deutlich mit der der Entwicklung der Preise für
die weltweit wichtigsten Nahrungsmittel. Entspre-
chend gut lassen sich Markttendenzen anhand
der Entwicklung des Preisindex der Food & Agri-
cultural Organization (FAO) der vereinten Natio-
nen, FAO Food Price Index (FFPI) absctzen. Im
Gescftsjahr 2021 stieg der Index vergleichswei-
se stetig über das Jahr hinweg auf ein 10-Jahres-
Hoch und lag mit 125,7 Punkten um 28,1 Prozent
über Vorjahr (2020: 98,0 Punkte).
Eine Vielzahl von global auftretenden Unterneh-
men, wie John Deere und Deutz, zählen zu den
Kunden der Ringmetall Gruppe in diesem Pro-
duktbereich.
WETTBEWERBSSTÄRKEN UND MARKTEIN-
TRITTSBARRIEREN
(Nicht geprüfter Abschnitt)
Die Ausführungen zu den Wettbewerbsstärken und
Markteintrittsbarrieren wurden nicht vom unabhängi-
gen Abschlussprüfer geprüft und sind vom Prüfungsur-
teil ausgeklammert bzw. nicht Gegenstand des Prüfungs-
urteils, das im Bestigungsvermerk wiedergegeben ist.
Mit ihrer weltweit marktführenden Position als Ni-
schenanbieter in der Verpackungsindustrie verfügt
die Ringmetall Gruppe über eine überdurchschnitt-
lich gefestigte Stellung im Markt. Das Unterneh-
men treibt die Konsolidierung in seinen Branchen
stetig voran. Gleichzeitig entstehen bereits seit
Jahrzehnten keine neuen Wettbewerber mehr, die
in wahrnehmbaren Ausmaß am Markt aktiv sind.
Ringmetall verfügt über ausgereifte interne Struk-

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in gleicher Qualität, in nahezu beliebiger Menge
und innerhalb kürzester Zeitfenster an jeden ge-
wünschten Kundenstandort zu liefern.
Zertifizierung und Regulierung
Industrielle Verpackungsstoffe dienen in den meis-
ten Fällen dem Transport von Gütern, die in der
Regel nicht der Umwelt ausgesetzt werden dürfen.
An Industriefässer werden daher besonders hohe
Anforderungen gestellt, um zum einen die Umwelt
vor dem Inhalt der Fässer zu schützen, oder aber
auch, um den Inhalt der Fässer vor Umwelteinflüs-
sen zu schützen. Produkte von Ringmetall sind da-
her in den meisten Fällen Teil einer Verpackungsein-
heit, deren Komponenten klar definiert und durch
die Vereinten Nationen (United Nations) mit einer
sogenannten UN-Zertifizierung versehen sind. Die
Zertifizierung beinhaltet dabei auch die Angabe
mtlicher Herstellerangaben der einzelnen Ver-
packungskomponenten. Da den Zertifizierungen
umfangreiche Tests vorhergehen, die mit einem
entsprechenden zeitlichen und kostenmäßigen
Aufwand verbunden sind, ist der Wechsel einzelner
Komponenten einer Verpackungseinheit in der Re-
gel nicht wirtschaftlich. Die Ringmetall Gruppe und
ihre Kunden sind entsprechend über den Lebenszy-
klus eines Produkts hinweg aneinander gebunden.
Investition in Innovation
Ringmetall verstärkt stetig seine Investitionen in
die Entwicklung neuer Produkte und Fertigungs-
anlagen. Neben der kontinuierlichen Optimie-
rung von Prozessabläufen in allen Bereichen und
gezielter Maßnahmen zur Modernisierung von
Maschinen und IT-Infrastruktur wird auch in das
Know-how interner Entwicklungsingenieure und
Produktionstechniker investiert. Der graduell
ansteigende Entwicklungsaufwand steht dabei
jedoch stets in einem gesunden Verhältnis zur
Umsatzentwicklung des Unternehmens. Zu we-
sentlichen Teilen besteht dieser aus Personalkos-
ten für die involvierten Entwicklungsingenieure
und Produktionstechniker. Ferner entstehen Kos-
ten für die eingesetzten Materialien und punktuell
auch für externe Beratung.
Die Ringmetall Gruppe hat in den letzten Jahren
in die Entwicklung einer grundlegend neuarti-
gen Maschinengeneration für die Produktion von
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Prototy-
penphase findet die Einführung der serienreifen
Maschinen nun kontinuierlich statt, mit der in den
kommenden Jahren eine spürbare Modernisie-
rung des Maschinenparks einhergehen wird.
Globales Produktionsnetzwerk
Mit 16 Produktionsstandorten in 7 Ländern auf
3 Kontinenten gelingt es Ringmetall als weltweit
einzigem Produzenten von Fassspannringen, sei-
ne international aufgestellten Kunden auf globaler
Ebene mit einer stets gleichbleibenden Produkt-
qualität zu beliefern. Die einzelnen Ländergesell-
schaften produzieren nach klar definierten und
standardisierten Vorgaben zuverlässig und in
gewünschter Stückzahl. Die Funktionshigkeit
der Lieferketten und die Einhaltung der Produk-
tionsstandards werden systematisch koordiniert
und überwacht. Gleichzeitig stehen die regionalen
Niederlassungen als vertrauter Ansprechpartner
r Kunden und Interessenten zur Vergung.
Dies garantiert eine fachgerechte Abwicklung von
Aufträgen über die einzelnen Tochtergesellschaf-
ten hinweg und liefert gleichzeitig das notwendige
Know-how, um auch für komplexe Fragestellun-
gen Lösungen anbieten zu können.
Just in time“-Produktion und -Lieferung
Moderne Produktionen orientieren sich in einer
Vielzahl von Industrien an einer möglichst gerin-
gen Vorratshaltung sowohl von Vorprodukten
als auch von fertig produzierten Gütern. Dieser
seit Jahren etablierteJust in time”-Ansatz findet
entsprechend auch in der Verpackungsindustrie
Anwendung. Auch die Kunden der Ringmetall
Gruppe erwarten kurze Lieferzeiten von Ver-
packungselementen entsprechend ihrer akuten
Auftragslage. Die Vorlaufzeit betgt in der Regel
maximal fünf bis zehn Arbeitstage bezogen auf
Spannringe, Deckel und Dichtungen. Bei den In-
nenllen sowie Bag-In-Box-Systemen sind die
Lieferzeiten, auch bedingt durch saisonale Pro-
dukte, deutlich individueller. Als global aufge-
stelltes Unternehmen ist Ringmetall in der Lage,
individuelle Kundenaufträge in jeder Losgröße
zu bedienen und eine termintreue Lieferung an
jeden Ort weltweit fristgerecht zu garantieren.
Kein anderes Unternehmen ist in der Lage, die
vom Markt erwartete Produktvielfalt, weltweit

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mit den Produkten Innenllen, Bag-in-Box-Sys-
teme sowie Spannringe und Deckel statt. Vor dem
Hintergrund von COVID-19 werden aktuell jedoch
keine Fachmessen besucht.
Aufgrund des noch sehr viel spezielleren Marktes
im Bereich Industrial Handling erfolgt Marketing
hier ausschließlich über die direkte Ansprache der
Kunden durch Entwicklungsingenieure des Toch-
terunternehmens HSM. In persönlichen Gesprä-
chen präsentiert das Unternehmen die eigenen
Entwicklungskompetenzen und bietet passende
Produktlösungen, die sich an den jeweiligen Vor-
gaben der Fahrzeughersteller orientieren.
Im Vergleich zur Umsatzgße liegen die Auf-
wendungen der Ringmetall Gruppe für Marke-
tingaktivitäten entsprechend auf vergleichsweise
niedrigem Niveau. Vor dem Hintergrund pande-
miebedingter Einschränkungen wurden im Ge-
schäftsjahr 2021, wie auch bereits 2020, keine
nennenswerten Ausgaben für Marketing vorge-
nommen.
MITARBEITENDE
Die Zahl der Mitarbeitenden in der Ringmetall
Gruppe stieg im Jahresdurchschnitt 2021 weiter
auf 748 Mitarbeitende (FTE, 2020: 698). Davon
waren 178 Mitarbeitende (2020: 154) Verwaltungs-
positionen zuzuordnen und 570 Mitarbeitende
(2020: 544) der Produktion. Bereinigt um den Mit-
arbeiterzuwachs aus der Akquisition von HOSTO
war die Zahl der Mitarbeitenden leicht rückläufig.
Mitarbeitende, die infolge natürlicher Fluktuation
aus dem Unternehmen ausschieden, wurden vor
dem Hintergrund des pandemiebedingt ange-
spannten Wirtschaftsumfelds und des allgemei-
nen Fachkräftemangels größtenteils durch Zeitar-
beitskfte ersetzt, was einen rückläufigen Effekt
auf die Zahl der festangestellten Mitarbeitenden
hatte.
Das pandemische Umfeld stellt den Bereich der
Personalführung vor eine Reihe neuer Herausfor-
derungen, die die Gesellschaften der Ringmetall
Gruppe jedoch auch im abgelaufenen Geschäfts-
jahr erfolgreich gemeistert haben. Zum einen
wurden die umfangreichen Infektionsschutzmaß-
nahmen, die im Konzern 2020 eingeführt wurden
Spannringen investiert. 2021 wurde die Prototy-
penphase abgeschlossen und eine CE-Zulassung
erteilt. Seitdem wurden insgesamt vier Maschinen
der neuen Generation gebaut, die heute bereits
in der Produktionsstätte Berg eingesetzt werden.
2022 sollen diese Maschinen nun im Dauerbetrieb
ihre technische Überlegenheit über ältere Genera-
tionen unter Beweis stellen. Wird dieser Proof of
Concept wie zu erwarten erbracht, wird über den
weiteren internationalen Roll-out entschieden.
Ferner wurde das Versions-Upgrade der in Ko-
operation entwickelten Software für das Produk-
tions-Monitoring zu einer ergänzenden digitalen
Produktionsüberwachung und -steuerung 2021
abgeschlossen und eingespielt. Es ermöglicht den
Konzerngesellschaften eine noch granularere Ab-
stimmung der Produktionsvorgänge und trägt so-
mit zu kontinuierlichen Kosteneinsparungen bei.
MARKETING
Die Ringmetall Gruppe zählt mit ihren Produkt-
sungen in den Segmenten Industrial Packaging
und Industrial Handling zu den führenden Anbie-
tern in attraktiven Nischenmärkten. Als Hersteller
von Zulieferprodukten für eine überschaubare
Anzahl von Kunden – überwiegend Herstellern
und Verwendern von Industriefässern – setzt der
Konzern bei der Produktvermarktung auf enge
und gewachsene Kundenbeziehungen sowie per-
sönliche Ansprache.
Ein klassischer Marketingansatz für Konsumgü-
terhersteller, der auf Investitionen in umfangrei-
che Produktinformationsmaterialien, Anzeigen-
schaltungen oder Mailing-Kampagnen setzt, wird
nur punktuell verfolgt. Vielmehr hält das Ver-
triebsteam von Ringmetall durch den Besuch von
Fachmessen und Branchenevents, engen Kontakt
zu seinen Kunden und deren zentralen Entschei-
dern. Seit dem Eintritt in den Markt für Fassin-
nenhüllen und Bag-in-Box-Systeme investiert das
Unternehmen auch in angemessenem Umfang
in eigene Messeauftritte auf branchenrelevan-
ten Fachmessen wie der FachPack, der European
Coatings Show oder auch der BrauBeviale, die
allesamt in Nürnberg (Deutschland) stattfinden.
Teilweise findet die Teilnahme als gemeinsamer
Messeauftritt mehrerer Tochtergesellschaften

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weiter verfeinert und verbessert. Zu den Maß-
nahmen zählen beispielsweise eine Entzerrung
von Stoßzeiten, während der Mitarbeiter in der
Produktion typischerweise mehrheitlich aufein-
ander treffen. Arbeitsbeginn, -pausen und -ende
wurden hierfür zeitlich auf mehrere Zeitfenster
gestreckt. Gleichzeitig wurden umfangreiche Hy-
gienemaßnahmen und Abstandsregeln im gesam-
ten Unternehmen etabliert und die Einhaltung
der Vorgaben stets umfangreich dokumentiert.
Im Bereich der Verwaltung wurde so viel wie mög-
lich auf das Mittel des sogenannten „Home Office
zurückgegriffen.
Insgesamt gelang es den Gesellschaften der
Ringmetall Gruppe, weitestgehend ohne pande-
miebedingte Krankheits- bzw. Quarantänefälle
durch das abgelaufene Geschäftsjahr zu kommen.
Lediglich in einem Fall griff das Unternehmen
im Falle einer deutschen Produktionsstätte auf
das Mittel einer zweigigen Standortschließung
zurück, um erfolgreich der Ausbreitung einer
COVID-19-Infektion unter der Belegschaft vorzu-
beugen. Insgesamt kam es durch die Umsetzung
der vorbeschriebenen Maßnahmen nicht zu einer
nennenswerten Erhöhung der Produktions- und
Verwaltungskosten.
Vor dem Hintergrund der Pandemie aber auch
des hierdurch beschleunigten generellen Wandels
der Arbeitswelt plant Ringmetall, seinen Mitarbei-
tenden auch zukünftig verstärkt die Möglichkeiten
von Home Office zu bieten. Bereits im Vorfeld
der Pandemie hat das Unternehmen die Voraus-
setzungen geschaffen, um durch intelligente IT-
Strukturen ein Arbeiten von unterschiedlichsten
Orten aus zu ermöglichen. Dies betrifft zum einen
sämtliche Tätigkeitsbereiche in der Verwaltung,
aber zum Teil auch Bereiche der Produktion. Die
fortschreitende Digitalisierung des Konzerns be-
nstigt dabei die reibungslose Umstellung auf
moderne Formen des Arbeitens. Ringmetall hat
dabei praktikable Routinen entwickelt, die es auch
neuen Mitarbeitern ermöglichen, sich durch ein
gezieltes Trainingsprogramm schnell mit allen
Konzernbereichen vertraut zu machen und sozia-
le Strukturen aufzubauen, um dann auf Wunsch
größtenteils von daheim arbeiten zu können. Da-
mit kommt Ringmetall dem Wunsch vieler Mitar-
beiter nach einem flexibleren Arbeiten nach und
leistet einen weiteren Beitrag zur Verbesserung
der CO
2
-Bilanz durch die Reduzierung von Fahrten
zum und vom Arbeitsplatz.
Die stetige Verbesserung der Arbeitsbedingun-
gen ist aber gleichzeitig auch ein wichtiges Mittel,
um den Auswirkungen des Fachkräftemangels in
vielen Märkten entgegenzuwirken. Die Verfügbar-
keit geeigneten Personals nimmt seit Jahren ab,
weshalb sich Ringmetall intensiv um die eigene
Attraktivität als Arbeitgeber bemüht. Neben der
Möglichkeit zum flexibleren Arbeiten erhalten
Mitarbeitende beispielsweise für regelmäßigen
Arbeitseinsatz gesonderte Prämienzahlungen
in unterschiedlichen Formen. Überdies können
Überstunden und Urlaubstage auf einem geson-
derten Zeitarbeitskonto angespart und in Form
eines bis zu drei Monaten dauernden Sabbaticals
genutzt werden.
Im Rahmen innerbetrieblicher Fortbildung, wer-
den einzelne Mitarbeitende regelmäßig für die
Dauer von zwei bis drei Monaten in speziellen Pro-
grammen im Bereich Qualitätssicherung geschult
und so für den besonderen Stellenwert einer
gleichbleibend hohen Produktionsqualität konti-
nuierlich sensibilisiert. Auch werden beispielswei-
se durch den Einsatz in wechselnden Produktions-
bereichen (Job Rotation) immer neue Kenntnisse
vermittelt und langfristig Know-how im Unterneh-
men gehalten. Dies führt zu einer Erhöhung der
Einsatzflexibilität sowie der Qualifikation und ver-
ringert die Risiken, die aus einer möglicherweise
entstehenden Monotonie im Arbeitsalltag entste-
hen können.
Auch zwischen den Standorten von Ringmetall
findet ein kontinuierlicher Wissenstransfer statt.
Mitarbeitende werden immer wieder für mehrmo-
natige Arbeitseinsätze an andere Standorte ent-
sendet, um neue Eindrücke über den Konzern zu
erhalten und Best Practice-Ansätze bei einzelnen
Produktionsschritten auf internationalem Niveau
zu vereinheitlichen. Besonders bewährt hat sich
dieser Ansatz, um möglichst schnell einen Wis-
senstransfer nach Unternehmensakquisitionen
zwischen den einzelnen Gesellschaften herzu-
stellen. Auch werden die Teamsr konzernweite

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Zur Schaffung einer konzernweiten Corporate
Identity setzt Ringmetall auf einen einheitlichen
Außenauftritt und fördert durch die Produktion
von Imagefilmen ein verbessertes Zusammenge-
hörigkeitsgefühl in der Belegschaft. Strategische
und finanzielle Unternehmensziele werden auf al-
len Hierarchieebenen offen und regelmäßig kom-
muniziert. Mittels des konzernweit verbindlichen
Verhaltenskodex („Code of Conduct) wird sicher-
gestellt, dass Ringmetall seinen Mitarbeitenden
ein einheitliches Leitbild vermittelt und diese un-
abhängig von nationaler Herkunft und möglichen
Unterschieden zwischen den Kulturkreisen ein-
heitliche Werte und Ziele verfolgen.
Projekte immer häufiger aus Mitarbeitenden ver-
schiedener internationaler Standorte zusammen-
gestellt. Das mittlere Management wird überdies
im Rahmen von internen und externen Seminaren
regelmäßig speziell gefördert. Im Zuge der Pan-
demie wurden derartige Fortbildungen versrkt
im Rahmen von Webinaren abgehalten. Externes
Schulungspersonal vermittelt im Rahmen von
Coachings moderne Ansätze zur Mitarbeitenden-
hrung und steigert so stetig ein gleichermen
produktives und angenehmes Arbeitsklima bei
Ringmetall.
Compliance- und Nachhaltigkeits-
bericht
(Nicht geprüfter Abschnitt)
Die Ausführungen zur Nachhaltigkeit wurden nicht vom
unabhängigen Abschlussprüfer geprüft und sind vom
Prüfungsurteil ausgeklammert bzw. nicht Gegenstand
des Prüfungsurteils, das im Bestätigungsvermerk wie-
dergegeben ist.
Die Unternehmen der Ringmetall Gruppe und die
dafür handelnden Personen sind sich der besonde-
ren ökologischen und sozialen Verantwortung be-
wusst, die das wirtschaftliche Handeln des Konzerns
mit sich bringt. Die Art und Weise, in der Mitarbei-
tende von Ringmetall handeln, prägen unser Umfeld
und unsere Umwelt in nicht unerheblichem Ausmaß.
Ringmetall ist daher überzeugt, dass der respektvol-
le Umgang mit Mitmenschen und der schonende
Umgang mit Ressourcen zum einen aus ethischen
und moralischen Gesichtspunkten angebracht ist.
Zum anderen aber auch in jeder Hinsicht die einzige
Verhaltensweise darstellt, den Unternehmenserfolg
der Ringmetall Gruppe langfristig sicherzustellen.
Ringmetall ist daher 2021 auch offiziell dem UN Glo-
bal Compact beigetreten, nachdem sich das Unter-
nehmen bereits zuvor uneingeschränkt zu den zehn
Prinzipien der Organisation bekannt hat.
Um die Werte, die hinter diesen Prinzipien stehen,
für alle Mitarbeitenden nachvollziehbar und ver-
bindlich zu machen, hat das Unternehmen Verhal-
tensregeln in Form eines Kodex („Code of Conduct)
entworfen, der für alle Mitarbeitenden verbindlich
ist. Die Einhaltung des Kodex überprüft das Unter-
nehmen auf fortlaufender Basis. Gleichzeitig hat das
Unternehmen interne Strukturen eingerichtet, über
die sich Mitarbeitende über den Kodex informieren
können, sowie über Fragen und Anregungen die
Weiterentwicklung des Kodex mitgestalten können.
Zentraler Ansprechpartner zu diesem Themenbe-
reich ist der unternehmensinterne Compliance Ma-
nager, dessen Position Ringmetall im abgelaufenen
Geschäftsjahr neu geschaffen hat. Damit alle Mit-
arbeitenden die Compliance- und Nachhaltigkeits-
richtlinien der Ringmetall Gruppe verinnerlichen
und umsetzen, wurden umfangreiche Schulungs-
programme im Unternehmen mit zielgruppenspe-
zifischen Inhalten initiiert. Ein modularer Aufbau
stellt dabei die adäquaten Inhalte je nach Tätig-
keitsbereich und Managementebene sicher. Ziel ist
es, compliance-relevante Themen nahtlos in tech-
nische und betriebswirtschaftliche Schulungen zu
integrieren, um Sinn und Zweck der Richtlinien noch
verständlicher darzustellen. Die Teilnahme an den
Schulungen ist verpflichtend und mit Kontrollsyste-
men verknüpft.

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zu Gewerkschaften und auf Wahl von Arbeitneh-
mervertretungen. Jede Form von Zwangs- und
Kinderarbeit lehnt das Unternehmen kategorisch
ab und erwartet gleiches Verhalten auch von sei-
nen Zulieferern und Kunden. Die Konventionen der
International Labour Organization (ILO) Nummer
138 und 182 als Mindeststandard zum Schutz vor
Kinderarbeit unterstützt Ringmetall daher unein-
geschnkt. Ringmetall tritt aktiv für die Gleichbe-
handlung aller Mitarbeitenden hinsichtlich ethni-
scher Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung
oder Religion ein und unterstzt jegliche Maßnah-
men, die der Vielfalt innerhalb der Ringmetall Grup-
pe förderlich sind.
Das Unternehmen versucht sein Möglichstes, um
die Arbeitsbedingungen und das allgemeine Ar-
beitsumfeld für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
gleichermaßen attraktiv zu gestalten. Gleichzeitig
ist das Unternehmen bemüht, einen möglichst aus-
geglichenen Anteil weiblicher und männlicher Mit-
arbeitender zu beschäftigen.
Im Bereich der administrativen Tätigkeiten gelingt
dies sehr gut. Per Ende 2021 bescftigte die Ring-
metall Gruppe hier 49,0 Prozent weibliche sowie
50,4 Prozent männliche Mitarbeitende. Weitere 0,6
Prozent sind divers.
In der Produktion hängt das Verhältnis weiblicher
und männlicher Mitarbeitender sehr vom genau-
en Tätigkeitsfeld ab. Aufgrund der körperlich an-
spruchsvollen Arbeit in den metallverarbeitenden
Tochtergesellschaften liegt hier der Anteil an weib-
lichem Personal deutlich unter 50,0 Prozent. Im Be-
reich der Spannringproduktion lag der Anteil weib-
licher Mitarbeiter zum Jahresende bei 35,8 Prozent,
im Bereich Industrial Handling sogar nur bei 1,9
Prozent. In den kunststoffverarbeitenden Betrie-
ben zeigt sich dagegen nach wie vor ein ausgegli-
cheneres Bild. Im Bereich der Inliner-Produktion lag
der Frauenanteil zum Jahresende bei 50,4 Prozent.
Insgesamt sind in der Produktion 36,2 Prozent der
Mitarbeitenden weiblich, 63,2 Prozent männlich
und 0,6 Prozent divers.
Gleichzeitig versucht Ringmetall, durch flexible Ar-
beitszeitmodelle oder die Möglichkeit des „Home
Office” so gut wie möglich auf die familiären Be-
Seit 2020 vergt Ringmetall über ein konzernweites
Nachhaltigkeitsmanagementsystem, das auf kon-
tinuierlicher Basis ausgebaut und vertieft wird. Um
die Behungen des Konzerns um noch nachhalti-
geres Wirtschaften nachvollziehbar messbar zu ma-
chen, wird Ringmetall seit Februar 2021 durch den
externen Dienstleister ecovadis im Rahmen eines
Nachhaltigkeits-Ratings zertifiziert. Dieses unter-
teilt sich in die Bereiche Umwelt, Arbeits- und Men-
schenrechte, Ethik und Nachhaltige Beschaffung,
denen jeweils eine unterschiedliche Gewichtung
beigemessen wird. Mit einer Gesamtbewertung
von 42 von 100 Punkten lag die Ringmetall Gruppe
auf Basis der Daten von 2020 genau auf Branchen-
durchschnitt. Auf Basis der Daten von 2021 erhöhte
sich die Gesamtbewertung bereits deutlich auf 52
von 100 Punkten. Es ist Ziel des Unternehmens, sich
in allen Bereichen des Ratings kontinuierlich zu ver-
bessern.
MENSCHENRECHTE
Als Unternehmen mit deutschen Wurzeln ist für
Ringmetall die Einhaltung der Menschenrechte in
jeder Hinsicht eine Selbstverständlichkeit. Nicht
nur im Hinblick auf den Code of Conduct sind alle
Mitarbeitenden zu jeder Zeit daran gebunden,
weder im eigenen Handeln diese grundlegenden
Rechte zu verletzen noch die Verletzung durch
andere im eigenen Einflussbereich zu tolerieren.
Die Gesellschaften der Ringmetall Gruppe ach-
ten in ihrem Wirtschaften darauf, dass dies auch
für Zulieferer gilt und überprüft dies regelmäßig
auch im Rahmen von Werksbegehungen. Sofern
das Unternehmen feststellt, dass andere Unter-
nehmen oder deren Mitarbeitende in der Wert-
schöpfungskette der Ringmetall Gruppe Men-
schenrechtsverletzungen begehen und diese
nicht unmittelbar abgestellt werden, hat dies die
unmittelbare Beendigung der Geschäftsbezie-
hung zur Folge. Gleiches gilt für eigene Mitarbei-
tende, deren Arbeitsverltnis für den Fall von
Verstößen unverzüglich abgemahnt beziehungs-
weise beendet wird.
MITARBEITENDE
Das Recht aller Mitarbeitenden auf Vereinigungs-
freiheit und die Anerkennung von Kollektivver-
handlungen erkennt die Ringmetall Gruppe unein-
geschränkt an. Dies beinhaltet das Recht auf Beitritt
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energieintensiven Produktionsschritten, wie dem
Tiefziehen von Form-Inlinern oder auch dem Ex-
trudieren von PE-Folien. Durch die konsequente
Modernisierung von Produktionsanlagen und die
Energetische Verbesserung des Immobilienbe-
standes versucht Ringmetall, den Energiebedarf
der einzelnen Standorte kontinuierlich zu senken.
Ringmetall stellt die Energieversorgung seiner
Tochtergesellschaften so weit wie möglich auf
den Einsatz nachhaltiger Energieträger um. Aktu-
ell bezieht bereits einer der 16 Produktionsstand-
orte ihren Energiebedarf nahezu vollsndig aus
regenerativen Quellen. Bis 2023 sollen sämtliche
Stromlieferverträge entsprechend umgestellt
sein, sofern dies je nach regionalen Gegebenhei-
ten möglich ist. An inzwischen drei Standorten
produziert Ringmetall bereits selbst Strom aus
Sonnenenergie über den Einsatz von Photovol-
taikanlagen.
Auch bei den zum Heizen benötigten Brennstof-
fen achtet Ringmetall darauf, den CO
2
-Ausstoß
des Konzerns kontinuierlich weiter zu reduzieren.
Heizungsanlagen werden entsprechend von Heiz-
öl auf Gas umgestellt beziehungsweise – sofern
die örtlichen Gegebenheiten es zulassen – Anla-
gen für Brennstoffe aus nachwachsenden Roh-
stoffen, wie zum Beispiel Holzpellets, installiert.
Seit 2020 ist Ringmetall bestrebt, die Fahrzeug-
flotte des Konzerns hinsichtlich ihres CO
2
-Aussto-
ßes zu optimieren. Bei den Fahrzeugen handelt es
sich nahezu ausschließlich um Dienstwagen, die
Mitarbeitenden des Unternehmens zur Verfügung
gestellt werden. Beim Auslaufen von Leasingver-
trägen ist die Gesellschaft bestrebt, nur noch
Neufahrzeuge in den Fuhrpark aufzunehmen, die
nicht oder nur zum Teil mit fossilen Kraftstoffen
betrieben werden. Darüber hinaus stellt Ringme-
tall an verschiedenen Standorten auch E-Bikes
anstelle von Dienstwagen zur Verfügung.
ANTI-KORRUPTION
Ringmetall hat im Rahmen des Code of Con-
duct klare Verhaltensvorgaben definiert, um das
Unternehmen bestmöglich vor Korruption zu
sctzen. Diese werden konzernweit umgesetzt,
wobei einzelne Maßnahmen immer den jeweili-
dürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen. Darü-
ber hinaus stehen für die Arbeitspausen gut aus-
gestattete Sozial- und Ruheume zur Verfügung
und finden auch in der Modernisierungsplanung
von Standorten entsprechende Aufmerksamkeit.
UMWELT
Die Unternehmen der Ringmetall Gruppe sind be-
müht, so schonend wie möglich mit jedweder Art
von Ressourcen umzugehen und somit den vom
Unternehmen ausgehend Umwelteinfluss so we-
nig negativ wie möglich zu gestalten. Ringmetall
macht es sich zur Aufgabe, sein Umweltmanage-
ment kontinuierlich zu erweitern und zu verbes-
sern. Als produzierendes Unternehmen wird vor
allem darauf geachtet, dass beim Einsatz von Roh-
stoffen ein möglichst geringer Anteil an Produkti-
onsabfällen bzw. Ausschuss anfällt. Da dies jedoch
nicht zur Gänze vermeidbar ist, achtet das Unter-
nehmen darauf, sämtliche wiederverwertbaren
Materialien konsequent dem Recycling zuzufüh-
ren. Je nach verwendetem Material und Produk-
tionsschritt fallen dabei unterschiedliche Mengen
an Ausschuss an. Eine direkte Vergleichbarkeit
von Recyclingquoten über die Jahre hinweg ist da-
her nicht in jedem Fall gegeben. Generell werden
über 95 Prozent des Produktionsausschusses des
Unternehmens dem Recycling zugeführt.
2021 war die Recyclingquote des Gesamtkon-
zerns insgesamt von 96,0 Prozent auf 95,1 Pro-
zent minimal rückläufig. Der Rückgang ist dabei
ausschließlich einem verringerten Produktions-
ausschuss bei recyclingfähigen Abfällen zuzu-
schreiben, so dass der Anteil nicht-recyclingfähi-
ger Abfälle höher ausfiel. Gleichzeitig gelang es
aber auch, die Gesamtmenge nicht-recyclingfä-
higer Abfälle im Verltnis zum Produktionsvolu-
men zu reduzieren.
Der unmittelbare Energiebedarf der Ringmetall
Gruppe stellt sich im Vergleich zu einer Vielzahl
anderer produzierender Unternehmen eher ge-
ring dar. Ein Grund hierfür ist der hohe Anteil spe-
zifisch für den Produktionszweck aufbereiteter
Vorprodukte, wie beispielsweise auch verschie-
dene Breiten und Stärken zugeschnittene Stahl-
bleche. Im Produktbereich Inliner ist der Ener-
giebedarf ungleich höher. Dies liegt vor allem an
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gen nationalen rechtlichen Besonderheiten ange-
passt werden. Zuwendungen jeglicher Art sind im
Konzern verboten, wenn sie darauf abzielen, Ent-
scheider in unzulässiger Weise zu beeinflussen.
Dies zählt insbesondere in Bezug auf Entscheider
einer staatlichen Behörde. Ringmetall vertritt die
Auffassung, dass es sich bei Korruption nicht um
ein Kavaliersdelikt handelt, sondern um eine sehr
ernst zu nehmende Form von Kriminalit.
Um diese und andere Formen kriminellen Verhal-
tens im Konzern zu identifizieren, hat Ringmetall
2021 ein Whistleblowing-System eingeführt. Damit
hat sich Ringmetall bereits im Vorfeld der noch
ausstehenden nationalen Umsetzung der EU-Ge-
setzgebung für die Einführung eines sicheren ano-
nymen Hinweisgebersystems entschieden. Es soll
Bescftigten und externen Dritten ermöglichen,
beobachtete Missstände wie Korruption, Amts-
missbrauch, Diskriminierung oder auch Beläs-
tigung an den Konzern zu melden, bevor sie sich
gegebenenfalls an Behörden oder die Medien wen-
den. Ein anonymisierter Kanal gewährleistet dabei
größtmöglichen Schutz für den Hinweisgeber.
STAKEHOLDER MANAGEMENT
Ringmetall kommuniziert offen und transparent
mit ihren internen und externen Stakeholdern
und sucht aktiv den regelmäßigen Austausch mit
diesen Zielgruppen. Bedingt durch die Unter-
nehmensgröße haben sich dabei in der Vergan-
genheit Stakeholder-Gruppen herausgebildet,
mit denen aktuelle Themen in regelmäßiger Fre-
quenz erörtert werden und solche, mit denen
eher fallbezogen Kontakt besteht. Sehr regelmä-
ßig findet vor allem der Austausch mit Mitarbei-
tenden, Kunden, Lieferanten sowie den Medien
und dem Kapitalmarkt statt. In klar definierten
Intervallen erörtern hier Unternehmensvertreter
aktuelle Unternehmensentwicklungen, beant-
worten Fragen und holen Kritik und Anregungen
ein, aus denen heraus dann wiederum konkrete
Maßnahmen getroffen werden können, um Ring-
metall konsequent weiterzuentwickeln. Darüber
hinaus steht das Unternehmen jedoch auch in
Kontakt mit Vertretern gemeinnütziger Organisa-
tionen oder der Politik, sofern sich hier ein Ge-
sprächsbedarf entwickelt. Ringmetall entwickelt
den Austausch mit seinen Stakeholdern konse-
quent weiter, um auch zukünftig die Erwartungs-
haltung der einzelnen Gruppen in die strategi-
sche Unternehmensentwicklung mit einfließen
zu lassen.
NICHTFINANZIELLE ERKLÄRUNG
Als Bestandteil dieses zusammengefassten Lage-
berichts veröffentlicht Ringmetall gemäß §§ 315b,
315c HGB in Verbindung mit §§ 289b bis 289e
HGB eine für die Ringmetall SE und den Konzern
zusammengefasste nichtfinanzielle Erkrung.
Die Inhalte der nichtfinanziellen Erkrung sind
im gesamten zusammengefassten Lagebericht
zu finden, jedoch insbesondere in den Abschnit-
ten „Die Ringmetall Gruppe – Wettbewerbsstär-
ken und Markteintrittsbarrieren“ sowie „Nach-
haltigkeitsbericht. Diese Inhalte waren nicht Teil
der Prüfung des Konzernabschlusses und des
zusammengefassten Lageberichts.
Wirtschaftsbericht
GESAMTWIRTSCHAFTLICHE LAGE
In ihrem Jahreswirtschaftsbericht 2022 sieht das
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
(BMWi) die deutsche Wirtschaft vor großen Her-
ausforderungen. Bis ins Frühjahr 2021 hinein war
die wirtschaftliche Entwicklung vor allem durch die
Pandemie und entsprechende Eindämmungsmaß-
nahmen gekennzeichnet. Die erfolgreiche Impfkam-
pagne erglichte zum Sommer hin eine Erholung
nahezu aller Wirtschaftsbereiche. Lieferengpässe
und Materialknappheiten, die insbesondere die
Industriekonjunktur belasteten, spielten im Jahres-
verlauf allerdings eine zunehmende Rolle. Im Herbst
2021 kam es dann abermals zu einer deutlichen Zu-
nahme der Infektionszahlen, in deren Folge die wirt-
schaftliche Erholung im Schlussquartal einen spür-
baren Dämpfer hinnehmen musste. Im Ergebnis
stieg das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP)
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im Jahr 2021 mit einer Rate von 2,7 Prozent. Trotz
dieser Erohlung der wirtschaftlichen Entwicklung
gegenüber 2020 sei es laut BMWi jedoch offensicht-
lich, dass die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie
länger als die unmittelbare Gesundheitskrise zu
spüren sein werden.
Gemäß seinem Wirtschaftsausblick vom Januar
2021 sieht der Internationale Währungsfonds (IWF)
die Weltwirtschaft zum Jahresbeginn 2022 in einer
schlechteren Ausgangslage als erwartet. Nach einer
zunehmenden Aufhellung der gesamtwirtschaft-
lichen Lage habe die Omicron-Variante erneut zu
Einschränkungen geführt, während Lieferengpässe
und ein deutlicher Anstieg der Inflation das Umfeld
erneut schwächten. Nach einem weltweiten Wachs-
tum von 5,9 Prozent im Jahr 2021 erwartet der IWF
entsprechend eine Abschwächung des Wachstums
auf 4,4 Prozent im laufenden Geschäftsjahr.
Die chemisch-pharmazeutische Industrie hat sich
2021 wesentlich besser entwickelt als vom Verband
der Chemischen Industrie (VCI) erwartet. Trotz CO-
VID-19-Pandemie und Lieferengssen sowie zu-
letzt sprunghaft steigender Preise für Energie und
Rohstoffe habe die Branche 2021 eine starke Ent-
wicklung vollzogen, die sich auf nahezu alle Produkt-
bereiche erstrecke. Im Vergleich zum Vorjahr stieg
die Produktion um 4,5 Prozent, während der Um-
satz vor dem Hintergrund deutlich gestiegener Er-
zeugerpreise um 15,5 Prozent zulegte. Grundlage für
den Anstieg sei eine allgemeine Erholung der Nach-
frage auf gesamtglobaler Ebene, insbesondere aber
auch nach Impfstoffen aus deutscher Produktion
gewesen.
Laut Verband Deutscher Maschinen- und Anlagen-
bau (VDMA) hat sich der Maschinen- und Anlagen-
bau in Deutschland in einem schwierigen Jahr 2021
hervorragend geschlagen. Trotz gut gefüllter Auf-
tragsbücher hätten sich die Erwartungen aufgrund
von Lieferengpässen jedoch nicht vollständig er-
llt. Während die Auftragseinnge in den ersten
zehn Monaten 2021 um real 34 Prozent zulegten,
stieg die Produktion im selben Zeitraum schwächer
als erhofft um real 7,2 Prozent. Die VDMA-Volks-
wirte schätzen daher das Produktionswachstum
2021 preisbereinigt auf 7,0 Prozent, erhöhen jedoch
gleichzeitig ihre Prognose für 2022 von 5,0 Prozent
auf 7,0 Prozent.
GESCHÄFTSVERLAUF DES KONZERNS
Mit 2021 wurde ein weiteres Jahr deutlich spür-
bar von der pandemischen Lage geprägt. Trotz
COVID-19, deutlicher Preissteigerungen bei Stahl
und anderen Rohstoffen sowie regional teils ein-
geschränkter Verfügbarkeit produktionsrelevanter
Rohstoffe war 2021 das bisher erfolgreichste Jahr in
der Geschichte der Ringmetall Gruppe (gemessen
an Konzernumsatz und Konzernergebnis). Die Um-
satzerlöse des Konzerns lagen mit 172,3 Mio. EUR
um 46,1 Prozent über Vorjahr (2020: 118,0 Mio.
EUR), während sich das EBITDA mit 26,6 Mio. EUR
mehr als verdoppelte (2020: 12,2 Mio. EUR). Die
EBITDA-Marge im Verhältnis zur Gesamtleistung er-
höhte sich entsprechend deutlich auf 15,4 Prozent
nach 10,4 Prozent im Vorjahr.
Die nachfolgende Analyse nimmt Bezug auf den
Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021, der
nach den International Financial Reporting Stan-
dards („IFRS“) aufgestellt wurde, wie sie in der Euro-
päischen Union Anwendung finden.
Geschäftsbereich Industrial Packaging
Das Segment Industrial Packaging mit seinen Pro-
duktbereichen Spannringe und Inliner erholte
sich 2021 spürbar und legte in beiden Produktbe-
reichen sowohl im Umsatz- als auch im Ergebnis-
beitrag deutlich zu. Während die Umsätze beider
Produktbereiche infolge gestiegener Rohstoffprei-
se wesentlich anstiegen, bewegte sich auch ihr
organisches Wachstum – vor allem im Bereich der
Spannringe – auf überdurchschnittlichem Niveau.
Die Akquisition der HOSTO zum 31. Mai 2021 wirk-
te sich überdies umsatzsteigernd sowie, in gering-
fügigem Ausmaß, ergebnissteigernd aus. Neben
der positiven Geschäftsentwicklung schlugen sich
vor allem die Effizienzsteigerungsmaßnahmen der
vergangenen Jahre in einem steigenden Segment-
EBITDA nieder. Hier wirkten sich eine optimierte
Personalauslastung, geringere Ausschussquoten in
der Produktion sowie ein gestiegener Anteil auto-
matisierter Produktionsschritte positiv auf das Er-
gebnis aus.
Geschäftsbereich Industrial Handling
Im Segment Industrial Handling zeichnete sich ab
dem zweiten Quartal eine deutlich spürbare Trend-
wende in der lange Zeit verhaltenen Nachfragesitu-
ation nach den Produkten des Unternehmens ab.
Graphics
den Landmaschinensektor. Auf Basis eines unver-
ändert positiven Geschäftsumfelds scheint die vo-
rübergehend verhaltene Nachfrage im Geschäfts-
bereich Industrial Handling mit der Entwicklung im
abgelaufenen Geschäftsjahr überwunden.
Entsprechend positiv zeigte sich die Umsatz- und
Ergebnisentwicklung des Segments auch im weite-
ren Jahresverlauf. Die Nachfrage stieg hier sowohl
im Bereich der Produktlösungen für Flurförderzeu-
ge, als auch im Bereich der Produktlösungen für
2021
2020 Veränderung
TEUR %
TEUR % TEUR %
Konzernumsatzerlöse 172.338 99,5 117.972 100,6 54.366 46,1
Bestandsveränderung 786 0,5 -694 -0,6 1.480 -213,3
Gesamtleistung 173.124 100,0 117.278 100,0 55.846 47,6
Sonstige Erträge 1.984 1,1 804 0,7 1.180 146,8
Materialaufwand
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoe 88.352 51,0 55.324 47,2 33.028 59,7
Bezogene Leistungen 4.747 2,7 5.068 4,3 -321 -6,3
Personalaufwand 38.026 22,0 31.458 26,8 6.568 20,9
Abschreibungen 6.443 3,7 6.193 5,3 250 4,0
Sonstige Aufwendungen 17.354 10,0 14.010 11,9 3.344 23,9
Betriebsaufwand 154.922 89,5 112.053 95,5 42.869 38,3
Ergebnis aus nach der
Equity-Methode
bilanzierten Beteiligungen -9 0,0 -42 0,0 33 -78,6
EBITDA 26.620 15,4 12.180 10,4 14.440 118,6
EBIT 20.177 11,7 5.987 5,1 14.190 237,0
Finanzerträge 223 0,1 14 0,0 209 1.492,9
Finanzierungsaufwendungen 865 0,5 1.721 1,5 -856 -49,7
Finanzergebnis -642 -0,4 -1.707 -1,5 1.065 -62,4
Ergebnis vor Ertragsteuern 19.535 11,3 4.280 3,6 15.255 356,4
Ertragsteuern 4.618 2,7 1.545 1,3 3.073 198,9
Konzernjahresergebnis 14.917 8,6 2.735 2,3 12.182 445,4
ERTRAGSLAGE DES KONZERNS
Der Konzernumsatz belief sich im Jahr 2021 auf
172,3 Mio. EUR (2020: 118,0 Mio. EUR). Damit lag
er am oberen Ende der am 18. Oktober 2021 an-
gehobenen Prognose für das Berichtsjahr von
163,0 bis 173,0 Mio. EUR. Insbesondere vor dem
Hintergrund der deutlich steigenden Rohstoffprei-
se waren unterjährige Konkretisierungen der Um-
satzprognose erforderlich. Vom Konzernumsatz
entfielen 50,3 Mio. EUR (2020: 39,3Mio. EUR) auf
Deutschland, 49,4 Mio. EUR (2020: 29,6 Mio. EUR)
Graphics
auf die USA und 72,6 Mio. EUR (2020: 49,1 Mio.
EUR) auf ausländische Märkte außerhalb der USA.
Der Anteil des Geschäftsbereichs Industrial Pa-
ckaging am Gesamtumsatz lag mit 159,8 Mio. EUR
(2020: 108,3Mio. EUR) bei 92,7 Prozent (2020: 91,8
Prozent). Die Veränderung im Segment Industrial
Packaging resultiert zu 6,2 Prozentpunkten bezie-
hungsweise 6,7 Mio. EUR aus Akquisitionseffekten,
zu 32,6 Prozentpunkten beziehungsweise 35,3Mio.
EUR aus der Rohstoffpreisentwicklung und zu 8,7
Prozentpunkten beziehungsweise 9,5Mio. EUR aus
der organischen Entwicklung. Der Beitrag des Ge-
schäftsbereichs Industrial Handling zum Gesamt-
umsatz lag mit 12,6Mio. EUR signifikant über dem
Vorjahreswert (2020: 9,7Mio. EUR).
Die sonstigen Erträge sind im Berichtsjahr um
1,2 Mio. EUR auf 2,0 Mio. EUR angestiegen. Dies
resultiert im Wesentlichen aus staatlichen COVID-
19-Darlehen in den USA in Höhe von 0,8Mio. EUR,
welche im Vorjahr gewährt und im aktuellen Ge-
schäftsjahr erlassen wurden.
Der Materialaufwand stieg im Berichtsjahr auf
93,1 Mio. EUR (2020: 60,4 Mio. EUR) und lag ent-
sprechend mit 53,8 Prozent der Gesamtleistung
leicht über dem Vorjahreswert (2020: 51,5 Pro-
zent). Diese Entwicklung war ausschließlich vom
Segment Industrial Packaging getrieben, in dem
sich die Materialaufwandsquote von 51,6 Prozent
im Jahr 2020 auf 54,1 Prozent im Jahr 2021 erhöh-
te. Die Gesamtleistung der Produktlinie Packaging
Rings mit dem höchsten Stahlanteil am Segment-
umsatz Industrial Packaging stieg auf 87,1 Prozent
(2020: 82,6 Prozent). Im Segment Industrial Hand-
ling lag die Materialaufwandsquote im Berichtsjahr
bei 50,0 Prozent (2020: 50,2 Prozent). Ohne die in
2021 erstmals konsolidierte HOSTO lag der Mate-
rialaufwand bei 89,5 Mio. EUR im Berichtsjahr be-
ziehungsweise im Verhältnis zur Gesamtleistung
bei 53,9 Prozent statt bei 53,8 Prozent. Für das Seg-
ment Industrial Packaging, welchem die Aktivitäten
der HOSTO zugeordnet werden, ergibt sich ohne
die HOSTO dann eine Materialaufwandsquote von
54,2 Prozent gegenüber 54,1 Prozent.
Die Aufwendungen für Personal, einschließlich
den bezogenen Leistungen für Leiharbeiter, beliefen
sich 2021 auf 38,0Mio. EUR (2020: 31,5Mio. EUR).
Die Personalaufwandsquote verbesserte sich trotz
dem zahlenmäßigen Zuwachs an Mitarbeitern durch
die Akquisition von HOSTO von 26,8 Prozent im Vor-
jahr auf 22,0 Prozent. Neben den durch die Rohstof-
fe verursachten preisbezogenen Erhöhungen bei
der Gesamtleistung sind weitere Effizienzsteigerun-
gen wie die Modernisierung des Maschinenparks,
softwareunterstützte Produktionsplanung und opti-
mierte Produktionsprozesse für die positive Entwick-
lung verantwortlich.
Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die
sonstigen
Aufwendungen
von 14,0 Mio. EUR auf 17,4 Mio.
EUR an. Dies resultiert im Wesentlichen aus den
analog zum Umsatz gestiegenen Logistikkosten in
Höhe von 6,1 Mio. EUR (31.12.2020: 4,5 Mio. EUR).
Die Aufwendungen für Beratungs- und sonstige ex-
ternen Dienstleistung bleiben mit knapp 2 Prozent
der Gesamtleistung gegenüber dem Vorjahr nahezu
unverändert. In absoluten Werten sind diese Kosten
jedoch um 0,8 Mio. EUR gesteigen, insbesondere für
die formwechselnde Umwandlung der Ringmetall
AG in eine Europäische Gesellschaft (Societas Eu-
ropaea, SE) und für Akquisitionen und Interim Ma-
nagement. Die weiteren sonstigen Aufwendungen
haben sich gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich
verändert.
Das Ergebnis vor Ertragsteuern, Zinsen und Ab-
schreibungen (EBITDA) lag mit 26,6Mio. EUR um
14,4Mio. EUR beziehungsweise 118,6 Prozent signi-
fikant über dem Vorjahreswert. Im Verhältnis zur Ge-
samtleistung verbesserte sich die EBITDA-Marge auf
15,4 Prozent (2020: 10,4 Prozent). Anteilig entfallen
29,6Mio. EUR des EBITDA (2020: 14,5Mio. EUR) auf
das Segment Industrial Packaging, wobei 0,7 Mio.
EUR aus der Akquisition HOSTO resultieren, und
1,4Mio. EUR (2020: 0,3Mio. EUR) auf das Segment
Industrial Handling. Ursächlich für diese Entwicklung
im Industrial Packaging und im Industrial Handling
sind im Wesentlichen die im Verhältnis zur Gesamt-
leistung verbesserten Personalaufwendungen sowie
sonstige Aufwendungen. Die vom Vorstand kom-
munizierten Erwartungen an die Entwicklung des
EBITDA in Höhe von 24,0 bis 26,0Mio. EUR wurden
geringfügig übertroffen.
Die Abschreibungen des Konzerns lagen bei
6,4 Mio. EUR (2020: 6,2 Mio. EUR). Der leichte An-
Graphics
AKTIVA
31.12.2021
31.12.2020 Veränderung
TEUR %
TEUR % TEUR %
Immaterielle Vermögenswerte 2.842 2,3 2.915 2,8 -73 -2,5
Geschäfts- oder Firmenwerte 33.734 27,2 32.300 31,2 1.434 4,4
Sachanlagen 33.395 27,0 30.604 29,6 2.791 9,1
Nach der Equity-Methode bilanzierte
Beteiligungen 57 0,0 66 0,1 -9 -13,6
Sonstige langfristige Vermögenswerte 167 0,1 136 0,1 31 22,8
Latente Steueransprüche 1.571 1,3 2.134 2,1 -563 -26,4
Summe langfristige Vermögenswerte 71.766 57,9 68.155 65,8 3.611 5,3
Vorräte 21.734 17,5 12.202 11,8 9.532 78,1
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 23.575 19,0 15.150 14,6 8.425 55,6
Vertragsvermögenswerte 636 0,5 435 0,4 201 46,2
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 1.182 1,0 870 0,8 312 35,9
Kurzfristige Steuerforderungen 430 0,3 510 0,5 -80 -15,7
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente 4.573 3,7 6.225 6,0 -1.652 -26,5
Summe kurzfristige Vermögenswerte 52.130 42,1 35.392 34,2 16.738 47,3
Summe Aktiva 123.896 100,0 103.547 100,0 20.349 19,7
VERMÖGENSLAGE DES KONZERNS
stieg in Höhe von 0,2Mio. EUR ist der Akquisition von
HOSTO zuzuschreiben.
Das
Ergebnis vor Ertragsteuern
stieg im Berichts-
jahr auf 19,5Mio. EUR (2020: 4,3Mio. EUR).
Das
Finanzergebnis
belief sich auf -0,6 Mio. EUR
(2020: -1,7Mio. EUR) und fällt auf Segmentebene fast
ausschließlich im Industrial Packaging sowie auf Hol-
ding-Ebene in der Ringmetall SE an. Im Finanzergeb-
nis enthalten sind Zinserträge und Zinsaufwendun-
gen. Fremdwährungseffekte, die im Zusammenhang
mit einer Finanzierung stehen, werden innerhalb
des Finanzergebnisses ausgewiesen. Die positive
Entwicklung des Finanzergebnisses ist hauptsächlich
auf für die Ringmetall positiven Kurseffekte und den
Konsortialdarlehensvertrag zurückzuführen.
Nach Abzug der Ertragsteuern ergab sich ein
Kon-
zernjahresergebnis
in Höhe von 14,9 Mio. EUR
(2020: 2,7Mio. EUR).
Graphics
PASSIVA
31.12.2021
31.12.2020 Veränderung
TEUR %
TEUR % TEUR %
Gezeichnetes Kapital 29.069 23,5 29.069 28,1 0 0,0
Kapitalrücklage 16.664 13,4 16.664 16,1 0 0,0
Währungsumrechnungsrücklage -507 -0,4 -1.765 -1,7 1.258 -71,3
Neubewertung Abfertigungsverpichtungen
und Sonstiges 67 0,1 39 0,0 28 71,8
Konzernergebnisvortrag 17.415 14,1 4.713 4,6 12.702 269,5
Nicht beherrschende Gesellschafter 1.041 0,8 869 0,8 172 19,8
Summe Eigenkapital 63.749 51,5 49.589 47,9 14.160 28,6
Pensionsähnliche Rückstellungen 804 0,6 844 0,8 -40 -4,7
Sonstige Rückstellungen 155 0,1 0 0,0 155 0,0
Finanzverbindlichkeiten 23.600 19,0 26.855 25,9 -3.255 -12,1
ɅɅ'DYRQ/HDVLQJYHUELQGOLFKNHLWHQ 9.970 8,0 11.341 11,0 -1.371 -12,1
Latente Steuerschulden 2.489 2,0 2.352 2,3 137 5,8
Summe langfristige Schulden 27.048 21,8 30.051 29,0 -3.003 -10,0
Sonstige Rückstellungen 5.639 4,6 3.610 3,5 2.029 56,2
Kurzfristige Steuerschulden 1.993 1,6 789 0,8 1.204 152,6
Finanzverbindlichkeiten 7.983 6,4 7.330 7,1 653 8,9
ɅɅ'DYRQ/HDVLQJYHUELQGOLFKNHLWHQ 2.283 1,8 2.149 2,1 134 6,2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen 14.882 12,0 10.153 9,8 4.729 46,6
Sonstige Verbindlichkeiten 2.602 2,1 2.025 2,0 577 28,5
Summe kurzfristige Schulden 33.099 26,7 23.907 23,1 9.192 38,4
Summe Schulden 60.147 48,5 53.958 52,1 6.189 11,5
Summe Passiva 123.896 100,0 103.547 100,0 20.349 19,7
Graphics
Die
Bilanzsumme
des Konzerns stieg zum 31. De-
zember 2021 deutlich um 19,7 Prozent auf 123,9
Mio. EUR (31.12.2020: 103,5 Mio. EUR). Die imma-
teriellen Vermögensgegenstände zeigen sich mit
2,8 Mio. EUR (31.12.2020: 2,9 Mio. EUR) nahezu
unverändert zum Vorjahr. Der Rückgang ergibt sich
aus den planmäßigen Abschreibungen. Die Ge-
schäfts- oder Firmenwerte sind mit 33,7Mio. EUR
um 1,4 Mio. EUR gestiegen (31.12.2020: 32,3 Mio.
EUR). 0,9 Mio. EUR hiervon sind der Akquisition
von HOSTO zuzuschreiben und die übrige Verän-
derung resultiert aus Währungseffekten. Die Sach-
anlagen sind von 30,6 Mio. EUR um 2,8 Mio. EUR
auf 33,4Mio. EUR angestiegen. Dies ist größtenteils
auf Zugänge durch die Akquisition von HOSTO für
Gebäude und Grundstücke in Höhe von 1,5 Mio.
EUR und Maschinen und Anlagen in Höhe von
3,0Mio. EUR zurückzuführen. Demgegenüber ste-
hen die jährlichen Abschreibungen auf die Sach-
anlagen. Die nach der Equity-Methode bilanzierten
Beteiligungen betragen 0,1Mio. EUR und sind auf
Vorjahresniveau. Bei den sonstigen langfristigen
Vermögenswerten gab es keine wesentliche Ver-
änderung. Die aktiven latenten Steuern sind von
2,1Mio. EUR im Vorjahr auf 1,6Mio. EUR zurückge-
gangen. Diese resultiert im Wesentlichen aus dem
Verbrauch von Verlustvorträgen. Somit ist die Sum-
me der langfristigen Vermögenswerte um 5,3 Pro-
zent auf 71,8 Mio. EUR angestiegen (31.12.2020:
68,2Mio. EUR).
Die Summe der kurzfristigen Vermögenswerte sind
von 35,4 Mio. EUR im Vorjahr deutlich um 16,7 Mio.
EUR auf 52,1 Mio. EUR angestiegen. Dies resultiert vor
allem aus dem Anstieg der Vorräte auf 21,7 Mio. EUR
(31.12.2020: 12,2 Mio. EUR) aufgrund der stark ange-
stiegen Rohstoffpreise sowie im Umfang von 1,0 Mio.
EUR aus der Akquisition von HOSTO. Bedingt durch
stark gestiegene Preise und deutlichem Wachstum
des Geschäftsvolumens sind die Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen um 8,4 Mio. EUR auf
23,6 Mio. EUR angestiegen. Gleichzeitig zogen die
Auftragseingänge und somit auch die Umsatzerlöse
im Dezember 2021 deutlich gegenüber dem Ver-
gleichsmonat 2020 an. Ebenfalls hierdurch sind auch
die Vertragsvermögenswerte von 0,4 Mio. EUR auf
0,6 Mio. EUR gestiegen. Die
sonstigen kurzfristigen
Vermögenswerte
sind von 0,9 Mio. EUR auf
1,2 Mio.
EUR angewachsen. Mit 0,2 Mio. EUR ist der Anstieg
maßgeblich der Akquisition von HOSTO zuzuschrei-
ben. Die kurzfristigen Steuerforderungen blieben mit
0,4 Mio. EUR nahezu unverändert. Die Zahlungsmittel
und Zahlungsäquivalente betragen zum Stichtag 4,6
Mio. EUR (31.12.2020: 6,2 Mio. EUR). Das Konzern-
eigenkapital lag mit 63,7 Mio. EUR um 28,6 Prozent
über Vorjahr (31.12.2020: 49,6 Mio. EUR), was im
Wesentlichen dem Konzernergebnis zuzuschreiben
ist. Trotz einer deutlich gestiegenen Bilanzsumme be-
trägt die Eigenkapitalquote zum Stichtag 51,5 Prozent
(31.12.2020: 47,9 Prozent).
Im Rahmen der planmäßigen Tilgung, von mit dem
Konsortialkredit verbundenen Bankverbindlichkeiten,
gingen die langfristigen Schulden, vor allem langfris-
tige Bankverbindlichkeiten, von 30,1 Mio. EUR auf
27,0 Mio. EUR per 31. Dezember 2021 zurück. Die
pensionsähnlichen Rückstellungen und die latenten
Steuerschulden haben sich nicht wesentlich verän-
dert. Dagegen sind die kurzfristigen Schulden auf 33,1
Mio. EUR (31.12.2020: 23,9 Mio. EUR) angestiegen.
Hauptursache hierfür sind die stark angestiegenen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in
Höhe von 14,9 Mio. EUR (31.12.2020: 10,2 Mio. EUR)
aufgrund gestiegener Rohstoffpreise und einem im
Vergleich zum Vorjahr nachfragebedingten höheren
Einkaufsvolumens. Die sonstigen Rückstellungen sind
im Wesentlichen aufgrund personalbezogener Rück-
stellungen und Rückstellungen für Beratungsleistun-
gen von 3,6 Mio. EUR auf 5,6 Mio. EUR gestiegen. Die
kurzfristigen Steuerschulden in Höhe von 2,0 Mio.
EUR (31.12.2020: 0,8 Mio. EUR) enthalten im Wesent-
lichen Ertragsteuern. Die kurzfristigen Finanzverbind-
lichkeiten sind von 7,3 Mio. EUR auf 8,0 Mio. EUR an-
gewachsen. Dies ist in Höhe von 0,3 Mio. EUR auf die
Erweiterung des Konsolidierungskreises durch HOS-
TO zurückzuführen.
Die nachfolgende Analyse der Vermögens- Finanz
und Ertragslage der Ringmetall SE basiert auf deren
handelsrechtlichen Jahresabschluss.
Graphics
2021
TEUR
2020
TEUR
Veränderung
TEUR %
Umsatzerlöse 943 772 171 22,2
Sonstige betriebliche Erträge 37 33 4 12,1
Personalaufwand -2.040 -1.284 -756 58,9
Abschreibungen -4 -4 0 0,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen -2.284 -1.422 -862 60,6
Erhaltene Gewinne aufgrund eines
Gewinnabführungsvertrages 13.945 4.308 9.637 223,7
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 325 79 246 311,4
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -445 -302 -143 47,4
Ergebnis vor Ertragsteuern 10.477 2.180 8.297 380,6
Ertragsteuern -695 -126 -569 451,6
Ergebnis nach Steuern 9.782 2.054 7.728 376,2
Sonstige Steuern -1 -1 0 0,0
Jahresergebnis 9.781 2.053 7.728 376,4
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 12.132 11.823 309 2,6
Bilanzgewinn 21.913 13.876 8.037 57,9
ERTRAGSLAGE DER SE
Graphics
Die Gesellschaft erzielte im Geschäftsjahr 2021
einen Jahresüberschuss von 9,8Mio. EUR. Dieser
lag um 7,7 Mio. EUR über dem Jahresüberschuss
des Vorjahres. Folgende Sachverhalte haben das
Jahresergebnis maßgeblich beeinflusst:
Die konzerninternen Dienstleistungen in Höhe
von 0,9 Mio. EUR lagen über denen des Vorjah-
res mit 0,8Mio. EUR. Ursächlich für die Steigerung
sind zusätzlich geschaffene Positionen im Vertrieb
und Controlling deren Kosten umgelegt wurden.
Der Personalaufwand beträgt 2,0 Mio. EUR und
liegt damit um 0,8 Mio. EUR über Vorjahresniveau.
Dies resultiert vor allem aus höheren erfolgsbezo-
genen Vergütungen sowie einem Anstieg der Mit-
arbeiterzahl aufgrund neu geschaffener Stellen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind
im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Mio. EUR auf 2,3
Mio. EUR gestiegen. Der Kostenanstieg kommt
maßgeblich aus den Rechts- und Beratungskosten
für die formwechselnde Umwandlung der Ringme-
tall AG in eine Europäische Gesellschaft (Socieatas
Europaea, SE) sowie für Akquisitionen und Interim
Management.
Die Erträge aus den Ergebnisübernahmen stiegen
um 9,6 Mio. EUR auf 13,9 Mio. EUR und betreffen
die August Berger Metallwarenfabrik GmbH.
Die Ringmetall SE erwirtschaftete Zinserträge in
Höhe von 0,3 Mio. EUR, welche hauptsächlich auf
verbundene Unternehmen entfallen, und welchen
Zinsaufwendungen in Höhe von 0,4 Mio. EUR ge-
genüberstanden.
Die Ertragsteuern liegen mit 0,7 Mio. EUR auf-
grund des Ergebnisses in Höhe von 9,8 Mio EUR
deutlich über dem Vorjahreswert (31.12.2020:
0,1 Mio. EUR). Die Ringmetall SE kann für das Ge-
schäftsjahr Verlustvorträge nutzen, sodass die Er-
tragsteuern aus der Anwendung der Mindestbe-
steuerung resultieren.
Graphics
VERMÖGENSLAGE DER SE
31.12.2021
31.12.2020 Veränderung
TEUR %
TEUR % TEUR %
Vermögen
Sachanlagen 6 0,0 7 0,0 -1 -14,3
Finanzanlagen 51.367 54,5 51.367 71,5 0 0,0
Anlagevermögen 51.373 54,5 51.374 71,5 -1 0,0
Forderungen gegen verbundene
Unternehmen 42.461 45,1 19.641 27,3 22.820 116,2
Sonstige Vermögenswerte 224 0,2 274 0,4 -50 -18,2
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente 12 0,0 17 0,0 -5 -29,4
Umlaufvermögen 42.697 45,3 19.932 27,7 22.765 114,2
Rechnungsabgrenzungsposten 18 0,0 24 0,0 -6 -25,0
Aktive latente Steuern 153 0,2 550 0,8 -397 -72,2
Übrige Aktiva 171 0,2 574 0,8 -403 -70,2
94.241 100,0 71.880 100,0 22.361 31,1
Kapital
Gezeichnetes Kapital 29.069 30,8 29.069 40,4 0 0,0
Kapitalrücklage 17.042 18,1 17.042 23,7 0 0,0
Gewinnrücklagen
Gesetzliche Rücklage 1.155 1,2 1.155 1,6 0 0,0
Andere Gewinnrücklagen 1.728 1,8 1.728 2,4 0 0,0
Bilanzgewinn 21.913 23,3 13.876 19,3 8.037 57,9
Eigenkapital 70.907 75,2 62.870 87,5 8.037 12,8
Graphics
Die Bilanzsumme lag mit 94,2 Mio. EUR deutlich
über Vorjahr. Auf der Aktivseite ist hierfür vor al-
lem der Anstieg der Forderungen auf 42,5 Mio.
EUR (31.12.2020: 19,6Mio. EUR) aufgrund der Ge-
winnabführung und Darlehen an die Tochtergesell-
schaften verantwortlich.
Die Veränderungen im Eigenkapital resultieren
aus dem Jahresergebnis sowie aus Dividenden-
zahlungen. Die unverändert sehr gute Eigenkapi-
talquote von 75,2 Prozent ging im Vergleich zum
Vorjahr aufgrund der höheren Bilanzsumme zu-
rück (31.12.2020: 87,5 Prozent). Der starke Anstieg
der sonstigen Rückstellungen von 1,1 Mio. EUR auf
1,8 Mio. EUR ist im Wesentlichen auf personalbe-
zogene Rückstellungen sowie auf Rückstellungen
für Beratungsleistungen zurückzuführen. Die Ver-
bindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stiegen
im Vergleich zum Vorjahr um 9,8 Mio. EUR auf 17,6
Mio. EUR. Dies resultiert aus dem im Dezember
2020 unterzeichneten Konsortialdarlehensvertrag,
wonach die Ringmetall SE Bankverbindlichkeiten
übernommen hat, die vorher bei einer anderen
Konzerngesellschaft ausgewiesen wurden. Die
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unter-
nehmen in Höhe von 3,5 Mio. EUR sind auf die
Einführung des Cashpoolings zurückzuführen. Die
Ringmetall SE als Cashpool-Führerin weist hier die
an sie abgeführte Liquidität aus.
31.12.2021
31.12.2020 Veränderung
TEUR %
TEUR % TEUR %
Rückstellungen
Steuerrückstellungen 295 0,3 0 0,0 295 0,0
Sonstige Rückstellungen 1.767 1,9 1.100 1,5 667 60,6
Summe Rückstellungen 2.062 2,2 1.100 1,5 962 87,5
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten 17.615 18,7 7.791 10,8 9.824 126,1
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen 148 0,2 95 0,1 53 55,8
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen 3.484 3,7 0 0,0 3.484 0,0
Sonstige Verbindlichkeiten 25 0,0 24 0,0 1 4,2
Summe Verbindlichkeiten 21.272 22,6 7.910 11,0 13.362 168,9
Fremdkapital 23.334 24,8 9.010 12,5 14.324 159,0
94.241 100,0 71.880 100,0 22.361 31,1
Graphics
TEUR
2021
2020
Cash Flow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit 14.070 12.184
Cash Flow aus Investitionstätigkeit
Einzahlungen aus Abgängen von Anlagevermögen 97 81
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen/
immaterielle Vermögenswerte -3.148 -1.648
Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis -5.578 -
-8.629 -1.567
Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten 5.106 3.874
Auszahlung/Tilgung von Finanzkrediten und Leasing
sowie Zahlungsströme für Zinsen -10.120 -9.593
Auszahlungen für Dividenden -2.204 -2.122
-7.218 -7.841
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds
(Zwischensumme aus den oben genannten Cash Flows) -1.777 2.776
Einuss von Wechselkurseekten 125 -142
Konsolidierungskreisbedingte Veränderungen des
Finanzmittelfonds 0 -
Finanzmittelfonds 1. Januar 6.225 3.591
Finanzmittelfonds 31. Dezember 4.573 6.225
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds:
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 4.573 6.225
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 0
4.573 6.225
FINANZLAGE DES KONZERNS
Graphics
Der Zahlungsmittelzufluss aus der betrieblichen
Geschäftstätigkeit beträgt 14,1 Mio. EUR und konn-
te gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Mio. EUR bzw.
15,5 Prozent gesteigert werden. Zu diesem Zah-
lungsmittelzufluss hat das EBITDA mit 26,6 Mio.
EUR beigetragen wobei sich der Anstieg der For-
derungen aus Lieferungen und Leistungen sowie
des Vorratsvermögens gegenläufig auswirken. Der
Cash Flow aus Investitionstätigkeit beträgt für das
Geschäftsjahr -8,6 Mio. EUR und resultiert vor al-
lem aus der Akquisition von HOSTO sowie Investi-
tionen in den Maschinenpark.
Der Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit belief sich
2021 auf -7,2 Mio. EUR. Hierzu trug die Aufnahme
von Finanzmitteln mit 5,1 Mio. EUR bei, der Tilgun-
gen in Höhe von 10,1 Mio. EUR und Dividenden von
2,2 Mio. EUR entgegenstanden.
Der Finanzmittelfonds des Konzerns reduzierte
sich in Folge der beschriebenen Effekte um 1,6 Mio.
EUR auf 4,6 Mio. EUR zum Bilanzstichtag.
Der Konzern war jederzeit in der Lage, seinen Zah-
lungsverpflichtungen nachzukommen.
Insgesamt entspricht die Entwicklung der Vermö-
gens-, Finanz- und Ertragslage den Erwartungen
des Managements bzw. übertrifft diese leicht und
wird als gut betrachtet.
FINANZLAGE DER RINGMETALL SE
Durch den Konsortialdarlehensvertrag stiegen die
Verbindlichkeiten der Ringmetall SE gegenüber
Kreditinstituten auf 17,6 Mio. EUR (31.12.2020: 7,8
Mio. EUR), wobei dieser Vorgang nicht zahlungs-
wirksam war. Dem gegenüber standen deutlich
höhere Forderungen gegen verbundene Unter-
nehmen in Höhe von 42,5 Mio. EUR (31.12.2020:
19,6 Mio. EUR), wobei hier der Anstieg größtenteils
ebenfalls nicht zahlungswirksam war. Der Bestand
an liquiden Mitteln beträgt zum Stichtag 0,01 Mio.
EUR. Die Ringmetall SE konnte ihren Zahlungsver-
pflichtungen jederzeit nachkommen.
INVESTITIONEN
Zu den bedeutendsten Investitionen im Berichts-
jahr gehörten:
• Anteilserwerb HOSTO Stolz GmbH & Co. KG
und HOSTO Stolz Verwaltungs GmbH in Höhe
von 6,2Mio. EUR
Investitionen für die neue Maschinengeneration
für die Produktion von Spannringen in Höhe
von rund 0,8Mio. EUR.
Neue Fertigungsanlage im Bereich Industrial
Handling in Höhe von 0,4Mio. EUR.
Investitionen in die IT-Infrastruktur in Höhe von
0,2Mio. EUR, darunter die Implementierung des
gruppenweit einheitlichen ERP-Systems bei einer
Tochtergesellschaft.
Akquisition der Blitz 21-966 GmbH (GmbH-Man-
tel) für 0,03Mio. EUR in Vorbereitung des Erwerbs
des Geschäftsbetriebs sowie der Produktionsan-
lagen und -immobilien der Rhein-Plast GmbH
Die Investitionen wurden aus dem laufenden Cash
Flow und Darlehen finanziert.
INTERNES STEUERUNGSSYSTEM / FINANZIELLE
UND NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKA-
TOREN
Der Konzern verfügt über ein internes Management-In-
formationssystem für die Planung, Steuerung und Be-
richterstattung. Das Managementinformationssystem
sichert die Transparenz über die aktuelle Geschäfts-
entwicklung und gewährleistet den permanenten Ab-
gleich zur Unternehmensplanung. Die Planungsrech-
nung umfasst einen Zeitraum von drei Jahren, wovon
ein Jahr sehr detailliert geplant wird. Neben der Unter-
nehmensstrategie bilden primär der Umsatz sowie das
EBITDA die zentralen Bezugsgrößen für die operative
Steuerung, entsprechend sind Umsatz und EBITDA die
wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren. In Be-
zug auf die Ringmetall SE selbst gibt es keine wesent-
lichen finanziellen und nichtfinanziellen Leistungsindi-
katoren, vielmehr werden die des Konzerns auch für
die Ringmetall SE herangezogen.
Bezüglich des Vergleiches der Prognose mit den
Ist-Werten für die wesentlichen finanziellen Leis-
tungsindikatoren Umsatz und EBITDA wird auf die
Ausführungen in der Vermögens- und Ertragslage
sowie innerhalb des Prognoseberichts verwiesen.
Die Kundenzufriedenheit hinsichtlich Produktquali-
tät und Service ist für Ringmetall von elementarer
Bedeutung und daher ein bedeutender nichtfi-
Graphics
gungslage zu verzeichnen. Daher sieht sich das
Unternehmen unverändert mit einem Fachkräfte-
mangel konfrontiert. Dies betrifft insbesondere die
Standorte, die in wirtschaftlich starken Regionen
angesiedelt sind, wie die deutschen Standorte in
den Regionen Karlsruhe (Standort Berg) sowie In-
golstadt (Standort Ernsgaden).
GESAMTAUSSAGE
Trotz COVID-19, deutlicher Preissteigerungen bei
Stahl und anderen Rohstoffen sowie regional teils
eingeschränkter Verfügbarkeit produktionsrele-
vanter Rohstoffe und Vorprodukte war 2021 das
bisher erfolgreichste Jahr in der Geschichte der
Ringmetall Gruppe. Durch geschickte Ausnutzung
der internationalen Netzwerke im Einkauf, intelli-
gente Reallokation und damit Bündelung von Pro-
duktionsschritten an einzelnen Standorten sowie
softwaregestützte Optimierung der Produktions-
kapazitäten ist es gelungen, nicht nur beim Umsatz
in neue Höhen vorzudringen, sondern gleichzeitig
auch das Ergebnis auf einem gesunden Margen-
niveau zu etablieren.
Die Entwicklung der Rohstoffpreise hatte entspre-
chend den mit Abstand größten Einfluss auf die
Umsatzentwicklung im abgelaufenen Geschäfts-
jahr. 30,0 Prozentpunkte des Anstiegs sind den ge-
stiegenen Preisniveaus der verwendeten Stahlsor-
ten und Kunststoffgranulate zuzuschreiben. Der
Zukauf von HOSTO, einem qualitativ hochwertigen
Wettbewerber der Ringmetall Gruppe im Bereich
der Spannringproduktion für die Weißblechindust-
rie in Europa, der zum 31. Mai 2021 abgeschlossen
wurde, spiegelte sich in einem akquisitionsbeding-
ten Umsatzzuwachs von 5,7 Prozent wider. Auf
rein organischer Basis ist die Ringmetall Gruppe
10,5 Prozent im Umsatz gewachsen. Neben einer
anhaltend hohen Nachfrage nach Fassverschluss-
systemen zog auch der Umsatz im Produktbereich
Inliner und vor allem im Segment Industrial Hand-
ling wieder nachhaltig an und ließ damit die pan-
demiebedingt verhaltenere Auftragslage weitest-
gehend hinter sich. Es zeigt sich immer deutlicher,
dass sich Ringmetall mit dem heutigen Produktmix
wesentlich ausgeglichener entwickelt und spür-
bar weniger abhängig von der Entwicklung einzel-
ner Abnehmerindustrien ist als noch vor einigen
Jahren. Ergebnisseitig führten eine nachhaltigere
nanzieller Leistungsindikator. Das globale Quali-
tätsmanagementsystem stellt dabei die hohen
Qualitätsstandards des Unternehmens sicher. Jede
Landesgesellschaft ist verantwortlich für die Qua-
lität ihrer Produkte und Dienstleistungen. Unter-
stützt werden die Gesellschaften hierbei über das
übergeordnete zentrale Qualitätsmanagement.
Somit werden zentrale Vorgaben für die Systeme
definiert, interne Qualitäts-Audits durchgeführt
und Schulungsmaßnahmen überwacht. Durch die-
se Maßnahmen konnte die Reklamationsquote im
Berichtsjahr für den Produktbereich Spannringe
von 0,2 Prozent im Vorjahr auf deutlich unter 0,1
Prozent im Geschäftsjahr gesenkt werden und liegt
daher unter Plan.
Hierin eingerechnet sind Reklamationsvorgänge,
die durch Vorprodukte und/oder externe Dienst-
leistungen verursacht wurden. Die Quote liegt un-
terhalb des Bereichs der Planung trotz der Integra-
tion einer neuen Produktionsstätte in Deutschland.
Im Produktbereich Inliner ist die Reklamationsquo-
te im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr von 0,1
Prozent auf 0,2 Prozent leicht gestiegen. Ursache
hierfür sind ungenaue Produktionsmuster eines
Kunden zu einem erteilten Auftrag. Die Reklama-
tionsquote des Berichtsjahres für den Produktbe-
reich Inliner liegt daher über der Planung.
Die Mitarbeitendenzahl (FTE) ist ein weiterer we-
sentlicher nichtfinanzieller Leistungsindikator. Zum
31. Dezember 2021 waren im Segment Industri-
al Packaging rund 705 FTE (31.12.2020: 605 FTE)
und im Segment Industrial Handling rund 49 FTE
(31.12.2020: 60 FTE) beschäftigt und liegt damit
im Planbereich. Der Anstieg im Segment Industri-
al Handling ist im Wesentlichen auf die Akquisition
von HOSTO und dem hiermit verbundenen Anstieg
um 72 FTE zurückzuführen.
Daneben existieren weitere Kennzahlen unter an-
derem die Mitarbeitendenfluktuation, welche da-
bei in Kontext zu externen Einflussfaktoren gesetzt
wird , wie zum Beispiel standortbezogene makro-
ökonomische Entwicklungstendenzen. Insgesamt
beobachtet Ringmetall konzernweit eine im Bran-
chenvergleich geringe Mitarbeitendenfluktuation.
Trotz Pandemie war in den Ländergesellschaften
der Ringmetall Gruppe ein Anstieg der Beschäfti-
Graphics
Preiskalkulation und ein inzwischen hohes Maß an
Produktionseffizienz dazu, dass das Unternehmen
deutlich überproportional zur Umsatzentwicklung
gewachsen ist. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern,
und Abschreibungen (EBITDA) lag entsprechend
mit 26,6 Mio. EUR ganze 118,6 Prozent über Vor-
jahr.
Mit dieser Umsatz- und Ergebnisentwicklung hat
Ringmetall im vergangenen Jahr die eigenen Er-
wartungen übertroffen. Und dies gleich mehrfach.
Entsprechend wurde die Anfang Februar 2021 ver-
öffentlichte und bewusst konservativ bemessene
Prognose zunächst im Mai sowie im August und
dann nochmals im Oktober wesentlich erhöht. Ins-
gesamt hat Ringmetall damit den Ausblick umsatz-
seitig im Mittel um 40 Prozent beziehungsweise er-
gebnisseitig im Mittel um 108 Prozent angehoben.
Getragen von der überaus positiven Geschäftsent-
wicklung lag der Konzernumsatz 2021 letztendlich
am oberen Ende der prognostizierten Bandbreite
und das EBITDA leicht über dem oberen Ende der
Bandbreite.
Sowohl im Bereich Industrial Packaging als auch
im Bereich Industrial Handling entwickelte sich
das Unternehmen deutlich besser als 2020. Ge-
tragen von den vorgenannten Faktoren lagen die
Umsätze im Industrial Packaging mit 47,5 Prozent
über dem Vorjahr. Neben der starken Entwicklung
im Ringgeschäft zeigten sich gerade in der zwei-
ten Jahreshälfte spürbare Erholungstendenzen im
Produktbereich Inliner. Auch das EBITDA des Seg-
ments profitierte nicht zuletzt hiervon und lag mit
29,6 Mio. EUR ganze 104,5 Prozent über Vorjahr.
Dabei ist es erfreulich, dass der Zukauf von HOSTO
entgegen der unternehmenseigenen Erwartungen
bereits im ersten halben Jahr der Konzernzuge-
hörigkeit einen deutlich positiven Ergebnisbeitrag
geleistet hat, was auch die Werthaltigkeit dieser
Akquisition bereits nach kurzer Zeit unterstreicht.
Nach einem verhaltenen Jahr 2020 profitierte der
Geschäftsbereich Industrial Handling von einer
weltweit steigenden Nachfrage nach Gabelstaplern
und Landmaschinen. Nach zwei Jahren, die eher
von Absatzschwäche auf Seiten unserer Abnehmer
geprägt waren, erholten sich beide Industrien im
Jahr 2021 spürbar. Dies führte zu einer Umsatzaus-
weitung bei Konzerntochter HSM um 29,8 Prozent
auf 12,6 Mio. EUR. Gleichzeitig schlugen sich die
Bemühungen der vergangenen Jahre, die Prozesse
in diesem Bereich so effizient wie möglich zu ge-
stalten, in einem überproportionalen Anstieg des
EBITDA nieder, das sich auf 1,4 Mio. EUR verviel-
fachte.
Steigende Rohstoffpreise kann Ringmetall in aller
Regel an seine Kunden weiterreichen, die im Ge-
genzug auf eine unverändert hohe Liefertreue und
Produktqualität bauen können. Auch regionalen
Verfügbarkeitseinschränkungen von produktions-
relevanten Vorprodukten kann das Unternehmen
aufgrund seines internationalen Einkaufsnetzwerks
in kürzester Zeit begegnen und die Nachfrage nach
seinen Produkten somit stets bedienen.
Graphics
Risiko- und Chancenbericht
AUFBAU UND PROZESSE DES RISIKO- UND
CHANCENMANAGEMENT-SYSTEMS
Die Geschäftsbereiche des Konzerns sind Konjunk-
turschwankungen und Marktzyklen in den jeweiligen
Regionen und Branchen ausgesetzt. Die konzernwei-
te Identifikation und Analyse von Risiken und Chan-
cen ist daher elementarer Bestandteil einer nachhalti-
gen und verantwortungsbewussten Konzernführung.
Für die Erreichung der strategischen Ziele ist es von
grundlegender Bedeutung, Risiken und Chancen
rechtzeitig zu erkennen, zu bewerten und zu steuern.
Das bei Ringmetall implementierte Managementsys-
tem bindet entsprechend das Management der ein-
zelnen Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften
aktiv in die Unternehmenssteuerung ein. Die Grund-
lagen und Vorgaben des Chancen- und Risikoma-
nagementsystems werden auf Konzernebene vor-
gegeben. Die Verantwortung für die Umsetzung der
einzelnen Vorgaben tragen neben dem Vorstand die
Geschäftsführung und das mittlere Management der
einzelnen Tochtergesellschaften.
Das konzernweit etablierte Risikomanagement-Sys-
tem wurde auch 2021 gezielt weiterentwickelt. Vor
dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie wurde
die Risikoüberwachung im Jahresverlauf weiter aus-
gebaut. Neben einer noch intensiveren Beobach-
tung ausgewählter Kennzahlen, wurden im zwei-
wöchentlichen Rhythmus Telefonkonferenzen mit
den Geschäftsführern der Tochtergesellschaften ab-
gehalten. Für das Risk Assessment selbst wurde die
im Konzern etablierte softwarebasierte Lösung ein-
gesetzt. Die Software gibt klar definierte Kategorien
vor, um eine zielgerichtete Evaluierung und Adres-
sierung von Risiken optimal zu unterstützen. Auf die-
se Weise wird eine möglichst vollständige Erfassung
von Risiken gewährleistet und die konzernweite Ver-
gleichbarkeit einzelner Risikoszenarien erhöht. Ein
zentrales Ziel ist es, alle strategischen, operativen,
rechtlichen und finanziellen potenziellen negativen
Abweichungen (Risiken) zu überwachen, sie entspre-
chend frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu
steuern. Potenzielle positive Abweichungen (Chan-
cen) werden separat, mittels weiterer Prozesse, ana-
lysiert und erfasst.
Organisation des Risikomanagements
Das Risikomanagementsystem der Ringmetall Grup-
pe stellt über die Einbeziehung von Aufsichtsrat,
Vorstand, Group Controlling/Interner Revision und
dem Management der Geschäftsbereiche und Toch-
tergesellschaften ein ganzheitliches System unter-
schiedlicher Kontrollinstanzen dar. Die Zuordnung
der zentralen Kernaufgaben der einzelnen Instan-
zen ist wie folgt:
AUFSICHTSRAT
VORSTAND
GROUP CONTROLLING/REVISION
MANAGEMENT DER GESCHÄFTSBEREICHE
Überwachung der Wirksamkeit
Gesamtverantwortung
Organisation und Kontrolle
Operative Verantwortung
MANAGEMENT
DER GESCHÄFTS-
BEREICHE
Beurteilung der
Einzelrisiken
GROUP
CONTROLLING/
REVISION
Aggregation
VORSTAND
Analyse und
Bewertung
AUFSICHTSRAT
Auswertung
ABLAUF DER BERICHTERSTATTUNG VON RISIKEN
Graphics
Die stetige Weiterentwicklung des Chancen- und Risi-
komanagementsystems erfolgt in enger Abstimmung
zwischen Vorstand und Aufsichtsrat. Ein Kernelement
ist die Beurteilung der Chancen und Risiken und der
daraus abgeleiteten Maßnahmen.
Das Management der Geschäftsbereiche ermittelt
und erfasst über das softwarebasierte Risikomanage-
mentsystem die Risiken der operativen Einheiten. Im
Rahmen der Erfassung erfolgt eine erste Bewertung
durch Zuordnung zu vordefinierten Kategorien. Die
Aggregation, weitergehende Bewertung sowie Dar-
stellung der Risiken erfolgt zentral auf Gruppenebe-
ne. Die Risikobewertung stellt sich als das Produkt aus
der Wahrscheinlichkeit des Eintritts und des beurteil-
ten potenziellen Schadensausmaßes dar. Im Rahmen
von Sitzungen des zentralen Managements mit dem
Vorstand werden mitigierende Maßnahmen identifi-
ziert, bewertet und Verantwortlichkeiten zugeordnet.
Darauf aufbauend erfolgt die finale Bewertung durch
den Vorstand sowie im Anschluss die Vorlage an den
Aufsichtsrat.
Darüber hinaus werden akute Risiken aus dem ope-
rativen Tagesgeschäft, die bei hoher Eintrittswahr-
scheinlichkeit ein hohes Schadenspotenzial auf-
weisen, unverzüglich an das Group-Controlling und
den Vorstand kommuniziert. Analog zu der oben be-
schriebenen Vorgehensweise werden im Anschluss
Maßnahmen beschlossen, um die so identifizierten
Risiken einzugrenzen und zu mitigieren. Auch in die-
sem Jahr wurde das verstärkte Risikomanagement
im Zusammenhang mit COVID-19 beibehalten, ins-
besondere durch vierzehntägige Telefonkonferenzen
zwischen Vorstand und der Geschäftsführung der
Tochterunternehmen.
Das Risikomanagementsystem teilt sich in integrierte
Planungs-, Berichts- und Kontrollsysteme auf. Diese
Unterteilung ermöglicht es, wesentliche Risiken früh-
zeitig zu erkennen, zu bewerten und diesen im An-
schluss mit entsprechenden Maßnahmen zu begeg-
nen. Die monatliche Berichterstattung informiert die
jeweiligen Geschäftsführer und den Vorstand über
den Stand der Gesellschaften.
Interne Richtlinien für die Genehmigung von Inves-
titionen durch den Vorstand oder Aufsichtsrat ab
einem bestimmten Auftragsvolumen stellen eine
weitere Maßnahme der Risikoprävention dar. Auch
sind abzuschließende Verträge oder einzugehende
Verpflichtungen, die vom Normalfall abweichen (bei-
spielsweise ein besonders hoher Auftragswert, ver-
gleichsweise lange Vertragsdauer, etc.), im Vorfeld
mit dem Group-Controlling und gegebenenfalls mit
einem Juristen abzustimmen und vom Vorstand frei-
zugeben.
Im Rahmen von internen Revisionen werden bei den
einzelnen Gesellschaften anlassbezogen Prüfungen
durchgeführt. Wesentliche Bestandteile sind die
Überprüfung der Werthaltigkeit, Bewertung und Voll-
ständigkeit von Bilanzposten sowie die Einhaltung
von internen Richtlinien. Diese Art der internen Prü-
fungen erfolgt gezielt bei Gesellschaften, bei denen
das ERP System oder auch lediglich die Software für
die Finanzbuchhaltung umgestellt wird. Die Bericht-
erstattung erfolgt direkt an den Vorstand.
Bewertung der Risiken
Für eine eindeutige Beurteilung, ab welchem Aus-
maß identifizierte potenzielle Risiken als wesentlich
eingestuft werden müssen, werden die Risiken nach
ihrer geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit und
deren Auswirkung klassifiziert. In diesem Stadium er-
folgt eine Beurteilung im Rahmen der sogenannten
Bruttobetrachtung, also ohne dass mögliche oder
bereits eingeleitete Gegenmaßnahmen in die Beur-
teilung einfließen. Im Folgenden sind die Skalen zur
Messung der Bewertungskriterien illustriert.
Graphics
Grad der potenziellen Auswirkung
Eintrittswahrscheinlichkeit
5,0
niedrig mittel mittel mittelhoch hoch hoch
2,0
niedrig niedrig mittel mittelhoch mittelhoch hoch
1,0
niedrig niedrig mittel mittel mittelhoch hoch
0,5
niedrig niedrig niedrig mittel mittel mittelhoch
0,2
niedrig niedrig niedrig niedrig mittel mittelhoch
0,1
niedrig niedrig niedrig niedrig niedrig mittel
0,1 0,2 0,5 1 2 12
123456
Behandlung und Überwachung der Risiken
Im Rahmen der Risikobeurteilung werden den Ri-
siken Verantwortlichkeiten zugeteilt. Gleichzeitig
erfolgt eine Analyse über die Effektivität möglicher
Gegenmaßnahmen und der generellen Tragbar-
keit eines Risikos unter Würdigung aller gegebe-
nen Umstände. Die Analyse erfolgt dabei stets
unter Einbeziehung der Interessenslagen aller in-
volvierten Zielgruppen wie beispielsweise Kunden,
Mitarbeitenden oder Investoren.
Die Beurteilung der Effektivität und somit die
Überwachung der jeweiligen Gegenmaßnahmen
obliegt den Verantwortlichen. Neben der Do-
kumentation im Rahmen des nächsten Risk-As-
sessments erfolgt eine Information im Rahmen
von Management-Besprechungen, sofern eine
wesentliche negative Veränderung der zuvor ge-
troffenen Beurteilung vorliegt.
Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos
4XDQWLȴ]LHUXQJ
1 Unwahrscheinlich Einmal alle 10 Jahre < 100 TEUR
2 Selten Einmal alle 5 Jahre > 200 TEUR
3 Gelegentlich Einmal alle 2 Jahre > 500 TEUR
4 Regelmäßig Einmal pro Jahr > 1.000 TEUR
5 Häug Zweimal pro Jahr > 2.000 TEUR
6 Sehr Häug Monatlich > 5.000 TEUR
Zentrale Merkmale des internen Kontroll- und
Risikomanagementsystems, bezogen auf den
Konzernrechnungslegungsprozess
Innerhalb des konzernweiten Kontrollsystems der
Ringmetall Gruppe ist das Interne Kontrollsystem
(„IKS“) bezogen auf das Rechnungswesen ein zent-
raler Bestandteil. Die Sicherstellung der Einhaltung
von für die Ringmetall Gruppe relevanten Vorschrif-
ten – intern sowie extern – und Richtlinien ist das
zentrale Ziel. Diese Vorschriften und Richtlinien sind
für alle Tochtergesellschaften der Gruppe verbind-
lich. Mögliche Auswirkungen von neuen Vorschriften
auf die Ringmetall Gruppe werden gemeinsam mit
externen Beratern analysiert. Die Umsetzung und
entsprechende Überwachung erfolgen dann durch
interne Instanzen.
Die bestehenden Kontrollprozesse und -systeme im
Bereich der IT werden auch durch eine stetig fort-
schreitende Zentralisierung optimiert. Auch wird das
zentrale Gruppen-ERP-System, das bereits in den
Überblick zu der Risikokategorisierung:
Graphics
Summe hat die Ringmetall Gruppe somit gegenüber
2020 eine insgesamt verbesserte Risikosituation.
In Bezug auf allgemeine Risiken, die sich aus gene-
rellen Veränderungen des Markts, des Kunden- und
Lieferantenumfelds oder auch Anpassungen in re-
gulatorischen Bereichen ergeben könnten, führt
Ringmetall regelmäßig Prüfungen durch. Diese um-
fassen unter anderem veränderte Anforderungen
an Produkte aufgrund von technischen Neuerun-
gen, gesetzlichen Vorgaben oder geänderten Ein-
trittsbarrieren für Wettbewerber. Aber auch Risiken
aus allgemeinen gesellschaftlichen Anforderungen
an den Konzern sowie rechtliche und politische Ent-
wicklungen werden regelmäßig analysiert.
Nennenswerte Einzelrisiken
Nachfolgend sind Einzelrisiken dargestellt, die aus
derzeitiger Betrachtungsweise das Konzernergeb-
nis über eine Periode von zwölf Monaten nachhal-
tig beeinflussen könnten. Diese Risiken wurden in
der Analyse als „hoch“, „mittelhoch“ oder „mittel“
bewertet. Sofern nicht gesondert erwähnt, hat sich
die Einschätzung einer möglichen Ergebnisauswir-
kung auf die Finanz- und Ertragslage gegenüber
dem Vorjahr nur unwesentlich verändert.
Allgemeines Marktrisiko
Ein Marktrisiko ergibt sich daraus, dass sich die
gesamtwirtschaftliche und/oder die branchenbe-
zogene Entwicklung im Vergleich zur Planung bzw.
Prognose negativ darstellt. Hierbei können sich auch
periodische Schwankungen der gesamtwirtschaft-
lichen Aktivität unter anderem auf den weltweiten
Transport von Gütern sowie die für das Segment
Industrial Handling relevanten Märkte für Flur-
förderzeuge bzw. Landmaschinen auswirken. Der
Ausbruch der Pandemie führte in vielen Bereichen
zu bisher ungeahnten Dynamiken, die verlässliche
Planungen insgesamt schwieriger gestalten. Hierzu
zählen beispielsweise starke Schwankungen in der
Verfügbarkeit von Rohstoffen verbunden mit hohen
Preisvolatilitäten. Ferner können angekündigte oder
auch umgesetzte temporäre Grenzschließungen zu
einer sehr kurzfristigen Verknappung von Ressour-
cen führen. In solchen Zeiten haben Kunden noch
eine wesentlich stärkere Tendenz, Investitionen zeit-
lich zu verschieben oder auch gänzlich zu streichen.
Auch kann es innerhalb von Branchen zu Konsoli-
meisten Tochtergesellschaften eingeführt wurde,
stetig weiter implementiert. Zugriffsberechtigungen
sind klar geregelt und werden zentral überwacht.
Auch im Bereich der IT nutzt die Gruppe das Know-
how von ausgewählten externen Spezialisten.
Die Erstellung der Einzelabschlüsse und der Bericht-
erstattung an den zentralen Finanzbereich erfolgt
meist durch das Rechnungswesen der Länderge-
sellschaften. Vereinzelt werden diese durch lokale,
externe Spezialisten unterstützt. Vom zentralen
Finanzbereich der Ringmetall Gruppe werden ent-
sprechende Vorschriften und Richtlinien erlassen.
Für die Erstellung des Konzernabschlusses werden
die gemeldeten Daten der Einzelgesellschaften in
ein Konsolidierungstool importiert. Es erfolgt eine
Durchsicht der berichteten Abschlüsse durch die
Konzernzentrale. Sofern erforderlich erfolgt eine An-
passung an die Bilanzierungsrichtlinien der Ringme-
tall Gruppe. Mittels dieser Systeme und Kontrollen
gewährleistet Ringmetall mit hinreichender Sicher-
heit einen gesetzeskonformen Konzernrechnungs-
legungsprozess.
Der zentrale Finanzbereich der Ringmetall Gruppe
überwacht die Liquiditäts-, Zins- und Währungsri-
siken gruppenweit. Auch die Sicherstellung der Li-
quidität obliegt der Zentrale. Zur Verminderung des
Zinsrisikos bei variabel verzinsten Darlehen werden
bei Bedarf entsprechende Sicherungsgeschäfte ab-
geschlossen. Devisentermingeschäfte werden nur
abgeschlossen, sofern nach Einschätzung der Kon-
zernzentrale wesentliche Zahlungsströme in Fremd-
währung zu erwarten sind und Risiken aufgrund
hoher Kursschwankungen bestehen. Gemäß den
internen Richtlinien werden keine Geschäfte mit Fi-
nanzinstrumenten zu Spekulationszwecken genutzt.
GESAMTRISIKO
Im Vergleich zum Jahresende 2020 hat sich die An-
zahl der Einzelrisiken, unabhängig der Klassifizie-
rung, trotz COVID-19 um neun Einzelrisiken vermin-
dert. Dies ist auf erfolgreiches Risikomanagement
und Zusammenfassung zum Beispiel der Pandemie-
risiken zurückzuführen. Die Risikoklasse „hoch” blieb
bezogen auf die Anzahl der Einzelrisiken unverän-
dert, „mittelhoch” sowie „mittel” und „niedrig” haben
sich dementsprechend zahlenmäßig verringert. In
Graphics
Kunden weitergegeben werden können.
Ringmetall ist mit einem Werk in der Türkei aktiv.
Der Produktionsfokus dieses Standorts liegt da-
bei unverändert auf dem lokalen türkischen Markt,
wenngleich grenzüberschreitende Umsatzpoten-
ziale stark angestiegen sind. Durch die weiterhin
bestehenden politischen Unsicherheiten innerhalb
der Türkei sowie die anhaltenden politischen Span-
nungen zwischen der Türkei und dem Ausland ist
sowohl die türkische Währung als auch die türkische
Wirtschaftslage unverändert unter Druck. In der
Konsequenz verharrten die Umsatzerlöse der türki-
schen Tochtergesellschaft mit Drittkunden 2021 auf
gleichbleibend niedrigem Niveau im Vergleich zum
vorherigen Wirtschaftsjahr. Die volatile türkische
Währung hatte in 2021 einen stark negativen Ein-
fluss auf das Ergebnis.
Da aktuell noch keine nachhaltige Verbesserung
des politischen Umfelds abzusehen ist, wird das Ri-
siko bezogen auf die Türkei unverändert als „hoch”
eingestuft.
Wettbewerbsrisiken (Absatz- und Beschaf-
fungsrisiken)
Immanent in einem Markt mit mehreren Anbietern
ist das Risiko, bedingt durch steigenden Wettbe-
werbsdruck, die geplanten Ziele im Allgemeinen
und Ergebnisziele im Speziellen nicht zu errei-
chen. Trotz der starken Marktposition der Ring-
metall Gruppe sind die jeweiligen Absatzmärkte
des Unternehmens insgesamt als preissensibel zu
bezeichnen. Dieser Preis- bzw. Margendruck kann
sich verschärfen, verursacht durch unterschied-
lichste Effekte. Wenn sich die Stahlpreisindizes,
die in der Vergangenheit als Grundlage für Preis-
verhandlungen dienten, und die effektiv realisier-
baren Stahleinkaufspreise gegenläufig entwickeln,
kann sich dies nachhaltig negativ auf die Margen
im Bereich Spannringe auswirken. Um dem ent-
gegenzuwirken, legt das Unternehmen seine Ver-
kaufspreise wieder tendenziell unabhängig von der
Entwicklung der relevanten Stahlpreisindizes fest,
orientiert sich aber grundsätzlich an diesen. Im
Verlauf der COVID-19 Pandemie und aktuell durch
die Ukraine-Krise stellt die Verfügbarkeit von Roh-
stoffen, vor allem in Bezug auf Stahl, einen wesent-
lichen Wettbewerbsfaktor dar. Gerade hier zeigen
dierungen von Kunden oder sogar zu Insolvenzen
von Kunden kommen. Die vom Vorstand der Ring-
metall Gruppe verfolgte Strategie der Verbreiterung
des Produktportfolios, wenngleich mit Fokus auf die
Verpackungsindustrie, zeigt gerade in Krisenzeiten
seine stabilisierenden Vorteile auf die Gesamtent-
wicklung der Gruppe. Auch wird stets darauf ge-
achtet, die Kostenstrukturen so zu gestalten, dass
auf Nachfrageschwankungen reagiert werden kann.
Gleichwohl würden sich nachhaltige Rückgänge der
Umsatzerlöse ergebnisbelastend auswirken.
Verschiedene Bereiche der Wirtschaft entwickelten
sich in 2021 trotz Pandemie besser als erwartet. Auch
die Zulassung von Impfstoffen zum Schutz vor CO-
VID-19 sind nachhaltig positive Signale für die Wirt-
schaft. Gleichzeitig lässt sich noch nicht abschätzen,
welche wirtschaftlichen Auswirkungen entstehen,
sobald staatliche Stützungsmaßnahmen auslaufen.
Inwieweit sich hieraus negative Auswirkungen auf
die wirtschaftliche Entwicklung der Ringmetall Grup-
pe ergeben können, ist abhängig vom Segment zu
beurteilen. Der Vorstand stuft das Risiko einer nach-
haltig negativen Auswirkung für das Segment Indus-
trial Handling als „hoch” ein. Das Segment hat sich
zwar 2021 wieder durchweg positiv entwickelt und
befindet sich auch aktuell in einem stabilen Umfeld.
Dagegen zeigt sich der Bereich mit Spannringen und
Fassinnenhüllen als relativ krisensicher. Von daher
ist die Risikoeinstufung insofern „mittel”.
Der Einmarsch der russischen Streitkräfte in die sou-
veräne Ukraine im Februar 2022 hinterlässt deutli-
che Spuren in der globalen Wirtschaft. Seitens der
Europäischen Union und deren Partner wurden
zahlreiche Sanktionen gegen Russland erlassen –
weitere Sanktionen sind aktuell nicht auszuschlie-
ßen. Darüber hinaus sind Risiken, insbesondere im
Zusammenhang mit Lieferketten, mit Blick auf Ab-
satzmärkte oder vor dem Hintergrund bestehender
Risiken aus Cyberangriffen zu erwarten.
Die Marktaktivitäten in diesen Ländern sind jedoch
überschaubar, sodass Ringmetall davon ausgeht,
dass die Einbußen kompensiert werden können.
Weiterhin ist davon auszugehen, dass eine weitere
Steigerung der Energie-, Logistik- und Materialkos-
ten durch den Russland-Ukraine-Konflikt zu spüren
sein wird, die möglicherweise nicht vollständig an die
Graphics
wird diese Software sukzessive an weiteren Pro-
duktionsstandorten ausgerollt. Bei der Entwicklung
und Modernisierung von spezifischen Produktions-
anlagen konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr
signifikante Fortschritte erzielt werden. Dies bezieht
sich insbesondere auf eine neue Generation von
Profilierungsanlagen für Spannringe. Trotz umfas-
sender Maßnahmen kann von Seiten des Vorstands
weiterhin nicht abschließend beurteilt werden, ob
die Investitionen umfangreich genug sind, um zu-
künftigen Anforderungen zu genügen und somit
die aktuelle Wettbewerbsposition zu verteidigen
und ausbauen zu können. Aufgrund der nicht voll-
umfänglich erkennbaren Auswirkungen möglicher
wirtschaftlicher Veränderungen, die aus den The-
menbereichen „Digitalisierung“ und „Industrie 4.0“
resultieren könnten, sieht Ringmetall hierin unver-
ändert ein Risiko, das weiterhin als „mittel” einge-
stuft wird.
Cluster-Risiken durch Großkunden
Mit den drei größten Kunden – allesamt global
agierende Unternehmensgruppen – erzielte Ring-
metall im Geschäftsjahr 2021 knapp 40 Prozent
der Umsatzerlöse. Die restlichen Umsatzerlöse
erwirtschaftete das Unternehmen mit mehreren
hundert Kunden.
Gerade im Segment Industrial Packaging ist die
nicht unerhebliche Konzentration eines signifi-
kanten Umsatzanteils auf zwei Kunden (knapp 40
Prozent des Segmentumsatzes in den Jahren 2021
sowie 2020) jedoch auch als Vorteil zu sehen. So-
wohl Zulieferer als auch Abnehmer befinden sich
als global agierende Unternehmen aufgrund ihres
großen Umsatzanteils in ihren jeweiligen Indus-
trien in einer gegenseitigen Abhängigkeit mit der
Ringmetall Gruppe. Ringmetall hat seit Ende 2018
nachhaltig in den Ausbau des Segments Industrial
Packaging durch die Akquisition und Integration
von Gesellschaften im Bereich „Inliner” investiert.
Auch wenn die genannten Großkunden unverän-
dert für signifikante Umsatzanteile stehen, ist ihr
prozentualer Anteil am Gesamtumsatz des Kon-
zerns in etwa unverändert. Unabhängig hiervon
könnte ein Verlust eines oder mehrerer Haupt-
kunden oder ein deutlicher Rückgang der Bestel-
lungen dieser Kunden zu einem deutlichen Absatz-
rückgang führen.
sich durch den Konzernverbund mit Produktions-
standorten in verschiedenen Ländern sowie die
bestehende Fachkompetenz in der Beschaffung
klare Wettbewerbsvorteile gegenüber den meist
deutlich kleineren, lokal agierenden Wettbewer-
bern. Der stetig wachsende Qualitäts- und Service-
anspruch unserer Kunden, stellt für unsere Wett-
bewerber, gerade im Segment Industrial Packaging,
eine Wachstums- bzw. Markteintrittsbarriere dar.
Dennoch kann auch hier perspektivisch ein zusätz-
licher Wettbewerbsdruck entstehen. Diesbezüglich
ist das Risiko im Bereich Inliner höher einzustufen
als im Bereich Spannringe, auch bedingt durch die
weitaus höhere Transportfähigkeit der Produkte.
Die Ringmetall Gruppe geht vielfältige Wege, um
Wettbewerbsrisiken zu minimieren bzw. die eigene
Marktposition weiter zu stärken und auszubauen.
Die Steigerung der Effizienz in den Produktionsstät-
ten, der weitere Ausbau der Zusammenarbeit zwi-
schen den Produktionsstätten sowie die Erschlie-
ßung alternativer Bezugsquellen für Rohstoffe sind
insofern elementar. Ferner investiert Ringmetall in
Produktinnovationen und sucht fortwährend nach
Möglichkeiten für den Ausbau und die Stärkung der
Marktposition in Wachstumsregionen.
Insgesamt werden die Wettbewerbsrisiken unver-
ändert als „mittelhoch” eingestuft.
Risiken aus Digitalisierung und „Industrie 4.0“
Die Themenbereiche Digitalisierung und „Indus-
trie 4.0“ stellen Industrieunternehmen weltweit
vor eine Reihe neuer Herausforderungen, die vor
dem Hintergrund der Pandemie eher größer ge-
worden sind. Aus Sicht von Ringmetall ist unver-
ändert nicht ausreichend abschätzbar, in welchem
Umfang sich hieraus disruptive Veränderungen für
das Geschäftsmodell ergeben könnten. Ringmetall
investiert nachhaltig in die Digitalisierung und Auto-
matisierung unternehmensinterner Prozesse und
Produktionsschritte. Auch zukünftig wird sich Ring-
metall eingehend mit der Thematik und den dar-
aus resultierenden Herausforderungen befassen.
Die 2018 erfolgreich abgeschlossene Entwicklung
einer neuen Software für das Produktions-Moni-
toring wird stetig um weitere Tools ergänzt und
wurde 2021 entsprechend planmäßig auf das neue
Release („LEANFOCUS II”) umgestellt. Weiterhin
Graphics
Beschädigungen oder Zerstörungen von Produk-
tionsanlagen im schlimmsten Fall zu Lieferver-
zögerungen kommen. Im Segment Industrial Pa-
ckaging verfügt Ringmetall über eine Vielzahl von
vollautomatisierten Anlagen zur Herstellung von
schweren Spannringen sowie Spannringtypen mit
einer sehr hohen Stückzahl sowie weitere auto-
matische Fertigungsanlagen für Verschlüsse, ver-
schiedene Inliner sowie Bag-in-Box Systeme und
andere Anwendungen. Auch wenn jeder dieser
Spannringe ebenso auf konventionellen Anlagen
an mehreren Standorten gefertigt werden kann,
könnte der Ausfall einer vollautomatisierten Anla-
ge zu Lieferverzögerungen führen. Dies gilt analog
für die meisten der erwähnten Inliner.
Um Risiken in der Produktion im Zusammenhang
mit der Pandemie zu reduzieren, wurden um-
fangreiche Vorkehrungen getroffen. Neben ent-
sprechenden Hygienekonzepten gehören hierzu
Mehr-Schicht-Modelle in der Arbeitszeit, die strik-
te Trennung von einzelnen Schichten sowie Ab-
standsregelungen. Grundsätzlich besteht dennoch
das Risiko, dass einzelne Produktionsstandorte
von deutlichen Produktionseinschränkungen bis
hin zu kompletten Produktionsausfällen betroffen
sein könnten. Dies kann zum einen aufgrund von
Lieferproblemen seitens unserer Zulieferer der Fall
sein, die uns mit dem für die Produktion benötig-
ten Stahl oder anderen Vorprodukten beliefern.
Zum anderen könnten aber auch mehrere oder
alle Facharbeitskräfte an einem Standort gesund-
heits- oder quarantänebedingt ausfallen und somit
die Aufrechterhaltung der Produktion erheblich er-
schweren oder unmöglich machen. Des Weiteren
kann es zu Lieferverzögerung aufgrund von logis-
tischen Problemen kommen, wenn beispielsweise
LKW-Fahrer gesundheitsbedingt ausfallen oder
Grenzkontrollen den Lieferverkehr aufhalten. Posi-
tiv zu vermerken ist jedoch, dass Ringmetall bereits
in vielen Regionen durch die zuständigen Behörden
als wichtiger Zulieferer systemrelevanter Industrien
klassifiziert wurde. So wird sichergestellt, dass das
Unternehmen auch im Falle behördlich angeord-
neter Fabrikschließungen, wie in der Vergangenheit
in Italien, weiterhin in seinen Werken produzieren
darf. Steigende Energiekosten können teilweise
durch Preiserhöhungen und Effizienzsteigerungen
kompensiert werden.
Bei Betrachtung aller relevanten Faktoren wird das
Risiko einer Abhängigkeit von Großkunden unver-
ändert als „mittel“ eingestuft.
Risiken aus Rohstoffen und Vorprodukten
Ringmetall hat im Rahmen der Geschäftstätigkeit
einen hohen Bedarf an unterschiedlichen Roh-
stoffen, die von unterschiedlichen Lieferanten be-
zogen und anschließend weiterverarbeitet werden.
Dies betrifft vor allem Stahl, verschiedene Kompo-
nenten wie Verschlüsse für die Fertigartikel sowie
thermoplastische Kunststoffe (Polyethylene). Hier-
zu führt Ringmetall mit unterschiedlichen Lieferan-
ten Verhandlungen, um das nach eigener Ansicht
günstigste Angebot zu erhalten und auch in keine
Abhängigkeiten zu gelangen. Mit einigen Lieferan-
ten wurden Rahmenverträge mit in der Regel einer
maximalen Dauer von sechs Monaten abgeschlos-
sen, um die kontinuierliche Belieferung sowie eine
gewisse Preisstabilität auf Einkaufsseite sicherzu-
stellen. In diesem Zusammenhang beobachten die
Kunden ihrerseits die Entwicklungen der Rohstoff-
preise auf den verschiedenen Märkten und sind
daher auch Grundlage für die Preisfindung.
Bedingt durch die COVID-19 Pandemie wurde die
Beobachtung der Rohstoffmärkte sowie der Aus-
tausch mit Lieferanten deutlich intensiviert. Auch
erfolgte eine deutlich stärkere Abstimmung in-
nerhalb der Gruppe zu der Situation in der Sup-
ply Chain. Ferner wurden gezielt Bestände an be-
stimmten Rohstoffen und Fertigwaren erhöht.
Das Risiko wird aus den dargestellten Gründen als
„mittel“ eingeschätzt.
Ausfall von Produktionsanlagen
ɌɌRisiken in der
Produktion
Ringmetall verfügt im Segment Industrial Pa-
ckaging über mehrere Produktionsstandorte in
Deutschland sowie in anderen Ländern. Inliner
werden aktuell an zwei Standorten in Deutschland
gefertigt. Im Segment Industrial Handling wird
weiterhin lediglich an einem Standort in Deutsch-
land produziert. Auf Basis einer Analyse der An-
lagen und Produktionsmittel wurden neuralgische
Punkte identifiziert und, sofern technisch oder
betriebswirtschaftlich realisierbar, entsprechen-
de Alternativen geschaffen. Dennoch kann es bei
Graphics
Mangel entgegenzuwirken, nutzt Ringmetall immer
wieder ergänzende Kanäle, um ihren Recruitment-
Prozess weiter zu verbessern und setzt stetig wei-
tere Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität
als Arbeitgeber um. Gerade Investitionen in die IT
Architektur sowie moderne Produktionsanlagen,
sind auch nachhaltig positive Signale an das ganze
Team. Unverändert steigen durch die beständige
Erweiterung des Konsolidierungskreises die Ein-
satzmöglichkeiten für Fach- und Führungskräfte
sowohl im Hinblick auf fachliche Aspekte als auch
den Standortmöglichkeiten. Auch bedingt durch
die stetig wachsenden Anforderungen, werden
die internen, als auch externen Fort- und Weiter-
bildungsmöglichkeiten stetig erweitert. Das in den
Vorjahren erfolgreich praktizierte Angebot für
internationale Einsätze musste aufgrund von CO-
VID-19 im Geschäftsjahr deutlich reduziert werden.
Dagegen zeigten sich gerade während der Pande-
mie die Vorteile erhöhter Flexibilität und Vielfalt
im Hinblick auf Arbeitszeitmodelle und mobiles
Arbeiten. Somit bot sich den Mitarbeitenden die
Möglichkeit, auf die individuelle familiäre Situation
flexibel reagieren zu können. Insbesondere in pro-
duktionsnahen Bereichen und der Verwaltung kam
dies zu tragen und trug zu einer erhöhten Sicher-
heit der gesamten Belegschaft in Bezug auf Anste-
ckungsrisiken bei.
Die Einstufung von diesem Risiko ist sehr vom je-
weiligen Standort abhängig. Insgesamt wird das Ri-
siko aus Gruppensicht als „mittel“ eingestuft.
BREXIT
Der in 2021 vollzogene BREXIT und damit das Aus-
scheiden von Großbritannien aus der Europäischen
Union hat bisher keine wesentlichen Folgen auf die
Ringmetall Gruppe. Gerade im Hinblick auf die Aus-
gestaltung von Handelsbeziehungen kann dies je-
doch noch nicht abschließend beurteilt werden. Eine
der wesentlichen Maßnahmen am Standort Groß-
britannien, ist der Aufbau bzw. ein vergleichsweise
hoher Bestand an Rohstoffen und Vorprodukten,
um die Lieferfähigkeit des Unternehmens weiterhin
zu gewährleisten. Der BREXIT hatte in 2021 keine ne-
gativen Ergebnisauswirkungen.
Vor dem Hintergrund und der Größe des Standortes
in Großbritannien im Vergleich zum Gesamtkonzern
Insgesamt begegnet Ringmetall diesen Produk-
tionsrisiken mit dem Qualitätsmanagement und
seinen definierten Prozessen, einschließlich sys-
tematischer Wartungen. Daher wird das Risiko als
„mittel“ eingestuft.
Risiken durch Ausfall von IT-Systemen
Ringmetall verlässt sich für die geschäftlichen und
betrieblichen Tätigkeiten auf Informationstechno-
logie, also IT-Systeme und Netzwerke bzw. elekt-
ronische Datenverarbeitungssysteme. In diesen
Systemen und Netzwerken werden auch sensible
Geschäftsinformationen und andere geschützte In-
formationen gespeichert und verarbeitet. Bedingt
durch den kontinuierlichen Ausbau der Gruppe,
die stetig intensivere Nutzung von Informations-
technologie auch in der Produktion sowie steigen-
de Anforderungen an die Datenvorhaltung sowie
-aufbereitung wird die Relevanz von IT-Systemen
unentwegt größer. Diese Systeme sind anfällig
für Ausfälle durch Feuer, Überschwemmungen,
Stromausfälle, Versagen von Telekommunikations-
einrichtungen, Schadsoftware, Einbrüche und ähn-
liche Ereignisse oder Sicherheitsverletzungen. Be-
reits vor der Pandemie hat Ringmetall an einzelnen
Standorten die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten
intensiv genutzt. Durch dieses Wissen und auch Er-
fahrungen konnte das mobile Arbeiten an weiteren
Standorten rasch umgesetzt werden, um so die Si-
cherheit der Mitarbeitenden zu erhöhen.
Ringmetall hat durch Implementierung sowie syste-
matische Erweiterung fortschrittlicher Sicherheits-
technologien, interner Kontrollen, widerstandsfä-
higer Netzwerke und Rechenzentren sowie eines
Wiederherstellungsprozesses Maßnahmen im Hin-
blick auf diese Risiken ergriffen. Somit wird dieses
Risiko in Gesamtbeurteilung als „mittel“ eingestuft.
Personalrisiken
Für Ringmetall sind motivierte und qualifizierte
Fach- und Führungskräfte elementar für einen
nachhaltigen unternehmerischen Erfolg. Themen
wie die Digitalisierung, divergierende Ausbildungs-
und Qualifizierungsstandards in den Ländern in
denen Ringmetall agiert, führen zu Herausforde-
rungen bei der Gewinnung sowie stetigen Fortbil-
dung von Mitarbeitenden, bieten aber auch Chan-
cen. Um den Risiken aus einem entsprechenden
Graphics
lung sowie Auswirkungen sich unverändert als nicht
quantifizierbar darstellen, wird der Vorstand auch
2021 die beschriebene erhöhte Aufmerksamkeit im
Risikomanagement beibehalten. Ergänzend verwei-
sen wir auf die Ausführungen im Prognosebericht.
CHANCEN
Neben den genannten Risiken ergeben sich auch
eine Reihe von Chancen aus dem Geschäftsmodell
und der Marktposition der Ringmetall Gruppe. Als
Chancen werden solche Entwicklungen angesehen,
die zu einer positiven Abweichung von der strategi-
schen Planung und somit zu einer zusätzlichen Ver-
besserung der Vermögens-, Finanz- und Ertragsla-
ge führen können. Die Reihenfolge der Chancen
korreliert nicht unbedingt mit der gegenwärtigen
Einschätzung ihrer Bedeutung für die Gruppe.
Unternehmenszukäufe
Unternehmenskäufe sind ein zentraler Bestandteil
des Geschäftsmodells von Ringmetall und stellen
den größten Wachstumstreiber dar. Sie eröffnen
dem Unternehmen die Chance, gezielt in bestimm-
ten Regionen der Welt und in bestimmten Produkt-
bereichen zu wachsen. Da das organische Wachs-
tum der Industrien, in denen Ringmetall aktiv ist
eingeschränkt ist und die Markteintrittsbarrieren
stets als hoch zu bezeichnen sind, stellen Akquisi-
tionen die nahezu einzige Möglichkeit dar schnell
zu wachsen. Lediglich sehr selektiv entscheidet sich
das Unternehmen, die Expansion in einen neuen
Markt durch den eigenen Aufbau von Depen-
dancen zu vollziehen. Das bisher einzige Beispiel
aus der Vergangenheit stellt hier der Markteintritt
in China dar, was den speziellen Gegebenheiten
dieses Markts zuzuschreiben ist.
Ein Großteil des Umsatzwachstums wurde seit
dem Börsengang im Jahr 2007 bis heute durch
Akquisitionen generiert. Dementsprechend routi-
niert geht das Unternehmen auch im Rahmen des
M&A-Prozesses vor – von der Prozessinitiierung,
über Due Diligence und Finanzierung, bis hin zur
abschließenden Integration eines Zukaufs. 2019
hat die Ringmetall Gruppe über Akquisitionen den
Eintritt in den Markt für Inliner vollzogen und sich
so bereits eine dominante Marktposition in Euro-
pa erworben. Diese wird durch die Akquisition der
Rhein-Plast GmbH im Februar 2022 weiter gefes-
wird das Risiko durch den Vorstand daher von „mit-
tel” auf „gering” abgestuft.
Rechtliche und steuerliche Risiken
Die Ringmetall Gruppe ist rechtlichen und steu-
erlichen Risiken ausgesetzt. Sofern an die pro-
duzierten Produkte spezifische regulatorische
Anforderungen gestellt werden, beispielsweise
aufgrund des Einsatzes beim Transport von Ge-
fahrgütern, unterliegt die Produktion bestimmten
Regulierungen. Sofern einschlägige Normen oder
Gesetze nicht eingehalten werden, kann dies un-
ter Umständen mit wesentlichen Strafzahlungen
und Reputationsrisiken verbunden sein. Mit ihren
Tochtergesellschaften operiert die Ringmetall SE
weltweit in vielen Ländern und unterliegt daher
einer Vielzahl von unterschiedlichen Rechtsvor-
schriften sowie Steuergesetzen. Divergierende
Rechtsauslegungen durch Steuerbehörden, ge-
rade auch im Hinblick auf grenzüberschreitende
Transaktionen, können mit einer erheblichen Un-
sicherheit behaftet sein.
Etwaige Änderungen in denen für die Ringmetall
Gruppe relevanten Regelungen sowie Gesetze
werden gemeinsam mit den externen Steuerbe-
ratern sowie Rechtsanwälten überwacht und bei
Bedarf entsprechende Maßnahmen eingeleitet.
Aus Gruppensicht wird das Risiko als „mittel” ein-
gestuft, wenngleich dieses sehr stark vom Stand-
ort abhängig ist.
Gesamtbeurteilung
Der Vorstand beurteilt die Risikolage des Konzerns
bezogen auf die dem Geschäftsmodell immanenten
Risiken im Wesentlichen als verbessert, trotz der
nachhaltigen gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen
der COVID-19 Pandemie. Bezogen auf die Ring-
metall Gruppe ist festzustellen, dass sich das Ge-
schäftsmodell bisher in den meisten Bereichen als
überaus krisenfest zeigt. Es wurden keine Einzelrisi-
ken identifiziert, die den Fortbestand der Ringmetall
Gruppe gefährden könnten. Dies gilt analog für eine
Gesamtbetrachtung aller Risiken. Die für wesent-
liche Risiken beschlossenen Gegenmaßnahmen
sowie internen Kontrollen werden vom Vorstand
regelmäßig analysiert. Vor dem Hintergrund der
anhaltenden Pandemie, deren weiteren Entwick-
Graphics
dar, um die Produktion effizienter zu gestalten und
somit den Produktionsausstoß zu erhöhen und die
Produktionseffizienz zu steigern. Wie oben im Ab-
schnitt zu den Wettbewerbsstärken beschrieben
hat Ringmetall die Prototypenphase einer neuarti-
gen modularen Ringprofilieranlage abgeschlossen
und in 2021 erfolgreich eingeführt.
Synergien und Effizienzsteigerungen
Ringmetall untersucht die internen und exter-
nen Prozesse kontinuierlich nach Potenzialen zur
Hebung von gruppeninternen Synergien oder zur
Steigerung von Effizienzen. So werden beispiels-
weise regelmäßig Produktionsprozesse analysiert,
um die Auslastung von Maschinen zu erhöhen,
Rüstzeiten zu reduzieren oder auch Mitarbeiten-
denqualifikationen zu optimieren. Auch die Weiter-
entwicklung von Produktionsanlagen oder die Ver-
lagerung von Produktionsteilen an nach regionalen
Gesichtspunkten optimierte Standorte werden
kontinuierlich vorangetrieben. Die fortschreitende
Digitalisierung der Produktionsindustrien bietet
darüber hinaus auch für Ringmetall die Chance,
infolge der hier getätigten Investitionen zusätzlich
von Effizienzsteigerungen zu profitieren.
RISIKOBERICHTERSTATTUNG IN BEZUG AUF DIE
VERWENDUNG VON FINANZINSTRUMENTEN
Die sich aus den Finanzinstrumenten ergebenden
wesentlichen Risiken des Konzerns umfassen Cash
Flow-Risiken sowie Liquiditäts-, und Ausfallrisiken.
Ziel der Unternehmenspolitik ist es, diese Risiken
soweit wie möglich zu vermeiden beziehungswei-
se zu begrenzen. Der Umgang mit diesen Risiken
wurde bereits im Risikobericht in den entsprechen-
den Abschnitten ausführlich behandelt. Ringmetall
verwendet im Bedarfsfall derivative Finanzinstru-
mente, um sich gegen Zins- und Marktrisiken ab-
zusichern. Außerdem können im Rahmen der The-
saurierungsaktivitäten in beschränktem Umfang
Wertpapiere und Derivate gehandelt werden. Eine
angemessene Beschreibung dazu ist im Anhang
zum Konzernabschluss zu finden.
tigt. Über eine weitere aktive Konsolidierung des
Markts eröffnet sich Ringmetall entsprechend die
Chance, zukünftig auch im Markt für Inliner die
weltweit führende Position einzunehmen. Durch
den Zukauf der HOSTO im Mai 2021 wurde auch
der Bereich Fassspannringe weiter gestärkt.
Erschließung neuer Märkte
Um schneller als der Markt zu wachsen und somit
Synergien auch über die reine Unternehmensgrö-
ße zu erwirtschaften, ist die Erschließung neuer
Märkte eine wichtige Komponente der strategi-
schen Unternehmensentwicklung von Ringmetall.
Aufgrund der – bedingt durch die hohen Marktein-
trittsbarrieren – geringen Chancen, neue Märkte
zügig durch organisches Wachstum zu erschließen,
erschließt sich Ringmetall diese in der Regel über
Akquisitionen. Die Erschließung teilt sich dabei in
drei Stoßrichtungen auf:
• neue Kundengruppen und Absatzregionen
• neue Produktionsstätten und -regionen
• neue Produkte und Produktgruppen
In der Erschließung neuer Märkte sieht Ringmetall
hohe Chancen, die eigenen gut etablierten Struk-
turen um weitere Strukturen zu erweitern und den
eigenen Best Practice-Ansatz in diesen ebenfalls zu
etablieren. So gelingt es Ringmetall, die Margenver-
besserungen über die Hebung von Synergien und
Effizienzsteigerungen in neuen Märkten zu erwirken
und diese Märkte zusätzlich attraktiver zu gestalten.
Weiterentwicklung von Produktionstechnologien
Als Nischenanbieter im Markt für Industrieverpa-
ckungen verfügt Ringmetall über einen hochspe-
zialisierten Maschinenpark. Sämtliche Produktions-
maschinen sind selbst entwickelt, beziehungsweise
aus Standardkomponenten assembliert und an
den jeweiligen Verwendungszweck in hohem Maße
angepasst. Die Weiterentwicklung von Produk-
tionsmaschinen bis hin zu deren kompletten Neu-
entwicklung stellt entsprechend einen wichtigen
Teil der Wertschöpfungskette von Ringmetall dar.
Zum einen gelingt es dem Unternehmen hier-
durch, die Markteintrittsbarrieren für potenzielle
Wettbewerber kontinuierlich auf hohem Niveau zu
halten. Zum anderen stellen sie ein wichtiges Mittel
Graphics
Prognosebericht
Die dem Prognosebericht zugrundeliegenden
Annahmen basieren im Wesentlichen auf der
unternehmensinternen Budgetplanung sowie den
Ausführungen und Prognosen aktueller Veröffent-
lichungen bedeutender Wirtschaftsinstitutionen.
Hierzu zählen das Bundesministerium für Wirt-
schaft und Energie (BMWi), die Europäische Zen-
tralbank (EZB), der Internationale Währungsfonds
(IWF) sowie führende Wirtschaftsverbände, wie
der Verband Deutscher Maschinen und Anlagen-
bau (VDMA) und der Verband der Chemischen In-
dustrie (VCI). Darüber hinaus fließen die allgemein
wahrnehmbare Stimmungslage an den Kapital-
märkten und die aktuelle Stimmungslage auf Kun-
denseite in die Entscheidungsfindung ein.
Vor dem Hintergrund eines bisher sehr positiven
Jahresauftakts geht der Vorstand auch für 2022
grundsätzlich von einem weiterhin positiven Ge-
schäftsumfeld für die Ringmetall Gruppe aus. Ak-
tuell zeigen sich für Ringmetall aus der anziehen-
den Inflation, den steigenden Energiepreisen oder
auch den Lieferkettenproblemen in unterschied-
lichsten Industrien bisher nur geringe Auswirkun-
gen, wie zum Beispiel Bestellungen auf Vorrat, auf
die Geschäftsentwicklung. Auch ist der Umsatz-
anteil der osteuropäischen Länder im Ringmetall
Konzern marginal, so dass die direkten Auswirkun-
gen des russischen Überfalls auf die Ukraine und
eventuelle mittelbare Folgen in angrenzenden
Ländern als gering eingeschätzt werden. Der Vor-
stand ist jedoch überzeugt, dass zukünftige Risi-
kopotenziale aus dieser allgemein angespannten
Wirtschaftslage angemessen in die Prognose für
das laufende Geschäftsjahr 2022 einfließen soll-
ten. Die Bandbreite der Ergebnisprognose wird
daher zum aktuellen Zeitpunkt größer als üblich
gewählt und soll im weiteren Jahresverlauf weiter
eingegrenzt werden. Entsprechend geht der Vor-
stand für das Gesamtjahr 2022 von einem Kon-
zernumsatz von 180 bis 200 Mio. EUR bei einem
EBITDA von 22 bis 27 Mio. EUR aus.
Der Prognose liegen unveränderte Rohstoffpreise
und Wechselkurse im Vergleich zum Jahr 2021 zu-
grunde. Ebenso nicht enthalten sind Effekte aus
im Jahr 2022 angestrebten Akquisitionen inklusi-
ve hierdurch erwachsender Transaktionskosten.
Hinsichtlich der Material- und Personalaufwen-
dungen sowie sonstigen Aufwendungen wird eine
zu den Umsatzerlösen korrelierende Entwicklung
erwartet.
Die Chancen für den erfolgreichen Abschluss wei-
terer Unternehmenszukäufe werden vor dem Hin-
tergrund des aktuellen Wirtschaftsumfelds und
der Liquiditätssituation der Ringmetall Gruppe als
gut bewertet. Akquisitionen, die im Aufstellungs-
zeitraum dieses Geschäftsberichts getätigt wur-
den, sind nicht Teil dieser Prognose.
eine separate Darstellung im zusammengefassten
Lagebericht wird daher verzichtet.
Angaben gemäß § 315a und 289a HGB
Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals
Das gezeichnete Kapital der Ringmetall SE zum 31.
Dezember 2021 beträgt 29.069.040 EUR. Es ist ein-
geteilt in 29.069.040 auf den Namen lautende Stück-
aktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital
von jeweils 1,00 EUR. Die Entwicklung des gezeichne-
ten Kapitals ist im Konzernanhang ersichtlich.
Weitere gesetzliche Angaben
ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG
Die Erklärung zur Unternehmensführung (§ 289a
HGB) beinhaltet die Entsprechenserklärung zum
Deutschen Corporate Governance Kodex, die An-
gaben zu Praktiken der Unternehmensführung
sowie die Beschreibung der Arbeitsweise von Vor-
stand und Aufsichtsrat. Die Ausführungen hierzu
wurden auf der Website der Gesellschaft unter
www.ringmetall.de/investor-relations/corporate-
governance/ dauerhaft zugänglich gemacht. Auf
Graphics
des Gesetzes etwas Abweichendes bestimmen, wer-
den Beschlüsse der Hauptversammlung – mit Aus-
nahme von Wahlen – nach § 133 Aktiengesetz, § 17
Absatz 1 der Satzung mit einfacher Mehrheit der ab-
gegebenen Stimmen und gegebenenfalls mit einfa-
cher Mehrheit des vertretenen Kapitals gefasst. Für
eine Änderung des Unternehmensgegenstandes ist
gemäß § 179 Absatz 2 Aktiengesetz eine Mehrheit
von 75,0 Prozent des vertretenen Grundkapitals er-
forderlich; von der Möglichkeit, hierfür eine größere
Kapitalmehrheit zu bestimmen, wird in der Satzung
kein Gebrauch gemacht. Änderungen der Satzung,
die lediglich die Fassung betreffen, kann gemäß § 17
Absatz 2 der Satzung der Aufsichtsrat beschließen.
Satzungsänderungen werden nach § 181 Absatz 3
Aktiengesetz mit Eintragung in das Handelsregister
wirksam.
Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben
oder zurückzukaufen
In der Hauptversammlung vom 30. August 2018
wurde der Vorstand bis zum 31. Juli 2023 ermäch-
tigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grund-
kapital gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen
um bis zu 3.975.200,00 EUR zu erhöhen, wobei das
Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden
kann (Genehmigtes Kapital 2018).
In der Hauptversammlung vom 14. Juni 2019 wurde
der Vorstand gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 Aktiengesetz
bis zum 31. Mai 2024 ermächtigt, mit Zustimmung
des Aufsichtsrats eigene Aktien bis zu insgesamt
10,0 Prozent des derzeitigen Grundkapitals von
EUR 29.069.040,00 zu erwerben. Auf die hiernach
erworbenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen
Aktien, die sich bereits im Besitz der Gesellschaft
befinden oder ihr nach den §§ 71 a ff. Aktienge-
setz zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr
als 10,0 Prozent des Grundkapitals entfallen. Die
Ermächtigung kann ganz oder teilweise, in diesem
Fall auch mehrmals, für einen oder mehrere Zwe-
cke ausgeübt werden. Die Ermächtigung darf nicht
zum Handel in eigenen Aktien genutzt werden.
In der Hauptversammlung vom 16. Juni 2021 wur-
de der Vorstand bis zum 31. Mai 2026 ermächtigt,
mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital
durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer
auf den Namen lautenden Stückaktien (Stammak-
Jede Aktie vermittelt eine Stimme und, gegebenen-
falls mit Aus nahme eventueller nicht dividendenbe-
rechtigter junger Aktien, den gleichen Anteil am Ge-
winn nach Maßgabe der von der Hauptversammlung
beschlossenen Dividendenausschüttung. Die Rechte
und Pflichten aus den Aktien ergeben sich aus den
gesetzlichen Vorschriften, insbesondere aus den §§
12, 53a ff., 118 ff. und 186 Aktiengesetz. Zum 31. De-
zember 2021 befanden sich keine Aktien im eigenen
Bestand.
Beschränkungen, die Stimmrechte oder die
Übertragung von Aktien betreffen
Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft keine
Rechte zu. In den Fällen des § 136 Aktiengesetz ist
das Stimmrecht aus den betroffenen Aktien kraft
Gesetzes ausgeschlossen.
Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen
der Satzung über die Ernennung und Abberu-
fung von Vorstandsmit gliedern und über die
Änderung der Satzung
Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vor-
stands erfolgen auf der Grundlage der §§ 84, 85
Aktiengesetz. Gemäß § 84 Aktiengesetz wer den
die Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat für eine
Amtszeit von höchstens fünf Jahren bestellt. Der
Aufsichtsrat der Ringmetall SE hat jedoch beschlos-
sen, die Bestellung von Vorstandsmitgliedern in der
Regel auf drei Jahre zu begrenzen. Eine wiederholte
Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit, jeweils
für höchstens fünf Jahre, ist zulässig.
Der Vorstand besteht gemäß § 6 der Satzung aus
einer oder mehreren Personen. Die Zahl der Mit-
glieder wird vom Aufsichtsrat bestimmt. Nach § 84
Absatz 2 Aktiengesetz kann der Aufsichtsrat ein Mit-
glied des Vorstands zum Vorsitzenden ernennen.
Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, wird das
Mitglied nach § 85 Absatz 1 Aktiengesetz in dringen-
den Fällen auf Antrag eines Beteiligten gerichtlich
bestellt. Der Aufsichtsrat kann die Bestellung zum
Vorstand und die Ernennung zum Vorsitzenden des
Vorstands gemäß § 84 Absatz 3 Aktiengesetz wider-
rufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt.
Die Satzung kann gemäß § 179 Aktiengesetz nur
durch einen Beschluss der Hauptversammlung ge-
ändert werden. Soweit nicht zwingende Vorschriften
Graphics
Christoph Petri Konstantin Winterstein
Vorstandssprecher Vorstand
tien) um bis zu 5.813.800,00 EUR zu erhöhen ggf.
auch unter Ausschluss des Bezugsrechts (Geneh-
migtes Kapital 2021/I).
Wesentliche Vereinbarungen unter der Bedin-
gung eines Kontrollwechsels
Die Ringmetall SE hat im Geschäftsjahr 2021 keine
Vereinbarungen abgeschlossen, die Regelungen
für den Fall eines Kontrollwechsels beinhalten, wie
er unter anderem aufgrund eines Übernahmean-
gebots eintreten kann.
ABHÄNGIGKEITSBERICHT GEMÄSS § 312 AKTG
Der Vorstand hat einen Abhängigkeitsbericht nach
§ 312 AktG aufgestellt und hierzu folgende Schluss-
folgerung abgegeben:
„Der Vorstand der Ringmetall SE erklärt, dass die Ge-
sellschaft nach den Umständen, die ihr in dem Zeit-
punkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte
vorgenommen oder Maßnahmen getroffen oder
unterlassen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine
angemessene Gegenleistung erhalten hat und da-
durch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen
wurden, nicht benachteiligt worden ist.”
VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER
„Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrund-
sätzen der Jahresabschluss bzw. der Konzernab-
schluss ein den tatsächlichen Verhältnissen ent-
sprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage der Gesellschaft bzw. des Konzerns
vermittelt und dass im zusammengefassten Lage-
bericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Ge-
schäftsergebnisses, und die Lage der Gesellschaft
bzw. des Konzerns, so dargestellt wird, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen
und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der
Gesellschaft bzw. des Konzerns beschrieben sind.“
München, 27. April 2022
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Konzern-Bilanz
zum 31.12.2021
AKTIVA
TEUR Anhangangabe 31.12.2021 31.12.2020
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 15 2.842 2.915
Geschäfts- oder Firmenwerte 14, 15 33.734 32.300
Sachanlagen 16 33.395 30.604
Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen 5 57 66
Sonstige langfristige Vermögenswerte 17 167 136
Latente Steueransprüche 12 1.571 2.134
Summe langfristige Vermögenswerte 71.766 68.155
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte 18 21.734 12.202
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 19 23.575 15.150
Vertragsvermögenswerte 20 636 435
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 21 1.182 870
Kurzfristige Steuerforderungen 21 430 510
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 22 4.573 6.225
Summe kurzfristige Vermögenswerte 52.130 35.392
BILANZSUMME 123.896 103.547

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PASSIVA
TEUR Anhangangabe 31.12.2021 31.12.2020
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
23 29.069 29.069
Kapitalrücklage
23 16.664 16.664
Währungsumrechnungsrücklage 23 -507 -1.765
Neubewertung Abfertigungsverpichtungen
und Sonstiges
23
67 39
Konzernergebnisvortrag 17.415 4.713
Nicht beherrschende Anteile
23 1.041 869
Summe Eigenkapital
63.749
49.589
Langfristige Schulden
Pensionsähnliche Rückstellungen
24 804 844
Sonstige Rückstellungen
155 0
Finanzverbindlichkeiten 26 23.600 26.855
Latente Steuerschulden
12 2.489 2.352
Summe langfristige Schulden 27.048 30.051
Kurzfristige Schulden
Sonstige Rückstellungen 25 5.639 3.610
Kurzfristige Steuerschulden
1.993 789
Finanzverbindlichkeiten 26 7.983 7.330
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 27 14.882 10.153
Sonstige Verbindlichkeiten 27 2.602 2.025
Summe kurzfristige Schulden 33.099 23.907
Summe Schulden 60.147 53.958
BILANZSUMME 123.896 103.547

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TEUR Anhangangabe
2021
2020
Umsatzerlöse 9 172.338 117.972
Sonstige Erträge 9 1.984 804
Bestandsveränderung an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 18 786 -694
10
175.108 118.082
Materialaufwand 10 -93.099 -60.392
Personalaufwand 10 -38.026 -31.458
Sonstige Aufwendungen 10 -17.061 -13.753
Sonstige Steuern 10 -293 -257
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen 5 -9 -42
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 26.620 12.180
Abschreibungen 15, 16 -6.443 -6.193
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 20.177 5.987
Finanzerträge 11 223 14
Finanzierungsaufwendungen 11 -865 -1.721
Konzernjahresüberschuss aus fortgeführten
Geschäftsbereichen vor Steuern 19.535 4.280
Ertragsteueraufwand 12 -4.618 -1.545
Konzernjahresergebnis 14.917 2.735
Vom Konzernjahresergebnis entfallen auf:
Aktionäre der Ringmetall SE 13 14.446 2.388
Nicht beherrschende Anteile 13 471 347
Ergebnis je Aktie
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (EUR) 13 0,50 0,08
Verwässertes Ergebnis je Aktie (EUR) 13 0,50 0,08
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
vom 1.1. bis 31.12.2021

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TEUR Anhangangabe
2021
2020
Konzernjahresergebnis 14.917 2.735
Posten des sonstigen Ergebnisses,
die künftig aufwands- oder ertragswirksam werden könnten:
Währungsumrechnung 7, 23 1.269 -890
Posten des sonstigen Ergebnisses,
die künftig nicht aufwands- oder ertragswirksam werden:
Ergebnis aus der Neubewertung der Abfertigungsverpichtung 24 37 21
Auf Komponenten des sonstigen Ergebnisses
entfallende Ertragsteuer 12 -9 -5
Sonstiges Konzernergebnis 1.297 -874
Konzerngesamtergebnis 16.214 1.861
Vom Konzerngesamtergebnis entfallen auf:
Aktionäre der Ringmetall SE 15.732 1.529
Nicht beherrschende Anteile 482 332
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
vom 1.1. bis 31.12.2021

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Konzern-Kapitalflussrechnung
vom 1.1. bis 31.12.2021
TEUR Anhangangabe
2021
2020
1. Cash Flow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit
Konzernergebnis
13 14.917 2.735
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
15, 16 6.443 6.193
Steueraufwand und latente Steuern
12 4.618 1.545
Gewinn (-)/Verlust (+) aus Anlagenabgängen
9 -68 -6
Ergebnis aus at Equity
5942
Zinsergebnis
11 642 1.707
&DVK)ORZYRU6WHXHUQXQG8PȴQDQ]LHUXQJHQ 26.561 12.216
Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
-12.327 1.084
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Rückstellungen
1.520 674
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen, der sonstigen Verbindlichkeiten
und abgegrenzten Schulden
1.004 252
Aus Unternehmenskäufen erworbene Vermögenswerte
5.234 -
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Bilanz - zahlungsunwirksam
-5.168 -238
Cash Flow vor Steuern 16.824 13.988
Gezahlte Ertragsteuern
-2.754 -1.804
Cash Flow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit 14.070 12.184
2. Cash Flow aus Investitionstätigkeit
Einzahlungen aus Abgängen bei Sachanlagen
97 81
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen
Vermögenswerten
--
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen
-2.779 -1.252
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte
-369 -396
Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis
aus dem Vorjahr
--
Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis
im Geschäftsjahr
-5.549 -
Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis im
folgenden Geschäftsjahr
-29 -
Cash Flow aus Investitionstätigkeit -8.629 -1.567

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TEUR Anhangangabe
2021
2020
3. Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten
5.106 3.874
Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten
-7.317 -5.901
Auszahlungen aus der Tilgung von Leasing
-2.243 -2.156
Auszahlungen an Unternehmenseigner (Dividendenzahlung)
-2.204 -2.122
Gezahlte Zinsen*
-783 -1.550
Erhaltene Zinsen*
223 14
Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit -7.218 -7.841
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfond
(Zwischensummen 1-3)
-1.777 2.776
Einuss von Wechselkurseekten auf die Zahlungsmittel
125 -142
Konsolidierungskreisbedingte Veränderungen des
Finanzmittelfonds
0-
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
6.225 3.591
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
**
4.573 6.225
5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
22 4.573 6.225
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
00
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 4.573 6.225
* Aufgrund einer besseren Darstellung wurden die gezahlten und erhaltenen Zinsen unter Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen und nicht unter Cash Flow
aus betrieblicher Geschäftstätigkeit.
** Von den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten entfällt ein Betrag in Höhe von 278 TEUR (31.12.2020: 359 TEUR) auf nicht-beherrschende Anteile.

Graphics
TEUR
Anhang-
angabe
Gezeichnetes
Kapital Kapitalrücklage
Währungs-
umrechnungs-
rücklage
Stand zum 01.01.2020 (IFRS) 29.069 16.664 -890
Konzernjahresergebnis 2020 13 - - -
Kapitalerhöhung 23 - - -
Dividendenzahlungen/Ausschüttungen - - -
Sonstiges Ergebnis 23 - - -875
Änderung Konsolidierungskreis - - -
Gesamte Transaktionen mit Eigentümern
des Unternehmens - - -875
Stand zum 31.12.2020 (IFRS) 29.069 16.664 -1.765
Stand zum 01.01.2021 (IFRS) 29.069 16.664 -1.765
Konzernjahresergebnis 2021 13 - - -
Kapitalerhöhung 23 - - -
Dividendenzahlungen/Ausschüttungen - - -
Sonstiges Ergebnis 23 - - 1.258
Änderung Konsolidierungskreis - - -
Gesamte Transaktionen mit Eigentümern
des Unternehmens - - 1.258
Stand zum 31.12.2021 (IFRS) 29.069 16.664 -507
Konzern-Eigenkapitalspiegel
zum 31.12.2021

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Neubewertung
Abfertigungs-
verpichtung
Eekt aus der
Erstanwendung
IFRS 15
Konzern-
ergebnisvortrag Summe
Nicht
beherrschende
Anteile
Gesamtes
Eigenkapital
1 22 4.069 48.935 1.064 49.999
- - 2.388
2.388
347
2.735
---
-
-
-
- - -1.744
-1.744
-527
-2.271
16 - -
-859
-15
-874
-- -
-
-
-
16 - 644 -215 -195 -410
17 22 4.713 48.720 869 49.589
17 22 4.713 48.720 869 49.589
- - 14.446 14.446 471 14.917
--- - - -
- - -1.744 -1.744 -310 -2.054
28 - - 1.286 11 1.297
-- - - - -
28 - 12.702 13.988 172 14.160
45 22 17.415 62.708 1.041 63.749

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Konzern-Anhang
1. ALLGEMEINE ANGABEN
Die Ringmetall SE (nachfolgend: „Ringmetall“) ist ein führender Spezialanbieter in der Verpackungsindustrie mit weltweiten Pro-
duktions- und Vertriebsstandorten. Die Hauptaktivitäten der Ringmetall und ihrer Tochterunternehmen werden den Geschäfts-
bereichen Industrial Packaging und Industrial Handling zugeordnet. Eine übergeordnete Funktion in der Organisationsstruktur
übernimmt Ringmetall als geschäftsführende Holding. Sie vereint zentrale Konzernfunktionen in sich.
Sie wurde am 2. Dezember 1997 in das Handelsregister München (HRB 118683) des Amtsgerichts München als H.P.I. Holding
Aktiengesellschaft eingetragen. Nach der formwechselnden Umwandlung in eine Europäische Aktiengesellschaft (Societas Euro-
paea, kurz SE) wird die Ringmetall SE nun unter der Nummer HRB 268321 des Amtsgerichts München geführt. Sitz der Gesell-
schaft ist München. Die Anschrift lautet Innere Wiener Straße 9, 81667 München.
Der Konzernabschluss der Ringmetall wird in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, erfolgen die Angaben in TEUR. Die
Beträge sind kaufmännisch gerundet.
2. GRUNDLAGEN DER RECHNUNGSLEGUNG
Der Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der
EU anzuwenden sind, aufgestellt. Ergänzend wurden bei der Aufstellung des Konzernabschlusses die nach § 315e Abs. 1 HGB
anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften berücksichtigt. Die Grundsätze über Ansatz, Bewertung und Ausweis werden
von allen Gesellschaften innerhalb des Konsolidierungskreises einheitlich angewendet. Die Darstellung in der Konzern-Gewinn-
und Verlustrechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren. Zur Verbesserung der Darstellung und Information wurde die
Gewinn- und Verlustrechnung um die Zwischensummen „Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)“ sowie
„Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT)“ erweitert.
Der Vorstand der Ringmetall SE hat den Konzernabschluss 2021 am 27. April 2022 zur Veröffentlichung genehmigt [Tag der Ge-
nehmigung zur Vorlage an den Aufsichtsrat durch das Management].
Einzelheiten zu den wesentlichen Rechnungslegungsmethoden einschließlich der Änderungen von Rechnungslegungsmetho-
den finden sich in der Anhangangabe 7.
Der Vorstand geht von der Unternehmensfortführung aus. Der Konzernabschluss vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.
3. DARSTELLUNGSWÄHRUNG
Dieser Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen Währung der Ringmetall SE (Mutterunternehmen) aufgestellt und in
Tausend Euro (TEUR) dargestellt, wodurch es zu Rundungsdifferenzen kommen kann.
4. ERMESSENENTSCHEIDUNGEN UND SCHÄTZUNGEN
In bestimmten Fällen ist es notwendig, schätz- und prämissensensitive Bilanzierungsgrundsätze anzuwenden. Diese be-
inhalten komplexe und subjektive Bewertungen sowie die Verwendung von Annahmen, von denen einige Sachverhalte be-
treffen, die von Natur aus ungewiss sind und Veränderungen unterliegen können. Solche schätz- und prämissensensitive
Bilanzierungsgrundsätze können sich im Zeitablauf ändern und einen erheblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage der Ringmetall haben. Außerdem können sie Schätzungen enthalten, die Ringmetall in demselben Berichtszeit-
raum aus gleichermaßen nachvollziehbaren Gründen auch anders hätte treffen können. Ringmetall weist darauf hin, dass
künftige Ereignisse häufig von Prognosen abweichen und Schätzungen routinemäßig Anpassungen erfordern.

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4.1 Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen
Informationen über Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden sowie Informationen
über Annahmen und Schätzungsunsicherheiten, die die im Konzernabschluss erfassten Beträge wesentlich beeinussen bzw.
deren Änderung sich erheblich auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns auswirken können,
sind in den nachstehenden Anhangangaben enthalten:
Anhangangabe 7 – Auswirkungen neuer Standards und Interpretationen, die noch nicht angewandt wurden, auf die Vermö-
gens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns: Im Rahmen der Einschätzung, wie sich noch nicht angewandte Standards auf die
Vermögen- Finanz- und Ertragslage des Konzerns auswirken können, führt der Konzern eine kursorische Einschätzung durch,
wohingegen bei verpichtender Anwendung eine detaillierte Untersuchung des Anwendungsbereichs vorgenommen wird,
Anhangangabe 12 – Ansatz aktiver latenter Steuern: Unsicherheit bzgl. des künftig zu versteuernden Ergebnisses,
Anhangangabe 14 – Annahmen in Bezug auf Parameter, die in die Berechnung der Impairment-Tests der Geschäfts- oder
Firmenwerte einießen,
Anhangangabe 19 – Annahmen in Bezug auf Wertminderung für erwartete Kreditverluste für nanzielle Vermögenswerte,
die zu fortgeführten Anschaungskosten bewertet werden und
Anhangangaben 24 und 25 – Rückstellungen: wesentliche Annahmen über die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme,
das Ausmaß des Nutzenabusses sowie bei der Ermittlung des Zinssatzes.
Sämtliche Schätzungen und Ermessensentscheidungen werden fortlaufend überprüft und basieren auf Erfahrungen der Ver-
gangenheit und weiteren Faktoren, einschließlich Erwartungen über zukünftige Ereignisse, die das Unternehmen finanziell be-
einflussen können und die unter den gegebenen Umständen als sachgerecht gelten.
4.2 Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte
Eine Reihe von Rechnungslegungsstandards verlangt die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte für finanzielle und nicht
finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.
Der Konzern hat ein Konzept hinsichtlich der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte festgelegt. Dazu gehört eine hausinter-
ne Überwachung aller wesentlichen Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert.
Bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit verwendet der Konzern
soweit wie möglich am Markt beobachtbare Daten. Basierend auf den in den Bewertungstechniken verwendeten Inputfaktoren
werden die beizulegenden Zeitwerte in unterschiedliche Stufen in der Fair-Value-Hierarchie eingeordnet:
Stufe 1: Notierte Preise (unbereinigt) auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
Stufe 2: Bewertungsparameter, bei denen es sich nicht um die in Stufe 1 berücksichtigten notierten Preise handelt, die sich aber für
den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder direkt (als Preis) oder indirekt (als Ableitung von Preisen) beobachten lassen
Stufe 3: Bewertungsparameter für Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen.
Wenn die zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit verwendeten In-
putfaktoren in unterschiedliche Stufen der Fair-Value-Hierarchie eingeordnet werden können, wird die Bewertung zum beizule-
genden Zeitwert in ihrer Gesamtheit der Stufe der Fair Value-Hierarchie zugeordnet, die dem niedrigsten Inputfaktor entspricht,
der für die Bewertung insgesamt wesentlich ist.
Der Konzern erfasst Umgruppierungen zwischen verschiedenen Stufen der Fair-Value-Hierarchie zum Ende der Berichtsperio-
de, in der die Änderung eingetreten ist.
Weitere Informationen zu den Annahmen bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte sind in den nachstehenden An-
hangangaben enthalten:
Anhangangabe 6 – Erweiterung des Konsolidierungskreises / Erwerb von Vermögenswerten,
Anhangangabe 7 – Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und
Anhangangabe 29 – Finanzinstrumente.

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5. VERZEICHNIS DER TOCHTERUNTERNEHMEN UND ASSOZIIERTE UNTERNEHMEN
Zu den Rechnungslegungsmethoden siehe Anhangangabe 7.
Nachstehend sind sämtliche Tochterunternehmen der Ringmetall SE aufgeführt.
In den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 sind alle Unternehmen einbezogen, bei denen die Ringmetall SE die unmittel-
bare oder mittelbare Beherrschung ausüben kann. Beherrschung liegt dann vor, wenn die Ringmetall SE schwankenden Ren-
diten aus ihrem Engagement in dem Beteiligungsunternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit
hat, diese Renditen mittels ihrer Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen. Tochterunternehmen
werden von dem Zeitpunkt an im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen, an dem die Beherrschung
auf den Konzern übergegangen ist. Sie werden zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, an dem die Beherrschung endet.
Nachfolgende Tochterunternehmen werden von der Ringmetall SE gehalten (unmittelbar/mittelbar) und im Wege der Vollkon-
solidierung in den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 einbezogen:
GESELLSCHAFT
Ort Land Anteil am Kapital (%)
August Berger Metallwarenfabrik GmbH Berg Deutschland 100,00
Berger Closing Rings (Changshu) Co., Ltd. Changshu China 100,00
Berger Group Europe Iberica, S.L. Reus Spanien 100,00
Berger Group US Inc. (vormals Berger US Inc.) Birmingham USA 100,00
Berger Italia S.r.l. Valmadrera Italien 100,00
Berger US Inc. (vormals Self Industries Inc.) Birmingham USA 100,00
Cemsan Metal Parts Manufacturing Industry
Trade Ltd. Company Gebze-Kocaeli Türkei 100,00
Fidum Verwaltungs GmbH München Deutschland 100,00
Fieder Verwaltungs GmbH München Deutschland 100,00
Hollandring B.V. Vaassen Niederlande 100,00
HOSTO Stolz GmbH & Co. KG Neunkirchen Deutschland 100,00
HOSTO Stolz Verwaltungs GmbH Neunkirchen Deutschland 100,00
HSM GmbH & Co. KG Ernsgaden Deutschland 100,00
Latza GmbH Attendorn Deutschland 100,00
Nittel Halle GmbH Halle (Saale) Deutschland 100,00
Tesseraux Spezialverpackungen GmbH Bürstadt Deutschland 100,00
Berger Hong Kong Limited Hong Kong China 80,00
Nittel B.V. Moerdijk Niederlande 80,00
Nittel France SARL Merignac Frankreich 80,00
S.G.T. S.r.l. Albavilla Italien 80,00
Berger Closures Limited Peterlee Großbritannien 75,57
Sofern an einem der oben aufgeführten Tochterunternehmen nicht beherrschende Gesellschafter beteiligt sind, verweist Ring-
metall in Bezug auf den Ergebnisanteil auf die Angaben in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung. Auf die Angabe weiterer
nanzieller Daten wird verzichtet, da diese für den Konzern insgesamt von untergeordneter Bedeutung sind.
Zum 31. Dezember 2021 wird das folgende Unternehmen aufgrund des maßgeblichen Einusses at Equity einbezogen:

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NAME UND SITZ DER GESELLSCHAFT
Ort Land Anteil am Kapital (%)
Nittel UK Ltd. Southport Großbritannien 50,00
Im Berichtsjahr wurde aus der Nittel UK Ltd. ein Ergebnis in Höhe von -9 TEUR (2020: -42 TEUR) erzielt.
Die nachfolgenden Tochterunternehmen werden von Ringmetall aufgrund deren untergeordneter Bedeutung (einzeln und
in Summe) für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht in den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 einbezogen:
GESELLSCHAFT
Ort Land Anteil am Kapital (%)
Berger Verwaltung GmbH i.L.* Berg Deutschland 100,00
Rhein-Plast GmbH
(vormals Blitz 21-966 GmbH)
Bad Dürkheim
(vormals München) Deutschland 100,00
HSM Verwaltungs GmbH Ernsgaden Deutschland 100,00
* Die Gesellschaft wurde am 18.01.2022 liquidiert.
6. ERWEITERUNG DES KONSOLIDIERUNGSKREISES / ERWERB VON VERMÖGENSWERTEN
Erwerb HOSTO
Der Ringmetall Konzern hat im Mai 2021 die Verhandlungen zum Kauf abgeschlossen und mit Unterzeichnung im Mai 2021 100
Prozent der Kommanditanteile und Stimmrechte der HOSTO Stolz GmbH & Co. KG sowie 100 Prozent der Geschäftsanteile und
Stimmrechte an der HOSTO Stolz Verwaltungs GmbH erworben.
Des Weiteren wurde das von der HOSTO bisher angemietete bewegliche Anlagevermögen sowie das Grundstück, auf dem sich
die Produktion befindet, gekauft (nachfolgend zusammengefasst als „HOSTO” bezeichnet).
Insgesamt wurde ein Kaufpreis von 6.150 TEUR vereinbart, von dem ein Teilbetrag als Verkäuferdarlehen zu zahlen ist.
Ringmetall erlangte zum 19. Mai 2021 Beherrschung und damit Kontrolle über HOSTO. Aus Vereinfachungsgründen erfolgte die
Erstkonsolidierung zum 31. Mai 2021.
Mit der HOSTO festigt Ringmetall seine Marktposition und erweitert das Produktions Know-how. Die HOSTO hat ihre Produk-
tionsstätte in Neunkirchen. Das Unternehmen produziert mit rund 70 Mitarbeitern neben einer Vielzahl von verschiedenen
Draht- und Bandbiegeteilen sowie Ösen hauptsächlich Spann- und Sicherungsringe. Die HOSTO Gesellschaften wurden dem
Segment Industrial Packaging zugeordnet. Der Erwerb von HOSTO stellt einen Unternehmenszusammenschluss im Sinne des
IFRS 3 dar, da die erworbenen Vermögenswerte und Schulden einen Geschäftsbetrieb darstellen. Dementsprechend wurde der
Unternehmenszusammenschluss nach der Erwerbsmethode bilanziert. Die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und
übernommenen Schulden sind mit ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet. Bei dieser Kaufpreisallokation wurden sämtliche
stillen Reserven und Lasten aufgedeckt. Die Kaufpreisallokation umfasst im Wesentlichen die Ermittlung des beizulegenden
Zeitwertes sämtlicher erworbener Vermögenswerte und Schulden. Aus der Differenz zwischen den identifizierbaren Vermö-
genswerten und den übernommenen Schulden hat sich das gesamte identifizierbare erworbene Nettovermögen ergeben. Als
positiver Unterschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis und dem gesamten identifizierbaren erworbenen Nettovermögen resul-
tierte ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 916 TEUR.

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Der Geschäfts- oder Firmenwert resultiert im Wesentlichen aus den erwarteten Synergien in der Marktbearbeitung sowie aus
den erwarteten Ertragspotenzialen des neuerworbenen Produktionsstandorts in Neunkirchen. Insgesamt wurden bis zum 31.
Dezember 2021 Zahlungen in Höhe von 5.549 TEUR geleistet, ohne die Berücksichtigung von Zinsen und 601 TEUR verbleiben
noch als (unbedingte) Kaufpreisverbindlichkeiten.
Erwerb von HOSTO
TEUR
Buchwert
(nach HGB) vor
Kaufpreisallokation
Zeitwert gemäß
Kaufpreisallokation
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 4.663 5.274
Vorräte 1.274 1.384
Forderungen und sonstige Vermögenswerte 4.368 4.447
Finanzverbindlichkeiten -874 -874
Sonstige Rückstellungen -624 -624
Übrige Verbindlichkeiten -4.302 -4.302
Latente Steuern 35 -71
*HVDPWHVLGHQWLȴ]LHUEDUHV1HWWRYHUP¸JHQ
4.540 5.234
Geschäfts- oder Firmenwert
Kaufpreis 6.150
Gesamtes identizierbares Nettovermögen 5.234
Positiver Unterschiedsbetrag 916
Netto gezahlte Flüssige Mittel -5.549
Die oben aufgeführten übernommenen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte sind zum Nominalbetrag angesetzt (HGB).
Steuerrechtlich ergab sich ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 1.376 TEUR für den die volle steuerliche Abzugsfähigkeit
erwartet wird.
In Zusammenhang mit der Transaktion sind Transaktionskosten in Höhe von 98 TEUR angefallen, die aufwandswirksam erfasst
wurden.
Seit dem Erwerbszeitpunkt hat HOSTO Erlöse in Höhe von 6.707 TEUR und einen Gewinn in Höhe von 314 TEUR erwirtschaftet,
welche in der Konzerngesamtergebnisrechnung enthalten sind.
Die latenten Steuern betreffen temporäre Differenzen zwischen den erworbenen identifizierten Vermögenswerten und Schul-
den sowie dem erwartungsgemäß abzugsfähigen Teil des Geschäfts- oder Firmenwertes. Sie resultieren aus den Transaktions-
kosten welche steuerlich als Anschaffungsnebenkosten zu aktivieren waren.
7. WESENTLICHE BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN
7.1 Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden grundsätzlich unverändert zum Vorjahr beibehalten.

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ERSTMALS IM GESCHÄFTSJAHR ANZUWENDENDE INTERNATIONAL FINANCIAL REPORTING STANDARDS (IFRS) UND
INTERPRETATIONEN (IFRIC) SOWIE ÄNDERUNGEN VON STANDARDS UND INTERPRETATIONEN
Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16, Reform der Referenzzinssätze – Phase 2
Änderungen an IFRS 16, Mietzugeständnisse im Zusammenhang mit COVID-19 für das Geschäftsjahr 2021
Änderungen an IFRS 16, Mietzugeständnisse im Zusammenhang mit COVID-19 für das Geschäftsjahr 2022
Die ab dem 1. Januar 2021 verpichtend anzuwendenden Standards, Klarstellungen und Interpretationen, hatten nur einen
unwesentlichen Einuss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns oder auf das Ergebnis je
Aktie.
Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16, Reform der Referenzzinssätze – Phase 2.
Im August 2020 hat das
IASB Änderungen auf die Reform der Referenzzinssätze (IBOR-Reform) – Phase 2 beschlossen. Die Änderungen sehen vorü-
bergehende Erleichterungen vor, wenn ein Referenzzinssatz (IBOR – Interbank Oered Rate) durch einen alternativen, nahezu
risikofreien Zinssatz (RFR – Risk-free Rate) ersetzt wird und dies Auswirkungen auf die Finanzberichterstattung hat.
Änderungen an IFRS 16, Mietzugeständnisse im Zusammenhang mit COVID-19 für die Geschäftsjahre 2021 und 2022.
Im
Mai 2020 veröentlichte der IASB eine Änderung des IFRS 16, die eine befristete optionale Erleichterung für Leasingnehmer
enthält, denen im Zusammenhang mit COVID-19 Mietzugeständnisse eingeräumt werden. Als praktischen Behelf kann ein Lea-
singnehmer die Beurteilung, ob ein pandemiebedingtes Mietzugeständnis eines Leasinggebers eine Änderung des Leasing-
vertrags darstellt, aussetzen und auf die Anwendung der Bilanzierungsvorschriften für Vertragsmodikationen verzichten. Das
IASB hat die Anwendungsmöglichkeit für diese Erleichterung im März 2021 um ein Jahr bis zum 30. Juni 2022 verlängert. Die
EU-Kommission hat diese Verlängerung mit Verordnung (EU) 2021/1421 vom 30. August 2021 übernommen. Ringmetall hat
sich dazu entschieden, die optionale Erleichterung für Leasingnehmer nicht anzuwenden.
VERÖFFENTLICHTE, ABER NOCH NICHT VERPFLICHTEND ANZUWENDENDE INTERNATIONAL FINANCIAL REPORTING
STANDARDS (IFRS) UND INTERPRETATIONEN (IFRIC) SOWIE ÄNDERUNGEN VON STANDARDS UND INTERPRETATIONEN
Die folgenden Standards und Änderungen an Standards wurden von der Europäischen Union bereits übernommen, sind aber
erst für Abschlüsse nach dem 31. Dezember 2021 anzuwenden.
Änderungen an IFRS 3, Verweis auf das Rahmenkonzept (anzuwenden ab 1. Januar 2022)
Änderungen an IAS 8: Denition rechnungslegungsbezogener Schätzungen (anzuwenden ab 1. Januar 2023)
Änderungen an IAS 16, Erzielung von Erlösen, bevor sich ein Vermögenswert in seinem betriebsbereiten Zustand bendet
(anzuwenden ab 1. Januar 2022)
Änderungen an IAS 37, Belastende Verträge - Kosten für die Erfüllung eines Vertrags (anzuwenden ab 1. Januar 2022)
Jährliches Verbesserungsverfahren (2018 - 2020), Änderung an IFRS 1, IFRS 9 und IAS 41 (anzuwenden ab 1. Januar 2022)
IFRS 17, Versicherungsverträge (anzuwenden ab 1. Januar 2023)
Änderungen an IAS 37, Belastende Verträge – Kosten für die Erfüllung eines Vertrags. Im Mai 2020 hat das IASB Änderungen
an IAS 37, Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen, Belastende Verträge – Kosten für die Erfüllung
eines Vertrags, veröffentlicht, um zu konkretisieren, dass zu den Erfüllungskosten eines Vertrags alle direkt zurechenbaren
Kosten gehören. Diese umfassen die zusätzlich für die Erfüllung des Vertrags entstehenden Kosten wie zum Beispiel direkte
Lohn- und Materialkosten und eine Einbeziehung anderer Kosten, die direkt der Vertragserfüllung zuzurechnen sind. Allgemeine
Verwaltungskosten stehen in keinem direkten Zusammenhang mit dem Vertrag und fallen somit nicht unter die Vertragserfül-
lungskosten, es sei denn, eine Weiterbelastung an den Kunden ist im Vertrag ausdrücklich vorgesehen. Der Konzern wird diese
Änderungen auf Verträge anwenden, bei denen zu Beginn des Geschäftsjahres, in dem er die Änderungen erstmals anwendet,
noch nicht alle Verpflichtungen erfüllt sind. Ringmetall erwartet aus den bereits indossierten, aber noch nicht anwendbaren
Änderungen keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

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Die folgenden Standards und Änderungen an Standards wurden vom IASB und dem IFRS Interpretations Commitee verab-
schiedet,wurden jedoch noch nicht von der Europäischen Union übernommen. Sie sind erst für Abschlüsse nach dem 31.
Dezember 2021 anzuwenden.
Änderungen an IAS 1 und IFRS Practice Statement 2: Angabe der Rechnungslegungsmethoden (anzuwenden ab 1. Januar 2023)
Änderungen an IAS 12: Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Trans-
aktion entstehen (anzuwenden ab 1. Januar 2023)
Änderung an IFRS 17: Vergleichsinformationen bei „Erstanwendung von IFRS 17 und IFRS 9“ (anzuwenden ab 1. Januar 2023)
Änderungen an IAS 1, Klassizierung von Schulden als kurz- oder langfristig (anzuwenden ab 1. Januar 2023)
Änderungen an IAS 12, Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Trans-
aktion entstehen.
Im Mai 2021 veröffentlichte das IASB Änderungen an IAS 12, die festlegen, wie ein Unternehmen Ertrag-
steuern einschließlich latenter Steuern bilanziert. Unter bestimmten Umständen sind Unternehmen von der Erfassung latenter
Steuern befreit, wenn sie Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten zum ersten Mal erfassen (Erstanwendungsausnahme be-
ziehungsweise Initial Recognition Exemption). Bislang bestand eine gewisse Unsicherheit darüber, ob die Befreiung für Trans-
aktionen im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen (wenn ein Leasingnehmer zu Beginn des Leasingverhältnisses einen
Vermögenswert und eine Verbindlichkeit ansetzt) und Rückbauverpflichtungen (wenn ein Unternehmen eine Verbindlichkeit
ansetzt und die Rückbaukosten in die Kosten des Vermögenswerts einbezieht) Anwendung findet. Durch die Änderungen wird
klargestellt, dass diese Befreiung nicht gilt und dass Unternehmen latente Steuern auf solche Transaktionen erfassen müssen.
Dies wird durch die neu eingefügte Textziffer IAS 12.22A geregelt. Die Änderung gilt für Geschäftsjahre, die am oder nach dem
1. Januar 2023 beginnen, wobei eine vorzeitige Anwendung zulässig ist. Ringmetall erwartet keine wesentlichen Auswirkungen
aufgrund dieser Änderungen.
Änderungen an IAS 1, Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig. Im Januar 2020 hat das IASB Änderungen des
IAS 1, Darstellung des Abschlusses, veröffentlicht, um die Vorschriften für die Klassifizierung von Schulden als kurz- oder lang-
fristig zu präzisieren. Die Änderungen stellen klar, dass sich die Klassifizierung von Verbindlichkeiten nach den Rechten richtet,
die am Ende der Berichtsperiode bestehen. Die Klassifizierung ist sowohl unabhängig von den Erwartungen des Managements
als auch von etwaigen Ereignissen. Es wird auch klargestellt, was mit „Erfüllung“ einer Verbindlichkeit im IAS 1 gemeint ist. Die
Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen, und sind rückwirkend anzuwenden.
Die in der vorstehenden Aufzählung genannten neuen oder geänderten IFRS-Verlautbarungen (vor und nach Endorsement)
haben nach gegenwärtiger Einschätzung nur unwesentliche Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage bei Ringmetall.
Ringmetall hat keine der genannten neuen oder geänderten Vorschriften freiwillig vorzeitig angewendet. Die Anwendung der
genannten Standards und Interpretationen erfolgt bei unterjährigen Erstanwendungszeitpunkten grundsätzlich zum 1. Januar
des folgenden Geschäftsjahres. Voraussetzung ist die Verabschiedung dieser Regelungen durch die EU.
7.2 Konsolidierungsgrundsätze
Einbeziehung von Tochterunternehmen
In den Konzernabschluss werden neben der Ringmetall SE alle wesentlichen Tochterunternehmen, über die die Ringmetall SE
Beherrschung ausüben kann, im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen. Beherrschung liegt vor, wenn die Gesellschaft:
Verfügungsmacht über das Beteiligungsunternehmen ausüben kann,
schwankenden Renditen aus ihrer Beteiligung ausgesetzt ist und
die Renditen aufgrund ihrer Verfügungsmacht der Höhe nach beeinussen kann.

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Die Ergebnisse der im Laufe eines Geschäftsjahres erworbenen Tochterunternehmen werden entsprechend vom tatsächlichen
Erwerbszeitpunkt an in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und dem sonstigen Konzernergebnis erfasst. Sofern erfor-
derlich, werden die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen angepasst, um die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden an
die im Konzern zur Anwendung kommenden Methoden anzugleichen.
Alle konzerninternen Vermögenswerte, Schulden, Eigenkapital, Erträge, Aufwendungen und Cash Flows im Zusammenhang mit
Geschäftsvorfällen zwischen Konzernunternehmen werden im Rahmen der Konsolidierung vollständig eliminiert.
Nicht beherrschende Anteile am Ergebnis und am Eigenkapital von Tochterunternehmen werden in der Konzern-Bilanz, der
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung sowie in der Konzern-Eigenkapitalverände-
rungsrechnung jeweils gesondert ausgewiesen.
Veränderung der Beteiligungsquote des Konzerns an bestehenden Tochterunternehmen
Änderungen der Beteiligungsquoten der Ringmetall SE an Tochterunternehmen, die nicht zu einem Verlust der Beherrschung
über dieses Tochterunternehmen führen, werden als Eigenkapitaltransaktion bilanziert. Die nicht beherrschenden Anteile werden
an die veränderte Anteilsquote der Gesellschafter angepasst. Eine Differenz zwischen dem Betrag dieser Anpassung und dem
beizulegenden Zeitwert ist mit dem auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallenden Eigenkapital zu verrechnen.
Erwerb von Geschäftsbetrieben (Business Combinations)
Der Erwerb von Geschäftsbetrieben wird nach der Erwerbsmethode bilanziert. Die bei einem Unternehmenszusammenschluss
übertragene Gegenleistung wird zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser bestimmt sich aus der Summe der zum Erwerbs-
zeitpunkt gültigen beizulegenden Zeitwerte der übertragenen Vermögenswerte, der von den früheren Eigentümern des erwor-
benen Unternehmens übernommenen Schulden und der vom Konzern emittierten Eigenkapitalinstrumente im Austausch ge-
gen die Erlangung der Beherrschung über das erworbene Unternehmen. Erwerbsbezogene Kosten werden als Aufwand erfasst.
Die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden werden grundsätzlich mit ihren beizulegen-
den Zeitwerten angesetzt.
Soweit die Summe aus der übertragenen Gegenleistung, dem Betrag aller nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen
Unternehmen und dem beizulegenden Zeitwert des zuvor vom Erwerber gehaltenen Eigenkapitalanteils an dem erworbenen
Unternehmen das zum Erwerbszeitpunkt neubewertete Nettovermögen des Akquisitionsobjektes übersteigt, ist ein Geschäfts-
oder Firmenwert anzusetzen. Ein sich im umgekehrten Fall ergebender negativer Unterschiedsbetrag ist unmittelbar als Ertrag
erfolgswirksam zu erfassen.
Anteile nicht beherrschender Gesellschafter, die gegenwärtig Eigentumsrechte vermitteln und dem Inhaber im Falle der Liquida-
tion das Recht gewähren, einen proportionalen Anteil am Nettovermögen des Unternehmens zu erhalten, werden bei Zugang
zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens bewertet.
Ist die erstmalige Bilanzierung eines Unternehmenszusammenschlusses am Ende eines Geschäftsjahres noch nicht abgeschlos-
sen, gibt Ringmetall für die noch nicht abschließend ermittelten Posten vorläufige Beträge an.
Sofern innerhalb des Bewertungszeitraums neue Informationen bekannt werden, die die Verhältnisse zum Erwerbszeitpunkt
erhellen, werden die vorläufig angesetzten Beträge korrigiert bzw. es werden zusätzliche Vermögenswerte oder Schulden an-
gesetzt, falls erforderlich.

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Nach der Equity-Methode bewertete Beteiligungen
In den Konzern ist ein assoziiertes Unternehmen im Sinne von IAS 28 einbezogen. Ein assoziiertes Unternehmen ist ein
Unternehmen, auf das Ringmetall einen maßgeblichen Einfluss hat und das weder ein Tochterunternehmen noch ein Ge-
meinschaftsunternehmen ist. Maßgeblicher Einfluss ist die Möglichkeit, an den finanz- und geschäftspolitischen Entscheidun-
gen des Unternehmens mitzuwirken. Dabei liegt weder Beherrschung noch gemeinschaftliche Führung der Entscheidungs-
prozesse vor. Das Ergebnis, die Vermögenswerte und Schulden des assoziierten Unternehmens sind in diesem Abschluss
unter Verwendung der Equity-Methode einbezogen. Demnach sind Anteile an assoziierten Unternehmen bei der erstmaligen
Erfassung mit ihren Anschaffungskosten in die Konzernbilanz aufzunehmen, die um Veränderungen des Anteils des Konzerns
am Gewinn oder Verlust und am sonstigen Ergebnis des assoziierten Unternehmens nach dem Erwerbszeitpunkt angepasst
werden. Jeglicher Überschuss der Anschaffungskosten des Anteilserwerbs über den erworbenen Anteil an den beizulegen-
den Zeitwerten der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden wird als Geschäfts- oder Firmenwert
erfasst. Der mit dem assoziierten Unternehmen verbundene Geschäfts- oder Firmenwert wird entsprechend seiner wirt-
schaftlichen Zugehörigkeit zugeordnet, in der Regel ist er im Buchwert des Anteils enthalten. Dieser wird weder planmäßig
abgeschrieben noch einem gesonderten Wertminderungstest unterzogen. Nach Anwendung der Equity-Methode ermittelt
Ringmetall an jedem Abschlussstichtag, ob es erforderlich ist, einen Wertminderungsaufwand für seine Anteile an den asso-
ziierten Unternehmen zu erfassen. Der bilanzierte Anteil des Anteilseigners an den Gewinnen oder Verlusten nach dem An-
teilserwerb wird sachgerecht angepasst, zum Beispiel für zusätzliche planmäßige Abschreibungen von abschreibungsfähigen
Vermögenswerten des assoziierten Unternehmens basierend auf dem Überschuss ihrer beizulegenden Zeitwerte über ihre
Buchwerte zum Erwerbszeitpunkt.
7.3 Fremdwährung
Die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ausländischer Tochterunternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro
ist, rechnet Ringmetall zum Devisenkassamittelkurs am Ende des Berichtszeitraums um. Aufwendungen und Erträge werden
hingegen zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die sich aus der Umrechnung ergebenden Unterschiedsbeträge werden
im Eigenkapital ausgewiesen und erfolgswirksam umgegliedert, wenn der Gewinn oder Verlust aus dem Verkauf einer ausländi-
schen Tochtergesellschaft erfasst wird. Die Posten der Konzern-Kapitalflussrechnung werden zu unterjährigen Durchschnitts-
kursen umgerechnet, die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente hingegen zum Devisenkassamittelkurs am Ende des
Berichtszeitraums.
Umrechnungsdifferenzen aus monetären Posten werden grundsätzlich erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie auf-
treten.
Ein aus dem Erwerb eines ausländischen Geschäftsbetriebs entstehender Geschäfts- oder Firmenwert sowie Anpassungen an
die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden werden gemäß IAS 21 als Vermögenswerte
oder Schulden des ausländischen Geschäftsbetriebs behandelt und zum Stichtagskurs umgerechnet. Resultierende Umrech-
nungsdifferenzen werden im Eigenkapital erfasst.

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Die für die Umrechnung verwendeten Wechselkurse der wesentlichen Währungen im Konzern ergeben sich aus der Tabelle:
1 EURO
Bilanz Stichtagskurs GuV Durchschnittskurs
31.12.2021
31.12.2020
2021
2020
Großbritannien GBP 0,8395 0,9046 0,8600 0,8892
China CNY 7,2161 8,0154 7,6342 7,8709
Türkei TRY 12,7877 9,0506 10,4668 8,0438
USA USD 1,1325 1,2283 1,1835 1,1413
Sämtliche Teilbereiche agieren nahezu vollständig auf ihrem jeweiligen länderspezifischen Heimatmarkt, so dass Geschäfte in
fremder Währung von untergeordneter Bedeutung sind. Soweit Finanzierungen erforderlich sind, erfolgen diese in der Regel in
lokaler Währung.
7.4 Umsatzrealisierung
Ringmetall erzielt seine Umsatzerlöse fast ausschließlich aus den beiden Segmenten Industrial Packaging und Industrial Hand-
ling. Im Segment Industrial Packaging handelt es sich hierbei um die Herstellung und den Vertrieb von Spannringen, den dazu-
gehörigen Verschlüssen und seit 2019 auch um die Herstellung und den Vertrieb von Fassinnenhüllen. Im Segment Industrial
Handling handelt es sich um Umsätze aus der Produktion und Vermarktung von Fahrzeuganbauteilen für Spezialfahrzeuge in
der Logistik, der Lagerlogistik sowie der Landwirtschaft. Alle diese Umsätze stellen Umsatzerlöse im Sinne des IFRS 15 „Erlöse
aus Verträgen mit Kunden” dar. Ringmetall liefert ausschließlich an Firmenkunden. Mit diesen Kunden werden Verträge abge-
schlossen, die Grundlage für die Lieferbeziehung darstellen.
Die Leistungsverpflichtungen werden zu dem Zeitpunkt erfüllt, wenn der Kunde die Verfügungsgewalt über die Güter erlangt hat.
Zu diesem Zeitpunkt werden die Umsatzerlöse realisiert. Der Zeitpunkt der Übertragung der Verfügungsgewalt wird in der Regel
anhand der vereinbarten Auftragsbedingungen, insbesondere der Incoterms, bestimmt. Bei Transaktionen über Konsignations-
lager wird bei bestimmten Verträgen die Übertragung der Verfügungsgewalt bereits mit Einlieferung in das Konsignationslager
vollzogen, sodass die wirtschaftliche Verfügungsmacht vor dem rechtlichen Eigentum auf den Konsignationskunden übergeht.
Der Ausweis der noch nicht den Kunden in Rechnung gestellten Vermögenswerte („Contract Assets“ gemäß IFRS 15 „Anhang A“)
erfolgt grundsätzlich unter den „Vermögenswerten aus Kundenverträgen“, in der Bilanz als „Vertragsvermögenswerte” bezeich-
net. Erhaltene Anzahlungen, die gemäß IFRS 15 als „Contract Liabilities“ zu klassifizieren sind, würden unter den „Verbindlichkei-
ten aus Kundenverträgen“ ausgewiesen werden. Derartige „Vertragsverbindlichkeiten” sind im vorliegenden Konzernabschluss
nicht enthalten.
Entnimmt der Kunde dem Konsignationslager Waren, so wird die Produktlieferung dem Kunden in Rechnung gestellt und der
Contract Asset zugunsten einer Forderung aus Lieferung und Leistung ausgebucht.
Die Erlöse aus dem Verkauf werden zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder zu erhaltenden Gegenleistung bewertet,
diese sind die in den Kundenverträgen vereinbarten Preise. Die Zahlungen sind in der Regel in 30 bis 60 Tagen – in Einzelfällen
aufgrund länderspezifischer Gegebenheiten auch in bis zu 90 Tagen – fällig und enthalten keine Finanzierungskomponenten.
7.5 Personalaufwendungen
Der Ausweis der Leiharbeiter erfolgt im Personalaufwand. Dies entspricht den wirtschaftlichen Gegebenheiten im Konzern.

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7.6 Finanzerträge und Finanzierungsaufwendungen
Zinserträge werden erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen dem Konzern zufließen wird und die
Höhe der Erträge verlässlich bestimmt werden kann. Zinserträge resultieren aus der Aufzinsung des jeweiligen Buchwertes mit
dem entsprechenden Effektivzinssatz. Der Effektivzinssatz ist derjenige Zinssatz, mit dem die erwarteten zukünftigen Einzah-
lungen über die Laufzeit des finanziellen Vermögenswertes auf den Nettobuchwert dieses Vermögenswertes bei erstmaliger
Erfassung abgezinst werden.
Dividendenerträge aus Geschäftsanteilen oder Beteiligungen werden erfasst, wenn der Rechtsanspruch der Gesellschaft auf
Zahlung entstanden ist.
Finanzierungsaufwendungen werden erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie anfallen.
7.7 Ertragsteuern
Der Ertragsteueraufwand stellt die Summe des laufenden Steueraufwands und der latenten Steuern dar.
Laufende oder latente Steuern werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Wenn laufende oder latente Steu-
ern aus der erstmaligen Bilanzierung eines Unternehmenszusammenschlusses resultieren, werden die Steuereffekte bei der
Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses einbezogen.
A. Laufende Steuern
Der laufende Steueraufwand wird auf Basis des zu versteuernden Einkommens für das Jahr ermittelt. Das zu versteuernde Ein-
kommen unterscheidet sich vom Jahresüberschuss aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung hinsichtlich derjenigen Auf-
wendungen und Erträge, die in späteren Jahren oder niemals steuerbar bzw. steuerlich abzugsfähig werden. Die Verbindlichkeiten
des Konzerns für die laufenden Steuern werden auf Grundlage der geltenden bzw. in Kürze geltenden Steuersätze berechnet.
B. Latente Steuern
Latente Steuern werden für die Unterschiede zwischen den Buchwerten der Vermögenswerte und Schulden im Konzernab-
schluss und den entsprechenden steuerlichen Wertansätzen im Rahmen der Berechnung des zu versteuernden Einkommens
erfasst. Latente Steuerschulden werden im Allgemeinen für alle zu versteuernden temporären Differenzen bilanziert; laten-
te Steueransprüche werden insoweit erfasst, wie es wahrscheinlich ist, dass steuerbare Gewinne zur Verfügung stehen, für
welche die abzugsfähigen temporären Differenzen genutzt werden können. Solche latenten Steueransprüche und latenten
Steuerschulden werden nicht angesetzt, wenn sich die temporären Differenzen aus einem Geschäfts- oder Firmenwert oder
aus der erstmaligen Erfassung (außer bei Unternehmenszusammenschlüssen) von anderen Vermögenswerten und Schulden
ergeben, welche aus Vorfällen resultieren, die weder das zu versteuernde Einkommen noch den Jahresüberschuss berühren.
Latente Steuern auf Verlustvorträge werden gebildet, sofern es auf Basis einer Planung der zukünftigen steuerlichen Ergeb-
nisse wahrscheinlich ist, dass die Verluste innerhalb der kommenden fünf Jahre steuerlich genutzt werden können.
Für zu versteuernde temporäre Differenzen, die aus Anteilen an Tochterunternehmen entstehen, werden latente Steuerschul-
den gebildet, es sei denn, dass der Konzern die Umkehrung der temporären Differenzen steuern kann und es wahrscheinlich
ist, dass sich die temporäre Differenz in absehbarer Zeit nicht umkehren wird.
Latente Steueransprüche, die sich aus temporären Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen erge-
ben, werden nur in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass ausreichend steuerbares Einkommen zur Verfügung
steht, mit dem die Ansprüche aus den temporären Differenzen genutzt werden können. Zudem muss davon ausgegangen
werden können, dass sich diese temporären Differenzen in absehbarer Zukunft umkehren werden.
Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird jedes Jahr am Abschlussstichtag geprüft und im Wert gemindert, falls es nicht
mehr wahrscheinlich ist, dass genügend zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung steht, um den Anspruch vollständig oder
teilweise zu realisieren.

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Latente Steuerschulden und Steueransprüche werden auf Basis der erwarteten Steuersätze und der Steuergesetze ermittelt,
die im Zeitpunkt der Erfüllung der Schuld oder der Realisierung des Vermögenswertes voraussichtlich Geltung haben werden.
Die Bewertung von latenten Steueransprüchen und Steuerschulden spiegelt die steuerlichen Konsequenzen wider, die sich
aus der Art und Weise ergeben, wie der Konzern zum Abschlussstichtag erwartet, die Schuld zu erfüllen bzw. den Vermögens-
wert zu realisieren.
Zur Ermittlung der aktiven latenten Steuern sind Annahmen bezüglich des künftigen zu versteuernden Einkommens und des
Zeitpunkts der Realisierung der aktiven latenten Steuern zu treffen. Hierzu werden die geplanten operativen Geschäftsergeb-
nisse und die Ergebniswirkungen aus der Umkehr von zu versteuernden temporären Differenzen berücksichtigt. Da die zu-
künftige Geschäftsentwicklung jedoch unsicher ist und teilweise von Ringmetall nicht beeinflusst werden kann, ist die Bewer-
tung der latenten Steuern mit Unsicherheiten verbunden.
7.8 Ergebnis je Aktie
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ermittelt sich aus der Division des den Gesellschaftern des Mutterunternehmens zuste-
henden Konzernergebnisses durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der während des Geschäftsjahres in Umlauf be-
findlichen Aktien. Das verwässerte Ergebnis je Aktie wird unter der Annahme berechnet, dass alle potenziell verwässernden
Finanzinstrumente und aktienbasierten Vergütungspläne umgewandelt beziehungsweise ausgeübt werden.
ΖPPDWHULHOOH9HUP¸JHQVZHUWH
$(UZRUEHQHLPPDWHULHOOH9HUP¸JHQVZHUWH
Erworbene immaterielle Vermögenswerte mit einer bestimmbaren Nutzungsdauer werden zu Anschaffungskosten abzüglich
kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen bewertet. Die Abschreibungen erfolgen linear über die erwartete Nut-
zungsdauer und werden aufwandswirksam erfasst. Die Schätzung der erwarteten Nutzungsdauer sowie die Abschreibungsme-
thode wird an jedem Abschlussstichtag überprüft und gegebenenfalls mit Wirkung für die Zukunft angepasst.
Die Nutzungsdauern für Software, die der Berechnung der Abschreibungen zugrunde liegen, betragen zwischen drei und fünf Jahren.
%ΖP5DKPHQHLQHV8QWHUQHKPHQV]XVDPPHQVFKOXVVHVHUZRUEHQHLPPDWHULHOOH9HUP¸JHQVZHUWH
Immaterielle Vermögenswerte, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden, werden gesondert
vom Geschäfts- oder Firmenwert erfasst und im Erwerbszeitpunkt mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet.
In den Folgeperioden werden immaterielle Vermögenswerte, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erwor-
ben wurden, mit ihren beizulegenden Zeitwerten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen bewertet.
C. Geschäfts- oder Firmenwerte
Im Rahmen der erstmaligen Anwendung von IFRS wurden die in Vorjahren nach den Grundsätzen des HGB ermittelten Ge-
schäfts- oder Firmenwerte entsprechend der Vereinfachungsregelungen zum 1. Januar 2016 beibehalten.
Den aus einem Unternehmenszusammenschluss resultierenden Geschäfts- oder Firmenwert setzt Ringmetall im Zugangszeit-
punkt in Höhe des Unterschiedsbetrages zwischen dem neubewerteten Nettovermögen des erworbenen Geschäftsbetriebs
einerseits und der Summe aus hingegebenen Gegenleistungen zu beizulegenden Zeitwerten etwaiger vor dem Unternehmens-
zusammenschluss am Geschäftsbetrieb gehaltener Anteilen und dem Wert der nicht beherrschten Gesellschafter an.
Der Geschäfts- oder Firmenwert unterliegt keiner planmäßigen Abschreibung. Es werden regelmäßig Wertminderungsprüfun-
gen zur Ermittlung möglicher Abwertungserfordernisse durchgeführt. Für Zwecke der Wertminderungsprüfung wird der Ge-
schäfts- oder Firmenwert bei Erwerb auf jene zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (oder Gruppen davon) des Konzerns
aufgeteilt, von denen erwartet wird, dass sie einen Nutzen aus Synergien des Zusammenschlusses ziehen können.
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Die betrachteten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sind im Wesentlichen identisch mit den rechtlichen Einheiten der je-
weiligen Teilbereiche.
Zahlungsmittelgenerierende Einheiten, welchen ein Teil des Geschäfts- oder Firmenwertes zugeteilt wurde, sind wenigstens jähr-
lich auf Wertminderungen zu prüfen. Liegen Hinweise für die Wertminderung einer Einheit vor, kann es erforderlich sein, häufiger
Wertminderungstests durchzuführen. Wenn der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit kleiner ist als der
Buchwert der Einheit, ist der Wertminderungsaufwand zunächst dem Buchwert des der Einheit zugeordneten Geschäfts- oder
Firmenwertes und dann anteilig den anderen Vermögenswerten auf Basis des relativen Verhältnisses ihrer Buchwerte zuzuordnen.
Der erzielbare Betrag ist der höhere Wert aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten.
Jeglicher Wertminderungsaufwand des Geschäfts- oder Firmenwertes wird direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung inner-
halb der Abschreibungen erfasst. Ein für den Geschäfts- oder Firmenwert erfasster Wertminderungsaufwand darf in künftigen
Perioden nicht aufgeholt werden.
Bei der Veräußerung einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird der abgehende anteilige Buchwert des Geschäfts- oder
Firmenwertes bei der Ermittlung des Abgangserfolgs berücksichtigt.
7.10 Sachanlagen
A. Grundscke und Geude
Grundstücke und Gebäude, die zur Herstellung oder Lieferung von Gütern bzw. zur Erbringung von Dienstleistungen oder für
Verwaltungszwecke gehalten werden, werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter linearer Abschrei-
bungen und Wertminderungen bewertet. Abschreibungen auf Gebäude werden erfolgswirksam erfasst. Für Gebäude und dazu-
gehörige Mietereinbauten werden 5-50 Jahre als Nutzungsdauer zugrunde gelegt. Grundstücke werden nicht abgeschrieben.
B. Sonstige Sachanlagen
Technische Anlagen und Maschinen, Büro- und Geschäftsausstattung sowie andere Anlagen werden zu Anschaffungs- oder Her-
stellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und erfasster Wertminderungen ausgewiesen.
Die Abschreibung erfolgt derart, dass die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Vermögenswerten über deren Nutzungs-
dauer linear abgeschrieben werden. Die erwarteten Nutzungsdauern, Restwerte und Abschreibungsmethoden werden an
jedem Abschlussstichtag überprüft. Sämtliche notwendigen Schätzungsänderungen werden durch Anpassung des Abschrei-
bungsplans für die Zukunft berücksichtigt.
Die folgenden Nutzungsdauern wurden für die Ermittlung der Abschreibungen der Sachanlagen sowie Nutzungsrechte zugrun-
de gelegt:
• Technische Anlagen und Maschinen: 3 – 10 Jahre
• Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung: 3 – 15 Jahre
• Nutzungsrechte: 5 – 25 Jahre
Die dargestellten Abschreibungsregeln finden auch auf Vermögenswerte Anwendung, die Ringmetall im Rahmen von Leasing-
verhältnissen hält. Besteht jedoch keine hinreichende Sicherheit, dass das Eigentum am Ende des Leasingverhältnisses auf den
Leasingnehmer übergeht, werden die Vermögenswerte über die kürzere Dauer aus Laufzeit des Leasingverhältnisses und er-
warteter Nutzungsdauer abgeschrieben.
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:HUWPLQGHUXQJYRQ6DFKDQODJHQ XQGLPPDWHULHOOHQ9HUP¸JHQVZHUWHQPLW$XVQDKPHYRQ*HVFK¦IWVRGHU
Firmenwerten
Zu jedem Abschlussstichtag überprüft der Konzern die Buchwerte der Sachanlagen und der immateriellen Vermögenswerte,
um festzustellen, ob es Anhaltspunkte für eine eingetretene Wertminderung dieser Vermögenswerte gibt. Sind solche Anhalts-
punkte erkennbar, wird der erzielbare Betrag des Vermögenswertes geschätzt, um den Umfang eines eventuellen Wertminde-
rungsaufwands festzustellen. Kann der erzielbare Betrag für den einzelnen Vermögenswert nicht geschätzt werden, erfolgt die
Schätzung des erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, zu welcher der Vermögenswert gehört.
Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert.
Bei der Ermittlung des Nutzungswertes werden die geschätzten künftigen Zahlungsströme mit einem Vorsteuerzinssatz abgezinst.
Wenn der geschätzte erzielbare Betrag eines Vermögenswertes oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit den Buchwert
unterschreitet, wird der Buchwert des Vermögenswertes oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit auf den erzielbaren Be-
trag vermindert. Der Wertminderungsaufwand wird sofort erfolgswirksam erfasst.
Sollte sich der Wertminderungsaufwand in der Folge umkehren und eine Wertaufholung nach dem jeweiligen IFRS Standard
erlaubt sein, wird der Buchwert des Vermögenswertes oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit auf die jüngste Schätzung
des erzielbaren Betrages erhöht. Die Erhöhung des Buchwertes ist dabei auf den Wert beschränkt, der sich ergeben hätte, wenn
für den Vermögenswert oder die zahlungsmittelgenerierende Einheit in den Vorjahren kein Wertminderungsaufwand erfasst
worden wäre und die reguläre Abschreibung fortgeführt wäre. Eine Wertaufholung wird unmittelbar erfolgswirksam erfasst.
΂)RUVFKXQJVXQG(QWZLFNOXQJVNRVWHQ
Die Zugangsbewertung erfolgt bei selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten zu den Herstellungskosten. Forschungs-
kosten gehören nicht zu den Herstellungskosten und werden in der Periode, in der sie anfallen, als Aufwand erfasst.
Aktivierte Eigenleistungen unterliegen einer begrenzten Nutzungsdauer und werden über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer
(in der Regel innerhalb von 3 bis 10 Jahren) abgeschrieben.
Im Geschäftsjahr sind für Forschung und Entwicklung nur unwesentliche Aufwendungen in der Konzern-Gewinn- und Verlust-
rechnung erfasst worden. Diese Aufwendungen sind im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung der Produktion entstanden.
΂9RUU¦WH
Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet.
Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Vorräten werden nach der Durchschnittskostenmethode bewertet. Die Herstel-
lungskosten umfassen direkt zurechenbare Einzel- und Gemeinkosten.
Der Nettoveräußerungswert stellt den geschätzten Verkaufspreis der Vorräte abzüglich aller geschätzten Aufwendungen dar,
die für die Fertigstellung und die Veräußerung noch notwendig sind.
΂)LQDQ]LQVWUXPHQWH
Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden werden in der Konzernbilanz angesetzt, wenn Ringmetall Vertragspartei
des Finanzinstruments wird.
Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten
IFRS 9 sieht die Klassifizierung von finanziellen Vermögenswerten (nur Fremdkapitalinstrumente) sowohl anhand des Geschäfts-
modells, das für die betroffenen finanziellen Vermögenswerte verwendet wird, als auch anhand der vertraglichen Zahlungs-
stromeigenschaften des individuellen finanziellen Vermögenswertes (Solely Payments of Principal and Interest (SPPI) – Krite-
rium) vor. Eine Reihenfolge für diese Prüfung ist nicht vorgegeben.
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Geschäftsmodelle
Nach IFRS 9 sind folgende drei Geschäftsmodelle möglich:
• Halteabsicht („Hold to Collect“) – nanzielle Vermögenswerte, die mit dem Ziel gehalten werden, die vertraglichen Zahlungs-
ströme zu vereinnahmen,
• Halte- und Verkaufsabsicht („Hold to Collect and Sell“) – nanzielle Vermögenswerte, die mit dem Ziel gehalten werden,
sowohl die vertraglichen Zahlungsströme zu vereinnahmen als auch zu verkaufen,
• Sonstige („other“) – nanzielle Vermögenswerte, die mit Handelsabsicht gehalten werden oder die die Kriterien der anderen
beiden Kategorien nicht erfüllen.
Die Beurteilung des Geschäftsmodells erfordert eine Prüfung auf der Grundlage von Fakten und Umständen zum Zeitpunkt dieser
Beurteilung. Das Grundmodell bei Ringmetall ist „Halteabsicht“. Trotz Zuordnung zu diesem Geschäftsmodell sind ungeplante Ver-
käufe im normalen Geschäftsverlauf möglich.
Grundsätzlich kann die Gesellschaft beim erstmaligen Ansatz eines finanziellen Vermögenswertes die folgenden unwiderruflichen
Optionen ausüben:
• die Gesellschaft kann unwiderruich beschließen, Änderungen des beizulegenden Zeitwertes einer Finanzinvestition in Eigenka-
pitalinstrumente, die weder zu Handelszwecken gehalten werden noch eine bedingte Gegenleistung darstellen, die von einem
Erwerber in einem Unternehmenszusammenschluss gemäß IFRS 3 angesetzt wird, im sonstigen Ergebnis zu erfassen; und
• die Gesellschaft kann unwiderruich beschließen, einen nanziellen Vermögenswert, der unter Anwendung der oben genannten
Kriterien entweder zu fortgeführten Anschaungskosten oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet worden
wäre, als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet zu designieren, sofern dadurch Inkongruenzen bei der Bewer-
tung oder beim Ansatz beseitigt oder signikant verringert werden.
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC)
Ein finanzieller Vermögenswert, der ein Fremdkapitalinstrument ist, wird als „zu fortgeführten Anschaffungskosten“ (Amortized
Cost – AC) klassifiziert und dementsprechend in der Folge bewertet, wenn der finanzielle Vermögenswert in einem „Halte-
absicht“-Geschäftsmodell gehalten wird und die vertraglichen Zahlungsströme das SPPI-Kriterium erfüllen. Zudem darf eine
mögliche Fair Value Option nicht angewandt worden sein, die allerdings nur möglich ist, wenn dadurch Bewertungs- und Ansatz-
inkonsistenzen vermieden werden können und bei Ringmetall keine Anwendung findet.
Ringmetall bilanziert daher finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten beim erstmaligen Ansatz mit deren
Anschaffungskosten. In der Folgebewertung erfolgt der Ansatz unter Anwendung des Expected-Credit-Loss Modells (ECL-Modell).
Finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert mit erfolgsneutralen Wertänderungen (FVOCIr)
Ein finanzieller Vermögenswert, der ein Fremdkapitalinstrument ist, wird als FVOCIr („Fair Value through Other Comprehensive
Income with recycling“) klassifiziert und bewertet, wenn der finanzielle Vermögenswert in einem „Halte- und Verkaufsabsicht“-
Geschäftsmodell gehalten wird und die vertraglichen Zahlungsströme das SPPI-Kriterium erfüllen. Zudem darf eine mögliche
erfolgswirksame Fair Value Option nicht angewandt worden sein, die allerdings nur möglich ist, wenn dadurch Bewertungs- und
Ansatzinkonsistenzen vermieden werden können und bei Ringmetall keine Anwendung findet.
Ringmetall bewertet daher diese finanziellen Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert, wobei alle Veränderungen des bei-
zulegenden Zeitwerts im „Sonstigen Ergebnis“ erfasst werden. Die Zinskomponenten (unter Anwendung der Effektivzinsmetho-
de) sowie Währungsumrechnungseffekte werden ergebniswirksam erfasst.
Die unrealisierten Gewinne und Verluste werden erst bei Abgang des finanziellen Vermögenswertes in die Gewinn- und Verlust-
rechnung umgegliedert.
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Finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderung in der Gewinn- und Verlustrechnung (FVPL)
Jeder finanzielle Vermögenswert (Fremdkapitalinstrument), der zu Handelszwecken gehalten wird oder nicht in die Geschäftsmodel-
le „Halteabsicht“ oder „Halte- und Verkaufsabsicht“ fällt, wird, ebenso wie Derivate und Eigenkapitalinstrumente, dem Geschäftsmo-
dell „Sonstige“ zugeordnet und ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert („Fair Value through Profit and Loss – FVPL“) bewertet.
Die Option der Erfassung im sonstigen Ergebnis nimmt Ringmetall nicht in Anspruch.
Zusätzlich muss jeder finanzielle Vermögenswert (Fremdkapitalinstrumente), auch wenn er dem Geschäftsmodell „Halteabsicht“
oder „Halte- und Verkaufsabsicht“ entspricht, der nicht das SPPI-Kriterium erfüllt, zum beizulegenden Zeitwert ergebniswirksam
bewertet werden.
Finanzinstrumente werden hier einbezogen und zu Handelszwecken gehalten, wenn sie hauptsächlich für den Zweck der kurz-
fristigen Veräußerung hinsichtlich kurzfristiger Gewinnmitnahmen bestehen.
Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzielle Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet.
Wertminderung und Risikovorsorge nach IFRS 9
Die Regelungen zur Wertminderung unter IFRS 9 werden auf AC oder FVOCIr bewertete Fremdkapitalinstrumente, Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsvermögenswerte und auf außerbilanzielle Verpflichtungen, wie Kreditzusagen und
Finanzgarantien, angewandt („impairment-relevante Finanzinstrumente“).
Dabei besteht der Ansatz der Bestimmung der Wertminderungen und der Risikovorsorge aus einem erwarteten Kreditausfall-
modell (ECL-Modell unter IFRS 9), bei dem die Risikovorsorge bei Erstansatz des impairment-relevanten Finanzinstruments auf
Basis der zu diesem Zeitpunkt herrschenden Erwartungen potenzieller Kreditausfälle erfasst wird.
Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte aus IFRS 15 wird bei Ringmetall der verein-
fachte Ansatz in Anspruch genommen. Hierzu werden die notwendigen Wertminderungen in einer Wertberichtigungstabelle
anhand historischer Ausfallraten auf Fälligkeitskategorien, ergänzt um aktuelle Informationen und Erwartungen, ermittelt. Die
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden nach geografischen Gebieten gruppiert, da die Zahlungsmodalitäten je
nach geografischem Gebiet voneinander abweichen.
Stufenweiser Ansatz zur Ermittlung der zu erwartenden Ausfälle
IFRS 9 gibt einen dreistufigen Ansatz für die Wertberichtigung von impairment-relevanten Finanzinstrumenten vor, welche zum
Zeitpunkt der Entstehung oder des Erwerbs als nicht bonitätsbeeinträchtigt klassifiziert wurden. Dabei erfolgt eine zeitscheiben-
basierte Berechnung des ECL unter der Verwendung der Probability-of-Default (PD), des erwarteten Exposure-at-Default (EAD)
und Loss-Given-Default (LGD) unter Berücksichtigung des Effektivzinssatzes im Rahmen der Abzinsung.
Dieser Ansatz lässt sich wie folgt zusammenfassen:
Stufe 1: Es wird eine Wertberichtigung in Höhe der erwarteten Ausfälle innerhalb von 12 Monaten gebildet. Dies entspricht
dem Teil erwarteter Ausfälle aus Ausfallereignissen, die innerhalb von 12 Monaten nach dem Bilanzstichtag erwartet wer-
den, sofern keine Erhöhung des Ausfallrisikos seit dem erstmaligen Ansatz zu verzeichnen ist.
Stufe 2: Es wird eine Wertberichtigung in Höhe der erwarteten Ausfälle innerhalb der gesamten Restlaufzeit gebildet, wenn
eine signikante Erhöhung des Ausfallrisikos seit dem erstmaligen Ansatz zu verzeichnen ist. Dies entspricht dem Teil er-
warteter Ausfälle aus Ausfallereignissen, die innerhalb der verbleibenden Restlaufzeit nach dem Bilanzstichtag erwartet
werden und führt entsprechend zu einer höheren Risikovorsorge im Vergleich zur Stufe 1, sofern die Restlaufzeit länger als
12 Monate ist.
Stufe 3: Für nanzielle Vermögenswerte, die bereits bei Erwerb oder Ausreichung eine beeinträchtigte Bonität hatten, wer-
den zum Abschlussstichtag nur die kumulierten Änderungen der seit dem erstmaligen Ansatz über die Laufzeit erwarteten
Kreditverluste als Wertberichtigung erfasst.
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Signifikanter Anstieg des Ausfallrisikos
Die Bestimmung, ob ein signifikanter Anstieg des Ausfallrisikos seit dem erstmaligen Ansatz vorliegt, legt Ringmetall anhand von an-
gemessenen und belastbaren zukunftsorientierten Informationen fest, die ohne übermäßigen Aufwand verfügbar sind. Zur Bonitäts-
beurteilung werden dabei insbesondere Ausfallwahrscheinlichkeiten, die von Ratingagenturen ermittelt wurden, berücksichtigt.
Ungeachtet der vorstehenden Angabe wird nach IFRS 9 widerlegbar ein signifikanter Anstieg vermutet, wenn ein Schuldner mehr als
30 Tage im Rückstand ist. Ringmetall weicht hiervon ab, da auch auf Basis von historischen Daten nachweisbar ist, dass auch Schuld-
ner bis zu einem Verzug von 60 Tagen kein erhöhtes Ausfallrisiko haben.
Grundlage für die Eingruppierung in Stufe 1 oder Stufe 2 des ECL-Modells sind die Rückstände der Schuldner. Dabei werden auch
Veränderungen in den Rückständen der betreffenden Schuldner ins Kalkül gezogen.
Impairment-relevante Finanzinstrumente in Stufe 3
Ein Ausfall im Hinblick auf einen finanziellen Vermögenswert wird auf Basis der erzielbaren Zahlungsströme ermittelt. Im Ge-
schäftsjahr gab es keine bonitätsbeeinträchtigten finanziellen Vermögenswerte im Bestand.
Derivate
Derivate sind grundsätzlich der Kategorie „Sonstige“ zuzuordnen und werden erfolgswirksam mit ihrem beizulegenden Zeitwert
bewertet und bilanziert. Bewertungseffekte werden erfolgswirksam erfasst. Der Bewertung liegen allgemein anerkannte Bewer-
tungsmodelle, wie z.B. das Black-Scholes-Modell oder der Heath-Jarrow-Morton-Modellrahmen, zugrunde.
Die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen (Hedge Accounting) kommt bei Ringmetall nicht zur Anwendung.
7.15 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beinhalten Kassenbestände, Bankguthaben mit einer anfänglichen Restlauf-
zeit von bis zu drei Monaten sowie Schecks, Wechsel und unterwegs befindliche Zahlungen.
7.16 Eigenkapital
Ein Eigenkapitalinstrument ist ein Vertrag, der einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens nach
Abzug aller Schulden begründet.
Von den Konzernunternehmen emittierte Finanzinstrumente werden entsprechend dem wirtschaftlichen Gehalt der Vertrags-
vereinbarung und den Definitionen als finanzielle Verbindlichkeiten oder Eigenkapital klassifiziert.
7.17 Pensionsähnliche Rückstellungen
Die Bewertung der Rückstellungen für Abfertigungsverpflichtungen erfolgt nach IAS 19 unter Berücksichtigung der Richtta-
feln des jeweiligen Landes, der alters- und geschlechtsspezifischen Merkmale sowie weiterer demographischer Parameter.
Leistungsorientierte Pläne existieren nicht.
7.18 Rückstellungen
Rückstellungen werden gebildet, wenn der Konzern eine gegenwärtige Verpflichtung (rechtlicher oder faktischer Natur) aus
einem vergangenen Ereignis hat, deren Erfüllung wahrscheinlich mit dem Abfluss von Ressourcen einhergehen wird und deren
Höhe verlässlich schätzbar ist.
Der angesetzte Rückstellungsbetrag ist der beste Schätzwert, der sich am Abschlussstichtag für die hinzugebende Leistung
ergibt, um die gegenwärtige Verpflichtung zu erfüllen. Wird eine Rückstellung auf Basis der für die Erfüllung der Verpflichtung
geschätzten Zahlungsströme bewertet, sind diese Zahlungsströme abzuzinsen, sofern der Zinseffekt wesentlich ist.
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7.19 Leasingverhältnisse
Ringmetall als Leasingnehmer least bestimmte Vermögenswerte, insbesondere Immobilien, Maschinen sowie Betriebs-
und Geschäftsausstattung. Bei Vertragsbeginn beurteilt Ringmetall, ob der Vertrag ein Leasingverhältnis im Sinne von IFRS
16 beinhaltet. Ein Leasingverhältnis stellt eine Vereinbarung dar, die dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Ver-
mögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren. Nach IFRS 16 sind grundsätz-
lich sämtliche Leasingverhältnisse in der Konzernbilanz zu erfassen: für Leasingverträge sind ein Vermögenswert in Form
eines Nutzungsrechts sowie eine Leasingverbindlichkeit für die ausstehenden Mietzahlungen anzusetzen.
Die in den Sachanlagen ausgewiesenen Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschrei-
bungen sowie gegebenenfalls erforderlicher Wertminderungen angesetzt. Gegebenenfalls erfolgt bei einer Neubewertung
der Leasingverbindlichkeiten eine Berichtigung der Anschaffungskosten der jeweiligen Nutzungsrechte. Die Anschaffungs-
kosten eines Nutzungsrechts ermitteln sich als Barwert sämtlicher zukünftiger Leasingzahlungen zuzüglich der Leasing-
zahlungen, die zu oder vor Beginn der Laufzeit des Leasingverhältnisses getätigt werden, sowie – falls im jeweiligen Ver-
trag geregelt – der Vertragsabschlusskosten und der geschätzten Kosten für die Demontage oder Wiederherstellung des
Leasinggegenstandes.
Nutzungsrechte werden planmäßig linear über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Laufzeit des Leasingverhältnisses und
erwarteter Nutzungsdauer des Nutzungsrechts abgeschrieben.
Wenn das Eigentum an dem Leasinggegenstand am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses auf Ringmetall übergeht oder
in den Kosten die Ausübung einer Kaufoption berücksichtigt ist, werden die Abschreibungen anhand der erwarteten wirtschaft-
lichen Nutzungsdauer des Leasinggegenstands ermittelt.
Die Nutzungsrechte werden ebenfalls auf Wertminderung überprüft.
Der erstmalige Ansatz der den Finanzierungsverbindlichkeiten zugeordneten Leasingverbindlichkeiten bestimmt sich als Bar-
wert der zu leistenden Leasingzahlungen. In der Folgebewertung wird der Buchwert der Leasingverbindlichkeit aufgezinst und
um die geleisteten Leasingzahlungen vermindert.
Die Abschreibungen der Nutzungsrechte ist gemäß IFRS16 den Abschreibungen zugeordnet. Die Aufzinsung der Leasingver-
bindlichkeiten erfolgt in den Zinsaufwendungen. Gemäß IFRS16 bestehen die folgenden Wahlrechte: für Leasingverträge mit
einer Laufzeit von bis zu zwölf Monaten (kurzfristige Leasingverhältnisse) sowie für Leasingverträge über geringwertige Ver-
mögenswerte (Wert von jeweils unter 5 TEUR) kann auf die Erfassung eines Nutzungsrechts und einer Leasingverbindlichkeit
verzichtet werden.
Ringmetall nimmt diese Wahlrechte in Anspruch. Die mit diesen Leasingverhältnissen verbundenen Leasingzahlungen werden
linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand erfasst.
Ringmetall kann als Leasinggeber auftreten und stuft diese Leasingverhältnisse als operatives Leasingverhältnis oder als Finan-
zierungsleasing ein.
=XZHQGXQJHQGHU¸IIHQWOLFKHQ+DQG
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn hinreichende Sicherheit darüber be-
steht, dass die Zuwendung erlangt wird und der Konzern alle damit verbundenen Bedingungen einhält. Unter Zuwendungen der
öffentlichen Hand werden zum Beispiel Ertragszuschüsse oder die Sozialversicherungszuschüsse zum Kurzarbeitergeld erfasst.
Ist Kurzarbeitergeld eine persönliche Leistung für den Beschäftigten, sind die entsprechenden Zahlungen durchlaufende Posten.
Ein weiteres Beispiel sind unterverzinsliche öffentliche Darlehen, für die der Zinsvorteil über die Laufzeit ratierlich verteilt wird. Die
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden in den sonstigen Erträgen ausgewiesen.
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8. GESCHÄFTSSEGMENTE
Der Vorstand ist die verantwortliche Unternehmensinstanz nach IFRS 8. Für Zwecke der Unternehmensleitung ist der Kon-
zern in die Geschäftssegmente Industrial Packaging und Industrial Handling, basierend auf den von den Segmenten angebo-
tenen Produkten, untergliedert.
Beide Segmente stellen auch die berichtspflichtigen Segmente dar.
Das Geschäftssegment „Industrial Packaging“ ist auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Verpackungselemen-
ten für die Fassindustrie spezialisiert. Das Produktangebot, das sich ausschließlich auf Industriefässer konzentriert, umfasst
neben dem Spannring, dem Deckel und der Dichtung auch Griffe, Verschlusseinheiten sowie anforderungsspezifische Spe-
zialkomponenten. Seit 2019 gehört auch die Herstellung und der Vertrieb von Fassinnenhüllen zum Produktportfolio.
Das zweite Geschäftssegment „Industrial Handling“ produziert und vermarktet anwendungsorientierte Fahrzeuganbauteile für
Spezialfahrzeuge in der Fracht- und Lagerlogistik. Für Traktoren, Lastfahrzeuge sowie vor allem für Flurförderfahrzeuge entwi-
ckelt und produziert dieses Segment Rückhaltesysteme, Hubmastteile und Kupplungs- und Bremspedale. Aber auch komplexe
Schweißbaugruppen und Anhängerkupplungssysteme sowie Hydraulikkomponenten sind Teil des Produktangebots.
Der Vorstand beurteilt die Geschäftssegmente auf Basis des EBITDA. Das EBITDA stellt dabei das Ergebnis vor Zinsen, Steuern
und Abschreibungen dar.
Umsatz
Der Umsatz zwischen den Segmenten wird zu Marktpreisen durchgeführt. Der Umsatz mit externen Kunden, der an den Vor-
stand berichtet wird, wird nach denselben Grundsätzen wie in der Gewinn- und Verlustrechnung bemessen.
TEUR
2021 2020
Segment-
umsatzerlöse
Intra- und Inter-
segmentäre
Umsatzerlöse
Umsatzerlöse
von externen
Kunden
Segment-
umsatzerlöse
Intra- und Inter-
segmentäre
Umsatzerlöse
Umsatzerlöse
von externen
Kunden
Industrial
Packaging 172.460 12.675 159.785 117.842 9.545 108.297
Industrial
Handling 12.553 - 12.553 9.675 - 9.675
Sonstige 943 943 - 772 772 -
Gesamt 185.956 13.618 172.338 128.289 10.317 117.972
Zu den weiteren Ausführungen hinsichtlich der Umsatzerlöse verweisen wir auf Anhangangabe 9.1.

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Segmentergebnis
TEUR
2021
2020
Industrial Packaging 28.953 13.806
Industrial Handling 1.255 231
Sonstige -3.593 -1.861
EBITDA vor Konsolidierung 26.615 12.176
Konsolidierungseekte auf EBITDA 54
EBITDA 26.620 12.180
Abschreibung Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte -6.443 -6.193
EBIT 20.177 5.987
Finanzierungsergebnis -642 -1.707
Ergebnis vor Ertragsteuern 19.535 4.280
Ertragsteueraufwand -4.618 -1.545
Konzernjahresergebnis 14.917 2.735

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Vermögenswerte
Die Beträge der Vermögenswerte, die dem Vorstand berichtet werden, werden auf dieselbe Art bewertet wie im Konzernab-
schluss. Diese Vermögenswerte werden nach Maßgabe der Geschäftstätigkeit auf die Segmente verteilt. Die geographische
Zuordnung ist hier nicht von Bedeutung für den Vorstand.
TEUR
31.12.2021
31.12.2020
Industrial Packaging 30.872 20.871
Industrial Handling 1.265 953
Sonstige 42.472 19.658
Segmentvermögen vor Konsolidierung 74.609 41.482
Überleitung Konzernbilanz -45.825 -19.672
Nicht verteilt:
Sachanlagevermögen 33.395 30.604
Immaterielle Vermögenswerte 2.842 2.915
Geschäfts- oder Firmenwerte 33.734 32.300
Latente Steueransprüche 1.571 2.134
Vorräte 21.734 12.202
Kurzfristige Steuerforderungen 430 510
Sonstige Vermögenswerte 1.406 1.072
9HUP¸JHQVZHUWHJHP¦¡.RQ]HUQELODQ] 123.896 103.547
Das Segmentvermögen setzt sich aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsvermögenswerten sowie Bankgut-
haben zusammen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten in voller Höhe Vermögenswerte aus Kunden-
verträgen, wobei 22.541 TEUR (31.12.2020: 14.492 TEUR) dem Segment Industrial Packaging und 1.034 TEUR (31.12.2020: 658
TEUR) dem Segment Industrial Handling zuzuordnen sind. Die Vertragsvermögenswerte in Höhe von 636 TEUR (31.12.2020: 435
TEUR) sind vollständig dem Segment Industrial Packaging zuzuordnen.

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Verbindlichkeiten
Die Segmentverbindlichkeiten werden auf dieselbe Art bewertet wie im Konzernabschluss. Diese Verbindlichkeiten werden nach
Maßgabe der Geschäftstätigkeit auf die Segmente verteilt.
TEUR
31.12.2021
31.12.2020
Industrial Packaging 41.445 36.016
Industrial Handling 2.823 2.303
Sonstige 21.260 7.894
Segmentverbindlichkeiten vor Konsolidierung 65.528 46.213
Überleitung Konzernbilanz -32.014 -15.365
Nicht verteilt:
Finanzverbindlichkeiten aus Leasing 12.253 13.490
Finanzverbindlichkeiten sonstige Darlehen 698 -
Pensionsrückstellungen 804 844
Latente Steuerschulden 2.489 2.352
Sonstige Verbindlichkeiten 2.602 2.025
Sonstige Rückstellungen 5.794 3.610
Kurzfristige Steuerschulden 1.993 789
Verbindlichkeiten gemäß Konzernbilanz 60.147 53.958
Die Segmentverbindlichkeiten setzen sich aus den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie den Finanzverbind-
lichkeiten zusammen.

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Konzernweite Informationen
Die Gesamtheit der langfristigen Vermögenswerte, die nicht latente Steuern sind, verteilt sich auf folgende Länder:
31.12.2021
*HVDPWKHLWGHUODQJIULVWLJHQ9HUP¸JHQVZHUWH
die nicht latente Steuern sind
TEUR
Gesamt
Deutschland USA Italien Rest
Immaterielle Vermögenswerte 2.842 2.649 - 47 146
Geschäfts- oder Firmenwert 33.734 16.316 12.722 4.520 176
Sachanlagevermögen 33.395 22.307 3.239 5.774 2.075
Nach der Equity-Methode bilanzierte
Beteiligungen und sonstige langfristige
Vermögenswerte
224 121 - 103 -
6XPPHODQJIULVWLJH9HUP¸JHQVZHUWH
ohne latente Steuern 70.195 41.393 15.961 10.444 2.397
31.12.2020
*HVDPWKHLWGHUODQJIULVWLJHQ9HUP¸JHQVZHUWH
die nicht latente Steuern sind
TEUR
Gesamt
Deutschland USA Italien Rest
Immaterielle Vermögenswerte 2.915 2.560 - 46 309
Geschäfts- oder Firmenwert 32.300 14.242 12.204 4.520 1.334
Sachanlagevermögen 30.604 18.709 3.196 6.387 2.312
Nach der Equity-Methode bilanzierte
Beteiligungen und sonstige langfristige
Vermögenswerte
202 91 - 111 -
6XPPHODQJIULVWLJH9HUP¸JHQVZHUWH
ohne latente Steuern 66.021 35.602 15.400 11.064 3.955
Die Umsatzerlöse aus mit konzernfremden Kunden getätigten Geschäften verteilen sich regional wie folgt:
TEUR
2021 2020
Deutschland USA Italien/UK Rest Deutschland USA Italien/UK Rest
Industrial
Packaging 38.375 49.406 24.335 47.669 30.127 29.616 14.016 34.538
Industrial
Handling 11.930 - - 623 9.159 - - 516
Sonstige - - - - - - - -
Gesamt 50.305 49.406 24.335 48.292 39.286 29.616 14.016 35.054
Im Segment Industrial Packaging beruhen Umsatzerlöse in Höhe von 30.848 TEUR (2020: 20.357 TEUR) bzw. in Höhe von 30.451
TEUR (2020: 20.789 TEUR) auf Geschäften mit zwei Kunden. Im Segment Industrial Handling wurden Umsatzerlöse in Höhe von
7.397 TEUR (2020: 5.208 TEUR) mit einem Kunden erwirtschaftet.

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9. UMSATZERLÖSE UND SONSTIGE ERTRÄGE
8PVDW]HUO¸VH
TEUR
2021
2020
Fassspannringe, Deckel, u.ä. 139.054 89.340
Fassinnenhüllen 20.731 18.957
Fahrzeuganbauteile, u.ä. 12.553 9.675
Gesamt 172.338 117.972
Die Hauptaktivität des Konzerns besteht in der Herstellung und dem Vertrieb von Spannringen, dazugehörigen Verschlüssen
und seit 2019 auch Fassinnenhüllen (Segment Industrial Packaging) sowie in der Produktion und Vermarktung von Fahrzeug-
anbauteilen für Spezialfahrzeuge in der Logistik und Lagerlogistik sowie der Landwirtschaft (Segment Industrial Handling).
Der Konzern hat Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden gemäß IFRS 15 in Höhe von 172.338 TEUR (2020: 117.972 TEUR) erzielt.
Sämtliche Umsatzerlöse in beiden Segmenten werden im Berichtsjahr wie im Vorjahr zeitpunktbezogen erzeugt und erfasst.
9.2 Sonstige Erträge
TEUR
2021
2020
Erträge aus dem Erlass von Verbindlichkeiten 809
Erträge aus der Auösung von Rückstellungen
und Wertberichtigung auf Forderungen 354 246
Verrechnete sonstige Sachbezüge aus KFZ-Gestellung 146 140
Erträge durch Zuwendungen und Erstattungen 83 94
Erträge aus Mieteinnahmen 19 88
Erträge aus Versicherungen 80 78
Andere aktivierte Eigenleistungen 37 22
Gewinn aus Abgang Sachanlagen 68 6
Sonstige Erträge 388 130
Gesamt 1.984 804
Die sonstigen Erträge haben sich um 1.180 TEUR erhöht. Dieser Anstieg resultiert im Wesentlichen aus staatlichen COVID-
19-Darlehen in den USA in Höhe von 809 TEUR, die im Vorjahr gewährt und im aktuellen Geschäftsjahr erlassen wurden.
In den Erträgen aus Zuwendungen und Erstattungen sind pauschalierte Erstattungen der Sozialversicherungsbeiträge aus be-
antragtem Kurzarbeitergeld in Höhe von 0 TEUR (2020: 22 TEUR).
Die Erträge aus Mieteinnahmen resultieren aus einer Vermietung von Räumen und sonstigen Flächen. Entsprechend handelt es
sich hierbei um ein operatives Leasingverhältnis für Ringmetall als Leasinggeber.
Die sonstigen Erträge in Höhe von 388 TEUR setzen sich im Wesentlichen aus Ersatzleistungen zusammen.

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10. BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN
10.1 Materialaufwand
TEUR
2021
2020
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoe 88.352 55.324
Aufwendungen für bezogene Leistungen 4.747 5.068
Gesamt 93.099 60.392
In den Aufwendungen für bezogene Leistungen sind insbesondere Aufwendungen für Energie und fremdbezogene Dienst-
leistungen enthalten.
10.2 Personalaufwand
TEUR
2021
2020
Löhne und Gehälter 27.379 23.734
Soziale Abgaben 5.880 5.209
Leiharbeiter 4.767 2.515
Gesamt 38.026 31.458
Der Ausweis der Leiharbeiter erfolgt im Personalaufwand. Dies entspricht der wirtschaftlichen Betrachtungsweise aus Konzernsicht.
In den sozialen Abgaben sind Aufwendungen für die Rentenversicherung in Höhe von 1.367 TEUR (2020: 1.220 TEUR) enthalten.
Die Anzahl der durchschnittlich beschäftigten Mitarbeitenden hat sich im Jahr 2021 im Vergleich zum Jahr 2020 von 698 auf 748 erhöht.
Die Anzahl der durchschnittlich eingesetzten Leiharbeiter ist im Jahr 2021 auf 128 gestiegen (2020: 73 Leiharbeiter).
10.3 Sonstige Aufwendungen und sonstige Steuern
TEUR 2021
2020
Aufwendungen für die Warenausgabe 6.071 4.501
Aufwendungen für Verwaltung und EDV 3.348 3.067
Aufwendungen für Beratungs- und sonstige externe Dienstleistungen 3.095 2.323
Aufwendungen für Maschinen und Werkzeuge 2.417 2.175
Aufwendungen im Zusammenhang mit Gebäuden 1.673 1.461
Übrige Aufwendungen 457 226
Sonstige Steuern 293 257
Gesamt 17.354 14.010

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Im Vergleich zum Vorjahr sind die sonstigen Aufwendungen um 3.344 TEUR angestiegen. Dies resultiert im Wesentlichen aus
den analog zum Umsatz um 1.570 TEUR gestiegenen Aufwendungen für die Warenausgabe. Die Aufwendungen für Beratungs-
und sonstige externen Dienstleistungen haben sich um 772 TEUR erhöht. Hierbei waren insbesondere die formwechselnde
Umwandlung der Ringmetall AG in eine Europäische Gesellschaft (Societas Europaea, SE) sowie Akquisitionen und Interim Ma-
nagement ausschlaggebend. Die weiteren sonstigen Aufwendungen haben sich gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich ver-
ändert. Die Aufwendungen in Zusammenhang mit Gebäuden sind keine Bestandteile der Leasingverträge sondern betreffen im
Wesentlichen die Nebenkosten.
11. BETEILIGUNGS- UND FINANZERGEBNIS
11.1 Finanzerträge
TEUR
2021
2020
Zinserträge 514
Wechselkurseekte aus Finanzierungstätigkeit 218 -
Gesamt 223 14
Die Zinserträge enthalten im Wesentlichen Wechselkurseffekte aus Finanzierungstätigkeit.
11.2 Finanzierungsaufwendungen
TEUR
2021
2020
Zinsen auf Kontokorrent- und Bankkredite
(nicht von nahestehenden Personen) 587 810
Zinsen auf Verpichtungen aus Leasingverhältnissen 278 326
Wechselkurseekte aus Finanzierungstätigkeit - 572
Steuern, Abgaben, Gebühren, Sonstiges - 13
Gesamt 865 1.721
Der deutliche Rückgang der Finanzierungsaufwendungen ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass es im Geschäftsjahr
2021 keine Aufwendungen aus Wechselkurseffekten im Zusammenhang mit Finanzierungen gegeben hat. Im Berichtsjahr ha-
ben diese Effekte zu Erträgen geführt, siehe hierzu die Anhangangabe 11.1. Des Weiteren sind die Zinsaufwendungen für Bank-
kredite zurückgegangen. Die gesunkenen Zinsaufwendungen sind Folge eines niedrigeren Zinssatzes für den Konsortialdar-
lehensvertrag.

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12. ERTRAGSTEUERN
Die Ringmetall SE unterliegt der inländischen Körperschaftsteuer und der Gewerbesteuer. Der für die Geschäftsjahre 2021 und
2020 anzuwendende Körperschaftsteuersatz beträgt 15,0 Prozent. Zusätzlich wird ein Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent er-
hoben. Die Gewerbeertragsteuer beträgt 2021 unverändert zum Vorjahr 17,2 Prozent des steuerpflichtigen Einkommens.
Auch die inländischen Tochterunternehmen unterliegen, soweit es sich um Kapitalgesellschaften handelt, der inländischen Kör-
perschaftsteuer, dem Solidaritätszuschlag sowie der Gewerbesteuer. Die inländische Personengesellschaft unterliegt nur der
Gewerbesteuer. Die Gewerbeertragsteuer beträgt je nach individuellem Hebesatz zwischen 10,5 Prozent und 17,2 Prozent des
steuerpflichtigen Einkommens.
Bei den ausländischen Tochterunternehmen werden für die Berechnung der latenten Steuern die am Bilanzstichtag gültigen
oder bereits rechtskräftig beschlossenen Steuersätze verwendet. Je nach Land liegen die Steuersätze zwischen 15,0 Prozent
und 27,9 Prozent.
Im Konzern sind mehrere Jahre noch nicht endgültig steuerlich veranlagt. Ringmetall ist der Auffassung, ausreichend Vorsorge
für diese offenen Veranlagungsjahre getroffen zu haben. Es ist nicht auszuschließen, dass es zu Steuerzahlungen kommen kann,
welche die im Abschluss gebildete Vorsorge übersteigen.
Aufgrund von zukünftiger Rechtsprechung oder Änderung der Auffassung der Finanzverwaltungen kann nicht ausgeschlossen
werden, dass es zu Steuerzahlungen für vergangene Jahre kommen kann.
12.1 Im Gewinn und Verlust erfasste Ertragsteuern
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:
TEUR 2021 2020
Tatsächlicher Steueraufwand
Laufendes Jahr -3.953 -1.969
Anpassungen für Vorjahre -65 -14
-4.018 -1.983
Latenter Steueraufwand/-ertrag
Davon aus Entstehung bzw. Auösung temporärer Dierenzen -181 215
Davon aus Verlustvorträgen -419 223
-600 438
Steueraufwand -4.618 -1.545
Der latente Steueraufwand betrifft im Wesentlichen temporäre Unterschiede bei der Erfassung und Bewertung von Aktiva und
Passiva nach den IFRS sowie aus erfolgswirksamen Konsolidierungsvorgängen und Änderungen im Rahmen des Ansatzes der
Verlustvorträge. Sie werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern
zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden.
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12.2 Überleitung des effektiven Steuersatzes
Der Konzernsteuersatz für das Geschäftsjahr 2021 beträgt unverändert zum Vorjahr 33,0 Prozent.
Die Überleitungsrechnung vom erwarteten zum ausgewiesenen Steuerergebnis ist nachfolgend dargestellt:
TEUR
2021 %
2020 %
Gewinn vor Steuern 19.535 4.280
Steuern auf der Grundlage des inländischen
Steuersatzes des Mutterunternehmens -6.442 -33,0 -1.411 -33,0
Steuersatzunterschiede 1.169 6,0 379 8,8
Änderung von Steuersätzen 3 0,0 6 0,1
Nicht abzugsfähige Aufwendungen -56 -0,3 -233 -5,4
Nicht steuerbare Erträge 228 1,2 0 0,0
Verluste und temporäre Dierenzen, für die keine
Steueransprüche bilanziert werden konnten -35 -0,2 -721 -16,8
Temporäre Dierenzen, für die keine Steueransprüche
bilanziert werden konnten 49 0,3 0 0,0
Periodenfremde tatsächliche Steuern -65 -0,3 -14 -0,3
Minderung des latenten Steueraufwands aufgrund
bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste 506 2,6 438 10,2
Ausländische Steuervergünstigung 0 0,0 42 1,0
Sonstige Steuereekte 24 0,1 -30 -0,7
(΍HNWLYHU6WHXHUDXIZDQG -4.618 -23,6 -1.545 -36,1
Die Abnahme des effektiven Steuersatzes im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf die Minderung des
latenten Steueraufwandes auf Grund bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste zurückzuführen.
12.3 Nicht erfasste latente Steueransprüche
Der Konzern verfügt am Ende des Berichtszeitraums über nicht erfasste Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von 757 TEUR
(2020: 1.517 TEUR), die zugrunde gelegten Verlustvorträge belaufen sich auf 3.783 TEUR (2020: 7.750 TEUR).
Bei diesen steuerlichen Verlustvorträgen wurden im Berichtszeitraum 609 TEUR auf Verlustvorträge nicht angesetzt, die im Jahr
2022 verfallen, 1.835 TEUR auf Verlustvorträge, die im Zeitraum 2023 bis 2026 verfallen, 24 TEUR auf Verlustvorträge die im
Zeitraum 2027 bis 2030 verfallen, sowie 1.315 TEUR auf Verlustvorträge, die unbegrenzt vortragsfähig sind.
Aktive latente Steuern wurden aufgrund der Unternehmensplanungen unter Berücksichtigung der Nutzbarkeit und Werthaltig-
keit nicht aktiviert.
Die Ringmetall SE berücksichtigt keine latenten Steuerschulden für einbehaltene Gewinne der Tochtergesellschaften, falls diese
Gewinne als voraussichtlich permanent investiert betrachtet werden und Ringmetall die Möglichkeit hat, die Ausschüttungen
zu steuern, wobei eine Ausschüttung dieser Gewinne zukünftig nicht geplant ist. Weiterhin ist auch eine Veräußerung der be-
treffenden Anteile nicht geplant.
Graphics
12.4 Veränderung der latenten Steuern während des Jahres
Die aktiven und passiven latenten Steuern zeigen die folgende Entwicklung:
Aktive latente Steuern
TEUR
31.12.2021
31.12.2020
Immaterielle Vermögensgegenstände 913 641
Sachanlagen 606 636
Vorräte 181 108
Sonstige Passiva 220 75
Sonstige Aktiva 26 29
Steuerliche Verlustvorträge 785 1.179
Gesamt 2.731 2.668
Saldierung der aktiven und passiven latenten Steuern -1.160 -534
Aktive latente Steuern nach Saldierung 1.571 2.134
Passive latente Steuern
TEUR 31.12.2021 31.12.2020
Immaterielle Vermögensgegenstände 1.364 1.008
Sachanlagen 1.575 1.752
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 172 121
Sonstige Passiva 537 -
Sonstige Aktiva 15
Gesamt 3.649 2.886
Saldierung der aktiven und passiven latenten Steuern -1.160 -534
Passive latente Steuern nach Saldierung 2.489 2.352
Eine Aktivierung latenter Steuern ist insoweit vorzunehmen, als die Wahrscheinlichkeit gegeben ist, dass zukünftige steuerwirk-
same Erträge entsprechend den Geschäftserwartungen erwirtschaftet werden.
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In Deutschland soll durch die Begründung einer Organschaft mit anhaltend profitablen Konzernunternehmen die künftige Ver-
rechnung steuerlicher Verluste im Segment Industrial Packaging innerhalb des Planungszeitraums von fünf Jahren ermöglicht
werden. Im ersten Quartal 2021 erfolgte dafür ein weiterer Abschluss eines Ergebnisabführungsvertrages mit einem Tochter-
unternehmen; weitere Ergebnisabführungsverträge werden abgeschlossen, sobald die Verlustvorträge der künftigen Organ-
gesellschaften aufgebraucht sind.
Der Nettobetrag der latenten Steuern hat sich wie folgt entwickelt:
TEUR
2021
2020
Latente Steueransprüche, netto zum 1. Januar -218 -614
Veränderung des Konsolidierungskreises -106 -
Veränderung der latenten Steuern aufgrund von
Neubewertungen der Abfertigungsverpichtungen,
erfasst im sonstigen Ergebnis -9 -5
Währungsumrechnungseekte 15 -38
Latente Steueraufwendungen/-erträge -600 439
Latente Steueransprüche, netto zum 31. Dezember -918 -218
13. ERLÄUTERUNGEN ZUM KONZERNJAHRESERGEBNIS
13.1 Jahresergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen
TEUR 2021 2020
Gesellschafter des Mutterunternehmens 14.446 2.388
Nicht beherrschende Gesellschafter 471 347
Konzernjahresergebnis 14.917 2.735
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13.2 Ergebnis je Aktie
2021
2020
a) Unverwässertes Ergebnis je Aktie Euro je Aktie Euro je Aktie
Aus fortgeführten Geschäftsbereichen 0,50 0,08
Aus aufgegebenen Geschäftsbereichen - -
Summe unverwässertes Ergebnis je Aktie 0,50 0,08
Das Ergebnis und die durchschnittlich gewichtete Anzahl der Stammaktien, die in die Berechnung des unverwässerten Ergeb-
nisses je Aktie eingehen, sind nachfolgend wiedergegeben.
2021
2020
Den Aktionären der Ringmetall SE zurechenbares
Konzernjahresergebnis 14.446 2.388
Gewichtete durchschnittliche Anzahl an Stammaktien
zur Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie 29.069 29.069
b) Verwässertes Ergebnis je Aktie Euro je Aktie Euro je Aktie
Aus fortgeführten Geschäftsbereichen 0,50 0,08
Aus aufgegebenen Geschäftsbereichen - -
Summe verwässertes Ergebnis je Aktie 0,50 0,08
Bei der Berechnung wird das den Aktionären der Ringmetall SE zurechenbare Konzernjahresergebnis verwendet.
Im Berichtsjahr bestanden weder Optionsprogramme für Mitarbeitende, Wandelanleihen noch andere Sachverhalte, die zu
einer Verwässerung des Ergebnisses je Aktie führen würden, so dass das unverwässerte Ergebnis je Aktie und das verwässerte
Ergebnis je Aktie identisch sind.
Graphics
14. GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERTE
14.1 Überleitung des Buchwerts
TEUR
2021
2020
$QVFKD΍XQJVNRVWHQ 35.530 33.613
Kumulierte Wertminderungsverluste -1.796 -1.313
Stand zum Ende des Jahres 33.734 32.300
$QVFKD΍XQJVNRVWHQ
Stand zu Beginn des Jahres 33.613 34.759
Zusätzliche erfasste Beträge aus Unternehmenszusammenschlüssen 916 -
Auswirkungen von Wechselkursdierenzen 1.001 -1.146
Stand zum Ende des Jahres 35.530 33.613
Kumulierte Wertminderungsverluste
Stand zu Beginn des Jahres 1.313 1.842
Im Laufe des Jahres erfasste Wertminderungsverluste - -
Auswirkungen Wechselkursdierenzen 483 -529
Stand zum Ende des Jahres 1.796 1.313
Die kumulierten Wertminderungsverluste betreffen in Höhe von 820 TEUR die Cemsan Metal Parts Manufacturing Industry Tra-
de Ltd. Company und in Höhe von 493 TEUR die Metallwarenfabrik Berger GmbH, die in 2019 auf die Latza GmbH verschmolzen
wurde. Diese – in den Vorjahren vorgenommenen – Wertminderungen sind Folge der regelmäßig durchgeführten Werthaltig-
keitstests der Geschäfts- oder Firmenwerte.
14.2 Zuordnung des Geschäfts- oder Firmenwerts auf die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten
Der aus einem Unternehmenszusammenschluss resultierende Geschäfts- oder Firmenwert wird zu dem sich aus der Kauf-
preisallokation ergebenden Wert abzüglich ggf. erforderlicher Wertminderungen bilanziert und ist gesondert in der Konzern-
bilanz ausgewiesen. Es wird für Zwecke der Wertminderungsprüfung der Geschäfts- oder Firmenwert auf jene zahlungsmit-
telgenerierenden Einheiten (sog. Cash Generating Units – CGU) des Konzerns aufgeteilt, von denen erwartet wird, dass sie
einen Nutzen aus Synergien des Zusammenschlusses ziehen können.
Zum jeweiligen Bewertungsstichtag (=Abschlussstichtag) wird der erzielbare Betrag jeder Geschäfts- und Firmenwert tragen-
den Cash Generating Unit auf Basis der Berechnung eines Nutzungswertes unter Verwendung von Cash Flow-Prognosen
ermittelt, die auf von der Unternehmensleitung ermittelten und genehmigten Finanzplänen basieren und mit deren Buch-
wert verglichen. Dabei wurde für das erste Jahr eine Detailplanung zugrunde gelegt, die in einer vereinfachten Fortrechnung
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mit einem durchschnittlichen Wachstumspotenzial bis zu 10,0 Prozent für zwei weitere Jahre fortgeschrieben wurde. Der
angewendete Wachstumsfaktor hängt dabei davon ab, wie sehr ein Land oder Geschäftsbereich von der COVID-19 Pande-
mie betroffen war bzw. ist und sich entsprechende Effekte für die nähere Zukunft ergeben, welche allerdings mittelfristig
nicht mehr erwartet werden. Wachstumsraten von bis zu 10 Prozent resultieren daraus, dass der Detailplanungszeitraum
COVID-19 bezogene Effekte berücksichtigt, welche für die Folgejahre nicht mehr erwartet werden. Nicht in den Planungs-
rechnungen enthaltene Perioden werden durch Ansatz des Restwertes (Terminal Value) abgebildet. Für die Cash Flows nach
dem Zeitraum von drei Jahren wird unterstellt, dass sie einer Wachstumsrate (growth rate) von 0,0 Prozent (31.12.2020: 0,0
Prozent) unterliegen. Die Diskontierung der Cash Flows erfolgt mit dem risikoangepassten Vorsteuerzinssatz der jeweili-
gen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten von 6,0 Prozent bis 8,0 Prozent (31.12.2020: 6,0 Prozent bis 8,0 Prozent), dem
die durchschnittlich gewichteten Kapitalkosten (WACC – weighted average cost of capital) zugrunde liegen. Der gewogene
Durchschnitt der Kapitalkosten berücksichtigt einen Kapitalkostensatz von 8,5 Prozent (31.12.2020: 8,2 Prozent) sowie einen
Fremdkapitalkostensatz von 1,5 Prozent (31.12.2020: 1,8 Prozent). Die Ermittlung erfolgt auf Basis des Capital-Asset-Pricing-
Modells (CAPM) unter Berücksichtigung der aktuellen Markterwartungen. Zur Ermittlung der risikoangepassten Zinssätze
für Zwecke des Werthaltigkeitstests wurden spezifische Peer-Group-Informationen für Beta-Faktoren, Kapitalstrukturdaten
sowie Fremdkapitalkostensätze verwendet.
Der Geschäfts- oder Firmenwert setzt sich zum Bilanzstichtag wie folgt zusammen:
TEUR
31.12.2021
31.12.2020
August Berger Metallwarenfabrik GmbH 834 834
Berger Closures Limited 176 176
Berger Italia S.r.l. 2.658 2.658
Berger US Inc. 12.722 12.204
HOSTO Stolz GmbH & Co. KG 916 -
HSM GmbH & Co. KG 3.973 3.973
Packaging Inliner 9.332 9.332
Latza GmbH 1.261 1.261
S.G.T. S.r.l. 1.862 1.862
Gesamt 33.734 32.300
Die zahlungsmittelgenerierende Einheit Packaging Inliner beinhaltet die rechtlichen Einheiten der Nittel Gesellschaften und
Tesseraux. Die operative Steuerung der Unternehmen erfolgt durch einen gemeinsamen Personenkreis. Übergeordnetes
Ziel ist es, die Unternehmen eng aneinander heranzuführen, um Synergien in allen relevanten Unternehmensbereichen
heben zu können.
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Die strategische Steuerung und Ausrichtung der Unternehmen sowie die Erstellung und Verfolgung einer Geschäftsbe-
reichsstrategie erfolgt auf Ebene Packaging Inliner, dem Management und dem Aufsichtsrat wird auf dieser Ebene berich-
tet. Dieser Geschäftsbereich ist Bestandteil des Segments Industrial Packaging und somit kleiner als das Segment.
Alle ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte resultieren im Wesentlichen aus Synergien in der Marktbearbeitung. Dies
kann beispielsweise aus der Erschließung neuer Regionen oder auch neuer Produkte bestehen. Ferner existieren Ertrags-
potenziale durch erworbene Produktionsstandorte.
Grundannahmen für die Berechnung des Nutzungswerts der Geschäftseinheiten
Im Folgenden werden die Grundannahmen erläutert, auf deren Basis die Unternehmensleitung ihre Cash Flow-Prognosen zur
Überprüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts erstellt hat.
Bei den folgenden – der Berechnung des Nutzungswerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugrunde gelegten – An-
nahmen bestehen Schätzungsunsicherheiten:
Geschäftsplan
– Der Gescftsplan wurde aufgrund von Einschätzungen der künftigen Geschäftsentwicklung durch die Un-
ternehmensleitung erstellt. Diesen Einsctzungen lagen Erfahrungswerte der Vergangenheit zugrunde.
Geplante Bruttogewinnmargen
– Die Bruttogewinnmargen werden anhand der durchschnittlichen Bruttogewinnspannen,
die im unmittelbar vorhergehenden Geschäftsjahr erzielt wurden, ermittelt und unter Berücksichtigung der erwarteten Effi-
zienzsteigerung erhöht.
Preissteigerung von Rohstoffen/Waren
– Zur Berücksichtigung der Preissteigerung wurde überwiegend davon ausgegangen,
dass es dem Konzern gelingen wird, Preissteigerungen bei Rohstoffen/Warenbezügen über die Verkaufspreise weiterzuge-
ben. Die getroffenen Grundannahmen stimmen mit denen externer Informationsquellen überein.
Der Konzern verzichtete auf die Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes abzüglich der Kosten der Veräußerung, da be-
reits die ermittelten Nutzungswerte die Buchwerte der einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten übertrafen.
Sensitivität der getroffenen Annahmen
Die ermittelten Nutzungswerte haben die Buchwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten signifikant überschritten.
Die Unternehmensleitung ist der Auffassung, dass keine nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich mögliche Änderung einer
der zur Bestimmung des Nutzungswerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten getroffenen Grundannahmen dazu führen
könnte, dass der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ihren erzielbaren Wert übersteigt.
Graphics
15. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE UND GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERTE
15.1 Überleitung des Buchwerts
Zu den Rechnungslegungsmethoden siehe Anhangangabe 7.9. und 7.11.
2021
TEUR Software
Geschäfts-
oder
Firmenwert
Immaterielle
Vermögens-
werte in der
Entstehung Summe
$QVFKD΍XQJVXQG+HUVWHOOXQJVNRVWHQ
Stand zum 1.1.2021 5.062 33.613 - 38.675
Erwerbe durch Unternehmenszusammenschlüsse 726 - - 726
Zugänge 369 916 - 1.285
Umbuchungen ----
Abgänge -3 - - -3
Währungsumrechnung 13 1.001 - 1.014
Stand zum 31.12.2021 6.167 35.530 - 41.697
Kumulierte Abschreibungen
und Wertminderungsaufwendungen
Stand zum 1.1.2021 -2.147 -1.313 - -3.460
Erwerbe durch Unternehmenszusammenschlüsse ----
Zugänge -1.182 - - -1.182
Umbuchungen ----
Abgänge 3 - - 3
Währungsumrechnung 1 -483 - -482
Stand zum 31.12.2021 -3.325 -1.796 - -5.121
Buchwerte
Stand zum 31.12.2021 2.842 33.734 - 36.576
Graphics
2020
TEUR Software
Geschäfts-
oder
Firmenwert
Immaterielle
Vermögens-
werte in der
Entstehung Summe
$QVFKD΍XQJVXQG+HUVWHOOXQJVNRVWHQ
Stand zum 1.1.2020 4.692 34.759 - 39.451
Erwerbe durch Unternehmenszusammenschlüsse ----
Zugänge 396 - - 396
Umbuchungen ----
Abgänge -9 - - -9
Währungsumrechnung -17 -1.146 - -1.163
Stand zum 31.12.2020 5.062 33.613 - 38.675
Kumulierte Abschreibungen
und Wertminderungsaufwendungen
Stand zum 1.1.2020 -1.103 -1.842 - -2.945
Erwerbe durch Unternehmenszusammenschlüsse ----
Zugänge -1.061 - - -1.061
Umbuchungen ----
Abgänge 7 - - 7
Währungsumrechnung 10 529 - 539
Stand zum 31.12.2020 -2.147 -1.313 - -3.460
Buchwerte
Stand zum 31.12.2020 2.915 32.300 - 35.215
Graphics
16. SACHANLAGEN
16.1 Überleitung des Buchwerts
Zu den Rechnungslegungsmethoden siehe Anhangangaben 7.10. A und 7.10 B und 7.11.
2021
TEUR
Grund-
stücke und
Gebäude
Technische
Anlagen
und
Maschinen
Andere
Anlagen,
BGA
*
Sach-
anlagen
im Bau Summe
$QVFKD΍XQJVXQG
Herstellungskosten
Stand zum 31.12.2020 26.999 41.694 6.967 596 76.256
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse 1.500 2.613 435 - 4.548
Zugänge 201 2.169 697 773 3.840
Umbuchungen 30 853 14 -897 0
Abgänge -333 -2.131 -255 - -2.719
Währungsumrechnung 142 192 34 - 368
Stand zum 31.12.2021 28.539 45.390 7.892 472 82.293
Kumulierte Abschreibungen und
Wertminderungsaufwendungen
Stand zum 31.12.2020 -7.965 -32.595 -5.092 - -45.652
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse -----
Zugänge -1.944 -2.347 -794 -176 -5.261
Umbuchungen -----
Abgänge 206 1.732 255 - 2.193
Währungsumrechnung -56 -95 -27 - -178
Stand zum 31.12.2021 -9.759 -33.305 -5.658 -176 -48.898
Buchwerte
Stand zum 31.12.2021 18.780 12.085 2.234 296 33.395
* Betriebs- und Geschäftsausstattung
Graphics
2020
TEUR
Grund-
stücke und
Gebäude
Technische
Anlagen
und
Maschinen
Andere
Anlagen,
BGA
*
Sach-
anlagen
im Bau Summe
$QVFKD΍XQJVXQG
Herstellungskosten
Stand zum 31.12.2019 19.833 41.864 7.366 441 69.504
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse -----
Zugänge 7.359 660 834 256 9.110
Umbuchungen 30 765 -700 -96 0
Abgänge - -1.118 -486 - -1.605
Währungsumrechnung -223 -477 -47 -6 -753
Stand zum 31.12.2020 26.999 41.694 6.967 596 76.256
Kumulierte Abschreibungen und
Wertminderungsaufwendungen
Stand zum 31.12.2019 -6.019 -30.802 -5.529 - -42.350
Erwerbe durch
Unternehmenszusammenschlüsse -----
Zugänge -2.011 -2.351 -770 - -5.132
Umbuchungen -16 -682 698 - 0
Abgänge - 1.014 467 - 1.481
Währungsumrechnung 81 226 42 - 348
Stand zum 31.12.2020 -7.965 -32.595 -5.092 - -45.652
Buchwerte
Stand zum 31.12.2020 19.034 9.099 1.875 596 30.604
* Betriebs- und Geschäftsausstattung
Graphics
Die aktivierten Nutzungsrechte werden in der jeweiligen Anlagenklasse ausgewiesen, in der der dem Leasingverhältnis zugrun-
deliegende Vermögenswert auszuweisen wäre.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit wird die Entwicklung der Buchwerte der Nutzungsrechte in der folgenden Tabelle dargestellt:
2021
TEUR
Grundstücke und
Gebäude
Technische Anlagen
und Maschinen
Betriebs- und Ge-
schäftsausstattung Summe
$QVFKD΍XQJVXQG
Herstellungskosten
Stand zum 1.1.2021 14.688 2.250 1.096 18.034
Neubewertung - - - -
Zugänge 44 699 318 1.061
Abgänge -333 -181 -163 -677
Währungsumrechung 1 - -9 -8
Stand zum 31.12.2021 14.400 2.768 1.242 18.410
Kumulierte Abschreibungen
Stand zum 1.1.2021 -3.083 -973 -498 -4.554
Neubewertung - - - -
Zugänge -1.565 -360 -304 -2.229
Abgänge 206 181 165 552
Währungsumrechung 65 - 5 70
Stand zum 31.12.2021 -4.377 -1.152 -632 -6.161
Buchwerte
Stand zum 31.12.2021 10.023 1.616 610 12.249
Graphics
2020
TEUR
Grundstücke und
Gebäude
Technische Anlagen
und Maschinen
Betriebs- und Ge-
schäftsausstattung Summe
$QVFKD΍XQJVXQG
Herstellungskosten
Stand zum 1.1.2020 7.489 2.250 652 10.391
Neubewertung 2 - 38 40
Zugänge 7.386 - 434 7.820
Abgänge - - -28 -28
Währungsumrechung -189 - - -189
Stand zum 31.12.2020 14.688 2.250 1.096 18.034
Kumulierte Abschreibungen
Stand zum 1.1.2020 -1.396 -649 -216 -2.261
Neubewertung -89 -12 -13 -114
Zugänge -1.661 -312 -299 -2.272
Abgänge - - 25 25
Währungsumrechung 63 - 5 68
Stand zum 31.12.2020 -3.083 -973 -498 -4.554
Buchwerte
Stand zum 31.12.2020 11.605 1.277 598 13.480
Die verwendeten Grenzfremdkapitalzinssätze, mit denen die Leasingverbindlichkeiten und damit auch die Nutzungsrechte
zum Zeitpunkt der Einbuchung im Geschäftsjahr 2021 ermittelt wurden, bewegen sich zwischen 1,18 und 5,89 Prozent.
Zum 31. Dezember 2021 haben sich keine Hinweise auf einen Wertminderungsbedarf bei den Nutzungsrechten ergeben.
Die Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse in Höhe von 30 TEUR oder solche, denen ein geringwertiger Vermö-
genswert in Höhe von 17 TEUR zugrunde liegt, belaufen sich auf 47 TEUR (2020: 93 TEUR). Der Gesamtbetrag der Leasing-
zahlungen belief sich für das Geschäftsjahr auf 2.253 TEUR.
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17. SONSTIGE LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte beinhalten die folgenden Sachverhalte:
TEUR
31.12.2021
31.12.2020
Sonstige langfristige Vermögenswerte 167 136
Gesamt 167 136
Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen Anteile an verbundenen Unternehmen, die nicht kon-
solidiert werden sowie Vermögenswerte im Zusammenhang mit passivierten Pensionsrückstellungen (siehe Anhangangabe 24),
wobei diese kein Planvermögen im Sinne von IAS 19 darstellen.
18. VORRÄTE
TEUR
31.12.2021
31.12.2020
Roh- Hilfs- und Betriebsstoe
Bruttowert 14.974 6.902
Wertminderung -259 -123
Buchwert 14.715 6.779
Unfertige Erzeugnisse
Bruttowert 1.996 1.696
Wertminderung -49 -15
Buchwert 1.947 1.681
Fertige Erzeugnisse
Bruttowert 5.327 3.817
Wertminderung -255 -75
Buchwert 5.072 3.742
Gesamt 21.734 12.202
In den fertigen Erzeugnissen sind Handelswaren in Höhe von 1.723 TEUR (31.12.2020: 914 TEUR) ausgewiesen, die nicht in die
Bestandsveränderung einfließen.
Teilweise unterliegt der Vorratsbestand einem Eigentumsvorbehalt der Lieferanten. Ein Teil des Vorratsbestandes aus dem Pro-
duktbereich Inliner wurde sicherungsübereignet. Ausführungen zu den Sicherheiten befinden sich in Abschnitt 26.2.
Die erfolgswirksam innerhalb der GuV erfassten Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigung betragen 41 TEUR (2020: 6
TEUR). Diese resultieren im Wesentlichen aus dem Verkauf oder Verbrauch zuvor wertberichtigter Vorräte.
19. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind von Kunden geschuldete Beträge für im gewöhnlichen Geschäftsverlauf
verkaufte Güter. Sie sind im Allgemeinen innerhalb von 30 bis 60 Tagen – in Einzelfällen aufgrund länderspezifischer Gegeben-
heiten auch in bis zu 90 Tagen – zu begleichen und werden daher als kurzfristig eingestuft. Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen werden beim erstmaligen Ansatz zum Betrag der unbedingten Gegenleistung erfasst. Sie enthalten keine Finanzie-
rungskomponenten. Der Konzern hält Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, um die vertraglichen Cashflows zu verein-
nahmen und bewertet sie zu fortgeführten Anschaffungskosten.
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Die entsprechenden Buchwerte stellen sich zum Jahresende wie folgt dar:
TEUR
31.12.2021
31.12.2020
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 23.731 15.278
Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste -156 -128
Gesamt 23.575 15.150
Das Risiko von Forderungsausfällen wird durch Bonitätsprüfungen und ein Mahnwesen begrenzt. Im operativen Geschäft wer-
den die offenen Forderungen standortbezogen, also dezentral, fortlaufend überwacht.
Die Berechnung der erwarteten Kreditverluste bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt mittels einer Wertbe-
richtigungstabelle. Anhand der zukünftigen Erwartungen werden die Kreditverluste bei den Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen über die gesamte Vertragslaufzeit, während derer Ringmetall dem Ausfallrisiko ausgesetzt ist, abgeschätzt. Die For-
derungen aus Lieferungen und Leistungen wurden nach geografischen Gebieten gruppiert, da die Zahlungsmodalitäten je nach
geografischem Gebiet voneinander abweichen.
Im Geschäftsjahr 2021 wie auch in den Vorjahren sind nur in unbedeutender Höhe Forderungsverluste aus Lieferungen und
Leistungen entstanden.
Altersstruktur der überfälligen Forderungen (Nominalwerte):
TEUR 31.12.2021 31.12.2020
61 bis 90 Tage 99 86
91 bis 180 Tage 81 162
Mehr als 180 Tage 36
Summe 183 254
Veränderungen der Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste:
TEUR 2021 2020
Wertberichtigung zum 1.1.2021 vor Akquisitionen 128 258
Akquisitionswerte 12 -
Wertberichtigung zum 1.1.2021 nach Akquisitionen 140 258
Anstieg/Reduzierung der Wertminderung erfolgswirksam 13 97
Abgeschriebene Forderungen aufgrund Uneinbringlichkeit - -222
Wechselkursänderungen 3-5
Wertberichtigung zum 31.12.2021 156 128
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Altersstruktur wertgeminderter Forderungen (Nominalwerte):
TEUR
31.12.2021
31.12.2020
0 bis 30 Tage 1.169 1.247
31 bis 60 Tage 57 375
61 bis 90 Tage 99 86
91 bis 180 Tage 81 162
Mehr als 180 Tage 36
Summe 1.409 1.876
20. VERTRAGSVERMÖGENSWERTE
TEUR
31.12.2021
31.12.2020
Vertragsvermögenswerte 636 435
Gesamt 636 435
Die Vertragsvermögenswerte sind solche Vermögenswerte aus Kundenverträgen, die den Kunden noch nicht in Rechnung ge-
stellt wurden. Sie resultieren aus Lieferungen von Produkten von Ringmetall in die Konsignationslager der Kunden. Dadurch
kommen die Kunden sofort in den physischen Besitz der Vermögenswerte und die Verfügungsgewalt (control) gilt als übertragen.
Diese Vertragsvermögenswerte sind vollständig aus dem Bereich Industrial Packaging.
21. SONSTIGE KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE UND KURZFRISTIGE STEUERFORDERUNGEN
TEUR 31.12.2021 31.12.2020
Abgrenzungen 215 298
Sonstige Forderungen 967 572
6RQVWLJHNXU]IULVWLJHQLFKWȴQDQ]LHOOH9HUP¸JHQVZHUWH 1.182 870
Kurzfristige Steuerforderungen 430 510
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22. ZAHLUNGSMITTEL/ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE
Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten zum 31. Dezember 2021 setzt sich wie folgt zusammen:
TEUR
31.12.2021
31.12.2020
Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestand 4.573 6.225
Stand zum Ende des Jahres 4.573 6.225
Der beizulegende Zeitwert der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entspricht dem Buchwert.
23. EIGENKAPITAL
Die Entwicklung des Eigenkapitals im Geschäftsjahr 2021 ist aus dem Konzerneigenkapitalspiegel ersichtlich.
23.1 Gezeichnetes Kapital
TEUR
31.12.2021
31.12.2020
Gezeichnetes Kapital 29.069 29.069
Das gezeichnete Kapital setzt sich wie folgt zusammen:
Stückaktien je 1 EUR 29.069.040 29.069.040
a) Voll eingezahlte Stammaktien
TEUR Anzahl Anteile
Gezeichnetes
Kapital Aufgeld
Stand 1.1.2020 29.069.040 29.069 16.664
Kapitalerhöhung - - -
Stand zum 31.12.2020 29.069.040 29.069 16.664
Kapitalerhöhung - - -
Stand zum 31.12.2021 29.069.040 29.069 16.664
Die voll eingezahlten Stammaktien haben einen Nennwert von 1,00 EUR, tragen jeweils ein Stimmrecht und sind dividendenberechtigt.
Die Ringmetall SE hält keine eigenen Aktien.
Im Geschäftsjahr 2018 wurde durch Beschluss des Aufsichtsrats vom 14. August 2018 gemäß § 5 der Satzung (Grundkapital, Geneh-
migtes Kapital) das Grundkapital von 27.684.800,00 EUR um 1.384.240,00 EUR auf 29.069.040,00 EUR erhöht. Es wurden 1.384.240
nennwertlose auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 EUR ausgegeben.
In der Hauptversammlung vom 30. August 2018 wurde der Vorstand bis zum 31. Juli 2023 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichts-
rats das Grundkapital gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen um bis zu 3.975.200,00 EUR zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der
Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2018/I).
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In der Hauptversammlung vom 16. Juni 2021 wurde der Vorstand bis zum 31. Mai 2026 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats
das Grundkapital gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu EUR 5.813.808 zu erhöhen, wobei das
Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2021/I).
Durch den Ausschluss des Bezugsrechts auf das genehmigte Kapital ist eine zukünftige Verwässerung des Ergebnisses pro
Aktie unwahrscheinlich.
23.2 Kapitalrücklage
TEUR
2021
2020
Stand zu Beginn des Jahres 16.664 16.664
Zuführungen aus Aufgeldern --
Kosten im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung - -
Stand 31.12. 16.664 16.664
In der Kapitalrücklage werden hauptsächlich Aufgelder aus der Ausgabe von Anteilen ausgewiesen.
23.3 Währungsumrechnungsrücklage
TEUR 2021 2020
Stand zu Beginn des Jahres -1.765 -890
Veränderungen im Geschäftsjahr 1.258 -875
Stand 31.12. -507 -1.765
In der Währungsumrechnungsrücklage sind die Unterschiede aus der erfolgsneutralen Währungsumrechnung von Abschlüssen
ausländischer Tochterunternehmen enthalten. Der auf die nicht beherrschenden Gesellschafter entfallende Teil aus der erfolgs-
neutralen Währungsumrechnung beträgt 11 TEUR (31.12.2020: -15 TEUR) und ist im Anteil der nicht beherrschenden Gesellschafter
enthalten.
23.4 Sonstiges Ergebnis
Die sonstigen erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen betreffen die Unterschiede aus der erfolgsneutralen Währungsum-
rechnung von Abschlüssen ausländischer Tochterunternehmen und die Auswirkungen der Neubewertung im Rahmen der Er-
fassung der Abfertigungsverpflichtungen.
Auf die Neubewertung im Rahmen der Erfassung der Abfertigungsverpflichtungen werden latente Steuern berechnet, die grund-
sätzlich nicht im Ergebnis der GuV-Rechnung, sondern als sonstiges Ergebnis in der Gesamtergebnisrechnung erfasst werden.
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23.5 Nicht beherrschende Anteile
TEUR
2021
2020
Stand zu Beginn des Jahres 869 1.064
Anteil am Jahresergebnis 471 347
Ausschüttungen -310 -527
Andere Veränderungen 11 -15
Stand 31.12. 1.041 869
24. PENSIONSÄHNLICHE RÜCKSTELLUNGEN
Unter den Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen erfolgt der Ausweis von Verpflichtungen, die auf gesetzlichen Grundlagen
in Italien bei den Konzerngesellschaften S.G.T. S.r.l. Albavilla, Italien, und der Berger Italia S.r.l. Valmadrera, Italien, basieren. Es
handelt sich um sogenannte „Trattamento di Fine Rapporto (TFR)“ bzw. Abfertigungsverpflichtungen, die von den italienischen
Gesellschaften gegenüber den beschäftigten Mitarbeitenden bestehen. Arbeitnehmer haben in Italien grundsätzlich einen An-
spruch auf einen Trennungsabschlag. Es kommt in diesem Zusammenhang nicht auf den Grund der „Trennung vom Arbeitneh-
mer“ an. Ein Zahlungsanspruch aus TFR entsteht bei jedem Beschäftigungsverhältnis. Es handelt sich um einen öffentlich-recht-
lich geregelten Zusatzanspruch zur Altersversorgung, der nicht verhandelbar ist.
Die entsprechenden Mittel für den TFR müssen bei den Gesellschaften als Rückstellung für künftige Gesellschaftsverbindlichkei-
ten bilanziert werden. Bei der Auszahlung des TFR entstehen also primär keine Aufwendungen aufgrund des Rückstellungsver-
brauchs; es erfolgt lediglich ein Liquiditätsabfluss. Der TFR nimmt u.a. Bezug auf die Gehaltshöhe, die der Beschäftigte erhalten
hat. Zur Absicherung der Verpflichtungen hält der Konzern entsprechende verfügungsbeschränkte Barmittel über ein Versi-
cherungsinstitut. Zum Stichtag waren Ringmetall keine Umstände bekannt, die zu einer Fälligkeit der Verpflichtungen innerhalb
von 12 Monaten nach dem Stichtag führen würden, noch werden solche Umstände erwartet. Dementsprechend werden die
pensionsähnlichen Rückstellungen unter den langfristigen Schulden ausgewiesen.
24.1 Bewertung der Abfertigungsverpflichtungen
Die Rückstellung für Abfertigungsverpflichtungen entspricht der Gesamtsumme der einzelnen von den Mitarbeitenden am je-
weiligen Bewertungsstichtag angesammelten Ansprüche, abzüglich bereits ausgezahlter Anzahlungen und entspricht dem Be-
trag, der bei Beendigung des jeweiligen Arbeitsverhältnisses am Bewertungsstichtag fällig würde.
Die Bewertung der Abfertigungsverpflichtungen erfolgt nach IAS 19. Es liegen entsprechende versicherungsmathematische
Gutachten für die Konzerngesellschaften S.G.T. S.r.l. Albavilla, Italien, und der Berger Italia S.r.l. Valmadrera, Italien, zu den Be-
wertungsstichtagen 31. Dezember 2021 und 31. Dezember 2020 vor.
Nach den Vorgaben von IAS 19 wird dabei insbesondere berücksichtigt, zu welchem Zeitpunkt die entsprechenden Abferti-
gungsverpflichtungen anfallen und es wird eine Quantifizierung unter Berücksichtigung einer durchschnittlichen Barwertbe-
rechnung vorgenommen.
Als zugrundeliegende Parameter werden das Geschlecht und die Qualifikation sowie das Alter und die Betriebszugehörigkeit heran-
gezogen. Im Rahmen des Bewertungsverfahrens werden die zukünftigen Verpflichtungen hinsichtlich der Höhe und des Zeitpunkts
unter Berücksichtigung der ökonomischen und demographischen Rahmenbedingungen und Prämissen berechnet. Hinsichtlich der
demographischen Parameter wird dabei weiter in die Fallkonstellationen Kündigung, Berufsunfähigkeit und Tod unterschieden.
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Bei den Berechnungen nach IAS 19 werden für die jeweiligen Bewertungsstichtage mit den jeweils festgelegten bzw. zugrunde-
liegenden Prämissen und Annahmen die Abfertigungsverpflichtungen auf der Grundlage der festgelegten Restlaufzeit der TFR
Cash Flows sowie der verbleibenden durchschnittlich erwarteten Restarbeitsdauer in Jahren ermittelt.
Bei der Ermittlung der ausländischen Verpflichtungen wurden Richttafeln des jeweiligen Landes zugrunde gelegt. Die Fluktuati-
onswahrscheinlichkeit wurde alters- und geschlechtsspezifisch geschätzt. Die erwarteten Renditen der Fondsvermögen wurden
vorsichtig auf Grundlage von Vergangenheitswerten geschätzt.
Ausland 2021
Ausland 2020
Abzinsungsfaktor 0,98% 0,34%
Inationsrate 2,00% 2,00%
Wahrscheinlichkeit von Vorschusszahlungen 7,03% Berger Italia/2,75% S.G.T. 6,27% Berger Italia/2,49% S.G.T.
Jährliche Zahlungsbeträge 3060 TEUR 0–37 TEUR
Restlaufzeit der TFR Cash-Flows 10,62–15,46 Jahre 11,23–16,82 Jahre
Durchschnittlich erwartete Restarbeitsdauer 15 bzw. 18 Jahre 15 bzw. 19 Jahre
24.2 Entwicklung der Abfertigungsverpflichtungen
Die Rückstellung für Abfertigungsverpflichtungen entwickelte sich wie folgt:
TEUR 2021 2020
Stand 1.1. 844 830
Laufender Dienstzeitaufwand -90 -37
Zinsaufwand 73
Neubewertung -37 -21
Sonstige Veränderungen 80 69
Stand 31.12. 804 844
Der jährliche Aufwand für die Zuführung der Abfertigungsverpflichtung ist in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ent-
sprechend dem Gesamtkostenverfahren dem Personalaufwand zugeordnet. Der Zinsaufwand wird innerhalb des Finanzergeb-
nisses dargestellt. Das Ergebnis aus der Neubewertung der Abfertigungsverpflichtung sowie die latenten Steuern darauf werden
innerhalb des sonstigen Ergebnisses im Eigenkapital dargestellt.
Folgende Auswirkungen hätten sich auf die am 31. Dezember 2021 sowie am 31. Dezember 2020 ausgewiesene Rückstellung
für Abfertigungsverpflichtungen ergeben, wenn sich die Berechnungsparameter (Abzinsungsfaktor 0,98 Prozent, 2020: 0,34
Prozent) wie folgt geändert hätten:
Graphics
Sensitivitätsanalyse der Abfertigungsverpflichtungen
TEUR
31.12.2021
31.12.2020
Abzinsungssatz 0,73% (-0,25%) +16 +20
Abzinsungssatz 1,23% (+0,25%) -16 -20
25. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN
Zu den Rechnungslegungsmethoden siehe Anhangangabe 7.18.
2021
TEUR
Resturlaub/
Überstunden
Sonstige
Personal Beratung
Gewähr-
leistungsrisiken Sonstige Gesamt
Stand zum 1.1. 732 1.440 661 136 641 3.610
Veränderungen
Konsolidierungskreis 106 369 - 21 113 609
In Anspruch
genommene
Rückstellungen -676 -1.373 -525 -90 -656 -3.320
Auösung von nicht
in Anspruch
genommenen Rück-
stellungen -3 -112 -117 -25 -46 -303
Erhöhung der
Rückstellungen 699 3.211 718 41 588 5.257
Neubewertung - -50 6 8 -23 -59
Stand zum
31.12. 858 3.485 743 91 617 5.794
2020
TEUR
Resturlaub/
Überstunden
Sonstige
Personal Beratung
Gewähr-
leistungsrisiken Sonstige Gesamt
Stand zum 1.1. 796 1.235 408 66 445 2.950
Veränderungen
Konsolidierungskreis - - - - - -
In Anspruch
genommene
Rückstellungen -650 -922 -406 -11 -361 -2.350
Auösung von nicht
in Anspruch
genommenen Rück-
stellungen - -118 -26 -12 -13 -169
Erhöhung der
Rückstellungen 705 1.176 567 105 691 3.244
Neubewertung -119 69 118 -12 -121 -65
Stand zum
31.12. 732 1.440 661 136 641 3.610
Die personalbezogenen Rückstellungen beinhalten insbesondere zurückgestellte Beträge für Urlaubsansprüche und verdien-
te Überstunden. Der Anstieg resultiert hauptsächlich aus gestiegenen sonstigen Personalrückstellungen für aus gestiegenen
Urlaubs- und Überstundenansprüchen.
Graphics
In den sonstigen personalbezogenen Rückstellungen sind unter anderem Rückstellungen für Managementboni sowie geschätz-
te Beträge im Zusammenhang mit dem Ausscheiden von Mitarbeitenden ausgewiesen. Der Anstieg resultiert hauptsächlich aus
den gestiegenen Managementboni.
In den sonstigen personalbezogenen Rückstellungen sind zum 31. Dezember 2021 Rückstellungen für Altersteilzeit von ins-
gesamt 262 TEUR enthalten. Der langfristige Teil dieser Rückstellung in Höhe von 155 TEUR ist in der Bilanz unter den lang-
fristigen Schulden ausgewiesen.
Die Rückstellung für Beratung beinhaltet voraussichtliche Verpflichtungen im Zusammenhang mit erhaltenen Leistungen. Ein
wesentlicher Teil beinhaltet abgegrenzte Kosten aufgrund der Konzernabschlussprüfung, steuerlicher Beratung und Beratungs-
leistungen in Verbindung mit der Verlängerung sowie Optimierung der Gruppenfinanzierung.
Die Rückstellung für Gewährleistungsrisiken basiert auf der besten Schätzung des Vorstandes hinsichtlich des zukünftigen Ab-
flusses und berücksichtigt vor allem einzelfallbezogene Transaktionen.
Unter Neubewertung werden solche Effekte ausgewiesen, die Währungsunterschiede sowie Neueinschätzungen von bereits
vorhandenen Rückstellungen betreffen.
26. FINANZVERBINDLICHKEITEN
26.1 Konditionen- und Verbindlichkeitenspiegel
TEUR Anhangangabe 31.12.2021 31.12.2020
Langfristige Schulden
Bankdarlehen 26.2 13.281 15.514
Sonstige Darlehen 349 -
Verbindlichkeiten aus
Leasingverhältnissen 26.4 9.970 11.341
Gesamt 23.600 26.855
Kurzfristige Schulden
Bankdarlehen 26.2 5.351 5.181
Sonstige Darlehen 349 -
Verbindlichkeiten aus
Leasingverhältnissen 26.4 2.283 2.149
Gesamt 7.983 7.330
Die in den sonstigen Darlehen ausgewiesenen Beträge beinhalten die in Anhangangabe 6 „Erwerb HOSTO” genannten Verkäu-
ferdarlehen aus dem Kauf der Kommanditbeteiligungen sowie aus dem Kauf der beweglichen Vermögenswerte. Die Beträge
sind je zur Hälfte in den Geschäftsjahren 2022 und 2023 fällig und mit dem Rückzahlungsbetrag bewertet.
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Informationen darüber, inwieweit der Konzern Zinsänderungs-, Währungs- und Liquiditätsrisiken ausgesetzt ist, sind in der An-
hangangabe 29.3 dargestellt.
Die Aufgliederung der Schulden in kurz- und langfristig erfolgt entsprechend den hinterlegten Tilgungsplänen.
26.2 Gesicherte Bankdarlehen
Die ausstehenden Darlehen weisen folgende Konditionen aus:
31.12.2021 31.12.2020
TEUR Währung Zinssatz
Fällig-
keitsjahr
Nenn-
betrag Buchwert
Nenn-
betrag Buchwert
Ringmetall SE
A
EUR
EURIBOR
+2,00%
2021 –
2025
13.500 13.500 - -
B/C
EUR
4.115 4.115 7.304 7.304
EUR 7,50% 2021 0 0 487 487
August Berger
Metallwarenfabrik
GmbH
A
EUR
EURIBOR
+1,75%
2021 –
2025
- - 9.000 9.000
B EUR
- - 575 575
C EUR
- - 337 337
Berger US Inc.
USD/EUR
1,00% 2022
- - 777 777
Cemsan Metal Parts
Manufacturing
Industry Trade Ltd.
Company
TRY/EUR 18,00% 2022 136 136 192 192
SGT s.r.l.
EUR 2,50% 2023 58 58 110 110
EUR 1,00% 2022 460 460 163 163
HOSTO Stolz
GmbH & Co. KG
EUR 2,40% 2026 175 175 - -
EUR 1,95% 2026 136 136 - -
Berger Closing Rings
(Changshu) Co., Ltd.
CNY/EUR 5,65% 2022 52 52 277 277
Nittel Halle GmbH
EUR 1,85%
2021 - - 10 10
EUR
EURIBOR
+4,25%
2021 –
2025
- - 963 963
Tesseraux Spezial–
verpackungen GmbH
EUR
EURIBOR
+1,80%
2021 - - 500 500
Gesamt 18.632 18.632 20.695 20.695
Die Bankdarlehen sind mit Grundstücken und Gebäuden in Höhe von 1.811 TEUR (31.12.2020: 1.487 TEUR), sowie mit sonstigem
Anlagevermögen in Höhe von 2.981 TEUR (31.12.
2020: 2.483 TEUR) und Umlaufvermögen in Höhe von 8.994 TEUR (31.12.2020:
9.656 TEUR) besichert. Die angegebenen Werte entsprechen den Buchwerten.
Graphics
Im Dezember 2020 wurde mit den bestehenden Banken mit Wirkung ab dem 1. Januar 2021 ein neuer Konsortialdarlehensver-
trag abgeschlossen. Damit wurden neben der Optimierung der Finanzierungsstruktur zugleich finanzielle Ressourcen für mög-
liche Unternehmensakquisitionen geschaffen. Bislang erfolgte die Bankenfinanzierung hauptsächlich über die Konzerntochter
August Berger Metallwarenfabrik GmbH, nun ist primär die Ringmetall SE Vertragspartner der finanzierenden Banken.
Im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 zeigen sich die Auswirkungen des neuen Konsortialdarlehensvertrags im We-
sentlichen in einer Umschichtung der Bankdarlehen zur Ringmetall SE. Des Weiteren wurden in Höhe von 4.500 TEUR neue
Mittel aufgenommen.
Die Untergliederung in die Tranchen A, B und C zeigt die unterschiedlichen Tranchen desselben Konsortialdarlehensvertrags.
9HUVW¸¡HJHJHQ&RYHQDQWVDXV)LQDQ]YHUELQGOLFKNHLWHQ
Es lagen zum Stichtag keine Verstöße gegen Covenants, die in Verbindung mit Finanzverbindlichkeiten stehen, vor.
26.4 Verbindlichkeiten aus Leasing
Am Ende des Berichtszeitraums betreffen die Verbindlichkeiten aus Leasing finanzierte Vermögenswerte in Form von Bauten
auf fremdem Boden, technischen Anlagen und Maschinen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Leasinglaufzeit lehnt
sich grundsätzlich an die wirtschaftliche Nutzungsdauer der Vermögenswerte an. Im Fall der Leasingverhältnisse über Gebäude
auf fremdem Boden sind jedoch die unternehmensstrategischen Gegebenheiten berücksichtigt.
Hinsichtlich der für die Diskontierung verwendeten Zinssätze siehe in Abschnitt 16 die Ausführungen zu den Nutzungsrechten.
Die Fälligkeiten der Leasingverbindlichkeiten bewegen sich zwischen 2022 und 2034 (31.12.2020: zwischen 2021 und 2034) und
sind wie folgt fällig:
TEUR
Künftige
Mindestzahlungen Zinszahlungen
Barwert der künftigen
Mindestzahlungen
31.12.2021 31.12.2020 31.12.2021 31.12.2020 31.12.2021 31.12.2020
Bis zu einem Jahr 2.524 2.414 241 265 2.283 2.149
Zwischen einem und fünf Jahren 6.689 7.371 556 623 6.133 6.748
Über fünf Jahre 4.168 5.068 331 475 3.837 4.593
Gesamt 13.381 14.853 1.128 1.363 12.253 13.490
Der Rückgang der Verbindlichkeiten aus Leasing resultiert im Wesentlichen aus planmäßigen Tilgungen in Höhe von 2.243 TEUR,
die zum Teil durch Abschluss neuer Leasingverträge kompensiert wurden.
Der Barwert der künftigen Mindestzahlungen entspricht dem Buchwert in der Bilanz.
Bedingte Mietzahlungen gab es im Berichtszeitraum wie auch im Vorjahreszeitraum nicht.
Graphics
27. VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN UND SONSTIGE VERBINDLICHKEITEN
kurzfristig:
TEUR
31.12.2021
31.12.2020
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 14.882 10.153
Sonstige Verbindlichkeiten 2.602 2.025
Gesamt 17.484 12.178
In den sonstigen Verbindlichkeiten sind in Höhe von 62 TEUR (31.12.2020: 60 TEUR) Verbindlichkeiten gegenüber einem ver-
bundenen Unternehmen enthalten, das nicht in den Konzernabschluss einbezogen ist.
Zu den Währungs- und Liquiditätsrisiken des Konzerns hinsichtlich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und
den sonstigen Verbindlichkeiten siehe Anhangangabe 29.3.
28. KAPITALMANAGEMENT
Ziel des Konzerns ist es, eine starke Kapitalbasis beizubehalten, um das Vertrauen der Anleger, Gläubiger und der Märkte zu
wahren und die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens sicherzustellen.
Der Vorstand strebt ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Steigerung der Rendite, unter Optimierung des Verhältnisses
von Eigen- zu Fremdkapital, und den Vorteilen einer stabilen Kapitalbasis an.
Der Konzern überwacht das Kapital mit Hilfe eines Verhältnisses bereinigter Nettoverschuldung zum Eigenkapital. Die bereinigte
Nettoverschuldung umfasst prinzipiell zinstragende Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Leasingverbindlichkeiten
abzüglich der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalenten.
Das Verhältnis der Eigenkapitalquote stellt sich wie folgt dar:
TEUR 31.12.2021 31.12.2020
Zinstragende Kredite 18.632 20.695
Leasingverbindlichkeiten 12.253 13.490
Abzüglich Zahlungsmittel und Zahlungsäquivalente -4.573 -6.225
Nettoverschuldung 26.312 27.960
Eigenkapital 63.749 49.589
Bilanzsumme 123.896 103.547
Eigenkapitalquote 51,5% 47,9%
Graphics
29. FINANZINSTRUMENTE – BEIZULEGENDE ZEITWERTE UND RISIKOMANAGEMENT
29.1 Einstufungen und beizulegende Zeitwerte
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Buchwerte und die Einstufung der finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlich-
keiten gemäß IFRS 9.
TEUR
IFRS 9
Bewertungs-
kategorie
IFRS 9
Buchwert
31.12.2021
IFRS 9
Buchwert
01.01.2021
Aktiva
Sonstige langfristige Vermögenswerte AC 167 136
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen AC 23.575 15.150
Vertragsvermögenswerte AC 636 435
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente AC 4.573 6.225
Gesamt 28.951 21.946
Passiva
Langfristige Finanzverbindlichkeiten FLAC 23.600 26.855
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 14.882 10.153
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten FLAC 7.983 7.330
Gesamt 46.465 44.338
29.2 Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte
Bewertungstechniken und wesentliche, nicht beobachtbare Inputfaktoren
Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Bewertungstechniken, die bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte der Stufe 2
und Stufe 3 verwendet wurden, sowie die verwendeten wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren:
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente
Art Bewertungstechnik
Wesentliche, nicht
beobachtbare Inputfaktoren
Sonstige nanzielle
Verbindlichkeiten
*
Abgezinste Cashows in einem DCF-Verfahren unter Ansatz
der Marktzinsen und Laufzeit der Verbindlichkeit.
Margenaufschlag auf Zins
*
6RQVWLJHȴQDQ]LHOOH9HUELQGOLFKNHLWHQHQWKDOWHQJHVLFKHUWHXQGXQJHVLFKHUWH%DQNGDUOHKHQXQG9HUELQGOLFKNHLWHQDXV)LQDQ]LH-
rungsleasingverträgen.
'DGHU)DLU9DOXHGHP%XFKZHUWGHU)LQDQ]LQVWUXPHQWHHQWVSULFKWGLHQLFKW]XPEHL]XOHJHQGHQ=HLWZHUWELODQ]LHUWZHUGHQZHU-
den keine weiteren Angaben gemacht.
Graphics
29.3 Finanzielles Risikomanagement
Der Konzern ist den folgenden Risiken aus dem Einsatz von Finanzinstrumenten ausgesetzt:
Ausfallrisiko (siehe B)
Liquiditätsrisiko (siehe C)
Marktrisiko (siehe D).
A. Grundsätze des Risikomanagements
Der Vorstand trägt die Verantwortung für den Aufbau und die Kontrolle des Konzernrisikomanagements. Der Vorstand hat dazu
ein internes Fachgremium eingesetzt, das für die Überwachung und Weiterentwicklung der Risikomanagementrichtlinien des
Konzerns zuständig ist. Dieses Gremium berichtet dem Vorstand regelmäßig über seine Tätigkeit. Die Grundsätze des Risiko-
managementsystems lassen sich auf die finanziellen Risiken übertragen, diesbezüglich wird auf den Risikobericht im Konzern-
lagebericht verwiesen.
Die Risikomanagementrichtlinien des Konzerns wurden zur Identifizierung und Analyse der Risiken des Konzerns entwickelt,
um geeignete Risikolimits und Kontrollen einzuführen und die Entwicklung der Risiken und die Einhaltung der Limits zu über-
wachen. Die Risikomanagementrichtlinien und das Risikomanagementsystem werden regelmäßig überprüft, um Veränderun-
gen der Marktbedingungen und der Aktivitäten des Konzerns aufgreifen zu können. Durch die bestehenden Ausbildungs- und
Managementstandards sowie die zugehörigen Prozesse soll ein zielführendes Kontrollumfeld sichergestellt werden, in dem alle
Mitarbeitende ihre jeweiligen Aufgaben und Verantwortlichkeiten verstehen.
Der Aufsichtsrat überwacht die Einhaltung der Richtlinien und Prozesse des Konzernrisikomanagements durch den Vorstand
und die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems im Hinblick auf die Risiken, denen der Konzern ausgesetzt ist.
B. Ausfallrisiko
Das Ausfallrisiko ist das Risiko von finanziellen Verlusten, falls ein Kunde oder die Vertragspartei eines Finanzinstruments seinen
bzw. ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Das Ausfallrisiko entsteht grundsätzlich aus den Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen. Bei diesen Forderungen handelt es sich im Wesentlichen um Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen aus dem Verkauf von Waren. Es handelt sich dabei ausschließlich um kurzfristige Forderungen, die in der Regel in-
nerhalb von ein bis zwei Monaten ausgeglichen werden.
Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte entsprechen dem maximalen Ausfallrisiko.
Das Ausfallrisiko des Konzerns wird hauptsächlich durch die individuellen Merkmale der Kunden beeinflusst. Allerdings be-
rücksichtigt der Vorstand auch die Merkmale der gesamten Kundenbasis, einschließlich des Ausfallrisikos der Branche und der
Länder, in denen die Kunden tätig sind, da diese Faktoren das Ausfallrisiko ebenfalls beeinflussen können.
Der wesentliche Teil der Kunden des Konzerns sind global agierende Konzerne. Für keinen dieser Kunden war bisher die Erfas-
sung einer Wertminderung notwendig. Zur Überwachung des Ausfallrisikos werden vor allem auf die zeitnahe Abrechnung, die
üblicherweise von Seiten des Kunden erfolgt, und die zeitnahe Zahlung der Abrechnung geachtet.
Der Vorstand schätzt auf Einzelbasis ein, ob überfällige Beträge nach wie vor in voller Höhe einbringlich sind. Diese Einschätzung
basiert auf dem Zahlungsverhalten der Vergangenheit, der Beurteilung der Kreditwürdigkeit basierend auf veröffentlichten Fi-
nanzzahlen, sofern vorhanden, sowie auf der Höhe der bestehenden Forderungen. Insgesamt hat der Konzern Forderungsaus-
fälle nur in einem untergeordneten Umfang zu verzeichnen.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Der Konzern hat am 31. Dezember 2021 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente von 4.573 TEUR (31.12.2020: 6.225
TEUR) im Bestand. Diese Summe stellt somit das maximale Ausfallrisiko im Hinblick auf diese Vermögenswerte dar. Die Zah-
Graphics
lungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden bei unterschiedlichen Banken oder Finanzinstituten in den Ländern unter-
halten, in denen der Konzern tätig ist, der wesentliche Teil jedoch in Deutschland.
C. Liquiditätsrisiko
Das Liquiditätsrisiko beschreibt das Risiko, dass der Konzern nicht in der Lage ist, seine Verpflichtungen pünktlich zur Fälligkeit
zu erfüllen. Liquiditätsrisiken aus den finanziellen Verbindlichkeiten ergeben sich nicht, da der Konzern zum Bilanzstichtag über
Zahlungsmittel bzw. Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 4.573 TEUR (31.12.2020: 6.225 TEUR) verfügt. Darüber hinaus wer-
den mit hoher Sicherheit Zahlungsströme erwartet, die die Zins- und Tilgungszahlungen und die finanziellen Verbindlichkeiten
hieraus laufzeitäquivalent bedienen können. In letzter Instanz liegt die Verantwortung für das Liquiditätsmanagement beim
Vorstand, der ein angemessenes Konzept zur Steuerung der kurz-, mittel- und langfristigen Finanzierungs- und Liquiditätsan-
forderungen aufgebaut hat. Der Konzern steuert Liquiditätsrisiken durch das Halten von angemessenen Rücklagen und durch
ständiges Überwachen der prognostizierten und tatsächlichen Zahlungsströme und der Abstimmung der Fälligkeitsprofile von
finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten.
IFRS 7 fordert weiterhin eine Fälligkeitsanalyse sowohl für derivative als auch originäre finanzielle Verbindlichkeiten. Die nach-
folgende Fälligkeitsanalyse zeigt, inwieweit die undiskontierten Cashflows im Zusammenhang mit den Verbindlichkeiten zum 31.
Dezember 2021 bzw. 31. Dezember 2020 die zukünftige Liquiditätssituation des Konzerns beeinflussen.
Bedeutung des Liquiditätsrisikos
Im Folgenden werden die vertraglichen Restlaufzeiten der finanziellen Verbindlichkeiten am Abschlussstichtag einschließlich
geschätzter Zinszahlungen dargestellt. Es handelt sich um undiskontierte Bruttobeträge inklusive geschätzter Zinszahlungen,
jedoch ohne Darstellung der Auswirkung von Verrechnungen.
31.12.2021
TEUR Buchwert
Nominal-
betrag Gesamt < 1 Jahr
1 bis 5
Jahre > 5 Jahre
Bankdarlehen 18.632 18.632 18.632 5.351 13.281 -
Verbindlichkeiten aus
Leasingverhältnissen 12.253 13.381 13.381 2.524 6.689 4.168
Gesamt 30.885 32.013 32.013 7.875 19.970 4.168
31.12.2020
TEUR Buchwert
Nominal-
betrag Gesamt < 1 Jahr
1 bis 5
Jahre > 5 Jahre
Bankdarlehen 20.695 20.695 20.695 5.181 15.514 -
Verbindlichkeiten aus
Leasingverhältnissen 13.490 14.853 14.853 2.414 7.371 5.068
Gesamt 34.185 35.548 35.548 7.595 22.885 5.068
Wie in der Anhangangabe 26.2 angegeben, verfügt der Konzern hauptsächlich über Bankdarlehen, die Auflagen enthalten. Ein
künftiger Verstoß gegen die Auflagen kann dazu führen, dass Darlehen früher als in der obigen Tabelle angegeben, zurückzu-
zahlen sind.
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Die Zinszahlungen für variabel verzinsliche Darlehen in der obigen Tabelle wurden mit einem festen Zinssatz angesetzt. Sie
spiegeln die Marktverhältnisse für Terminzinssätze am Ende des Geschäftsjahres wider. Diese können sich mit der Veränderung
der Marktzinssätze wandeln.
D. Marktrisiko
Das Marktrisiko ist das Risiko, dass sich die Marktpreise, beispielsweise Wechselkurse, Zinssätze oder Aktienkurse ändern und
dadurch die Erträge des Konzerns oder der Wert der gehaltenen Finanzinstrumente beeinflusst werden. Ziel des Marktrisiko-
managements ist es, das Marktrisiko innerhalb akzeptabler Bandbreiten zu steuern und zu kontrollieren und gleichzeitig die
Rendite zu optimieren.
Zur Steuerung der Marktrisiken geht der Konzern finanzielle Verbindlichkeiten ein. Sämtliche Transaktionen erfolgen innerhalb
der Richtlinien des Risikomanagementausschusses. Für den Konzern werden zum Ende des Berichtszeitraums keine Risiko-
konzentrationen für dessen Gesellschaften gesehen.
Währungsrisiko
Verschiedene Geschäftsvorfälle im Konzern lauten auf fremde Währung. Daher entstehen Risiken aus Wechselkursschwankun-
gen. Wechselkursrisiken werden durch gezielte Steuerung der Zahlungsströme in Fremdwährung und in Einzelfällen mittels
Devisentermingeschäfte gesteuert.
Der Buchwert der auf fremde Währung lautenden monetären Vermögenswerte und Schulden des Konzerns am Stichtag
beträgt:
Währung in
Tausend
31.12.2021 31.12.2020
9HUP¸JHQVZHUWH Schulden Vermögenswerte Schulden
USD 6.450 2.461 4.962 2.222
GBP 1.564 457 1.193 362
TRY 401 487 342 337
CNY 933 330 880 575
HKD 1 - 1 -
Die folgende Tabelle zeigt die Auswirkung einer angenommenen Wechselkursänderung um +/-1000 Basispunkte bei Konstanz
aller übrigen Variablen für die auf fremde Währung lautenden monetären Vermögenswerte und Schulden auf die Gewinn- und
Verlustrechnung:
Graphics
31.12.2021
31.12.2020
9HUP¸JHQVZHUWH
Schulden
Vermögenswerte Schulden
Basispunkte
Basispunkte
Währung in
Tausend
-1000 +1000 -1000 +1000
-1000 +1000 -1000 +1000
USD -645 645 -246 246 -496 496 -222 222
GBP -156 156 -46 46 -119 119 -36 36
TRY -40 40 -49 49 -34 34 -34 34
CNY -93 93 -33 33 -88 88 -57 57
HKD 00--00--
Zinsänderungsrisiko
Der Konzern ist im Wesentlichen einem Zinsänderungsrisiko im Rahmen der Finanzierung von Akquisitionen ausgesetzt. Aus
Bankdarlehen mit variabler Verzinsung, die in der Anhangangabe 26.2 aufgeführt sind, resultiert ein zinsbedingtes Cash Flow-
Risiko.
Die folgende Tabelle zeigt die Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung bei einer angenommenen Zinssatzänderung um
jeweils +/-25 Basispunkte bei Konstanz aller übrigen Variablen:
31.12.2021
Basispunkte
31. 12.2020
Basispunkte
TEUR Währung Zinssatz
Fällig-
keitsjahr +25 -25 +25 -25
Ringmetall SE
A EUR
EURIBOR
+2,00%
2021-
2025 600 -600 - -
B/C EUR
EURIBOR
+2,00%
2021-
2025 50 -50 520 -520
August Berger
Metallwarenfabrik GmbH
A EUR
EURIBOR
+1,75%
2021-
2025 - - 641 -641
B EUR
EURIBOR
+1,75%
2021-
2025 - - 41 -41
C EUR
EURIBOR
+1,75%
2021-
2025 - - 24 -24
Nittel Halle GmbH
EUR
EURIBOR
+4,25%
2021-
2025 - - 69 -69
Tesseraux Spezial-
verpackungen GmbH EUR
EURIBOR
+1,8% 2021 - - 3 -3
Gesamt 650 -650 1.298 -1.298
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30. SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN
Im Konzern bestehen folgende finanzielle Verpflichtungen, die nicht in der Konzernbilanz enthalten sind:
TEUR
31.12.2021
31.12.2020
< 1 Jahr
1 bis 5
Jahre > 5 Jahre
< 1 Jahr
1 bis 5
Jahre > 5 Jahre
Bestellobligo 26.041 - - 6.547 - -
Service-/Wartungsverträge u.ä. 680 1.515 21 458 1.065 32
Kurzfristige und
geringwertige Leasingverträge 50 58 - 22 16 -
Gesamt 26.771 1.573 21 7.027 1.081 32
31. NAHESTEHENDE UNTERNEHMEN UND PERSONEN
Als Ultimate Controlling Party werden bei Ringmetall grundsätzlich die Aktionäre betrachtet.
Aufgrund der zwischen den Hauptaktionären bestehenden Konsortialvereinbarung stellen die beiden Hauptaktionäre zusam-
men die Ultimate Controlling Party von Ringmetall dar.
Als nahestehende Personen oder Unternehmen werden nicht konsolidierte Tochterunternehmen bezeichnet sowie Personen,
die einen maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik des Ringmetall Konzerns ausüben können. Letztere umfas-
sen alle Personen in Schlüsselpositionen sowie deren nahe Familienangehörige. Im Ringmetall Konzern sind dies die Mitglieder
des Vorstands und des Aufsichtsrats.
Der Kreis der nahestehenden Unternehmen und Personen hat sich im Geschäftsjahr 2021 im Vergleich zum 31. Dezember
2020 nicht verändert. Im Berichtszeitraum wurden weder mit dem Management in Schlüsselpositionen noch mit Mitgliedern
des Aufsichtsrats oder mit sonstigen nahestehenden Personen neue Verträge abgeschlossen noch die bestehenden wesentlich
geändert, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben.

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A. GESCHÄFTSVORLLE MIT MITGLIEDERN DES MANAGEMENTS IN SCHLÜSSELPOSITIONEN
Die Vorstandsmitglieder verfügen über 59,00 Prozent (31. Dezember 2021) der Stimmrechtsanteile des Unternehmens.
Der zusammengefasste Wert der Geschäftsvorfälle und der ausstehenden Salden im Zusammenhang mit Mitgliedern des Manage-
ments in Schlüsselpositionen und Unternehmen, über die sie die Beherrschung oder maßgeblichen Einflüsse haben, waren wie folgt:
TEUR
Verkauf von Waren/Dienstleistungen Erwerb von Waren/Dienstleistungen
2021
2020
2021
2020
Ringmetall SE - - 34 38
Tochtergesellschaften der
Ringmetall SE - - - 14
Gesamt 0 0 34 52
TEUR
Forderungen gegen nahestehende
Unternehmen und Personen
Verbindlichkeiten gegenüber naheste-
henden Unternehmen und Personen
31.12.2021
31.12.2020
31.12.2021
31.12.2020
Ringmetall SE - - 10 4
Tochtergesellschaften der
Ringmetall SE ----
Gesamt 0 0 10 4
B. GESCHÄFTSVORLLE MIT MITGLIEDERN DES AUFSICHTSRATS
Der zusammengefasste Wert der Geschäftsvorfälle und der ausstehenden Salden im Zusammenhang mit Mitgliedern des Auf-
sichtsrates und Unternehmen, über die sie die Beherrschung oder maßgeblichen Einflüsse haben, waren wie folgt:
TEUR
Werte der
Geschäftsvorfälle
Salden ausstehend
zum 31.12.
2021 2020 2021 2020
Vergütungen 148 130 44 29
Erstattung Spesen - - - -
Gesamt 148 130 44 29

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C. GESCHÄFTSVORFÄLLE MIT SONSTIGEN NAHESTEHENDEN PERSONEN
TEUR
Verkauf von Waren/Dienstleistungen Erwerb von Waren/Dienstleistungen
2021
2020
2021
2020
Ringmetall SE - - - -
Tochtergesellschaften der
Ringmetall SE ----
Gesamt - - - -
TEUR
Forderungen gegen nahestehende
Unternehmen und Personen
Verbindlichkeiten gegenüber naheste-
henden Unternehmen und Personen
31.12.2021
31.12.2020
31.12.2021
31.12.2020
Ringmetall SE ----
Tochtergesellschaften der
Ringmetall SE - - - -
Gesamt ----
D. GESCHÄFTSVORFÄLLE MIT ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN
TEUR
Nittel UK Ltd.
2021 2020
Umsatzerlöse 809 914
Sonstiger betrieblicher Ertrag - 24
Gesamt 809 938
Darüber hinaus hat der Konzern zum Bilanzstichtag Forderungen gegen Nittel UK Ltd. in Höhe von 183 TEUR (2020: 228 TEUR)
sowie Verbindlichkeiten in Höhe von 1 TEUR (2020: 6 TEUR).

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32. MITARBEITENDE
Im Geschäftsjahr 2021 beschäftigte der Konzern durchschnittlich 748 Mitarbeitende (2020: 698 Mitarbeitende).
Angestellte Arbeiter Summe
Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeitenden 2020 154 544 698
Zugang aus Unternehmenserwerbe 13 59 72
167 603 770
Verwaltung/Dienstleistung 82 5 87
Vertrieb 23 0 23
Produktion 73 565 638
Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeitenden 2021 178 570 748
33. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG
Erwerb Rhein-Plast GmbH
Im Januar 2022 hat sich Ringmetall mit der Rhein-Plast GmbH auf die Übernahme des Geschäftsbetriebs sowie der Produktions-
anlagen und -immobilien der Gesellschaft im Rahmen eines Asset Deals geeinigt. Mit gut 80 Mitarbeitern und einem Jahresum-
satz von rund 13 Mio. EUR produziert Rhein-Plast in seinen Werken in Bad Dürkheim, Deutschland, Monofolien aus Polyethylen
(PE) und bietet neben der Extrusion und Bedruckung auch Konfektion von Folien in keim- und partikelarmer Sauberraumum-
gebung. Darüber hinaus bietet das Unternehmen ein breites Produktportfolio an Beuteln und Säcken aus Polyethylen. Zu den
Kunden von Rhein-Plast zählen vor allem Unternehmen aus der Pharma- und Bio-Tech-Branche. Rund ein Drittel der Abnehmer
sind überdies der Chemie- und Lebensmittelindustrien, dem Automobil- und Elektroniksektor sowie weiterer Branchen zuzu-
ordnen.
Mit der ab 1. Februar 2022 (Erwerbszeitpunkt) dem Konzern zugehörigen Rhein-Plast GmbH erweitert Ringmetall erstmals die
Produktion vertikal in den Bereich der produktionsrelevanten Vorprodukte. Auf diese Weise soll es zukünftig gelingen, die Quali-
tät der benötigten Monofolien aus Polyethylen bereits im Herstellungsprozess zu kontrollieren und sicherzustellen. Mit einer
Produktionskapazität bei Rhein-Plast von derzeit rund 6.000 t PE pro Jahr bei einer Auslastung von aktuell 50 Prozent stellt
Ringmetall darüber hinaus ein Höchstmaß an Lieferfähigkeit in Zeiten allseits drohender Rohstoffknappheit sicher. Die Gesell-
schaft ist dem Konzern-Segment Industrial Packaging zugeordnet. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Vorstand einen
Umsatzbeitrag von 12 Mio. EUR bei einem ausgeglichenen Ergebnisbeitrag auf Niveau des EBITDA.
Im Zusammenhang mit dem Erwerb und der Übernahme der Vermögenswerte und weniger Schulden der Rhein-Plast GmbH
wurden auch die Mitarbeiter sowie das bestehende Produktions-Know-How erworben. Durch die erworbenen substantiellen
Prozesse der bestehenden Produktionseinheiten stellt der Erwerb von Rhein-Plast einen Unternehmenszusammenschluss
nach IFRS 3 dar. Die zur Aufteilung des Kaufpreises benötigten Unterlagen liegen zum Aufstellungszeitpunkt nicht vor, so dass
keine Angaben über die beizulegenden Zeitwerte der übernommenen Vermögenswerte und Schulden sowie über sich eventuell
ergebende positive oder negative Unterschiedsbeträge gemacht werden können.

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Ukraine-Krise
Der Einmarsch der russischen Streitkräfte in die souveräne Ukraine im Februar 2022 hinterlässt deutliche Spuren in der glo-
balen Wirtschaft. Seitens der Europäischen Union und deren Partner wurden zahlreiche Sanktionen gegen Russland erlassen
– weitere Sanktionen sind aktuell nicht auszuschließen. Darüber hinaus sind Risiken, insbesondere im Zusammenhang mit Lie-
ferketten, mit Blick auf Absatzmärkte oder vor dem Hintergrund bestehender Risiken aus Cyberangriffen zu erwarten.
Die Marktaktivitäten in diesen Ländern sind jedoch überschaubar, sodass Ringmetall davon ausgeht, dass die Einbußen kom-
pensiert werden können. Ferner ist davon auszugehen, dass eine weitere Steigerung der Energie-, Logistik- und Materialkosten
durch den Russland-Ukraine-Konflikt zu spüren sein wird, die möglicherweise nicht vollständig an die Kunden weitergegeben
werden kann.
34. BEFREIUNGSWAHLRECHTE NACH §§ 264 ABS. 3 BZW. 264b HGB
Nachfolgende inländische Tochtergesellschaften in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft bzw. Personenhandelsgesellschaft
werden die Befreiungsvorschriften gemäß § 264 Abs. 3 und § 264b HGB nutzen und deshalb auf die Aufstellung eines Anhangs
und eines Lageberichts sowie auf die Offenlegung von Jahresabschluss und Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021 verzichten:
• August Berger Metallwarenfabrik GmbH, Berg
• HOSTO Stolz GmbH & Co. KG
• HSM GmbH & Co. KG, Ernsgaden
35. NACH § 315e HGB
Der Vorstand schlägt vor, an die Aktionäre der Ringmetall SE aus dem Bilanzgewinn der Ringmetall SE von 21.912.653,18 EUR
eine Dividende in Höhe von 2.616.213,60 EUR, d.s. 9 Cent je Aktie, auszuschütten. Der danach verbleibende Betrag in Höhe von
19.296.439,58 EUR wird auf neue Rechnung vorgetragen.
Honorar des Konzernabschlussprüfers
Die Aktionäre der Ringmetall SE haben in der Hauptversammlung am 16. Juni 2021 die Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschafts-
prüfungsgesellschaft als Abschlussprüfer gewählt. Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Honorar für die
Konzernabschlussprüfung inkl. der Jahresabschlussprüfung zum 31. Dezember 2021 sowie die Nachbelastungen aus dem Vor-
jahr betragen insgesamt 181 TEUR (2020: 181 TEUR). Neben den vorgenannten Abschlussprüfungsleistungen sind weitere Auf-
wendungen in Höhe von 69 TEUR (2020: 26 TEUR) für andere Bestätigungsleistungen berücksichtigt.
36. ORGANE DER GESELLSCHAFT
A. MITGLIEDER DES VORSTANDS
Christoph Petri
Vorstandssprecher seit 01.04.2011
Wohnort Hamburg, Deutschland
Beruiche Tätigkeit Kaufmann
Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien nach § 285 Nr. 10 HGB bei:
• der Montega AG

Graphics
Konstantin Winterstein
Vorstand seit 01.10.2014
Wohnort München, Deutschland
Beruiche Tätigkeit Ingenieur
Aufsichtsratsmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien nach § 285 Nr. 10 HGB bei:
• der Clariant AG, Schweiz
Die Vergütung des Vorstands in den Geschäftsjahren 2021 und 2020 setzt sich wie folgt zusammen:
Vorstand
TEUR
2021
2020
Gesamt-
aufwand
davon
erfolgsun-
abhängig
davon
erfolgs-
abhängig
Gesamt-
aufwand
davon
erfolgsun-
abhängig
davon
erfolgsab-
hängig
Herr Christoph Petri
(Vorstandssprecher) 644 237 407 355 236 119
Herr Konstantin Winterstein 644 237 407 355 236 119
Gesamtaufwand 1.288 474 814 710 472 238
Im Geschäftsjahr 2021 wurden insgesamt 798 TEUR (2020: 612 TEUR) an die Mitglieder des Vorstands ausgezahlt.
B. MITGLIEDER DES AUFSICHTSRATS
Klaus F. Jaenecke, München
Vorsitzender seit 30.08.2018
Beruiche Tätigkeit Selbständiger Unternehmensberater, München
Bezüge in 2021: 65 TEUR
Aufsichtsratmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien nach § 285 Nr. 10 HGB bei:
• Hansa Heemann AG, Rellingen
• Hansgrohe SE, Schiltach
• Wintersteiger AG, Ried im Innkreis, Österreich

Graphics
Markus Wenner, München
Mitglied seit 01.09.2014
Stellvertretender Vorsitzender seit 30.06.2016
Beruiche Tätigkeit
Geschäftsführer der GCI Management Consulting GmbH
und der MuM Industriebeteiligungen GmbH
Bezüge in 2021: 45 TEUR
Aufsichtsratmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien nach § 285 Nr. 10 HGB bei:
• Traumhaus AG, Wiesbaden
• Wolftank Adisa Holding AG, Innsbruck, Österreich
• TeleService Holding AG, München
ainyo AG, Dresden
• Value-Holdings Capital Partners AG, Gersthofen
• Metriopharm AG, Zürich, Schweiz
Ralph Heuwing, München
Mitglied seit 30.08.2016
Beruiche Tätigkeit
Partner und Head of DACH der int. Private Equity Gesellschaft PAI Partners,
München
Bezüge in 2021: 38 TEUR
Aufsichtsratmandate und Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien nach § 285 Nr. 10 HGB bei:
• Management Capital Holding AG, München, Mitglied des Aufsichtsrats
• Apleona GmbH, Neu-Isenburg, Mitglied des Aufsichtsrats
• Hoberg & Driesch GmbH, Düsseldorf, Mitglied des Gesellschafterausschusses
• Hoberg & Driesch GmbH & Co. KG Röhrengroßhandel
• Hoberg und Driesch Beteiligungs GmbH, Düsseldorf, Mitglied der Beiräte
• Chiron Group SE, Tuttlingen, Verwaltungsratsmitglied
• Chiron-Werke GmbH & Co. KG
• Chiron-Werke Beteiligungsgesellschaft mbH, Tuttlingen, Mitglied der Beiräte
37. DEUTSCHER CORPORATE GOVERNANCE KODEX
Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Ringmetall SE haben eine Erklärung gemäß § 161 AktG abgegeben und den Aktionären
auf der Website von Ringmetall (www.ringmetall.de) im Bereich Investor Relations dauerhaft zugänglich gemacht.
München, 27. April 2022
Christoph Petri Konstantin Winterstein
Vorstandssprecher Vorstand

Graphics
VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER
„Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss
bzw. der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
der Gesellschaft bzw. des Konzerns vermittelt und dass im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich
des Geschäftsergebnisses, und die Lage der Gesellschaft bzw. des Konzerns, so dargestellt wird, dass ein den tatsächlichen Ver-
hältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung
der Gesellschaft bzw. des Konzerns beschrieben sind.“
München, 27. April 2022
Christoph Petri Konstantin Winterstein
Vorstandssprecher Vorstand