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Graphics
Die Ringmetall Gruppe
GESCHÄFTSMODELL UND STRUKTUR
Als ein weltweit führender Spezialanbieter in der
Verpackungsindustrie konzentriert sich Ring-
metall auf den Markt für Verpackungselemente
r Industriefässer. Während der Fokus auf dem
Markt für Fassspannringe liegt, weitet der Kon-
zern seinen Einfluss konsequent in angrenzende
Geschäftsfelder aus. Ziel ist es, in allen Bereichen
des Kerngeschäfts eine marktdominierende Stel-
lung inne zu haben.
Das Unternehmen ging im Jahr 2015 durch Um-
firmierung und Anpassung des Geschäftsmodells
aus ihrer Vorgängergesellschaft, der H.P.I. Holding
AG, hervor. Diese wiederum wurde 1997 als Betei-
ligungsgesellschaft gegründet. Seit Umfirmierung
der Gesellschaft und Anpassung des Geschäfts-
modells ist Ringmetall als spezialisierte Indust-
rie-Holding in den beiden Geschäftsbereichen
Industrial Packaging und Industrial Handling tätig.
Ringmetall entwickelt, produziert und vermarktet
Verpackungslösungen für die Anwendung in der
chemischen, petrochemischen und pharmazeuti-
schen Industrie, der Lebensmittelindustrie sowie
Produkte für die Lagerlogistik und den agrarwirt-
schaftlichen Bereich.
Im Geschäftsbereich Industrial Packaging stellt
die Ringmetall Gruppe Verpackungselemente für
Industriefässer und Mehrkomponentensysteme
her. Zum Produktsortiment im Bereich Industrial
Packaging zählen vor allem Verschlussspannrin-
ge sowie Innenhüllen - sogenannte Inliner - und
Bag-in-Box-Systeme. Darüber hinaus produziert
das Unternehmen auch Fassdeckel, -dichtungen,
-griffe, komplexe Verschlusseinheiten sowie Spe-
zialkomponenten nach Kundenanforderung mit
unterschiedlichsten Dimensionen, Qualitätsstu-
fen und Nutzungsprofilen. Die Produktgruppe der
Spannringe stellt den anteilig größten Umsatz-
träger der Ringmetall Gruppe dar, gefolgt von In-
linern und Bag-in-Box-Systemen. Insgesamt stellt
Ringmetall über 2.500 unterschiedliche Varianten
von Spannringen und über 4.000 verschiedene
Varianten von Inlinern her.
Im Markt für Industriesser konzentriert sich das
Unternehmen in erster Linie auf die speziellen An-
forderungen sogenannter Open Top Drums (De-
ckelfässer) und hier speziell Steel Drums (Stahl-
fässer), Plastic Drums (Plastikfässer), Fiber Drums
(Faserstofffässer) und Pails (Eimer). 2019 ist das
Unternehmen zudem in den Markt für Innenhüllen
für Industriefässer und Mehrkomponentensyste-
me eingetreten. Seitdem bietet der Konzern auch
Produktlösungen im Bereich der Closed Top Drums
(Geschlossene Fässer) und für Bag-in-Box-Systeme,
eine Spezialverpackung für Lebensmittel, an.
Im Geschäftsbereich Industrial Handling stellt die
Ringmetall Gruppe Fahrzeuganbauteile für Spe-
zialfahrzeuge in der Fracht- und Lagerlogistik so-
wie im agrarwirtschaftlichen Bereich her. Neben
Anbauteilen für Traktoren, Landmaschinen und
Lastfahrzeuge zählen hierzu vor allem solche für
Flurförderzeuge. Zum Produktsortiment zählen
hauptsächlich Rückhaltesysteme und Anhänger-
kupplungssysteme. Aber auch Hubmastteile,
Kupplungs- und Bremspedale mit speziellen An-
forderungsprofilen, Hydraulikkomponenten und
komplexe Schweißbaugruppen sind Teil des Pro-
duktangebots.
Die Ringmetall Gruppe ist in einer Holding- Struk-
tur aufgebaut, in der die den beiden Geschäfts-
bereichen zugeordneten Tochtergesellschaften
an die Muttergesellschaft angebunden sind. Diese
in München ansässige Holding, die Ringmetall AG,
vereint zentrale Konzernfunktionen in sich. Hierzu
hlen vor allem die Bereiche Finanzen und Kon-
zernfinanzierung, Investor Relations, IT, Strategie
und Unternehmensentwicklung sowie die Vorbe-
reitung und Durchführung von Unternehmens-
akquisitionen. Neben der Holding-Gesellschaft
Ringmetall Aktiengesellschaft München
Konzernabschluss für das Geschäftsjahr
vom 01. Januar bis zum 31. Dezember 2020
und zusammengefasster Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020
Graphics
bestand die Gruppe Ende 2020 aus insgesamt
22 Gesellschaften. Hiervon sind 15 Gesellschaf-
ten operativ tätig, drei Gesellschaften reine Zwi-
schen-Holdings sowie drei Gesellschaften als Ver-
waltungseinheiten tätig und eine Gesellschaft
ruhend.
TOCHTERGESELLSCHAFTEN
UND KONZERNMARKEN
Die einzelnen Tochtergesellschaften des Konzerns
agieren weitestgehend selbständig voneinander
am Markt. Auf Basis regelmäßiger Management
Meetings erörtern die Vorstände der Manage-
ment Holding gemeinsam mit den Geschäfts-
führern der größten Tochtergesellschaften stra-
tegische Ansätze zur weiteren Entwicklung der
Ringmetall Gruppe. Für strategisch bedeutende
Schlüsselbereiche des Geschäfts mit Fassspann-
ringen und Inlinern wurden auch bereits erste ge-
sellschaftsübergreifende Positionen geschaffen:
in den Bereichen Einkauf, Produktion und Verkauf
wird so die Umsetzung konzernweiter Entschei-
dungen durch jeweils einen zentral Verantwortli-
chen sichergestellt.
Die Entwicklung und Herstellung der Produkte
findet an insgesamt 15 Produktionsstandorten
weltweit statt. Hierzu zählen in Deutschland die
Standorte Attendorn (Nordrhein-Westfalen), Berg
(Rheinland-Pfalz), Bürstadt (Hessen), Ernsgaden
(Bayern) und Halle (Sachsen-Anhalt). International
ist Ringmetall zudem mit Standorten in Valmadre-
ra und Albavilla (Italien), Peterlee (Großbritanni-
en), Reus (Spanien), Balcik (rkei), Changshu (Chi-
na) sowie Standorten in den USA in Birmingham
(Alabama), Chicago (Illinois), Houston (Texas) und
Shippensburg (Pennsylvania) vertreten.
Hauptsitz des Unternehmens und der Holding-
Gesellschaft ist München, Deutschland. Als inter-
national aufgestellter Konzern sind alle Tochter-
unternehmen unter der Dachmarke Ringmetall
vereint. Die Tochterunternehmen sind wiederum
unter ihren Firmierungen als regional und über-
regional agierende Marken wirtschaftlich aktiv. Zu
diesen Firmierungen zählen Berger Global, Berger
USA, Cemsan, SGT, Nittel, Tesseraux und HSM. Die
Tochtergesellschaften sind teilweise in Länderge-
sellschaften untergliedert, aus denen heraus sie
international aktiv sind.
UNTERNEHMENSHISTORIE
Die Ringmetall Gruppe wurde 1997 unter dem Na-
men H.P.I. Holding AG gegründet, der Vorgängerge-
sellschaft des heutigen Unternehmens. Zunächst
als Beteiligungsgesellschaft am Markt auftretend,
akquirierte, gründete und veräußerte das Unter-
nehmen ab 1998 zahlreiche andere Gesellschaften.
Ab 2011 begann das neue Management dann, die
Geschäftsaktivitäten zunehmend auf Industriever-
packungen und das Handling von Industriegütern
zu fokussieren. 2015 erfolgte die Umfirmierung zur
Ringmetall AG, was gleichzeitig den Abschluss der
Repositionierung des Unternehmens als Spezialan-
bieter in der Verpackungsindustrie darstellt.
Graphics
Die wesentlichen Schritte von der Gründung
bis zur heutigen Aufstellung der Ringmetall
Gruppe stellen sich wie folgt dar:
1997
Gründung der Gesellschaft unter der
ehemaligen Firmierung „H.P.I. Holding“
1998
• Akquisition der August Berger
Metallwarenfabrik GmbH & Co. KG,
Deutschland
• Einstieg in das Geschäft mit
Spezialverpackungen
2007
• Börsengang des Unternehmens
im Freiverkehr der Frankfurter Börse
2012
• Expansion nach China im Bereich Industrial
Packaging
• Akquisition von S.G.T. S.r.l., führender
Spannringhersteller in Italien
• Akquisition von Cemsan MPI Limited Sirketi
(Mehrheitsbeteiligung), führender
Spannringhersteller in der Türkei
• Wechsel in den Entry Standard der
Frankfurter Börse
2013
• Gründung der Berger Italia S.r.l. und Erwerb
der Spannringsparte eines italienischen
Unternehmens
• Akquisition von HSM Sauermann GmbH & Co.
KG, deutscher Metallbearbeitungsspezialist
• Ausbau des Bereichs Industrial Handling
2015
• Akquisition von Berger US Inc.
(vormals Self Industries Inc.) führender
Spannringhersteller in den USA
• Positionierung als führendes
Spezialverpackungsunternehmen und
Umfirmierung in Ringmetall AG
• Akquisition der Metallwarenfabrik Berger
GmbH, Deutschland
• Erweiterung des Produktsortiments um Fassdeckel
• Erwerb der verbleibenden 40,0 Prozent
der Anteile des Minderheitsgesellschafters
der CEMSAN MPI Limited Sirketi, Türkei
2016
• Erwerb von weiteren 29,0 Prozent an der
italienischen Tochtergesellschaft S.G.T. S.r.l.
• Akquisition einer kleineren
Spannringproduktion in den USA
2017
• Akquisition der Latza GmbH,
Spannring- und Verschlusshersteller
aus Deutschland (zum 1.8.2017)
• Gründung der Berger Hong Kong Limited,
China, als Zwischenholding für die
Tochtergesellschaft in China
• Akquisition von HongRen Packaging Equipment,
Spannringhersteller in China, und Einbringung
in die bestehende Tochtergesellschaft in China
(zum 1.2.2018)
2018
• Wechsel in den Geregelten Markt
der Frankfurter Börse, General Standard
• Akquisition der Nittel Halle GmbH, führender
Produzent von Form-Inlinern aus Deutschland
(zum 1.1.2019)
2019
• Akquisition der Tesseraux GmbH,
führender Hersteller von Aluminium-Inlinern
und Bag-in-Box-Systemen (zum 1.7.2019)
• Erwerb von weiteren 30,0 Prozent der Anteile
an Nittel B.V., (Holland)
• Akquisition der Sorini Ring Manufacturing Inc.,
Spannringhersteller aus den USA, im Rahmen
eines Asset Deals und Einbringung
der Geschäftsaktivitäten in die bestehende
US-Tochtergesellschaft (zum 31.12.2019)
2020
• Verstärkte Implementierung einer konzernweiten
Corporate Governance und Einführung einer
Programmatik zur Förderung nachhaltigerer
Unternehmensabläufe sowie nachhaltiger
Ausbau der Konzerndigitalisierung
Graphics
MÄRKTE UND KUNDEN
Gemäß einer Studie des Marktforschungsunter-
nehmens Smithers, belief sich der weltweite Markt
r Industrieverpackungen im Jahr 2019 auf ein
Gesamtvolumen von 56,2 Mrd. USD. Bis zum Jahr
2024 soll der Markt demnach auf 66,0 Mrd. USD
anwachsen, was einer durchschnittlichen jährli-
chen Wachstumsrate (Compound Annual Growth
Rate; CAGR) von 3,3 Prozent entspräche.
Die Segmentierung des Marktes nach Produktart
erfolgt international in der Regel nach der Auf-
teilung Drums (Fässer), IBC’s, Sacks (Säcke), Pails
(Eimer) und Crates / Totes (Kisten). Des Weiteren
erfolgt eine Segmentierung nach der für die Pro-
dukte verwendeten Materialart und hier in der Re-
gel nach den Hauptmaterialgruppen Paperboard
(Karton), Plastics (Plastik), Metal (Metall), Wood
(Holz) und Fiber (Faserstoff).
Im Übrigen wird der Markt noch nach den ab-
nehmerseitigen Hauptindustrien unterschieden,
in denen Industrieverpackungen zur Anwendung
kommen. Diese werden in der Regel in die An-
wendungsbereiche Chemical & Pharmaceutical
(Chemie & Pharma), Building & Construction (Bau),
Food & Beverage (Lebensmittel), Oil & Lubricants
(Öle & Schmierstoffe), Agriculture & Horticulture
(Landwirtschaft) und Others (Andere) unterteilt.
Zu den Hauptwachstumstreibern im Markt für
Industrieverpackungen zählen allen voran die zu-
nehmende Globalisierung und das weltweite Be-
völkerungswachstum. Beide Treiber begünstigen
die weltweite Zunahme von Exporten und Impor-
ten, die in der Regel Verschiffungen über lange
Strecken mit sich bringen und somit den Bedarf an
hochwertigen, belastbaren und sicheren Industrie-
verpackungen steigen lassen. Bei der Anwendung
im chemischen und pharmazeutischen Bereich
kommt überdies hinzu, dass die verschifften Güter
in der Regel sensibel auf atmosphärische Einflüsse
reagieren und eine Gefahr für ihre Umwelt darstel-
len. Aus diesem Grund wird ständig eine hohe An-
zahl an Fässern und IBCs benötigt, um Chemikalien
weltweit zu verschiffen und zu lagern.
In der Lebensmittelindustrie sind ähnliche Fakto-
ren ausschlaggebend, nur dass hier weniger die
Umwelt vor dem verpackten Gut geschützt wer-
den muss, sondern viel häufiger das verpackte Gut
vor der Umwelt. Sauerstoff, Licht und Feuchtigkeit
hren hier häufig zu Zersetzungsprozessen, die
Lebensmittel für den Verzehr ungeeignet machen
und die daher durch entsprechende Industriever-
packungen verhindert werden sollen.
Zu den wichtigsten Wachstumsmärkten zählen
weltweit allen voran die Regionen Asia-Pacific (Asi-
en und pazifischer Raum) sowie LAMEA (Latein-
amerika, Mittlerer Osten und Afrika). Ringmetall
ist aktuell hauptchlich in den Märkten Europa
und Nordamerika aktiv und baut das Geschäft in
den Wachstumsmärkten Asia-Pacific und LAMEA
zunehmend aus.
Mit den beiden größten Kunden des Geschäfts-
bereichs Industrial Packaging, großen interna-
tional agierenden Fassherstellern, machte Ring-
metall 2020 knapp 40 Prozent des Umsatzes des
Geschäftsbereichs. Der restliche Umsatz des
Geschäftsbereichs verteilte sich auf mehrere
hundert Kunden. Die nicht unerhebliche Konzen-
tration eines signifikanten Umsatzanteils auf zwei
Kunden wird von Ringmetall dabei auch als Vor-
teil gesehen, da sich sowohl Zulieferer als auch
Abnehmer als global agierende Unternehmen
aufgrund ihres großen Umsatzanteils in ihren je-
weiligen Industrien in einer gegenseitigen Abhän-
gigkeit befinden.
Die Ringmetall Gruppe hat sich im Markt für In-
dustrieverpackungen in den letzten Jahren durch
gezielte Zukäufe die Position als weltweiter Markt-
führer im Nischensegment für Fassspannringe ge-
sichert mit einem Marktanteil von deutlich über
50 Prozent. Darüber hinaus expandiert das Unter-
nehmen seit 2019 in den attraktiven Markt für
Innenhüllen für Industriefässer und Mehrkompo-
nentensysteme. Hier ist das Unternehmen mitt-
lerweile zum europäischen Marktführer avanciert
und plant auch zukünftig, seine Position durch Zu-
käufe weiter auszubauen.
Zu den Wettbewerbern im Bereich der Fassspann-
ringe zählen ausschließlich regional agierende An-
bieter, deren jährlicher Umsatz sich im mittleren
einstelligen Millionenbereich bewegt. Im Markt für
Inliner existieren wenige Wettbewerber von annä-
hernd ähnlicher Größe im Vergleich zu Ringmetall,
Graphics
des Marktvolumens für Landmaschinen in der EU
steht demnach in hoher Korrelation zur Entwick-
lung des Preisindex der Food & Agricultural Orga-
nization (FAO) der vereinten Nationen, FAO Food
Price Index (FFPI). 2020 stieg der FFPI um 3,2 Pro-
zent auf 98,0 nach 95,0 im Vorjahr.
Ringmetall hat in seiner Industrial Handling-Spar-
te eine Nischenposition in den Produktbereichen
Rückhaltesysteme für Gabelstapler, Brems- und
Kupplungspedale, Anhängerkupplungen für Zug-
maschinen in der Land- und Forstwirtschaft,
Halterungen für Hydraulikkomponenten, Hub-
mastteile für Flurförderzeuge, Gussgehäuse und
komplexe Schweißbaugruppen inne. Das Unter-
nehmen hat jedoch in den letzten Jahren verstärkt
in die Entwicklung eigener Produkte investiert und
sieht sich aufgrund stetig steigender Kundennach-
frage im Wettbewerbsumfeld gut positioniert. Zu
den Wettbewerbern zählen zahlreiche mittelstän-
dische Betriebe und Konzerne, die grundsätzlich
ähnliche Produkte am Markt vertreiben.
WETTBEWERBSSTÄRKEN UND MARKTEIN-
TRITTSBARRIEREN
(Nicht geprüfter Abschnitt)
Die Ausführungen zu den Wettbewerbsstärken und
Markteintrittsbarrieren wurden nicht vom unabhängi-
gen Abschlussprüfer geprüft und sind vom Prüfungsur-
teil ausgeklammert bzw. nicht Gegenstand des Prüfungs-
urteils, das im Bestigungsvermerk wiedergegeben ist.
Mit ihrer weltweit marktführenden Position als Ni-
schenanbieter in der Verpackungsindustrie verfügt
die Ringmetall Gruppe über eine überdurchschnitt-
lich gefestigte Stellung im Markt. Das Unterneh-
men treibt die Konsolidierung in seinen Branchen
stetig voran. Gleichzeitig entstehen bereits seit
Jahrzehnten keine neuen Wettbewerber mehr, die
in wahrnehmbaren Ausmaß am Markt aktiv sind.
Ringmetall verfügt über ausgereifte interne Struk-
turen, belastbare Branchennetzwerke und über
Jahrzehnte gewachsene Kundenbeziehungen. Die
besonderen Eigenheiten der industriellen Ver-
packungsbranche im Allgemeinen und der Fass-
industrie im Speziellen tragen zu den ausgepräg-
ten Wettbewerbsstärken des Konzerns bei und
erschweren potentiellen neuen Wettbewerbern
einen vermeintlichen Markteintritt.
die ähnlich der Wettbewerbssituation im Spann-
ringbereich nicht über eine globale Reichweite
verfügen.
Aufgrund der geringeren weltweiten Marktabde-
ckung, der deutlich geringeren Absatzmenge der
regionalen Wettbewerber, sowie des stärkeren
technischen Know-Hows der Ringmetall Gruppe
– gemessen an der Vielfalt der in der Produktion
verwendeten Maschinen – befindet sich Ringme-
tall aus eigener Sicht in einer insgesamt günstigen
Wettbewerbssituation. Es verfügt über langhrig
gewachsene Kundenbeziehungen und verfügt
entsprechend über höchste Kompetenz, auch
auf komplexe Kundenanforderungen einzugehen.
Von Seiten der Wettbewerber sieht das Unterneh-
men entsprechend keine Gefahr, dass die Positio-
nierung von Ringmetall am Markt nachhaltig unter
Druck geraten könnte.
In den Märkten, die für den Geschäftsbereich In-
dustrial Handling von Bedeutung sind, sieht sich
die Ringmetall Gruppe eher als spezialisierter Ni-
schenanbieter positioniert. Als Investitionsgüter
werden Material Handling-Fahrzeuge wie Gabel-
stapler und lagertechnische Geräte – sogenannte
Flurförderzeuge – in wirtschaftlich guten Zeiten
srker nachgefragt als in konjunkturellen Sch-
chephasen. Der Markt für diese Fahrzeugart folgt
mit einer Verzögerung von sechs bis neun Monaten
tendenziell dem allgemeinen Konjunkturzyklus.
Gemäß der Handelsdatenbank WITS konnte der
weltweite Markt für Flurförderzeuge 2020 um ins-
gesamt 8,6 Prozent auf 1,64 Mio. Einheiten gemes-
sen am Auftragseingang wachsen (2019: 1,51 Mio.
Einheiten). Das Wachstum ist hierbei jedoch nahe-
zu ausschließlich dem chinesischen Markt zuzu-
schreiben, der um 37,0 Prozent wuchs, sowie in
kleinerem Umfang dem süd- und mittelamerikani-
schen Markt, der um 5,7 Prozent wuchs. Während
Nordamerika mit -1,0 Prozent annähernd stabil
blieb, zeigte sich der Westeuropäische Markt mit
-6,3 Prozent deutlich rückläufig.
Im ebenfalls für die Entwicklung des Geschäfts-
bereichs Industrial Handling wichtigen Markt für
Landmaschinen richtet sich die Nachfrage tenden-
ziell nach der Entwicklung der Preise für die welt-
weit wichtigsten Nahrungsmittel. Die Entwicklung
Graphics
kommenden Jahren eine spürbare Modernisie-
rung des Maschinenparks einhergehen wird.
Globales Produktionsnetzwerk
Mit 15 Produktionsstandorten in 7 Ländern auf 3
Kontinenten gelingt es Ringmetall als weltweit ein-
zigem Unternehmen, seine international aufge-
stellten Kunden auf globaler Ebene mit einer stets
gleichbleibenden Produktqualität zu beliefern.
Die einzelnen Ländergesellschaften produzieren
nach klar definierten Vorgaben zuverlässig und
in gewünschter Stückzahl. Die Funktionsfähigkeit
der Lieferketten und die Einhaltung der Produk-
tionsstandards werden systematisch koordiniert
und überwacht. Gleichzeitig stehen die regionalen
Niederlassungen als vertrauter Ansprechpartner
r Kunden und Interessenten zur Verfügung. Dies
garantiert eine fachgerechte Abwicklung von Auf-
trägen über die einzelnen Tochtergesellschaften
hinweg und liefert gleichzeitig das notwendige
Know-how, um auch für komplexe Fragestellun-
gen Lösungen anbieten zu können.
Just in time“-Produktion und -Lieferung
Moderne Produktionen orientieren sich in einer
Vielzahl von Industrien an einer möglichst gerin-
gen Vorratshaltung sowohl von Vorprodukten
als auch von fertig produzierten Gütern. Dieser
seit Jahren etablierte „Just in time“-Ansatz findet
entsprechend auch in der Verpackungsindustrie
Anwendung. Auch die Kunden der Ringmetall
Gruppe erwarten kurze Lieferzeiten von Ver-
packungselementen entsprechend ihrer akuten
Auftragslage. Die Vorlaufzeit beträgt in der Regel
maximal fünf bis zehn Arbeitstage bezogen auf
Spannringe, Deckel und Dichtungen. Bei den In-
nenhüllen sowie Bag-In-Box-Systemen sind die
Lieferzeiten, auch bedingt durch saisonale Pro-
dukte, deutlich individueller. Als global aufge-
stelltes Unternehmen ist Ringmetall in der Lage,
individuelle Kundenaufträge in jeder Losgröße
zu bedienen und eine termintreue Lieferung an
jeden Ort weltweit fristgerecht zu garantieren.
Kein anderes Unternehmen ist in der Lage, die
vom Markt erwartete Produktvielfalt, weltweit
in gleicher Qualität, in nahezu beliebiger Menge
und innerhalb kürzester Zeitfenster an jeden ge-
wünschten Kundenstandort zu liefern.
Eigenentwickelter Maschinenpark
Die Produktion von Verpackungselementen für
den Industriebereich setzt ein hohes Maß an
Spezialisierung in allen Bereichen der Wertschöp-
fungskette voraus. Sowohl im Produktbereich
der Fassverschlusssysteme als auch im Produkt-
bereich der Fassinnenhüllen und Bag-in-Box-Sys-
teme produziert die Ringmetall Gruppe nahezu
ausschließlich auf eigenentwickelten oder in ho-
hem Maße individualisierten Maschinen. Einzelne
Module des Maschinenparks werden zwar durch-
aus als Standardkomponenten von namhaften
Maschinenbauunternehmen bezogen. Die As-
semblierung dieser Einzelkomponenten zu den im
Rahmen der Produktion verwendeten Maschinen
erfolgt jedoch nahezu ausschließlich durch inter-
ne Fachingenieure und Maschinenbauer. Ringme-
tall produziert für seine Kunden eine umfassende
Produktpalette von über 2.500 unterschiedlichen
Spannringen und über 4.000 verschiedenen In-
nenhüllen und Bag-in-Box-Systemen aus einer
Hand. Die Unternehmen der Ringmetall Gruppe
entwickeln kontinuierlich neue Produkte in enger
Abstimmung mit ihren Kunden, um sich ändern-
den Marktanforderungen jederzeit gerecht zu
werden.
In den letzten Jahren hat Ringmetall verstärkt in
eine grundlegend neue Maschinengeneration in-
vestiert. Dabei handelt es sich um eine neuarti-
ge modulare Ringprofilieranlage mit integrierter
Tiefzieheinheit. Das Maschinenkonzept kann bei
mtlichen der über 2.500 Ringtypen eingesetzt
werden. Der schnelle Wechsel zwischen den Pro-
filier- und Pressmodulen ermöglicht extrem kurze
Umrüstzeiten zwischen unterschiedlichen Pro-
duktionschargen, was zu wesentlich reduzierten
Stillstandszeiten führt. Gleichzeitig zeigt sich eine
deutlich höhere Produktionsgeschwindigkeit ver-
bunden mit einer verbesserten Toleranzgenau-
igkeit und somit reduziertem Produktionsaus-
schuss. Ein geringerer Energieverbrauch sowie
verringerte Geräuschemissionen unterstreichen
darüber hinaus die wesentlich nachhaltigeren Pro-
duktionsbedingungen.
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Prototy-
penphase findet die Einführung der serienreifen
Maschinen nun kontinuierlich statt, mit der in den
Graphics
von Ringmetall am Markt zu etablieren. Aufgrund
der vermeintlich geringen Preissensitivität seitens
des Kunden, würde sich der Aufbau einer Wettbe-
werbsposition im Markt daher hauptsächlich über
die Bereiche Produktqualität, Produktinnovation
und Produktverfügbarkeit anbieten. In allen drei
Bereichen sieht sich Ringmetall jedoch gleichzeitig
optimal aufgestellt und im Falle einer veränderten
Wettbewerbssituation gut gerüstet.
Investition in Innovation
Ringmetall verstärkt stetig seine Investitionen in
die Entwicklung neuer Produkte und Fertigungs-
anlagen. Neben der kontinuierlichen Optimie-
rung von Prozessabläufen in allen Bereichen und
gezielter Maßnahmen zur Modernisierung von
Maschinen und IT-Infrastruktur wird auch in das
Know-how interner Entwicklungsingenieure und
Produktionstechniker investiert. Der graduell
ansteigende Entwicklungsaufwand steht dabei
jedoch stets in einem gesunden Verhältnis zur
Umsatzentwicklung des Unternehmens. Zu we-
sentlichen Teilen besteht dieser aus Personalkos-
ten für die involvierten Entwicklungsingenieure
und Produktionstechniker. Ferner entstehen Kos-
ten für die eingesetzten Materialien und punktuell
auch für externe Beratung.
Die Ringmetall Gruppe hat in den letzten Jahren
in die Entwicklung einer grundlegend neuartigen
Maschinengeneration für die Produktion von
Spannringen investiert. Seit Ende 2020 werden
bereits Prototypentests unter Produktionsbe-
dingungen durchgeführt und Vorbereitungen für
die Erteilung einer CE-Zulassung getroffen. Die
Zusammenstellung der Maschinenkomponen-
ten erlaubt dabei eine signifikante Reduktion der
Umrüstzeiten, die regelmäßig beim Wechsel der
Produktion zwischen unterschiedlichen Spann-
ringtypen auftritt. Gleichzeitig reduzieren sich
der Personalaufwand und der Produktionsaus-
schuss. Ferner wird seit Ende 2020 ein Upgrade
der in Kooperation entwickelten Software für das
Produktions-Monitoring zu einer ergänzenden di-
gitalen Produktionsüberwachung und -steuerung
vorbereitet.
Die Konzentration auf eigenentwickelte Produkte,
die sich eng an der Kundennachfrage orientieren,
Zertifizierung und Regulierung
Industrielle Verpackungsstoffe dienen in den
meisten Fällen dem Transport von Gütern, die in
der Regel nicht der Umwelt ausgesetzt werden
dürfen. An Industriefässer werden daher beson-
ders hohe Anforderungen gestellt, um zum einen
die Umwelt vor dem Inhalt der Fässer zu schützen,
oder aber auch, um den Inhalt der Fässer vor Um-
welteinflüssen zu schützen. Produkte von Ring-
metall sind daher in den meisten Fällen Teil einer
Verpackungseinheit, deren Komponenten klar de-
finiert und durch die Vereinten Nationen (United
Nations) mit einer sogenannten UN-Zertifizierung
versehen sind. Die Zertifizierung beinhaltet dabei
auch die Angabe sämtlicher Herstellerangaben
der einzelnen Verpackungskomponenten. Da
den Zertifizierungen umfangreiche Tests vorher-
gehen, die mit einem entsprechenden zeitlichen
und kostenmäßigen Aufwand verbunden sind, ist
der Wechsel einzelner Komponenten einer Ver-
packungseinheit in der Regel nicht wirtschaftlich.
Die Ringmetall Gruppe und ihre Kunden sind ent-
sprechend über den Lebenszyklus eines Produkts
hinweg aneinander gebunden.
Qualität und Preistransparenz
Qualität und Zuverlässigkeit der Produkte von
Ringmetall haben über die Jahre zu gewachsenen
und belastbaren Kundenbeziehungen geführt. In
der Zusammenarbeit hat sich ein Grundverständ-
nis für die gegenseitige wirtschaftliche Abhängig-
keit etabliert. So wurden klare Regelungen über
die Zusammensetzung der Produktpreise getrof-
fen, die beiden Seiten ein hohes Maß an Trans-
parenz und Planbarkeit ermöglichen. Die von
Ringmetall gelieferten Komponenten für das In-
dustriefass sind in Summe nur für einen sehr ge-
ringen Teil des Gesamtpreises für ein komplettes
Fassgebinde verantwortlich. Im Produktbereich
Spannringe entfällt darüber hinaus der größte Teil
des Endpreises für das gelieferte Endprodukt auf
die Materialkosten (i.d.R. Stahl). Die auf ein einzel-
nes Produkt entfallende Marge steht also in einem
nachvollziehbaren und vom Kunden akzeptierten
Verhältnis zu der von Ringmetall gelieferten Qua-
lit und Zuverlässigkeit. Für neue Wettbewerber
würde es daher eine außerordentliche Herausfor-
derung darstellen, in diese gewachsenen Kunden-
beziehungen einzutreten und sich als Konkurrent
Graphics
Im Vergleich zur Umsatzgröße liegen die Auf-
wendungen der Ringmetall Gruppe für Marke-
tingaktivitäten entsprechend auf vergleichsweise
niedrigem Niveau. 2020 kam es - aufgrund der
Beschränkungen durch COVID-19 - zu keinen nen-
nenswerten Ausgaben in diesem Bereich. 2019
beliefen sich die Gesamtinvestition noch auf rund
0,1 Mio. EUR.
MITARBEITENDE
Im Jahresdurchschnitt 2020 beschäftigte Ring-
metall insgesamt 698 Mitarbeitende (2019: 685).
Davon waren 154 Mitarbeitende (2019: 142) in Ver-
waltungspositionen und 544 Mitarbeitende (2019:
543) in der Produktion beschäftigt. Wie auch im
Vorjahr ist der Anstieg der Mitarbeitendenzahl
hauptsächlich dem Zukauf von Unternehmen ge-
schuldet. Die 2019 unterjährig erworbenen Unter-
nehmen wurden 2020 erstmalig für volle zwölf
Monate konsolidiert, was auch ohne Akquisitionen
im abgelaufenen Geschäftsjahr zu einem weite-
ren Anstieg führte. Ringmetall beschäftigt zudem
regelmäßig Zeitarbeitskräfte, um auf Absatz-
schwankungen infolge sich ändernder allgemein-
wirtschaftlicher Rahmenbedingungen reagieren
zu können. Aber auch die branchenbedingte
geringe Umsatzvisibilität - also der zeitliche Vor-
lauf zwischen Auftragseingang und Warenauslie-
ferung - von maximal bis zehn Werktagen, macht
den Einsatz von Zeitarbeitskräften regelmäßig
unabdingbar. Auf diese Weise werden Nachfrage-
spitzen abgefedert und Auslastungszahlen wirt-
schaftlich optimiert. Vor dem Hintergrund der CO-
VID-19-Pandemie wurden 2020 jedoch prozentual
zur Gesamtbelegschaft weniger Zeitarbeitskräfte
eingesetzt. Aufgrund der zunehmend geringeren
Verfügbarkeit von Facharbeitskräften auf dem
deutschen Arbeitsmarkt nutzt Ringmetall das Mit-
tel der Zeitarbeit aber nach wie vor, um geeigne-
te Fachkräfte für das Unternehmen zu gewinnen
und gut geschulte Leiharbeiter in Festanstellungs-
verhältnisse zu übernehmen. So soll engagierten
Arbeitskften ein planbareres Arbeitsleben er-
möglicht und auch der sozialen Verantwortung
Rechnung getragen werden, deren sich Ringmetall
in diesem Thema bewusst ist.
sichert Ringmetall eine stetig steigende Nachfrage
am Markt und die Nachhaltigkeit der eigenen Er-
tragsstärke. Während dieser Ansatz im Bereich In-
dustrial Packaging bereits seit Jahren etabliert ist,
wurde er inzwischen zunehmend auch im Bereich
Industrial Handling verfolgt.
MARKETING
Die Produkte von Ringmetall im Bereich Indust-
rial Packaging sind hoch spezialisierte Nischen-
produkte, die ausschließlich als Zulieferprodukte
von einer überschaubaren Anzahl von Kunden,
nämlich überwiegend Herstellern und Verwen-
dern von Industriefässern, genutzt werden. Aus
diesem Grund setzt Ringmetall bei der Produkt-
vermarktung auf eine enge und gewachsene per-
sönliche Kundenbeziehung.
Ein klassischer Marketingansatz für Konsumgüter-
hersteller, der auf Investitionen in umfangreiche
Produktinformationsmaterialien, Anzeigenschal-
tungen oder Mailing-Kampagnen setzt, wird nur
punktuell verfolgt. Vielmehr hält das Vertriebs-
team von Ringmetall durch den Besuch von Fach-
messen und Branchenevents, engen Kontakt zu
seinen Kunden und deren zentralen Entscheidern.
Seit dem Eintritt in den Markt für Fassinnenhüllen
und Bag-in-Box-Systeme investiert das Unterneh-
men generell auch in angemessenem Umfang in
eigene Messeauftritte auf branchenrelevanten
Fachmessen wie der FachPack, der European
Coatings Show oder auch der Brau Beviale, die
allesamt in Nürnberg (Deutschland) stattfinden.
Teilweise findet die Teilnahme als gemeinsamer
Messeauftritt mehrerer Tochtergesellschaften
mit den Produkten Innenhüllen, Bag-in-Box-Syste-
me sowie Spannringe und Deckel statt. Vor dem
Hintergrund von COVID-19 wurden 2020 jedoch
keine Fachmessen besucht.
Aufgrund des noch sehr viel spezielleren Marktes
im Bereich Industrial Handling erfolgt Marketing
hier ausschließlich über die direkte Ansprache der
Kunden durch Entwicklungsingenieure des Toch-
terunternehmens HSM. In persönlichen Gesprä-
chen präsentiert das Unternehmen die eigenen
Entwicklungskompetenzen und bietet passende
Produktlösungen, die sich an den jeweiligen Vor-
gaben der Fahrzeughersteller orientieren.
Graphics
Bei der Personalgewinnung und zur Verbesserung
des Arbeitsklimas hat Ringmetall bestehende
moderne Ansätze weiterentwickelt und geht im-
mer wieder neue Wege. Beispielsweise erhalten
Mitarbeitende für regelmäßigen Arbeitseinsatz
gesonderte Prämienzahlungen in unterschiedli-
chen Formen. Überdies können Überstunden und
Urlaubstage auf einem gesonderten Zeitarbeits-
konto angespart und in Form eines bis zu drei
Monaten dauernden Sabbaticals genutzt werden.
Gerade im Zuge der Pandemie haben sich Nut-
zen und Vorteile der Möglichkeit von Home Office
(Heimarbeit) gezeigt, wie es Ringmetall seinen Mit-
arbeitenden schon länger ermöglicht. Wenn es
das Aufgabengebiet zulässt, fordert das Unterneh-
men seine Belegschaft im Rahmen der Pandemie-
beschränkungen sogar aktiv dazu auf, möglichst
von daheim zu arbeiten. Hierr hat Ringmetall in
die bestehenden gruppenweiten Videokonferenz-
lösungen weiter investiert und ermöglicht somit
ein erprobtes standort- und funktionsübergrei-
fendes Arbeiten. In der Produktion, die keine Mög-
lichkeit für Home Office bietet, hat Ringmetall ein
entsprechendes Hygienekonzept erarbeitet, um
die Belegschaft vor einer Infektion mit dem SARS-
COV-2-Virus zu schützen. Dies beinhaltet zum
einen ein ausgearbeitetes Schichtsystem, die Ein-
haltung von Abständen in der Zusammenarbeit
sofern möglich, als auch die versrkte Desinfek-
tion von Kontaktfchen in der Produktion sowie
den Sozialräumen. An einigen Standorten ist die
Digitalisierung der Produktionsplanung und -steu-
erung jedoch bereits soweit fortgeschritten, dass
zumindest im diesem Teilbereich der Produktion
Home Office genutzt werden kann.
Im Rahmen innerbetrieblicher Fortbildung, wer-
den einzelne Mitarbeitende regelmäßig für die
Dauer von zwei bis drei Monaten in speziellen Pro-
grammen im Bereich Qualitätssicherung geschult
und so für den besonderen Stellenwert einer
gleichbleibend hohen Produktionsqualität konti-
nuierlich sensibilisiert. Auch werden beispielswei-
se durch den Einsatz in wechselnden Produktions-
bereichen (“Job Rotation”) immer neue Kenntnisse
vermittelt und langfristig Know-how im Unterneh-
men gehalten. Dies führt zu einer Erhöhung der
Einsatzflexibilität sowie der Qualifikation und ver-
ringert die Risiken, die aus einer möglicherweise
entstehenden Monotonie im Arbeitsalltag entste-
hen können.
Auch zwischen den Standorten von Ringmetall
findet ein kontinuierlicher Wissenstransfer statt.
Mitarbeitende werden immer wieder für mehrmo-
natige Arbeitseintze an andere Standorte ent-
sendet, um neue Eindrücke über den Konzern zu
erhalten und Best Practice-Ansätze bei einzelnen
Produktionsschritten auf internationalem Niveau
zu vereinheitlichen. Besonders bewährt hat sich
dieser Ansatz, um möglichst schnell einen Wis-
senstransfer nach Unternehmensakquisitionen
zwischen den einzelnen Gesellschaften herzu-
stellen. Auch werden die Teams für konzernweite
Projekte immer häufiger aus Mitarbeitenden ver-
schiedener internationaler Standorte zusammen-
gestellt. Das mittlere Management wird überdies
im Rahmen von internen und externen Seminaren
regelmäßig speziell gefördert. Im Zuge der Pan-
demie wurden derartige Fortbildungen verstärkt
im Rahmen von Webinaren abgehalten. Externes
Schulungspersonal vermittelt im Rahmen von
Coachings moderne Ansätze zur Mitarbeitenden-
hrung und steigert so stetig ein gleichermaßen
produktives und angenehmes Arbeitsklima bei
Ringmetall.
Zur Schaffung einer konzernweiten Corporate
Identity setzt Ringmetall auf einen einheitlichen
Außenauftritt und fördert durch die Produktion
von Imagefilmen ein verbessertes Zusammenge-
hörigkeitsgefühl in der Belegschaft. Strategische
und finanzielle Unternehmensziele werden auf al-
len Hierarchieebenen offen und regelmäßig kom-
muniziert. Mittels des konzernweit verbindlichen
Verhaltenskodex („Code of Conduct) wird sicher-
gestellt, dass Ringmetall seinen Mitarbeitenden
ein einheitliches Leitbild vermittelt und diese un-
abhängig von nationaler Herkunft und möglichen
Unterschieden zwischen den Kulturkreisen ein-
heitliche Werte und Ziele verfolgen.
Graphics
mäßig auch im Rahmen von Werksbegehungen.
Sofern das Unternehmen feststellt, dass andere
Unternehmen oder deren Mitarbeitende in der
Wertschöpfungskette der Ringmetall Gruppe
Menschenrechtsverletzungen begehen und diese
nicht unmittelbar abgestellt werden, hat dies die
unmittelbare Beendigung der Geschäftsbezie-
hung zur Folge. Gleiches gilt für eigene Mitarbei-
tende, deren Arbeitsverhältnis für den Fall von
Verstößen unverzüglich abgemahnt beziehungs-
weise beendet wird.
MITARBEITENDE
Ringmetall erkennt das Recht seiner Mitarbeitenden
auf Vereinigungsfreiheit und die Anerkennung von
Kollektivverhandlungen uneingeschränkt an. Dies
beinhaltet das Recht auf Beitritt zu Gewerkschaf-
ten und auf Wahl von Arbeitnehmervertretungen.
Jede Form von Zwangs- und Kinderarbeit lehnt das
Unternehmen kategorisch ab und erwartet gleiches
Verhalten auch von seinen Zulieferern und Kunden.
Die Konventionen der International Labour Orga-
nization (ILO) Nummer 138 und 182 als Mindest-
standard zum Schutz vor Kinderarbeit unterstzt
Ringmetall daher uneingeschränkt. Ringmetall tritt
aktiv für die Gleichbehandlung aller Mitarbeitenden
hinsichtlich ethnischer Herkunft, Geschlecht, sexu-
eller Orientierung oder Religion ein und unterstzt
jegliche Maßnahmen, die der Vielfalt innerhalb der
Ringmetall Gruppe förderlich sind.
Ringmetall ist darüber hinaus bemüht, seine Ar-
beitsbedingungen für Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeiter gleichermaßen attraktiv zu gestalten. Auf-
grund der körperlich anspruchsvollen Arbeit in den
metallverarbeitenden Tochtergesellschaften liegt
hier der Anteil an weiblichem Personal jedoch un-
ter 50,0 Prozent. Im Bereich der Ringherstellung lag
der Frauenanteil zum Jahresende bei 36,0 Prozent,
im Bereich Industrial Handling bei 11,5 Prozent. In
den kunststoffverarbeitenden Betrieben zeigt sich
dagegen ein ausgeglicheneres Bild. Im Bereich In-
liner lag der Frauenanteil zum Jahresende bei 48,7
Prozent.
COMPLIANCE- UND NACHHALTIG-
KEITSBERICHT
(Nicht geprüfter Abschnitt)
Die Ausführungen zur Nachhaltigkeit wurden nicht
vom unabhängigen Abschlussprüfer geprüft und
sind vom Prüfungsurteil ausgeklammert bzw. nicht
Gegenstand des Prüfungsurteils, das im Besti-
gungsvermerk wiedergegeben ist
Ringmetall übernimmt seit jeher Verantwortung
r die Art und Weise, in der wirtschaftliches
Handeln das Umfeld in ökologischer und sozialer
Weise prägt. Dies erchst aus der Überzeugung,
dass der schonende Umgang mit Ressourcen und
der respektvolle Umgang mit Mitmenschen zum
einen aus ethischen und moralischen Gesichts-
punkten angebracht ist, und zum anderen auch
in jeder Hinsicht die einzige Verhaltensweise dar-
stellt, den Erfolg des Unternehmens langfristig si-
cherzustellen. Daher bekennt sich das Unterneh-
men uneingeschränkt zu den zehn Prinzipien des
UN Global Compact.
Um die Werte, die hinter diesen Prinzipien ste-
hen, für alle Mitarbeitenden nachvollziehbar und
verbindlich zu machen, hat das Unternehmen
Verhaltensregeln in Form eines Kodex (“Code of
Conduct) entworfen, die für alle Mitarbeitenden
verbindlich sind. Die Einhaltung des Kodex über-
prüft das Unternehmen auf fortlaufender Basis.
Ferner hat das Unternehmen interne Strukturen
eingerichtet, über die sich Mitarbeitende über
den Kodex informieren können, sowie über Fra-
gen und Anregungen die Weiterentwicklung des
Kodex mitgestalten können.
MENSCHENRECHTE
Die Einhaltung der konzernweiten Compliance-
Richtlinien hinsichtlich der Einhaltung der Men-
schenrechte ist bei Ringmetall oberstes Gebot.
Alle Mitarbeitenden sind zu jeder Zeit daran ge-
bunden, weder im eigenen Handeln diese grund-
legenden Rechte zu verletzen noch die Verletzung
durch andere im eigenen Einflussbereich zu tole-
rieren. Die Gesellschaften der Ringmetall Gruppe
achten in ihrem Wirtschaften darauf, dass dies
auch für Zulieferer gilt und überprüft dies regel-
Graphics
Gleichzeitig versucht Ringmetall, durch flexible Ar-
beitszeitmodelle oder die Möglichkeit des „Home
Office” so gut wie möglich auf die familiären Be-
dürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen. Darü-
ber hinaus stehen für die Arbeitspausen gut aus-
gestattete Sozial- und Ruheräume zur Verfügung
und finden auch in der Modernisierungsplanung
von Standorten entsprechende Aufmerksamkeit.
UMWELT
Einen besonderen Stellenwert hat in der Ringme-
tall Gruppe der schonende Umgang mit Ressour-
cen jeglicher Art. Als produzierendes Unterneh-
men wird vor allem darauf geachtet, dass beim
Einsatz von Rohstoffen ein möglichst geringer
Anteil an Produktionsabfällen bzw. Ausschuss
anfällt. Da dies jedoch nicht zur Gänze vermeid-
bar ist, achtet das Unternehmen darauf, sämtli-
che wiederverwertbaren Materialien konsequent
dem Recycling zuzuführen. Je nach verwendetem
Material und Produktionsschritt fallen dabei un-
terschiedliche Mengen an Ausschuss an. Eine di-
rekte Vergleichbarkeit von Recyclingquoten über
die Jahre hinweg ist daher nicht in jedem Fall ge-
geben. Generell werden über 95 Prozent des Pro-
duktionsausschusses des Unternehmens dem
Recycling zugeführt.
Ringmetall stellt die Energieversorgung des Kon-
zern konsequent weiter auf den Einsatz erneu-
erbarer Energien um. So werden Stromlieferver-
träge Schritt für Schritt auf Basis regenerativer
Energieträger umgestellt. Aktuell bezieht einer
der 15 Produktionsstandorte fast ausschließlich
“grünen Strom. Bis 2022 sollen sämtliche Strom-
lieferverträge entsprechend umgestellt sein, so-
fern dies je nach regionalen Gegebenheit mög-
lich ist. An zwei Standorten produziert Ringmetall
bereits selbst Strom aus Sonnenenergie über den
Einsatz von Photovoltaikanlagen.
Auch bei den zum Heizen benötigten Brennstof-
fen achtet Ringmetall darauf, den CO
2
-Ausstoß
des Konzerns kontinuierlich weiter zu reduzieren.
Heizungsanlagen werden entsprechend von Heiz-
öl auf Gas umgestellt beziehungsweise - sofern
die örtlichen Gegebenheiten es zulassen - Anla-
gen für Brennstoffe aus nachwachsenden Roh-
stoffen, wie zum Beispiel Holzpellets, installiert.
Auch die Fahrzeugflotte des Unternehmens wird
seit 2020 eingehend auf ihre Emissionen hin un-
tersucht. Hierbei handelt es sich nahezu durch-
weg um Dienstwagen, die Mitarbeitenden des
Unternehmens zur Verfügung gestellt werden.
Beim Auslaufen von Leasingverträgen beabsich-
tigt die Gesellschaft, die Flotte durch Fahrzeuge
zu modernisieren, die nicht oder nur zum Teil mit
fossilen Kraftstoffen betrieben werden. Darüber
hinaus plant Ringmetall ihren Mitarbeitenden an
verschiedenen Standorten auch E-Bikes zur Ver-
fügung zu stellen.
Darüber hinaus befindet sich seit 2020 ein kon-
zernweites Umweltmanagementsystem im
Aufbau. Eine erstmalige Zertifizierung durch
EcoVadis, einen externen Dienstleister für Nach-
haltigkeitsratings, soll im Lauf des Geschäftsjah-
res 2021 erfolgen.
ANTI-KORRUPTION
Ringmetall hat im Rahmen des Code of Conduct
klare Verhaltensvorgaben definiert, um das Un-
ternehmen bestmöglich vor Korruption zu schüt-
zen. Diese werden konzernweit umgesetzt, wobei
einzelne Maßnahmen immer den jeweiligen natio-
nalen rechtlichen Besonderheiten angepasst wer-
den. Zuwendungen jeglicher Art sind im Konzern
verboten, wenn sie darauf abzielen, Entscheider
in unzulässiger Weise zu beeinflussen. Dies zählt
insbesondere in Bezug auf Entscheider einer
staatlichen Behörde.
Ringmetall vertritt die Auffassung, dass es sich bei
Korruption nicht um ein Kavaliersdelikt handelt,
sondern um eine sehr ernst zu nehmende Form
von Kriminalität.
STAKEHOLDER MANAGEMENT
Ringmetall kommuniziert offen und transparent
mit ihren internen und externen Stakeholdern
und sucht aktiv den regelmäßigen Austausch mit
diesen Zielgruppen. Bedingt durch die Unterneh-
mensgröße haben sich dabei in der Vergangenheit
Stakeholder-Gruppen herausgebildet, mit denen
aktuelle Themen in regelmäßiger Frequenz er-
örtert werden und solche, mit denen eher fallbe-
zogen Kontakt besteht. Sehr regelmäßig findet vor
allem der Austausch mit Mitarbeitenden, Kunden,
Graphics
NICHTFINANZIELLE ERKLÄRUNG
Als Bestandteil dieses zusammengefassten Lage-
berichts veröffentlicht Ringmetall gemäß §§ 315b,
315c HGB in Verbindung mit §§ 289b bis 289e HGB
eine für die Ringmetall AG und den Konzern zu-
sammengefasste nichtfinanzielle Erklärung. Die
Inhalte der nichtfinanziellen Erklärung sind im ge-
samten zusammengefassten Lagebericht zu fin-
den, jedoch insbesondere in den Abschnitten „Die
Ringmetall Gruppe – Wettbewerbsstärken und
Markteintrittsbarrieren“ sowie „Compliance- und
Nachhaltigkeitsbericht“. Diese Inhalte waren nicht
Teil der Pfung des Konzernabschlusses und des
zusammengefassten Lageberichts.
Lieferanten sowie den Medien und dem Kapital-
markt statt. In klar definierten Intervallen erörtern
hier Unternehmensvertreter aktuelle Unterneh-
mensentwicklungen, beantworten Fragen und ho-
len Kritik und Anregungen ein, aus denen heraus
dann wiederum konkrete Maßnahmen getroffen
werden können, um Ringmetall konsequent wei-
terzuentwickeln. Darüber hinaus steht das Unter-
nehmen jedoch auch in Kontakt mit Vertretern
gemeinnütziger Organisationen oder der Politik,
sofern sich hier ein Gesprächsbedarf entwickelt.
Ringmetall entwickelt den Austausch mit seinen
Stakeholdern konsequent weiter, um auch zukünf-
tig die Erwartungshaltung der einzelnen Gruppen
in die strategische Unternehmensentwicklung mit
einfließen zu lassen.
Wirtschaftsbericht
GESAMTWIRTSCHAFTLICHE LAGE
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
(BMWi) erklärt in ihrem Jahreswirtschaftsbericht
2021, dass mit dem externen Schock der COVID-
19-Pandemie die langjährige Wachstumsphase seit
der Finanzkrise geendet hat. Die deutsche Wirt-
schaft ist in die schwerste Rezession seit Jahrzehn-
ten abgeglitten. 2020 ging das Bruttoinlandsprodukt
um 5,0 Prozent zuck. Bereits nach Ende des ers-
ten Lockdowns im April war das konjunkturelle Tal
jedoch durchschritten. Mit durchschnittlich rund
44,8 Millionen waren im Jahr 2020 rund 477.000
oder 1,1 Prozent weniger Personen in Deutschland
erwerbstätig als im Vorjahr. Laut der Europäischen
Zentralbank lag die Inflation 2020 im Euroraum bei
lediglich 0,2 Prozent und somit ungewöhnlich nah an
der Schwelle zur Deflation. Bereits für 2021 rechnet
die EZB jedoch wieder mit einer Normalisierung der
Lage bei einem Anstieg der Inflation auf 1,0 Prozent.
Im Wirtschaftsausblick vom Januar 2021 äußert sich
der Internationale Währungsfonds (IWF) vorsichtig
optimistisch. Nach einem Wachstum von lediglich
2,9 Prozent im Jahr 2020, werde sich die Weltwirt-
schaft im laufenden sowie auch im kommenden
Jahr wieder erholen. Für 2021 und 2022 geht die
Prognose von einem globalen Wachstum von 3,3
beziehungsweise 3,4 Prozent aus. Damit ist der IWF
grundsätzlich optimistischer als andere Organisa-
tionen, jedoch leicht pessimistischer als noch im
Rahmen seiner Oktoberschätzungen.
Auch der Verband der Chemischen Industrie (VCI)
zieht nach einem von Auf und Ab geprägten Jahr
2020 eine positive Bilanz für das laufende Jahr 2021.
Nach einem Rückgang der Chemieproduktion um
3,0 Prozent im Jahr 2020 erwartet der Branchen-
verband für 2021 wieder ein Wachstum um 1,5 Pro-
zent. Wie auch im Vorjahr werden sich gemäß Prog-
nose vor allem die Chemiesektoren Pharmazeutika
sowie Kosmetika, Wasch-und Körperpflegemittel
positiver entwickeln als der Rest der Branche.
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagen-
bau (VDMA) bezeichnet 2020 als eines der schwie-
rigsten Jahre seit Jahrzehnten für die Branche. Nach
einem Einbruch der Branche im ersten Halbjahr er-
holte sich die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte.
Folglich brach der Branchenumsatz um 13,1 Prozent
gegenüber dem Vorjahr ein. Aufgrund des positi-
ven Trends zum Jahresende hin prognostiziert der
Verband für 2020 ein sich aufhellendes Umfeld und
einen Produktionszuwachs von rund 4 Prozent.
Graphics
GESCHÄFTSVERLAUF DES KONZERNS
Die COVID-19 Pandemie mit all ihren Facetten stellt
die Wirtschaft vor bisher in dieser Form nicht be-
kannte Herausforderungen. Negative Auswirkungen
auf das Geschäftsleben im Allgemeinen lassen sich
in einem derartigen Umfeld nicht vermeiden. Gleich-
wohl ist Ringmetall ausgesprochen gut durch das
Wirtschaftsjahr 2020 gekommen. Die Umsatzerlöse
des Konzerns sind mit 118,0 Mio. EUR im Vergleich
zum Vorjahr um 2,6 Mio. EUR gesunken. Das EBITDA
konnte dagegen im selben Zeitraum von 10,0 Mio.
EUR auf 12,2 Mio. EUR gesteigert werden, die EBIT-
DA-Marge erhöhte sich auf 10,4 Prozent (2019: 8,3
Prozent).
Die nachfolgende Analyse nimmt Bezug auf den
Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020, der
nach den International Financial Reporting Stan-
dards („IFRS“) aufgestellt wurde, wie sie in der Euro-
päischen Union Anwendung finden.
Geschäftsbereich Industrial Packaging
Der Geschäftsbereich Industrial Packaging verzeich-
nete 2020 erstmals seit vielen Jahren einen Umsatz-
rückgang. Ein entscheidender Faktor für diese Ent-
wicklung war die allgemeine Stahlpreisentwicklung.
Rein organisch zeigte sich der Segmentumsatz nur
sehr geringfügig rückläufig. Der umsatzsteigernde
Effekt aus Unternehmenszukäufen der zum 1. Juli
2019 bzw. zum 1. Januar 2020 erstmals konsolidier-
ten Gesellschaften bzw. Geschäftstätigkeit - Tesse-
raux Spezialverpackungen GmbH bzw. Sorini Ring
Manufacturing Inc. - entsprach in seiner Höhe un-
gefähr den zuvor genannten umsatzreduzierenden
Stahlpreiseffekten. Das Segment EBITDA konnte im
Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert werden.
Ringmetall profitierte im Verlauf der Pandemie von
der Einstufung eines Großteils der Standorte als
systemrelevante Produktionsbetriebe und blieb so-
mit von pandemiebedingten Standortschließungen
verschont. Ferner wirkten sich eine verbesserte
Materialaufwandsquote in Kombination mit einem
weiterhin konsequenten Kostenmanagement er-
gebnissteigernd aus.
Die Integration der 2019 und 2020 erstmals kon-
solidierten Gesellschaften bzw. Geschäftstätigkeit
wurde weitestgehend abgeschlossen. Dies betrifft
neben Tesseraux sowohl Sorini als auch Nittel.
Neben gezielten Optimierungen vor allem in der
Produktion, die in den kommenden Jahren stetig
weiter erfolgen werden, bedürfen nur noch einzel-
ne Themenbereiche in der ERP Systemanbindung
weiterer gesteigerter Aufmerksamkeit.
Geschäftsbereich Industrial Handling
Die konjunkturelle Belebung zum Jahresende 2019
sorgte auch zum Jahresauftakt 2020 für positive Si-
gnale im Bereich Industrial Handling, sodass 2020
von einem moderaten Wachstum des Segments
ausgegangen werden konnte. Trotz einsetzender
Einschränkungen durch COVID-19 und damit ver-
bundener allgemeiner Unsicherheit in den Märkten,
zeigten sich Auftragseingänge und Umsätze im ers-
ten Quartal noch annähernd wie prognostiziert. Ab
dem zweiten Quartal jedoch brach die Nachfrage
insbesondere bei den Flurförderzeugen aufgrund
kundenseitigen Nachfragerückgangs massiv ein.
Im Zuge der vorübergehenden Abschwächung der
Pandemieeffekte und der zunehmenden Anpas-
sung der Industrie an das neue wirtschaftliche Um-
feld belebte sich die Nachfrage im vierten Quartal
wieder leicht. Während die Geschäftsentwicklung
bei Flurförderzeugen und im Kupplungsgeschäft
im Jahresverlauf abflachte, wies der Produktbe-
reich Landtechnik über das gesamte Geschäftsjahr
hinweg ein Wachstum aus. Insgesamt zeigen sich
die Umsatzerlöse 2020 unter Vorjahr und bleiben
hinter der Planung zurück. In der Annahme einer
Erholung der klassischen Zielmärkte sowie einer
Reihe von Innovationsvorhaben im Geschäftsbe-
reich wird für 2021 ein leichtes Wachstum erwartet.
Graphics
51,8 Mio. EUR) auf ausländische Märkte außerhalb
der USA. Der Anteil des Geschäftsbereichs Industrial
Packaging am Gesamtumsatz lag mit 108,3 Mio. EUR
(2019: 109,4 Mio. EUR) bei 91,8 Prozent (2019: 90,7
Prozent). Die Veränderung im Segment Industrial
Packaging resultiert zu 7,5 Prozentpunkten bezie-
hungsweise 8,2 Mio. EUR aus Akquisitionseffekten,
zu -7,7 Prozentpunkten beziehungsweise -8,4 Mio.
EUR aus der Stahlpreisentwicklung und zu -0,8 Pro-
zentpunkten beziehungsweise -0,9 Mio. EUR aus der
Der Konzernumsatz belief sich im Jahr 2020 auf
118,0 Mio. EUR (2019: 120,6 Mio. EUR). Damit lag der
Umsatz in der oberen Hälfte der Prognose für das
Berichtsjahr von 115,0 bis 120,0 Mio. EUR. Insbe-
sondere vor dem Hintergrund der bis Ende Oktober
2020 deutlich rückläufigen Stahlpreise war eine Kon-
kretisierung der Umsatzprognose erforderlich. Vom
Konzernumsatz entfielen 39,3 Mio. EUR (2019: 38,0
Mio. EUR) auf Deutschland, 29,6 Mio. EUR (2019:
30,8 Mio. EUR) auf die USA und 49,1 Mio. EUR (2019:
2020 2019 Veränderung
TEUR % TEUR % TEUR %
Umsatzerlöse 117.972 100,6 120.581 100,0 -2.609 -2,2
Bestandsveränderung -694 -0,6 -18 0,0 -675 3.685,5
Gesamtleistung 117.278 100,0 120.563 100,0 -3.285 -2,7
Sonstige Erträge 804 0,7 702 0,6 101 14,4
Materialaufwand
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoe 55.324 47,2 58.424 48,5 -3.100 -5,3
Bezogene Leistungen 5.068 4,3 6.684 5,5 -1.616 -24,2
Personalaufwand 31.458 26,8 30.956 25,7 502 1,6
Abschreibungen 6.193 5,3 5.060 4,2 1.133 22,4
Sonstige Aufwendungen 14.010 11,9 15.258 12,7 -1.248 -8,2
Betriebsaufwand 112.053 95,5 116.382 96,5 -4.329 -3,7
Ergebnis aus nach der
Equity-Methode
bilanzierten Beteiligungen -42 0,0 86 0,1 -128 -149,1
EBITDA 12.180 10,4 10.029 8,3 2.151 21,4
EBIT 5.987 5,1 4.969 4,1 1.018 20,5
Finanzerträge 14 0,0 14 0,0 0 0,0
Finanzierungsaufwendungen 1.721 1,5 1.124 0,9 596 53,1
Finanzergebnis -1.707 -1,5 -1.110 -0,9 -596 53,7
Ergebnis vor Ertragsteuern 4.280 3,6 3.859 3,2 421 10,9
Ertragsteuern 1.545 1,3 837 0,7 708 84,6
Konzernjahresergebnis 2.735 2,3 3.022 2,5 -287 -9,5
ERTRAGSLAGE DES KONZERNS

Graphics
organischen Entwicklung. Der Anteil des Geschäfts-
bereichs Industrial Handling am Gesamtumsatz lag
mit 9,7 Mio. EUR signifikant unter dem Vorjahreswert
(2019: 11,2 Mio. EUR). Die Umsatzentwicklung im
Segment Industrial Handling resultiert ausschließlich
aus der organischen Geschäftsentwicklung.
Der Materialaufwand sank im Berichtsjahr auf
60,4 Mio. EUR (2019: 65,1 Mio. EUR) und lag ent-
sprechend mit 51,5 Prozent der Gesamtleistung
deutlich unter dem Vorjahreswert (2019: 54,0 Pro-
zent). Diese Entwicklung war maßgeblich vom Seg-
ment Industrial Packaging getrieben, in dem sich
die Materialaufwandsquote von 54,7 Prozent im
Jahr 2019 auf 51,6 Prozent im Jahr 2020 verbes-
serte. Der Umsatzanteil der Produktlinie Inliner am
Segmentumsatz Industrial Packaging stieg auf 17,5
Prozent (2019: 15,2 Prozent). In diesem Produkt-
bereich liegt die Materialaufwandsquote deutlich
unterhalb des Segmentdurchschnitts. Ferner kam
es 2020 gerade in der Zeit von Beginn der Pande-
mie bis etwa Mitte drittes Quartal teilweise zu An-
gebotsüberhängen im Stahlmarkt, die Ringmetall
punktuell für sich nutzen konnte. Außerdem lag
die Reklamationsquote insgesamt und somit auch
der Produktionsausschuss unter dem Vorjahresni-
veau. Im Segment Industrial Handling lag die Mate-
rialaufwandsquote im Berichtsjahr bei 50,2 Prozent
(2019: 47,6 Prozent).
Die Aufwendungen für Personal, einschließlich
den bezogenen Leistungen für Leiharbeiter, beliefen
sich 2020 auf 31,5 Mio. EUR (2019: 31,0 Mio. EUR).
Die Personalaufwandsquote verschlechterte sich
von 25,7 Prozent im Vorjahr auf 26,8 Prozent. Um
den Auftragsschwankungen entgegenzusteuern,
wurde der Aufwand für Leiharbeiter im Vergleich
zu 2019 um rund 3,5 Mio. EUR reduziert. Punktuell
und nur an wenigen Standorten wurde für einzel-
ne Bereiche, insbesondere Verwaltung, Kurzarbeit
durchgeführt. In den Bereichen mit vergleichsweise
flexiblen Personalaufwendungen hat Ringmetall auf
die Auswirkungen der Pandemie angemessen und
situationsbedingt reagiert. Gleichzeitig fielen durch
die diesbezüglich getroffenen Maßnahmen jedoch
auch außerplanmäßige Personalaufwendungen
an. Zu nennen sind hier beispielsweise die Kosten
für Hygienekonzepte und zielgerichtete Prämien-
zahlungen. Diese fielen unter anderem an, um die
teilweise deutlichen zeitliche Mehrbelastungen von
Teammitgliedern auf dem Arbeitsweg aufgrund von
Kontrollen an der deutsch-französischen Grenze zu
kompensieren.
Im Vergleich zum Vorjahr wurden die sonstigen
Aufwendungen von 15,3 Mio. EUR auf 14,0 Mio.
EUR nachhaltig gesenkt. Im Verhältnis zur Gesamt-
leistung reduzierten sich diese Aufwendungen
entsprechend von 12,7 Prozent auf 11,9 Prozent.
Leicht überproportional konnten die Kosten für
die Logistik gesenkt werden, von 4,5 Prozent bzw.
5,4 Mio. EUR auf 3,8 Prozent bzw. 4,5 Mio. EUR im
Jahr 2020. Ferner ergaben sich Einsparungen bei
den Aufwendungen im Zusammenhang mit Gebäu-
den (Rückgang 0,4 Mio. EUR) sowie bei den Bera-
tungsleistungen (Rückgang 0,1 Mio. EUR). Dagegen
stiegen die Aufwendungen für IT um 0,6 Mio. EUR.
Diese Entwicklung reflektiert den eingeschlagenen
Weg, in Digitalisierung zu investieren. Die übrigen
Aufwendungen waren im Vergleich zum Vorjahr um
0,5 Mio. EUR rückläufig.
Das Ergebnis vor Ertragsteuern, Zinsen und Ab-
schreibungen (EBITDA) lag mit 12,2 Mio. EUR um
2,2 Mio. EUR beziehungsweise 21,4 Prozent signi-
fikant über dem Vorjahreswert. Im Verhältnis zur
Gesamtleistung verbesserte sich die EBITDA-Marge
auf 10,4 Prozent (2019: 8,3 Prozent). Anteilig entfal-
len 13,8 Mio. EUR des EBITDA (2019: 12,2 Mio. EUR)
auf das Segment Industrial Packaging und 0,2 Mio.
EUR (2019: 0,6 Mio. EUR) auf das Segment Industrial
Handling. Ursächlich für diese Entwicklung sind im
Industrial Packaging im Wesentlichen die im Verhält-
nis zur Gesamtleistung verbesserten Materialauf-
wendungen sowie sonstige Aufwendungen. Im In-
dustrial Handling wirkte sich die allgemeine negative
konjunkturelle Entwicklung aufgrund von COVID-19
deutlich auf die Geschäftsentwicklung und somit auf
das EBITDA aus. Trotz aller Widrigkeiten erfüllte die
Ringmetall Gruppe damit insgesamt die vom Vor-
stand kommunizierten Erwartungen an die Entwick-
lung des EBITDA in Höhe von 11,0 bis 13,0 Mio. EUR.
Die Abschreibungen des Konzerns lagen bei 6,2
Mio. EUR (2019: 5,1 Mio. EUR). Der Anstieg in Höhe
von 1,1 Mio. EUR war zu 0,4 Mio. EUR gestiegenen
Abschreibungen auf Nutzungsrechte aus Leasing-
verhältnissen (IFRS 16) zuzuschreiben.

Graphics
AKTIVA
31.12.2020 31.12.2019 Veränderung
TEUR % TEUR % TEUR %
Immaterielle Vermögenswerte 2.915 2,8 3.589 3,6 -675 -18,8
Geschäfts- oder Firmenwerte 32.300 31,2 32.917 32,9 -617 -1,9
Sachanlagen 30.604 29,6 27.154 27,2 3.450 12,7
Nach der Equity-Methode bilanzierte
Beteiligungen 66 0,1 185 0,2 -119 -64,4
Sonstige langfristige Vermögenswerte 136 0,1 133 0,1 3 2,1
Latente Steueransprüche 2.134 2,1 2.019 2,0 116 5,7
Summe langfristige Vermögenswerte 68.155 65,8 65.998 66,0 2.157 3,3
Vorräte 12.202 11,8 14.113 14,1 -1.911 -13,5
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 15.150 14,6 14.334 14,3 816 5,7
Vertragsvermögenswerte 435 0,4 424 0,4 11 2,6
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 870 0,8 785 0,8 85 10,8
Kurzfristige Steuerforderungen 510 0,5 757 0,8 -247 -32,7
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente 6.225 6,0 3.591 3,6 2.634 73,3
Summe kurzfristige Vermögenswerte 35.392 34,2 34.004 34,0 1.388 4,1
Summe Aktiva 103.547 100,0 100.002 100,0 3.545 3,5
VERMÖGENSLAGE DES KONZERNS
Das Ergebnis vor Ertragsteuern stieg im Berichts-
jahr auf 4,3 Mio. EUR (2019: 3,9 Mio. EUR).
Das Finanzergebnis belief sich auf -1,7 Mio. EUR
(2019: -1,1 Mio. EUR) und fällt auf Segmentebene
fast ausschließlich im Industrial Packaging sowie
auf Holding-Ebene in der Ringmetall AG an. Im Fi-
nanzergebnis enthalten sind Zinserträge in unwe-
sentlichem Umfang. Fremdwährungseffekte, die im
Zusammenhang mit einer Finanzierung stehen, wer-
den innerhalb des Finanzergebnisses ausgewiesen.
Diese beliefen sich im Berichtsjahr auf 0,6 Mio. EUR
(2019: 0,1 Mio. EUR). Im Wesentlichen ursächlich für
diese Entwicklung ist die sehr hohe Volatilität der
türkischen Währung. In der Türkei lautet ein wesent-
licher Teil der Finanzierung auf Fremdwährung.
Nach Abzug der Ertragsteuern ergab sich ein Kon-
zernjahresergebnis in Höhe von 2,7 Mio. EUR
(2019: 3,0 Mio. EUR).

Graphics
PASSIVA
31.12.2020 31.12.2019 Veränderung
TEUR % TEUR % TEUR %
Gezeichnetes Kapital 29.069 28,1 29.069 29,1 0 0,0
Kapitalrücklage 16.664 16,1 16.664 16,7 0 0,0
Währungsumrechnungsrücklage -1.765 -1,7 -890 -0,9 -875 98,3
Neubewertung Abfertigungsverpichtungen
und Sonstiges 39 0,0 23 0,0 16 69,6
Konzernergebnisvortrag 4.713 4,6 4.069 4,1 644 15,8
Nicht beherrschende Gesellschafter 869 0,8 1.064 1,1 -195 -18,3
Summe Eigenkapital 49.589 47,9 49.999 50,0 -410 -0,8
Pensionsähnliche Rückstellungen 844 0,8 830 0,8 14 1,7
Finanzverbindlichkeiten 26.855 25,9 8.201 8,2 18.654 227,5
  davon Leasingverbindlichkeiten 11.341 11,0 6.076 6,1 5.265 86,6
Latente Steuerschulden 2.352 2,3 2.633 2,6 -280 -10,6
Summe langfristige Schulden 30.051 29,0 11.664 11,7 18.387 157,6
Sonstige Rückstellungen 3.610 3,5 2.950 2,9 660 22,4
Kurzfristige Steuerschulden 789 0,8 698 0,7 91 13,1
Finanzverbindlichkeiten 7.330 7,1 22.765 22,8 -15.435 -67,8
  davon Leasingverbindlichkeiten 2.149 2,1 2.187 2,2 -38 -1,7
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen 10.153 9,8 10.359 10,4 -206 -2,0
Sonstige Verbindlichkeiten 2.025 2,0 1.567 1,6 458 29,2
Summe kurzfristige Schulden 23.907 23,1 38.338 38,3 -14.431 -37,6
Summe Schulden 53.958 52,1 50.002 50,0 3.956 7,9
Summe Passiva 103.547 100,0 100.002 100,0 3.545 3,5

Graphics
Die Bilanzsumme des Konzerns stieg zum 31. De-
zember 2020 leicht um 3,5 Prozent auf 103,5 Mio.
EUR (31.12.2019: 100,0 Mio. EUR). Da im Berichts-
jahr keine Unternehmensakquisitionen vollzogen
wurden, veränderte sich die Bilanzsumme im Ge-
gensatz zu den Vorjahren nur unwesentlich. Inner-
halb der langfristigen Vermögenswerte ergab sich
die wesentlichste Veränderung bei den Sachanla-
gen, die um 3,5 Mio. EUR stiegen. Bei den kurzfris-
tigen Vermögenswerten zeigten sich insbesondere
die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
um 2,6 Mio EUR im Vergleich zum Vorjahr erhöht.
Das Eigenkapital von 49,6 Mio. EUR ist fast unverän-
dert gegenüber dem 31. Dezember 2019 mit 50,0
Mio. EUR. Die Struktur bzw. die Laufzeiten der Fi-
nanzierung auf der Passivseite stellten sich im Ver-
gleich zum Vorjahr deutlich optimiert dar. Die lang-
fristigen Finanzverbindlichkeiten erhöhten sich um
18,7 Mio. EUR. Dagegen sanken die kurzfristigen
Finanzverbindlichkeiten nachhaltig um 15,4 Mio.
EUR. Diese Veränderungen sind primär durch den
Abschluss eines neuen Rahmenkonsortialvertrags
sowie Effekte aus IFRS 16 (Leasing) begründet.
Die langfristigen Vermögenswerte in Höhe von
68,2 Mio. EUR stiegen um 2,2 Mio. EUR. Bedingt
durch die deutlich höheren Abschreibungen auf
immaterielle Wirtschaftsgüter reduzierte sich der
Buchwert im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Mio.
EUR, trotz anhaltend hoher Investitionen in diesem
Bereich (0,4 Mio. EUR). Ringmetall investiert unver-
ändert in die Vereinheitlichung und Optimierung
der ERP Systeme und die Digitalisierung, wie bei-
spielsweise in die eingesetzte Software zur Pro-
duktionssteuerung. Die Veränderung bei den Ge-
schäfts- oder Firmenwerten (Rückgang um 0,6 Mio.
EUR) ist ausschließlich in der währungsbedingten
Anpassung des Wertes aus den USA begründet.
Die nachhaltige Steigerung der Sachanlagen um 3,5
Mio. EUR auf 30,6 Mio. EUR resultiert aus Effekten
aus IFRS 16 und den im Geschäftsjahr getätigten
Investitionen. Bedingt durch neue Leasingverträge
und die Verlängerung des relevanten Zeitraumes
ergab sich eine Erhöhung der Sachanlagen von 5,3
Mio. EUR. Die Summe von Investitionen in Sachan-
lagen außerhalb von Leasingverträgen betrug 1,3
Mio. EUR. Im Geschäftsjahr standen diesen gleich-
zeitig Abschreibungen auf Sachanlagen von 2,9
Mio. EUR entgegen.
Die Summe der kurzfristigen Vermögenswerte
belief sich auf 35,4 Mio. EUR (31.12.2019: 34,0 Mio.
EUR). Davon entfielen auf Vorräte 12,2 Mio. EUR
(31.12.2019: 14,1 Mio. EUR) sowie auf Forderun-
gen aus Lieferungen und Leistungen 15,2 Mio. EUR
(31.12.2019: 14,3 Mio. EUR). Innerhalb der Vorräte
ergab sich der wesentliche Rückgang mit 1,3 Mio.
EUR bei den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, der
fast ausschließlich dem Produktbereich der Fass-
verschlusssysteme zuzuschreiben ist. Bereits zum
Jahresende hin zeigte sich eine allgemeine Ver-
knappung an Stahl auf den Weltmärkten. Gleichzei-
tig zogen die Auftragseingänge und somit auch die
Umsatzerlöse im Dezember 2020 deutlich gegen-
über dem Vergleichsmonat 2019 an. In der Konse-
quenz ist das Geschäft mit Fassverschlusssystemen
ursächlich für den Anstieg bei den Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen. Im Vergleich zum
31. Dezember 2019 sanken die Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen im Produktbereich In-
liner um 0,2 Mio. EUR und im Segment Industrial
Handling um 0,1 Mio. EUR. Die liquiden Mittel lagen
zum Bilanzstichtag bei 6,2 Mio. EUR (31.12.2019:
3,6 Mio. EUR). Die überwiegend gute Geschäftsent-
wicklung im Berichtsjahr trotz der Pandemie, das
strikte Kostenmanagement und deutlich geringere
Mittelabflüsse für Unternehmenskäufe begründen
den Anstieg an liquiden Mitteln. 2019 wurden 9,9
Mio. EUR im Zusammenhang mit Unternehmens-
käufen ausbezahlt, im Vergleich zu 1,4 Mio. EUR im
Jahr 2020.
Das Konzerneigenkapital blieb mit 49,6 Mio. EUR
fast unverändert (31.12.2019: 50,0 Mio. EUR). Be-
dingt durch die gestiegene Bilanzsumme war die
Eigenkapitalquote auf 47,9 Prozent rückläufig
(31.12.2019: 50,0 Prozent). Nichtsdestotrotz weist
Ringmetall somit eine unverändert gute Eigenkapi-
talquote aus.
Im Dezember wurde mit den bestehenden Banken
ein neuer Rahmenkonsortialvertrag abgeschlossen.
Neben der Optimierung der Finanzierungsstruktur
wurden damit zugleich finanzielle Ressourcen für
mögliche Unternehmensakquisitionen geschaffen.
Historisch begründet erfolgte bislang die Bankenfi-
nanzierung hauptsächlich über die Konzerntochter
August Berger Metallwarenfabrik GmbH, die größte
Gesellschaft im Segment Industrial Packaging. In-

Graphics
folge der Umstrukturierung der Konsortialverträge
ist von nun an primär die Holdinggesellschaft, die
Ringmetall AG, Vertragspartner der finanzierenden
Banken. Vor dem Hintergrund des neuen Rahmen-
konsortialvertrages stiegen die langfristigen Darle-
hensverbindlichkeiten von 2,1 Mio. EUR auf 15,5 Mio.
EUR per 31. Dezember 2020. Dagegen verminderten
sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten auf 5,2 Mio. EUR (31.12.2019: 19,2
Mio. EUR). In Summe beliefen sich die zinstragenden
Bankverbindlichkeiten zum Jahresende 2020 auf
20,7 Mio. EUR (31.12.2019: 21,3 Mio. EUR).
Die kurzfristigen Verbindlichkeiten (ohne Finanz-
verbindlichkeiten) sowie Rückstellungen des
Konzerns in Höhe von 16,6 Mio. EUR (31.12.2019:
15,6 Mio. EUR) stiegen gegenüber dem Vorjahr um
1,0 Mio. EUR. Ursächlich hierfür sind insbesondere
gestiegene Abgrenzungen für Personal sowie Bera-
tungsleistungen innerhalb der sonstigen Rückstel-
lungen. Ferner sind die sonstigen Verbindlichkeiten
leicht gestiegen, was auch in der etwas erhöhten
Abgrenzung für Lohn- und Gehaltszahlungen sowie
der damit im Zusammenhang stehenden Steuern,
im Vergleich zum Vorjahr begründet ist.
2020
TEUR
2019
TEUR
Veränderung
TEUR %
Umsatzerlöse 772 1.110 -338 -30,5
Sonstige betriebliche Erträge 33 47 -14 -29,8
Personalaufwand -1.284 -1.236 -48 3,9
Abschreibungen -4 -4 -0,0 0,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen -1.422 -1.583 161 -10,2
Erträge aus Beteiligungen - 340 -340 -100,0
Erhaltene Gewinne aufgrund eines
Gewinnabführungsvertrages 4.308 3.603 705 19,6
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 79 246 -167 -67,9
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -302 -164 -138 84,1
Ergebnis vor Ertragsteuern 2.180 2.359 -179 -7,6
Ertragsteuern -126 547 -673 -123,0
Ergebnis nach Steuern 2.054 2.906 -852 -29,3
Sonstige Steuern -1 3 -4 -133.3
Jahresergebnis 2.053 2.909 -856 -29,4
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 11.823 10.659 1.164 10,9
Bilanzgewinn 13.876 13.568 308 2,3
ERTRAGSLAGE DER AG